Zum Inhalt der Seite

Der Gesang eines Vogels

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fairy Tail

Vorgaben der Göttin:

- Versuche die Gilde zu überzeugen, dir zu helfen wieder in deine Welt zu gelangen

- Finde eine Bleibe

_________________________________
 

Nun war ich tatsächlich in der berühmten Gilde 'Fairy Tail' und stand, vom Wetter klitschnass, unter dem großen Türbogen des Eingangs. Meine kurzen Haare klebten an meiner Stirn und an den Wangen, während meine Kleidung durch den Regen schwerer geworden war. Nicht gerade das eleganteste oder schönste Erscheinen, aber daraus machte ich mir nichts. Hauptsache ich konnte hier einen Weg finden, eine Bleibe für die Nacht zu bekommen. Und natürlich wieder nach Hause zu finden!

Vorsichtig schritt ich durch das Durcheinander von verschiedenen Gildenmitgliedern, Tischen und Bänken. Erstaunt und verträumt blickte ich mich um. Doch kurz bevor ich die Theke erreichen konnte, hinter der die weißhaarige und sehr hübsche Mirajane stand und freundlich Alkohol ausschenkte, wurde ich von den Füßen gerissen. Hätte ich das 'Achtung!' kurz vorher gehört, wäre ich jetzt wahrscheinlich nicht krachend auf dem Boden gelandet, begraben von einem gewissen Dragonslayer mit pinken Haaren. Natsu hatte sich höchst wahrscheinlich mit Gray, dem schwarzhaarigen Eismagier, wieder angelegt, was in einer Rangelei geendet hatte, die wiederum dafür gesorgt hatte, dass der Feuermagier nun auf mir lag.

"Oh, Sorry!", sagte Natsu zu mir, grinste entschuldigend und zeigte spitze, drachenähnliche Zähne. Ich wollte gerade einen coolen Spruch wie 'Kein Thema. Bin ich bequem?' von mir geben, als mein Mund sich jedoch schon geöffnet hatte.

"Ah...Hi", antwortete ich etwas verwirrt und überrumpelt. Und schon flog mein cooler Spruch in die Luft und verschwand wie eine Staubwolke lautlos in der Atmosphäre. Natsu stand mit einem Sprung auf und reichte mir die Hand. Ich nahm sie dankend an, lächelte etwas unvorbereitet und stand wieder auf den eigenen Füßen. Wie sollte ich ihm in die Augen sehen, ohne innerlich vor Fassungslosigkeit zu zerspringen? Vor mir stand eine fiktive Figur, leibhaftig!

"Besorg dir beim nächsten Mal 'n Flugschein, Flammenwerfer!" Eine tiefere Stimme erklang hinter dem pinkhaarigen Jungen. Gray stand auf dem Tisch, mit freiem Oberkörper und schon gelockertem Gürtel. Und doch noch etwas zivilisierter am Tisch sitzend waren Lucy, Juvia - die ihre roten Wangen hielt und zu dem Eismagier hinaufblickte - und Wendy zusammen mit den beiden Katzen Happy und Shalulu. Sie sahen alle neugierig an Natsu vorbei und zu mir. Etwas nervös, von den ganzen Augenpaare betrachtet zu werden, hob ich die Hand zum Gruß und grinste.

"Hey. Kann ich ähm...den Master sehen?", sprach ich die erste Frage in meinem Kopf aus, der momentan viel zu viele Gedanken in sich herumschwirren hatte. Fairy Tail. Natsu. Magie. Welt. Fremd. Wow. Habe ich auch Magie? Wie komme ich hier her? Kann ich in meine eigene Welt zurück? Ist das Kaugummi in Natsus Haaren?

"Hm? Du willst den Alten sprechen?", hakte Natsu nach und schien mich irgendwie zu beschnuppern. Ich versuchte diese Geste zu ignorieren und nickte einfach.

"Ich hole ihn, einen Moment!", sagte die blonde Stellargeistmagierin, stand auf und verschwand hinter einer Tür. Gray hatte sich derweil ahnungslos die Hose ausgezogen und ging nun, nur in dunkelblauen Boxershorts, auf mich zu. Das Gildensymbol schimmerte auf seiner Brust und ich musste zugeben, dass sein Körper wirklich sehr gut gebaut war. Doch weder stieg mir Röte ins Gesicht, noch hielt ich mir die Augen vor Scham zu. Schließlich hatte ich schon oft genug Jungs und Mädels in Unterwäsche gesehen und da ich zehn Jahre Kampfsporterfahrung hinter mir hatte, war Körperkontakt auch nie ein Problem für mich gewesen.

"Wer bist du überhaupt?", fragte der Halbnackte und musterte mich. Juvia flüsterte leise Liebeserklärungen hinter seinem Rücken und rückte ihm immer näher, bis Gray endlich seine Blöße bemerkt hatte, seine Sachen zusammensuchte und wieder anzog. Ein Schmunzeln zeichnete sich langsam auf meinen Lippen ab, während ich das Schauspiel beobachtete. Diese Truppe war wirklich unterhaltsam!

"Ach ja! Ich bin Finny. Und naja... es ist etwas kompliziert...Ich bin gestern in einem Wald hinter den Bergen aufgewacht und habe keine Ahnung, wie ich dort hingekommen bin", sagte ich und zuckte zum Schluss mit den Schultern. Wenn der Master wüsste, wie das Alles hier passieren konnte, würde ich endlich Klarheit bekommen. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dieses Geheimnis noch eine Weile im Verborgenen bleiben würde. Außerdem klang meine volle Geschichte sehr verrückt. Am besten würde es sein, wenn ich nur die wichtigsten Dinge erzählen würde. Es wäre nicht von Vorteil, wenn sie erfahren würden, dass ich diese Welt nur aus gezeichneten Bildern kannte. Und bevor sie mich in eine Anstalt stecken würden, sollte ich mir genau überlegen was ich Natsu und den anderen erzählen sollte.

"Ich bin Natsu! Und das da sind Gray, Wendy, Juvia, Shalulu und Happy. Und das Mädchen, das gerade den Master holt, heißt Lucy!" Der Dragonslayer lächelte breit und zeigte auf die mir schon längst bekannten Personen. Es war seltsam, dass sie sich mir vorstellten... In allen Ansichten war es seltsam!

"Freut mich!", sagte ich lächelnd und alle erwiderten die Geste mit freundlicher Miene. Dass Juvia mich nicht 'Liebesrivalin' nannte, überraschte mich zwar etwas, aber gleichzeitig war es auch eine Erleichterung, nicht gleich in das Visier der Wasseemagierin zu geraten.
 

Kurze Zeit später saß ich im Nebenraum der Gildenhalle dem kleinen alten Mann namens Markarov gegenüber. Der Master von Fairy Tail sah nachdenklich auf den kleinen Kotatsu vor sich und schien meine Geschichte in Gedanken zu ordnen. Wie oft hörte man schließlich schon, dass jemand durch einen Sturz vom Baum in eine fremde Welt gelangt war?

"Kannst du mir das Foto des Vogels einmal zeigen, Finny?", fragte er. Ich reichte ihm die Kamera mit dem Bild auf dem Display herüber. Einige Minuten verstrichen und nichts geschah. Doch dann hob er den Kopf, holte auf einmal einen Pinsel heraus, strich damit über das Display und danach auf ein weißes Blatt. Auf einmal erschien das Bild des roten Vogels auf dem Papier und Markarov gab mir meine Kamera wieder zurück.

"Wahnsinn!", entkam es mir mit einem erstaunten Ausatmen. Meine Augen wurden bei dem Anblick größer und funkelten ihn begeistert an. Der Master stand auf und pinnte das Foto an die Wand, ehe er seine Hände hinter dem Rücken verschränkte und mir erneut tief in die Augen sah.

"Ich habe leider überhaupt kein Geld, um einen Auftrag zu stellen, aber wäre es irgendwie möglich, dass Sie herausfinden können, wie ich zurück in meine Welt gelangen kann? Ich bitte Sie!" Ich verbeugte mich mit den Händen auf meinen Knien und blickte auf das Kissen, auf dem ich noch im Schneidersitz saß.

"Schon gut, Finny. Du brauchst dir keine Sorgen mehr machen. Fairy Tail ist eine Gilde der Güte und Ehrlichkeit. Wenn jemand wirklich Hilfe bei uns sucht, dann soll er sie auch bekommen. Über eine Bezahlung können wir immer noch später reden. Zuerst einmal solltest du dich von deiner Reise ausruhen und dich stärken. Hast du eine Bleibe für die Nacht?"

"Ähm, nein. Hab ich nicht", antwortete ich während mir ein riesiger Stein vom Herzen gefallen war. So viel Freundlichkeit und Hilfe hatte ich mir so sehr erhofft. Und Fairy Tail hatte mir genau diese Hoffnung gegeben.

Markarov nickte und zeigte aus dem Fenster, auf einen Hügel.

"Dort liegt unser Gildenwohnheim 'Fairy Hills'. Ich bin mir sicher, dass du dort für eine Weile bleiben kannst. Aber du solltest dir eine Arbeit suchen. Die Vermieterin ist nicht gerade die Netteste, wenn es ums Geld geht. Okay?"

"Vielen Dank, Master! Sie retten mir das Leben!" Ich war völlig außer mir! Endlich zu wissen, was ich tun und wo ich bleiben konnte, erleichterte mich ungemein.

Der kleine Mann grinste geschmeichelt und ging mit mir hinaus, zurück in die Eingangshalle. Natsu und die anderen warteten schon auf uns und rannten auf Markarov zu.

"Und? Wie kam Finny hier her?!"

"Übernehmen wir den Auftrag?"

"Darf er der Gilde beitreten? Hat er Magie in sich?!"

Wow. Die anderen belagerten den Master regelrecht! Aber es war schon süß mit anzusehen, wie sie über mich sprach-... hat Natsu gerade 'er' gesagt? Oh... Ach, egal. Was soll's.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück