Zum Inhalt der Seite

Herz über Kopf (AU)

Thorki AU
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Soo nach etwas längerer Wartezeit geht es nun weiter!
Generell wollte ich trotzdem sagen, dass es durchaus auch mal länger dauern kann, als man es bisher gewohnt war. Also ich denke einfach nicht, dass ich immer in der Lage bin alle 2-3 Tage ein Kapitel rauszuhauen, vor allem da ich wieder arbeiten bin!
Trotzdem will ich es recht schnell voranbringen und schreibe so oft ich kann.

Endlich geht die Jagd los! Ursprünglich sollte sie das bereits in Kapitel 3, aber naja, ich schweife immer so ab x3
Ich hoffe wie immer es gefällt euch!
Danke für eure Kommentare und Anregungen, das motiviert natürlich extra ♥ Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die große Jagd - Teil I

"Krieger von Asgard, die ihr euch einer schwierigen Aufgabe gestellt habt: Ich heiße euch alle herzlich willkommen zur diesjährigen Großen Jagd! Liebes Volk von Asgard...."

Der absolute Wahnsinn!

Loki blendete die Rede des Allvaters völlig aus, denn er konnte noch immer kaum glauben, dass er hier neben Thor saß, auf einem eigenen Pferd, bereit auf die große Jagd loszuziehen.

"Sag mal Thor, wie hast du das eigentlich geschafft?"

"Was denn?", grinste der Donnergott unschuldig und schenkte der Menge ein Winken, wie es all die anderen Krieger taten und auch wenn Thor der Prinz war, hier war er den anderen Männern gleich; Die Asen hatten ganz unterschiedliche Favoriten und auch wenn offizielle Wetten angeblich nicht angenommen wurden, Loki war sicher; hier war eine Menge Gold im Spiel.

"Das ich hier bin. Das ist nahezu unmöglich."

"Nun, es hat ein wenig Anstrengung erfordert, aber es hat funktioniert."

Wie aufs Wort sah der Einäugige zu ihnen beiden und Thor schenkte seinem Vater ein breites, zufriedenes Lächeln. So war das also. Erpressung. Loki schmunzelte kaum merklich und senkte standesgemäß den Kopf, als er Thors Hand auf seiner Schulter fühlte.

"Bist du bereit?", wollte der Blonde wissen, da Odin seine Ansprache offensichtlich beendet hatte.

"Bist du es denn?", wollte Loki im Gegenzug wissen und irgendwie klang seine Antwort ernster als er es beabsichtigt hatte.

Aber mal ehrlich, sie waren beide verdammt jung und unerfahren, er selbst war höchstens ein besserer Hochstapler mit seinem Können und auch wenn Thor stark war, die anderen Männer sahen nicht minder trainiert aus. Viele von ihnen bereiteten sich ein ganzes Jahr lang vor, um möglichst große Chancen auf den Sieg zu haben, ebenso wie sie gemeinsam mit einem erfahrenen Magier loszogen, mit einem der etwas mehr konnte, als hübsche Illusionen zu zaubern. Das alles war eine verdammt schlechte Idee.

Doch ehe Loki auch nur einen Einwand erheben konnte, ertönte ein tiefes Horn und die Pferde preschten los, als wäre soeben Krieg ausgebrochen: überall lautes Gebrüll der Männer, in welches auch Thor einfiel und sein weißer Hengst preschte immer weiter an die Spitze. Loki schaffte es den Donnergott im Auge zu behalten und ganz allmählich teilte die Masse der Reitenden sich auf den weiten Ebenen Asgards auf, nördlich, westlich, östlich, ja einige Krieger zogen sogar in den Süden um neuesten Gerüchten nachzugehen (ein Fischer hat angeblich eine Bilgenschlange gesehen... tatsächlich allerdings hatte der Fischer schwarze Haare und eine Menge Unfug im Kopf, außerdem gab er sich gerne als jemand aus, der er nicht war). Auf diese Art waren immerhin ein paar Konkurrenten weniger im Rennen, auch wenn Loki seine kleine List nicht erwähnte. Natürlich gab es keine Bilgenschlangen im Süden. Das wusste doch jedes Kind.

Bald schon war von den anderen Kriegern kaum etwas zu sehen, die Wenigsten schienen Thors Route einschlagen zu wollen und das war auch Loki nicht entgangen.

"Wo willst du hin, Thor? Ich kenne diese Pfade..."

Thor zügelte seinen Hengst und Loki tat es ihm gleich, bis die Tiere in einen ruhigen Schritt verfielen und sich schnaubend von dem Galopp erholten. "Ins Moor natürlich."

"In die Sümpfe?!"

"Ganz genau. Dort finden wir die Schlangen schneller als alle anderen!"

"Und dort finden wir auch die wenigen anderen, die genug von sich und ihrem Begleiter halten, um in die Sümpfe zu ziehen. Thor, das ist Wahnsinn."

Der Donnergott grinste nur und sah zu dem Schwarzhaarigen hinüber. "Richtig. Wir räumen die wenigen Teams die uns in die Quere kommen aus dem Weg, finden eine Bilgenschlange und erlegen sie."

"Es klingt so einfach wenn du das sagst", murrte der Trickster und warf einen Blick rundum auf die Landschaft. Von jetzt an konnte es ein paar Tage dauern bis ein Sieger feststand und es gab nur wenige Regeln: die anderen Wettstreiter nicht verstümmeln und nicht töten. Außer Gefecht setzen allerdings war vollkommen erlaubt und Loki spürte die stetige Anspannung in seinem Körper steigen. Hinter jedem Felsen, unter jedem Stein und auf jedem Baum konnte ein Hinterhalt lauern und Loki war sicher, Thor würde Rivalen anziehen wie Licht die Motten. Jeder wollte von sich sagen können den Prinzen besiegt zu haben. Sie würden doppelt vorsichtig sein müssen.

"Ist das dein erstes Mal?", wollte Loki nach einer schweigsamen Weile wissen und erntete nur einen verständnislosen, ja fast verwirrten Blick. An was dachte der Blonde bitte schon wieder? "Ich meine die große Jagd."

"Oh. Ja, ich nehme zum ersten Mal teil. Denn wie du weißt, dürfen nur Asen mit bestandener Reifeprüfung überhaupt teilnehmen."

"Ich sollte nicht hier sein. Weder bin ich Ase, noch hab ich irgendeine dämliche Prüfung bestanden."

"Loki...!"

"Na gut na gut, sprich weiter."

Thor seufzte, kam aber nicht umhin doch leicht zu grinsen. "Ich bin Thor, der Donnerer, Odins Sohn, der stärkste..."

"... und jüngste ...!"

"... der stärkste Krieger von Asgard. Niemand wird sich mit mir anlegen wollen, wir finden also die Schlange, ich erledige sie und dann reiten wir siegreich nach Hause."

Loki schnaubte. "Und wozu genau brauchst du da meine Gesellschaft?"

"Du bist unterhaltsam!"

"Unterhaltsam? Ernsthaft?!"

"So war das nicht gemeint ich... erzähl mir von deinem ersten Mal."

Der abrupte Themenwechsel ließ Loki fast aus dem Sattel gleiten und seine Stute beschwerte sich mit einem lauten Schnauben. Hatte Thor ihn gerade nach seinem ersten Mal gefragt? Erstes Mal wie... erstes Mal Jagd, oder erstes Mal Sex?

Habe ich das gedacht oder laut gefragt, schoss es ihm durch den Kopf, doch bei Thors zweideutigem, jugendlichen Grinsen war dem Trickster schnell klar, dass der Blonde tatsächlich eine extrem intime Frage gestellt hatte, die keinen Erklärungsbedarf erforderte. Lokis Augen waren noch immer leicht geweitet als er schließlich den Kopf senkte, den Blick auf saftiges Gras und stetig trottende Hufe gerichtet.

"So etwas fragt man nicht einfach so, Thor."

"Wieso? Wir sind zwei Männer die ausreiten, das Wetter und die Natur genießen. Brauchst du erst Wein um darüber zu reden?"

"Nein!", entwich es Loki etwas zu vehement und er räusperte sich verlegen. "Nein... es ist nur... es gibt nicht viel zu erzählen."

"Wie meinst du das?"

"Na so wie ich das sage!"

Nun war es an Thor die Augen zu weiten, einen Moment lang wirkte es, als wäre der Donnergott in seinem Sattel eingefroren. "Warte, das heißt du hast noch nie...?"

"Ganz genau. Brauchst du eine magische Leuchtreklame um es zu verstehen?"

Loki schielte zu Thor, doch der war zu erstarrt um zu antworten. Es war ganz offensichtlich was der Blonde dachte, er war nicht besonders gut darin seine Gedanken zu verbergen, das war Loki öfter aufgefallen; es flog ihm förmlich entgegen und mit leicht roten Wangen senkte der Schwarzhaarige den Blick wieder, doch die blauen Augen ruhten auf ihm, was ihn nervös machte. Schließlich fand Thor seine Stimme wieder.

"Wie ist das möglich? Ich meine sieh dich an... du hältst mich zum Narren!"

"Thor bitte! Mach es nicht noch peinlicher!"

"Verzeih ich..."

... kann es einfach nicht glauben!, vervollständigten Lokis Gedanken den Satz und der Trickster schnaubte lautlos. Was war daran bitte so unglaublich? Er hatte eben niemanden gefunden mit dem er sich das hatte vorstellen können. In Asgard schlief gefühlt jeder mit jedem aber das war eine Mode, der Loki nicht nacheifern wollte. Er hatte Besseres zu tun als sich durch fremde Betten zu wühlen, wenn er stattdessen etwas Sinnvolles tun konnte. Zumindest soweit er sich erinnerte.

Woher sollte er auch wissen, was in seinem Leben vor Asgard passiert war? Vielleicht hatte er ja ganz viel Sex gehabt? Ein ganzes Harem? Oder vielleicht hatte er auch abstinent gelebt, wer wusste das schon. Nur seine Alpträume machten ihn stutzig, ließen ihn plötzlich leicht panisch werden. Irgendetwas in seinem Unterbewusstsein regte sich, genau in diesem Moment, doch Loki verbannte es sofort aus seinem Hirn. War es nicht egal?

Willst du keinen genaueren Blick auf deine Alpträume werfen?, reizte seine innere Stimme und Loki biss sich auf die Unterlippe. Nein, das wollte er nicht! Garantiert nicht jetzt und hier wo er seine Konzentration brauchte. Am besten niemals, wenn es nach ihm ging.

"Loki?"

"Entschuldige, bitte was?"

Thor lächelte amüsiert, offensichtlich hatte er ihn beim Nachdenken beobachtet. Es wurde also doch noch peinlicher.

"Sag schon Thor. Und sieh mich nicht so an."

"Hast du denn noch nie jemanden geküsst?"

Geküsst? Neeeein, wollte Loki antworten, als ihm mit einem Mal unendlich heiß wurde; er hatte Balder ja ganz vergessen! Das durfte doch nicht wahr sein! "Nein, habe ich nicht", versuchte Loki es, aber die Hitze der Erinnerung machte es nicht gerade leicht eine gute Lüge von sich zu geben. Zwar war Loki der Lügner überhaupt, aber in solchen Dingen hatte er keine Erfahrung und irgendwie brachte es ihn aus seinem inneren Gleichgewicht.

Thor hatte die Lunte offensichtlich gerochen, denn das breiteste Grinsen, das er je im Gesicht des Donnergottes gesehen hatte, sprach für sich. "Na sieh einer an! Na los erzähl mir davon!"

"Besser nicht."

"Loki, bitte!"

Der Schwarzhaarige schluckte schwer und schielte erneut zu seinem Begleiter. Er konnte das auf dem Fest unmöglich beichten, auch wenn Loki versuchte den Mund zu öffnen, so wollte kein Wort seine Lippen verlassen. Thor würde ihn umbringen und Balder gleich mit. "Es ist kompliziert."

"Was kann daran kompliziert sein?" Thor führte seinen Hengst nun nah an Lokis Stute, fast als würden sie nebeneinander an einer Festtafel sitzen, was Lokis schnellen Herzschlag nicht gerade beruhigte, aber er ließ den Blonden fortfahren. "Es ist ganz einfach: du magst jemanden, jemand mag dich, dann beugt man sich vor..."

"... ich weiß wie das funktioniert!", fuhr Loki gereizt dazwischen und erntete erneut ein amüsiertes Lachen des Donnergottes.

"Welche holde Maid hatte das Glück deine Aufmerksamkeit zu ergattern? Ich kenne viele von ihnen", setzte Thor wieder an, doch noch ehe er seine Liebschaften weiter ausführen konnte fuhr Loki sich entnervt über das Gesicht.

"Genaugenommen war es keine Maid, Thor, den Atem kannst du dir sparen. Und vielmehr hatte er meine Aufmerksamkeit ergaunert."

Mit einem Mal verstummte das Lachen des Donnergottes und für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Loki etwas wie Hoffnung in den blauen Augen aufblitzen zu sehen, neben absoluter Verwunderung. Thor musterte ihn (mal wieder) von oben bis unten, als hätte der Schwarzhaarige ihm gerade erklärt, das er einen kriminellen Zwergenbruder hatte, der unter seinem Bett wohnte. Genau, absolut absurd.

"Du steckst wirklich voller Überraschungen", meinte Thor schließlich nachdenklich, ohne seinen Blick von dem Trickster zu nehmen.

"Und du bist ein offenes Buch", konterte Loki nun grinsend, ganz froh darum, dass dieses kleine Detail die Konversation in eine andere Richtung gelenkt hatte.
 

~
 

Die Sonne stand kaum mehr sichtbar am Horizont, sie waren den halben Tag geritten als Thor beschloss nach einem Unterschlupf für die Nacht Ausschau zu halten. Viel gesprochen hatten sie nicht, anscheinend kaute Thor noch immer an dem Brocken, den der Trickster ihm vorhin präsentiert hatte. Loki war es nur Recht, so musste er nicht über peinliche und private Dinge sprechen, auch wenn er zugegeben mehr von Thor erfahren wollte. Nur wie sollte er fragen, ohne das es komisch klang?

Loki stieg ab und musterte den Rücken des Donnergottes, der seinen Hengst an einem Baum nahe einer Felsenformation festband. Es war keine unangenehme Stille die zwischen ihnen herrschte, es war viel mehr erfrischend jemanden zu finden mit dem man auch mal Schweigen konnte. War das gemeinsame Schweigen nicht sogar das Beste an ihrem Umgang miteinander? Jeder beschränkte Idiot konnte reden, still zu sein hingegen war eine wahre Kunst, die beherrscht werden wollte.

Doch diese wundervolle Ruhe währte leider nicht lange.
 

Thor war gerade abgestiegen und hatte begonnen sein Pferd abzusatteln, als urplötzlich ein lauter Kampfschrei hinter ihnen erklang: der Trickster sah wie Thor die Augen weit aufriss, ihr Gepäck aus den Satteltaschen noch in der Hand, als ein surrendes Objekt direkt an Lokis Ohr vorbeisauste und ein paar schwarze Strähnen durcheinander brachte.

Loki brauchte einige Sekunden um zu realisieren, dass ein verdammter Pfeil in Thors Schulter steckte und auch der Donnergott schien verwirrt, richtig ungläubig.

Sie wurden angegriffen!

Dieser Gedanke sickerte langsam in Lokis Bewusstsein und ehe er sich versah, spürte er selbst einen stechenden, brennenden Schmerz im linken Arm. Scheiße. Das war verdammt unerwartet. Und verdammt ernst!

„Loki!“

Mit einem Satz war Thor bei dem Schwarzhaarigen und drückte ihn zu Boden, die sturmblauen Augen unstet auf den durchbohrten Oberarm gerichtet, wo der Pfeil noch drinsteckte. Loki hingegen biss sich so fest auf die Unterlippe, dass er glaubte sie jeden Moment bluten zu spüren.

Diese Schmerzen!

Natürlich hatte der Trickster von Krieg und Kampf gehört, ständig und überall, doch tatsächlich selbst von einem Pfeil getroffen zu werden war eine ganz andere Sache und Loki konnte sich ein hilfloses Wimmern gerade so verkneifen. Thor wirkte geschockt. Er selbst war geschockt. Dann folgte eine weitere Salve über ihre Köpfe hinweg.

„Sie kommen, Thor“, meinte Loki leise, noch immer hatte er kaum realisiert was geschah, außerdem fühlte sein Arm sich taub an und er war leichenblass. Was bei seiner hellen Haut ein wahres Wunder war.
 

„Sollen sie…“

Augenblicklich veränderte sich alles: die Starre wich aus den blauen Augen und ein Sturm zog darin auf, dass es sogar Loki beim bloßen Anblick schauderte. Der Schwarzhaarige widersprach nicht, er nickte nur, so als vertraue er dem Blonden in diesem Moment voll und ganz und der Kronprinz hatte eine Ruhe in sich gefunden, die Loki auch gerne gehabt hätte.

Als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht stand Thor langsam auf, zog den Pfeil achtlos aus seiner Schulter wie Spielzeug und zückte ein einfaches Zweihandschwert (nur normale Waffen waren erlaubt), welches er fest umklammerte.

Die Ruhe vor dem Sturm. Ja, wenn er den Prinzen in einem Bild beschreiben sollte, so wäre das der Titel des Kunstwerks.

Loki konnte nicht leugnen, dass er absolut beeindruckt war, allein von Thors Auftreten. Und dann ging es los. Thor ließ sich selbst von der Leine.

Der Trickster schob sich an der Steinformation hoch um mit Deckung zusehen zu können, wie der zukünftige König Asgards loslegte. Nur wenige Meter von ihm entfernt stand sein Gegner, ein Bär von einem Mann doch Thor war nicht zu bremsen. In seinen Augen loderte ein Feuer das beeindruckend und furchteinflößend war, für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Loki sogar, etwas wie Unsicherheit in den Augen ihrer Gegner zu erkennen.

Stahl traf auf Stahl, es klirrte, Funken sprühten während die beiden Männer einen erbitterten Kampf begannen, der rothaarige Hüne schlug mit ganzer Kraft zu, Thor parierte und landete einen geschickten Konter. Hör auf zu Jammern. Der Seidr auf dem Hügel!

Die smaragdgrünen Augen huschten in die Richtung, die seine innere Stimme vorgab und bekamen gerade so mit wie Frandi, eine mittelmäßige aber doch ältere Magierin den Bogen zur Seite legte, um Magie zu benutzen.

Loki wusste nicht was er tun sollte, er hatte keine Ausbildung dafür und das einzige was er mit Sicherheit spürte war Angst; Angst und Schmerzen.

Mach jetzt nicht schlapp Thor braucht dich. Reiß dich zusammen, bei Hel! Du hast doch sonst immer so blöde Ideen!

„Ja ja ich mach ja schon…“, beruhigte Loki sich murmelnd selbst und schloss kurz die Augen, atmete tief ein und aus. Genaugenommen war das doch sein Moment, oder? Der Tag, nach dem er sich so gesehnt hatte! Der Tag an dem er zeigen konnte, was er wirklich draufhatte. Der Tag, der einen Teil von ihm für immer verändern würde.

Also gut. Los gehts.
 

Gerade als Frandi einen Feuerstoß gen Thor schickte und der Rotschopfkrieger einstudiert zur Seite trat, den Donnergott für diesen Angriff offen legte, trat Loki aus seinem Versteck hervor, der verletzte Arm hing schlaff an seinem Körper, doch eine Hand hatte er noch.

„Erbärmlicher Versuch“, meinte er leise, mehr zu sich selbst, während die stechend grünen Augen Frandi fixierten. Loki hob die rechte Hand und mit einem Mal erstarrte das Feuer zu Eis, nur wenige Zentimeter vor Thors Brustkorb. Der Donnergott war überrascht, mehr als das, doch nur wenig später schlich sich ein breites Grinsen in sein Gesicht: er hatte Rückendeckung. Und das war alles, was Thor brauchte.

Frandi schenkte dem Trickster einen überraschten, missmutigen Blick von ihrer erhöhten Position, es war wie ein Wettstarren, das Loki für sich entschied.

Du grinst. Du magst es. Du bist eindeutig verrückt geworden.

Verdammt, wie sehr er es mochte, das Gefühl von Macht und Sieg! Von Überlegenheit und Können. Ja, besser war, die blöde Kuh sah genau hin, denn Loki trainierte mehr als alle zu wissen glaubten. Und er war begabter, als ein Seidrmeister sich je eingestehen würde.
 

Thor hatte seinen Gegner auf die Knie gezwängt, überwältigt, das Schwert an seinem Hals; er hatte gewonnen und sowohl Rotschopf als auch Frandi mussten sich (wenn auch sehr widerwillig…) mit erhobenen Händen ergeben.

Wahnsinn, sie hatten es geschafft!

Mit einem triumphierenden Geheul sprang Thor auf, überbrückte die wenigen Meter zu dem Trickster und umarmte ihn überschwänglich, hob den Schwarzhaarigen sogar von den Beinen.

„Thor… Thor mein Arm! Au!“

„Verzeih ich… es ist nur der absolute Wahnsinn!“

Loki grinste. Thor lächelte.

In diesem Moment war Loki sein Arm egal, die Welt egal, absolut alles war egal: er wusste nur, dass er töten würde, um dieses Lächeln wieder in Thors Gesicht sehen zu können. Es war das schönste Lächeln der Welt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  YumeKahoko
2016-01-08T16:19:55+00:00 08.01.2016 17:19
Also erstmal frohes neues Jahr wünsche ich dir!
Keine Panik ich versteh das voll wenn es nicht immer so schnell geht mit den Kapiteln. Geht es bei mir auch nicht immer.
Nun zu diesem Kapitel:
Oh je wenn das mit Balder rauskommt ist die Hölle los aber schließlich hat Loki den Kuss nicht gewollt.
Ich frage mich womit Thor den Allvater erpresst hat.
Eeeeendlich die Jagd!!!! Hab mich schon so da drauf gefreut. Aber was für ein Gespräch. Wobei ich hätte vllt genau so wie Thor geguckt. Allerdings tue ich mich auch gerade schwer damit das Alter der beiden zu schätzen, falls du es nicht irgendwo erwähnt hast.
Hier muss ich nochmal fragen wie alt war Loki denn ungefähr als er nach Asgard kam, weil irgendwie kam das bei mir nicht so an.
Jaaa Thor hat Chancen und auch wenn er es vllt noch nicht ganz versteht wird er sie wohl nutzen. ;)
Das war so typisch aber so schön. Loki ist verletzt und dann legt Thor erst richtig los. Aber Loki hat eben auch echt was drauf, sogar einarmig.
Aber was mich auch so brennend interessiert sind natürlich die Alpträume. Ob Loki früher misshandelt wurde? du deutest es ja ein bisschen an.
Spannend spannend spannend!!!
Ich als treue Leserin werde natürlich dranbleiben.
Bis zum nächsten Kapitel.

LG Yume-chan
Antwort von:  Seregil
08.01.2016 21:23
Wow, das nenne ich mal ausführlich :D
Also vielleicht kurz zu den Fragen:
Thor ist etwa 26 und Loki schätzungsweise 18, wobei man es bei Loki natürlich nicht genau sagen kann. Das Alter der beiden habe ich tatsächlich noch nicht erwähnt (o.o!) aber es steht immerhin bei den Charakteren dabei (yey! xD). Man schätzt Loki eben auf 18 Jahren in etwa ein, weil er als später Teenager in Asgard gelandet ist, also man sah ihm an, dass er ein Jugendlicher war.
Okay, ich glaube ich lasse mir mal was einfallen das auch mal zu erwähnen irgendwo im Text, das hat ja doch ne Menge Klärungsbedarf x'D

Und zu den Alpträumen... tjaaaaaaaa das werdet ihr noch sehen, aber du das hast das schon gut bemerkt! (ich hab mich gefragt ob es jemanden auffällt... :3)

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren ♥
Antwort von:  YumeKahoko
08.01.2016 21:42
Tja bin halt genau und mir fällt sowas halt auf XP.
Aaaaah ok. Sorry hab mir noch nie die Charakterbeschreibung angesehen aber wenn es da ja steht dann musst du es nicht nochmal extra schreiben. Schaue da jetzt mal flux vorbei.
Aber vllt fragt Thor Loki ja irgendwann zu seiner Vergangenheit und er erzählt ihm dann davon. Da könntest du dann vllt die Frage wie alt Loki bei seiner Ankunft war klären.
Das war übrigens nur eine Anregung ich möchte auf keinen Fall dir deine Geschichte für dich schreiben. ehm nur falls das so klingt. x'D
Es war aber wie immer ein super tolles und spannendes Kapitel und ich bin schon auf Teil 2 gespannt.
LG
Antwort von:  Seregil
10.01.2016 14:38
Hmm ja die Charakterbeschreibung ist zwar da, aber ich glaube es wäre ganz nett das vielleicht nochmal explizit zu erwähnen. Wobei mir aufgefallen ist beim lesen, dass Balder 16 ist und zu Loki sagt, "du bist auch nicht viel älter". Yeah ein Hinweis xDD
Und keine Angst, ich freu mich immer über Vorschläge und seh das jetzt nicht als Eingriff in meine Storyvorstellung, im Gegenteil, ich find das sehr inspirierend. Also danke dafür :D
Von:  Garm
2016-01-08T13:20:36+00:00 08.01.2016 14:20
"Als würde er sich selbst von der Leine lassen", klar schließlich ist sein Schatz in Gefahr und dann hat er jetzt sogar Chancen... Wenn da nicht Baldars kleines Geheimnis ist ~
Antwort von:  Seregil
08.01.2016 21:24
Tihihi, mal sehen wie Thor das aufnimmt. Falls es denn rauskommt :D


Zurück