Lust
Na ja, da ich auch schon irgendwie dem One Piece - Rausch verfallen bin, hab ich mir mal gedacht ebenfalls eine kleine FF dazu zu schreiben. Bitte, seid nicht schockiert von meinem etwas anderem Schreibstil, okay?! ^_^'
Ich wollt' halt mal was anderes ausprobieren. Also, ich wünsche euch nun viel Spaß beim Lesen, hsy.
".." - gesagtes
*..* - leicht betontes
Part 1 - Lust
Gleißendes Mondlicht durchflutete den Raum und ließ jede Kontur silbern erscheinen. Außer dem Rauschen der Bäume und dem leisen, vereinzelten Miauen der Katzen, die den Abend immer auf den Mauern der Stadt verbrachten, störte kein weiteres Geräusch die idyllische Ruhe, die in dem Zimmer herrschte.
Bis jedoch die Tür ruckartig aufgerissen wurde und zwei - sich küssende - Personen reinplatzten. Der junge Mann drückte seine Freundin gegen die Wand und knöpfte ihre Bluse auf, während er weiterhin ihre zarte Haut liebkoste. Ein Lächeln formte seine Lippen, als er ihr Keuchen vernahm, was vielleicht daran lag, dass er mit seiner linken Hand sanft über ihren Oberschenkel strich. Er konnte förmlich spüren wie ihre Körper erzitterte.
"Oh Sanji..", stöhnte sie und suchte erneut seine Lippen, die sich momentan mit ihrem Hals befassten. Ein weiterer leidenschaftlicher Kuss folgte, der ihre Sinne berauschte. Was für ein schönes Gefühl es auslöste..
Plötzlich hob Sanji sie auf seine Arme und trug sie vorsichtig zum Bett. Wie leicht sie war, fast wie eine Feder. Gut.. wie eine etwas schwerere Feder.
Als sie am Bett angekommen waren, wollte sie den Spieß jedoch mal umdrehen. Sie beförderte Sanji auf das Bettlaken, entledigte ihn seines Hemdes und machte es sich auf ihm gemütlich. Mit einem Lächeln beugte sie sich runter und küsste ausgiebig seinen muskulösen Oberkörper. Zufrieden blickte sie zu ihm, als ein lustvolles Keuchen an ihre Ohren drang. Sie bemerkte erst jetzt, dass er seine Augen geschlossen hatte und so zum Glück nicht sehen konnte, wie ihre kurzen, orangenen Haare immerzu ins Gesicht fielen.
Arr, richtig zum anbeißen, schoss es ihr durch den Kopf, als sie bemerkte wie er nun da lag. Seine Wangen etwas gerötet, sein Mund leicht offen. Sie fing an seinen Hals hingebungsvoll zu liebkosen, so wie er es zuvor bei ihr getan hatte. Dann näherte sie sich seinem Ohr und sagte etwas, was sie sonst nie beim ersten Date gesagt hätte. Doch bei Sanji war es anders.. Es schreckte ihn nicht ab, egal wie oft man es sagte.
"Ich.. ich liebe dich, Sanji!"
Sie begann an seinem Ohr zu knabbern, während seine Hand über ihren Rücken fuhr und ihr eiskalte Schauer über den Rücken jagten.
"Ich dich auch, Nami.."
Abrupt hielt sie inne. Nein, hatte er das jetzt wirklich gesagt?? Schlagartig setzte sie sich auf und machte das Licht an, worauf er seine Augen widerwillig öffnen musste. "Wie hast du mich genannt?" Empört sah sie ihn mit ihren grünen Augen an. Erst jetzt bemerkte er, was für einen großen Fehler er gemacht hatte. Wie konnte er nur die Namen verwechseln?
"Oh Süße, ich.."
"..habe mich versprochen? Ja, na sicher. Das zweite Mal schon an diesem Abend, du verdammter Scheißkerl!"
Er hatte sich schon beim ersten Versprecher gewundert, dass sie dennoch bei ihm blieb. Das sie nun umso aufgebrachter war über den zweiten, war nur all zu verständlich. Seufzend schloss Sanji seine Augen und rechnete mit einer schallenden Ohrfeige, doch stattdessen spürte er nochmals ihre weichen Lippen auf den seinen. War ihre plötzlich aufgekommene Wut denn so schnell verflogen?
"Ach, wenn du nur nicht so ein elender Casanova wärst..!!!"
Wohl eher nicht. Und die Ohrfeige gab es später. Ohne ihn noch einmal anzuschauen, knöpfte sie ihre Bluse zu und verließ ihn mit den Worten: 'Melde dich bei mir, wenn du meinen Namen beherrscht!' den Raum. Schnell erhob Sanji sich, zog sich sein braunes Hemd über und folgte ihr.
"Warte doch, Anya.. eh.. Tanya!" Oder so.. Mist! Jetzt hatte er *doch* ihren Namen vergessen. Aber er klang so ähnlich.. "Warte, meine Angebetete!", schrie er noch, aber sie war schon längst verschwunden. Verdammt!
Ihr nachzulaufen wäre sinnlos und in einem einsamen Zimmer oberhalb einer Kneipe zu schlafen, wo man ab und zu irgendwelche Katzen rumjammern hörte, hatte er auch nicht vor. Daher entschied er sich zur 'Flying Lamb' zurück zu kehren. Als er die hölzerne Treppe hinunter ging, fiel ihm gleich der Schwertkämpfer ins Auge. Zorro saß an der Theke und trank ein Bier nach dem anderen, während er mit einer hübschen blauhaarigen Frau flirtete, die er anscheinend noch nicht mit seinen sarkastischen Bemerkungen vergrault hatte. Auf einem der Tische stand auch Lysop, der wieder irgendeins seiner langweiligen abgeschlafften Lügengeschichten erzählte, worauf alle um ihn herum einschliefen. Sehr nachvollziehbar..
Schnell begab sich Sanji nach draußen, wo ihm ein kühler Windhauch entgegen kam. Ein mehr als angenehmes Gefühl, wenn man gerade einen stickigen, erhitzten Raum verlassen hatte.
Seine kurzen Haare wehten leicht ihm Nachtwind und widerspenstige Strähnchen, die zuvor sein linkes Auge verdeckten, wurden vom Wind sanft zur Seite gestrichen. Doch das konnte dem jungen Mann egal sein. Das Einzigste, was er nun nach diesem kleinen Zwischenfall brauchte, war eine Zigarette, die er sich sogleich in den Mund steckte. Während er zum Schiff lief, holte er seine Streichhölzer raus. Gerade als er sich seine Zigarette anzünden wollte, fiel ein Tropfen genau auf das Streichholz und es erlosch.
"Scheiße!", murrte er und blickte mit einer bösen Vorahnung gen Himmel. Schon in der nächsten Sekunde berührten weitere Regentropfen sein Gesicht und seine Vermutung bestätigte sich. Mist, und dabei hatte er eine Kippe jetzt echt nötig!
Die wenigen Leute, die sich noch auf den Straßen befanden, verkrochen sich in ihren Häusern, um so dem Regen zu entkommen. Doch Sanji lief ruhig weiter, so als ob nichts wäre. Da er ja schon ganz durchweicht war, störte ihn die zunehmende Nässe nicht. Er vergrub seine Hände in den Hosentaschen und schlenderte friedlich den Weg entlang, der ihn direkt zur Anlegestelle führte.
"Ob Nami wohl auf dem Schiff ist?", überlegte er und verfluchte sich gleich darauf dafür, dass er wieder an sie gedacht hatte. Diese Insel war voll von hübschen, charmanten Frauen, die sich die Finger danach leckten, diese Nacht nicht allein verbringen zu müssen. Wieso musste er dann immerzu an sie denken? Es reichte doch aus, dass sie sogar in seinen lasziven Träumen erschien. Seien es Tag- oder Nachtträume..
Es wäre nicht alles so kompliziert, wenn Nami seine Gefühle wenigstens erwidern würde.. Doch immer wenn er ihr ein Kompliment machte, reagierte sie nicht so, wie andere Frauen es bei ihm taten. Sie fiel ihm nicht um den Hals oder küsste ihn hingebungsvoll, nein, sie lächelte nur. Manchmal kam es ihm sogar so vor, als sei es ein trauriges Lächeln.
Der Smutje ertrug es einfach nicht weiter, in eine Frau verliebt zu sein, die rein gar nichts weiter für ihn empfand als.. Freundschaft. Er wollte sie vergessen oder zumindest ignorieren, doch beides schaffte er nicht *wirklich*. Er bekam es zwar ab und zu hin, seine Schwärmereien ihr gegenüber zu zügeln, doch sein Herz schrie weiter nach ihr.. auch wenn sie es nicht hörte oder hören wollte. Ungewollt musste er es sich eingestehen, dass er dieser Frau einfach total verfallen war.
Als er endlich am Schiff angekommen war, ging er unverzüglich an Bord und als ob ihm das Schicksal noch eins reinwürgen wollte, war gerade *sie* an Deck. Der Anblick, der sich ihm bot, verschlug ihm fast den Atem. Da stand sie, die personifizierte Form seines Verlangens, in all ihrer Schönheit. Die Rothaarige hatte sich gegen die Reling gelehnt, ihren Kopf leicht gen Himmel gerichtet. Sie hielt ihre Augen geschlossen und schien es zu genießen, wie die Regentropfen an ihrem Gesicht hinunterliefen und an ihren Haaren abperlten. Wie gern wäre er es gewesen, der an ihrer Stelle die zarte Haut der jungen Frau liebkost hätte und dabei an ihren unbedeckten Armen hinabgeglitten wäre.
Völlig von ihren Anblick fasziniert, näherte sich Sanji ihr. Sie schien ihn noch nicht bemerkt zu haben, denn sonst hätte sie sich längst zu ihm umgedreht. Als er nun einige Schritte von ihr entfernt war, knarrte das Holz unter seinen Füßen und verriet ihn. Abrupt blieb er stehen und sah, wie sie sich erschrocken umdrehte.
Verflucht, beklopptes Unterholz! Und dabei hatte er es sich so schön vorgestellt. Er hätte seine Hände sanft auf ihre Schultern gelegt und ihr liebevolle Wörter ins Ohr geflüstert, während sie sich an ihn lehnte und..
"Sanji..", hauchte sie überrascht und eine leichte Röte überzog ihre Wangen.
Gut, diese Veränderung war auch nicht schlecht, gestand Sanji sich ein und ein Lächeln formte seine Lippen.
"Was.. was machst du denn hier?", fügte Nami nach einigen Sekunden des Schweigens hinzu und ihre Stimme klang nicht mehr so erregend wie zu Anfang.
Er merkte beiläufig, wie sie ihn ebenfalls gemustert hatte und ihr Blick nun auf etwas bestimmtes fiel.
Sanji grinste innerlich. Tja, nachdem Ruffy seinen Anzug eingesaut hatte, bei dem Versuch ihn vom Naschen abzuhalten, blieb ihm nichts anderes übrig, als sein braunes Hemd zu tragen. Wahrscheinlich hatte sie leicht gerötete Wangen, weil es nicht einmal zugeknöpft war. Süß!
"Aber, aber süße Nami.", sagte er in einem gespielt mahnenden Ton.
"Was soll den die Frage? Du weißt doch ganz genau, dass ich mit zur Besatzung gehöre und daher immer hier her komme."
Auch wenn sie ihn erneut in ihren Bann gezogen hatte, wollte er seinen Entschluss nicht vorzeitig aufgeben. Er wollte nicht länger von ihr angezogen werden, noch dazu, weil sie gar nichts von ihm wollte und diese erbärmliche Liebe also nur einseitig existierte. Nun, dafür brauchte er dringend Widerstandsvermögen und das war der erste Schritt dazu. Er musste das unbedingt durchsetzen, da er auch geschockt feststellen musste, dass sie *sogar* seine Auswahl von Frauen beeinflusste. Normalerweise griff er sich wahllos eine heraus, doch nun fühlte er sich nur noch von Frauen angezogen, die ihr Ähnlich sahen. Der beste Beweis war ja Tanya, oder wie sie nun hieß.. Sie hatte zwar ihre Haare, aber nicht ihre bezaubernden, dunklen Augen. Gott, das artete ja in totale Besessenheit aus!
"Ja, natürlich.", sagte sie mit emotionsloser Stimme und wandte sich ab. Sie wollte in ihre Kajüte gehen, doch Sanji hinderte sie daran, indem er sie am Handgelenk fest hielt. Erschrocken blickte sie ihn an. Die Rothaarige hatte nicht einmal bemerkt, wie er sich genähert hatte.
"Warte, ich habe das nicht so gemeint!" Mit diesen Worten zog der junge Mann sie etwas zu sich heran. Scheiß auf den Entschluss! Er hätte es eh nicht wirklich geschafft, sie zu ignorieren oder zu vergessen. Innerlich seufzte er und erkannte, dass er wirklich schon ein hoffnungsloser Fall war.
"Ach, und wie dann?"
Selbst die kühle Nachluft konnte nicht verhindern, dass dem Smutje ungewohnt heiß wurde. Wenn Nami doch nur wüsste, wie verführerisch sie in diesem Augenblick aussah. Richtig zum Anbeißen!
Er wollte sie berühren und die Regentropfen von ihrer Haut streichen, die im Mondlicht wie glänzende Perlen schimmerten.
Ohne auf die ihm gestellte Frage zu achten, trat er einen weiteren Schritt nach vorn, so dass er ihren heißen Atem spüren konnte. Er versuchte sein aufsteigendes Verlangen zurückzudrängen, doch es funktionierte nicht! Er hatte es auch nicht wirklich probiert, denn er sah nun endlich die Möglichkeit, seine Träume zu realisieren..
Langsam beugte er sich zu ihr hinunter und blickte in ihre onyxfarbenen Augen, die ihn etwas unschlüssig anstarrten. Sogar ein Hauch von Angst konnte er in ihnen entdecken, was ihn jedoch nicht von seinem Vorhaben abhielt.
Da die kleine Diebin ihm schon sein Herz gestohlen hatte, war es nur gerecht, wenn er ihr einen Kuss dafür stahl. Wenigsten einen!
"Sanji.."
Der Angesprochene hatte ihr Kinn angehoben, berührte nun sanft ihre Lippen und brachte sie so zum verstummen.
Zu seinem Erstaunen fiel ihm auf, dass sie sich nicht wehrte, ihn nicht wegstieß oder in seine Lippe biss, sondern einfach.. den Kuss erwiderte. Wenn auch nur leicht und zaghaft. Gott, wie er sich diesen Moment herbeigesehnt hatte! Sein Herz drohte nahezu sein Innerstes zu zerreißen, so heftig schlug es gegen seinen Brustkorb. Doch er war froh, diesen leichten Schmerz zu verspüren. So hatte er wenigstens Gewissheit, dass dies hier kein Traum war!
Ihr Körper erzitterte leicht. Der Blondhaarige wusste nicht, ob es an der aufkommenden Kälte lag, die der Regen verursachte, oder ob seine Hand etwas damit zu tun hatte, die genüsslich an ihrer Seite hinabstrich. Als seine Hand auf weitere Erkundungstour gehen wollte, wurde sie jedoch von Nami aufgehalten.
Sanft umschloss sie mit ihrer Hand die seine und löste sich keuchend von seinen Lippen. Dann entfernte sie sich einen Schritt von ihm, so als ob ihr erst jetzt klar geworden wäre, was sie tat.
Der Schiffskoch blickte sie etwas verwirrt an. Wollte sie ihn jetzt in seinem Verlangen ertrinken lassen?
"Gute Nacht, Sanji."
Ein trauriges Lächeln erschien auf ihre Lippen, bevor sie sich dann umdrehte und sich in ihre Kajüte zurückzog.
Wieder dieses traurige Lächeln..
Gedankenverloren blickte er seiner kleinen Diebin hinterher, die ihn nun hier allein an Deck ließ. Sie war wirklich anders als die anderen Frauen, doch früher oder später würde er ihr Herz stehlen, sowie sie es bei ihm getan hatte. Ganz sicher!
"Gute Nacht, Nami."
~*Ende*~ [?]
Eine Fortsetzung ist nicht geplant, doch ich lasse mich gerne umstimmen. ^.^
