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濤声

Voice of Waves
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh Gott... Ich hab ganz vergessen, dass ich die FF mal wieder updaten muss... |D Also.. Viel Spaß mit Kapitel 6! :3 Komplett anzeigen

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Kapitel 6

Kapitel 6
 

Nach ganzen 12 Wochen, die er in der Reha-Einrichtung verbracht hatte, war Kyo wieder zuhause. Einiges an Fortschritten hatte er dann doch gemacht und er hatte wirklich Glück gehabt bei dem Unfall, dass nicht alle Nervenstränge zerstört worden waren, so dass er, zwar mühselig, sprechen und gehen wieder erlernen können würde. Mittlerweile konnte Kyo seine Hände und Füße etwas bewegen und auch die Arme und den Kopf konnte er auch drehen und auch ohne Hilfe für einige Zeit kurz frei sitzen. Das Sprechen war noch sehr erschwert, er konnte die Worte kaum formulieren. Dafür konnte er aber wieder essen, wenn auch nur passierte Kost, da die Schwierigkeiten mit dem Schlucken noch gravierend waren. Trotzdem hatte er noch immer die PEG, da er bei weitem nicht genug aß für seine Körpergröße und auch nicht genug trank. Aber noch immer war er inkontinent, was somit das peinlichste an der ganzen Sache war. Und obwohl ihm jeder Therapeut sagte, dass seine Fortschritte für die kurze Zeit enorm waren, war Kyo sehr frustriert.

Er wollte jetzt wieder gehen können und vor allem sprechen! Er war es leid so ein blöder Krüppel zu sein, der auf die Hilfe anderer angewiesen war. Er wollte wieder selbstständig sein.

„Na? Freust du dich auf Zuhause?“, fragte Die nach, als er ihn in den Fahrstuhl ihres Wohnhauses schob und den Knopf für die oberste Etage drückte.

„Geht so“, murmelte der Kleinere, der obwohl er gleich wieder in seinem trauten Heim war, sich beschissen fühlte. Er war dem Gitarristen doch nur ein Klotz am Bein und außerdem hatte er gestern den Mietvertrag für seine Wohnung in Kyoto gekündigt, denn er würde sich keine zwei Wohnungen mehr leisten können.

Er vernahm ein leises seufzen hinter sich und spürte, wie Die ihm durch das wieder schwarze Haar strich. „Wenn du wieder fit bist, dann kannst du dir doch auch die Wohnung wieder leisten.“

Der Rothaarige kannte ihn gut, hatte er doch gleich erraten, was ihn bedrückte. „Wann auch immer das ist...“, dachte Kyo verärgert.

Dann schwiegen sie, bis sie wieder in der Wohnung waren und Die für sie aufschloss und Kyo über die Schwelle hineinbuchsierte mit seinem Rollstuhl. Kaum, dass Die Kyo seine Schuhe ausgezogen und die Hausschuhe an, kam Mochi aus dem Wohnzimmer geflitzt und stoppte für einen kleinen Moment, da sie wegen des Rollstuhls sichtlich irritiert schien. Neugierig umrundete sie diesen und beschnüffelte ihn, markierte ihn und sprang dann auf Kyos Schoß, um ihr weiches Fell an seinem Oberkörper zu reiben.

„Siehste hab dir ja gesagt, dass sie dich vermisst hat“, meinte Die, fuhr hinüber ins Wohnzimmer und kratzte sich am Kopf. „Ich geh nochmal nach unten und hol deine Taschen, ja?“

„Is' okay“, meinte er leise und hob in Zeitlupe seinen Arm und streichelte unbeholfen das weiche Fell der Katze, die sich noch immer an ihn schmiegte und ihn zufrieden anmaunzte. Vorsichtig sah er sich etwas um, stellte aber fest, dass das Wohnzimmer noch normal aussah und dass man hier noch nicht sah, dass hier ein Behindi wohnte. Ja, Kyo dachte von sich selbst so, denn mehr war er doch gar nicht mehr.

Traurig ließ er den Kopf hängen und sofort nutzte Mochi ihre Chance um über Kyos Nase zu lecken. „Nich..“, brummte er, konnte die Katze aber gerade auch nicht wegschieben, die sich zum Glück danach auf seinem Schoß zusammenrollte.

„Bin wieder da!!“, hörte er kurz darauf Die rufen, der die Taschen ins Schlafzimmer stellte und zu ihm kam. „Ähm... Kyo?“

„Hm?“

„Bist.. Bist du irgendwie nass oder so?“

Auch wenn Die vorsichtig nachfragte, starrte Kyo ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und Beschämtheit an.

„Nein..“, sagte er und wendete seinen Blick wieder von Die ab, damit der nicht sah, wie ihm das gerade zusetzte. Schon wieder hatte er Tränen in den Augen, aber er wollte jetzt nicht vor ihm weinen.

„Tut mir leid.. Ich wollte nur sicher gehen.. Der Pflegedienst kommt erst in ein paar Stunden... Willst.. willst du Kaffee trinken oder Wasser?“

„Ka..f..“, bemühte sich Kyo gerade und knirschte mit den Zähnen, weil er so ein einfaches Wort nicht hinbekam. „..e“, kam nur noch von ihm.

„Okay.. Wie viele Löffel sollen von dem Andickzeug da rein?“

Da Kyo ja nicht richtig schlucken konnte, mussten alle Getränke mit einem speziellen Andickpulver angedickt werden, damit er sich nicht daran verschluckte.

„Vieee..“ Vielleicht würde er für heute gar nichts mehr sagen, wenn da nur solch ein Müll rauskam.

„Gut, dann koch ich schnell welchen.“ Und schon ließ ihn Die wieder allein. Warum konnte er ihn nicht mitnehmen? Die ganze Zeit über hatte er sich gewünscht, dass er wieder mit ihm zusammen sein konnte, auch nachts, aber das würde sich als schwierig darstellen, wenn Die immer vor ihm davon lief.

Heute hatte er noch nicht mal einen Kuss bekommen oder gar ein Umarmung. Mehr wollte er doch nicht.

Der frische Duft von Kaffee drang in seine Nase und er seufzte schwer. Er hasste es Kaffee mit dem Andickpulver zu trinken, auch wenn das angeblich geschmacksneutral war, schmeckte sein Kaffee nicht mehr wie sonst. Er verfolgte Die mit seinen Augen als dieser wieder ins Zimmer zurückkam und auf den Wohnzimmertisch eine große Tasse und einen Schnabelbecher mit zwei verdickten Henkeln, denn Kyo konnte logischerweise auch kaum greifen oder etwas halten, wenn es nicht grob genug war.

Die fuhr ihn an den Tisch heran und bevor er sich selbst setzen konnte, hielt Kyo ihn am Ärmel fest, mit seinen großen Augen sah er ihn an .

„Küss..ich..“, sprach er dann und schüttelte etwas den Kopf, wartete Die geduldig, dass er das noch einmal wiederholen würde, denn anscheinend hatte der auch nicht verstanden, was er von ihm wollte.

Konzentriert runzelte er die Stirn, fing von vorne an seinen Satz zu formulieren. „Küss mich..“, kam es dann nach drei weiteren Anläufen und Die beugte sich zu ihm vor, drückte ihm einen liebevollen Kuss auf die Lippen. Seine Hände vergrub Kyo so gut es ging in seinem Shirt, versuchte ihn bei sich zu behalten, denn in letzter Zeit hatten sie kaum noch Zärtlichkeiten ausgetauscht, da Die die Wohnung vorbereiten musste und nur kurz zu Besuch gekommen war.

Endlich spürte er wieder die Arme des anderen um sich und er lehnte sich gegen ihn, schob seine Arme schrittweise so, bis auch er ihn umarmen konnte. Nur fehlte es ihm an Kraft um ihn richtig an sich zu drücken.

„Gut so?“, fragte Die nuschelnd in den Kuss, als er auch noch seinen Rücken kraulte und Kyo seufzte einfach nur wohlig als Antwort. Genau das brauchte er gerade. Die Geborgenheit und Nähe des anderen beruhigten ihn wieder und er entspannte sich wieder mehr.

Nachdem Die den Kuss gelöst hatte, gab er ihm mit seinen Lippen noch einen Kuss auf die Stirn und drückte ihm den Kaffee in die Hände.

Langsam und zittrig hob Kyo die Öffnung des Schnabelbechers an seine Lippen und trank einen Schluck. Nur kleine Schlucke konnte er zu sich nehmen und so dauerte es sehr lange bis er überhaupt mal irgendetwas ausgetrunken hatte.

Hustend verkrampfte er sich, da er sich am zweiten Schluck verschluckte und der Gitarrist konnte gerade so Mochi vor dem heißen Kaffee retten, denn beinahe war der Becher aus Kyos Händen gerutscht.

„Geht es?“, fragte Die besorgt, hielt Kyos Becher in der Hand und rieb ihm über den Rücken.

„Ja..“, nuschelte Kyo und ließ die Schultern hängen. Er war noch nie normal gewesen, aber das hier, machte ihn fertig. Diese Situation nagte an ihm, er hasste es und jetzt wo er wieder hier war, war er nicht nur auf irgendwelche fremde Pflegekräfte angewiesen sondern auch auf Die. Aber er wollte nicht so ein Krüppel sein, denn so brachte er ihm doch rein gar nichts, da er immer und ständig auf Hilfe angewiesen war.

Langsam trank er dann weiter, denn er wusste, dass er sich nicht unterkriegen lassen durfte, er musste weiter üben, damit er irgendwann wieder ein selbstständiges Leben führen können würde.
 

Die war sichtlich nervös über Kyos Wiederkehr in ihre Wohnung. Die Angst, dass er das alles nicht schaffen würde und dem Pflegebedarf seines Freundes nicht gerecht wurde, zerrte an seinen Nerven. Er aß in letzter Zeit nur wenig, bekam einfach nichts runter, wenn er an seinen Freund dachte und dem was passiert war.

Wie sehr wünschte er sich, dass es ihn getroffen hätte und nicht Kyo, denn sein Kleiner hatte der Welt doch mehr zu geben als er, der ja meistens doch nur vor sich hinlebte, auch wenn er mit Decays jetzt sein eigens Projekt hatte, war er bei weitem nicht so produktiv wie Kyo. Doch das alles war im Moment Geschichte.

Die ganze Pflege für Kyo hatte er besorgt, hatte im Internet recherchiert über die Möglichkeiten die es gab. Jeden Tag kam vier mal eine Schwester, die ihm helfen würde beim Waschen und auch beim Windelnwechseln, denn das konnte er einfach nicht machen. Schon alleine die Vorstellung fand er ekelhaft.

Nachts würde dann eine Schwester hier bleiben und Kyo drehen, denn Die brauchte seinen Schlaf.

Auch für die Therapie hatte er gesorgt und es würde nach Kyos Wunsch der Physiotherapeut zwei Mal am Tag kommen von Montags bis Samstags und mit ihm Übungen durchführen. Der Logopäde sollte auch so oft kommen. Er kannte seine ehrgeizigen Freund ja, aber er fand es zu viel, wo er doch nicht sonderlich fit war. Das ganze Liegen hatte Kyo sichtlich geschwächt.

Den Rest würde er hinbekommen. Kochen hatte er sich halbwegs in den letzten Monaten beigebracht, so dass er für Kyo allerlei Kochen würde, was er dann auch mit dem Pürierstab zerkleinern würde.

Als er Kyo aus dem Krankenhaus abgeholt hatte, waren sie mit dem Krankentransport gefahren worden, zumindest Kyo und Die war mit seinem Auto hinterher gefahren. Hoffentlich würde alles gut werden, betete er, denn er wollte nicht, dass Kyo für immer so blieb, er wollte seinen Freund wieder haben so wie er vor dem Unfall war.

Der erste Tag verlief bis auf, dass sich Kyo an seinem Kaffee verschluckt hatte, weitestgehend Ereignis los. Am Abend war die Pflegekraft aufgetaucht, hatte Kyo mit Hilfe eines Lifters ins Bett gehoben. Das Ding war praktisch, man steckte Kyo einfach ein spezielles Tuch, das bis zu seinem Steißbein ging in den Rücken, machte die angebrachten Schlaufen am Lifter fest und so konnte man ihn vom Rollstuhl per Fernbedienung ins Bett heben und wieder zurück. Die hatte das schon geübt und würde ihn so auch alleine transferieren können, falls Kyo mal in sein Bett wollte, wenn gerade nur er bei ihm war.

„Willst du was essen?“, fragte er nach, nachdem der Sänger im Bett lag und er ihm noch ein Kissen unter den Kopf geschoben hatte.

„Nei..n.. Fernseh..“

„Okay, ich mach ihn dir an.“ Also stellte er dem Jüngeren den Schlafzimmerfernseher an und setzte sich zu ihm ans Bett. Es war zwar schwer ihn so zu sehen, aber er war auch froh, dass Kyo nicht tot war und vor allem, dass es eine Aussicht auf Heilung gab. Er wollte wirklich alles dafür tun, dass Kyo es schaffen würde, dass er wieder Musik machen können würde und auch all die anderen Dinge.

„Morgen kann ich dir gerne dein Macbook an deinen Sprachcomputer anschließen, dann kannst du das benutzen.“

„Dange..“

Er streichelte durch das kurze Haar und küsste wieder seine Stirn.

„Iss du was?“

„Hm?“, machte Die fragend, als Kyo ihn etwas gefragt hatte, gerade hatte er zu den Nachrichten gesehen, die im Fernsehen gezeigt wurden.

„Issu was?“

„Achso.. Nein.. Hab gerade noch keinen Hunger.“ Bestimmt war ihm aufgefallen, dass er abgenommen hatte, aber daran konnte er nichts ändern.

Dann schwiegen sie sich wieder an.

Mal sehen wie das dann in der Nacht wurde, wenn die Schwester hier war. Ob er da auch schlafen können würde? Immerhin stand das Bett hier im Schlafzimmer und die Frau musste sicher öfter hier rein. Auch wegen der Sonde, die in der Nacht lief und Kyo mit der Sondennahrung versorgte. Tagsüber lief nur Wasser, dass er ihm auch mit einer großen Spritze geben können würde.

Die Zeit würde zeigen, wie sich das alles entwickeln würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2016-07-24T22:40:51+00:00 25.07.2016 00:40
Ich kann myamemo nur zustimmen.
Kyos Durchhaltevermögen ist gefordert und auch Daidai muss sich mit durchbeißen. Wenn Dai nicht bei ihm bleiben würde, wer weiß, was Kyo tun würde.
Bin echt gespannt, was da noch so passieren wird.

LG,
ScarsLikeVelvet
Von:  myamemo
2016-07-23T13:48:14+00:00 23.07.2016 15:48
Ich weiß ehrlich nicht, was ich schreiben soll.
Man kann richtig die Verzweiflung beider lesen >.<
Und auch wenn es schwer ist, hoffe ich, dass Kyo so viel Durchhaltevermögen hat und es durchzieht, bis er wirklich wieder fit ist und auch das Dai weiterhin an dessen Seite bleibt, ansonsten würde Kyo sicherlich spätestens dann kaputt gehen ._.
Bin echt gespannt wie es weiter geht ^^

lg mya

Antwort von:  -aftermath-
23.07.2016 21:55
Danke für deinen Kommentar! :3
Ja... Das wirst du dann im nächsten Kapitel erfahren. dömdömdöm~
Aber diesmal gibt es früher ein Update. xD


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