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Nur eine Pilotin

von

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Abschied von zu Hause


 

Star Wars -  Nur eine Pilotin

1. Kapitel - Abschied von zu Hause
 

Etwa 6 Jahre vor der Schlacht um Yavin

Eine unbedeutende Koloniewelt im Outer Rim

 

Der leichte Frachter, der Klasse 720, gebaut von Ghtroc-Industries, mit dem Namen Alderaans Juwel, ging auf Unterlichtgeschwindigkeit und näherte sich in vorgeschriebener Geschwindigkeit dem Outer Rim Planeten. Kurz darauf erhielt der Pilot Landeerlaubnis und befolgte genau die Anweisungen. Dabei warf er missmutige Blicke zur Seite, schmälerte sogar einen Augenblick die Augen, bevor er sich wieder fing und auf die Anzeigen achtete.

Der Grund, der ihn kurz ablenkte, in unmittelbarer Nähe kreiste ein mittlerer Sternenzerstörer im Orbit. Der Pilot, der Juwel ahnte, auch ohne den Namen des Schiffes zu wissen, es handelte sich dabei um das Flaggschiff Lord Vaders. Seine eigene verfrühte Rückkehr hing nämlich unmittelbar mit dem Besuch des Sith Lords hier auf diesem Planeten zusammen. Bei einem Treffen mit Senator Bail Organa erfuhr der Händler von dessen Leibwächter, Details über Lord Vaders Mission hier im Outer Rim. Dieser hatte vom Imperator den Auftrag erhalten, einer Meldung nachzugehen. Hier in der Nähe, in diesem Bereich der Galaxis sollen sich Jedi aufhalten. Da lag es nahe, dass Vader auch die Koloniewelt besuchen würde. Weil sie klein und unbedeutend war, bot sie Verfolgten ein gutes Versteck.
 

Genau deshalb, weil dieser Ort ideal war, hatte Dexter ihn sich als Wohnort auserkoren, da nur wenige Planeten noch sicher vor dem Imperium waren. Normalerweise flog er ständig im All herum, immer bestrebt Informationen zu sammeln und Fracht zu transportieren. Dennoch hatte er sich eine Heimat geschaffen. Vor allem, weil er seiner Tochter ein ruhiges Leben ermöglichen wollte und dies hatte sie an diesem Ort.

Womöglich würde seine Tarnung einer Überprüfung standhalten aber es stand zu viel auf dem Spiel, um sich auf sein Glück zu verlassen.

Dann gab es noch dieses ungute Gefühl, das der Pilot hatte, seit er mit der bedrohlichen Information Coruscant verließ und jetzt den Sternenzerstörer zu erblicken half nicht, damit er sich beruhigte. Im Gegenteil, es verstärkte sich nun immer mehr.

Kaum hatte der Mann, dessen voller Name Dexter Cummings lautete, seinen Frachter gelandet, verließ er das Schiff und holte aus einem Lagerhaus den hier abgestellten Gleiter. Der ältere Pilot, mittelgroß, mit den braunen kurz geschnittenen Haaren steuerte sofort das Haus an, indem er mit seiner Tochter und einem älteren Ehepaar lebte. Dabei war eine Begegnung mit Lord Vader unvermeidlich, weil er dazu den Platz beim Verwaltungsgebäude überqueren musste. Viele der Gassen waren zu eng um sie mit einem Transportmittel zu benutzen.
 

Das an zweiter Stelle am meisten gefürchtete Wesen des Imperiums und die rechte Hand des Imperators hatte seine Aufgabe hier auf dem Planeten eigentlich erledigt. Sehr zu seinem Bedauern war die Reise nicht von Erfolg gekrönt. Auf dem Rückweg zu seinem Shuttle konnte ihm ein älterer Mann gerade noch ausweichen, der es ebenso eilig hatte. Der unbekannte Mann blieb stehen und starrte dem dunklen Lord der Sith hasserfüllt nach.

"Jedi Mörder", flüsterte der Mann kaum hörbar, jedoch mit voller Inbrunst. Nur mühsam schaffte er es seine Hand zurückzuhalten, da er am liebsten seine Waffe ziehen wollte und damit auf Vader feuern. Leider wäre das eine vergebene Aktion.

Lord Vader war glücklicherweise mit seinen eigenen Dämonen beschäftigt, sodass er den starken Hass, des dunkelhaarigen Mannes nicht wahrnahm. Auch das kurz darauf die Hassgefühle in Besorgnis und Bedauern umschlugen, entging ihm völlig.

Inzwischen hatte Dexter seinen Weg fortgesetzt und erreichte ein kleines Haus.

Mit Schrecken erfuhr er, dass seine Tochter nicht zu Hause war. Deshalb begab er sich sofort auf die Suche und so führte sein Weg zurück in die Nähe des Raumhafens.
 

Als Darth Vader sein Shuttle erreicht hatte, blieb er noch für einen Moment am Eingang seiner Fähre stehen und schaute zurück. Er rief in Gedanken die Informationen über dieses Fleckchen Erde ab.

Vor Jahren, kurz nach Ende der Klonkriege, wurde der Planet von einem alderaanischen Händler erworben, der sich jedoch selten hier aufhielt. Der, vor Jahrhunderten durch eine verheerende Klimakatastrophe zerstörte Planet, wurde vor nicht allzu langer Zeit von einer Handvoll Kolonisten neu besiedelt. Mit viel Mühe und Arbeit hatten die Männer und Frauen die Welt wieder urbar gemacht und konnten nun erste Erfolge aufweisen. Es gab nur zwei bedeutendere Siedlungen, aber insgesamt nicht mehr als 500 Einwohner.

Zu Lord Vaders Aufgaben zählte es, nach Rebellen und Jedi zu suchen. Laut einem unbekannten Informanten befand sich hier eine Basis. Deshalb hielt es Imperator Palpatine für angebracht, seine rechte Hand hierher zu schicken. Er war nur ein Schüler und Diener Palpatine, der nie die Entscheidungen seines Herrn infrage stellte, doch diesmal verlief die Suche ergebnislos.

"Diese Narren", flüsterte der dunkle Lord der Sith. Wenn sie wüssten, wie knapp die Kolonie der Vernichtung durch die Hand des Imperators entgangen war, würde vermutlich niemand so sorglos sein. Er trat einen Schritt vorwärts, näher dem Eingang zu und ballte seine rechte klobige Hand zur Faust, als wollte er den Ort zerquetschen.
 

Gerade im Begriff sich abzuwenden, fiel sein Blick auf eine Gruppe Kinder. Deshalb pausierte er und sah genauer hin. Seiner Einschätzung nach stand ein Mädchen, nicht älter als dreizehn oder vierzehn Jahre, zwei Jungen ihres Alters gegenüber. Einer von ihnen hatte das Mädchen zum Zweikampf herausgefordert, nicht ahnend, wie gut sie die Kunst der Selbstverteidigung beherrschte. Für diesen Zweck hatte ihr Vater kürzlich für ein paar Wochen extra einen berüchtigten Kopfgeldjäger angeheuert, der ihr die Grundlagen beibrachte. Dieses Wissen benutzte das Mädchen und griff ihren Kontrahenten an. Ganz so einfach ließ sich ihr Gegner nicht besiegen und das Mädchen musste ein paar Tricks anwenden, bis sie den Jungen zu Boden werfen konnte. Das wollte sich aber dessen Freund nicht gefallen lassen und stürzte sich auf die einen Kopf kleinere. Dem Blondhaarigen fehlte scheinbar jede Erfahrung, denn es dauerte keine zwei Minuten, als auch er zu Boden ging. Das Mädchen warf ihren Kopf zurück, um ihr Haar aus dem Gesicht zu bringen. Dann lächelte sie überlegen.

Plötzlich ging ein Flüstern durch die Reihen der Kinder. Verstohlene und ängstliche Blicke warfen sie in Lord Vaders Richtung.

Stolz und selbstbewusst wandte sich das schwarzhaarige Mädchen um und blickte kurz zu dem dunklen Lord. Selina verspürte weniger Angst, sondern Neugierde, obwohl sie genau wusste, wer dort nur wenige Meter entfernt stand. Immerhin wurde ihr Vater nie müde, sie vor dem Sith zu warnen und ihr ständig von den neuesten Gräueltaten des Imperiums zu berichten.

Jetzt wandte Selina sich einfach um und ging davon.
 

Vader sah dem Mädchen nach, bis sie hinter einer Wegbiegung verschwunden war. Für Kinderspiele interessierte er sich schon seit Jahren nicht mehr, aber er konnte die starke Aura des Mädchens spüren. Beinahe als, ob sie eine leichte Machtsensitivität besaß. In seinem früheren Leben als der Jedi Anakin Skywalker und auch in den Jahren danach als Sith Lord, auf seiner Suche nach den Jedi, begegnete er vielen machtsensitiven Lebewesen. Bei vielen unterschied sich die Stärke ihrer Ausstrahlung. Daher ging er davon aus, es immer zu spüren, wenn jemand eine Jedi war. Bei dem Mädchen jedoch täuschte der Eindruck. Vielleicht lag es nicht an der Aura des Mädchens, sondern es hatte mit einer Erinnerung zu tun, an einen Teil seiner Vergangenheit, der in neugierig gemacht hatte.

Plötzlich war er selbst wieder ein junger Padawan und befand sich inmitten anderer Jedischüler im Tempel. Ein älteres Mädchen mit schwarzen Haaren und grünen Augen schaute ihn herausfordernd an. Valiana! Die Ähnlichkeit mit dem Kind hier auf dem Planeten war verblüffend.

Bevor Lord Vader jedoch die richtigen Schlüsse ziehen konnte, unterbrach einer der Soldaten in seiner Begleitung die Gedanken: "Mylord, der Imperator möchte euch sofort sprechen."

Deshalb wandte sich der Sith um und betrat das Shuttle. Das Erlebnis auf dem Planeten schien plötzlich nebensächlich. Da Vader ungern an die Vergangenheit erinnerte wurde, weil sie für ihn mit Verlust und großem Schmerz verbunden waren, verdrängte der dunkle Lord die Begegnung für etliche Jahre. Trotzdem war es ihm noch, als spürte er einen Lufthauch und hörte das undeutliche Flüstern einer Stimme. Sie schien ihn zurufen …
 

Das junge Mädchen Selina hatte deutlich den Blick spüren können, der ihr folgte, deshalb war sie hinter der Wegbiegung stehen geblieben. Halb verborgen hinter einem Gebüsch schaute sie zurück, dabei war sie in Gedanken versunken, sodass sie die Schritte der sich nähernden Person völlig überhörte. Erst eine sanfte Hand auf ihrer Schulter ließ sie hochschrecken.

"Komm Kind, wir müssen packen", sagte die müde klingende Stimme ihres Vaters.

Selinas Blick folgte immer noch dem Shuttle mit den Augen, bis es zwischen den Wolken verschwand, als sie fragte: "Seinetwegen?", während sie die Hand ihres Vaters ergriff.

Mit einem Seufzen antwortete Dexter: "Leider ja, wie du weißt, ich habe geschworen, dich zu beschützen. Wahrscheinlich bist du hier nicht mehr sicher. Ich kann das Risiko nicht eingehen, dass er vielleicht wieder kommt."

Nur zu gut verstand Selina die Beweggründe und vertraute ihrem Vater. Deshalb blickte sie sich noch einmal um.

Für einen Moment ließ Selina die Erinnerungen ihrer Kindheit vorüberziehen und prägte sich ihre Lieblingsplätze noch einmal ein. Sie wusste, dass es ein Abschied für eine sehr lange Zeit werden würde. Gleichzeitig spürte sie, dass ihre Zukunft woanders lag und das sie Darth Vader wieder sehen würde.
 

2. Kapitel - Auf der Flucht

Auf der Flucht

Kapitel 2 - Auf der Flucht
 

Einige Jahre später im Orbit & auf Tatooine
 

Ein hartnäckiges Klopfen an der Kabinentür riss die junge Frau aus ihrem Schlaf. Für einen Moment musste sie sich besinnen. Dann erinnerte sie sich. Es war ein Traum, wieder dieser bestimmte Traum, den sie in ihrem fast 20-jährigen Leben schon oft hatte.

Niemand musste ihr es sagen, wer die junge Frau mit den grünen Augen gewesen war. Selina Cummings wusste, dass der Traum von ihrer früh verstorbenen Mutter handelte.

Sie konnte sich die Träume, Vorahnungen und instinktiven Handlungen nicht erklären. Manchmal glaubte die junge Frau, der Schlüssel dazu fand sich in diesen Träumen. Doch jetzt wurde sie durch das Klopfen in die brutale Wirklichkeit gerissen. Da es nun erneut gegen die Tür hämmerte, rief Selina ärgerlich: "Ich bin ja schon wach."

Ein Grunzen ertönte draußen und dann entfernten sich schlurfende Schritte. Das sagte ihr, einer der Leibwächter, ein grobschlächtiger Gammoraner ihres jetzigen Herrn, hatte sie geweckt.

Nur wenige Minuten später betrat Selina das Cockpit des Frachters und setzte sich auf den Platz des Co-Piloten.

Ohne seinen Kopf zur Seite zu wenden, erläuterte der Händler Xings Mexxius: "In wenigen Minuten gehen wir auf Unterlichtgeschwindigkeit und landen auf Tatooine. Nachdem ich meinen Geschäftsfreund aufgesucht habe, verschwinden wir von hier und setzen Kurs auf Ord Mantell. Gewöhne dich lieber an den Gedanken, dass dort dein zukünftiges Zuhause ist." Die Worte waren voller Hohn gesprochen und der Händler betrachtete die junge Frau für einen Augenblick lüstern.
 

Unmerklich erschauerte Selina und unterdrückte dabei ein Seufzen. Der Entschluss die nächstmögliche Fluchtmöglichkeit zu nutzen, stand für sie fest, ungeachtet der Konsequenzen. Alles war wahrscheinlich besser, als das was ihr womöglich bei Mexxius bevorstand.

Nun nickte die schwarzhaarige Frau ergeben und danach wandte sie ihren Blick auf die Umgebung. Sie betrachtete die beiden Sonnen in der Nähe des Planeten Tatooine. Dabei schweiften ihre Gedanken ab zu den Ereignissen der letzten Tage.
 

Zusammen mit ihrem Vater, dem alderaanischen Frachterpiloten Dexter Cummings, bereiste Selina die letzten sechs Jahre die Galaxie. Sie beförderten die unterschiedlichste Fracht zu den verschiedensten Planeten. Ein Leben voller Abenteuer, Exotik aber auch Langeweile. Selten wurden sie angegriffen, das Glück schien ihnen immer hold. Bis vor zwei Wochen, als sie im Hutt Raum aus der Lichtgeschwindigkeit getreten waren. Der Überfall der Piraten geschah ganz plötzlich, als wenn ihr Schiff bereits erwartet wurde.

Leider verfügte ihr Ghtroc-Industries, Klasse 720-Frachter nicht über genügend Waffen. Ursprünglich wurde der Frachter in Gegenden eingesetzt, die relativ sicher waren. Standardmäßig war der leichte Transporter nur mit Deflektorschirmen und einer Zwillingslaserkanone ausgerüstet gewesen.

Dexter Cummings hatte vorsorglich eine zweite Laserwaffe nachgerüstet und bessere Deflektorschirme einbauen lassen. Aber selbst mit diesen Modifizierungen standen ihre Chancen gegen die drei schwer bewaffneten Piratenschiffe schlecht. Einer der ersten Treffer traf die linke Laserkanone und dabei kam Selinas Vater ums Leben. Das Schiff musste noch weitere schwere Treffer einstecken. Ein gut gezielter Schuss erwischte die Steuerung und darum trieb das Schiff auf einen Asteroiden zu. Da das Schiff inzwischen auch keinen Antrieb mehr hatte, blieb der jungen Frau nur noch eine Möglichkeit. Sie musste das Schiff verlassen, bevor es auf dem Felsen aufschlug. Kurze Zeit später befand sie sich in einer Rettungskapsel. Ihr kleiner R2 Droide tarnte ihre Flucht, indem er gleichzeitig Metallteile aus der hinteren Frachtluke abwarf. Da es ihm rechtzeitig gelang einen der Hilfsantriebe zu reparieren, konnte das Schiff noch sicher auf dem Asteroiden landen.

Die Piraten suchten noch eine Weile die Gegend ab, fanden aber nichts. Langsam entfernten sie sich, sprangen kurz darauf in die Lichtgeschwindigkeit, jedoch nur, um sich auf kurzer Distanz wieder in den Normalraum fallen zu lassen.

Selina bekam davon nichts mit. Sie setzte ein Notsignal ab, das auch kurze Zeit später von einem anderen Frachter aufgefangen wurde. Es handelte sich um einen Transporter der Fracht und Pilger nach Ylesia brachte. Gerade nahmen sie die junge Frau an Bord, als das Schiff ebenfalls von den Piraten angegriffen wurde. Der Captain des Schiffes gab nach kurzer Gegenwehr auf, weil er das Leben der fünfzig Passagiere nicht gefährden wollte.

Die Piraten plünderten die Fracht und brachte die Gefangenen nach Nal Hutta. Gerüchten zufolge verkauften die Hutts die Sklaven entweder an das Imperium oder sie landeten in den Gewürzminen. Einige der Sklaven wurden aber auch guten Geschäftsfreunden angeboten.
 

Kaum landete das Schiff auf dem, für Menschen unangenehmen Planeten wurde Selina zu anderen jungen Frauen verschiedener Spezies gebracht.

In den nächsten Tagen kamen mehrmals Lebewesen herein und betrachteten die weiblichen Wesen neugierig. Hin und wieder wurde eine der Frauen angefasst. Die schwarzhaarige Frau hatte sich in die hinterste Ecke zurückgezogen und versuchte unscheinbar zu wirken. Offenbar gelang es ihr sehr gut. Erst einige Tage später fiel sie einem dicken Wurm auf. Ein Hutt, wie man die Wesen nannte, mit dem Namen Jabba war auf der Suche nach einer Tänzerin. Er winkte ein paar der humanoiden Frauen zu sich heran und sie mussten sich ein paar Mal drehen. Selina tat es auf eine plumpe, unbeholfene Weise. Jabba schien unzufrieden und entschied sich dann für eine Twilekfrau mit den Namen Oola.
 

Nach einer Woche Ungewissheit wurde sie an den Händler Mexxius verkauft und nun landete sie auf einem heißen, sandigen Planeten, der keineswegs einladend aussah.

Im Orbit, des, von weiten Topas schimmernden, Planeten kreisten Sternenzerstörer. Im Imperium längst kein seltener Anblick mehr. Mexxius runzelte nur die Stirn, ohne jedoch seine Meinung zu äußern. Die imperialen Schiffe soweit hier draußen behagten ihm nicht. Da gegen ihn jedoch nichts vorlag und er keine Fracht transportierte, musste er sich eigentlich keine Sorgen machen. Trotzdem verließ ihn das ungute Gefühl nicht.
 

Nur wenig später landete er im Raumhafen Mos Eisley, mietete zwei schnelle Gleiter und flog kurz darauf nach Anchorhead. Kaum dort angekommen schaute Mexxius nervös auf seine Uhr. Obwohl er noch rechtzeitig eingetroffen war, hat es sein Handelspartner vor ihm geschafft. Es gab nur einen so luxuriösen und modifizierten Gleiter auf Tatooine.

Während der Händler ausstieg, nahm er sich dennoch die Zeit seinen beiden Wachen Befehle zu erteilen. Für einen Moment überlegte er Selina im Gleiter anzuketten, verwarf aber den Gedanken sofort wieder. Die Gammoraner waren zuverlässig und wohin sollte die junge Frau auch fliehen, da draußen gab es nichts außer Sand.

Kaum war Mexxius in der schäbigen Bar verschwunden, die offenbar auch die Einzige im Ort zu sein schien, sah sich die junge Frau um. Es war noch hoffnungsloser als sie es sich vorgestellt hatte. Anchorhead bot nichts und vermutlich würde ihr auch niemand hier helfen.

Da hatte sie sicher mehr Chancen in Mos Eisley. Selbst wenn sie eine Flucht riskiert hätte, war es unmöglich einen der Gleiter zu nehmen, dafür sorgte der Händler, bevor er die junge Frau allein ließ. Um das luxuriöse Fahrzeug auf der anderen Seite zu erreichen, würde zu viel Zeit vergehen, Zeit, die Mexxius hatte, die Bar zu verlassen, um sie aufzuhalten.

Deshalb verdrängte Selina ihre Fluchtpläne und studierte aufmerksam ihre Umgebung.
 

Das leise Summen eines gut gepflegten und offenbar auch modifizierten Gleiters riss die junge Frau aus ihren Gedanken. In unmittelbarer Nähe ihres Standpunktes kam das Gefährt zum Stillstand. Der Fahrer, der eine alte zerbeulte Rüstung und mehrere Waffen trug, stieg aus und wandte sich auf direkten Weg dem Hintereingang der Bar zu. Dabei kam er auch an Selina vorbei und für den Bruchteil eines Moments trafen sich ihre Blicke.

Hätte die junge Frau in diesem Augenblick nachgedacht und nicht gehandelt, womöglich würde sie immer noch Mexxius Sklavin sein. Die Folgen ihrer Handlung wurden Selina erst viel später bewusst. In diesem Augenblick jedoch schrie ihre innere Stimme: 'Das ist deine Chance, du wirst keine Zweite bekommen.'

Es waren nur wenige Schritte und der Schlüssel steckte.

Der Kopfgeldjäger hörte, wie ein Gleiter ansprang und instinktiv drehte er sich um. Immerhin hatte er viele Feinde und musste deshalb immer auf der Hut sein.

Kaum jemand hat es bisher geschafft, den berühmtesten Kopfgeldjäger zu überraschen. Doch jetzt war er es.

Die junge Frau, die gerade seinen Gleiter gestartet hatte und sich nun damit entfernte, musste entweder nicht bei Sinnen oder sehr verzweifelt sein. Im nächsten Moment, als er die Situation erfasste, wusste Boba Fett, dass die schwarzhaarige Frau verzweifelt war.
 

Selinas Ziel war es zwischen den Häusern von Anchorhead unterzutauchen, dabei fuhr sie nur knapp an dem Kopfgeldjäger vorbei, der gerade seine Waffe zog und auf sie zielte. Boba bekam jedoch kein freies Schussfeld, denn die beiden gammoranischen Wachen hatten relativ schnell reagiert und folgten Selina.

Außerdem war sich Boba nicht sicher, ob er wirklich schießen wollte. Es hatte zwar einige Standardsekunden gedauert, aber nun erinnerte er sich, wo er die junge Frau schon einmal getroffen hatte.

Da Boba eine Zeit lang Kurieraufträge übernommen hatte, wofür er von seinem Stiefonkel relativ gut bezahlt wurde, traf er auch wieder Selina Cummings und ihren Vater. Selina war damals fast noch ein Kind gewesen, höchstens 15 Jahre alt. Einige Jahre vorher hatte er ihr Unterricht im Nahkampf gegeben. Was mochte sie jetzt hierher nach Tatooine geführt haben, in die Hände von dem skrupellosen Händler Mexxius. Der Kopfgeldjäger würde es herausfinden und sicherlich gab es eine hohe Belohnung, wenn er Selina helfen und sie zu ihrer Familie zurückbringen würde.
 

Drüben öffnete sich die Tür der Bar und zwei Männer stürmten heraus. Einer von ihnen, ein glatzköpfiger Mann, sprang fluchend in den zweiten Gleiter und nahm ebenfalls die Verfolgung auf. Die zweite Person, hochgewachsen, dürr und mit schulterlangen weißen Haaren blieb stehen und beobachtete die Szene.

Der gestohlene Gleiter kam gerade wieder zurück und raste erneut an dem Kopfgeldjäger vorbei.
 

Nur ganz kurz registrierte die junge Frau, das Boba Fetts Blaster im Halfter steckte und auch da blieb. Um ihr Leben hätte sich Selina in diesem Moment nicht sorgen müssen, vielmehr würde sie über kurz oder lang andere Probleme haben. Da der Kopfgeldjäger bereits einen langen Weg in dem Gleiter zurückgelegt hatte, waren die Energiereserven nicht mehr allzu groß. Anderseits hatte aber auch Mexxius noch nicht die Gleiter aufladen können.

Die Verfolgungsjagd würde sicher interessant werden. Noch war sich Boba im Unklaren, wie er Selina helfen konnte. Das würde er ganz sicher merken, sobald er sie eingeholt hatte.

Der einzige Gleiter, der nah genug war, stand auf der anderen Straße und sein Besitzer genau daneben. Da Boba und Jerigo Kalka sich kannten, auch wenn dieser jetzt recht erschrocken schaute, als er den Kopfgeldjäger entdeckte, würde Boba keine Schwierigkeiten haben, den Gleiter zu nutzen.

Bevor er jedoch in der Lage war drei Schritte zurückzulegen, erscholl ein Brummen, wie wenn mehrere Airspeader gestartet wurden und dann schossen gleichzeitig drei Einmannspeader aus einer unscheinbaren Nebengasse. Alle Männer waren bewaffnet und zielten im Vorbeifahren auf die Bar. Nur kurze Zeit später folgten drei weitere Speader. Die Schüsse waren zu hoch um wirklich Schaden anzurichten, lediglich die Scheiben des dünnen durchsichtigen Transpritstahls gingen zu Bruch. Boba Fett jedoch war es sofort klar, dass alles nur ein Ablenkungsmanöver war. Er war der Einzige, der den feinen Unterschied wahrnahm. Ein einzelner Schuss klang anders und tötete Jerigo Kalka sofort.
 

Der Kopfgeldjäger hatte auch einige der Mitglieder der Speadergang erkannt. Oft benutzte Jabba der Hutt, die Outlaws für kleine schmutzige Aufträge. Offensichtlich war Jabba zu ungeduldig um das Ergebnis von Boba Fetts Untersuchung abzuwarten oder er hatte neue Informationen über die vermeintliche Partnerschaft von Mexxius und Kalka bekommen. Boba hatte den Auftrag gehabt, Jerigo Kalka zu folgen und ihn zu beobachten. Dass jedoch Jabba gleich ein Exempel statuiert hatte, war dem Kopfgeldjäger auch recht. Es gab im Moment wichtigere Dinge. Er hatte noch einen Auftrag zu erledigen, nämlich Mexxius zu fangen und Jabba lebend zu übergeben. Außerdem war er sehr daran interessiert, wie die Flucht der jungen Frau ausgehen würde. Die Reichweite des Gleiters war begrenzt, da die Energie fast aufgebraucht war.

Ohne Kalkas Leiche mehr einen Blick zu würdigen, überquerte Boba die Straße, schloss den Luxusgleiter kurz, und nachdem er sich überzeugt hatte, dass die Reserve Energietanks ebenso voll waren, folgte er den drei sich entfernenden Punkten, hinaus in das endlose Dünenmeer.
 

Kapitel 3 - Die richtige Entscheidung

Die richtige Entscheidung

3. Kapitel - Die richtige Entscheidung
 

Orbit & Lars Feuchtfarm
 

Während Mexxius die Sternenzerstörer sichtete und sich dem Planeten genähert hatte, schritt eine schwarz gekleidete Gestalt durch die Gänge der Devastator. Der dunkle Lord war mit dem vorläufigen Ergebnis der Untersuchungen unzufrieden und seine Untergebenen wussten das, da er die Furcht und Angst bei ihnen spüren konnte, sobald er in ihre Nähe kam.

Er betrat die Brücke der Devastator und ging zum Sichtfenster. Lange blickte Lord Vader auf Tatooine hinunter und analysierte die Situation. Sein Flaggschiff befand sich gerade im Toprawa-System, als ein Überfall der Rebellen stattfand. Ein unidentifiziertes Schiff tauchte auf und erhielt eine verschlüsselte Funkübertragung. Kurz darauf wurde es als das alderaanische Konsularschiff Prinzessin Leia Organas identifiziert. Als die Devastator sich der Tantive VI näherte, sprang sie in die Lichtgeschwindigkeit. Der imperiale Sternenzerstörer konnte ihnen folgen und stellte sie im Orbit von Tatooine, wo es zur Schlacht kam, wobei das Konsularschiff den überlegeneren Waffen nichts entgegenzusetzen hatte.

Es dauerte nicht lange, bis die Tantive IV geentert wurde. Trotz intensiver Suche und grausamer Verhöre fanden sie keinerlei Hinweis auf die gestohlenen Pläne des Todessterns. Bis ein Offizier sich erinnerte, dass kurz vor Ende des Kampfes, eine leere Rettungskapsel gestartet war. Sofort gab Lord Vader Anweisung an Commander Praji, Soldaten auszusenden, um die Kapsel und den Inhalt zu finden. Da der ungefähre Landepunkt schnell ermittelt wurde, dauerte es nicht sehr lange, bis der tatsächliche Platz mitten in der Wüste entdeckt wurde und zwei Soldaten einen Hinweis auf Droiden fanden.
 

Gerade als die Beauftragten auf einen Sandschlepper der Jawas stießen, forderte Commander Praji einen Bericht an, den er sofort an Darth Vader weiterleitete.

Nachdenklich stand der dunkle Lord nun am Sichtfenster und versuchte seine Gefühle zu ordnen. Als er gestern den Planeten zum ersten Mal nach so langer Zeit wiedergesehen hatte, empfand er nichts. Er hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, den Planeten Tarkin als Ziel für die Laser des Todessterns, vorzuschlagen. Doch heute gestaltete sich alles anders. Emotionen, Wut, Hass, Verlust und Trauer durchfluteten ihn. Da war aber auch Angst. Ausgelöst wurde das alles durch einen Albtraum. Eine junge Frau, die mit ihrem Gleiter durch die Wüste flog und vor etwas floh. Ein Schuss fiel und sie blieb verletzt im Sand liegen. Darth Vader stand genau vor ihr und sie streckte die Hand aus, während sie rief: "Hilf mir!"

Dann wechselten die Gesichter. Er sah Menschen, die er einst geliebt hatte, seine Mutter Shmi, Padme, Qui Gon Jinn, Obi Wan Kenobi und andere. Bevor Lord Vader reagieren konnte, war die schwarzhaarige Frau unter dem Sand verschwunden. Zurück blieb ein unendliches Gefühl von Verlust.

Diesen Traum hatte er in den letzten Tagen oft gehabt, doch so stark und real wie in dieser Nacht war er noch nie gewesen. Er konnte dieser Frau noch nie begegnet sein, glaubte er zumindest.
 

Ein kaum hörbares Wispern ertönte hinter ihm, es hörte sich an, wie das Säuseln des Windes der durch das Laub der Bäume strich. Lord Vader wandte sich um und es kam ihm vor, als würde er den blassen Umriss einer weiß gekleideten Gestalt sehen. Vielleicht war es aber auch nur eine Reflexion gewesen, wenn da dieses Gefühl nicht sein würde. Schreckliche Erinnerungen tauchten auf. Erinnerungen an das Kind das Darth Vader einst war. Voller Hoffnungen und Träume. Irgendwann kamen die Enttäuschungen. Obwohl er versuchte, die Erinnerungen zu verdrängen, wurden die Gefühle stattdessen stärker. Angst, Zorn und das Gefühl versagt zu haben. Er konnte seine Mutter nicht retten und seine Vision von Padmes Tod hat sich ebenfalls bewahrheitet. Jetzt diese Träume von der schwarzhaarigen Frau.

'Rette Sie!', schien diese Stimme zu flüstern.

Er spürte, dass da noch eine unerledigte Sache war. Vielleicht konnte er sich danach endgültig von seiner schwächeren Hälfte trennen.

Entschlossen wandte sich Darth Vader um, ging zum Ausgang.
 

In der Nähe der Tür, die von der Brücke zum Gang führte, stand ein junger Offizier im Rang eines Captain. Er war niemanden unterstellt außer Darth Vader persönlich. Er gehörte einem Spezialkommando an, das oft brisante Aufträge ausführte, sonst fungierte er überwiegend als persönlicher Pilot des dunklen Lords.

Heute fühlte sich der junge Mann hin- und hergerissen zwischen der Loyalität zu Lord Vader und seinem Heimatplaneten Alderaan. Der Tod Captain Raymus Antilles hatte ihn schon schwer getroffen aber Prinzessin Leia zu begegnen und den vorwurfsvollen Blick in ihren Augen zu sehen war mehr als er ertragen konnte. Äußerlich ließ er sich nichts anmerken. Allein Lord Vader ahnte, was in dem Mann vorging, da er über die Herkunft und die Familienverhältnisse des Captain genau Bescheid wusste.

Nun kam der Sith in seine Richtung. Ohne stehenzubleiben, gab dieser einen Befehl. "Captain Glessing, sie und zwei Männer begleiten mich nach Tatooine!"

Überrascht von der Entscheidung wollte einer der Brückenoffiziere, der den Befehl gehört hatte, Einwände erheben. "Aber Mylord Mufti Tarkin …"

Lord Vader wandte sich nicht einmal um und der Leutnant spürte eine eisige Kälte, als der dunkle Lord antwortete: "Sie haben ihre Befehle und ich werde rechtzeitig zurück sein."

Dann war er auch schon draußen, gefolgt von dem Piloten.

Der Captain, ein junger ca. 25-Jähriger blonder Mann folgte dem dunklen Lord, während er über Comlink Befehle erteilte: "Macht das Shuttle mit Hyperantrieb fertig, Lord Vader wird in Kürze eintreffen."

Diesmal steuerte der schwarze Lord sein Shuttle selbst. Sein Ziel war die Siedlung Anchorhead beziehungsweise eine Feuchtfarm in unmittelbarer Nähe davon.

Lange bevor sie die eigentlichen Gebäude sahen, erblickten die Insassen des Shuttle dichte Rauchwolken. Noch während sie sich näherten, empfingen sie einen Funkspruch. Der Schwadron Führer des Sandkommandos, dessen Aufgabe es war, die Droiden aufzuspüren, wollte Lord Vader Bericht erstatten.

"Mylord wir haben die Droiden bis zu einer Feuchtfarm verfolgen können. Doch keine Spur von ihnen. Das hier lebende Ehepaar hat uns Auskünfte verweigert."

Lord Vader hatte schon beinahe den Verdacht, dass sein Ziel mit dem in dem Bericht identisch war. Dennoch fragte er: "Die Besitzer?"

"Owen und Beru Lars. Sie sind beide bei einem Fluchtversuch getötet worden", lautete die Auskunft.

Ohne Antwort zu geben, trennte der dunkle Jedi die Verbindung.
 

Captain Glessing hatte alles mitgehört. Gedankenversunken betrachtete er beim Anflug die Trümmer der einstigen Feuchtfarm. Hatte die Larsfamilie nicht einen Jungen. Wenn auch die Droiden nicht hier waren, dann bestand vielleicht die Hoffnung, dass sie sich irgendwo auf dem Planeten befanden. Möglicherweise gelang ihnen die Flucht von Tatooine. Doch warum war Leia Organa hier hergeflüchtet. Wegen Luke? Sie konnte doch keine Ahnung haben, dass dieser hier war und vor allem wer der Junge ist. Sollte womöglich der Verdacht seines Vaters wahr sein und der alte Jedi Obi Wan Kenobi war immer noch am Leben? Schon viele Jahre hatten dieser keine Verbindung zu Alderaan gehabt.

Nur wenige Augenblicke vor der Landung verdrängte Glessing seine Gedanken. Obwohl Lord Vader diese nicht lesen konnte, war es dennoch gefährlich. Der Sith würde es spüren können, wenn sich der Soldat zu viele Gefühlsregungen erlaubte.
 

Das unendliche Dünenmeer des Planeten schimmerte in der gleißenden Hitze der beiden Sonnen. Der Sand schien immer in Bewegung zu sein. Fluchend verwünschten die imperialen Soldaten die aufgewirbelten Staubkörner. Nur die mächtige Gestalt Darth Vaders schien unberührt vom Staub und Dreck zu sein. Seine schwarze Rüstung glänzte wie immer makellos. Dass er mithilfe der Macht den Staub fernhielt, konnten die Soldaten nur vermuten.

Die kleine Gruppe, bestehend aus Darth Vader, einem Captain und zwei Soldaten näherten sich den Überresten der Feuchtfarm. Der hierher beorderte Trupp Sturmsoldaten war bereits zum Einsatz gekommen, bevor Vader gelandet war. Denn die Spur, dieser zwei Droiden, die mithilfe einer Rettungskapsel von dem im Orbit des Planeten Tatooine gestellten Rebellenschiffs flohen, führte genau an diesen Ort.
 

Laut den Erkenntnissen fielen die Insassen der gelandeten Kapsel später Javas, kleinen circa einen Meter großen Lebewesen, die mit allen handelten, was ihnen brauchbar erschien, in die Hände. Bevor die Soldaten die kleinen flinken Wesen niedermetzelten, erfuhren sie an wen die beiden Droiden verkauft worden waren. Daraufhin überfielen die Sturmtruppen die Feuchtfarm und waren gerade mit der Durchsuchung beschäftigt, als Vader persönlich auftauchte, um sich von dem Ergebnis zu überzeugen.
 

Nun kamen mehrere weiß gepanzerte Soldaten auf die kleine Gruppe zu. Sie hatten ihre Durchsuchung abgeschlossen und einer der Soldaten erstattete der schwarz gekleideten Gestalt gerade Bericht. "Nichts Mylord. Die Droiden befinden sich nicht mehr hier."

Lord Vader ließ seinen Blick über die Gegend schweifen. Etwas irritierte ihn. Er schob es auf die Erinnerungen, die er an diesen Ort hatte. Für einen Moment fragte er sich, ob er den Tod der Lars Familie bedauerte. Er hatte nie irgendeine Bindung zu ihnen gehabt. Vor beinahe 25 Jahren war die Zeit Owen und Beru kennenzulernen viel zu knapp gewesen, da er mit Padme viel zu überstürzt wieder aufgebrochen war, nachdem Obi Wan Kenobi auf Geonosis verschwand. Jetzt empfand er immer noch Wut und Hass, weil die Lars damals seine Mutter nicht vor den Sandleuten beschützt hatten.

Konnte es ein Zufall gewesen? Seine jetzigen Albträume, der Planet und das Anwesen der Lars? Das waren Fragen die Zeit bis später haben mussten, wichtig war jetzt die Droiden zu finden.
 

"Sucht weiter!", befahl Vader den Männern. "Durchsucht die nächste Ansiedlung, durchkämmt den ganzen Planeten, wenn es sein muss! Die Droiden können nicht so einfach verschwinden."

Der strenge Ton in der Stimme duldete keinen Widerspruch und die Soldaten wussten, Darth Vader würde sich nur mit einem positiven Ergebnis zufriedengeben.

Die Soldaten gingen zu den Fahrzeugen und verteilten sich. Während ein paar von ihnen auf Banthas nach Anchorhead, einer Ansiedlung in der unmittelbaren Umgebung ritten, flog der Rest zum Raumhafen Mos Eisley. Wenn jemand die Droiden hier wegbringen wollte, dann würde er dort sein.

Der dunkle Lord sah sich noch einmal um und wollte sich dann wieder zu seinem Shuttle begeben. Während er jedoch ging, trugen seine Füße ihn unbemerkt bis zu einer freien Stelle in der Nähe der qualmenden Gebäude. Hier standen zwei flache Steine. Vor dem linken war Darth Vader stehen geblieben. Jetzt ließ er sich auf die Knie nieder und berührte den Stein. Die Schrift war schon längst durch die Hitze und zahlreiche Sandstürme unlesbar geworden oder man hatte sie absichtlich entfernt. Doch der Kniende brauchte keine Wörter. Nur zu gut konnte er die Inschrift lesen. Das Bild war selbst nach so vielen Jahren noch allgegenwärtig für ihn.
 

Shmi Skywalker Lars

und darunter ein Datum.
 

Als er an den Namen seiner Mutter dachte, flutete ein starker unbändiger Schmerz durch den Körper des Mannes. Gefühle und Erinnerungen durchströmten Darth Vader, von denen er gar nicht mehr wusste, dass sie existierten. Der Schmerz überwältigte den starken Mann, sodass sogar das Atmen trotz Maske plötzlich zur Qual wurde. Doch dann erinnerte er sich, wie seine Mutter vor vielen Jahren starb. Zorn und Hass nahm wieder von dem dunklen Jedi Besitz. Er zwang sich zur Ruhe und sah sich nach den drei Sturmsoldaten in seiner Begleitung um. Doch die drei Männer waren nicht zusehen, da sie auf der anderen Seite der Farm zurückgeblieben waren. Offenbar hatten sie nichts von alldem mitbekommen.

Dann verlor sich sein Blick in der Ferne. Dort hinten waren die Felsen und Schluchten der Canyons, wo die Tuskenräuber gehaust hatten, die seine Mutter auf dem Gewissen hatten. In seinem Zorn hatte er das ganze Dorf niedergemetzelt. Mit alledem hatte er vor vielen Jahren abgeschlossen. Jetzt schien es so, als ob dort draußen jemand war, den er treffen müsste.

Er stand auf und verließ die einsame Grabstätte seiner Mutter. Während er mit großen Schritten zu seinem Shuttle eilte, bildeten sich in seinen Gedanken eine Menge Fragen.

"Warum hatte mich die Macht hierhergeführt, was haben diese Zeichen zu bedeuten?", fragte sich Darth Vader oder galten all diese Hinweise und Zeichen dem Mann, der er einst war. Anakin Skywalker?

Doch nichts gab ihn darauf eine Antwort. Auch wenn sich seine Gedanken immer noch damit beschäftigten, er ignorierte die Hinweise.

Nur noch wenige Schritte und er hatte Captain Glessing erreicht.

"Ruft eure Männer Captain!", befahl Vader. "Wir verlassen den Planeten."

Dieser sprach in ein kleines Sprechfunkgerät und rief die anderen beiden Männer herbei. Diese bestätigten per Comlink, das sie verstanden hatten, und waren einige Minuten später eingetroffen.
 

Ein brummendes Geräusch, das schnell näherkam, ließ die vier Männer innehalten. Sie suchten den Horizont nach der Ursache ab. War es möglich, dass ein paar der Soldaten zurückkamen, aber dann hätte man sich über Comlink verständigt. Gleich darauf sahen sie, wie in hoher Geschwindigkeit sich ein zweisitziger Landgleiter näherte.

Der Landgleiter steuerte genau auf das Shuttle Vaders zu, kurz zuvor jedoch zog der Fahrer das Ruder zur Seite und beschrieb einen Bogen, der ihn zurück in Richtung Anchorhead brachte. Von dort jedoch näherte sich nun ein zweiter Landgleiter, aus dem immer wieder Schüsse fielen. Die Person, offenbar eine junge Frau am Steuer des ersten Gleiters riss das Ruder erneut herum und flog nun auf die rauchenden Trümmer der Feuchtfarm zu.

Weit kam sie nicht, dort tauchte jetzt ein dritter Gleiter, auf der von einem kräftigen, glatzköpfigen menschlichen Wesen gelenkt wurde.

Das gab den Gamorreranern in dem zweiten Landgleiter Gelegenheit einen Treffer zu landen. Die Flüchtende verlor die Kontrolle über ihren Gleiter, da er durch den Treffer zur Seite kippte. Die junge Frau sprang im letzten Moment heraus, bevor ihr Fahrzeug mit dem der Gammoraner kollidierte und in Flammen aufging.

Halb benommen blieb die junge Frau zu Füßen des dunklen Lords der Sith liegen. Dann hob sie langsam den Kopf und richtete sich so weit auf, dass sie vor Vader mit gebeugten Kopf kniete. Sie starrte auf die schwarzen Stiefel der Gestalt vor ihr und versuchte sich zu sammeln, wobei sie nachdachte.
 

Zwei Wochen war es jetzt her, da war Selina noch eine freie Frau gewesen und als Pilotin im All geflogen. Doch nun gehörte sie dem Händler, der sie auf den Sklavenmarkt in Nal Hutta kaufte. Es war leicht den Mann zu übertölpeln, der in ihr nur eine willige Sklavin und ein dummes gehorsames Mädchen sah. Selina machte sich keine Illusionen, sobald sie ihren Zielort, die Heimat Xings erreicht hatten, würde er mehr von ihr verlangen, als Essen zu kochen. Aus diesem Grund hielt sie ständig die Augen offen, um einen geeigneten Moment für ihre Flucht zu finden, den ihr Boba Fett unfreiwillig ermöglichte. Sie überlegte nicht lange, sondern handelte.
 

Kapitel 4 - Tod im Sand

Tod im Sand

Kapitel 4 - Tod im Sand
 

Zwischen den Häusern, des sonst ruhigen Ortes, herrschte reges Treiben, sodass die junge Frau fürchtete, jemand bei ihrer Flucht zu verletzen. Aus diesem Grund steuerte sie hinaus in das offene Dünenmeer.

Bei ihrer Landung hatte sie westlich, eine große Felsformation gesehen, wo sie nun die Verfolger abschütteln wollte. Obwohl sie ein wenig vom Kurs abkam, schien anfangs ihre Flucht erfolgreich zu verlaufen. Dann kamen ihr Soldaten auf Banthas entgegen und später sah sie, wie sich andere Landgleiter näherten. Selina musste erneut ihren Kurs korrigieren und das brachte ihr die Verfolger zurück auf ihre Fährte. Als sie sich der Feuchtfarm näherte, hoffte sie dort vergebens auf Hilfe. Enttäuscht seufzte sie leise und resignierte fast.

Was hatte ihr die Flucht gebracht, wenn sie jetzt so abrupt endete. Ausgerechnet Sturmtruppen des Imperiums und Lord Vader, die rechte Hand des Imperators persönlich, musste sie in die Hände fallen.

Keiner der Männer würde Gnade zeigen und ihr helfen, um der Sklaverei zu entkommen.

Bevor die Verzweiflung die Überhand gewinnen konnte, wurde sie von Entschlossenheit gepackt. Sie musste Einiges riskieren, denn kampflos wollte sie sich nicht ergeben. Vielleicht konnte sie die drei Sturmtruppler und Xings überwinden, da sie, während ihrer Flucht im Gleiter, ein kleines Waffenarsenal entdeckt hatte und sich mit einigen raffinierten Dingen ausstattete. Dennoch hatte ihr neuer Plan eine Schwachstelle. Ihre einzige Sorge blieb Darth Vader, denn gegen den dunklen Jedi hatte sie keine Chance. Ihr waren genug Grausamkeiten zu Ohren gekommen. Was also konnte sie tun?
 

Entschlossen stand die junge Frau auf und blickte dem Gegner ins Gesicht oder besser dorthin, wo normalerweise bei einem Menschen die Augen waren. Bei Vader hingegen wurde sein Kopf von einer schwarzen, schimmernden Helmmaske bedeckt. Selina sah daher keine Gefühlsregung in seinen Zügen, nur das gleichmäßige Rasseln Vaders Atemgerät war zu hören.

Sie warf ihre langen Haare zurück, die nun kein bisschen frisiert mehr aussahen, und bat mit fester Stimme um Entschuldigung: "Verzeiht Mylord, meine Landung zu ihren Füßen war nicht beabsichtigt. Mir blieb keine andere Wahl, ansonsten hätte ich jeden hier mit in den Tod gerissen."

Nach einer kurzen Atempause und einen Blick auf Vaders Shuttle, fügte die junge Frau kaum hörbar noch hinzu: "Das hier ist der Ort, dieses Schiff ist meine Rettung", wobei sie sehr erleichtert wirkte.
 

Lange Zeit rührte sich Darth Vader nicht. Die Frau gab ihm Rätsel auf und stürzte ihn in einen Zwiespalt. Wie er erkannte, es war nicht nur diese Fremde aus seinen Träumen, sondern ihre Aura wirkte vertraut. Es war definitiv nicht ihre erste Begegnung und sein Instinkt riet ihm, hinter das Geheimnis zu kommen. Trotzdem wusste er, sein Meister würde seine Handlung nicht gutheißen.

Er hätte sie töten müssen, doch die Macht hinderte ihn daran. Er ahnte, dass er aus dem Tod von Selina keinen Nutzen ziehen konnte. Lebend war sie von größerer Bedeutung, das spürte Darth Vader deutlich. Aber auch die Genugtuung Tatooine einen Sklaven entrissen zu haben, stärkte ihn plötzlich.
 

Zwei Sturmtruppler wollten an Vaders Seite eilen und die junge Frau wegzerren, aber eine Handbewegung des schwarzen Lords hielt sie davon ab.

Inzwischen war auch der Händler und Besitzer der Sklavin herangekommen. Unterwürfig warf er sich vor Darth Vader in den Staub und begann sofort zu plappern: "Eure Hoheit, Mylord ich danke euch. Ihr habt mir meinen wertvollsten Besitz gerettet. Diese unwürdige Sklavin verdient nicht einmal die gleiche Luft zu atmen, wie ihr Mylord."

Gerade wollte Selina aufbegehren und dem Händler widersprechen, als sie eine auffordernde Stimme hörte: "Schweig!"

Verwirrt blickte sich die junge Frau um. Xings plapperte weiter und keiner der drei Sturmtruppler war nah genug, um die Worte gesprochen zu haben. Instinktiv wusste sie, dass die kaum hörbaren Worte, nur für sie bestimmt waren und langsam schöpfte Selina neue Hoffnung.
 

Sie bettelte nicht und bat nicht um Hilfe, im Gegenteil Vader spürte ihre Bereitschaft zum Kämpfen. Um ihre Freiheit zu verteidigen, würde die junge Frau es selbst mit ihm, dem dunklen Lord der Sith, aufnehmen.

Der Händler kniete immer noch im Staub zu Vaders Füßen, während die junge Frau jetzt aufrecht, über ihren Besitzer ragte. Jeder der Anwesenden erwartete Vaders Entscheidung.

Die eindrucksvolle Person Darth Vader trat ein paar Schritte vor und starrte nun hinunter auf Xings den Händler. Mit leiser aber trotzdem drohender Stimme fragte er: "Was ist dir erbärmlichen Wurm die Sklavin wert?"

Der Mann glaubte, dass der dunkle Lord mit der Frage Interesse an der Frau bekundete und sie kaufen wollte, deshalb versuchte Xings daraus Profit zu schlagen und antwortete schnell: "Tausend Kredits Mylord, es hat mich zwar zweitausend Kredits gekostet, jedoch als euer untertänigster Diener, genügen nur tausend."

Vader brauchte sich nicht zu der jungen Frau umzudrehen, um zu wissen, dass der Mann gelogen hatte, trotzdem tat er es und entdeckte die Zweifel auf dem Gesicht. Selina runzelte die Stirn und hätte am liebsten die Wahrheit verkündet, sie wollte sich aber an Vaders Befehl halten zu schweigen.

"Was ist dein Wunsch?", wandte sich Vader mit seinen nächsten Worten an die Frau.

"Selina Cummings", murmelte sie erstaunt, erstmals ihren Namen nennend und danach antwortete die junge Frau auf die Frage: "Nichts, außer meiner Freiheit und einen freien Platz im nächsten Schiff, das diesen Planeten verlässt."

Vader nickte zufrieden, denn genau diese Antwort hatte er von der schwarzhaarigen Frau erwartet. Um so öfters er Selina betrachtete, um so stärker wurde das Gefühl, da war etwas an ihr, gleichzeitig bekannt und vertraut. Noch immer konnte er diese Empfindung nicht einordnen. Obwohl er wusste, dass von Selina keine Gefahr ausging, wollte der dunkle Lord dennoch herausfinden, was es war.
 

Einem Soldaten gab er den Befehl die junge Frau ins Shuttle zu bringen. Der befehlende Offizier der drei Sturmtruppler trat vor und wollte nach der jungen Frau greifen.

"Fass mich nicht an!", fauchte die junge Frau dem Imperialen ins Gesicht. Gerade wollte dieser wieder den Arm der Frau ergreifen, als er ein leichtes Kopfschütteln Vaders bemerkte. Deshalb zog er nur seinen Blaster und winkte damit in Richtung Shuttle. Die junge Frau fügte sich dem Befehl und nachdem sie ihre Kleidung zurechtgerückt hatte, lief sie, ohne sich noch einmal umzudrehen, zum Eingang des Schiffes.
 

Captain Glessing blieb am oberen Ende der Rampe stehen und drehte sich um. Die ganze Zeit hatte er das Gefühl beobachtet zu werden. Er nahm ein paar Einstellungen am Visier seines Helmes vor und ließ den Blick schweifen. Da! Auf dem Kamm einer hohen Düne blitzte kurz etwas auf. Glessing verstärkte die Makrosicht des Visiers und dann erkannte er den Beobachter. Während er seinen Helm abnahm, schaute Glessing weiterhin in Richtung der Düne. Er strich sich zweimal durch sein kurzes blondes Haar und nickte kurz. Erst dann wandte er sich um und betrat lächelnd das Shuttle.
 

Darth Vader hatte die Reaktion seines Captain mitbekommen. Weil dieser jedoch das Schiff betreten hat, gab es keinerlei Gefahr. Dennoch ließ Lord Vader seine Sinne in die Richtung der Sanddünen schweifen. Dann spürte er eine bekannte Präsenz. Mehrere Male war er dem Kopfgeldjäger schon begegnet und deshalb nahm der dunkle Lord, dessen Anwesenheit jetzt wahr.
 

Nach längerer Zeit näherte sich Boba Fett einem bewohnten Ort. Hier in der Nähe musste es eine Feuchtfarm geben. Er verlangsamte das Tempo. Als er in einiger Entfernung eine Explosion hörte, hielt der Kopfgeldjäger den Gleiter an und ging zu einer Sanddüne.

Von dort oben wollte er sich einen Überblick verschaffen. Boba sah, wie Selina vom Gleiter sprang und kurz darauf zum Shuttle ging. Der Soldat blieb auf der Rampe stehen. Noch während Boba fluchend überlegte, was seine Anwesenheit verraten haben könnte, nahm der Sturmtruppler den Helm ab und gab ein bekanntes Zeichen.

Da Selina weder gefesselt noch getötet wurde, drohte ihr im Moment keine Gefahr. Außerdem würde der Kopfgeldjäger in Kürze kontaktiert werden und konnte dann Genaueres erfahren.

Boba hätte jetzt abfahren können, doch das Schicksal Mexxius interessierte ihn.
 

Als die Frau und der Soldat im Innenraum verschwand, drehte sich Vader zu dem im Sand knienden Mann um.

"Durchsucht ihn, er hat bestimmt die Papiere bei sich!", befahl er.

Sofort eilten die beiden zurückgebliebenen Soldaten herbei und befolgten die Anweisung. In einer Innentasche seiner Jacke fand man tatsächlich die Papiere der Sklavin. Der Soldat übergab sie Vader und dann traten die beiden Männer wieder in den Hintergrund.

Jetzt wo der dunkle Lord die Papiere und die Sklavin hatte, gab es nur noch eins für den Händler zu tun. Hoffnungsvoll fragte dieser jetzt: "Mein Geld Mylord? Ich habe für die Sklavin viel Geld bezahlt und ihr versteht doch, dass ich für meinen Verlust Ersatz wünsche …"

"Du hast der Sklavin gerade die Freiheit geschenkt!", erwiderte Vader. "Aber Mylord …", wagte der Händler zu widersprechen.

Unbeirrbar fuhr der dunkle Lord fort: "… und dafür wirst du jetzt eine Belohnung erhalten."

Als Vader diese Worte aussprach, gab er gleichzeitig den beiden wartenden Soldaten per Handbewegung den Befehl zum Shuttle zu gehen. Darauf hin wandten sich die Männer ab, sie wussten jetzt genau, was kommen würde. Das gierige Glitzern in den Augen des Sklavenhändlers, der sich schon mit einer Menge Kredits sah, verwandelte sich im nächsten Moment in blankes Entsetzen, als ihm langsam die Luft abgedrückt wurde. Der sterbende Mann konnte sich nicht erklären, was geschah, da niemand ihn berührte.

"Niemand belügt mich ungestraft", knurrte der dunkle Lord in die endlose Weite des Dünenmeeres, aber kein menschliches Wesen war mehr da, das ihn hörte. In einem Wirbel aus Sand verließ Vader den Ort und gleich darauf hob das Shuttle ab. Als das Schiff den Orbit des Planeten verließ, hatte der aufgewirbelte Sand die Leichen schon längst verborgen.
 

Selina hatte sich zusammen mit dem Offizier in das Shuttle begeben. Wobei es sich um das Schiff weniger um ein Shuttle, sondern viel mehr um ein kleines wendiges Fluggerät mit Hyperraumantrieb handelte. Sehr zum Missfallen von Captain Glessing hatte sich die junge Frau einfach in den Pilotensessel fallen lassen. Nun studierte sie die verschiedenen Knöpfe und Schalter. Nach einer Weile wandte sie sich zufrieden ab. Die Bedienung des Schiffes würde ihr wahrscheinlich nicht schwerfallen, da alles so ähnlich aufgebaut war, wie bei dem Frachter den sie bis vor kurzen besessen hatte.

Nun entdeckte die junge Frau die düstere Miene des Soldaten, der beim Betreten des Schiffes seinen Helm und die Körperpanzerung abgenommen hatte. Sie konnte nun erkennen, dass er höchstens erst 25 Jahre war und sein blondes Haar sehr kurz trug. Der Imperiale hatte ein gleichmäßiges leicht gebräuntes Gesicht, das von einer kleinen zwei Zentimeter langen Narbe am Kinn geprägt wurde. Trotz seines jetzigen grimmigen Blickes war der Mann Selina sympathisch. Am liebsten hätte sie sofort ein Gespräch mit ihm angefangen aber sie wollte den Mann noch ein wenig beobachten, um ihn dann besser einschätzen zu können.
 

Im Cockpit des Schiffes waren nur drei Sitzplätze, während in einem der hinteren Räume, wo auch die Schlafkojen lagen, noch weitere Sesseln zu finden waren.

Dorthin begaben sich die beiden anderen Sturmsoldaten, nachdem sie das Schiff betreten hatten, nur Darth Vader kam allein nach vorn.

Als er sah, auf wessen Platz Selina saß, blickte er überrascht auf den Captain, der sich inzwischen auf dem Co Pilotensessel bequem gemacht hatte. Dabei bemerkte er auch, dass dessen Blaster im Halfter steckte.

Der dunkle Lord äußerte sich nicht dazu, befahl nur: "Starten sie Captain!"

Die junge Frau wagte eine Frage zu stellen: "Darf ich das Schiff fliegen?"

Darth Vader ging allerdings nicht darauf ein, sondern wandte sich an Glessing, wobei man eine leichte Verärgerung in der Stimme wahrnahm.

"Sie haben einen Befehl erhalten! Captain oder ist ihnen Leutnant lieber?"

Kein Wort an Selina, kein Befehl, einfach nur Ignoranz vonseiten Vaders. Jeder konnte deutlich den Missmut der ehemaligen Sklavin erkennen. Da sich die junge Frau aber wortlos fügte und vom Pilotensitz auf stand, deshalb stieg Selina in der Achtung des Soldaten. Offensichtlich wusste sie, wann es Zeit war nachzugeben. Im Geheimen gewann die ehemalige Sklavin langsam einen Freund in Glessing.

Die junge Frau nahm nun im Co-Pilotensessel platz. Der dritte Sitz dahinter blieb nun für Darth Vader übrig, da Selina vermutete, dass dieser sie nicht in seinem Rücken haben wollte, obwohl das eigentlich bei einem Jedi keine Rolle spielte.
 

Noch während Glessing mit den Startvorbereitungen beschäftigt war, fragte Darth Vader: "Boba Fett?"

Ohne sich umzudrehen, antwortete der Captain: "Ja, Mylord."

Die Erwähnung des Namens weckte in Selina ein Schuldgefühl. Sie blickte hinaus, wo noch immer die Überreste des Gleiters qualmten, und flüsterte kaum hörbar: "Oje, den Kopfgeldjäger habe ich völlig vergessen. Das nimmt er mir sicherlich übel."

In diesem Moment wurde es ihr nämlich erst klar, das sie einem der gefürchtetsten Personen in der Galaxie, den Gleiter gestohlen hatte und dann diesen auch noch verschrottete.

Vaders Augen ruhten auf der jungen Frau und auch Glessing warf einen kurzen Blick zu ihr, ohne jedoch die Vorbereitungen abzubrechen.

Gerade als das Shuttle abhob, erklärte Selina: "Der einzige Gleiter, der erreichbar war, gehörte Boba Fett."
 

"Er wird angemessen entschädigt werden", war das Letzte, was Lord Vader zu diesem Thema sagte.

Der Captain blickte kurz zu seinem Herrn und sagte: "Ich kümmere mich darum Mylord." Dann flog er mit dem Shuttle in Richtung Anchorhead, wo sie in der Ferne einen winzigen Punkt ausmachen konnten. Erst als sie diesen überflogen hatten, steuerte Glessing nach oben, wobei er noch einmal eine kleine Schleife flog, um den Sternenzerstörer zu erreichen.

Nur Boba Fett und Captain Glessing konnten das Zeichen deuten, was der Kopfgeldjäger kurz machte, als das Shuttle über den Gleiter hinwegzog.
 

5. Kapitel - Schiffe und Giganten

Schiffe und Giganten

5. Kapitel - Schiffe und Giganten
 

Kaum hatte das Shuttle den Orbit verlassen, wandte sich der Soldat um und fragte: "Imperial City?"

Vader verneinte und sagte: "Setzen sie Kurs auf den Kampfmond! Tarkin erwartet mich."

Mit geübten Handgriffen programmierte Glessing den Kurs und bald sprang das Schiff in den Hyperraum. Niemand erwähnte den Schlachtkreuzer, der nur ein wenig entfernt immer noch im Orbit des Planeten kreiste. Vermutlich würde Lord Vader, dem Admiral später, neue Anweisungen geben.
 

Während dieser Zeit beobachtete Selina den Piloten. Dieser bemerkte das und warf ihr ebenfalls Blicke oder ein aufmunterndes Lächeln zu.

Nach einer Weile war die junge Frau des Spiels überdrüssig und starrte einfach nur aus dem Transparistahlfenster hinaus in das All. Ihre Gedanken waren weit weg, in einer Zeit, bevor sie Sklavin wurde und noch selbst ein Schiff durch das All steuern durfte.

Wenige Stunden später kündete ein gleichmäßiger Summton an, das man in ein paar Nanosekunden den Hyperraum verlassen würde. Gleich darauf war es soweit. Die Sterne vor ihnen wurden zu langen Strichen und dann normalisierte sich das Bild wieder.

Neugierig betrachtete Selina den Ort. Gasriesen, glühende Sterne und kaltes Gestein gab es hier. Bemerkenswert war ein kleiner schwarzer Mond, von dem man nicht bestimmen konnte, ob er zu einem Planeten gehörte. Nichts kam ihr bekannt vor, offenbar war sie noch nicht in dieser Galaxie gewesen. Erst als sie näherkamen, konnte man erkennen, dass der Mond nicht natürlich war. Das musste der Kampfmond sein, das Ziel ihrer Reise.

Tatsächlich steuerte das Schiff direkt darauf zu. In der jungen Frau regten sich großes Interesse und Bewunderung für die Erbauer dieser gigantischen Station. Gleichzeitig keimte die Frage auf, was wohl der Zweck war. Leider blieb diese Frage unbeantwortet, denn ihre Begleiter wagte sie deswegen, nicht anzusprechen.
 

Nachdem das Schiff im Inneren der gigantischen Kampfstation gelandet war, wurde Selina gebeten, im Cockpit zu warten. Glessing und Vader gingen die Rampe hinunter und unterhielten sich. Hier bekam der Soldat auch neue Befehle.

"Captain, sie kehren mit Selina Cummings nach Imperial City zurück. Bringen Sie die Frau in einem sicheren Quartier unter. Bis sie andere Befehle erhalten, sind sie verantwortlich für ihr Wohlergehen."

Was war das? Hörte Glessing da etwa in Vaders Stimme einen besorgten Ton. Das war unmöglich, der dunkle Lord scherte sich einen Dreck um andere Lebewesen. Aber trotzdem …

"Was wird dann mit ihr geschehen?", wagte der Captain zu fragen.

Eigentlich wollte Vader nicht auf die Frage eingehen, da er sich selbst darüber noch nicht im Klaren war. Deshalb antwortete er zögernd: "Vielleicht könnte sie noch von Nutzen sein."

Bei dieser Antwort wünschte sich Glessing fast, das Selina plötzlich die Flucht ergriff und irgendwo untertauchte. Denn der Captain wusste genau, was mit sämtlichen Lebewesen passiert war, für die Vader keine Verwendung mehr hatte und die ihren Zweck erfüllt hatten. Selina würde dieses Schicksal nicht teilen, selbst wenn es Glessing Untergang sein sollte, er wollte der jungen Frau helfen. Ihm wurde bewusst, wie schnell ihm die Unbekannte bereits sympathisch geworden war. Er wollte mehr über sie wissen, besonders ihre Herkunft. Den Namen Cummings gab es häufiger, sodass der Soldat noch keinen Zusammenhang mit einem alderaanischen Händler vermutete. Bevor seine Gedanken zu sehr abschweiften, zuckte er erschrocken zusammen, denn ihm fiel ein das Vader Gefühle mit Leichtigkeit erforschen konnte.

"Wie ihr wünscht Mylord", antwortete Glessing daraufhin schnell.
 

Zufrieden nickte Vader und wandte sich dann ab. Oben an einem Sichtfenster war gerade Gouverneur Tarkin erschienen und man sah deutlich seine Ungeduld. Der Mann brauchte Ergebnisse.

Außerdem würde der dunkle Lord der Sith noch einmal versuchen müssen Prinzessin Leia zu verhören. Dass man die Senatorin inzwischen hierher auf den Todesstern gebracht hatte, sollte er gleich erfahren.
 

Mit einem Seufzen eilte Captain Glessing wieder zurück in das Schiff und betrat das Cockpit. Er lächelte zu Selina und bot ihr an: "Wenn sie den Kurs nach Coruscant programmieren können, gehört der Pilotensitz ihnen."

Wobei er sich nicht anmerken ließ, wie froh er war, nicht selbst fliegen zu müssen. Vermutlich würde sich sein Vater im Grab umdrehen, wenn dieser erfahren würde, wie sehr Glessing das Fliegen hasste, da dieser ein ausgezeichneter Pilot gewesen war.

Ungläubig schaute die junge Frau auf den Captain und dann hinaus zum Fenster. Dort entfernte sich Vader gerade in Richtung Ausgang. Bevor es sich der Offizier anders überlegen konnte, wechselte die ehemalige Sklavin den Platz und begann auch schon mit den Startvorbereitungen.

Glessing musste feststellen, dass Selina tatsächlich Ahnung vom Fliegen und bestimmt mehr als ein paar Flugstunden bereits hinter sich hatte. Irgendwann würde er sie danach fragen, für den Moment wollte er aber nur der Bewacher sein und Darth Vaders Befehle ausführen.

Langsam hob sich das Schiff und trieb, sich um die eigene Achse drehend, auf die Öffnung zu. Für einen kurzen Moment konnte Glessing noch einen Blick auf die schwarze Gestalt, die soeben bei Tarkin eintraf, werfen.

Vader blickte zum Shuttle und da ahnte der Soldat, dass der dunkle Lord genau wusste, wer das Schiff im Moment flog.
 

Als man sich weit genug vom Kampfmond entfernt hatte, war es Zeit den Kurs zu programmieren, da zögerte die ehemalige Sklavin. Hatte sie Glessing Vertrauen schon soweit gewonnen, um den Mann um einen Gefallen bitten zu können. Wenn sie nicht fragte, würde sie darauf auch keine Antwort erhalten. Sie drehte sich zu dem Offizier herum und bat: "Können wir einen Zwischenstopp einlegen. Ich möchte einige Dinge aus den Überresten meines Schiffes holen."

Um der Diskussion darüber zu entgehen, verneinte der Captain und erklärte: "Selina sie wurden von Piraten geentert, glauben sie nur nicht das die ihr Schiff ungeschoren gelassen haben. Vermutlich fliegt der Frachter längst unter anderen Namen in der Flotte dieser Wegelagerer."

Die junge Frau widersprach heftig: "Sie sind es, der sich irrt. Glauben Sie, ich würde mein Schiff in die Hände dieser Banditen geben. Nein, ich habe es zerstört, zumindest habe ich die Piraten in dem Glauben gelassen. Der Überfall fand in der Nähe eines Asteroidengürtels statt. Nachdem die Piraten den Geschützturm getroffen hatten, in dem mein Vater saß und ich feststellte das es keine Lebenszeichen mehr bei ihm …", Selina unterbrach sich. Bei dem Gedanken an das Vorgefallene stockte sie unweigerlich.

Nicht mehr so selbstsicher, im Gegenteil den Tränen nah, sprach die junge Frau nach einer kurzen Pause weiter: "Als ich feststellte, dass mein Vater tot war, steuerte ich den Frachter direkt auf das Asteroidenfeld zu. Sie sollten mich nicht lebend in die Hände bekommen. Mithilfe eines Astromechdroiden habe ich eine Explosion des Schiffes vorgetäuscht. Das Schiff war beschädigt, aber ich bezweifle nicht, dass es dem Droiden noch gelungen war, das Schiff sicher auf einem Asteroiden zu landen. Während er das Schiff dorthin brachte, befand ich mich in einer Überlebenskapsel, mit der ich sogar auf dem nächstgelegenen Planeten hätte landen können. Leider hatte ich kein Glück. Dass ich aufgegriffen wurde, war eher Zufall. Die Piraten dachten, ich bin umgekommen und wollten schon verschwinden, da kam der nächste Frachter ins System gesprungen. Fast an der Stelle, wo ich in der Kapsel war."

Scheinbar war die junge Frau wirklich überzeugt, dass ihr Schiff noch dort war, um sie vom Gegenteil zu überzeugen, gab es nur einen Weg. Deshalb gab sich der Captain geschlagen und fragte: "Wo fand der Überfall statt?"

"Im Huttsystem", lautete die präzise Antwort. Keine Spur von Schadenfreude in der Stimme, eher ein Teil Angst. Immerhin begann dort eine Zeit für Selina, die sie um jeden Preis vergessen wollte.
 

Während Selina einen Kurs programmierte, der sie auf der abgewandten Seite von Nar Shaddaa aus dem Hyperraum kommen ließ, flüsterte sie: "Astro, jetzt löse ich mein Versprechen ein."

Den neugierigen Blick von Glessing bemerkte sie im nächsten Moment und erklärte noch schnell: "Astro ist mein R2 Droide. Ein Geschenk meines Vaters und so etwas wie ein Freund. Er ist alles, was mir geblieben ist."

Unbemerkt von Piraten oder anderen Schiffen verließ das Shuttle den Hyperraum und es dauerte nicht lange, bis die junge Frau das schwache Transpondersignal ihres Schiffes ausfindig gemacht hatte. Der Frachter schien in einem relativ guten Zustand zu sein, aber erst beim Näherkommen erkannte man, das der Antrieb vollkommen zerstört war. Mit einem Seufzen akzeptierte Selina, dass ihr altes Schiff für immer seinen Ruheplatz gefunden hatte. Leider konnte man auch nicht an dem Frachter andocken, so das Glessing direkt daneben landete. Mit Raumanzügen ausgestattet begaben sie sich dann in das andere Schiff.

Die Schotts waren sicher verschlossen geblieben, sodass der Sauerstoff nicht nach draußen dringen konnte. Deshalb konnte die junge Frau den Raumanzug ausziehen und begab sich auf die Suche nach persönlichen Dingen. In ihrem Quartier fand sie ein paar Schmucksachen und ihre Lieblingsbücher. Sie mussten jedoch vieles zurücklassen, denn sie konnte nicht allzu viel mitnehmen.

Selina ging weiter, bis zu der Schlafkabine ihres Vaters. Hier suchte sie nach einem verschnörkelten Kasten, in dem wichtige Papiere, Urkunden und manchmal auch Gelder aufbewahrt wurden. Tatsächlich hatte sie Glück. Der Safe unter dem Bett war noch intakt und erkannte ihr Codewort sofort. Die Truhe befand sich ebenfalls im Inneren des Faches. Die junge Frau nahm sie heraus und öffnete den Deckel. Außer den Dingen, die sie darin vermutet hatte, befanden sich noch zwei Bücher drin. Das eine trug die Handschrift ihres Vaters, auf dem Cover des anderen Buches war nur ein Zeichen abgebildet. Das gleiche Zeichen, das Selina an ihren linken Oberarm trug. Sie legte die Dinge zurück in die kleine Truhe. Mit dem Inhalt der Tagebücher würde sie sich später befassen. Noch waren die Erinnerungen zu frisch und würden schmerzen.
 

Sie verließ den Raum unter dem Arm die Truhe. Auf dem Weg zum Schott traf sie auf Captain Glessing, der den Droiden nicht gefunden hatte. Er teilte das der jungen Frau mit. Diese dachte kurz nach und wandte sich dann lächelnd den Gang hinunter zum Frachtraum. Nachdem sie den Schalter einer verborgenen Kontrolltafel betätigt hatte, öffnete sich direkt vor ihren Füßen eine Bodenplatte. Unten in dem Schacht befand sich der Droide. Nachdem sie ihn untersucht hatte, erklärte Selina: "Er hat sich selbst auf Minimum geschaltet, jetzt allerdings sind die Batterien fast aufgebraucht. Wir werden ihn hinüber zum Schiff schleppen müssen."

Das Unterfangen stellte sich dann gar nicht mal so schwer heraus. Sobald die R2 Einheit an Bord des Shuttle war, wurde er an eine Energiedose gesteckt.

Kurze Zeit später setzte das Schiff den Weg nach Coruscant fort.
 

Noch bevor man auf Coruscant gelandet war, wusste Selina, dass sie sich auf diesem Planeten nie wohlfühlen würden. Mit einem Seufzen akzeptierte sie aber die Tatsache das für die nächste Zeit, dass ihr Zuhause sein würde. Alles war besser, als Sklavin bei Xings Mexxius zu sein. Nachdem ihr Begleiter und sie von der Landeplattform viele Ebenen tiefer gefahren, endlose Gänge entlang gelaufen waren, hatte sie die Orientierung verloren. Hier unten konnte man mit Leichtigkeit jemanden verschwinden lassen.

Offenbar spürte Glessing ihr Unbehagen und er beruhigte die junge Frau.

"Wenn man weiß, worauf man achten muss, findet man sich leicht auf Coruscant zurecht. Sie werden das alles bald wissen. Trotzdem rate ich ihnen, nie Ausflüge allein zu unternehmen."

Wenn die schwarzhaarige Frau verwundert war, dass der Soldat über den Planeten in der alten Bezeichnung sprach, so zeigte sie es nicht. Sarkastisch antwortete Selina darauf: "Richtig, ich bin ja eine Sklavin und die Gefangene Darth Vaders."

Leicht mit dem Kopf schüttelnd entgegnete der Offizier: "Um ihre Sicherheit willens, meinte ich das. Es gibt viele Möglichkeiten Leute spurlos verschwinden zu lassen. Wie begehrt schöne junge Frauen auf Sklavenmärkten sind, brauche ich ihnen ja nicht zu erklären."

"Wenn ich nicht wieder verloren gehen soll, warum bringt mich Vader dann nicht dort oben unter, in einer schönen Wohnung oder einem der besseren Hotels? Geld genug hat er doch."

Wie sollte er der jungen Frau, Vaders Beweggründe erklären, da er sie selbst nicht kannte? Ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Deshalb konnte er nur sagen: "Sie werden es bald verstehen."

"Vielleicht verstehe ich jetzt schon", murmelte Selina fast unhörbar. Schließlich war man auf dem privaten Landeplatz des dunklen Lords gelandet. Hier gab es keine Kontrollen und der Fahrstuhl war ebenfalls nur für autorisierte Leute zugängig. Der Umstand, dass die junge Frau weder Papiere bei sich hatte, noch jemanden hier auf dem Planeten kannte, kam dann erschwerend dazu. In diesem Moment fragte sich Selina, ob Vader überhaupt die Papiere von dem Sklavenhändler bekommen hatte.
 

Daraufhin schwieg Glessing und er hoffte, das Vader bald zurückkam, um die Angelegenheit selbst zu regeln. Dann waren sie auch schon am Ziel angelangt und Selina wurde angenehm überrascht. Das Quartier entpuppte sich als große geräumige Wohnung mit mehreren Zimmern, die verschwenderisch luxuriös eingerichtet waren. Nicht einmal die besten Hotels in der oberen Ebene waren so teuer möbliert.

Glessing warf der jungen Frau einen 'ich habe es dir ja gesagt' Blick zu.

Obwohl anfangs angenehm überrascht wurde die junge Frau zunehmend besorgter. Wenn sie damit rechnete, das Vader ihre Papiere besaß, hieß es, dass sie keine Rechte hatte. Er konnte mit ihr tun, was er wollte. Was würde wohl ihr Schicksal werden?

Warum hatte sie auf diese verdammte Stimme gehört. Sie war mitten in den zerklüfteten Felsformationen, als sich der Weg einfach gabelte. Für einen kurzen Moment hatte die junge Frau gezögert und überlegte, welche Richtung sie einschlagen sollte.

'Vertraue auf deinen Instinkt', hörte sie dann jemanden sagen. Eine Stimme, die ihr schon oft bei wichtigen Entscheidungen geholfen hatte.

Deshalb hatte sie den Landgleiter zu der Feuchtfarm gelenkt und deshalb war sie nicht geflohen, als sie dort die Imperialen entdeckte.
 

Nachdem sich Selina eine Weile umgesehen hatte, wandte sie sich mit den Worten: "Vaders Geliebte …, wie nennt man das hier auf Coruscant?", sie stockte einen Moment, dann fiel ihr das Wort ein. "Konkubinen leben ja wirklich sehr angenehm."

Wieder konnte der Captain nicht zustimmen. "Sie irren sich, Vader hat keine Konkubine, Geliebte oder wie immer sie es nennen."

"Nein wozu auch. Er hält sich lieber Sklavinnen", da war wieder dieser sarkastische Ton aber auch ein Funkeln in den Augen. Hatte sich die junge Frau für eine Weile in ihr Schicksal gefügt, sobald Vader zurückkam, würde er wieder die kämpferische Frau vorfinden, die auf Tatooine Xings entkommen wollte.

Der Captain schwieg zu den neuerlichen Vorwürfen der jungen Frau. Was sollte Glessing auch darauf antworten, es entsprach der Tatsache, das Vader Selinas Papiere bei sich trug. Im Geheimen wünschte er sich jedoch, Vader hätte ihm den Befehl gegeben die junge Frau einfach nach Hause zu bringen, wo immer das war.
 

Kapitel 6 – Überraschende Wendung
 

Selina und Glessing werden Freunde, doch dann werden sie beide durch die Nachricht von der Zerstörung Alderaans erschüttert. In diesem Zusammenhang erfährt Glessing auch das sie Dexter Cummings (Stief)Tochter ist.

Überraschende Wendung

6. Kapitel - Überraschende Wendung
 

Die Tage auf Coruscant waren relativ unbeschwert und die junge Frau fühlte sich einfach frei. Das Einzige, was ihr derzeitiges Glück trübte, war die Nachricht von der Zerstörung Alderaans. Man hörte es auf allen Kanälen, auf den Straßen und Plätzen der Stadt.

Das Alderaan eine Hochburg der Rebellen gewesen sein sollte, konnte Selina nicht glauben. In diesem Zusammenhang fiel der jungen Frau auf, wie nachdenklich und oft mit abwesendem Gesichtsausdruck Captain Glessing wirkte. Wenn sie es genau betrachtete, seit der Soldat die Bilder in einer Nachrichtenübertragung gesehen hatte. Eines Abends nach dem Essen fragte die junge Frau deshalb neugierig: "Hatten sie einen Bezug zu Alderaan?"

"In gewissem Sinn. Ich hatte dort Freunde", antwortete der Offizier mit einem traurigen Unterton in der Stimme.

"Es tut mir leid", begann die junge Frau mitfühlend und legte ihre Hand auf die des Captain. Dann wurde sie selbst sehr nachdenklich und murmelte: "Welche Waffe ist so mächtig, dass ein ganzer Planet mit einem Mal zerstört wird?" Nur wenige Augenblicke danach sprach sie weiter, da sie, kaum das die Frage ihre Lippen verlassen hatte, die Antwort kannte: "Der Kampfmond."

Der Soldat reagierte nicht, sondern wartete. Dann mit einem Kopfnicken bestätigte der Captain die Richtigkeit ihrer Vermutung, dabei hatte Selina den Eindruck, in diesem Moment trug Glessing das Gewicht der ganzen Galaxie auf den Schultern.
 

In den nächsten Tagen verdrängte der Captain den Gedanken an den Todesstern und genoss die Zeit mit der jungen Frau. Selina erwies sich als angenehme Gesellschafterin, und nachdem der Offizier ihr Versprechen bekommen hatte, nicht zu fliehen, zeigte Glessing ihr viele Dinge auf Coruscant. Selina musste sich eingestehen, dass der Planet bei Weitem schöner war als auf den ersten Blick.

Später blieb die junge Pilotin oft allein in dem Quartier und sie nutzte die Gelegenheit, um am Terminal Pläne von Coruscant zu studieren. Außerdem fand sie in den Hinterlassenschaften ihres Vaters einige Hinweise auf enge Kontakte, Freunde oder Geschäftspartner. Dabei stieß sie auch auf den Namen Manuelo Sing Sal'Asar, der in den Diensten von Bail Organa stand. Selina kannte den Leibwächter persönlich, oft traf sie ihn zusammen mit ihrem Vater. Doch als sie seinen derzeitigen Aufenthaltsort lokalisieren wollte, erfuhr sie von seinem Tod. Den Informationen nach starb er vor etlichen Monaten, als er einen Anschlag auf die Senatorin Leia Organa verhindern wollte. Wenn Selinas Vater davon gewusst hatte, erwähnte er den Vorfall mit keinem Wort. Anderseits waren sie zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Wochen in den äußersten Sektoren unterwegs, weil sie einen lukrativen Transport zu erledigen hatten. Vermutlich hatte ihr Vater noch keine Kenntnis vom Tod seines Freundes.
 

Die schlechten Nachrichten sollten nicht abreißen. Ein Großteil des Imperiums wurde erschüttert als die Nachricht von der Zerstörung des Kampfmondes nach Imperial City, wie man Coruscant jetzt eigentlich nannte, drang.

Selina beteiligte sich nicht an den Gesprächen und verschiedenen Vermutungen. Nur gegenüber von ihrem Wächter bemerkte sie einmal: "Die Rebellen haben Alderaan gerächt."

"Doch zu welchem Preis", entgegnete der Soldat. Dass er der jungen Frau zustimmte, erwähnte der Offizier mit keiner Silbe.
 

Deutlich merkte Selina in den nächsten Tagen, dass Captain Glessing sich wegen irgendetwas sorgte. Sie entwickelte fast ein Gespür für seine verschiedenen Stimmungen, obwohl er versuchte sich nie etwas anmerken zulassen. Da es der einfachste Weg war, sprach sie ihn darauf an: "Captain, was stimmt nicht?"

Der Offizier ging unruhig im Zimmer auf und ab, dabei erklärte er: "Es hat niemand die Explosion vom Todesstern überlebt. Offensichtlich auch Lord Vader nicht, sonst hätte er sich inzwischen bei mir gemeldet. Im Moment habe ich keine Ahnung, was weiter geschehen soll. Vor allem wie es mit dir weitergeht. Seine Befehle diesbezüglich fielen bei unserem letztem Gespräch sehr dürftig aus."
 

Diesmal war es an der schwarzhaarigen Frau, überrascht zu sein. Ihr Bewacher hatte einen vertraulichen Ton angeschlagen. Absichtlich? Dann jedoch verdrängte sie das und dachte an den dunklen Jedi. Ein vages Gefühl beschlich Selina, jedoch nichts Greifbares.

Mit Bestimmtheit sagte sie dann: "Er ist am Leben."

Herumfahrend und die junge Frau sprachlos anstarrend ohne eine Erläuterung zu wollen, die Reaktion überraschte den Captain selbst. Im nächsten Moment fing er sich wieder und setzte seine Wanderung durch den Raum fort. Er warf aber immer wieder Blicke auf Selina.

Diese überlegte, gerade ob sie den Captain in ihr kleines Geheimnis einweihen sollte. Die Konsequenzen, die er aus ihren Eigenmächtigkeiten vielleicht zog, würden ihr wahrscheinlich nicht gefallen. Anderseits früher oder später brauchte sie jemand, dem sie Vertrauen konnte und da musste sie den ersten Schritt tun. Deshalb erklärte Selina: "Mein Vater arbeitete viele Jahre als Händler und Frachterpilot. In der Zeit gelang es ihm viele Kontakte zuknüpfen. Ein paar existieren auch hier auf Coruscant. In seinen Aufzeichnungen habe ich eine Menge Informationen gefunden. Deshalb war es für mich ein Leichtes etliche der Leute zu kontaktieren. Viele von ihnen Leben von Informationen und waren zu gern bereit Dexter Cummings Tochter behilflich zu sein", schloss die junge Frau mit einem Lächeln.
 

Glessing verstand noch nicht. Deshalb fragte er: "Was hat das alles mit Vader zutun?"

"Einer der Händler hat ihn neulich auf einem Außenposten gesehen, wo sein TIE-Fighter repariert wurde. Als der Todesstern zerstört wurde, war Darth Vader mit seinem Schiff auf der Jagd hinter Angriffsjägern der Rebellenflotte her", berichtete die junge Frau von ihrem Wissen.

"Das erklärt alles. Der Imperator wird vermutlich nicht sehr zufrieden sein. Er hat bereits einige Male Mitglieder seiner Leibgarde zu mir geschickt, um Lord Vaders Aufenthaltsort zu erfahren." Nach diesen Worten dachte der Captain nach. Besser er informierte Palpatines Büro persönlich darüber. Der Sithlord würde nicht unzufrieden sein, nein eher sehr wütend, weil sein Schüler sich Zeit ließ. Glücklicherweise musste er es nicht ausbaden, sondern nur der dunkle Lord.

Der Soldat entschuldigte sich und verließ dann den Raum.
 

Lange blickte Selina noch auf die geschlossene Tür. Sie hatte Glessing nicht angelogen, doch da war noch mehr. Ihre unbestimmten Ahnungen. Bevor sie weiter darüber nachgrübeln konnte, summte ihr Datenpad und eine Nachricht ging ein. Sie las sie kurz und wandte sich dann an ihren kleinen Droiden: "Astro, wir beide haben eine Verabredung."
 

Während die junge Frau sich mit dem Captain unterhielt, ging viele Häuserblocks entfernt in einem der oberen Stockwerke ein Mann in mittleren Jahren seine Nachrichten durch. Er war ein Agent und arbeitete verdeckt für die Rebellion. Derzeit hielt er sich auf Coruscant auf, weil er herausfinden sollte, wie die verborgenen Zellen auf die Vernichtung von Alderaan und dem Todesstern reagierten. Möglicherweise gelang es ihnen, neue Mitglieder anzuwerben. Dazu musste er diskret vorgehen.

Der von Contruum stammende ehemalige Farmer Airen Cracken zählte seit vielen Jahren zu den Freunden von Dexter. Dem Piloten verdankten sie eine Menge. Oft hatte dieser seine Leben riskiert um Waffen für den Widerstand auf Contruum zu schmuggeln oder belieferte sie mit anderen Hilfsgütern. Obwohl bestimmte Umstände Dexter zwangen, sein Leben zurückhaltender zu gestalten, blieb der Kontakt weiter bestehen. Wenn jemand die Beweggründe des Piloten verstand dann er. Immerhin hatte er selbst eine Frau und zwei Kinder.

Doch jetzt las Airen die Nachricht von Dexter Cummings Tochter, weil sie in Schwierigkeiten steckte. Für ihn stand es außer Frage, ihr zu helfen. Deshalb schickte er eine verschlüsselte Nachricht und schlug einen Treffpunkt vor.

Der Agent ging einige Minuten eher dorthin und sah sich unauffällig um. Kaum tauchte Selina auf, zog er sich noch etwas von seinem Beobachtungsposten zurück, wechselte später zur Sicherheit seinen Standort. Da er nach einer halben Stunde immer noch keinen Verfolger ausmachen konnte, betrat er das kleine Tapcafe und ging an den Tisch, wo die Schwarzhaarige bereits Platz genommen hatte.

"Kind", das war alles, was er als Begrüßung sagte.

Selina hob ihren Kopf, lächelte den alten Freund ihres Vaters an und erwiderte: "Mit zwölf habe ich aufgehört ein Kind zu sein. Damals wurde mir die Heimat geraubt."

Airen lächelte etwas und erwiderte: "Ich weiß. Nenne es Sentimentalität." Dann wurde er ernst und fragte: "Steckst du in Schwierigkeiten?"
 

Selinas Ausdruck passte sich ebenso dem Ernst der Lage an. Dann erzählte sie vom Tod ihres Vaters und ihrer Versklavung. Als sie endete, bot der Agent an: "Wir können dich mit neuen Papieren ausstatten und dir helfen von hier zu fliehen."

"Das wäre sicherlich das Beste", gab Selina als Antwort. Doch sie zögerte plötzlich. Etwas hielt sie davon ab. Weshalb konnte sie sich selbst nicht erklären.

In der Zwischenzeit hatte der Freund ihres Vaters die Umgebung weiter im Auge behalten. Ein ungutes Gefühl, Instinkt oder langjährige Jahre auf der Flucht hatten in sensibilisiert. Jetzt bekam er das Gefühl beobachtet zu werden. Für einen Moment sah er einen blonden jungen Mann in Zivil. Dies war zu flüchtig um sein Gesicht zu erkennen. Gerade wollte Airen die junge Frau warnen, als sie eine Entscheidung traf.

"Mein Leben ist nicht in Gefahr und deshalb will ich nicht flüchten. Ich bin Selina Cummings, eine Pilotin und das will ich bleiben. Falls ich es mir anders überlege, kontaktiere ich dich." Nach diesen Worten stand die Schwarzhaarige auf und verschwand einfach in der Menge.

Der Agent konnte ihr nicht sofort folgen und hatte sie auch schon aus den Augen verloren. Eine Zeit lang ging er in die gleiche Richtung, doch auch in den ruhigeren Passagen tauchte Selina nicht wieder auf. Deshalb blieb Airen stehen und nach einer Weile drehte er sich um. Wieder überkam ihn dieses Gefühl, nicht allein zu sein. Kurz schweiften seine Augen umher und als Nächstes schlüpfte er in eine unbelebte Gasse. Hinter einer Säule trat nun Captain Glessing hervor.
 

Beide Männer musterten sich, doch keiner sagte das erste Wort. Als der Imperiale sich stumm abwenden wollte, begann der ältere Mann: "Wie tief muss man sinken, um als Kindermädchen für eine Sklavin zu enden. Dein Vater Manuelo würde sich im Grab umdrehen."

Glessing ließ sich seinen Ärger nicht ansehen, sondern antwortete ruhig: "Ich bin genau da, wo mein Vater mich haben wollte, Colonel Cracken. Gratulation übrigens zur Beförderung."

Der ehemalige Farmer schnaufte nur und trat dann einen Schritt näher. Leise aber mit viel Nachdruck sagte er drohend: "Wenn diesem Mädchen etwas passiert oder ich höre von ihrem plötzlichen Tod, ziehe ich dich zur Rechenschaft. Ich bin im Besitz von genug Kredits, um dir den besten Kopfgeldjäger auf den Hals zu hetzen."

Diesmal wollte er wirklich gehen. Glessing runzelte bei der Drohung die Stirn. Wen Cracken gemeint hatte, war ihm klar und vermutlich würde Boba Fett nicht zögern den Auftrag anzunehmen, um ihn lebend zufangen. Der Agent würde nicht einfach einen Attentäter schicken, falls Selina etwas zustößt. Die Genugtuung würde er persönlich wollen.

Was den Captain jetzt noch zu denken gab, seine Aussage. Deshalb hielten seine nächsten Worte den Agenten auf: "Sie will bleiben? Ich dachte, dieses Treffen dient dazu, um ihre Flucht vorzubereiten."

"Sie bleibt in deiner Obhut. Ich will ihre Gründe auch nicht wissen. Ebenso wie du Glen, hat sie ihren eigenen Kopf. Meiner Meinung nach ist das eine Verschwendung von Ressourcen. Wir könnten eine gute Pilotin und ein strategisches Genie gut gebrauchen. Denk darüber nach, während du zu Vader zurückkehrst. Viel Zeit bleibt dir nicht."

Als er nun ging, hielt ihn der Captain nicht auf. Cracken blieb nicht länger auf Coruscant. Er glaubte zwar nicht das Manuelo Sing Sal'Asars Sohn ihn verraten würde, doch der dunkle Lord hatte seine Spione überall und wer wusste schon, ob er den Captain nicht von seinen eigenen Agenten hinterher spionieren ließ.
 

Kapitel 7 - Der Auftrag
 

Glessing und Selina bekommen einen Auftrag von Lord Vader. Ihr Weg führt sie nach Ord Mantell, wo sich gerade einige Rebellen aufhalten.

Der Auftrag

Kapitel 7 - Der Auftrag
 

Glessing kehrte in das Quartier zurück, seine Gedanken noch immer bei dem Gespräch. Mit Leichtigkeit hätte er den Colonel aufklären können, ihm sagen, das der Plan seines Vaters bereits an dem Tag durchschaut worden war, als Darth Vader ihn in der imperialen Akademie rekrutierte. Als einer der besten Abgänger seines Jahrganges hatte er nur eine Schwäche, er war vermutlich der miserabelste Pilot des Imperiums. Trotzdem steuerte er das Shuttle des dunklen Lords und musste seine Loyalität jeden Tag aufs Neue unter Beweis stellen. Er diente nicht dem Imperium oder Palpatine, sondern allein dem dunklen Lord der Sith.

Bisher kamen seine auszuführenden Aufträge nicht mit seinem Gewissen in Konflikt und Glessing schätzte sich deswegen glücklich, denn tief in seinem Inneren blieb er seiner Herkunft treu. Jetzt jedoch, wo er wusste, wer Selinas Vater war, begann eine kleine Stimme in seinem Inneren zu flüstern, sie würde ihn bald schon mächtig in Schwierigkeiten bringen. Deshalb griff er nicht ein, als sie sich mit Cracken traf und hoffte das er die junge Frau nie wieder sehen würde. Die zu erwartende Strafe nahm er dabei sogar in Kauf, denn sie würde nicht seinen Tod beinhalten.
 

Er unterbrach seine Gedanken, blieb stehen und schaute von der Gehplattform hinunter in die tiefen Schluchten des Stadtplanetens. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, mit der Zerstörung Alderaans gab es nichts, was Darth Vader länger hindern würde ihn zu töten. Der Soldat konnte nur hoffen, er war mehr als nur eine wertvolle Geisel. Wenn er so über seinen derzeitigen Auftrag nachdachte, verschaffte es ihm eine einmalige Gelegenheit zu fliehen, am besten zusammen mit der jungen Frau. Doch sie hatte ihre eigene Chance nicht genutzt. Deshalb gab sie ihm Rätsel auf. Wie sollte er Selinas Entscheidung einordnen, welche Gründe zu bleiben, hatte sie. Es herauszufinden verschob er vorübergehend, da es Wichtigeres gab. Wollte sie bleiben, musste die Frachterpilotin einige wichtige Regeln lernen.
 

Noch etliche Schritte entfernt von dem Quartier, schickte er ihr ein Signal an ihr Datapad, welches Selina beantwortete. Sobald sie eine Verbindung über das Comlink hergestellt hatte, bat der Captain: "Da du den Türcode kennst, kannst du mir öffnen."

Die Schwarzhaarige mit den blauen Augen gab die Sequenz ein, und als der dicke Stahl beiseite glitt, stand der Soldat bereits auf der anderen Seite. Sein Antlitz war von Sorge umwölkt und in einem ernsten Ton, befahl er: "Pack deine Sachen. Wir wechseln das Quartier und danach müssen wir reden."
 

Selina suchte sich etliche Dinge aus den Truhen heraus, was sie gut gebrauchen konnte. Danach packte sie ihre anderen Besitztümer zusammen und nur wenig später folgte sie Glessing. Sie erreichten in einem der oberen Bereiche einen gut versteckten Gleiter, verstauten alles und dann setzte der Captain ihn in Bewegung. Ihre Fahrt dauerte eine halbe Ewigkeit und endete diesmal nicht in einem unterirdischen Quartier, sondern hoch oben auf einer Plattform. Die hier liegende Wohnung verfügte über ähnlichen Komfort wie die Vorhergehende. Kaum betraten die beiden die Räume, untersuchte Glessing sie sofort nach versteckten Abhöranlagen, wobei Astro ihn unterstützte. Zum Glück fanden sich keine Mikrofone oder Ähnliches.
 

"Setzt dich und hör mir zu!", forderte der Soldat die junge Frau auf und zog sie in Richtung einer Couch. Selina ließ sich niederplumpsen, setzte sich bequem hin und sah ihren neuen Freund abwartend an.

Dieser ließ sich neben ihr nieder und begann warnend: "In Zukunft musst du auf jedes Wort achten, was du sagst. Darth Vader hat viele Feinde, die nur darauf lauern etwas gegen ihn in die Hand zu bekommen. Am wichtigsten ist es jedoch, vergiss die Freunde deines Vaters."

"Aber", wollte sie einwerfen, wurde jedoch sofort unterbrochen. "Selina, diese Leute unterstützen die Rebellion."

"Was ist falsch daran", murmelte sie, leider nicht leise genug.

Glessing ergriff ihre Hand, streifte kurz darüber und erwiderte: "Nichts. Doch um etwas zu erreichen, müssen sie am Leben bleiben."

Die junge Frau starrte den Soldaten mit großen Augen an und sie erinnerte sich an seine Worte, besonders Alderaan betreffend. Dennoch zog sie noch nicht den richtigen Schluss.

"Kein Kontakt mehr, denn dadurch bringst du dich auch in Gefahr. Falls du Aufzeichnungen hast, Namen, Daten oder Sonstiges, vernichte alles!", riet der Captain eindringlich.

Nachdenklich sah Selina ihren Gegenüber an und sie verstand, was er damit bezweckte. Deshalb erläuterte sie Näheres: "Viele dieser Kontakte kenne ich kaum, da mein Vater immer alle Geschäfte mit ihnen abgewickelt hat. Im Laufe der Zeit bereisten wir viele Orte und manche wissen nicht einmal das es Widerstand gegen das Imperium gibt. Trotzdem befolge ich deinen Rat. Allerdings gibt es keine Aufzeichnungen und somit nichts, was mir schaden kann."

Was der Wahrheit entsprach, schriftliche Aufzeichnungen hatte sie nämlich bereits verbrannt. Allerdings gab es noch eine Quelle, auf die sie jederzeit zugreifen konnte. Bei ihren Worten vermied die Schwarzhaarige deshalb zu ihrem Droiden hinzusehen, aus Angst Glessing etwas zu verraten, da sie ihn zu wenig kannte, um ihm zu vertrauen.

Dieser hatte jetzt noch eine Frage: "Woher kennst du Airen Cracken." Weil sie nicht sofort antwortete, fügte er hinzu: "Ich habe euch beide zusammen gesehen. Du hättest mit ihm gehen sollen, weshalb also bist du noch da?"

"Deinetwegen", gestand die unfreiwillige Sklavin. "Frage mich bitte nicht weshalb. Es ist schwer erklärbar. Seit meiner frühesten Kindheit habe ich das Gefühl meine verstorbene Mutter ist bei mir und lenkt meine Schritte. Unbestimmte Ahnungen signalisieren mir manchmal Dinge, wie heute in dem Tapcafe. Hier an deine Seite gehöre ich hin."
 

Eine Zeit lang antwortete der Soldat nicht, sondern erwiderte nur ihren Blick. Es lag lange zurück und er konnte sich kaum daran erinnern. Dexter Cummings Frau wurde kurz vor dem Ende der Klonkriege in einem Kampf getötet. Der Pilot sprach nie darüber und jeder nahm an, weil ihn die Erinnerungen schmerzten. Doch was wenn mehr dahinter steckte und Dexter nur vermeiden wollte etwas Falsches zu äußern. Aus diesem Grund beschlich ihn jetzt der Gedanke, seine Freundin stammte von Jedi ab, was nicht nur für Komplikationen sorgte. Die Motive seines Vorgesetzten eine Sklavin zu befreien würden dadurch nachvollziehbar sein. Ahnte Darth Vader etwas?

Der Drang Selina zu beschützen wurde stärker und noch mehr entwickelte sich. Eine magische Anziehungskraft, welche seit dem ersten Augenblick ihres Zusammentreffens da war. Unwillkürlich beugte er sich etwas vor und küsste hauchzart die junge Frau auf den Mund.

Sie sah ihn deshalb mit großen Augen an, hob ihre Hand und legte sie an ihre Lippen. "Ich ...", begann sie um etwas zu sagen, wusste aber nicht was.

"Mein Dank, für die schönen Tage, welche wir zusammen verbringen durften. Jetzt jedoch müssen wir an wichtigere Dinge denken. Wenn du bleiben willst, befolge meinen Befehl, und halte dich an die Regeln, die ich dir noch nenne. Zuerst jedoch, was ist mit Airen?", lenkte er wieder zurück zum eigentlichen Thema, denn wenn er es nicht getan hätte, würde er seine Schutzbefohlene erneut küssen.
 

Mit einem leichten Schmunzeln berichtete die Schwarzhaarige von der Begebenheit: "Mein Vater lieferte Teile für Landmaschinen nach Contruum, wo dieser mit seiner Familie lebte. Sein Sohn Pasch und ich stritten uns, jeder hielt sich für den besseren Piloten. Einer seiner Freunde, den unsere Diskussion nervte, riet uns zu einem Wettbewerb mit Gleitern. Das Problem war nur, wir hatten keine und deshalb entwendeten wir welche, die Pashs Vater gerade frisch repariert hatte und Kunden gehörten. Einer der älteren Jugendlichen legte eine Strecke fest und dann fuhren wir los. Es war ein interessantes aber auch gefährliches Rennen. Einige der Kurven hatten es in sich und nur knapp entging ich dem Zusammenstoß mit einer Felswand. Kurz vor dem Ziel wurde mein Fahrzeug beschädigt und ich schaffte es gerade noch so mit einer halben Bruchlandung ins Ziel. Ich verlor zwar, aber dieses Ereignis hatte seine Vorteile, ich war um eine Erfahrung reicher. Pash und ich rechneten mit Ärger von unseren Vätern, doch Airen nahm uns beiseite, sah sich die Aufzeichnung an und erklärte uns, welche Fehler wir machten und wo wir besser sein konnten. Während mein Vater einen Flug absolvierte, blieb ich bei ihm. Mein Aufenthalt auf Contruum verstrich viel zu schnell und während dieser Zeit fühlte ich mich in Crackens Familie wohl, er wurde wie eine Art Ersatzvater und er behandelte mich wie seine Tochter."

Obwohl sie hier aufhörte, beinhaltete die wirkliche Geschichte wesentlich mehr Details, darüber schwieg Selina. Während des Zweikampfes nutzte nämlich Cracken mit seiner Crew die Ablenkung, um dem damaligen imperialen Gouverneur eins auszuwischen. Zwei oder dreimal besuchten sie mit ihrem Vater noch den Planeten, doch später verließ Cracken seine Heimat. Deswegen fügte sie hinzu: "Dass er so schnell auf meine Nachricht reagiert hat, bedeutet er war bereits auf Coruscant."
 

Der Soldat äußerte eine Vermutung, um im Anschluss noch etwas zu fordern: "Offensichtlich. Inzwischen wird er fort sein, da er merkte, dass ich dich beschattet habe. Selbst wenn er eine Art Ersatzvater für dich ist, kein Kontakt mehr."
 

Selina spürte immer noch den zärtlichen Kuss auf ihren Lippen und es verwirrte sie. Glessing zeigte seine Besorgnis sehr deutlich, diente das nur um sie einzuwickeln, damit sie dem Soldaten vertraute und ihm Informationen über die Rebellen lieferte. Oder war seine Sorge echt. Wenn sie auf ihr Gefühl vertraute, dann musste sie nichts befürchten.

"Ich werde dir keine Schwierigkeiten bereiten", versprach sie dann ernst gemeint.
 

Ein summendes Geräusch aus dem Nebenraum unterbrach ihre Unterhaltung. Glessing fuhr erschrocken zusammen, da eigentlich niemand wusste, wo er sich befand. Nur ein Wesen konnte ihn hier finden. Deshalb stand er auf, änderte seine Körperhaltung, das Legere fiel von ihm ab und er wurde zum emotionslosen Soldaten. Selina folgte ihm in den Nebenraum bis zum Datenschirm und Glessing nahm das ankommende Gespräch entgegen.

Auf dem Schirm erschien Darth Vader und Selina bekam die Erleichterung des Captain mit. Gleichzeitig  merkte sie, das Glessing dem dunklen Lord treu ergeben war und offenbar mehr in ihm sah als den grausamen Sith, von dem viele sprachen. Denn sie konnte keinen Hass bei dem Soldaten spüren, nur etwas Verunsicherung.

"Mylord, ich bin erfreut sie zusehen ...", fing Glessing an zu sprechen.

Darth Vader unterbrach den jungen Mann: "Wir haben keine Zeit für Floskeln Glessing. Für sie und diese Sklavin habe einen Auftrag. Ein Bote bringt gleich eine Datenkarte. Dort finden sie Instruktionen. Wir sehen uns danach auf meinem Flaggschiff."

Die Verbindung wurde ohne weitere Worte unterbrochen. Der Captain starrte den schwarzen Schirm nachdenklich an, bediente dann einige Knöpfe und rief eine Information ab.

"Merkwürdig, die Nachricht kam hier von Coruscant. Wenn Vader hier ist, warum kommt er dann nicht persönlich vorbei?", bemerkte Glessing, nachdem er gesehen hatte, dass die Nachricht direkt von einem Terminal im imperialen Palast gesendet wurde.
 

Die Antwort darauf würde warten müssen, denn im nächsten Moment erschien der angekündigte Bote, übergab eine Karte und verschwand ohne ein Wort. Der Captain las die Einzelheiten seines neuen Befehls und grübelte über Vaders Motive nach. Vor allem wunderte er sich, weshalb Selina mit von der Partie war. Sie hatte weder eine Ausbildung als Soldat noch besaß sie viel Kampferfahrung. Das Einzige, was sie gut konnte, ein Schiff fliegen, weit besser als er selbst. Ob es ein Test war?

Der blonde Mann drehte sich zu Selina um und forderte sie auf: "Komm, wir beide machen einen Ausflug nach Ord Mantell."
 

Unsicher vollführte die junge Frau einen Schritt, Angst flackerte kurz in ihren Augen: "Mexxius?", entfuhr ihr es.

Der Captain verstand sofort: "Der Händler hat Tatooine nie verlassen. Es besteht kein Anlass zur Sorge. Außerdem ist der Planet groß." Daraufhin folgte Selina ihm, leicht neugierig. Unterwegs wurde sie in den Auftrag eingeweiht.
 

Selina war schon im Shuttle und bereitete es für den Star vor, während Glessing mit einem Imperialen sprach. Dann kam er in das Schiff und teilte der jungen Frau das herausgefundene mit. "Vader war gerade beim Imperator und nun ist er auf dem Weg nach Jazbina. Offensichtlich hat er erfahren, wer den Todesstern zerstört hat und nun jagt er den Piloten."

"Da wünsche ich ihm viel Glück. Jemand der den Todesstern zerstören kann und beinahe Vader auf dem Gewissen hat, muss verdammt gut sein." Bewunderung lag in Selinas Stimme aber auch Besorgnis. Über wen sorgte sie sich. Wohl kaum um den dunklen Jedi, oder doch. Selina war sich da nicht mehr so sicher.

Mit den Worten: "Wir haben Startfreigabe", wurde die junge Frau aus ihren Gedanken gerissen. Gleich darauf hob das Shuttle ab. Von einer Plattform in der Nähe des imperialen Palastes startete etwa zum gleichen Zeitpunkt ein ähnliches Schiff. Sein Ziel war ein großer Schlachtkreuzer im Orbit. Wahrscheinlich war es Darth Vaders Schiff. Selina konnte seine Nähe förmlich spüren aber da war noch etwas, dunkles, Bedrohendes, eine Gefahr, die direkt aus dem Palast des Imperators zu kommen schien. Etwas Böses schien dort zu hausen und sie fragte sich, welches Tier solche Gefühle in ihr hervorrufen konnte. Denn sie dachte im Traum nicht daran, das sie nur Palpatines dunkle Seite wahrnahm.
 

Kapitel 8 - Soldaten, Rebellen und Kopfgeldjäger
 

Zu Selinas Überraschung tummeln sich einige Gestalten auf Ord Mantell. Jeder ist hinter jemanden oder irgendetwas her. Schlamassel vorprogrammiert

Soldaten, Rebellen und Kopfgeldjäger

Kapitel 8 - Soldaten, Rebellen und Kopfgeldjäger
 

Während Selina und Glessing noch auf dem Weg waren, landete gerade ein kleiner alter, zerbeult aussehender Frachter im Raumhafen von Ord Mantell. Sobald die Maschinen verstummten, verließ ein dunkelhaariger Mann den Pilotensitz, schlug seinem Partner einem Wookiee leicht auf die Schulter und ging dann nach hinten, in das Abteil, welches den Passagieren vorbehalten war. Dort saßen zwei weitere Menschen. Den einen, einen blonden gerade Zwanzigjährigen sprach der Pilot an: "Hey Luke, mach nicht so ein Gesicht. Unsere Hoheit hier", dabei warf er dem weiblichen Wesen einen Blick zu, "wird uns sicherlich kein Märchen aufgetischt haben."

Die formell angesprochene Frau gab eine undefinierten Laut von sich und konterte: "Die Quelle, von der wir die Information haben, ist über jeden Zweifel erhaben."

"Ich habe trotzdem ein ungutes Gefühl", erklärte Luke Skywalker und lieferte gleichzeitig eine Antwort auf Hans Frage. "Weshalb errichtet eigentlich das Imperium auf so einem Hinterwelt Planeten eine vorübergehende Garnison."

"Die einzige Attraktion, die Ord Mantell zu bieten hat, ist der große Schrottplatz. Anderseits mischen die sich doch überall ein", erläuterte Han näher und berichtete kurz von einem seiner früheren Ausflüge hierher.

Luke stand auf und ging bis zur inzwischen geöffneten Rampe, um einen Blick auf den Platz vor dem Schiff zu werfen, denn gerade wurde seine schlimme Ahnung stärker.

"Sehen wir uns um!", schlug der Schmuggler vor und fügte hinzu: "Chewbacca bleibt hier, damit wir jederzeit die Triebwerke hochfahren können, falls es doch eine Falle ist."

Eindringlich ermahnte Leia: "Unauffällig. Wenn die Imps mitbekommen, dass wir hier sind, werden wir den Transporter nie übernehmen können."

Mit seinem charmanten Lächeln sah Han die Prinzessin an: "Vertrauen sie mir."

Doch Leias Gesicht zierte ein eher verzweifelter Ausdruck und sie wandte sich an Luke. "Komisch jedes Mal, wenn er das sagt, dauert es nicht lange bis Blasterschüsse umherschwirren."

Der Blonde von Tatooine quälte sich ein Lächeln ab, seine Unruhe nahm jedoch weiter zu. Deshalb überprüfte er seinen Blaster und schaute, ob sein Lichtschwert am Gürtel befestigt war. Gut vorbereitet zu sein war wichtig, das hatte er gelernt, seit er der Armee der Rebellen beigetreten war. Unausgebildet, wie er war, konnte er sich der Macht nie sicher sein. Genau aus diesem Grund befand sich ein Teil seines neu zusammengestellten X-Wing Geschwader nur ein paar Sprünge entfernt und ein vereinbartes Zeichen genügte, um sie herbeizurufen.

Nach dem der Schmuggler Chewie instruiert hatte, verließen sie den Millennium Falken und mischten sich im Hafen unter die Leute. Während sie sich wie alle Neuankömmlinge benahmen, schweiften ihre Blicke umher, auf der Hut und gleichzeitig analysierend um Informationen zu sammeln. Später teilten sie diese dann untereinander.
 

Offenbar gingen die Soldaten der hier stationierten Einheit nur in bestimmten Straßen auf Streife, mieden sogar einige Stellen des Raumhafens bewusst. Allerdings zeigten sie größere Präsens bei den Landebuchten im nördlichen Bereich, genau dort, wo der Frachter untergebracht war, den sie stehlen wollten. Wie Han herausfinden konnte, war er fertig beladen und hatte bereits Startfreigabe, nur der Pilot war noch nicht eingetroffen. Demnach sollte es doch leicht sein, sich als diese Person auszugeben und dann mit dem Frachter davonzufliegen. Es gab nur ein Hindernis, eine behördliche Genehmigung. Falls es eine zuständige Behörde gab, ob man sie bestechen konnte?

Deshalb hörte sich Han unauffällig um, damit er herausfinden konnte, wer im Moment das Sagen hatte. An einigen Stellen ließ er sogar den Hinweis fallen, Interesse zu haben, ein Schiff zu überführen. Immerhin waren corellianischen YT Frachter seine Spezialität.

Auf sein Ziel fixiert, entging ihm dabei völlig, wie er beobachtete wurde.

Der dunkelhaarige Schmuggler verließ gerade wieder erfolglos eine Bar, als ihm ein blonder Mann entgegen kam. Immer auf Sicherheit bedacht musterte Han Solo ihn. Der Blick des Fremden war vorsichtig, abschätzend und sehr gefährlich, beinahe wie ein Jäger. Deswegen huschte dem eher unfreiwilligen Rebellenpiloten der Gedanke durch den Kopf, er hatte einen Kopfgeldjäger vor sich. Anderseits besaßen auch professionelle Spieler einen harten, undurchschaubaren Ausdruck. Die Anwesenheit auf dem Planeten würde sogar eher einen Sinn ergeben, Ord Mantel war ein zweit- oder drittklassiges Paradies für Glückssucher.
 

Sie taxierten sich noch einen Moment gegenseitig und dann wandte sich der Fremde plötzlich um. Mit einem liebevollen Ausdruck und Zärtlichkeit in der Stimme sagte er zu einer schwarzhaarigen Frau: "Kommst du Liebling. Wir wollen unseren Freund nicht warten lassen."

Die junge Frau eilte mit einem Lächeln an seine Seite, küsste den Mann auf die Wange und erläuterte: "Bin schon da, ich wollte nur ein Souvenir mitnehmen."

Nachdenklich blieb Han noch einen Moment stehen und sah dem Pärchen hinterher. Etwas schien vertraut zu sein, als ob sie sich schon einmal begegneten. Dann zuckte der Schmuggler mit der Schulter und setzte seinen Weg fort. Unweit von seiner Position kam ihm schon Chewie entgegen mit Neuigkeiten.
 

Kurz vorher landeten Selina und Captain Glessing mit der hyperraumtauglichen Lambda-Fähre auf Ord Mantell. Schon beim Landeanflug bekam die junge Pilotin eine Gänsehaut, da sie sich an ihren ersten Besitzer erinnerte. Mexxius stammte nach eigener Aussage von hier und diesen trostlosen wüstenähnlichen Ort jetzt zu sehen, genügten ihr, um ihr Schauer über den Rücken zu jagen.

Der Captain hatte ein wenig in der Vergangenheit des Händlers geschnüffelt und erahnte Selinas Unbehagen. Leise raunte er ihr zu: "Mexxius ist nicht hier. Er wird diesen Ort nie wieder betreten."

"Er ist tot, ich weiß", bestätigte sie. Tatsächlich fühlte sie sich bei dem Gedanken besser.
 

Dann waren sie auch schon gelandet, regelten die Formalitäten und strebten gemeinsam als Nächstes einer Bar zu. Selina blieb einen Moment zurück um sich an einem Stand etwas näher anzuschauen. Der Mann witterte sofort ein Geschäft und bot ihr verschiedene Dinge an. Von Schmuck, Statuen bis hin zu seltenen Waffen. Ganz zum Schluss beugte er sich etwas vor und fragte flüsternd: "Sind sie eventuell an exotischen Waffen interessiert?"

Selina runzelte die Stirn und wollte sich schon entfernen, da sie eigentlich nur stöbern wollte und kein ernsthaftes Kaufinteresse hatte. Deswegen sagte sie abwehrend: "Sie haben nichts, was mir zusagt", und wandte sich zum Gehen.

Der Händler sah sich nach allen Seiten um und holte etwas aus einer Kiste, kam danach um seinen Stand herum und trat zu der jungen Frau. Den Gegenstand hielt er versteckt unter seiner Jacke. Erst neben Selina fragte er: "Was halten sie von Lichtschwertern?"

Die Pilotin hatte bereits einige Schritte zurückgelegt und blieb nun stehen. Der Hauch eines Gefühls streifte sie. "Ist der Besitz nicht verboten?", wollte sie spontan wissen. Der Gedanke, eines ihr Eigen zu nennen, reizte sie plötzlich. Dennoch zögerte sie.

Der Verkäufer lächelte leicht siegessicher: "Sie dürfen sich nur nicht damit erwischen lassen."
 

Seit die Jedi vor 20 Jahren vernichtet wurden, unterhielt man sich selten über sie. Trotzdem wusste die junge Frau, es gab noch Machtnutzer, welche sich verborgen hielten. Ehemalige Gegenstände, die oft aus dem zerstörten Jeditempel stammen sollten, wurde hoch gehandelt. Liebhaber, Sammler oder Angeber gab es wie Sand am Meer. Ein Lichtschwert konnte in den falschen Händen zu einer gefährlichen Waffe werden. Für Selina stellte es den einzigen Grund dar, dieses Schwert jetzt zu erstehen. Sie verhinderte damit, dass Unschuldige durch die Laserklinge starben. Ihr Innerstes gab ihr diesen Auftrag. Deshalb holte sie ein paar Kredits aus ihrer Tasche, drückte sie dem Händler in die Hand und sagte: "Ich werde nicht mit ihnen um den Preis feilschen, geben sie sich mit der Summe zufrieden. Anderseits mache ich Meldung."

Der Verkäufer schluckte, blickte umher und sah eine Patrouille, der hier stationierten Einheit, direkt auf seinen Stand zukommen. Schnell zählte er das Geld, war trotz allem recht zufrieden und verschwand hinter seinem Tisch.

Mit einem Lächeln wandte sich die Schwarzhaarige ebenso ab und beeilte sich zu dem Captain zu kommen, da dieser sie gerade ansprach. Das Lichtschwert verbarg sie in der Innentasche ihres Mantels. Noch wusste sie nicht, was sie mit der Waffe tun würde, vermutlich war es das Beste sie zu vernichten.
 

Glessing traf währenddessen auf Han Solo. Dem Piloten plötzlich unmittelbar gegenüberzustehen erschreckte ihn und er befürchtete für einen Moment, der andere hatte ihn erkannt. Ihre einzige Begegnung lag einige Jahre zurück und er war damals ein Neuling auf Carida und Solo schloss seine Ausbildung gerade ab. Vorsichtshalber griff der Soldat auf seine Tarnung zurück und rief nach Selina. Sich als verliebtes Ehepaar auszugeben war nämlich ihre Idee gewesen.
 

Kurz darauf betraten sie das düstere Innere der Bar und so entging ihnen der Mensch, welcher sich draußen aus dem Schatten eines Hauses löste und dem fortgehenden Schmuggler hinterher schlich. Glen sah sich kurz um, bis er den Piloten entdeckte, mit dem sie verabredet waren. Nachdem er die restlichen Anwesenden einer Musterung unterzogen hatte, ging er an den Plätzen vorbei bis in den hintersten Winkel und setzte sich an den Tisch nieder.
 

Selina folgte ihm und nahm ebenso Platz. Dann betrachtete sie den Fremden näher. Obwohl er Soldat, ein ausgebildeter Tie-Jäger Pilot war, trug er gerade unauffällige Zivilkleidung und unterschied sich dadurch kaum von dem Rest der Menschen in dem Raum. Dennoch zeigte sich auf seinem Gesicht ein harter Ausdruck sowie eine Kälte in seinen blauen Augen,  mit denen er seine Umgebung stets analysierend musterte. Seine dunkelblonden Haare waren kurz geschnitten, in einem militärischen Stil.

Der Captain stellte sie einander vor: "Selina, das ist Quex. Der Pilot des YT 2000, den wir eskortieren sollen."

Mit einem leichten Kopfnicken blickte der Imperiale auf die junge Frau, welche murmelte: "Sehr erfreut."

Bevor Glessing weitersprechen konnte, wurde er gefragt: "Ist sie eine von uns?"

Der Captain streifte seine Begleiterin mit einem Seitenblick, schüttelte dann den Kopf und erläuterte mit leichter Anerkennung in der Stimme: "Zivilistin. Allerdings eine verdammt gute Frachterpilotin."

Quex sah sie jetzt mit einem milderen Ausdruck an, denn Glessing verteilte Komplimente nur spärlich. Trotzdem klang seine Stimme nicht optimistisch, als er entgegnete: "Ich könnte einen Copiloten gebrauchen. Da meine beiden Bordschützen sicher eine Menge zu tun haben werden.", dann senkte er die Tonlage und sprach leiser weiter, "Von Solo war keine Rede. Seit wann macht der gemeinsame Sache mit den Rebellen?"

"Dem Geheimdienst zufolge ist er erst kürzlich übergelaufen", gab Darth Vaders Vertrauter preis. Ungesehen von dem anderen Soldaten drückte er unter der Tischplatte kurz Selinas Hand.

Diese verstand, dass sie ihr Wissen für sich zu behalten hatte. Sie zog es so wieso vor zu schweigen, da sie immer noch nicht so recht wusste, weshalb sie hier war.

Der imperiale Flieger schüttelte den Kopf und sagte dann: "Han Solo absolvierte mit mir die imperiale Akademie auf Carida. Der Einzige, der in den Simulatoren besser abschnitt, als ich, war er." Als Nächstes stand er auf und fügte hinzu: "Verdammt was soll es. Wir haben einen Auftrag. Sehen wir zu, dass die Fracht ihren Bestimmungsort erreicht."

Er zahlte seine Zeche und in Begleitung der Beiden verließ er das Gebäude. Sie strebten dem nördlichen Teil des Raumhafens zu. Selina lief voraus und der Captain hielt Quex, dessen Name in Wirklichkeit anders lautete, ein wenig auf. Dann als die junge Frau außer Hörweite war, vermutete er: "Solos Anwesenheit erklärt, weshalb du fliegen sollst, abgesehen von deinen Kenntnissen im Umgang mit corellianischen Frachtern. Du kennst die Art des Schmugglers, ein Schiff zu führen. Unsere Vorgesetzten glauben sicher, du kannst seine Tricks vorhersehen."

"So in etwa. Mir wäre es nur lieber, man hätte mich eingeweiht. Doch wie heißt es, du hast deine Befehle, also befolge sie, ohne Fragen zu stellen." Er schwieg kurz, blickte zu der Schwarzhaarigen, die zwar stehen blieb, aber nicht zurückgelaufen kam. Dann fragte er: "Weiß die Kleine eigentlich Bescheid?"

Glen schüttelte den Kopf und bat eindringlich: "Du wirst ihr keinen Ton sagen. Darth Vader will den Piloten finden, welcher den Todesstern zerstört hat. Dabei ist ihm jedes Mittel recht."
 

Danach verloren sie keine Zeit und suchten den Kontaktmann auf. Dieser gab ihnen die Genehmigung den Liegeplatz zu betreten und die Papiere für den Frachter, der bereits beladen war. Auf dem Weg dort hin, kamen die Drei auf einem großen freien Platz vorbei, wo in diesem Moment lauter Lärm und Blasterschüsse zu hören waren. Zwar schaffte Darth Vaders Beauftragter Selina herumzureißen und sie aus der Schusslinie zu stoßen, doch Quex wurde getroffen. Der Soldat von Corellia ließ sich zu Boden fallen und fluchte.
 

Nachdem Han mit Chewie zusammengetroffen war, erfuhr er, Luke hatte seiner Ahnung nachgegeben und sich von einer Fähre abholen lassen, um zum Basisschiff zurückzukehren. Dort hielt er sich nicht lange auf, kletterte in seinen bereits startbereiten X-Wing und begab sich zurück in Reichweite von Ord Mantell. Der junge Mann wollte lieber die Führung des noch im Aufbau befindlichen Geschwaders übernehmen, als bei dem Schmuggler im Falken zu hocken. Der Farmerjunge von Tatooine kannte die anderen beiden neuen Piloten kaum, doch mit Wedge Antilles flog er nicht zum ersten Mal. Während sie den Funkverkehr abhörten und warteten das der Frachter startete, gedachte Luke Obi Wan Kenobi, seinem Lehrer. Er und der Fund zweier Droiden waren der Grund, weshalb er überhaupt an diesem Ort landete.

Er ahnte nicht, was sich gerade unten auf dem Planeten abspielte.
 

Der Kopfgeldjäger, welcher Han schon seit der Ankunft ständig beobachtete schien eine gute Gelegenheit zu wittern. Er wollte den Schmuggler festsetzen und ihn zu Jabba bringen. Wobei es für ihn keine Rolle spielte, ob tot oder lebend. Doch es traten Komplikationen auf. Der Wookiee tauchte auf und gleich hinter ihm lief eine junge braunhaarige Frau her. Dennoch zog der Jäger seine Waffe, zielte und rief: "Solo ergib dich!"
 

Ein Streife sah den Blaster in der Hand des Mannes, zückte seine eigene und gab einen Warnschuss ab. Auf der anderen Seite des kleinen Platzes reagierte in diesem Moment der Captain des Millennium Falken, griff zu seiner Waffe und erwiderte das Feuer, was der Kopfgeldjäger eröffnete.

Das Ergebnis, des ganzen Schusswechsels, es entstand ein heilloses Durcheinander. Überraschenderweise gab es zum Schluss nur einen Toten, den Jäger. Unter den Sturmtruppen befanden sich einige Verwundete, doch es handelte sich nur um leichte Blessuren, da deren Panzerung viel abgehalten hatten.
 

Das Ziel des Kopfgeldjägers, eine Frau, ein Mann und ein großer Wookiee entfernten sich rasch von dem Gedränge, als auf der nördlichen Seite des Platzes weitere imperiale Sturmtruppen auftauchten.

Kaum erschien der erste Soldat, zog der Captain Selina plötzlich zum entgegengesetzten Rand des Platzes und drängte: "Los komm, lass uns von hier verschwinden!"

Verwirrt, über die plötzliche Eile des Freundes, fragte sie nach dem Grund: "Wieso, was ist los?"

"Ich möchte Vader nicht erklären, wieso ich ein paar Rebellen habe gehen lassen. Als Imperialer ist es meine Pflicht diese Leute dort drüben festzunehmen", erklärte der Soldat.

Nicht verstehend fragte Selina daraufhin: "Warum tust du es dann nicht?"

Die Gedanken von Glessing schweiften weit in die Vergangenheit, dann warf er noch einmal einen kurzen Blick auf die sich entfernenden Personen. Er dachte dabei an Senator Bail Organa, seine Tochter Leia und seinen Vater.

"Vielleicht, weil ich es einen toten Freund von Alderaan noch schulde", antwortete er ausweichend. Dann wurde er wieder dienstlich und forderte die Freundin erneut auf: "Wir sollten uns beeilen. Immerhin sind wir hier um einen Auftrag zu erfüllen und nicht um vermutliche Rebellen zu jagen."
 

Im gleichen Moment stand er neben dem Piloten und fragte: "Hast du etwas abbekommen?"

"Blasterschuss", brachte der Gefragte zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor. Dann rappelte er sich auf: "Mission hat Vorrang."

Glen sah sich die Wunde näher an. "Damit kannst du unmöglich fliegen. Wir sollten dich zu einer Medistation bringen."

Quex schüttelte den Kopf und schlug vor: "Im Frachter gibt es sicherlich Sanitätszeug. Meine neue Copilotin wird uns hier raus bringen. Noch ist Solo abgelenkt. Einen besseren Zeitpunkt bekommen wir nicht."

Widerwillig musste der Captain ihm zustimmen. Er seufzte kaum hörbar, drehte sich zu Selina um: "Wie gut sind deine Kenntnisse von einem YT."

Die junge Frau lächelte und zur Erleichterung aller sagte sie: "Mir fehlt zwar die praktische Erfahrung im Landen, da die meisten Flüge im Simulator stattfanden, doch es sollte genügen. Solange er mir assistieren kann, bekomme ich das Schiff in den Hyperraum."

Im Raumhafen angekommen betraten sie das Schiff, und nachdem Glessing sich sicher war, dass Selina den Frachter würde fliegen könne, eilte er zu seinem Shuttle, um mit den Startvorbereitungen beginnen zu können. Der Frachter mit dem lustigen Namen Springmaus hob mit Leichtigkeit ab und beschleunigte relativ schnell. Bald darauf, dicht gefolgt von dem Shuttle, verließ sie die Umlaufbahn des Planeten und entfernten sich hinein in die Schwärze des Alls.
 

Kapitel 9 - Verrat

Verrat

Kapitel 9 - Verrat
 

Leider hatte Han Solo sehr schnell eine Möglichkeit gefunden, von dem Platz zu verschwinden. Er und seine Begleiter erreichten den Falken und schafften es, zu starten, bevor Selina abhob. Ihr Vektor brachte sie später genau in Flugrichtung der Springmaus und deshalb schnitten sie dem YT-2000 den Weg ab. Obwohl es ihm lieber gewesen wäre, wenn er den Frachter direkt am Boden übernommen hätte, wollte er die Chance nutzen, ihn zu stoppen. Deshalb setzten sie einen Funkspruch ab, um ihr Begleitschiff herbeizurufen. Mit einem Traktorstrahl konnten sie die Springmaus festhalten und dann, wenn nötig, entern. Um dieses Ziel zu erreichen, hatten sie nun die Aufgabe den Frachter aufzuhalten und notfalls den Antrieb zu zerstören, damit dieser nicht in den Hyperraum sprang.

Han wechselte einen Blick mit Leia und öffnete einen Kanal.
 

Selina war gerade mit der Programmierung für den Sprung in die Lichtgeschwindigkeit beschäftigt, als vor ihr die Schiffe auftauchten. Wie sie feststellte, handelte es sich dabei um vier X-Wing Flügler und einen Corellianischen YT-1300, der aber nichts mehr von seinem ursprünglichen Aussehen besaß. Offensichtlich wurde er mehrmals modifiziert. Da knackte es im Com und eine fremde Stimme richtete das Wort an sie: "Hier spricht der Millennium Falke, an den corellianischen Frachter Springmaus. Wir haben nicht die Absicht sie abzuschießen, da wir nur an der Ladung interessiert sind."

Am liebsten hätte die junge Frau geflucht, stattdessen beherrschte sie sich. Fieberhaft suchte die schwarzhaarige Pilotin nach einem Ausweg, einerseits wollte sie entkommen, anderseits lag es nicht in ihrem Interesse, einfach das Feuer auf andere Lebewesen zu eröffnen. Bei den Piraten war es etwas anderes gewesen. Diese Leute jedoch wollte sie verschonen, denn seit der Zerstörung Alderaans sympathisierte Selina im Stillen mit den Rebellen. In diesen Moment wünschte sie sich beinahe eine Eskorte, die ihr einfach die Entscheidung abnehmen würde. Sie warf Quex einen Blick zu und entdeckte nur Schmerz in dessen Augen. Dann erhob sich der Soldat mühsam und befahl den beiden Schützen, sich um die X-Wings zu kümmern.
 

Indessen grübelte die junge Frau weiter. Sollte es nicht ein einfacher Job sein. Wie konnten die Rebellen von dem Transport wissen und weshalb sickerte die Information durch. Eventuell gab es einen Verräter direkt hier auf dem Planeten oder ihr selbst wurden bewusst Einzelheiten verschwiegen. Da der Imperiale kein Wort äußerte, sondern nur mit geschlossenen Augen, den Schmerz unterdrückend, neben ihr saß, war sie auf sich allein gestellt. Sie musste einen Ausweg finden und entschied auf eine List zurückzugreifen. Scheinbar ging sie auf die Forderung der Rebellen ein: "Gut ich ergebe mich."

Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, als es erneut im Com knackte. Diesmal erklang die erboste Stimme von Captain Glessing: "Was zum Teufel soll das? Du weißt wohl nicht, wie wichtig die Ladung ist."
 

Selinas Copilot fluchte leise zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hindurch. Seine Wunde machte ihm zu schaffen und er stand kurz vor einer Ohnmacht, dennoch versuchte er, sich nichts anmerken zu lassen. Er betätigte einen Schalter, aktivierte die Impulskanone und setzte damit einen der X-Wings außer Gefecht. Ein zweiter Pilot entkam nur knapp.

Danach wandte sich Quex dem weiblichen Captain zu: "Hast du einen Plan? Denn wenn nicht, verlieren wir beide unseren Kopf, falls die Rebellen die Fracht zwischen die Finger bekommen. Darth Vader verzeiht nämlich nicht so leicht."

Leicht sarkastisch antwortete die junge Frau: "Ich wollte schon immer wissen, was an den Gerüchten über dessen Grausamkeit dran ist."

Da in diesem Moment Glessing seine Worte wiederholte: "Selina, die Ladung ist wichtig. Verschwinde da!",  reagierte sie endlich.

"Nicht nur für das Imperium nehme ich an. Vertraue mir einfach!", bat Selina. Da sie den ersten Sprung in die Lichtgeschwindigkeit abgebrochen hatte, weil sie nicht mit dem Falken kollidieren wollte, überlegte sie fieberhaft und hatte plötzlich eine Idee. Sie konnte niemand einweihen, da sie nicht wusste, ob der Kanal abgehört wurde. Auf der Anzeige sah sie am Rand ein größeres Schiff auftauchen, und wenn es zu den Feinden gehörte, stand es schlecht um sie. Deshalb bat sie Quex, den Schirm im Auge zu behalten. Währenddessen programmierte sie in aller Eile irgendeinen Sprungpunkt, der sie aus dem System und von den Rebellen wegbrachte.

Im nächsten Moment beschleunigte Selina, steuerte auf den Corellianischen Frachter zu und tauchte im letzten Moment darunter weg. Es war eine Entscheidung, die sie im allerletzten Augenblick erst traf und dabei griff sie auf diese unbekannte Intuition zurück. Sie vertraute diesem Gefühl und tatsächlich vollführte der Falke eine Drehung in die Gegenrichtung. Die unzähligen Flüche, welche Han Solo dabei ausstieß waren sicherlich nicht für unbescholtene Kinderohren geeignet. Er zählte zu den verwegensten Piloten und solche verrückten Manöver gingen auch schon auf sein Konto. Es war nur selten, das jemand es bei ihm versuchte.
 

Selina lächelte zufrieden und atmete erleichtert aus. Der Weg vor ihr war frei, da die X-Flügler inzwischen in ihrem Rücken Position bezogen hatten. Obwohl die erstaunte Besatzung sofort reagierte, gewann die junge Frau einen leichten Vorsprung. Ein paar abgefeuerte Schüsse prallten harmlos an den verstärkten Rückendeflektorschirmen ab.

"Wir sehen uns am Ziel", waren die letzten Worte der Pilotin, bevor sie im Hyperraum verschwand.
 

Glessing hatte sich absichtlich etwas zurückgehalten, da er eigentlich nur die Aufgabe eines Beobachters innehatte. Deshalb startete er bereits verzögert und änderte erst seinen Kurs, nachdem der YT-2000 eingekesselt schien. Immer noch war er zu weit weg um seine Bordschützen das Feuer eröffnen zu lassen. Selinas Aktion überraschte ihn ebenso. Leicht schmunzelnd folgte er dann ihrem Beispiel, ohne zu ahnen, welche Wendung plötzlich eintrat.
 

Unweit von dem Schauplatz glitt der größerer Transporter durch den Weltraum und beobachtete alles. Es war die heimliche Verstärkung der Rebellen und diente als Transportmittel für die X-Wings. Außerdem verfügte es über eine Wartungscrew sowie einen Ersatzraumjäger. Obwohl nur leicht bewaffnet, hielt sich die Corvette bereit, um einzugreifen. Deswegen hörten sie auch den Funkverkehr mit.

Noch bevor Han Solo den Frachter Springmaus aufforderte die Fracht zu übergeben, erhielt der Leiter der Operation einen Bericht. Er las ihn durch und hörte nur teilweise auf den unverschlüsselten Funkverkehr. Doch dann drang Selinas Stimme bis zu ihm durch und Cracken horchte auf. Der Ausdruck auf seinem Gesicht änderte sich. Er stand auf, ging zum Fenster und warf einen Blick hinaus in den Weltraum. Dann nahm er die Auflistung wieder in die Hand und flüsterte halblaut: "Natürlich, das ergibt einen Sinn."
 

Gerade wendete Han Solo sein Schiff und die X-Wings begannen zu feuern, um bei dem fliehenden YT-2000 die Triebwerke zu zerstören. Airen Cracken legte plötzlich eine ungewöhnliche Schnelligkeit an den Tag, sprang zur Konsole und setzte einen Funkspruch ab: "Feuer einstellen! Das ist ein Befehl."

Wedge Antilles Finger lag bereits am Auslöser. Jetzt zögerte er und bat noch vor Luke in dessen Namen: "Rotführer bittet um Bestätigung."

"Colonel Cracken bestätigt. Nicht feuern. Code 477", erklang es aus dem Lautsprecher.

Das Fliegerass von Corelia runzelte die Stirn. Der Code stand an diesem Tag für Freund. Deshalb ergab das Ganze keinen Sinn. Immerhin sollten sie genau diesen Frachter aufbringen. Wedge schüttelte den Kopf und dachte nach. War das Ganze nur eine Übung, eine Simulation für ein späteres Szenario. Merkwürdig alle mal. Da sie ebenso die Anweisung bekamen zum Mutterschiff zurückzukehren und sie keine Verfolgung aufnehmen sollten, gehorchte alle, sodass der Pilot die Überlegungen beiseiteschob.
 

Luke Skywalker hatte seit dem Start nicht ein Wort gesprochen. Er beobachtete, meditierte und versuchte dem Gefühl auf die Spur zukommen, welches ihn seit seiner Ankunft auf Ord Mantel ständig umgab. Die Leitung der Staffel übertrug er Wedge, da er dem Piloten bedingungslos vertrauen konnte. Kurz bevor der imperiale weibliche Pilot unter dem Falken hindurchschlüpfte, hatte der Jedi eine sanfte Welle in der Macht wahrgenommen. Leider gelang es ihm nicht, die Herkunft zu lokalisieren. Dennoch beschäftigte ihn dieses Auflodern noch eine Weile.

Den Befehl des Colonels befolgte er, ohne ihn zu hinterfragen. Er konnte später mit dem Mann sprechen und hoffte Einzelheiten der plötzlichen Planänderung zuerfahren.
 

Indessen erklang aus dem Com eine andere verwunderte Stimme, vermutlich vom Millennium Falken: "Gehe ich recht in der Annahme Colonel Cracken, das sie uns das Ganze nicht erklären."

"Genau Solo", reagierte der Angesprochene. Der Einzige, vor dem er sich rechtfertigen musste, war General Rikean und schon das wurde schwer genug.

Wenige Stunden später stand er dann vor dem betreffenden Offizier, salutierte und wartete ab.

"Erklären sie mir das!", begann der ehemalige Imperiale und musterte den Mann von Cotrumm, den er eigentlich schätzte. Deutlich zeigte sich sein Zorn. Immerhin gingen den Rebellen wertvolle Güter durch die Lappen.

Cracken schluckte kurz und sagte: "Auf der Springmaus befand sich einer unserer wichtigsten Agenten. Ihm verdanken wir Informationen, die in der Vergangenheit stets unzählige Kredits wert waren."

"Nur irgendwie auf der falschen Seite, meinen sie nicht, Colonel", spottete Rikean. "Wäre Selina Cummings auf unserer Seite, hätte sie sich doch ergeben. Glessing ist nicht wie sein Vater. Im Gegensatz zu Sala'sar steht der Captain in Darth Vaders Diensten."

Doch sehr zur Überraschung des Generals lautete die Antwort anders. "Ich meinte nicht Selina, sondern ihren Droiden Astro."

Diesmal zeigte der übergeordnete Offizier deutlich seine Verärgerung. Er erhob seine Stimme: "Sie lassen den Frachter entkommen, weil sie einen ersetzbaren Droiden schützen wollten?"

"Lest!", forderte der rothaarige Mann, in dessen Haaren sich schon erste weiße Strähnen zeigten, seinen Vorgesetzten auf und übergab die Liste.

Riekan musterte den anderen Offizier ernst. Dann schaute er sich die Aufstellung an. "Was genau ist das?"
 

Cracken gönnte sich ein leichtes Lächeln, bevor er aufklärte: "Selinas Vater, Dexter Cummings zog sich vor etwa 8 Jahren zurück, um seine Tochter zu beschützen. Trotzdem fand er einen Weg, uns weiterhin zu unterstützen. Er programmierte seinen Droiden so, dass dieser bei jeder Landung sich in das Computersystem des Planeten einklinkte, nach Informationen suchte um für sich lukrative, trotz allem risikoarme Aufträge an Land zu ziehen. Viele seiner erarbeiteten Kredits stellte er nämlich unseren Fonds zur Verfügung. Daran ist nichts Falsches, aber es gibt da noch eine Kleinigkeit. Astro ist zusätzlich so programmiert, das er eine komplette Auflistung der Ressourcen erarbeitet und diese im System hinterlegt. Ganz besonders ist er auf spezielle Dinge geeicht."

"Solche, die wir vom Imperium stehlen, weil sie auf anderem Weg nicht zubeschaffen sind?", wollte der General wissen, als er begriff.
 

Der Rebell von Contrum nickte und erklärte im Anschluss weitere Hintergründe. "Vor etlichen Tagen wurde mir sehr zu meiner Verwunderung eine Liste auf Coruscant zugespielt. Kurz danach kontaktierte mich Selina, weil sie eine Fluchtmöglichkeit brauchte. Für sie bin ich so etwas wie ein Ersatzvater. Doch aus irgendeinem Grund entschied sie sich anders und blieb auf dem Planeten. Dann kam diese Liste von Ord Mantell. Zum Glück, wie ich behaupten möchte. Sie verrät mir nämlich noch etwas."

"Und das wäre?"

"Entgegen unserer Information, dass man den Inhalt eines Depots leeren und mithilfe des Frachters von hier wegschaffen wollte, hat sich tatsächlich nie ein Teil der Ladung auf Ord Mantel befunden. Die Lieferung brachte nur wenige Stunden vorher ein uns sehr bekannter imperialer Sternenzerstörer und wurde sofort in diesem Frachter deponiert."

"Eine Falle?", schlussfolgerte der General. Jetzt wo Cracken ihn speziell darauf hinwies, suchte er in der Liste danach. Erst ganz unten im Ergänzungsbericht wurde das Detail aufgeführt. Es stammte nicht vom Vortag, sondern wurde nachträglich von Astro als Update weitergeleitet.

Riekan schnaufte abschätzig und klopfte mit seiner Faust auf den Tisch. "Das Imperium hat einen Köder ausgelegt und wir haben ihn geschluckt."

"Beinahe", erinnerte Cracken. "Sie wussten, wie dringend wir diese Lieferung benötigen und ich bin versucht, in dieser Angelegenheit noch einmal zuzuschlagen. Wir müssen nur aufpassen, wohin sie die Ladung als Nächstes bringen."

"Ich genehmige den Einsatz nur, wenn alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden!", stimmte der General zu und riet aufzupassen.

Nur wenig später wollte der rothaarige Colonel bereits gehen, als der ehemalige Imperiale ihn noch einmal aufhielt: "Selina Cummings, glauben sie, die Pilotin würde zu uns überlaufen?"

Cracken wusste sofort die Antwort darauf. Doch er verschwieg ein wichtiges Detail, sondern sagte nur: "Wenn sie die Wahrheit über ihren Vater wüsste, auf jeden Fall. Vielleicht ist es völlig irrsinnig, doch ich habe das Gefühl, sie ist im Moment genau am richtigen Platz. Solange uns Astro Informationen liefert, können wir darausNutzen ziehen."
 

Dem Rebellengeneral wurde eine Antwort erspart, denn es klopfte im gleichen Moment. Nur wenig später trat auf seine Erlaubnis hin, sein Assistent ein und übergab eine Information. Riekan lass den Inhalt des Berichtes und runzelte die Stirn. Er überreichte sie Cracken: "Sie hatten recht. Darth Vader erschien kurz nach dem Abbruch der Mission mit seinem Flagschiff bei Ord Mantel."

"Glauben sie immer noch die kleine R2 Einheit ist ersetzbar?", wollte der Colonel wissen.

Etwas schmunzelte der Gefragte: "Wir werden sehen", und sah dem hinausgehenden Untergebenen hinterher.
 

Sobald Riekan allein war, ließ er sich das Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen. Dieser Droide erstaunte ihn und er wurde neugierig. Zwar folgte Astro nur seiner Programmierung, doch möglicherweise konnten sie mehr davon profitieren. Allerdings setzte es voraus, es gelang ihnen, Kontakt mit Selina aufzunehmen. Wenn nicht mit ihr, dann vielleicht mit dem Droiden direkt. Seit er Luke Skywalkers R2-D2 kennengelernt hatte, wusste er, dass einige sogar eigenständig handelten.
 

Der General stand auf, ging im Raum umher und dachte weiter nach. Dexter Cummings hatte dem Imperium nie große Sympathie entgegengebracht und deshalb unterstützte er heimlich die Rebellion mit finanziellen Mitteln. Als Alderaner gehörte er offiziell zu den Pazifisten, die Gewalt verabscheuten. Doch es war kein Geheimnis, das der Pilot während der Klonkriege eine Zeit lang in den Diensten von Bail Organa stand und aktiv am Kriegsgeschehen teilnahm. Erst durch seine Heirat zog er sich auf eine abgelegene Koloniewelt zurück um nach dem plötzlichen Tod seiner Frau, sich um das gemeinsame Kind zu kümmern. Während der letzten zwanzig Jahre begegneten sie sich nur einmal, rein zufällig. Der kurze Augenblick genügte nicht, um sich ein Bild von dem Verstorbenen zu machen. Deshalb konnte Riekan nun auch nicht beurteilen ob Selina ihrem Vater ähnelte, da er zudem über ihre Mutter keine Informationen besaß. Am besten er sprach noch einmal mit Cracken darüber, denn er wollte mehr wissen.
 

Kapitel 10 - Fehlschlag
 

Selina landet nach mehreren Zwischenstopps am Ziel, Darth Vaders Flagschiff und erfährt den eigentlichen Plan



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  LadyJanette
2016-02-10T04:26:51+00:00 10.02.2016 05:26
Da ich weiß du bist mit deiner FF bereits weiter, hoffe ich wir bekommen die anderen Kapitel auch zu lesen.

Schade eigentlich das niemand Kommentare hinterlässt.

Ich werde dir meine Meinung mitteilen.

Deine Einleitung hat mir gut gefallen. Man interessiert sich zwangsläufig für mehr.

Selina hat Glück im Unglück. Oder sie kommt vom Regen in die Traufe, wie es so schön heißt.

Woher kennt ein imperialer Offizier Boba Fett. Da sie offenbar eine Geheimsprache haben, müssen sie sich besser kennen.

Auf die Lösung des Rätsel bin ich echt gespannt.

Der Kopfgeldjäger hat dich sicher noch einen oder mehrere Auftritte.

Lasse mich bitte nicht so lange mit dem nächsten Kapi warten

Jane
Antwort von:  CheyennesDream
10.02.2016 16:45
Ich will den Freischaltern ein bissl Ruhe gönnen. Da das Interesse hier auf Animexx gering ist, spielt der Zeitraum der Veröffentlichung keine Rolle. Immerhin sind bereits einige Kapitel fertig.

Bist die erste, die mir überhaupt einen Kommentar hinterlässt.

Da du die ersten drei File kennst, weißt du sicherlich auch wann Boba Fett seinen nächsten Auftritt hat ;) Bis dahin gibt es noch andere Ereignisse.

Chris


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