Brief von Erwin Smith an Levi Ackerman. London, 1. August 1914
London, 1. August 1914
Monsieur Ackerman,
in erster Linie möchte ich mich bei Ihnen für diesen wundervollen Abend und Ihre Visitenkarte bedanken. Ihr werdet mein offenes und ehrliches Interesse an Euch entschuldigen, doch seit jener Nacht in Paris war ich in Gedanken stets bei Ihnen.
Der Tee, den ich in Ihrem Geschäft kaufen durfte, bereichert jeden Morgen, denn sein Duft erinnert mich an Ihr Geschäft und das charakteristische Aroma, welches ich dort vernahm. Ich war so gefangen von dem Ambiente dort, dass ich darüber hinaus ganz vergessen habe, zu fragen, welche Sorte Tee diejenige ist, die Sie bevorzugen? Ihr Geschäft ist so ein schöner und heiterer Ort, und die tatkräftige Unterstützung, die Sie durch Ihre Angestellten erfahrt, sind Ihnen sicherlich eine große Hilfe.
Besteht die Möglichkeit, eine Person mit einer derart zeitaufwendigen Lebensaufgabe, für die Freuden des Reisens zu begeistern? Gab es außerhalb von Paris bereits Orte, an denen Ihr wart? Bei dieser feinen Auswahl an Tees und Kaffees ist es mir ein leichtes, Sie sich in einem weit entfernten Land vorzustellen, wo Sie die Güter verkosten, um anschließend zu entscheiden, welche Waren es in Ihr Sortiment schaffen werden.
Mir ist aufgefallen, dass Sie, damals, bei meinem Besuch in Paris, vehement vermieden, mit den anwesenden Damen zu tanzen, und es hat mein Interesse geweckt. Wie kommt es zu dergleichen? Haben Sie eine generelle Abneigung gegen den Tanz oder galt Ihre Abneigung lediglich der Musik an jenem Abend? Wenn Sie keine Zerstreuung und Freude im Tanz finden können, wie verbringen Sie dann Ihre freie Zeit?
Ich freue mich sehr auf Ihre Antwort.
Der Eure,
Irvin Smith