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Briefe aus dem Trommelfeuer

[Erwin Smith x Levi Ackerman] || Wenn ich dich nicht sehen kann, lass mich in Gedanken bei dir sein
von
Koautor:  KawaiiBlueHero

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Brief von Levi Ackerman an Erwin Smith. Paris, 16. August 1914

Mr. Smith,

 

ich hoffe, dass mein Brief Sie erreicht. Geht man nach den Zeitungen, haben sie bereits damit begonnen, englische Truppen nach Frankreich zu senden. Da Sie jedoch ein Angehöriger der königlichen Marine sind, bin ich diesbezüglich recht zuversichtlich.

 

Es muss kurz vor acht am Abend sein; ich habe vor einer halben Stunde den Laden abgeschlossen und sollte nun eigentlich die Abrechnung machen. Da fiel mir Ihr Brief in die Hände, der mich heute Morgen erreichte. Und nun finde ich mich hier, antwortend am Tresen, an dem Sie einst das Pfund Tee kauften. Die letzten Tage war es hier drückend heiß, aber ein Sommergewitter kühlt die Luft gerade auf ein erträgliches Maß ab.

 

 

Nun, ich habe nicht viel Zeit und will daher rasch auf Ihre Fragen zu sprechen kommen, obwohl man Ihr Maß an Neugierde durchaus als dummdreist bezeichnen kann. Diese Personen, die Ihr für meine Angestellten hieltet, nennen sich Farlan und Isabel. Ich kenne sie nahezu mein ganzes Leben, und sie stehen mir näher, als es eine Familie je könnte. Der Laden gehört uns gleichermaßen, obschon ich der rechtliche Eigentümer bin. Darüber hinaus gibt es zwei Aushilfen, die Sie am Tage Ihres Besuches verpasst habt. Armin und Eren, zwei achtzehnjährige Abiturienten und - zumindest, was Eren angeht - ausgemachte Tunichtgute. Der Laden bildet unser Zuhause; es hat genug Mühen und Entbehrungen gebraucht, bis wir ihn uns leisten konnten.

 

Was das Reisen angeht, so muss ich Sie enttäuschen. Ich bin in Reims geboren und aufgewachsen, doch es verschlug uns rasch nach Paris. Ich sah keinen Grund, die Stadt zu verlassen und die Arbeit hält mich beschäftigt. Sie jedoch werden als jemand, der zur See fährt, sicherlich schon die ganze Welt bereist haben. Wie weit waren Sie schon von Zuhause fort, Smith?

 

Das Tanzen ist mir zuwider, wohl aber, weil sich noch keine Tanzpartnerin fand, die mir diese Angelegenheit nicht unerträglich langweilig erscheinen ließ. Im Gegensatz zu den meisten Matrosen ist das Jagen von Schürzen nicht mein Metier. Sie als blonder Schönling werden sich jedoch vor Angeboten sicherlich kaum retten können, nehme ich an. Sie und dieser Hüne, Mr. Zacharius.

 

Ich für meinen Teil bevorzuge es ruhig. Meine freien Tage verbringe ich mit einer Tasse Tee und einem guten Buch vor dem Kamin. Mein gesundheitlicher Zustand lässt kaum mehr zu, aber derlei führt an diesem Punkt zu weit.

 

Ich hoffe, mein Brief enttäuscht Sie in dieser Hinsicht nicht so sehr, wie mich die aktuellen Geschehnisse in der Politik. Nach der Kriegserklärung an Deutschland und Österreich-Ungarn glaube ich kaum, das sich alles so bald wieder beruhigen wird. Die deutschen Truppen stehen bereits in Belgien und obschon ich es kaum für möglich gehalten hätte, ist hier Freude über den bevorstehenden Krieg ausgebrochen. Naive Narren in meinen Augen. Sie ködern bereits die Jugend von den Schulbänken, doch ich schweife ab.

 

Mr. Zacharius und Sie wirken, als würdet ihr euch schon lange kennen. Ohnehin ist ein Leben zur See sicher spannender als meines im Einzelhandel. Also erheitern Sie mich und erzählen Sie mir einen Schwank von Ihren unzähligen Abenteuern auf See. Wäre doch gelacht, wenn das sagenumwobene Seemannsgarn nur eine dreiste Lüge wäre. Ich für meinen Teil werde mich nun endlich um die Buchhaltung kümmern, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Nicht, dass es mich interessierte.

 

Lassen Sie mich nicht zu lange warten, Smith.

 

Levi



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