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Nur eine Pilotin

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Abschied von zu Hause


 

Star Wars -  Nur eine Pilotin

1. Kapitel - Abschied von zu Hause
 

Etwa 6 Jahre vor der Schlacht um Yavin

Eine unbedeutende Koloniewelt im Outer Rim

 

Der leichte Frachter, der Klasse 720, gebaut von Ghtroc-Industries, mit dem Namen Alderaans Juwel, ging auf Unterlichtgeschwindigkeit und näherte sich in vorgeschriebener Geschwindigkeit dem Outer Rim Planeten. Kurz darauf erhielt der Pilot Landeerlaubnis und befolgte genau die Anweisungen. Dabei warf er missmutige Blicke zur Seite, schmälerte sogar einen Augenblick die Augen, bevor er sich wieder fing und auf die Anzeigen achtete.

Der Grund, der ihn kurz ablenkte, in unmittelbarer Nähe kreiste ein mittlerer Sternenzerstörer im Orbit. Der Pilot, der Juwel ahnte, auch ohne den Namen des Schiffes zu wissen, es handelte sich dabei um das Flaggschiff Lord Vaders. Seine eigene verfrühte Rückkehr hing nämlich unmittelbar mit dem Besuch des Sith Lords hier auf diesem Planeten zusammen. Bei einem Treffen mit Senator Bail Organa erfuhr der Händler von dessen Leibwächter, Details über Lord Vaders Mission hier im Outer Rim. Dieser hatte vom Imperator den Auftrag erhalten, einer Meldung nachzugehen. Hier in der Nähe, in diesem Bereich der Galaxis sollen sich Jedi aufhalten. Da lag es nahe, dass Vader auch die Koloniewelt besuchen würde. Weil sie klein und unbedeutend war, bot sie Verfolgten ein gutes Versteck.
 

Genau deshalb, weil dieser Ort ideal war, hatte Dexter ihn sich als Wohnort auserkoren, da nur wenige Planeten noch sicher vor dem Imperium waren. Normalerweise flog er ständig im All herum, immer bestrebt Informationen zu sammeln und Fracht zu transportieren. Dennoch hatte er sich eine Heimat geschaffen. Vor allem, weil er seiner Tochter ein ruhiges Leben ermöglichen wollte und dies hatte sie an diesem Ort.

Womöglich würde seine Tarnung einer Überprüfung standhalten aber es stand zu viel auf dem Spiel, um sich auf sein Glück zu verlassen.

Dann gab es noch dieses ungute Gefühl, das der Pilot hatte, seit er mit der bedrohlichen Information Coruscant verließ und jetzt den Sternenzerstörer zu erblicken half nicht, damit er sich beruhigte. Im Gegenteil, es verstärkte sich nun immer mehr.

Kaum hatte der Mann, dessen voller Name Dexter Cummings lautete, seinen Frachter gelandet, verließ er das Schiff und holte aus einem Lagerhaus den hier abgestellten Gleiter. Der ältere Pilot, mittelgroß, mit den braunen kurz geschnittenen Haaren steuerte sofort das Haus an, indem er mit seiner Tochter und einem älteren Ehepaar lebte. Dabei war eine Begegnung mit Lord Vader unvermeidlich, weil er dazu den Platz beim Verwaltungsgebäude überqueren musste. Viele der Gassen waren zu eng um sie mit einem Transportmittel zu benutzen.
 

Das an zweiter Stelle am meisten gefürchtete Wesen des Imperiums und die rechte Hand des Imperators hatte seine Aufgabe hier auf dem Planeten eigentlich erledigt. Sehr zu seinem Bedauern war die Reise nicht von Erfolg gekrönt. Auf dem Rückweg zu seinem Shuttle konnte ihm ein älterer Mann gerade noch ausweichen, der es ebenso eilig hatte. Der unbekannte Mann blieb stehen und starrte dem dunklen Lord der Sith hasserfüllt nach.

"Jedi Mörder", flüsterte der Mann kaum hörbar, jedoch mit voller Inbrunst. Nur mühsam schaffte er es seine Hand zurückzuhalten, da er am liebsten seine Waffe ziehen wollte und damit auf Vader feuern. Leider wäre das eine vergebene Aktion.

Lord Vader war glücklicherweise mit seinen eigenen Dämonen beschäftigt, sodass er den starken Hass, des dunkelhaarigen Mannes nicht wahrnahm. Auch das kurz darauf die Hassgefühle in Besorgnis und Bedauern umschlugen, entging ihm völlig.

Inzwischen hatte Dexter seinen Weg fortgesetzt und erreichte ein kleines Haus.

Mit Schrecken erfuhr er, dass seine Tochter nicht zu Hause war. Deshalb begab er sich sofort auf die Suche und so führte sein Weg zurück in die Nähe des Raumhafens.
 

Als Darth Vader sein Shuttle erreicht hatte, blieb er noch für einen Moment am Eingang seiner Fähre stehen und schaute zurück. Er rief in Gedanken die Informationen über dieses Fleckchen Erde ab.

Vor Jahren, kurz nach Ende der Klonkriege, wurde der Planet von einem alderaanischen Händler erworben, der sich jedoch selten hier aufhielt. Der, vor Jahrhunderten durch eine verheerende Klimakatastrophe zerstörte Planet, wurde vor nicht allzu langer Zeit von einer Handvoll Kolonisten neu besiedelt. Mit viel Mühe und Arbeit hatten die Männer und Frauen die Welt wieder urbar gemacht und konnten nun erste Erfolge aufweisen. Es gab nur zwei bedeutendere Siedlungen, aber insgesamt nicht mehr als 500 Einwohner.

Zu Lord Vaders Aufgaben zählte es, nach Rebellen und Jedi zu suchen. Laut einem unbekannten Informanten befand sich hier eine Basis. Deshalb hielt es Imperator Palpatine für angebracht, seine rechte Hand hierher zu schicken. Er war nur ein Schüler und Diener Palpatine, der nie die Entscheidungen seines Herrn infrage stellte, doch diesmal verlief die Suche ergebnislos.

"Diese Narren", flüsterte der dunkle Lord der Sith. Wenn sie wüssten, wie knapp die Kolonie der Vernichtung durch die Hand des Imperators entgangen war, würde vermutlich niemand so sorglos sein. Er trat einen Schritt vorwärts, näher dem Eingang zu und ballte seine rechte klobige Hand zur Faust, als wollte er den Ort zerquetschen.
 

Gerade im Begriff sich abzuwenden, fiel sein Blick auf eine Gruppe Kinder. Deshalb pausierte er und sah genauer hin. Seiner Einschätzung nach stand ein Mädchen, nicht älter als dreizehn oder vierzehn Jahre, zwei Jungen ihres Alters gegenüber. Einer von ihnen hatte das Mädchen zum Zweikampf herausgefordert, nicht ahnend, wie gut sie die Kunst der Selbstverteidigung beherrschte. Für diesen Zweck hatte ihr Vater kürzlich für ein paar Wochen extra einen berüchtigten Kopfgeldjäger angeheuert, der ihr die Grundlagen beibrachte. Dieses Wissen benutzte das Mädchen und griff ihren Kontrahenten an. Ganz so einfach ließ sich ihr Gegner nicht besiegen und das Mädchen musste ein paar Tricks anwenden, bis sie den Jungen zu Boden werfen konnte. Das wollte sich aber dessen Freund nicht gefallen lassen und stürzte sich auf die einen Kopf kleinere. Dem Blondhaarigen fehlte scheinbar jede Erfahrung, denn es dauerte keine zwei Minuten, als auch er zu Boden ging. Das Mädchen warf ihren Kopf zurück, um ihr Haar aus dem Gesicht zu bringen. Dann lächelte sie überlegen.

Plötzlich ging ein Flüstern durch die Reihen der Kinder. Verstohlene und ängstliche Blicke warfen sie in Lord Vaders Richtung.

Stolz und selbstbewusst wandte sich das schwarzhaarige Mädchen um und blickte kurz zu dem dunklen Lord. Selina verspürte weniger Angst, sondern Neugierde, obwohl sie genau wusste, wer dort nur wenige Meter entfernt stand. Immerhin wurde ihr Vater nie müde, sie vor dem Sith zu warnen und ihr ständig von den neuesten Gräueltaten des Imperiums zu berichten.

Jetzt wandte Selina sich einfach um und ging davon.
 

Vader sah dem Mädchen nach, bis sie hinter einer Wegbiegung verschwunden war. Für Kinderspiele interessierte er sich schon seit Jahren nicht mehr, aber er konnte die starke Aura des Mädchens spüren. Beinahe als, ob sie eine leichte Machtsensitivität besaß. In seinem früheren Leben als der Jedi Anakin Skywalker und auch in den Jahren danach als Sith Lord, auf seiner Suche nach den Jedi, begegnete er vielen machtsensitiven Lebewesen. Bei vielen unterschied sich die Stärke ihrer Ausstrahlung. Daher ging er davon aus, es immer zu spüren, wenn jemand eine Jedi war. Bei dem Mädchen jedoch täuschte der Eindruck. Vielleicht lag es nicht an der Aura des Mädchens, sondern es hatte mit einer Erinnerung zu tun, an einen Teil seiner Vergangenheit, der in neugierig gemacht hatte.

Plötzlich war er selbst wieder ein junger Padawan und befand sich inmitten anderer Jedischüler im Tempel. Ein älteres Mädchen mit schwarzen Haaren und grünen Augen schaute ihn herausfordernd an. Valiana! Die Ähnlichkeit mit dem Kind hier auf dem Planeten war verblüffend.

Bevor Lord Vader jedoch die richtigen Schlüsse ziehen konnte, unterbrach einer der Soldaten in seiner Begleitung die Gedanken: "Mylord, der Imperator möchte euch sofort sprechen."

Deshalb wandte sich der Sith um und betrat das Shuttle. Das Erlebnis auf dem Planeten schien plötzlich nebensächlich. Da Vader ungern an die Vergangenheit erinnerte wurde, weil sie für ihn mit Verlust und großem Schmerz verbunden waren, verdrängte der dunkle Lord die Begegnung für etliche Jahre. Trotzdem war es ihm noch, als spürte er einen Lufthauch und hörte das undeutliche Flüstern einer Stimme. Sie schien ihn zurufen …
 

Das junge Mädchen Selina hatte deutlich den Blick spüren können, der ihr folgte, deshalb war sie hinter der Wegbiegung stehen geblieben. Halb verborgen hinter einem Gebüsch schaute sie zurück, dabei war sie in Gedanken versunken, sodass sie die Schritte der sich nähernden Person völlig überhörte. Erst eine sanfte Hand auf ihrer Schulter ließ sie hochschrecken.

"Komm Kind, wir müssen packen", sagte die müde klingende Stimme ihres Vaters.

Selinas Blick folgte immer noch dem Shuttle mit den Augen, bis es zwischen den Wolken verschwand, als sie fragte: "Seinetwegen?", während sie die Hand ihres Vaters ergriff.

Mit einem Seufzen antwortete Dexter: "Leider ja, wie du weißt, ich habe geschworen, dich zu beschützen. Wahrscheinlich bist du hier nicht mehr sicher. Ich kann das Risiko nicht eingehen, dass er vielleicht wieder kommt."

Nur zu gut verstand Selina die Beweggründe und vertraute ihrem Vater. Deshalb blickte sie sich noch einmal um.

Für einen Moment ließ Selina die Erinnerungen ihrer Kindheit vorüberziehen und prägte sich ihre Lieblingsplätze noch einmal ein. Sie wusste, dass es ein Abschied für eine sehr lange Zeit werden würde. Gleichzeitig spürte sie, dass ihre Zukunft woanders lag und das sie Darth Vader wieder sehen würde.
 

2. Kapitel - Auf der Flucht



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