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Die Legende der Kristall- Geister

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und dann hier gleich noch das nächste Kapitel, zum vierjährigen Jubiläum des letzten Kapitels ^^°

Bevor jemand fragt, Ja, ich lebe noch und Nein, ich hatte/habe kein Corona, mir geht es eigentlich ganz gut, hatte nur eine 3 bis 4 Jahre lange Schreibblockade *seufz* und ich hoffe, dass ich sie jetzt so langsam überwunden habe.... x.x
Daher möchte ich als erstes all jenen danken, die seid dem Anfang bei dieser Gesichte dabei sind und noch immer darauf warten, dass diese Geschichte weiter geschrieben wird.

Zu der Geschichte an sich möchte ich jetzt noch sagen, dass es ab diesem Teil der Geschichte doch etwas ernster wird, auch wenn wir die Beziehung zwischen Johan und Judai nicht zu kurz kommen lassen wollen... Wir haben immer noch einen Mord auf zu klären und einige andere Rätsel zu lösen, sowie eine Hochzeit zu verhindern (?)

Mein Schreibstil kann sich in den letzten paar Jahren auch etwas verändert haben, ich bin mir dem nicht ganz sicher und würde gerne eure Meinung zu dem ganzen wissen :)
Ich kann euch auch nicht versprechen, dass die Kapitel in regelmäßigen Abständen kommen, aber ich hoffe, dass ich wenigstens einmal im Monat etwas hochgeladen bekomme...

Aber jetzt genug von mir, viel Spaß beim lesen!

lg saku- chan Komplett anzeigen

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Rückkehr

Leise knirschte der Schnee unter seinen Schuhen, als Johan über den Bahnhof Sonnheims lief und seinen Koffer wegen des Schnees nur schwer hinter sich her gezogen bekam. Der Zug mit dem er gekommen war war bereits seit ein paar Minuten wieder abgefahren, weshalb er auch etwas enttäuscht darüber war, dass Judai nicht wie versprochen auf ihn gewartet hatte. Kurz blieb er noch mal stehen und sah zum Himmel hoch, von dem tatsächlich dicke Schneeflocken auf ihn herab rieselten, was er noch immer nicht ganz glauben konnte, da es erst während der Fahrt begonnen hatte zu schneien.

"Johan!", unterbrach dann Judais Stimme seine Gedanken und er sah wieder vom Himmel ab und in die Richtung, aus der er die Stimme Judais gehört hatte.

"Judai...", entkam es nur Johans Lippen, als er nach all den Monaten den Brünetten endlich wiedersah, der mit einem Grinsen auf den Lippen und einem Winken auf ihn zu kam.

Dabei kam dem Blauhaarigen auch wieder sein Vater in den Sinn, der zwar zugestimmt hatte, dass er wieder nach Sonnheim fuhr, aber nur unter der Bedingung, dass er das Weihnachtsfest mit Asuka zusammen verbrachte, um die Beziehung zu ihr etwas zu festigen...

Johan allerdings bezweifelte, dass er diese Bedingung einhalten würde, da er lieber mit Judai zusammen sein wollte, sowie Asuka bestimmt lieber mit ihrem Freund Ryo zusammen sein wollte.

Als Judai schließlich vor ihm stehen blieb fiel Johan auch auf, dass sein Freund sich optisch doch etwas verändert hatte. Ihm hing wie Johan auch der Atem als feiner Nebel vor dem Mund und seine Hautfarbe schien auch etwas dunkler geworden zu sein, während Johan blass blieb egal was er tat. Seine Haare waren auch etwas länger geworden und sein Gesicht wirkte auch viel markanter als im Sommer noch. Er schien sogar etwas gewachsen zu sein und war nun in etwa genauso groß wie Johan selbst. Dazu trug der Brünette einen roten Mantel, von dem die obersten zwei Knöpfe offen standen und unter dem ein gelb- grün karierter Schal hervor schaute, sowie seine blauen Jeans und die roten Designerstiefel, was Johan doch leicht schmunzeln ließ. Immerhin hatte Judai diese Stiefel erst gar nicht tragen wollen.

"Endlich bist du wieder hier", begann Judai dann etwas atemlos und Johan lächelte darauf leicht.

"Ja, endlich", stimmte er Judai zu, als das Grinsen schließlich von Judais Gesicht verschwand. "... Judai?"

"Ich habe dich schrecklich vermisst", behauptete Judai nur, bevor er Johan einfach an den Hals fiel und ihn fest an sich drückte.

Johan gab erst noch einen erstickten Laut von sich, ehe er die Umarmung einfach erwiderte und seine Finger tief in Judais Rücken grub. Dabei fiel ihm noch etwas auf, das Neu an seinem Freund war und das seine Knie ganz weich werden ließ. Judai roch mit einem Mal ganz anders und vor allem besser, als im Sommer noch.

"Ich habe dich auch vermisst", murmelte er dann an Judais Ohr, auch wenn er nicht ganz mit dieser Umarmung gerechnet hatte, bevor ihm wieder richtig bewusst wurde wo sie hier eigentlich waren und dass es eisig kalt war.

"Komm", begann er dann, nachdem er sich leicht von Judai gelöst hatte. "Lass uns gehen, es ist kalt"

Judai nickte darauf nur leicht unbeholfen, bevor Johans Blick noch mal an den offenen Knöpfen von Judais Mantel hängen blieb.

"Aber, sag mal, wie bist du eigentlich angezogen?", wollte er dann wissen, als Judai schon nach dem Koffer greifen wollte.

"Huh?", bekam Judai nur noch über die Lippen, bevor Johan einfach nach dem Kragen von Judais Mantel griff und die Knöpfe zu knöpfte.

Dabei wagte er es nicht Judai in die Augen zu sehen, da es ihm schon irgendwie peinlich war, auch wenn sie allein auf dem Bahnhof waren.

"Ähm, ja, wir waren etwas spät dran und ich habe mir den Mantel nur schnell über geworfen", meinte Judai dann leicht verschmitzt und kratzte sich leicht am Hinterkopf, als Johan mit den Knöpfen fertig war.

"Das habe ich bemerkt", meinte der Blauhaarige nur mit einem leichten Lächeln. "Aber lass uns jetzt gehen... Mir ist kalt und ich bin müde"

"Okay", meinte Judai dieses Mal und griff wieder nach Johans Koffer, bevor sie schließlich den Bahnhof verließen.

"Johan!", hörten sie dann die Stimme von Amelie, als Judai seinen Freund über den Parkplatz des Bahnhofs führte und das kleine Silber Auto Amelies in Sicht kam, bevor sie ihrem Neffen geradezu an den Hals sprang. "Hattest du eine gute Fahrt?"

"Ja", meinte der Blauhaarige, als sie wieder von ihm abließ. "Es war nur etwas anstrengend"

"Natürlich", behauptete die Blondine gleich. "Du musst von der Fahrt ziemlich erschöpft und müde sein und es ist ja auch schon recht spät", sie machte eine kleine Pause. "Also kommt, lasst uns nach Hause fahren"

Die beiden Teenager nickten darauf nur noch, bevor sie Johans Koffer irgendwie ins Auto hievten und ins Dorf fuhren. Johan sah während der Fahrt nur stumm aus dem Fenster und beobachtete die weiße Winterlandschaft, die an ihnen vorbei zog und die er sonst so selten sah, auch wenn er viele Fragen hatte. Doch diese wollte er sich für später aufsparen, wenn er mit Judai allein war.

Das Dorf an sich hatte sich kaum verändert, es lag nur mittlerweile im gesamten Dorf eine dicke Schneeschicht, da hier anscheinend keine Räummaschinen fuhren. Die Autos waren auch einige mehr andere weniger mit Schnee bedeckt und man konnte nur recht selten einen Menschen auf den Straßen sehen, da es wie Amelie gesagt hatte schon recht spät und dementsprechend dunkel war.

Kurz darauf kamen sie schließlich an Amelies Haus an, wo Johans erster Blick allerdings an der Villa Yuki hängen blieb, die sich auch kaum verändert hatte. Das Grundstück war nur unter einer sehr dicken Schneeschicht begraben, sodass man es kaum betreten konnte, wenn überhaupt.

"Johan", unterbrach dann Amelie seine Gedanken und er sah zu ihr und Judai. "Hilfst du uns deinen Koffer aus dem Auto zu holen?"

"Ja, gleich!", meinte er darauf nur, da er an der Tonlage seiner Tante bemerkt hatte, dass ihr nicht gefiel wo sein Blick gelandet war.

Aber irgendwo konnte er es auch verstehen, da er auf dem Grundstück der Yukis beinahe sein Leben verloren hatte. Dann holten sie schließlich den Koffer aus dem Auto, den sie auch nur sehr schwer ins Auto bekommen hatten und gingen ins Haus, wobei Johans Blick noch mal in den Garten wanderte. Auch hier lag eine dicke Schneeschicht und von der Schaukel war der Schnee gewischt worden, woraus Johan schloss, dass Judai nach dem ersten Schneefall schon einmal dort gewesen sein musste.

Im Haus dann kam es Johan gleich merkwürdig still vor, doch bevor er etwas dazu sagen konnte stieg ihm der Geruch von frisch gebackenen Keksen in die Nase.

"Habt ihr Kekse gebacken?", wollte er daher als erstes wissen, als sie sich ihre Mäntel auszogen.

"Johan", erwiderte Amelie darauf leicht belustigt. "Wir haben den 21. Dezember, natürlich haben wir Kekse gebacken"

"Schade", meinte Johan darauf mit einem leichten Seufzen und Judai und Amelie sahen ihn verwirrt an, während der Blauhaarige seinen dunkelblauen Mantel und rosa Schal an hängte.

"Was ist?", fragte Judai schließlich nach.

"Na ja...", begann Johan darauf langsam. "Ich habe nur selbst lange keine Kekse mehr gebacken"

"Nicht?", fragte auch Amelie überrascht nach, da sie davon ausgegangen war, dass Johan mit seinen Eltern zusammen Kekse backen würde, bevor er wieder nach Sonnheim kam.

"Nein", erwiderte der Blauhaarige und schüttelte leicht seinen Kopf.

Bei ihm zu Hause wurde Weihnachten nicht besonders groß geschrieben und sie hatten auch nur einen Weihnachtsbaum aus Plastik, den sein Vater jedes Jahr aufstellte und der nicht mal besonders schön an zu sehen war. Es gab auch nur wenig bis gar keine Dekoration in der Wohnung seiner Eltern, da sein Vater das alles als "Ramsch" bezeichnete und seine Mutter nicht die richtige Durchsetzungskraft hatte, zumal im Moment in den Augen seines Vaters Johans bevorstehende Hochzeit mit Asuka wichtiger war.

"Aber das ist schon Okay", meinte Johan dann noch, als er die besorgten Blicke von Amelie und Judai bemerkte. "Gehen wir dann nach oben?"

Judai nickte darauf nur noch, bevor er wieder nach dem Koffer seines Freundes griff und sie nach oben gingen. Dabei kam Johan auch die Frage auf wo genau er eigentlich schlafen sollte, da Judai laut Amelie in den letzten Monaten das Gästezimmer bewohnt hatte, da sie den Brünetten bei sich aufgenommen hatte. Doch Judai führte ihn genau in das besagte Gästezimmer, das sich wie Judai auch etwas verändert hatte. Es sah nun mehr wie ein Jugendzimmer aus und ähnelte etwas Judais Zimmer aus der Villa Yuki, auch wenn die Möbel die gleichen geblieben waren. Es war nur zu allem ein Schreibtisch dazu gekommen, vor dem ein etwas älterer Drehstuhl mit einer Schultasche stand.

"Hier hat sich ja nicht besonders viel verändert", meinte Johan dennoch, als er auch Pharaoh auf dem Bett liegen und schlafen sah.

"Schon", gab Judai zu, als er die Zimmertür hinter sich geschlossen hatte und sich kurz darauf einfach auf das Bett, neben Pharaoh setzte und leicht zurück lehnte.

"Du hast dich allerdings ziemlich verändert", meinte Johan dann gleich und auf die Lippen des Brünetten legte sich ein kleines Lächeln.

"Ja, ich glaube ich bin in den letzten Monaten doch etwas gewachsen", gab er dann zu und kratzte sich leicht am Hinterkopf. "Ich glaube Yubel hat auch meinen Wachstum etwas beeinflusst"

"Du meinst du warst im Sommer physisch zwei Jahre jünger?", wollte Johan gleich wissen.

"Ja", erwiderte Judai knapp und lehnte sich noch etwas weiter auf dem Bett zurück. "Und was mein Körper innerhalb von ein paar Monaten schafft, schafft mein Gehirn erst in zwei Jahren"

"Ah, du gehst wieder zur Schule?", fragte Johan nach, bevor sein Blick noch mal zu der Schultasche auf dem Drehstuhl wanderte.

"Ja. Amelie hat mich gleich nach den Sommerferien wieder angemeldet und ich gehe jetzt mit Sho in eine Klasse", erzählte der Brünette.

"Also seid ihr Freunde geworden?", wollte Johan noch wissen und hob leicht einen Mundwinkel zu einem Lächeln.

"Ja, wir sind ganz gute Freunde geworden", meinte Judai darauf. "Er hat mir auch geholfen mich wieder richtig in die Schule und das Leben außerhalb der Villa ein zu finden"

"Das ist doch schön", meinte Johan gleich. "Sho meinte auch mal zu mir, dass er gerne mit dir befreundet wäre"

"Schon, aber da ist er aus meiner Klasse der Einzige", behauptete Judai. "Viele der anderen haben Angst vor mir, da ich ja zwei Jahre für tot galt und plötzlich wieder zur Schule gehe"

"Oh", gab Johan darauf nur von sich, als ihm klar wurde, dass viele von Judais Mitschülern so gut wie gar nichts von dem wussten was im Sommer passiert war, da einige auch aus anderen Dörfern in der Nähe kommen mussten.

"So wirklich versteht mich da keiner", meinte der Brünette noch, während Johan sich schließlich zu ihm auf das Bett setzte und sah leicht zu Johan auf. "Doch jetzt bist du ja wieder hier"

Darauf lächelte Johan leicht. "Hat sich während meiner Abwesenheit vieles verändert?"

"Einiges hat sich verändert, ja", behauptete Judai, da sie eher selten telefoniert hatten. "Rei und Kenzan sind kein Paar mehr"

"Nein?", entfleuchte es Johan doch überrascht, da die beiden in seinen Augen keine großen Probleme gehabt hatten, aber vielleicht war genau das der Punkt. "Wieso?"

"Vor ein paar Monaten ist ein Franzose mit seinem Sohn hier her gezogen und für Rei war es wohl Liebe auf den ersten Blick oder so, sodass sie nur wenig später mit Kenzan Schluss gemacht hat", erzählte Judai. "Ich glaube, er leidet noch heute unter starkem Liebeskummer"

"Also ist Rei jetzt mit dem Sohn von diesem Franzosen zusammen?", forschte Johan gleich nach, um sicher zu gehen, doch Judai schüttelte nur seinen Kopf.

"Nein", meinte er auch. "Aber sie tut alles, um seine Freundin zu werden, was Kenzan nicht besonders gut bekommt..."

"Oh", gab Johan wieder nur von sich und sah einmal kurz zu dem schlafenden Kater.

"Und-", begann Judai wieder, brach aber gleich wieder ab, da es ihm doch etwas schwerer fiel Johan davon zu erzählen und biss sich leicht auf die Lippen, was wieder Johans Blicke auf sich zog. "... Asuka ist auch nicht mehr mit Ryo zusammen"

"Was?!", stieß der Blauhaarige darauf geradezu fassungslos aus, da dies alles andere als gute Neuigkeiten waren. "Asuka und Ryo sind nicht mehr zusammen?"

"Ryo hat sogar kurz danach das Dorf verlassen", behauptete Judai noch und wich leicht Johans Blick aus. "Asuka kommt seitdem regelmäßig hier vorbei und erzählt von ihren Problemen, wir sind gute Freunde geworden"

"Dir ist aber bewusst, dass sie meine Verlobte ist?", fragte Johan darauf gleich nach und hob eine Augenbraue.

"Dass sie deine Verlobte ist, heißt noch lange nicht, dass ich sie hassen muss", erwiderte Judai ohne zu zögern. "Ich finde sie eigentlich ganz nett und durch sie und Jim habe ich das Dorf wieder ein bisschen besser kennengelernt. Außerdem weiß ich doch, dass du sie eigentlich gar nicht heiraten willst"

"Stimmt", meinte der Blauhaarige darauf mit einem schwachen Lächeln. "Ich will lieber mit dir zusammen sein... Aber wissen sie eigentlich von uns?"

"Nein", antwortete Judai, was Johan doch etwas überraschte, da er damit gerechnet hatte, dass Judai im Dorf erzählen würde, dass sie ein Paar waren. "Ich hatte daran gedacht, dass wir es ihnen zusammen sagen"

Johan schwieg darauf erst nur, da er schon wollte, dass die anderen von seiner Beziehung mit Judai erfuhren, hatte aber dennoch Angst davor, dass sein Vater alles kaputt machen könnte, wenn er davon erfahren sollte.

"Wenn es dir nichts ausmacht würde ich es vorerst noch für mich behalten wollen", begann er dann, worauf Judai ihn nur verwirrt musterte.

"Warum?"

"Ich weiß auch nicht genau", behauptete Johan und mied leicht Judais Blick. "Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mein Vater das alles kaputt machen könnte, wenn er davon erfährt"

"Johan", begann Judai darauf mit einem unterdrücktem Seufzen und Johan sah ihm wieder ins Gesicht. "Dein Vater ist mir da eigentlich ziemlich egal und außerdem ist er doch gar nicht hier"

"Schon", gab Johan zu. "Aber zu meinem Geburtstag stand er doch auch plötzlich hier auf der Matte und kam mit dieser Hochzeit an"

"Aber ich glaube kaum, dass er es dieses Mal machen wird", erwiderte der Brünette. "Immerhin sollst du doch das Weihnachtsfest mit Asuka zusammen verbringen, wenn ich das richtig verstanden habe"

"Stimmt, hat Amelie dir davon erzählt?"

"Nein", war die Antwort. "Ich habe es mir einfach gedacht. Sie ist immerhin deine Verlobte"

Johan seufzte darauf nur noch mal, bevor es an der Zimmertür klopfte und Amelie das Zimmer betrat.

"Das Essen ist fertig", behauptete sie gleich und blieb an der Zimmertür stehen. "Ich habe uns noch eine Kleinigkeit gekocht"

Darauf horchte Johan leicht auf, da seine Tante als er im Sommer hier gewesen war eher selten gekocht hatte. Meistens hatte Amalia gekocht, aber wenn er genau darüber nachdachte fiel ihm auf, dass er die Brünette noch gar nicht gesehen hatte und dass es im Haus ungewöhnlich still war. Dabei kamen ihm auch Yubels Worte vom Sommer in den Sinn und dass Amalia womöglich Judais Familie auf dem Gewissen hatte. Aber warum hatte sie das getan? Johan hatte nicht die geringste Ahnung.

"Okay", meinte Judai zu Amelie. "Wir kommen gleich"

"Gut", erwiderte sie und wollte das Zimmer schon wieder verlassen. "Ich habe uns Spaghetti gemacht. Also beeilt euch, bevor sie kalt werden"

"Ist was passiert?", wollte Johan gleich von seinem Freund wissen, kaum dass seine Tante das Zimmer wieder verlassen hatte und sah ihn an.

"Ich glaube, es ist besser, wenn sie dir selbst davon erzählt", behauptete Judai darauf nur, während er wieder von dem Bett aufstand und warf Johan noch einen besorgten Blick zu, bevor sie zu Amelie in die Küche gingen.

Diese war gerade dabei die Spaghetti auf drei Teller auf zu teilen, als sie die Küche betraten und Johan richtig bewusst wurde, dass Amalia gar nicht im Haus war, da es einfach viel zu ruhig dazu war.

"Also, lasst es euch schmecken", meinte die Blondine mit einem recht falschen Lächeln, als sie zu dritt am Esstisch saßen.

"Danke", meinte Johan darauf erst und hielt kurz inne. "Aber willst du mir nicht sagen was passiert ist? Ich habe Amalia noch gar nicht gesehen"

Darauf ließ die Blondine ihre Gabel mit einem leichten Seufzen sinken und mied leicht Johans besorgten Blick.

"Sie... hat mich verlassen", brachte sie dann irgendwann über die Lippen, was Johan nicht wirklich glauben wollte.

"Was?!", stieß er auch fassungslos aus und ließ seine Gabel mit einem Klirren auf den Tisch fallen, da es sich in seinen Ohren irgendwie total absurd anhörte, dass Amalia seine Tante verlassen würde, so lange wie sie zusammen gewesen waren und wie sie sich verhalten hatten.

Aber vielleicht hatte auch das etwas mit den Kritall- Geistern zu tun...

"Das... tut mir leid", meinte er dann leise und nahm seine Gabel wieder in die Hand, doch Amelie schüttelte nur ihren Kopf.

"Ist schon in Ordnung, das muss dir nicht leid tun", behauptete sie und er sah ihr ins Gesicht.

"Aber du hast sie doch geliebt, oder?", fragte er gleich nach.

"Ich liebe sie noch immer", war die Antwort. "Aber..."

"Was ist?", harkte Johan gleich besorgt nach, als sie inne hielt und Judai warf ihm einen Seitenblick zu.

"Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich sie noch gar nicht so lange kenne wie ich immer dachte", behauptete Amelie darauf langsam und sah auf ihren Teller.

"Wie kommst du darauf?", forschte Johan nach und sie sah wieder zu ihm auf.

"Nun ja... Seit Amalia das Dorf verlassen hat habe ich immer öfter das Gefühl, dass etwas mit meinen Erinnerungen nicht stimmt, da ich immer wieder von einer jungen Frau träume, die ich eigentlich gar nicht kenne und doch kommt sie mir so vertraut vor, obwohl ich nicht mal ihren Namen kenne", sprach Amelie und Johan musste unweigerlich an die Frau von dem Foto denken, das er im Sommer in der Villa Yuki gefunden hatte.

"Aber lassen wir das", meinte Amelie dann, da sie nicht besonders gerne über dieses Thema sprach und sah Johan bedeutend an. "Ist da nicht auch etwas, das du mir erzählen willst?"

Darauf warf Johan Judai einen kurzen Blick zu, als dem Blauhaarigen bewusst wurde, dass sie etwas ahnte. So viel zum Thema Es für sich behalten...

"Ja, da ist noch etwas", begann er dann langsam, wobei sein Herz etwas schneller zu schlagen begann. "Es geht um meine große Liebe aus dem Sommer"

"Oh", machte Amelie darauf nur und klang nicht besonders überrascht. "Willst du Sie mir vorstellen?"

"Ja", sagte Johan deutlich, worauf Judai ihm einen überraschten Blick zu warf, da der Blauhaarige es doch erst für sich hatte behalten wollen. "Die Person, in die ich mich im Sommer verliebt habe ist... Judai"

Während Johan sprach legte sich ein sanftes Lächeln auf Amelies Gesicht, da ihr das recht bekannt vorkam, auch wenn sie im Moment nicht wusste woher, während auch Judai leicht rot um die Nase wurde.

"Das hatte ich mir schon gedacht", meinte sie dann ruhig. "Nachdem ich euch im Sommer zusammen auf dem Bahnhof gesehen hatte. Zumal du im Sommer erst gar nicht über deine Liebe hattest reden wollen, immerhin haben wir zu dem Zeitpunkt noch alle geglaubt Judai wäre tot. Ich hätte dir womöglich nicht ein Wort geglaubt, wenn du gesagt hättest du bist in Judai verliebt"

"Bitte sag es nicht Vater", bat Johan darauf nur noch und auch Judai sah ihn an.

"Nein, natürlich nicht", erwiderte Amelie darauf und legte eine Hand auf Johans Hand auf dem Tisch. "Ich verstehe dich immerhin noch am besten, wegen dieser Hochzeit, auch wenn mir da die Hände gebunden sind"

"Und wir können wirklich nichts dagegen tun?", wollte Johan noch wissen und sah seine Tante hoffnungsvoll an.

Doch Amelie schüttelte nur ihren Kopf. "Dein Vater hat das ganze beschlossen, als ihr noch kleine Kinder gewesen wart und Asukas Eltern sind auch dafür"

"Und wir haben da nichts zu sagen?!", wollte Johan gleich wissen. "Wir sind doch hier nicht im Mittelalter! Und außerdem sind wir beide in jemand anderes verliebt!"

"Das mag schon sein, aber dein Vater ist ein ziemlicher Dickkopf, ich kenne ihn ja schon mein gesamtes Leben", behauptete die Blondine darauf. "Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, kann ihn so leicht keiner mehr aufhalten", sie seufzte einmal leicht und stand auf, um das dreckige Geschirr weg zu räumen. "Aber wir sollten jetzt langsam ins Bett gehen, es ist wirklich schon sehr spät geworden"

"Okay", meinte Johan nur und stand schon auf, als seine Tante sich noch mal zu ihm drehte.

"Und danke, dass du mir von euch erzählt hast", sagte sie noch, doch Johan lächelte nur.

Dann gingen die beiden Teenager wieder nach oben, wo Johan noch etwas seinen Koffer auspacken wollte und dabei auf das besagte Foto aus der Villa Yuki stieß. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, dass er es mit in den Koffer gepackt hatte...

"Ich hätte nicht daran gedacht, dass du es ihr wirklich erzählst", bemerkte Judai, als beide schließlich ihre Schlafklamotten trugen und Johan dieses Foto in den Händen hielt.

"Na ja, sie ist immer noch meine Tante und hatte selbst über viele Jahre eine Beziehung mit einer Frau, zumal sie wohl etwas davon geahnt hat", erwiderte Johan und sah weiter auf das Foto und fragte sich wer genau diese Frau nun war.

"Was hast du da?", wollte Judai dann wissen, als er nicht Johans volle Aufmerksamkeit bekam.

"Ein Foto, das ich im Labor deines Vaters gefunden habe", antwortete Johan und Judai sah ihm über die Schulter, auf das Foto.

"Oh, das ist lange her", murmelte Judai darauf nur.

"Warte, du weißt wer diese Frau ist?", fragte Johan darauf sofort und sah seinen Freund erwartungsvoll an.

"Du... weißt es wirklich nicht?", stellte der Brünette eine Gegenfrage und Johan sah von ihm ab.

"Nein", erwiderte Johan nur, als ihm bewusst wurde, dass diese Frau ihm doch recht nahe gestanden haben musste.

"Sie...", begann Judai nach kurzem Zögern und biss sich kurz auf die Lippen. "Sie ist deine Mutter"

"Was?!", fuhr Johan darauf geschockt zu Judai herum. "Meine... Mutter?"

"Ja", erwiderte Judai knapp, da er einiges von seinen Bernsteinaugen behalten hatte. "Ihr Mädchenname war Marlene Albert und sie war gut mit meinem Vater befreundet"

"Aber...", stammelte Johan darauf nur zusammen. "Wenn das wirklich stimmt, wer ist dann diese Frau bei meinem Vater in Meringen?"

"Wie?"

"Meine... Mutter sieht eigentlich ganz anders aus", behauptete Johan und dachte an diese Frau zurück, die ihn die letzten Jahre lang aufgezogen hatte.

Von der er alle die Jahre gedacht hatte sie wäre seine Mutter, nur um jetzt zu erfahren, dass sie es eigentlich gar nicht war.

"Das kann nicht sein", sprach auch Judai jetzt. "Als ihr damals ins Dorf gekommen seid sagte sie immer wieder, dass sie deine Mutter sei... Außerdem hatte auch sie diese funkelnden grünen Augen und erzählte meinem Vater von meinen Bernsteinaugen"

Auf diese Worte hin stockte Johan kurz der Atem, als ihm schließlich bewusst wurde, dass seine eigene Mutter dieses Buch über die Kritall- Geister geschrieben hatte, bevor er leicht seinen Kopf schüttelte und vom Boden aufstand, auf dem sie die ganze Zeit über gesessen und seinen Koffer ausgepackt hatten.

"Wo soll ich eigentlich schlafen?", fragte er dann, als ihm wieder einfiel, dass er noch gar nicht wusste wo er schlafen sollte, da es im Zimmer ja kein zweites Bett gab.

"Na mit im Bett", erwiderte Judai sofort, als wäre es das Natürlichste der Welt und stand ebenfalls auf. "Im Sommer haben wir doch auch immer in einem Bett geschlafen"

"Ja, schon", gab Johan zu, der auch wieder an diesen neuen Geruch an Judai denken musste und dass dieser ihn bestimmt die gesamte Nacht wach halten würde, wenn er mit Judai zusammen in einem Bett schlafen würde.

"Aber?", harkte Judai gleich nach, da er bemerkt hatte, dass etwas seinem Freund nicht behagte.

"Was ist das für ein Geruch?", platzte es darauf regelrecht aus Johan heraus und er spürte wie seine Wangen leicht rot auf brannten vor Scham.

"Oh, du hast es bemerkt?", fragte Judai leicht verlegen und wurde ebenfalls rot um die Nase. "Das ist ein Duschbad, das ich von Edo zum Geburtstag bekommen habe"

"Von Edo?", forschte Johan gleich nach, da Edo einer der wenigen im Dorf war, die Johan nur wenig kannte und so kaum einschätzen konnte.

Sie hatten im Sommer zwar beide am Sportfest teilgenommen, aber wirklich kennengelernt hatten sie sich nicht.

"Ja", meinte Judai mit einem Lächeln. "Wir sind durch Asuka auch ganz gute Freunde geworden"

"Ach so?", gab Johan nur von sich, da es ihm irgendwie nicht gefallen wollte, dass ausgerechnet Edo Judai so ein Geschenk gemacht hatte, während er nur ein mehrstündiges Telefonat mit Judai gehabt hatte...

"Ja", meinte Judai wieder. "Aber das ist doch egal, wir sollten jetzt besser schlafen gehen, es ist wirklich schon sehr spät geworden"

Dabei sahen sie beide zu dem Wecker auf Judais Nachttisch, der mittlerweile wirklich schon halb elf abends anzeigte.

"Du hast recht", sagte Johan nur noch und machte sich schließlich schon auf eine schlaflose Nacht gefasst, bevor sie schließlich ins Bett gingen.



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