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Die dunkle Ritterin

von

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Kalimdor? Das gibt's doch gar nicht!

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Kalimdor? Das gibts doch garnicht!
 

Überall, auf dem Weg zum Hafen von Menethil, lag das Land Lordaeron in Schutt und Asche. Die Vegetation war verdorrt und abgestorben. Es zerriss ihr das Herz, das Land in dem sie geboren wurde, so zerstört zu sehen und Marialle bezweifelte, dass es sich jemals davon erholen würde.

Der Bund von Jaina Prachtmeers und Dolette Glutklinges Gefolge brauchte ganze drei Tage, um sich durch das unwegsame Gelände des Sumpflandes zu schlagen, doch schließlich erreichten sie die Stadt an der Küste. Die Menschen waren hier nur noch spärlich besetzt und auch der Hafen von Menethil würde dem Ansturm der Geißel nicht mehr lange Stand halten können. Aber noch war die Stadt belebt und weigerte sich, sich geschlagen zu geben.

Eine Flotte von sechs Schiffen wartete auch schon, um die Magierin und die Freiwilligen, die sie zusammen gesucht hatte, nach Kalimdor zu bringen.

Die Sonne war schon untergegangen als sie die Schiffe betraten. Dolette und ihr Trupp, folgten Jaina auf das Größte und wurden von der Mannschaft direkt unter Deck geführt und Kajüten zugeteilt.

Jaina sagte der Paladin, dass sich erstmal alle ausruhen sollten, die Überfahrt würde lange genug dauern, man würde dann besprechen, was man in Kalimdor anfing.

Die Kabine war nicht groß, aber die Paladin und Priesterin waren endlich mal wieder allein. Dolette saß an einem kleinen Tisch mit zwei Stühlen und schaute ihrer Geliebten zu, wie sie sich grade ihrer Robe entledigte.

"Noch können wir umkehren, Dole." Die Angesprochene schaute auf und lächelte matt, als sie zu einer Antwort ansetzte:

"Ich weiß, aber ich habe das Gefühl, dass es wichtiger ist, jetzt hier zu sein. Da drüben wird etwas Schreckliches passieren und das gilt es aufzuhalten. Das habe ich im Gefühl." Marialle nickte nur. Sie kannte die Antwort, bevor sie auch nur die Frage stellte, aber seit sie, kurz nach dem Aufbruch vom Hof der Lichtsprungs, einen Späher aus Quel'Thalas getroffen hatten, sagte sie kaum noch ein Wort. Er berichtete, dass die Zerstörung unglaubliche Ausmaße annahm und ein Großteil der Hochelfen ihr leben gelassen hatten. Außerdem hatte Arthas Menethil den Sonnenbrunnen tatsächlich verderbt, in dem er mit seiner Hilfe Kel'thuzad widererweckte. Wie es mit den Überlebenden weitergehen würde, war ungewiss. So tat sich außerdem die Frage auf, ob die Hochelfen ohne den Sonnenbrunnen noch immer so ein langes Leben haben würden.

Sie selbst hing mit ihren Gedanken immer wieder ihrer Familie nach. Marialle konnte nur hoffen, dass sie es alle heil nach Sturmwind schaffen würden. Auch unter ihren Gefährten war die Stimmung gedrückt. Sie hatten zwar alle keine Verbindung zu Lordaeron, oder Verwandten dort, dennoch zeigte sich ehrliches Mitgefühl in ihren Mienen. Dolette und Marialle hatten einen loyalen und mitfühlenden Haufen um sich geschart und in diesem Moment war die Priesterin sich dessen zum ersten Mal richtig bewusst geworden.

"Komm, leg die Rüstung ab und leg dich zu mir. Du brauchst auch Erholung und ich will deine wunderschönen Augen wieder leuchten sehen.", bat sie lächelnd. Sie hatten sich seit dem Angriff der Geißel nicht mehr berührt und so war mittlerweile sogar das Schimmern in ihren Augen erloschen. Dolette sah einige Herzschläge in die bernsteinfarbenen Augen der Priesterin. Die der Paladin waren unglaublich dunkel. Marialle hatte fast vergessen wie diese Augen eigentlich aussahen. Aber so dunkel hatte sie sie nicht in Erinnerung gehabt. Wortlos öffnete die Elfe, die Verschlüsse ihrer Rüstung, legte sie geräuschvoll ab und legte sich kurz danach zu der Menschenfrau, die auf dem unteren des Doppelstockbetts lag. Sie streichelte sanft die Wange der jungen Frau und ihr Blick entspannte sich zunehmends.

"Es tut mir leid, Mari." Marialle legte ihr einen Finger auf die Lippen.

"Nicht doch. Ich kann gut nachvollziehen was in dir vorgeht, also mach dir keine Gedanken deswegen." Sie verschloss die vollen Lippen der Paladin, bevor sie noch irgendwas sagen konnte, mit ihren eigenen und verwickelte sie in einen gefühlvollen, sanften Kuss.

Tatsächlich gab es in dieser Nacht eine Premiere, so konnte sie die Elfe zum ersten Mal beim Schlafen beobachten und auch im Schlaf, war sie wunderschön, erhaben und anmutig. Die junge Priesterin versuchte sich das Bild einzuprägen. Wer wusste schon wann sie wieder Gelegenheit dazu bekommen würde.
 

Die Sonne stand hoch am Himmel als Marialle das Deck betrat, um sie herum war alles in demselben Blauton gehüllt, ob nun Himmel oder Meer. Sie war allein als sie erwachte und beschloss deshalb, sich auf dem Schiff etwas umzusehen. Borigan und Gernodt trainierten an Deck, sonst war von ihren Gefährten nichts zu sehen. Die Paladin fand sie schließlich am Bug des Schiffes. Ihre Augen waren geschlossen und sie schien den Duft des Meeres in sich auf zunehmen. In dem Augenblick sah sie sich zu der Priesterin um.

"Guten Morgen, Mylady Lichtsprung. Genießt ihr auch das fabelhafte Wetter?", begrüßte sie ihre Geliebte mit einem Zwinkern. Maraille trat an sie heran, nickte sanft lächelnd und hielt ihr Gesicht ebenfalls in den erfrischenden Wind. Eine wilkommene Abwechslung zu dem miefigen Schweißgestank Unterdeck, der von den Anstrengungen der Mannschaft zeugte.

"Hast du eine Idee wie lange es dauern wird?", fragte sie die Elfe ohne Umschweife, die nur in einem blauen Hemd und ihrer weißen Hose gekleidet war. Die Stoffe flatterten wild um ihre schlanke, durchtrainierte Gestalt und gaben ihr etwas burschikoses. Die Quel'Dorei schnaubte kurz.

"Wenn ich das nur wüsste. Wir wissen ja nicht mal ob wir überhaupt irgendwo ankommen. Laut vielen Schriften stammt mein Volk ursprünglich aus Kalimdor, dennoch ist es mehr eine Legende als Geschichte. Aber vielleicht finden wir etwas heraus, wenn wir Lady Prachtmeer einen Besuch abstatten?" Sie wollte sich schon in Bewegung setzten, doch die Priesterin hielt sie zurück.

"Wie geht es dir?", fragte sie vorsichtig.

"Alles in Ordnung Mari." Sie lächelte doch ihre Augen straften ihrer Worte Lügen. Darum legte die junge Menschenfrau den Kopf schief.

"Es geht schon, wir müssen nach vorne schauen." Sie strich ihr sanft über die Wange, als sie erkannte, dass sie durchschaut wurde und als dann das vertraute Leuchten erschien, empfing Marialle die Gefühle der Paladin und wusste, dass diese zwar immer noch traurig war, aber auch ruhig und gefasst. Eine Woge der Emotionen die, die Elfe für sie empfand, strömten in die Priesterin und ließ sie lächeln.

"Na gut, dann lass uns mal in Erfahrung bringen, was sie weiß.", gab sich die Priesterin letztenendes geschlagen.
 

Sie betraten die Kapitänskajüte, in der, auf einem großen Tisch eine Karte ausgebreitet lag. Auf ihr waren die Östlichen Königreiche verzeichnet und links daneben war alles frei. Die Kajüte war durchaus luxuriös eingerichtet, obwohl es gleichermaßen funktionell und prakmatisch anmutete. Das verwunderte nicht, der Hafen von Menethil und seine Flotten waren auf die Seefahrt spezialisiert.

"Lady Glutklinge, Lady Lichtsprung. Ich diskutiere grade mit unserem Kapitän Graustrom hier, welche Richtung wir am besten einschlagen. Er ist von der Existenz des Mahlstroms wenig überzeugt und ich versuche ihn grade dazu zu bewegen einen Umweg einzuschlagen." Die beiden lächelten der schönen Magierin und dem bärtigen Kapitän der Flotte zu.

"Nun Mylady, Kapitän Graustrom." Die Elfe nickte beiden zu.

"Da wir uns auf einer Reise nach Kalimdor befinden gehen wir augenscheinlich davon aus, dass alle alten Legenden stimmen und dann müssen wir wohl auch annehmen, dass der Mahlstrom existiert." Schlicht und klar analysiert. Ganz Dolettes Art, die keine Widerworte zuließ.

Jaina klatschte einmal in die Hände.

"Meine Rede, Graustrom! Da Kalimdor nicht über die Landmasse an die Östlichen Königreiche grenzt müssen wir davon ausgehen, dass die große Teilung vor 10000 Jahren so stattfand wie es überliefert wurde." Laut den Überlieferungen hieß es, dass es damals nur einen einzigen Kontinent auf Azeroth gab. Nämlich Kalimdor. Es gab ein großes Unglück, was sowohl zur Teilung der Kontinente, wie auch zur Teilung von Dolettes Volk führte. Ob es dort tatsächlich die mondverehrenden Kal'dorei, die Marialle nur als Nachtelfen kannte, gab, würde diese Reise hoffentlich auch ans Licht bringen. Der Kapitän, an dem diese Geschichten mit Sicherheit auch nicht vorbei gegangen waren, knurrte leise. Sein dunkelbrauner Bart war ungepflegt, seine Uniform stand im krassen Gegensatz dazu. Seine ganze Erscheinung wirkte unpassend auf die junge Priesterin und ein undefinierbares Unwohlsein breitete sich in ihr aus.

"Ist ja gut, Lady Prachtmeer. Es ist ja eure Flotte!", murrte er und marschierte hinaus.

"Ein unbequemer Vertreter seiner Art. Nun denn, sagt habt ihr euch ausruhen können?", wandte sich die Magierin wieder an die beiden Frauen.

"Ja danke, Lady Prachtmeer.", antwortete Marialle für sie beide.

"Das freut mich zuhören. Also wie sieht es aus, habt ihr eine Ahnung was auf der anderen Seite der Welt auf uns warten könnte?" Ein neugieriger Entdeckergeist zeichnete sich im Gesicht der blonden Frau ab und sie lächelte freundlich, als sie ihnen einen Stuhl bei einer kleinen Sitzgruppe, in der Ecke der Kajüte, anbot.

"Wenn die Legenden stimmen, dann auf jeden Fall die Nachtelfen und wer weiß welche Völker und Tiere noch.", sprach Dolette nachdenklich.

"Ich denke, dass dort viele Gefahren auf uns lauern und wir uns auf alles gefasst machen sollten. In meiner Vision habe ich ein Gebirge, weit im Westen gesehen, in dem eine Höhle ist. Das ist unser Ziel." Marialle sah etwas abwesend aus dem großen Fenster der Kajüte. Von hier aus konnte sie sehen was das Schiff hinter sich ließ, allerdings war nur der weite Ozean am Horizont zu sehen und die anderen Schiffe der Flotte die ihnen folgten.

"Und nun erzählt mir bitte was es mit euch beiden auf sich hat. Dieser Schimmer in euren Augen. So etwas habe ich noch nie gesehen, steht ihr unter einem Zauber?" Dolette sah die Priesterin an. Sie musste fast lachen und zuckte nur mit den Schultern.

"Das wissen wir auch nicht genau, um ehrlich zu sein, Mylady. Bisher haben wir noch niemanden getroffen der etwas Vergleichbares bisher erlebt, oder gesehen hat." Die Magierin schaute den beiden in die Augen, die noch immer seicht in ihren Farben schimmerten.

"Und was verursacht dieses Leuchten?", bohrte sie weiter nach.

"Es ist eine Verbindung zwischen uns beiden, reich mir bitte deine Hand, Marialle." Die Angesprochene tat wie ihr geheißen und schloss, die ihr gebotene Hand in ihre eigene. Die Hände leuchteten augenblicklich in silber und gold auf und ihre Augen erstrahlten.

"Am Anfang erlosch der Schimmer in den Augen immer kurze Zeit später, mittlerweile aber ist er fast dauerhaft da. Also auch die kleinste Berührung reicht aus, damit er sich sozusagen wieder auflädt. Aber das ist nur das was man sehen kann. Unsere Lebensströme verbinden sich und gleichen sich an, und wir haben auf dem Hof der Lichtsprungs zum ersten Mal unsere Energien so verbunden, dass wir sie gegen die Geißel einsetzen konnten. Mittlerweile ist uns auch bewusst geworden, dass wir die Gefühle der anderen wahrnehmen. Orphan, mein Magier, ist der Meinung, dass es noch weitere Ausmaße annehmen kann. Er spricht von Telepathie und dass unsere Lebensspannen sich einander angleichen werden. Das ist denke ich alles was wir selbst bisher wissen." Ein wissendes Lächeln breitete sich im Gesicht der Magierin aus und ihre hellen Augen begannen zu strahlen.

"Äußerst interessant! Und eure Augen schimmern also in der Regel die ganze Zeit, ja?" Sie zwinkerte und das Lächeln wurde noch eine Spur breiter, was der Priesterin die Röte in Gesicht steigen ließ. Jaina registrierte es amüsiert, fuhr dann aber fort:

"Ich habe so ein Phänomen auch noch nicht erlebt, oder davon gehört, aber vielleicht wissen die Mitglieder des Rats, sofern sie den Angriff auf Dalaran überlebt haben, etwas darüber, wir sollten sie bei Gelegenheit fragen, wenn wir in die Östlichen Königreichen zurückkehren. Vielleicht findet ihr aber auch in Kalimdor Antworten, wer weiß."
 

Die folgenden Tage strichen ereignislos, wie die Wellen, an ihnen vorbei. Ihre Gefährten hatten sich von ihren Wunden und den Strapazen erholt und versuchten die Tage irgendwie mit Training und der kleinen Bibliothek, die Jaina an Bord hatte, zu überbrücken. Marialle stand wie so oft, mit einem Buch in der Hand, an Deck und genoss die frische Luft und die gleichmäßigen Geräusche des Wellengangs.

Ein lauter Ruf zerriss plötzlich die gewohnte Geräuschkulisse.

"Land in Sicht!", ertönte es über ihr. Sie klappte ihr Buch zusammen und rannte mit Teilen der Mannschaft und ihrer Gefährten zum Bug, um sehen zu können, was der Ruf ankündigte.

"Beim Licht!", stieß die Priesterin aufgeregt hervor. Konnte das war sein? Keinen Augenblick zu früh, wenn sie an die Wasservorräte dachte, die langsam zu Neige gingen.

Tatsächlich, ein wunderschöner weißer Strand mit einem Palmenwald dahinter ragte am Horizont hervor und wurde Stück für Stück besser erkennbar.

Die Schiffe der Flotte ankerten allesamt, ließen eine Menge Beibote zu Wasser und diese ruderten nun auf den Strand zu. Einige sprangen ins Wasser und rannten auf den Sand zu, um ihn durch die Hände rieseln zu lassen. Marialle wurde von einem der Kommandeure der anderen Schiffe aus ihren Gedanken gerissen.

"Mylady Prachtmeer, mein Ausguck ist der Meinung, dass das hier nur eine Insel ist." Sie sah enttäuscht aus, aber Entschlossenheit wischte die Enttäuschung schnell aus ihrem Gesicht.

"Nun denn, dann füllen wir nur unsere Vorräte wenn möglich auf und segeln morgen früh weiter. Eine Insel so weit draußen lässt darauf schließen, dass wir dem Ziel nicht mehr weit entfernt sind. Sagt den anderen Kommandanten und dem Kapitän Bescheid, wir sehen uns hier mal um." Der Kommandant drehte auf dem Absatz um und stieg wieder in sein Beiboot um sich von Schiff zu Schiff rudern zu lassen.

"Wir werden ins Landesinnere gehen und sehen, dass wir eine Süßwasserquelle finden ", wandte sie sich an ihre Begleiter. Und so setzte sich der Trupp in Bewegung.

Die Palmen wichen bald einem dichten Dschungel, ihren Weg mussten sie sich mit ihren Schwertern Freischlagen.

"Mylady Glutklinge." Marialle richtete ihre Aufmerksamkeit auf Malek, der die Paladin ansprach.

"Dieser illustre Spaziergang durch diesen, nennen wir es mal Wald, macht ja wirklich Spaß, aber hier lauert irgendetwas, ich sehe Bewegungen in den Schatten. Ich denke...Aua! Verdammt Zwerg passt doch auf wo ihr stehen bleibt, ich kann doch nicht ständig hinab schauen, nur um nicht Gefahr zu laufen, über euren kugelgleichen Körper zu stürzen!" Bertak schwieg und fixierte eine Stelle tief hinten im Dschungel. Dolette folgte seinem Blick und ihre Augen verengten sich bedrohlich.

"Schweig Langfinger! Da hinten ist jemand." Er ahmte den Pfiff eines Vogels nach um die vor ihm gehenden zum Stoppen zu bewegen.

"Was ist das?", fragte Marialle.

"Trolle, Lady Lichtsprung!", ließ sich der alte Magier gedämpft vernehmen.

"Beim Licht! Trolle, diese widerwärtigen Kannibalen?", stieß Maxime angewidert hervor.

"Wir sind so weit weg, vielleicht haben sie ja gar nichts mit den Trollen, die wir kennen gemein?", gab Odessa zu bedenken.

"Deinen Optimismus möchte ich haben, Odi. Wir dringen hier in ihr Gebiet ein. Vermutlich wissen sie nicht einmal was für Wesen wir sind.", nahm der Kleriker, der jungen Magierin ihre Illusionen.

"Schweigt! Allesamt! sie haben uns bereits umzingelt." Der Blick des Schurken huschte im Kreis um sie herum, da trat Jaina an die Gruppe heran. Auch sie sprach leise und hatte instinktiv eine geduckte Haltung angenommen.

"Was ist los?"

"Lady Prachtmeer, wir sind von Trollen umzingelt, gebt euren Leuten Anweisung zu uns zukommen.", sprach nun auch Borigan mit gedämpfter Stimme. Sie nickte und machte grade ein Zeichen mit der Hand, als gut ein Dutzend Trolle aus allen Richtungen um sie herum, aus dem Dickicht sprangen und mit Speeren auf sie einschlugen und stachen.

"Verteidigt euch! Unsere Reise darf hier kein Ende nehmen!"

Augenblicklich flogen Zauber und Pfeile durch die Luft und rissen die Trolle zu Boden, die Nahkämpfer streckten sie einer nach dem anderen mit mächtigen Schwerthieben nieder und so schnell wie der Angriff begonnen hatte war er abgewehrt. Das war viel zu einfach.

"Lady Prachtmeer, einige von ihnen fliehen sollen wir ihnen nach?"

"Ja! Geschwind! Sie wollen sicher Verstärkung holen!", rief sie dem Fragesteller entgegen. Sie folgten den Trollen bis zu einer riesigen Lichtung auf der Hütten standen und viele andere ihrer Art auf sie warteten.

"Angriff!", schrie die Magierin und so wurde der Kampf im Dorf der Trolle fortgeführt.

Der Bund von Jaina Prachtmeer und Dolette Glutklinge, gewann erneut, schnell die Oberhand, bis Plötzlich ein Markerschütternder Schrei das Kampfgetümmel durchbrach.

"Orks!!!", schrie einer panisch. Eine Armada grünhäutiger Ungetüme stürzte auf die Menschen und drängte sie langsam zurück.

"Herrin, mein Volk sagt: 'Iss so lange es warm ist!' Das sind Unmengen von Orks!", rief der Zwerg rüber zu Dolette.

"Ich sehe es Bertak! Mylady Prachtmeer, es sind zu viele, wir sollten uns zurück ziehen, bevor wir noch mehr Verluste erleiden." Jaina verschaffte sich einen Überblick, nickte nur und schrie mit einer magisch verstärkten Stimme:

"Rückzug!" Unzählige Zauber und Pfeile schossen über die Nahkämpfer hinweg und gaben ihnen Luft, um sich den weg zurück zu erkämpfen.

"Rennt ins Dickicht! Bumer komm!", befahl der Zwerg, der Pfeil um Pfeil in die Reihen der Orks und Trolle jagte. Sie rannten allesamt so schnell sie konnten.

"Sie scheinen uns nicht zu Folgen, Mylady.", flüsterte William zu der Elfe, diese nickte und suchte den Dschungel mit ihren scharfen Augen Stück für Stück ab.

"Ja es scheint so. Lady Prachtmeer, ich denke wir sollten hier nun nicht mehr länger bleiben als unbedingt nötig. Wir brauchen den Rest unserer Leute, wenn wir in Kalimdor landen." Jaina schaute über ihren Trupp, er hatte sich in der kurzen Zeit etwas dezimiert.

"Ja ihr habt recht."

"Falls es die Damen Befehlshaber eventuell noch interessieren sollte: Ich habe auf dem Weg zum Dorf eine Quelle entdeckt, da können wir unsere Wasserreserven wieder auffüllen. Nicht, dass es nötig wäre...", ließ sich der Schurke sarkastisch vernehmen. Jaina und Dolette überhörten den Unterton, nickten nur und gaben ihren Leuten ein Zeichen, woraufhin sich alle in die Richtung begaben, die der Schurke vorgab.
 

Nachdem sie einige Fässer voll gemacht hatten und sich wieder zurück auf den Schiffen befanden, fiel die Anspannung von den Kämpfern ab. Man ließ sich heilen und stärkte sich, bevor der Großteil in ihre Kajüten verschwand. Jaina, Dolette, Marialle, Orphan und Malek saßen noch in Jainas Kajüte, die einen großen Tisch bot und ansonsten nur mit dem Nötigsten ausgestattet war. Sie hörten wie der Anker eingeholt wurde und atmeten erleichtert auf.

"Die Orks sind also auch auf dem Vormarsch, das gefällt mir nicht.", sprach der Schurke mürrisch.

"Ich finde es auch bedenklich. Womöglich habt ihr einen Spitzel in euren Reihen, Lady Prachtmeer. Und wir laufen nun alle in eine Falle." Die Magierin sah den älteren ihrer Zunft an.

"Darüber muss man durchaus nachdenken, Meister Dunkelschimmer, aber obwohl wir damit rechnen müssen, sollten wir dem dennoch nachgehen. Ich spüre einfach, dass der Urheber dieser Nachricht uns freundlich gesonnen ist. Ihr habt natürlich nur meine Einschätzung und mein Wort, aber ich denke, das war allen von vornherein klar, oder?" Sie erhielt von allen nachdenkliches Nicken als Reaktion.

"Nein, die Flucht ergreifen werden wir sicher nicht, wir sollten eher froh sein, dass wir den Orks jetzt schon begegnet sind. Wer weiß wie es auf Kalimdor ablaufen würde, wenn unsere ganze Armee unvorbereitet in ihre Arme laufen würde?", kam es zustimmend von der Paladin.

"Ich denke da sind wir uns einig, Dole. Wir sollten versuchen den Vorsprung den wir nun hoffentlich schaffen, in Kalimdor zu bewahren, damit wir nicht wieder an die Orks geraten. Es dezimiert nur unnötig unsere Truppen.", gab nun die junge Priesterin zu bedenken.

"Da ist was dran, wie steht ihr dazu, Lady Prachtmeer? "

"Ich sehe das genau so wie Lady Lichtsprung. Viel wichtiger ist mir derzeit, allerdings Kalimdor überhaupt zu erreichen!"

Und tatsächlich war von den Orks nichts am Horizont zu sehen und Tage später erreichten sie schließlich die Küste Kalimdors.



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