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The Time You're Awake From Your Dream

You're Not Even Looking At Me
von

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Glass Skin

„Yoshiki?“ Müde wende ich meinen Blick dir zu obwohl ich es lieber vermieden hätte, dir ins Gesicht zu sehen, denn alles was ich dort lesen kann ist nur noch ein riesiger Schwindel, eine Maske und der lächerliche Versuch von Selbstschutz, dass ich kurzzeitig versucht bin dich aus dem Bett zu treten, aber es dann doch unterlasse. „Soll ich gehen?“ Ja, bitte. Geh, verschwinde endlich aus meinem Leben dass du bereits vollkommen zerstört hast. Geh und komm nie wieder zurück. „Nein, natürlich nicht.“ Mit einem schwachen Lächeln ziehe ich dich enger an mich, hauche dir einen sanften Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich doch.“ Nein, eigentlich nicht. Eigentlich hasse ich dich so sehr, dass allein deine Gegenwart mir Brechreiz verursacht aber ich versuche mich zusammen zu reißen, mir nichts anmerken zu lassen. Ich bin unverwundbar, mich kann nichts und niemand erschüttern. Ich bin ein Fels in der Brandung und ich werde immer noch leben, wenn ihr alle längst untergegangen seid. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Jeder hatte mich davor gewarnt und trotzdem hatte ich mich auf dich eingelassen. Einen egoistischen Bastard mit der Stimme eines Engels, der mein Herz erobert hatte, bevor ich überhaupt wusste, was passiert war. Der mich so sehr in seinen Bann zog, dass ich alles um mich herum vergaß, jegliche Vernunft ablegte. Oh ich war so schwach, dass ich dir überhaupt je nachgegeben hatte…Mit einem sanften Lächeln lässt du die Fingerspitzen über meinen Körper gleiten und am Liebsten möchte ich sie dir abbeißen. Jedes einzelne Fingerglied, danach deine Knochen brechen und anschließend? Nun das habe ich mir noch nicht überlegt.
 

Gähnend schließe ich die Augen wieder, lasse widerwillig zu, dass du dich enger an mich kuschelst und langsam beginnst meinen Hals zu küssen. Wie sehr ich dich hasse ist nicht mehr in Worte zu fassen. Wie konnte ich je auf deine Lügen herein fallen? Du ekelst mich an. Dein ganzes Wesen. Nur fraglich ob du von Anfang an so verdorben warst oder ob ich es war, der dich dazu gemacht hat. Der zugelassen hat, dass sich alles in deinem Inneren zu Asche verwandelte und du nicht mehr klar denken konntest. Oh glaub mir, früher habe ich jede Sekunde genoßen, die wir zusammen waren aber mittlerweile…Du siehst mich nicht mehr. Nicht mehr als das, was ich wirklich bin. Dein Freund, dein verdammter Ehemann. Und doch nicht menschlich. Genau wie du. Nur dass nicht ich es war, der dich verwandelt hat. Sondern ER. Derjenige von dem du dir wünscht, dass er statt meiner in unserem Bett liegt. Der Mann, mit dem du mich seit drei Jahren betrügst und mir jedes Mal aufs Neue das Herz brichst obwohl es tot ist. Dabei dachte ich, dich zu verlieren war schlimm. Aber wie ich lernen musste war es um einiges schlimmer dich wieder zu bekommen. Ich erinnere mich gut an die Nacht, als du zu mir zurück gekommen warst. Es war im Herbst, dunkel, kalt und es hatte fürchterlich geregnet. Kein Wetter, bei dem ein normaler Mensch unterwegs wäre. Ich hatte es gerade erst nach hause geschafft, als es plötzlich an der Tür geklopft hatte. Draußen warst du gestanden - tropfnass, aber mit diesem Grinsen auf dem Gesicht, dass ich schon immer geliebt hatte. Ich hatte es nicht über mich gebracht, dich wegzuschicken, obwohl du sicherlich eine Erscheinung warst. Aber als ich dich in meinen Armen hielt, wurde mir bewusst, dass es keine Erscheinung war, sondern etwas Anderes. Etwas, dass du vor mir verheimlicht hast, bis wir zum ersten Mal zusammen geschlafen hatten und du dich nicht mehr zurück halten konntest und mich gebissen hast. Da war es plötzlich sehr offensichtlich.
 

Seitdem sind wir wieder zusammen, führen unser Leben als wäre nie etwas passiert. Natürlich konnte ich der Band nicht die Wahrheit sagen, also musste ich ihre Erinnerungen manipulieren, dass du nie gestorben bist. Wieso hatte es nicht Taiji sein können an deiner Stelle? Ein leises Wimmern entkommt mir, als du dich in meinem Hals verbeißt und ich vergrabe die Finger in deinen Haaren, während du dir nimmst, worauf du vermutlich schon die ganze Zeit gewartet hast, seit die Sonne untergegangen war. Nach dem Sex wendest du dich ab, fast als könntest du meinen Anblick nicht mehr ertragen, ich bekomme nicht mal mehr einen Kuss, bevor du unter die Dusche verschwindest und mich allein mit meinen Gedanken zurück lässt. Hast du mieser Bastard wenigstens eine Ahnung, was du mir antust? Ich vergrabe das Gesicht in meinen Händen, während mir die Tränen kommen, wieso kann ich dich einfach nicht abweisen und vollständig aus meinem Leben verbannen? Es wäre so leicht gewesen, wenn du nicht unbedingt beschlossen hättest, zurück kommen zu müssen. „Ich komm spät wieder, also warte nicht auf mich. Ich treff mich mit Sugizo.“ Unter dem Namen zucke ich zusammen, wie einem Peitschenhieb - wieso ausgerechnet mit IHM! Offensichtlich hast du meinen gequälten Gesichtsausdruck gesehen, denn lächelnd beugst du dich zu mir, dass du mich küssen kannst und ich lasse dich stillschweigend gewähren. Es hätte keinen Zweck dir auszuweichen. Du bekommst immer, was du willst, das habe ich schmerzhaft lernen müssen. „Keine Sorge, bis zum großen Ball bin ich zurück.“ Mit einem leisen Kichern verlässt du damit auch schon den Raum und ich sehe dir nur stumm nach, forme mit den Lippen ein lautloses Wort. „Stirb.“ Das ist alles, was du von mir willst, seit du verwandelt worden bist. Die Privilegien. Das Schloss. Die schicken Autos, das viele Gold, den Schmuck, die Besitztümer auf der ganzen Welt. Und die Erlaubnis dich ungestört überall bewegen zu können. Wie es dem Ehemann des Königs der Vampire auch zusteht.
 

Hätte ich mich von dir trennen können, hätte ich es längst getan, hätte dafür gesorgt, dass du dort landest, wo du hingehörst - in der tiefsten Hölle ohne Hoffnung auf Erlösung. Deinen Selbstmord vorzutäuschen nur um ein Vampir zu werden…Mir wird immer noch schlecht wenn ich daran denke, wie du mir das erzählt hast, nebensächlich bei einem Glas Wein als hätte dein Tod nicht mein ganzes Sein durcheinander gewirbelt und mich dazu gebracht, meine Existenz in Frage zu stellen. Als hättest du über das Wetter geredet, hattest du erwähnt, dass du keine andere Möglichkeit mehr gesehen hattest, da ich mich beharrlich geweigert hatte, dich zu verwandeln und du im Vornherein dich schon umgehört hattest. Wenn ich dich nicht retten wollte, musste es eben ein Anderer machen. Und es hatte ein Anderer getan. Sugizo. Wo auch immer du ihn kennen gelernt hattest, es ist mir eigentlich auch völlig egal. Fakt ist, dass er sich mir widersetzt hat und ich ihn eigentlich töten müsste. Als König ist das mein Recht - aber ich kann es nicht, weil er dich liebt. Und ich will, dass er genau so leiden muss, wie ich. Bis er dein wahres Wesen erkennt. Dass du nur eine kleine, egoistische Schlampe bist, die alles für ihren Vorteil tun würde. Nun ja, jetzt hast du, was du wolltest nicht wahr? Ein Leben in Luxus, einen König als Mann. Nur langsam setze ich mich auf, werfe dabei einen Blick aus dem großen Panoramafenster direkt vor meinem Bett. Von hier aus kann ich die Skyline sehen, obwohl weit und breit nichts und niemand ist. Nur mein Schloss auf einer Insel, die niemand kennt. Während ich vorsichtig näher an das Glas trete, wird mir für einen Moment schwindlig und ich taste nach meinem Hals - er blutet immer noch. Aber das überrascht mich längst nicht mehr, du trinkst immer nur von mir wenn wir Sex haben. Weil es dich stärkt. Wieso hatte es so weit kommen müssen? Mittlerweile habe ich das Fenster erreicht, kann jedoch nicht verhindern, dass mir erneut die Tränen kommen, während ich vorsichtig eine Hand an das Glas lege und hinter mir an der Wand ein altes Foto von dir sehen muss. Damals warst du noch menschlich und mit einem gequälten Laut reiße ich das Bild schließlich von der Wand, bevor ich in mitten der Fetzen weinend auf die Knie sinke und erneut das Gesicht in den Händen vergrabe. Wieso musstest du unbedingt zurück kommen, hide?
 

Ich hatte dich so sehr geliebt. Aber als Mensch. Damals kannte ich dein Wesen noch nicht, ich war dem leicht vertrottelten, dauernd lachend und grinsenden Kerl mit den pinken Haaren fast sofort verfallen, als ich dich das erste Mal gesehen hatte. Damals warst du noch völlig unerreichbar für mich, hattest eine Freundin und ich dachte schon, dass ich aufgeben muss, niemals in den Genuß deiner weichen Lippen kommen würde. Es hatte genau ein Jahr gehalten, bis du betrunken vor meiner Tür gestanden hattest. In der Nacht hatten wir zum Allerersten Mal Sex. Obwohl du kaum zurechnungsfähig warst, wusstest du genau was du wolltest und wie du es bekommen konntest. Oder war ich einfach nur zu schwach gewesen? Zu sehr schon verführt von deinem Charme? Am nächsten Morgen war ich allein aufgewacht, aber seit dem hatte es sich wiederholt. Regelmäßig. Jedes Mal wenn du dich betrunken hattest, kamst du danach zu mir und ich brachte es nicht übers Herz, dich wegzuschicken. Oder dir zu sagen, was ich war. Bis ich es auf einer Tour übertrieben hatte und vergessen zu trinken, dass ich mir im Hotel einen der Pagen hatte schnappen müssen. Eigentlich hatte ich gehofft gehabt, dass um diese Uhrzeit niemand mehr wach sein würde, aber du hattest natürlich das perfekte Timing. Hattest gesehen, wie ich dem armen Jungen das Leben vollständig aus dem Körper gesaugt hatte und anstatt Angst zu haben oder wegzulaufen warst du mir um den Hals gefallen. Danach hatte ich dich auf mein Zimmer gebracht, wir hatten begonnen zu reden. Ich erinnere mich, wie deine Augen gestrahlt hatten, als ich dir sagte, dass ich ein Vampir bin. Zum Glück hatte ich dir nie erzählt, dass Toshi ebenfalls ein Blutsauger ist, sonst hättest du vielleicht noch versucht dich an ihn heran zu schmeißen. Jedenfalls waren wir nach dieser Nacht irgendwie fest zusammen und es hätte mir damals schon seltsam vorkommen müssen, dass du ständig wolltest, dass ich von dir trank und nur von dir. Nach dem du das nicht überlebt hättest, hatte ich ablehnen müssen, aber nach dem ich gesehen hatte, wie verletzt du deswegen warst, zumindest versucht, nicht mehr in deiner Gegenwart von anderen Menschen zu trinken. Und es war trotzdem nicht genug.
 

Mein Blick fällt zurück auf das zerwühlte Bett und kurz muss ich mich fragen, ob du es mit ihm auch so machst. Ob du ihm auch so süße Worte ins Ohr flüsterst, alles was er hören will, nur damit er dich nicht verlässt. Mit einem traurigen Lachen fahre ich mir durch die Haare, Vampirehen können nicht geschieden werden, sie sind endgültig und für die Ewigkeit - entstanden aus dem egoistischen Wunsch den Fluch der Unendlichkeit nicht allein ertragen zu müssen. Aber ich wäre lieber auf ewig einsam, als noch eine Nacht mit dir verbringen zu müssen. Aber ich habe keine Wahl. Weil sie es erwarten. Und weil ein König niemals schwach ist. Leise Schritte lassen mich aufhorchen und nur müde seufzen - Toshi. Normaler Weiße würde ich nicht mal mitbekommen, dass er da ist, aber seit er sich extra Mühe gibt, laut zu laufen, kann ich ihn schon wahrnehmen wenn er auch nur einen Fuß ins Schloss setzt. Allerdings ist das kein Grund für mich, mich zu bewegen, vielmehr warte ich, bis mein bester Freund an meiner Seite ist, bevor ich den Blick zur Seite wende, dass ich ihn ansehen kann. Sein Lächeln ist traurig aber echt und während er mich mustert, frage ich mich, ob es die richtige Entscheidung war. Aber ich kann und will so nicht weiterleben. Auf ewig an dich gefesselt, immer darauf wartend, dass deine Lover dir langweilig werden und du zu mir zurück kommst. "Yoshiki...Bist du dir sicher?" Ich nicke nur stumm, stehe langsam, schwankend auf. Jetzt gibt es kein Zurück mehr, nicht, dass ich noch eines wollen würde. Wie betäubt lasse ich mich von Toshi ins Badezimmer führen, in die Dusche, wo er meinen Körper reinigt, viel zärtlicher als du es je warst. "Es wird ein Schock für ihn sein..." Besorgte Augen mustern mich aber zum ersten Mal seit Jahren kann ich bei diesem Satz nicht anders, als zu lachen. "Er hat es verdient." Nach dem Toshi mir in mein weißes, langes Kleid geholfen hat, sind meine Haare dran. Erst nach dem die Frisur perfekt sitzt, schminke ich mich und bevor ich wieder aufstehe - folgt die Krone. Sie passt perfekt auch wenn sie längst nicht mehr mir gehört.
 

Hand in Hand mit Toshi begebe ich mich schließlich in den einzigen Turm in diesem Schloss. Bilde ich es mir ein oder funkelt der Marmorboden ungenehm hell? Vielleicht ist es auch nur der Blutverlust der mir zu schaffen macht. Mit einem schwachen Lächeln schüttelte ich nur den Kopf, du nimmst nie so viel Blut, dass ich danach hilflos bin, natürlich nicht, wäre doch niemand da, der sich um mich kümmern kann, aber genug, dass du jedes Jahr etwas stärker wirst. Genau genommen? Hattest du mir nie eine Wahl gelassen. "Yoshiki..." Erst als wir im Turmzimmer angekommen sind, bleibe ich stehen, lasse nur kurz den Blick schweifen - es ist alles so, wie ich es wollte und vorsichtig drehe ich mich zu meinem besten Freund um, dass ich ihm einen Kuss auf die Lippen hauchen kann. "Es ist in Ordnung, Toshi, ich will es so." Der gläserne Sarg ist einladend geöffnet, die dunkelroten Samtkissen wirken als würden sie nach mir rufen und mit einem leisen Lachen küsse ich Toshi erneut, drücke ihn dabei eng an mich. Noch nie hat sich etwas so gut angefühlt wie in diesem Moment. "Yoshiki...Ich liebe dich." Daraufhin folgt noch ein Kuss und ich streichle ihm liebevoll über die Wange, gebe nur ein leises "Ich weiß." von mir. Und genau deswegen ist er der Richtige dafür und der Einzige, der mich erlösen kann. "Wenn ich zurück komme, werden wir zusammen sein können." Aufmunternd drücke ich seine Hand noch mal, bevor er mich richtig in seine Arme zieht - und zubeißt. Ein Stöhnen entkommt meinen Lippen, als er gierig von mir trinkt, schneller und mehr als ich es dir je erlaubt hätte. Es dauert nicht lange, bis ich in seinen Armen zusammen sinke, deutlich spüren kann, wie mein Körper schwächer und schwächer wird. "Ich liebe dich.", hauche ich leise gegen Toshis blutverschmierte Lippen, als er sich endlich von mir löst und meinen sterbenden Körper zärtlich in dem gläsernen Sarg ablegt. Genau wie ich es wollte. Ein Tod für einen König. Mit meiner letzten Kraft schaffe ich es noch, ihm über die Wange zu streicheln, bevor meine Augen blind werden. Dass Toshi mir vorsichtig die Krone nimmt und selbst aufsetzt, bekomme ich nicht mehr mit, noch dass er mir ein letztes Mal einen Handkuss gibt oder meine Haare perfekt richtet, bevor er den Deckel des Sarges schließt. Ich wollte es so. Vampirkönige können ihre Kraft nur durch ihren Tod übertragen - und diesen habe ich selbst gewählt. Der Sarg dient nur dazu, meine Seele solange gefangen zu halten, bis er vom König sein müde ist und seine Kraft an einen Anderen übergeben will. Denn mit seinem letzten Atemzug wird Toshi mein gläsernes Gefängnis zerstören, dass unsere Seelen zusammen wiedergeboren werden können. Hoffentlich in ein besseres Leben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2016-01-08T00:12:31+00:00 08.01.2016 01:12
Owh Q_____Q
Okay, es ist GANZ anders als ich es erwartet habe und das hat mich sehr umgehauen.
Ach verdammt, Yoshiki und Toshi sind so unglaublich niedlich zusammen ;__;
Aber trotzdem nicht nett |D
Zumindest nicht, so wie mit Yoshiki umgegangen wird .x.


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