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Wenn ein Wunsch Realität wird

von

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Geheimnisse, Streit und Probleme

-Alina-

Seit knapp einem Monat sind wir schon wieder auf See. Der letzten Tage der Strafe sind angebrochen, zum Glück. Küchendienst ist ätzend, wenn man es ganz alleine machen muss. Sonst machen es immer drei Leute, aber der ach so liebe Captain Law hielt es für eine grandiose Idee, mich das ganz alleine machen zu lassen. Den Abwasch für 20 Crewmitglieder ist so eine Arbeit.

„ALINA!“ Die reizende Stimme meines Captains und Geliebten riss mich aus meinen Gedanken. Schnell wusch ich weitere Teller ab und baute somit den Stapel Teller weiter auf, sodass ich dahinter verschwand. „Alina!“, rief Law wieder. „WAS?!“, rief ich genervt zurück. Er weis doch wo ich bin. Schritte näherten sich und blieben in meiner Nähe stehen. Ich ignorierte ihn und spülte weiter. Nach drei weiteren Tellern reichte es mir, ich schmiss den Spüllappen ins Wasser und drehte mich um. Wie erwartet lehnte Law am Küchenschrank und grinste dreckig. Ich sah ihn aus verengten Augen an und zischte „Was willst du?“ „Brauchst du Hilfe?“, fragte er sarkastisch. „Tz. Deine ganz sicher nicht.“, damit wandte ich mich wieder meiner verhassten Arbeit zu. Er lachte leise und ging wieder.

War das sein Ernst?! Nur herzukommen, um sich lustig zu machen?! Na warte, dass wird er noch zurück bekommen!

Wütend machte ich weiter, aber meine Gedanken gingen schon wieder auf Wanderschaft. Ich dachte an Hailey und wie es ihr wohl mit Kid und Killer ergeht.

Direkt am nächsten Tag nach unserer Abreise, hatte ich Hailey kontaktiert, um zu erfahren, was sie und Killer in der Zeit getrieben haben, wo sie alleine waren. Sie erzählte mir, dass sie zunächst nur geredet haben. Als sie grade beschlossen hatten in den Vergnügungspark zu gehen, rief Law an. Er war ziemlich sauer, dass ich Sakura nicht bei mir trug, aber Hailey und ich hatten nachher nur gelacht. Die restliche Zeit haben sie im Park verbracht und es wäre nichts weiter passiert. Aber was sollte man auch schon erwarten, schließlich würden sie niemals wie ein kitschiges Liebespaar rumlaufen. Allein die Vorstellung, der bekannte Massaker-Soldat Killer Händchen haltend durch die Gegend gehen, brachte mich immer noch so sehr zum Lachen, dass ich einen Teller zerbrach.

Schnell fegte ich die Scherben auf, immer noch grinsend. Hailey hatte mir erzählt, dass Kid zwar nach unserer Auseinandersetzung nichts mehr gesagt hatte, aber er hat seitdem noch schlechtere Laune und einen Geduldsfaden von einem Millimeter, oder weniger. Und mit Killer sprach er kein Wort. Wir fanden es ziemlich kindisch, aber was soll man erwarten. Kid ist eben Kid und hin und wieder kindisch.

„Puh. Das wäre geschafft. Mal sehen was die anderen so machen.“, ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und machte mich auf den Weg zum Aufenthaltsraum. „Alina-chan! Da bist du ja endlich.“, rief Nic. Er saß mit Shachi, Kayl und Bepo an einem der Tische und wie immer ein Kartenspiel auf dem Tisch. Ich sah mich kurz um, heute waren viele hier, James, Jiro, Taki und Chiko. Also hatte das Labor mal heute frei. In einer Ecke saß Law mit einem neuen Buch. Ich warf ihm einen bösen Blick zu und setzte mich dann neben Shachi und klaute ihm seine Karten. „Oh hübsche Karten.“, neckte ich ihn. „Wer ist dran?“, fragte ich. „Ich.“, meinte Bepo mir gegenüber. „Hm, eine Herz neun. Was soll ich da nur legen?“, überlegte ich gespielt laut und legte einen Herz Buben drauf. Nach fünf Minuten war das Spiel für mich vorbei. „YEAH!! Ha ich bin König!!“, rief ich und schmiss meine letzte Karte auf den Stapel. „Wohl eher Königin.“, meinte Shachi beleidigt. „Oh. Du bist mein König. Es waren immerhin deine Karten.“, lächelte ich ihn an und seine Miene hellte sich auf. Er legte mir einen Arm um die Schulter und wir sahen den restlichen zu und nach einer Weile stand fest wer der Bimbo ist, Kayl.

„Wie kann ich euch zu Diensten sein?“, fragte Kayl mit einem Kopfnicken.

So machten wir das Spiel etwas interessanter, denn wer Bimbo wurde, musste dem König einen Wunsch erfüllen. Ich grinste und lehnte mich über den Tisch näher zu Kayl heran, winkte Nic auch dazu und flüsterte „Geht rüber zu Law. Kayl fragt ihn irgendetwas übers die Forschung oder sonst was. Hauptsache es fällt nicht auf. Nic du stellst dich am besten etwas weiter von Kayl entfernt hin, aber so nah, dass du noch etwas von Kayl fangen kannst und mir zu werfen kannst.“, ich sprach nun zu Kayl „Auf mein Zeichen klaust du Laws Mütze und wirfst sie Nic zu und er mir.“ Mein grinsen wich einem teuflischen Lächeln. „Wieso muss ich da mitmachen?“, fragte Nic. „Weil du Vize-Bimbo bist. Und mir doch keinen Gefallen ausschlagen kannst.“, dabei klimperte ich mit den Augen und schon nickte er zustimmend. „Also dann los, los.“

Sie standen auf und gingen in Laws Richtung. Kayl fragte ihn etwas und ich stand auf. Ich nickte Nic zu und er gab Kayl ein Zeichen und dann geschah es ganz schnell. Kayl riss Law seine Mütze vom Kopf, warf sie Nic zu und dieser zu mir und ich rannte so schnell ich konnte raus und die Treppe runter. Hinter mir hörte ich Law wütend rufen. Ich kicherte und rannte an einer Kajüte vorbei und öffnete sie und schmiss sie geräuschvoll wieder zu und rannte weiter hinter einer Abbiegung. Dort blieb ich stehen und lauschte. Ich hörte seine Schritte und mein Herz schlug verräterisch laut. Eine Tür ging auf und zu, danach hörte ich nichts mehr. So leise wie ich konnte schritt ich um die Ecke und – „Hab ich dich!“ Ich kreischte laut auf und drückte mich an die Wand vor Schreck. Laws Mütze versteckte ich schnell hinter meinen Rücken und lächelte ihn an.

Law lächelte mich zwar freundlich an, aber in seinen Augen blitze es gefährlich auf. „Na? Deinen Spaß gehabt?“, fragte er mit sanfter Stimme, ein schlechtes Zeichen. „Hehe. Ja, ein wenig.“ Law legte eine Hand neben meinen Kopf an die Wand und drückte mich somit weiter daran. „Tja, was soll ich jetzt machen?“, überlegte er und kam mir immer näher und seine Nähe lenkte mich ziemlich ab. So ohne Mütze sah er richtig verwegen und sexy aus. Mein Puls raste noch mehr, als ohnehin schon. Als sich dann unsere Nasen berührten, konnte ich dem Drang nicht mehr widerstehen und überbrückte die letzten Meter und küsste ihn. Er erwiderte und vertiefte ihn und schnell mussten wir uns wegen Luftmangel voneinander lösen. Er küsste meinen Hals hinab und fuhr mir mit seiner freien Hand die Seite hinab. Ich schloss meine Augen, legte den Kopf gegen die Wand und ein wohliges Seufzen entwich mir. Dann spürte ich seine Lippen auf meinen wieder, er biss mir verlangend auf die Unterlippe, stieß mit seiner Zunge dagegen und bat um Einlass, welchen ich ihn auch sofort gewährte. Ein Kampf um die Dominanz begann. Plötzlich hob er mich hoch und ich schlang meine Beine um seine Hüfte und meine Arme um seinen Nacken.

Er trug uns in seine Kajüte und ich spürte die Wand wieder in meinem Rücken. Er strich über meinen Oberschenkel und ich keuchte in den Kuss hinein. Dann hörte ich ein Reißen und meine Short lag kaputt auf dem Boden. „Ich kauf dir eine neue.“, nuschelte Law an meinem Hals, doch ich konnte nicht wirklich zuhören. Nachdem auch sein Shirt auf dem Boden lag, trug er mich zu seinem Bett und legte sich mit mir drauf, ohne den Kuss zu unterbrechen.

***

„Essen!“, hallte es durch die Gänge und weckte mich. Ich grummelte etwas Unverständliches und ein leises Lachen erklang. Ich öffnete meine Augen und sah sein Brusttattoo vor mir. Ich setzte mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Ich spürte Laws Arm um meine Taille und dann wurde ich auch schon zu ihm rann gezogen, unsere Lippen trafen aufeinander. Nachdem wir uns gelöst hatten, zogen wir uns an, wobei ich mir eine Short und ein T-Shirt von ihm leihen musste, ich hatte keine Lust in meine Kajüte. Etwas traurig sammelte ich meine zerrissenen Sachen auf und warf sie in den Müll.

„Bei der nächsten Insel bekommst du neue.“, flüsterte Law mir ins Ohr und umarmte mich von hinten. Ich seufzte zur Bestätigung und drehte mich in seinen Armen. „Du siehst sexy in meinen Klamotten aus.“, raunte er und eine Gänsehaut lief mir den Rücken hinab. Mit einem letzten kurzen Kuss, machten wir uns auf in die Kombüse.

Kurz bevor wir da waren, klaute ich Law seine Mütze, setzte sie mir auf und ging mit sexy Schritten vor ihm her. Bevor er etwas sagen konnte, zwinkerte ich ihm noch kurz zu und verschwand in der Kombüse. Stille. Einige sahen mich mit großen Augen an, oder sahen betreten und mit einer leichten Röte woandershin.

„Ich finde dich zwar verdammt sexy grade, aber das ist immer noch meine Mütze.“, flüsterte Law mir ins Ohr, da ich im Türrahmen stehen geblieben war. Doch nun lächelte ich ihn kokett an, fuhr dabei mit einer Hand am Rand der Mütze entlang und ging auf meinen Platz zu, wobei ich ihn nicht aus den Augen ließ. Er sah sichtlich genervt aus, aber ich hatte meinen Spaß. Doch nicht mehr lange, denn kurz nachdem sich Law neben mich gesetzt hatte, zog er mir seine Mütze vom Kopf und setzte sich diese wieder auf. Ich schmollte kurz und strich mir mein Haar wieder glatt, dann begann ich zu essen.

Immer noch herrschte Stille.

Das wird mir jetzt aber echt zu blöd. Ich sah zu Shachi, der mir gegenüber saß und fragte „Ist irgendwas vorgefallen?“ Doch Shachi sah stur auf sein Essen, aber nicht mit mir. „Shachi.“, zischte ich und er zuckte zusammen. Langsam sah er auf. „Es… Ähm. Nichts.“, sagte er zögernd und warf einen flüchtigen Blick auf Law, dann schnell wieder auf sein Essen. Irgendwas stimmte hier doch nicht. Ich sah mich aufmerksam um. Alle an unserem Tisch sahen stur auf ihr Essen und wechselten kein Wort miteinander. Andere tuschelten leise. „Kayl?“, fragte ich. Der angesprochene verschluckte sich und hustete. Abwartend sah ich ihn an. „Also, naja… Du… dem Captain…“, nuschelte er und wurde zum Schluss so leise, dass ich kein Wort mehr verstand. Neben mir schnaubte Law amüsiert. Ich hingegen war leicht genervt vom Verhalten meiner Nakama und ließ schlussendlich meine Faust auf den Tisch sausen. Somit hatte ich nun wieder die volle Aufmerksamkeit aller. „Kayl spucks aus!“, sagte ich ruhig, was ich mir von Law angeeignet hatte. Und es zeigte Wirkung, denn Peg neben mir rutschte etwas ab. Kayl lief rot an, kratzte sich nervös am linken Oberarm und holte tief Luft. „Dir stehen die Sachen des Captains sehr gut.“ Sagte er dann ziemlich schnell. Ich entspannte mich und grinste. „Danke, finde ich auch. Und mit-“, schnell schnappte ich mir ein weiteres Mal Laws Mütze. „- Dieser, sehe ich ihm doch ähnlich oder?“ Grinsend lehnte ich mich zu Law rüber und sah in die Runde. Viele mussten sich ein Lachen verkneifen und Shachi, Kayl und Nic wurden erst Rot und dann Weiß. Ihre Augen weiteten sich und es war Angst in ihren Augen.

Was ist denn jetzt?

„Ein wenig. Mit schwarzen Haaren aber noch mehr.“, meinte Bepo. Ich grinste ihn an und ignorierte die anderen drei. „T’schuldigung.“, meinte Bepo plötzlich und sah betreten zu Boden. Jetzt war ich verwirrt, aber das war schnell vorbei. Ich sah ganz langsam zu meiner rechten Seite und ja, ich hatte Recht. Law sah mich kalt an, eine Gänsehaut lief mir den Rücken runter und ich schluckte. Wortlos kam er mir näher und durch seine plötzlich dunkle Aura, wich ich zurück, stieß aber auf Widerstand, da Peg immer noch neben mir saß. Law war nun sehr nah, nahm sich seine Mütze wieder und sprach mit dieser kalten, ruhigen Stimme, die einem wirklich Angst machte „Wenn wir das nächste Mal auftauchen, schrubbst du das komplette Deck. Und wenn du mir nochmals die Mütze klaust, dann kann ich für nichts garantieren.“, flüsterte er mir zum Schluss ins Ohr. Damit ging er, doch an der Tür blieb er nochmals stehen „Kayl, Nic, ihr habt drei Wochen Küchendienst. Kayl für dich wartet zusätzlich noch eine Aufgabe im Labor.“

Kayl’s Kopf sank auf den Tisch und Nic brabbelte irgendetwas vor sich her. Ich rückte derweilen von Peg etwas ab und sah in die Runde. Viele waren nach Laws Ansage, verschwunden und nur noch Peg, Kayl, Nic, Shachi und ich waren hier. Die Strafen waren gemein, aber den Spaß war es mir wert. „Kopf hoch Jungs! Schlimmer geht immer, außerdem hatten wir doch Spaß.“, meinte ich nach dem Schock und lächelte. „Drei Wochen Küchendienst!“, jammerte Nic. „Und ich muss das verdammte Deck schrubben und musste einen Monat Küchendienst leisten. Ich glaube nicht, dass ihr jetzt schon Dienst habt. Eher nach mir, also hört auf zu jammern!“, sagte ich ernst und stand auf. Abwasch ich komme, dachte ich finster und machte ich an die Arbeit.

Vier Tage vergingen und ich kniete nun in der prallen Sonne auf dem Deck und schrubbte. Law saß auf der Reling und feixte. Ich hörte auf und wischte mir den Schweiß von der Stirn und sah kurz in den Himmel. Grade rechtzeitig. Eine Zeitungsmöwe flog vorbei und ließ die Zeitung fallen. Ich stand auf, hob die Zeitung auf und lehnte mich neben der Metalltür an die Wand.

Sir Crocodile wurde verhaftet, den Rang als einer der sieben Samurai der Meere wurde ihm wegen dem illegalen Einsatz des Nebelins, dem Versuch, ein Königreich der [I]Weltregierung[/I] zu stürzen, und der geheimen Leitung einer Mafia-Organisation aberkannt… Strohhut Luffy 100 Mio. Berry, Zorro 60 Mio. Berry, Corby 30 Mio. Berry… Corby? Der Name sagt mir etwas, aber woher? Und wieso habe ich so ein eigenartiges Gefühl? Hat das etwas… nein! Das Gesicht kommt mir zwar irgendwie bekannt vor, aber…

„Alles in Ordnung?“, riss mich Laws Stimme aus den Gedanken. Ich sah leicht verwirrt auf, schüttelte dann leicht den Kopf „Nein alles gut. Hier die neuen Steckbriefe. Luffy und seine Bande hat wohl wieder Stress gemacht.“ Ich gab ihm die Zeitung und Steckbriefe. Law las sich den Hauptartikel über Sir Crocodile durch und ich machte mich wieder an die Arbeit.

Seit Wochen schon diese komischen Erinnerungen! Mittlerweile kann ich nicht mehr daran zweifeln, aber wie war das nur möglich? Vier Monate, hört sich länger an als es ist. Aber wann werde ich Klarheit haben und die Gewissheit, wo ich wirklich herkomme. Ich will nicht aus einer anderen Dimension kommen, wie soll ich das Law nur erklären? Nein niemals! Er wird das nie, nie erfahren! Ich WILL aus KEINER anderen Dimension kommen! Ich werde noch verrückt!

Seit gut zwei Wochen bekamen Hailey und ich komische Erinnerungen. Als sie mir davon berichtete, war ich sprachlos und wusste erst gar nicht was sie meinte. Doch als ein paar Tage später sowas auch bei mir geschah war es nicht so leugnen. Irgendetwas stimmte nicht mit uns und Hailey berichtete mir in den ersten Tagen alles was sie gesehen hatte. Unsere Erinnerungen glichen sich so sehr und doch war es mir fremd. Was sollten wir tun? Und mal ehrlich, ich glaubte immer noch nicht wirklich daran, das ist doch alles absurd. Doch Hailey war der festen Überzeugung, dass es was zu bedeuten hat und der Typ recht hatte. Mich verunsicherte es schon, vor allem wenn mich diese Erinnerungen heimsuchten. Sie geschehen plötzlich und unerwartet und egal in welcher Situation. Mal im Schlaf als Traum, oder mitten im Kartenspiel. Es war nie lange, aber lang genug um mich aus der Bahn zuwerfen. Ich kann mich glücklich schätzen, dass Law noch nichts mitbekommen hat.

So vergingen mehrere Stunden in denen ich das Deck schrubbte und meinen Gedanken nachhing, teils in Selbstzweifel, teils in Wut. Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen und schlief auch schon ein.

‘Ich ging mit einem Tablett in der Hand durch die vielen unterschiedlichen Essensausgaben und suchte mir einen Salat, Nudeln in Tomatensauce und einen Vanillepudding aus und setzte mich zu drei Jungs und zwei Mädchen. Eine davon war Hailey, aber sie hatte blondes Haar. „Alina, was hast du gleich?“, fragte mich der Junge rechts neben mir. „Analysis 1. Und du Max?“ „Mechanik.“ „Sollen wir heute Abend nach Köln fahren und feiern?“, fragte Hailey. „Klar.“, stimmten wir alle zu und aßen zu Ende. Nach der Vorlesung ging ich mit Hailey durch die Straßen auf ein Haus zu. Dort machten wir uns fertig und gingen stundenspäter zum Bahnhof und trafen uns dort mit den anderen. „Hab ihr schon die neuste Folge One Piece gesehen?“, fragte das eine Mädchen. „Ja!“, meinte ich schwärmerisch. „Wie fandest du die neuen Supernovae?“ „Wahnsinn! Ich mein, im Manga waren Kid und Law ja schon toll, aber im Anime. Wow! Ach wenn es die doch nur wirklich gäbe.“ „Alina?!“, mischte sich einer der Jungs ein und sah mich schmollend an. „Ach Liam! Das sind doch nur Träume die niemals wahr werden. Außerdem liebe ich dich doch!“, lachte ich und gab ihm einen Kuss.‘

Erschrocken riss ich die Augen auf. Dunkelheit umgab mich. Mein Puls war leicht erhöht, aber was mich mehr störte, war der Traum. Es fühlte sich so verdammt echt an. Unbewusst, strich ich mir über meine Lippen. Ich schüttelte den Kopf und legte mich wieder zurück ins Bett. Doch nach einer Ewigkeit, so schien es, dachte ich immer noch über den Traum nach. Die Jungs waren mir sehr bekannt, zumindest Liam. Er war der Junge auf Haileys Zeichnung in dem Anzug. Es gab keinen Zweifel. Und das Mädchen kannte ich aus einer früheren Erinnerung. Ich stand auf und verließ meine Kajüte. Ich brauchte jetzt einen Drink. Egal was. In der Kombüse nahm ich den Whisky und setzte mich an einen Tisch. Ich setzte die Flasche an und nahm einen Schluck. „Ihh. Teufelszeug.“, ich verzog das Gesicht und schüttelte mich leicht, nahm aber trotzdem einen weiteren Schluck.

Wie kann das nur sein? Aus einer anderen Dimension? Das will ich aber nicht! Und dann hab ich auch noch einen Freund?! Ohman ich hoffe, dass war schon länger her! Ich liebe Law und keinen anderen! Moment, wieso mach ich mir überhaupt so einen Kopf?! Ich will hier doch eh nicht weg! Also scheiß auf die andere Dimension! Ich gehöre hierher, bin hier aufgewachsen und noch dazu bin ich glücklich hier.

Ich nahm noch einen Schluck und stand zufrieden mit meiner Lösung auf. Ich stellte den Whisky zurück und machte mich auf den Rückweg. Als ich an Laws Kajüte vorbei ging, hörte ich ein leises Geräusch. Es klang, wie das Zuschlagen eines Buches. Las er noch? Leise klopfte ich an und ein „Herein.“ folgte. Ich öffnete die Tür und sah Law am Schreibtisch. Er war tatsächlich noch am Arbeiten und das um vier Uhr morgens. „Oh, Alina. Was machst du denn auf? Als ich nach dir gesehen hab, warst du am schlafen.“, Law sah mich überrascht an. „Ich hab schlecht geträumt und konnte nicht mehr einschlafen, da bin ich aufgestanden.“, ich rieb mir verlegen den rechten Oberarm. „Aber wieso arbeitest du denn noch so spät?“ Law sah mich aufmerksam an, seufzte dann aber. „Logbuch schreiben und die Forschungsergebnisse durchsehen.“ „Ah okay, dann wird ich dich nicht länger stören. Nacht.“ Ich hatte meine Hand schon am Türgriff, als Law mich aufhielt. „Du kannst ruhig hierbleiben. Ich bin gleich fertig.“ Das lies ich mir nicht zweimal sagen, denn sonst wollte Law nicht gestört werden. Also legte ich mich schon ins Bett, schloss meine Augen und lauschte dem Blätterrascheln.

Es war schon seltsam, dass ich nicht in seine Kajüte gezogen bin, obwohl wir zusammen sind. Aber er arbeitete oft noch in die Nacht hinein, zwar selten so spät wie heute, aber meistens wollte er nicht gestört werden. Ich respektierte dies, auch wenn ich es manchmal schade fand, nicht mit ihm einzuschlafen. Ein Gutes hatten die zwei Kajüten allerdings, wenn wir mal Stress haben, konnte ich mich in meine Zurückziehen und in den letzten Wochen passierte dies häufiger.

Law war irgendwie gereizter als sonst und reagierte auf ein bestimmtes Thema ziemlich empfindlich. Das Thema hieß, wo und was hast du die Tage gemacht, als ich auf Daryna war. Erst war er noch ganz ruhig geblieben, aber nachdem ich die anderen versucht habe Auszufragen, wurde er so sauer, dass ich an eine Wand gedrückt wurde, mit seiner Hand um meine Kehle. Daraufhin brach ein Streit aus und ich schloss mich zwei Tage in meine Kajüte ein. Von da an herrschte Stillschweigen über dieses Thema, aber ich war damit noch nicht fertig. Irgendwann muss er es mir sagen.

So in Gedanken merkte ich nicht, wie sich Law neben mich legte, erst als er mich zu sich zog. „Hast du was getrunken?“, fragte mich Law, nachdem ich ihm einen Kuss gab. Ich lief leicht rot an und nickte. „So schrecklich der Traum?“, fragte er mich und Sorge schwang mit. „Ja, aber geht schon wieder.“, meinte ich matt und kuschelte mich an ihn. Er gab mir noch einen Kuss auf den Schopf und mit einem „Nacht, Engel.“, schaltete er das Licht aus. „Nacht.“, murmelte ich noch, bevor ich auch schon einschlief, da die Müdigkeit über mich kam.

„Land in Sicht!“, rief Alexis und ich beendete mein Training. „Eine Herbstinsel. Wie hieß sie noch gleich?“, fragte ich Bepo. „Youna.“ „Stimmt, die wollten wir ja eigentlich nach Snow Island anfahren.“, meinte ich und trat zu Law. „Die üblichen Befehle.“, sagte er, nachdem wir geankert hatten. Ich hielt Law am Arm fest „Du wolltest mir neue Sachen kaufen, schon vergessen?“ Er seufzte. „Nein. Das machen wir noch.“

Am Abend saßen wir in einer Bar, Law sichtlich genervt. Manchmal hatte er es aber auch nicht leicht mit mir, denn ich liebte Shoppen. Nachdem wir die Insel kurz erkundet hatten, zog ich ihn in diverse Läden und kaufte nicht gerade wenig ein. Nun lies sich Law ein wenig voll laufen. Ich schüttelte nur den Kopf und trank meinen Rum. Hätten wir gewusst wie der nächste Tag anfing, so hätten wir beide noch viel mehr getrunken.

Der nächste Tag fing schon wieder in einem Streit an. „ALINA!“, schrie Law durch die Gänge und ich schrie genauso laut „LASS MICH!“ und schmiss die Metalltür so fest ich konnte zu. Alle an Deck schraken zusammen und sahen mich leicht eingeschüchtert an. „Ihr könnt dem Captain sagen, dass ich auf der Insel verweile und erst wiederkomme, wenn er mir endlich die Wahrheit sagt!“ Damit sprang ich vom Deck und stapfte in Richtung Stadt. In einem Café fand ich einen Platz zum Runterkommen und nachdenken.

Wieso darf ich nicht wissen, was in dem Labor ist?! Das hat bestimmt wieder mit diesem verdammten Thema zutun. Er behandelt mich einfach nicht wie ein vollwertiges Mitglied!

Ich schlug mit der Faust vor Wut auf den Tisch und zog die Blicke aller umliegenden auf mich. Ich versuchte mich zu beruhigen und wand mich meinem Kaffee zu, dabei sah ich mich im Café um. Einige Marinesoldaten betraten in diesem Moment das Café. Schnell senkte ich den Blick und drehte mich so gut es ging von ihnen weg. Jetzt durfte ich nur nicht auffallen. Auf meinem Steckbrief hatte ich zum Glück rote Augen. Auch konnte man mich jetzt nicht allzu leicht erkennen, da ich meinen Pony mit einem Haarreif nach hinten geschoben hab und einen seitlich, geflochtenen Zopf trug. Mit schnellen Griffen hatte ich meine Kette abgenommen und sie in meiner Jackentasche verschwinden lassen.  Eine Stunde verging ohne weitere Zwischenfälle, niemand achtete groß auf mich. So konnte ich in Ruhe nachdenken, doch meine Wut auf Law blieb. Und da ich keinen meiner Nakama sah, vermutete ich, dass auch Laws Wut nicht nachgelassen hatte. Es war mir aber egal und genau in solchen Momenten kam meine typische Mädchenseite hervor, die Unnachgiebige und Zicke. Ich sehe es einfach nicht mehr ein, warum ich nicht erfahren darf, wo er war und was zur Hölle in diesem Labor ist.

„Miss haben sie hier einen von diesen Personen gesehen?“ hörte ich jemanden fragen und sah mich im Café um. Ein Mann im schwarzen Anzug, Umhang und schwarzen Cowboyhut hielt einer Kellnerin mehrere Steckbriefe entgegen. Ich musterte den Mann genauer. Nach seinem Aussehen her, ist er kein Marine, zumindest nach seiner Kleidung her, aber wie ein normaler Zivilist sah er auch nicht aus. Blieben also nur zwei Möglichkeiten, entweder er ist ein Kopfgeldjäger oder ein Pirat. Meiner Meinung nach ist die erste Möglichkeit wahrscheinlicher, könnte mich aber auch irren. Da ich bei der ersten Möglichkeit blieb, musste ich so schnell wie möglich, ohne Aufsehen, aus dem Café verschwinden. Also winkte ich eine der Kellerinnen in meiner Nähe herbei, bezahlte und ging. Dabei verhielt ich mich so normal wie möglich, allerdings musste ich an diesem Mann vorbei. Kurz trafen sich unsere Blicke und ich konnte das Gesicht des Mannes genauer betrachten. Er hatte einige Narben, eine Hakennase und schwarze Augen. Ein Schauer lief mir über den Rücken.

„Entschuldigen Sie bitte Miss.“, sprach mich zu meinem Pech, der Mann an. „Haben Sie dieses Mädchen hier auf dieser Insel gesehen? Das Mädchen ist jetzt 10 Jahre älter und müsste um die 22 Jahre alt sein.“ Er hielt mir ein Bild hin. Mein Herz setzte für einen Schlag aus, nur um dann schneller zuschlagen. Ich starrte das Bild fassungslos an, bemühte mich um Fassung. „Nein tut mir leid.“, meinte ich dann und gab ihm die Bild zurück. Kurz musterte er mich noch, dann nickte er. Ich verschwand und ging um drei Häuserecken. Dort blieb ich stehen und atmete kurz durch.

Was soll das?! Shit! Wenn die Crew das rausbekommt... Oh nein! Wenn Law das erfährt! Scheiße…

Ich lief so schnell es ging zurück zum Hafen, doch kurz vorher musste ich in eine Seitengasse ausweichen und mich verstecken. Ein ganzer Marinetrupp lief in Richtung Hafen darunter auch der Mann aus dem Café. Im Dunkeln der Gasse wartete ich einige Minuten danach schlich ich mich zurück zur Stadt. Ich musste die Death kontaktieren und dazu lief ich in den angrenzenden Wald. Doch egal wie Sakura es auch versuchte nahm keiner an der Death ab. Frustriert steckte ich sie zurück in meine Tasche und überlegte was ich jetzt machen soll.

Wieder sah ich das Bild vor meinen Augen. Ein junges Mädchen mit hellblonden, schulterlangen Haaren lachte vergnügt in die Kamera. Sie saß auf den Schultern ihres Bruders. Woher ich das wusste. Ich war dieses Mädchen. Aber wieso suchte man jetzt auch noch so intensiv nach mir? Ich bin doch alt genug! Ich klatschte mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. Natürlich! Es lag doch auf der Hand! Meine ganze Familie war in der Marine, wieso sollten sie mich denn nicht suchen?! Ich war ja einfach spurlos verschwunden! Und wer dachte schon, dass die eigene Tochter Piratin wird. Obwohl Mum mich eigentlich erkennen sollte auf dem Steckbrief. Aber spielte das jetzt eine Rolle? Nein. Aniki würde niemals aufgeben mich zu finden, aber was würde er nur sagen…

Während ich in Gedanken versunken war, lief ich zurück in die Stadt. Beim letzten Gedanken lies ich traurig den Kopf sinken und stieß natürlich prompt mit jemanden zusammen.

„Verzeihen Sie!“, entschuldigte ich mich sofort und verbeugte mich leicht. „Schon gut Miss.“, erklang eine freundliche Männerstimme. Ich sah auf und mich strahlten funkelnde grüne Augen an. Doch so schön diese Augen bzw. der Mann war, so steckte er in den falschen Sachen. Meine Unachtsamkeit hat mich direkt in die Arme eines Marines geführt. „Miss, Sie sehen so traurig aus. Stimmt etwas nicht?“ Innerlich schrie ich Ja, doch was sollte ich ihm schon erzählen. Hey meine ganze Familie ist bei der Marine und sucht nach mir, nur leider bin ich eine gesuchte Piratin und ich mach mir Gedanken was sie darüber nur sagen würden. Das klingt wie eine Irre. Also sagte ich stattdessen „Es ist nichts.“ Und lächelte. Der Mann hob eine Augenbraue beließ es aber dabei. Ich wollte grade weiter, als er ich aufhielt. „Eine Frage noch, haben sie dieses Mädchen gesehen. Das Bild ist leider schon 10 Jahre alt, der Admiral hatte leider kein anderes.“ Und wieder sah ich das Bild von meinem Bruder und mir. Ich schüttelte den Kopf und verneinte. Nach einem Nicken des Mannes ging ich weiter.

Doch plötzlich hielt ich inne.

Admiral? Er hatte Admiral gesagt?! Das ist nicht gut! Gar nicht gut!

Ich sank auf einer Bank zusammen, mein Herz raste und der tiefe schwarze Abgrund tat sich vor meinem inneren Auge auf. Ich war plötzlich in meiner eigenen Welt gefangen und vergas alles um mich herum.

Wenn er nach mir sucht ist die Sache noch schlimmer als eh schon! Was mach ich nur. Er wird mir das nie verzeihen! Mein…. Nein! Nein sie werden mich nie finden. Niemals das darf nicht passieren! Aber was, wenn doch? Würde die Crew zu mir stehen? Und was wäre mit…. Oho! HAILEY!! Scheiße er weiß von ihr, von unserer engen Freundschaft. Verdammt sie ist in Gefahr. Was wenn er sie als Druckmittel nimmt? Oder schlimmer, sie tötet….

Erschrocken von meinen eigenen Gedanken, sprang ich auf und lief blindlinks Richtung Hafen. Ich musste mit Law reden und dann Hailey warnen!

Ein seltsames Gefühl befiel mich, je näher ich dem Hafen kam. Immer wieder sah ich mich verstohlen um, doch ich konnte niemand verdächtigen sehen. Kurz bevor der Hafen in Sichtweite kam, bog ich in eine Seitengasse ein und sprang in die Höhe. Ich flog mit Hilfe meiner Teufelskraft auf das Dach eines Hauses und sah in die Gasse hinunter. Und keine Sekunde später traten zwei Männer in diese und sahen sich um. Ich duckte mich weg, da sie nach oben sahen und überlegte mir, wie ich unbemerkt an Deck kommen würde. Ich lies den Blick zum Hafen wandern und musste erschrocken feststellen, dass die Death nirgends zusehen war. Mein Magen zog sich unsanft zusammen und ein Gefühl der Enttäuschung und Verlassenheit machte sich in mir breit. Ich sah wieder in die Gasse, die beiden Männer waren immer noch dort und sprachen jetzt in eine Teleschnecke. Beim näheren Betrachten, erkannte ich den einen Mann, er war der aus dem Café. Der andere musste sein Partner sein.

Wahrscheinlich sind sie wegen der Marine von der Insel weg und irgendwo in der Nähe untergetaucht. Sie würden mich doch nicht einfach hierlassen. Oder doch? Nein! Sowas darf ich jetzt nicht auch noch denken! Law würde mich doch nicht wegen einem Streit hierlassen.

Trotzdem nagten Zweifel an mir. Mit einem prüfenden Blick in die Gasse, sprang ich auf das nächste Dach und bahnte mir so einen Weg weit weg von ihnen. Als ich auf einem Dach in der Innenstadt war, überprüfte ich schnell, ob meine Verfolger oder Marinesoldaten in der Nähe waren, dann sprang ich in eine Gasse hinunter und lief im Schatten der Häuser mehrere Straßen entlang. Ich sah, dass ein Klamottenladen noch geöffnete hatte und lief schnell hinein. Dort kaufte ich mir ein langes Kleid in dunkellila, welches für die Bewohner der Insel typisch war, dazu einen schwarzen langen Mantel mit goldener Verzierung und einen passenden dunkellila Hut. Meine Frisur band ich mir schnell zu einer eleganten Hochsteckfrisur hoch, platzierte den Hut passend drauf und bezahlte.

In den neuen Sachen verließ ich den Laden. Meine alten Sachen lagen in der Einkaufstasche, die ich schnell in einer Seitengasse versteckte. Ein weiteres Mal ging ich nun durch die Innenstadt und sah mich diesmal aufmerksamer um. Die meisten Frauen in einem ähnlichen Kleid wie meines, waren in Begleitung von schicken Männern, oder anderen Frauen. Mir war bewusst, dass ich nun als eine Dame der höheren Schicht aussah und mich dementsprechend zu verhalten hatte. Ich sah zwei Frauen auf einer Bank am Springbrunnen sitzen, ich schätzte sie in meinem Alter ein, und lief auf sie zu. Ich setzte mich zu ihnen auf die Bank und sprach leise: „Bitte helft mir.“ Ich legte so viel flehen in meine Stimme wie nur ging. Beide sahen mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Warum?“, fragte mich die Frau im dunkelroten Kleid skeptisch. „Mein Vater will mich zu einer Heirat mit einem schrecklichen Mann zwingen. Ich bin vor einer Woche geflohen. Heute morgen bin ich hier angekommen und vor einer halben Stunde habe ich die Männer meines Verlobten gesehen. Bitte helft mir. Ich möchte kein Aufsehen erregen.“, erklärte ich ihnen, meine soeben erdachte Lüge. Schon bei meiner Erklärung sah ich ihnen ihr Mitleid an und wusste, sie würden mir helfen. „Natürlich helfen wir dir!“, versicherte mir die andere Frau. „Wir sind gleich zu einer Verlobungsfeier eingeladen. Dort werden sie dich nicht finden. Und nach der Feier, kannst du bei uns übernachten.“, sprach sie weiter. „Oh vielen Dank!“, sagte ich und war wirklich erleichtert so ohne weiteres die Hilfe der beiden zuhaben. „Ich bin Filara und das ist meine Schwester Kira. Und wie heißt du?“ „Sakura.“

Filara trug ein dunkelblaues Kleid mit vielen silbernen Borten. Sie hatte schwarzes Haar, was im Lichtschein leicht bläulich schimmerte. Ihre Schwester Kira trug das dunkelrote Kleid und hatte ebenfalls schwarzes Haar, was genauso bläulich schimmerte. Nach kurzer Zeit verstanden wir uns sehr gut und machten uns auf zur Verlobungsfeier einer Freundin von ihnen. Auf der Feier wurde ich als Cousine zweiten Grades vorgestellt.

Ich entschuldigte mich und erkundigte mich, wo das Bad wäre. Dort angekommen, schloss ich ab, setzte mich auf den Rand der Badewanne und zog meine kleine Teleschnecke Sakura aus meiner Handtasche. Schnell wählte ich die Nummer der Death und wartete.

Bölle Bölle Bölle Bölle Clank.

„Hallo?“, erklang Alexis Stimme. „Alexis, ich bin’s Alina. Wo seit ihr?“ „Alina-chan!“ riefen mehrere Stimmen und ein Lächeln zierte meine Lippen. „Wir mussten untertauchen, weil die Marine auf uns aufmerksam wurde. Wir sind jetzt auf der anderen Seite der Insel. Captain Law, Shachi und Peg suchen schon seit Stunden nach dir.“, berichtete Alexis mir. Erleichterung machte sich breit, Law, Shachi und Peg suchten nach mir. „Okay. Kontaktier Law und sag ihm ich bin in Sicherheit bis morgen. Ich musste untertauchen, da ein Kopfgeldjäger in der Stadt ist. Ich weiß nicht, ob er mich wirklich erkannt hat, da ich mich eigentlich unauffällig verhalten habe, aber egal. Wo genau seit ihr?“, erzählte ich. „Wir müssten vor dem Waldrand sein.“ „Gut. Sagt Law noch, dass ich mich morgen nochmal melde. Taucht bis dahin nicht auf und sagt ihm, er soll sich auf gar keinen Fall bei mir melden, sonst fliegt meine Tarnung auf.“ „Alles klar!“ „Gut bis morgen.“  -Clank-

Ich seufzte, steckte Sakura weg, wusch mir die Hände und ging zurück zur Gesellschaft. Obwohl ich noch nie auf einer Verlobungsfeier in der höheren Gesellschaft war, fand ich schnell Anschluss und verstand mich gut mit den anderen Frauen und Männern. Nach gut zwei Stunden trafen mehrere Marineoffiziere ein. An ihrer Uniform konnte ich erkennen, dass es sich nicht um allzu hochrangige Leute hielt und beruhigte mich etwas. Vielleicht konnte ich hier und da ein paar Informationen erlangen, schoss es mir durch den Kopf und ich gesellte mich zu Filara. Nicht lang, da gesellten sich drei der Marinemänner zu uns. Geschickt versuchte ich ihnen etwas über die derzeitige Lage der Marine zu entlocken und wen sie zurzeit verfolgen würden. „Nun Miss Sakura, wir verfolgen momentan die Heart-Piraten. Sie sollen sich hier aufhalten.“, verriet mir einer. Gespielt riss ich ängstlich die Augen auf und zog erschrocken die Luft ein. „Machen Sie sich keine Sorgen Miss, wir haben alles unter Kontrolle.“, versicherte er mir. Ich lächelte in mich hinein und schüttelte innerlich den Kopf über ihn.

Der Abend verstrich und die Feier neigte sich dem Ende zu. Auf dem Weg zu Kira und Filaras Haus, wurden wir von drei Marineoffizieren begleitet, die unbedingt darauf bestanden hatten. Auch wenn ich eine Piratin war, so konnte ich nicht leugnen, dass es mir gefiel so vornehm behandelt zu werden. Die drei Männer waren in unserem Alter und sehr zuvorkommend und charmant. Filara und Kira flirtete gekonnt mit zweien von ihnen, während ich mich einfach nur gut mit dem dritten unterhielt. Auf dem Weg zum Haus, beschlich mich ein Gefühl beobachtet zu werden und als ich mich einmal verstohlen umsah, hätte ich schwören können Law in einer Seitengasse gesehen zu haben. Doch als ich genauer hinsah, war er nicht mehr da. Ich musste mich getäuscht haben und wie sollte er mich denn erkannt haben. Ich fand mich sehr gut getarnt und wenn die Marine nichts gemerkt hat, wie sollte Law es dann rausbekommen haben? Ich verschwendete keinen Gedanken mehr daran, doch das Gefühl der Beobachtung blieb.

Am nächsten Morgen saßen Filara, Kira und ich auf dem Balkon und frühstückten. Beide schwärmten von den Männern, während ich mir Gedanken machte, wie ich am besten verschwinden konnte. Nicht lange und meine Chance kam. „Sakura, wir müssen jetzt zur Arbeit. Bis später!“, verabschiedeten sich beide, nachdem sie mir angeboten hatten, solange hierzubleiben wie ich möchte. Sie waren sogar so freundlich mir ein neues Kleid zugeben, damit ich nicht in meinem Kleid von gestern einkaufen gehen musste. Ich entschied mich noch ein Bad zunehmen, bevor ich mich auf den Weg machte.

Nach einer Stunde verließ ich das Bad und ging das Gästezimmer. Dort lag ein schönes, langes, blass-grünes Kleid. Es war mit einem leichten Efeumuster bestickt und mit einem goldenen Taillenband.  Ich steckte mir die rechte Haarseite locker nach hinten weg, bis auf einige Strähnen. Sonst ließ ich mein Haar offen. Ich schrieb noch schnell einen Zettel, packte mein anderes Kleid und den Hut in eine Tasche, zog meinen Mantel an und verschwand in die Stadt.

Ich eilte so unauffällig wie es nur ging zu der Seitengasse mit meinen Sachen, dabei sah ich mich in der Stadt wieder um. Kurz bevor ich mit meinen Sachen aus der Seitengasse gehen konnte, sah ich einen Marinetrupp aus sechs Leuten. Zu meinem Glück, standen sie mit dem Rücken zu mir. Ich zog meine Kapuze tief ins Gesicht und ging eilig Richtung Wald.

Ich wollte grade in die Straße Richtung Wald einbiegen, als ich mit einer jungen Frau zusammenstieß. Ich fiel rücklings auf die Pflastersteine, die junge Frau auf mir. „Ey!“, stieß ich keuchend hervor und schob die Frau von mir. „T’schuldigung!“, keuchte auch sie und half mir sogar auf. „Dort ist sie!“, rief ein Mann vom Waldrand und mehrere Männer liefen auf uns zu. „Scheiße!“, fluchte die Frau und sah sich panisch um. Dann ohne Vorwand griff sie meinen Arm und zog mich mit sich. „Lauf!“, meinte sie dann noch. Leicht überfordert mit der Situation lief ich mit. Wir rannten durch die Innenstadt und zogen die Aufmerksamkeit sämtlicher Menschen auf uns. „Warte mal!“, rief ich und riss mich los. War ich denn bescheuert. Wieso rannte ich mit? Die Frau stoppte und sah mich verwirrt an. „Was? Komm!“, meinte sie und zog an meinem Arm. „Nein. Ich kenn dich doch gar nicht!“ Sie schüttelte den Kopf und sah über meine Schulter. Ich sah mich um und sah die Männer näherkommen. Als ich mich wieder zu der Frau umsah, erblickte ich auch noch den Kopfgeldjäger. „Lauf!“, schrie die Frau auf, als die Männer immer näherkamen und zog mich ein Stück mit. Ich stoppte sie wieder, da sie in Richtung des Kopfgeldjägers lief. Keine gute Idee. „Nicht da lang!“, meinte ich und zog sie zurück. Ich packte nun meinerseits ihren Arm und zog sie zur linken Seite, weg von den Männern und weg vom Kopfgeldjäger, der uns nun ebenfalls verfolgte. Durch den Zusammenstoß mit der Frau, ist mir die Kapuze vom Kopf gerutscht und mein langes, blondes Haar konnte man nun in der Mittagssonne hervorragend erkennen.

„Wieso flüchtest du vor den Männern?“, fragte ich die Frau, während wir um mehrere Häuserecken rannten. „Ich war ihre Gefangene und konnte mich befreien.“ „Aha. Sind das Piraten?“, doch es war mehr eine rhetorische Frage. „Ja.“, keuchte sie und hielt sich ihre Seite. „Und vor wem rennst du weg?“, fragte sie plötzlich. Ich stutzte und verlangsamte kurz meine Schritte. „Ich habe deinen Blick grade gesehen. Und die Marines verfolgen uns, bzw. dich.“, fügte sie hinzu. „Weil ich Piratin bin, aber sie wissen noch nicht Hundertprozentig wer ich bin.“ Die Frau sah mich geschockt an und blieb ruckartig stehen. Ich verdrehte die Augen und rannte zu ihr zurück und zog sie wieder mit, wieso wusste ich zwar nicht ganz, aber wenn sie eine Gefangene war, dann musste ich ihr doch helfen. „Weiter sonst haben sie uns noch!“, rief ich und sah den Wald, als wir in eine Seitenstraße liefen. Wäre die Marine nicht auch hinter uns her, hätte ich meine Teufelskräfte eingesetzt, aber ich wollte mich nicht verraten. Alleine würde ich zwar mit ihnen fertig werden, aber wer wusste schon wie viele sich von diesen Piraten hier versteckten.

Und genau in diesem Moment schloss sich eine starke Hand um meinen Arm und ich wurde brutal zurückgezogen. Ich schrie entsetzt auf, genau wie die Frau hinter mir. Durch die Kraft prallte ich gegen den Brustkorb des Mannes und keuchte auf. „Jetzt haben wir dich ja. Und sieh mal an. Was haben wir denn hier für ein hübsches, junges Ding.“, sprach der Mann der die Frau festhielt und grinste mich lasziv an. Ich verfluchte innerlich den Mantel, da er langärmlig ist. Die Männer zogen und in eine Seitengasse und ich musterte nun den Mann, der gesprochen hatte.

 Er trug ein blaues Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln, eine schwarze Weste und eine rote, leicht kaputte Hose. Er hatte dunkelbraunes, schon fast schwarzes Haar und eine Narbe quer über seine rechte Wange, die seinen Hals hinab lief. Seine Augen waren so dunkel, wie sein Haar. Mir lief ein Schauer über den Rücken. „Eine ist uns abgehauen und nun haben wir zwei. Und eine genauso Hübsche.“, dabei nahm er eine der Schleifen an meinem Mantel in die Hand und musterte mich. Ich funkelte ihn an und wollte grade etwas erwidern, als die restlichen Männer zu uns stießen. Und zu unserem Pech, hatten die anderen Piraten die Marines fertiggemacht. Allerdings sah ich, nicht weit von der Gasse entfernt im Schatten, den Mann aus dem Café und seinen Partner. Sie machten aber keinerlei Anstalten sich einzumischen. Also waren es keine Marines. Wer sie dann waren, war mir egal. Fieberhaft überlegte ich, wie ich hier rauskam, ohne mich erkennen zu geben. Die Frau hinter mir wimmerte auf und meine Aufmerksamkeit galt nun ihr. „Fass sie nicht so grob an!“, schnauzte ich den Typ an. Er lachte trocken auf, lies aber nicht von ihr ab. „Sag mir nicht, wie ich sie behandeln soll. Außerdem kennst du sie doch gar nicht. Aber ihr werdet noch genügend Zeit bekommen, euch besser kennenzulernen.“ „Boss, irgendwie kommt mir ihr Gesicht bekannt vor.“, meldete sich nun ein anderer und sah mich eindringlich an. Ich wand mich so gut es in diesem Griff ging ab und sah auf den Boden. „Und an wen?“ Ich hörte ein rascheln und sah kurz auf. Der Mann übergab seinem Boss einen Zettel und ich wusste genau welchen, meinen Steckbrief. Im Augenwinkel nahm ich war, wie sich die Männer näher an uns heran bewegten.

Dann packte mich der Captain der Bande am Kinn und riss es hoch zu ihm. Er drehte meinen Kopf hin und her und verglich es mit dem Bild. „Sie hat blaue Augen und keine Roten, aber eine Ähnlichkeit hat sie mit der hier.“, meinte er und ließ mein Kinn los. Lange werde ich mich nicht mehr zurückhalten können, doch ich hoffte inständig einen anderen Weg zu finden.  Doch das Glück ist heute nicht auf meiner Seite.

Bölle Bölle Bölle Bölle

Bölle Bölle Bölle Bölle

Ich schloss meine Augen und verfluchte denjenigen, der mich grade anrief. Der Mann grinste breiter und griff in meine Manteltasche und zog Sakura heraus.

Bölle Bölle Bölle Bölle Clank.

„Wo bist du?“, fragte die gereizte Stimme meines Captains. Der Mann hob eine Augenbraue an und musterte Sakura. Dann sagte er zu meiner Überraschung: „Trafalgar, lange nicht mehr gehört.“ Nur mit Mühe fiel mir meine Kinnlade nicht runter. „Jack.“ sprach Law kalt und ich wusste, jetzt war er mehr als nur gereizt. „Ich glaube wir haben jemanden, der zu dir gehört.“, meinte Jack lässig und grinste mich an. „Es scheint so.“, kam es von Law. „Tja, was machen wir jetzt? Hm… ich glaube ich weiß, was wir jetzt machen.“, sprach Jack und ein schreckliches Grinsen legte sich auf seine Lippen und ich wusste, jetzt blieb mir keine andere Wahl mehr. „Ich werde sie mitnehmen. Sieh es als gelungene Rache. Du hast uns auf Amisit zurückgelassen und wir nehmen die hübsche Alina mit. Ist doch nur fair, meinst du nicht.“ „Du wirst schon sehen, was du davon hast.“, meinte Law und legte auf. Jack lachte und rief seinen Männern zu: „Gebt mir die Seesteinkette. Wir wollen doch unseren Engel nicht verlieren.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Leser!
Tut mir schrecklich Leid, dass ich erst jetzt wieder ein Kapitel hochladen konnte >.<
Aber seid Juli habe ich eine Weiterbildung begonnen, die jetzt erst zu Ende ist. Nun habe ich wieder Zeit und freue mich endlich weiter schreiben zu können :D
Bis bald! Komplett anzeigen

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