Zum Inhalt der Seite

Corazón

"Du bist alles für mich"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der wunderbare Morgen

Ein wunderschöner Morgen...Die Vögel zwitscherten, die Sonne schien..und irgendwo im Hintergrund konnte ich deutlich was poltern hören, welches wohl aus der Küche zu kommen schien. Ein leichtes Schmunzeln ging für einen kurzen Moment durch meine Mundwinkel. „Das ist bestimmt wieder Cora-San...“, murmelte ich etwas vor mich hin, ehe ich mich entspannt aus meinem Wirrwarr aus dicken Decken wühlte, einen kleinen Blick auf den Wecker erhaschend, welcher sich auf dem schmalen Nachttisch neben meinem großen dunklen Doppelbett befand und mir nur zu deutlich verriet, dass ich noch mehr als eine Stunde hatte, ehe ich meiner Arbeit im etwa eine halbe Stunde entfernten Krankenhaus nachgehen müsste. 5 Uhr Morgens. War das nicht die perfekte Uhrzeit….Mit einer lockeren Bewegung meiner linken Hand, fuhr ich mir durch meine kurzen dunklen haare, ehe ich mich daran machte, mein Bett zu machen und aus meinem hellbraunen Dreitürer Kleiderschrank Klamotten zurecht zu suchen, in der Bewegung inne haltend, als mir einfiel, was heute noch alles auf mich zukam...
 

Mein Blick verfinsterte sich etwas bei dem Gedanken daran, welcher verdammte Hornochse es mal wieder geschafft hatte, zum 3. MAL hintereinander wegen einer Stichverletzung ins Krankenhaus eingeliefert zu werden...Stalking war etwas, was ich überhaupt nicht schätzte und besonders nicht, wenn es auf eine solch selbstzerstörerische Art und Weise vonstatten ging wie in diesem Fall. Und der Kerl um den es hier ging und der mir jeden Tag das Leben zur Hölle, Pardon, die Arbeit zur Hölle gestaltete, hieß Eustass Kid und war mittlerweile auch so bekannt wie ein bunter Hund bei uns um Hospital. Ein raues Seufzen verließ meine Lippen bei dem Gedanken daran, dass die Krankenschwestern ihn bereits hinter meinem Rücken, was ich auch nur durch ZUFALL mitbekommen hatte, als meinen persönlichen Lieblingspatienten bezeichneten.
 

Und als wäre das nicht schon schlimm genug...Dieser Typ zählte leider Gottes auch noch zu den Glückspilzen, mit dem ich vor etwa einem Jahr noch eine Art..:Sex-Beziehung geführt hatte wenn man so will, zu mehr hatte es einfach nicht werden sollen, zumal meine Gefühle bereits eine heikle Geschichte waren. Ich war durchaus kein gefühlloser Mann, die besaß ich durchaus, aber ich zeigte sie nicht jedermann zumindest was gewisse Gefühle anbelangte und bisher war ich damit auch stets gut gefahren. Doch um zurück zum Thema zu driften: Das mit diesem verfluchten Unfallmagneten und Stalking-Liebhaber, war lediglich Befriedigung meiner körperlichen Bedürfnisse gewesen und ein Teil von mir, dem Teil, dem ich des öfteren wäre es möglich einen gewaltigen Tritt zwischen die Beine verpassen wollen würde, hatte sich irrwitziger weise von diesem Rothaarigen Kobold angezogen gefühlt.
 

Wie übel einem doch der eigene Körper in den Arsch treten konnte….

Ich schüttelte ein wenig den Kopf um mich wieder ins Hier und Jetzt zu befördern und schnappte mir mit geschickten Bewegungen einen Bündel Kleider aus dem Schrank bevor ich mich damit im Schlepptau durch die schmalen Gänge der großen Eigentumswohnung in Richtung Badezimmer bewegte, die Geräuschkulisse aus der Küchenregion nach Möglichkeit zu ignorieren versuchend, auch wenn meine zuckenden Mundwinkel verrieten, dass ich mich amüsierte, während ich, im Bad angekommen, die Tür hinter mir auch gleich zuzog. Wie man schon gut genug hören konnte, lebte ich nicht allein in dieser Eigentumswohnung. Ich lebte um genau zu sein mit dem Jüngeren Bruder meines Adoptivvaters zusammen, der seit meinem 7 Lebensjahr, seitdem Tag an dem ich von seinem älteren Bruder adoptiert worden war, auf mich aufpasste, auch wenn es mein „Vater“ ihm nicht aufgetragen hatte. Zu Anfang verstanden wir uns wirklich nicht gerade blendend…
 

Seine Tollpatschigkeit und seine Gefühlsschwankungen mir gegenüber wurden eine regelrechte Tortur und nicht selten kam es vor, dass ich die ein oder andere gewischt bekommen hatte für Dinge...über die ich heute nur grinsen konnte, wenn auch nur innerlich. Donquichotte Doflamingo, so der Name meines Adoptivvaters, hatte alle Hände voll zu tun, unsere permanenten Streitereien und Hetzjagden durch das Anwesen zu ertragen und nicht seine geliebte Fassung zu verlieren, allerdings nicht, wie ihr nun glaubt, aus dem Grund, dass er wütend würde, nein, eher um nicht permanent in unkontrollierte Lachanfälle auszubrechen. Zwei ganze Jahre brauchten wir um miteinander warm zu werden und innerhalb dieser zwei Jahren hatten wir uns bei jeder Gelegenheit selbst am Esstisch mit essen entweder beworfen oder mit Worten die man eigentlich überhaupt nirgendwo in den Mund nehmen sollte...
 

Bis der Tag kam, an dem es sich alles mit einem Mal änderte. Ein nachdenklicher aber auch verhalten warmer Ausdruck legte sich in meine Augen als ich an diesen Tag zurückdachte. Ich saß auf meinem großen Bett und hatte mich mit unzähligen Medizinbüchern zu füttern versucht, auch wenn es mir nicht gut gegangen war. Ich hatte starkes Fieber und Kopfschmerzen und wollte nicht, dass jemand davon erfuhr, was wirklich ein Kraftakt gewesen war, denn bei Kindern meines damaligen Alters war es wirklich sehr leicht anzusehen, wenn es ihnen gesundheitlich nicht gut ging. Ich erinnere mich noch gut daran, dass es wieder Abendbrotzeit gewesen war und wir uns alle wie jeden Abend an den Esstisch gesetzt hatten. Der Tisch war jedes Mal so voll gestellt mit Speisen aller Art gewesen…

Jedenfalls..Auch an diesem Abend blieb das ewige Gezanke mit Corazón, dessen wahrer Name für mich nie eine Bedeutung gespielt hatte, seit jeher kannte ich ihn nicht unter einem anderen Namen als „Corazón“, nicht aus.
 

Wir bewarfen uns mit Speisen, erhoben unsere, in jedem Fall MEINE, Stimme...und als es mir reichte, wollte ich vom Tisch aufstehen und konnte mich nicht mehr halten. Ich war zu schnell aufgestanden und mein krankheitsbedingter Schwindelanfall hatte sich zu melden begonnen und mich von den Beinen geworfen...Ich muss wohl nicht erwähnen, dass das auch der Moment gewesen war, wo es herauskam das ich krank gewesen war. Jedenfalls hatte mich Corazón zu Bett gebracht und sich wirklich abgehetzt um sich um mich kümmern. Ich war zwar in einem leichten Dämmerzustand aber ich hatte alles mitbekommen. Wie er sich mehrmals lang gelegt hatte beim Versuch mit einer kleinen Schüssel Wasser zu mir ans Bett zu kommen, wie er das selbe Schauspiel mit einem Erkältungstee versucht hatte...Es war ein echtes Trauerspiel für die Augen gewesen. Ich musste kurz bei den Erinnerungen grinsen und schloss die grauen Augen.
 

Als ich irgendwann aber tatsächlich eine kalte und nasse Kompresse auf meiner Stirn liegend hatte und unter den Augenlidern sehen konnte, wie er sich an mein Bett setzte, konnte ich , trotz dessen er mit dem Rücken zu mir saß, das Beben seiner Hände von den Seiten aus erkennen, dicht gefolgt von einem leisen Geräusch, dass sich nach einem Schluchzen angehört hatte… „Law...du leichtsinniges störrisches Kind...Wegen dir rege ich mich nochmal zu Tode auf und kriege einen Anfall nach dem nächsten aber…das du krank wirst, das wollte ich nicht….Hätte ich es nur gesehen das du es bist...hätte ich mich früher um dich kümmern können...“

Ich wusste nicht was es war...Doch..Ich denke, seine Worte haben etwas in mir berührt, gerade weil sie die ersten wirklich gefühlvollen und besorgten Worten gewesen sind, die ich jemals von ihm zu hören bekommen hatte...Vorallem weil er sie wirklich gesprochen hatte. Bei unseren Streitereien, und das war wirklich mehr als lustig eigentlich gewesen, hatte er größtenteils seine verdammten zettel benutzt gehabt um sich auszudrücken...Doch seine Stimme zu hören...in dieser Situation..Und dann so voller Sorge gesprochen...Ja, ich denke es hat mich zutiefst berührt. Jedenfalls sorgte dieses Erlebnis dafür, dass sich unser Verhältnis seitdem sehr stark zu bessern begonnen hatte.
 

Doflamingo, mein Adoptivvater, hatte es ebenfalls mitbekommen und als ich dann 18 wurde und eine eigen Wohnung wollte um mir selbst etwas aufbauen zu können ohne weiter unter den Seidenpantoffeln meines Vaters zu stehen, bekam ich doch tatsächlich eine Wohnung bezahlt. Sogar mit reichlichem Abstand. Der Harken: Corazón wurde mir zugeteilt um auf mich aufzupassen..oder wie ich es wohl eher nannte: um auf IHN aufzupassen, denn dieser Mann, sein gestandenes Alter mal außer acht gelassen, war eine laufende Naturkatastrophe, wenn man nicht auf ihn acht gab. Mich persönlich wunderte es bis heute, wie er es geschafft hatte, einen so hohen Posten bei der Polizei zu bekommen und sich nicht nicht ins Grab zu bringen….
 

Ich beeilte mich mit dem duschen und dem üblichen Prozedere etwas um noch das größte in der Küche retten zu können, denn ich zweifelte nicht daran, das ein gewisser Teil bereits darunter leiden durfte, was auch immer Corazón da drin diesmal zu versuchen schien.

Kurz sah ich zum Spiegel oberhalb meines Waschbeckens. Ich trug einen schwarzen langärmeligen Pullover mit einem leichten Federkragen und einem eigentümlichen Smiley auf der Mitte besagten Oberteils und eine enge graublaue Jeans. Passabel. Mich keines Blickes weiter würdigend, verließ ich schließlich das großzügig eingerichtete Badezimmer um die ebenso große Küche aufzusuchen, nur um wenige Augenblicke später, dann auch schon am Türrahmen stehen zu bleiben und mit einem tiefen Seufzen festzustellen, wie Cora-San sich dabei abmühte Rührei zu machen, wenn man es denn nach dem Experiment im Küchenbereich noch als Rührei bezeichnen konnte. Mutation?
 

Das war eine eher treffende Bezeichnung. Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen bei dem Gedanken und mit ruhigen Schritten kam ich auf den hoch gewachsenen und eigentümlich geschminkten Mann zu, dessen braune Augen ich immer wieder nur allzu gerne sah. Reiß dich zusammen, Law, ermahnte ich mich gedanklich und konzentrierte mich mehr darauf, eine Hand an den Oberarm von Cora-San zu legen und ihn sachte von dem Herz zu schieben. „Setz dich an den Tisch, ich mach das lieber weiter, sonst wird das bis morgen nichts“, erklärte ich ihm mit nach oben zuckenden Mundwinkeln. Kurz huschte Überraschung auf sein Gesicht, ehe sich ein schiefes Lächeln auf seine Lippen legte, welches man bei der Schminke nur bei meiner Entfernung erkennen konnte und sogleich spürte ich, wie mein Herz einen Satz tat.
 

Verdammt...Ich wusste nicht wann es angefangen hatte….Aber seit 4 Jahren ungefähr spürte ich diese Veränderung ihm gegenüber und das gefiel mir gar nicht. Denn wenn diese seltsamen Gefühlsausschweifungen nicht wären, hätte ich mich niemals als so verzweifel gesehen mit Eustass in die Kiste zu springen um meine Befriedig- Oh, verflucht, raus mit den Bilder aus meinen Kopf. Ich musste mich kurz fassen als ich beobachtete, wie er sich auf einem Platz niederließ und nach der Tageszeitung griff. Überall auf den Tresen lagen die Schüsseln...und benutztes Geschirr und Pfannenwender...Alles vollkommen verdreckt. Um es kurz zu machen: Es sah aus als hätte eine Bombe in dem Bereich eingeschlagen. Darum würde ich mich wohl noch kümmern wenn ich es zeitlich hinbekam….
 

Es brauchte etwa 20 Minuten als ich zwei Teller mit Speck und Rührei auf dem Tisch fertig stehen hatte und mich nur noch daran machte, Cora-San und mir einen Kaffee an den Platz zu stellen, dabei aus dem Augenwinkel fragend zu ihm sehend, als ich erkennen konnte, wie er sich etwas zu mir streckte und mit der rechten Hand durch meine Haare strich, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Scheiße.. für einen Augenblick hatte ich meine sonst so perfekt eingestellten Gesichtszüge nicht im Griff und meine Augen weiteten sich ein wenig und verdammt, ich konnte sogar eine sehr sehr bekannte Wärme auf meinen Wangen spüren. „Danke, Law“, konnte ich seine leise und tiefe Stimme hören. Mein Herz schlug wie verrückt und ich sah mit einem etwas verkrampften Gesichtsausdruck zur Seite, Hauptsache nicht IHN ansehend. „Schon gut...Das...konnte man sich doch nicht mehr mit anhören“, gab ich mit so ruhiger Stimme wie möglich von mir….Oja..:Der Morgen hatte ja den wunderbarsten Start mal wieder...

Corazóns kleiner Unfall/Doflamingos Besuch

Der restliche Tag sollte auch nicht viel besser werden wie bereits der Morgen seinen Start gefunden hatte. Ich war seit etwa 8 Stunden auf der Arbeit, inzwischen hatten wir die „schöne und angenehme“ Uhrzeit 14: 35 Ur.In zwei Stunden würde also meine Schicht ein ende nehmen, wenn sich ein gewisser Patient nicht wieder absichtlich schmerzleidig stellen würde, wo wir auch wieder beim Thema Eustass Kid waren. Ich massierte mir mit zwei Fingern deutlich genervt den Nasenrücken, während ich mir die Dienstpläne nochmal ansah, die ich gerade fertig bekommen hatte; es hatte schon etwas gutes, der leitende Chef der Chirurgie zu sein, wenn da eben nicht diese ganze zusätzliche Papierarbeit wäre, die wirklich zwar nervtötend war, jedoch gemacht werden musste, wenn hier nicht alles ins Chaos driften sollte.
 

Ein leichtes Klopfen an meiner Tür ließ mich aus meinen Gedanken reißen und ich hob eine Augenbraue leicht nach oben als ich ein ruhiges „Herein“, über die Lippen brachte. Keinen Moment später öffnete sich dann auch schon die Tür und unsere Krankenschwester Vivi betrat den Raum mit einem entschuldigenden Lächeln, es wirkte auf mich fast mitleidig und ehe sie etwas sagen konnte, wusste ich auch schon Bescheid.
 


 

Na großartig...Dieser verfluchte Jammerlappen ließ jetzt schon unsere Krankenschwestern herum hetzen, damit ich mich um ihn ,wieder einmal, kümmerte.
 

Hatte ich vergessen zu erwähnen, dass es mir auf die Nerven geht wie ein Verrückter hin und her zu rennen, vorallem wenn es für jemanden ist wo ich ganz genau weiß, dass er spätestens heute Abend wieder entlassen werden konnte?
 

Ich winkte mit einer lockeren Handbewegung ab und erhob mich auch gleich von meinem Platz, ihr die Dienstpläne in die Hand drückend.
 

„Hängen Sie die bitte auf, Vivi-ya. Ich kümmere mich um unseren schwer leidenden Patienten...“, gab ich ihr mit fast zu ruhiger Stimme zu verstehen, ehe ich mich mit schmerzendem Kopf auf den Weg zum Zimmer des Rothaarigen machte.
 


 

Wieso zum Henker, konnte dieser Mann mich nicht wie die anderen vor ihm einfach in Ruhe lassen nachdem ich einen Schlussstrich darunter gezogen hatte? Wieso hing er mir weiterhin an meinen Vier Buchstaben als hätte ich mir mit einem Pinsel Honig an selbigem geschmiert? Es konnte doch nicht sein, dass ich es hier mit einer extrem anhänglichen Klette zu tun hatte, denn SO war er auch am Anfang dieser merkwürdigen Beziehung auch nicht gewesen. Gut, Kid war und ist sehr dominant und selbstherrlich...UND herrisch..und ein Arschloch das gerade Leute von wichtigen Arbeiten abhält nur um seine Machosprüche wieder einmal an mir loszulassen, aber bislang war er keine von diesen nervigen Kletten gewesen….Was sich offensichtlich inzwischen gewandelt zu haben schien, zu meinem persönlichen Verdruss.
 


 

Auf dem Weg zu seinem Zimmer, begegnete ich auch noch einigen anderen der Krankenschwestern, welchen ich nur ein knappes Nicken zur Begrüßung zuwarf, dem ein oder anderen Patienten einen skeptischen Blick zuwerfend, bevor ich doch tatsächlich ungläubig einen mir nur allzu bekannten Mann erkennen konnte, der sich..mit einem leicht ungesund angeknackst aussehenden Bein auf einem der vielen Stühle im Wartebereich saß. Das konnte doch wohl nicht wahr sein. Ohne großartig abzuwarten, bewegte ich mich auf besagten Wartebereich zu und hielt vor ihm an, mich mit einem Seufzen zu ihm beugend und mit einem Finger gegen seine Stirn tippend und eine Braue nach oben ziehend. „Cora-San...Wie hast du DAS schon wieder hinbekommen?“, wollte ich mit einem Hauch von Ironie in meiner Stimme wissen und erntete kurz einen verwirrten Blick, bevor er mich erst richtig zu realisieren schien.
 


 

Mit geschickten Fingern kramte er aus seiner Hosentasche ein Handy hervor in welchem er etwas einzutippen begann, ehe er es so zu mir hielt, dass ich sehen konnte, was er geschrieben hatte.
 

(„Ich bin die Treppen beim Präsidium runtergefallen. „)
 

Ich hatte es fast geahnt, dass mir so etwas noch bevorstand… ich sagte doch, um diesen Mann muss man sich die größten Sorgen machen und mittlerweile müsste meine Haare eigentlich grau vor vielen Sorgen sein. Ich stieß ein Seufzen über meine Lippen und wandte mich einer Schwester zu, die gerade durch die Gänge wuselte. „Entschuldigen Sie, Schwester Nami-ya, bringen Sie mir bitte einen Rollstuhl. Und lassen sie jemanden zu Eustass Kid schicken.“ Sie nickte auf meine Anweisung und bewegte sich auf schnellen Beinen durch die Gänge zu den Räumlichkeiten, in welchem die meisten Rollstühle aufbewahrt wurden. Ich drehte mich in Corazóns Richtung und konnte es nicht verhindern, dass Sorge in meinen Augen aufblitzte. Seine braunen Augen sahen mich entschuldigend aber auch ruhig an, ehe er noch etwas in sein Handy zu tippen begann und es nochmals vor mich hielt, ein kleines schiefes Grinsen hatte sich auf seinen Lippen breit gemacht.
 


 

(„Sehen wir es positiv: Ich konnte dich auf der Arbeit besuchen kommen“) Gleich nach diesem Satz, machte sich etwas Unglauben in meinen Augen breit, bevor ich ihm eine kleine Kopfnuss auf seinen mit einer roten Mütze bestückten Kopf gab und schwach lächeln musste. Mir fielen wirklich die Worte…
 

Es brauchte eine Weile, bevor Nami mit dem Rollstuhl zurückkam und fragend zu mir sah. „Haben Sie jemanden zu Eustass Kid schicken können?“ Sie nickte mit einem leichten Grinsen auf den Lippen zu mir. „Ja. Allerdings wusste ich keinen anderen, der diesen etwas komplizierten Patienten auf Trab halten kann, als unseren Auszubildenden Ace. Ist das okay gewesen?“ Ich sah sie mit zuckenden Mundwinkeln an...Ich mochte diese Krankenschwester. Und besonders mochte ich, wen sie zu Kid geschickte hatte, denn dieser aufgeweckte Kerl, würde diesen herrischen Mann eindeutig ein paar Stunden zu beschäftigen wissen, aber auch zu nerven. Solange konnte ich mich bestens mit meinem persönlichen Sorgenproblem kümmern.
 


 

Ich gab ihr zu verstehen, dass es vollkommen in Ordnung war und wandte mich wieder Corazón zu, welchem ich half, sich in den Rollstuhl setzen zu können, was schon etwas witzig aussehen dürfte, wenn man sich diesen kleinen Stuhl und diesen etwas mehr als 2 Meter großen Kerl ansah. „Wir gehen erst einmal dein Bein röntgen und danach schauen wir mal, was du da wieder geschafft hast, Cora-San...“, gab ich ihm zu verstehen und schob ihn durch die Gänge des großen Krankenhauses, welches seit einigen Jahren den besten ruf innerhalb dieser Stadt aber auch außerhalb inne hält. Der Krankenhausleiter, Kuzan, war ein sehr bekannter und beliebter Mann und besaß enormen Einfluss. Außerdem war es sehr angenehm für ihn zu arbeiten, wenn ich da an meine letzte Stelle in einem anderen Krankenhaus dachte, welches von einem wahnwitzigen Kerl namens Moria geführt wurde….eine kalte Gänsehaut begann meinen Rücken zu bedecken als ich an dieses laufende Abbild eines schlecht ausgestatteten Rocky Horror Picture Show Darstellers dachte. Ich atmete kurz etwas durch, bevor ich mich auf meinen persönlichen „Aufpasser“ konzentrierte, der gerade allen ernstes auf dem Handy Tetris zu spielen schien, zumindest sah es verdammt so aus….
 


 

So viel zum Thema Ende meiner Schicht. Als ich fertig war und es sich herausstellte, dass er sich das Bein verstaucht, aber glücklicherweise nicht gebrochen hatte, musste ich mich um die Bandagen und die Schiene kümmern und danach noch um Eustass, der wie ein verrückter durchs halbe Krankenhaus zu brüllen angefangen hatte. Schlimmer als ein Sack Flöhe...Als es dann aber endlich vorbei war, warf ich Corazón einen Blick zu, der sich mit einer Krücke diesmal , die deutlich zu klein war, über die Gänge zu mir bewegte...und sich fast damit lang legte, hätte ich ihn nicht noch schnell erreichen und stützen können. Ich warf der Krücke einen skeptischen Blick zu. So oft wie er sich etwas tat, würde es sich garantiert lohnen, wenn ich Krücken nach seinen Körpermaßen anfertigen lasse, denn bei den kleinen Dingern würden noch öfter Unfälle als sonst geschehen.
 


 

„Bist du mit dem Wagen hier?“, fragte ich ihn und sah ihn an, er schüttelte langsam den Kopf und hielt mir nach nur einigen Sekunden des Schreibens das Handy unter die Nase, während ich mich mit ihm zu den Umkleiden bewegte; immerhin mussten meine Arbeitsklamotten aus und eine Dusche brauchte ich definitiv auch, so viel geschwitzt hatte ich auch noch nie...Ekelhaftes Gefühl. („Nein, bin ich nicht. Mein Wagen ist doch noch bei der Reparatur und ist erst übermorgen fertig“)
 

Ich las mir die Nachricht aus dem Augenwinkel durch und half ihm, sich in der Umkleide auf eine der Bänke niederzulassen.Ah...Stimmt ja, da war was gewesen..Das hatte ich bei all dem Stress hier auf der Arbeit ganz vergessen gehabt. Ich sah mich etwas um und hob die Mundwinkel ein wenig. Es war niemand hier...“ Cora-San. Wir sind allein, du kannst auch gerne reden“, schmunzelte ich ihm entgegen und zog mir den weißen Kittel von den Schultern, ihn in einen Beutel verstauend, welchen ich aus meinem Spind geholt hat, danach meine Wechselsachen ebenso hervorkramend.
 


 

Ich vernahm ein kleines Geräusch und wandte ihm mein Gesicht über die Schulter fragend zu, das leichte Schmunzeln auf den Lippen von ihm erkennen könnend. Er schwieg. Ein Brummeln verließ meine Lippen, wofür ich mich innerlich doch wirklich schallen könnte, da es sich fast so anhörte, als würde ich über sein Schweigen beleidigt sein...“Ich gehe mich eben duschen und umziehen, danach können wir nachhause fahren“, erklärte ich ihm und ging in das angrenzende Gemeinschaftsbad um mich zu duschen und im Anschluss nach dem abtrocknen anzuziehen.
 


 

Als wir am Abend mit dem Wagen zuhause ankamen, wundere ich mich ziemlich darüber, als ich den schwarzen Jaguar vor unserer Einfahrt erkennen konnte. Und das Kennzeichen bestätigte mir dann nochmal ganz deutlich, dass es der Wagen von meinem Adoptivvater war. Na große Klasse, was will er denn so spät am Abend?, rätselte ich innerlich und aus dem Augenwinkel konnte ich das ebenso nachdenkliche Gesicht von Corazón erkennen. Ich parkte den Wagen und stieg aus, um ihm dabei zu helfen, aus dem Wagen zu kommen, mit ihm im Schlepptau, nach dem Abschließen des Wagens, zur Wohnung marschierend, die verfluchten Treppen die zur Wohnung führten verfluchend. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir dann aber auch endlich an der Tür angekommen waren und ich mit meinem Schlüssel selbige aufsperren konnte. Das erste was mir entgegenkam, war das Geräusch einer mir zu bekannten Stimme. Meine Gesichtszüge verfinsterten sich. Es war eine Sache, dass dieser Kerl wirklich nicht die Bedeutung des Satzes „MEINE Wohnung“ verstand und natüüüürlich nur aus Sicherheitsgründen den Wohnungsschlüssel hatte nachmachen lassen aber eine andere, wenn er diesen Scheißkerl mit hier hin nahm und nein, es war ausnahmsweise mal nicht Eustass Kid gemeint, wie denn auch, wenn der sich jammernd wie der letzte Idiot dazu durchringen lassen hatte um einen weiteren tag im Hospital bleiben zu können.
 


 

Ich konnte Corazóns Hand sanft über meine Haare streichen spüren als würde er genau wissen, was durch meinen Kopf ging und als ich ihm einen Blick zuwarf, konnte ich diesen aufmunternden Blick erkennen, der meine Beine weich werden ließ. Scheiß Hormone...Ich brauchte eine kleine weile, bevor ich mich mit ihm dann im Schlepptau Richtung Wohnzimmer begab, aus welchem auch die Stimmen erklangen und siehe da, da saßen sie auch tatsächlich auf dem beigen Ledersofa mittig des Raumes. Das ganze Zimmer war sehr in hell gehalten und ein hellbrauner Teppich mit leichten dunkleren Brauntönen als Effekte zierte den Platz unter dem Sofa. Gegenüber von selbigem befand sich ein kleiner Tisch aus Glas, auf welchem sich ein schwarzer Flachbildfernseher postierte. Sogar einen Kamin gab es hier, doch der befand sich in meinem Schlafzimmer gegenüber dem Doppelbett. „Ah...Da seid ihr ja. Ich dachte du hast früher Schluss, Law….fufufufu~“, konnte ich das Grinsen aus der Stimme meines Vaters vernehmen, der sich breitbeinig wie der Schaich persönlich auf dem Sofa sitzend befand, beide Arme demonstrativ auf den Lehnen des besagten Sofas liegend und neben ihm saß ER. Vergo.
 


 

Ein Mann mit kurzem schwarzem Haar und auffälligen Zick Zack förmigen Koteletten und einer schwarzen Brille, die ihm
 

das typische Man in Black Aussehen verlieh.
 

Ich seufzte rau auf und kam auf das Sofa zu, um Corazón so sanft wie möglich darauf niederlassen zu können, dessen bandagiertes Bein auf dem kleinen zusätzlichen Tisch vor dem Sofa ablegend, welches hellbraun und aus Holz war. „Ich hatte auch früher Schluss eigentlich aber leider Gottes gab es Komplikationen...“, antwortete ich ihm und warf einen Seitenblick zu besagter Komplikation. Doflamingos Augen, auch wenn ich es wegen der auffälligen spitz zulaufenden Sonnenbrille nicht erkennen konnte, wanderten garantiert in Richtung Corazón und eine Braue zog sich leicht nach oben, während das Grinsen auf seinen Lippen kaum merklich breiter wurde.
 

„Wie hast du das jetzt wieder geschafft, Roci?“ Der gefragt verzog die geschminkten Mundwinkel kaum merklich und zückte sein Handy hervor, auf welchem er etwas schnell zu tippen begann, es in seine Richtung haltend. Ich konnte es von meiner Position aus nicht erkennen, aber da ich bereits wusste, wie es passiert war, war das auch kein Drama.
 


 

Ein Glucksen verließ die Lippen meines Vaters und er fuhr sich mit einer seine großen Hände durch seine blonden leicht nach oben stehenden kurzen Haare.
 

„Du bist wie üblich wieder einmal der größte Tollpatsch..“
 

ich schmunzelte ein wenig darüber und wandte mich dann stirnrunzelnd zu Doflamingo, Vergo dabei keinen weiteren und mehr als notwendigen Blick zuwerfend; dieser Mann war widerlich und ich mochte ihn nicht, vorallem wie er sich Doflamingo gegenüber anbiederte gehörte fast zur Rubrik Arschkriecherei. Aber das, was mir am meisten auf den Magen schlägt und weswegen ich mehr als froh war, dass Corazón bei mir war, waren seine ständigen und ach so unauffälligen Versuche, sich an ihm anzunähern und das garantiert nicht in freundschaftlicher Absicht, wenn ich da nur einmal daran denke, wie er ihm damals als wir noch im Familienanwesen gewohnt haben, eine Hand ans Steißbein gelegt hat...Ich atmete tief durch, ehe ich mich soweit gesammelt hatte, um meine Worte über die Lippen bringen zu können.
 


 

„Kann ich euch einen Kaffee oder Tee bringen, wenn ihr schon so spontan mal vorbeikommt?“ Der Kopf meines Vaters drehte sich in meine Richtung und ein belustigtes Zucken ging durch seine Mundwinkel.
 

„Mir würde ein Tee gefallen...~“, vernahm ich seine Antwort und Vergo winkte lediglich mit einer Handbewegung stumm ab, ehe ich mich dann umwandte und in die Küche ging, um Wasser aufzusetzen; für Corazón machte ich ebenfalls einen allerdings einen Früchtetee, denn bei seinem Bruder wusste ich genau, dass er Süßes eher weniger mochte und fummelte somit aus dem Schrank einen Earl Grey und einen Früchtetee hervor, dabei das Geräusch des kochenden Wassers hörend. In meinem Kopf machte sich eine ganz deutliche Frage breit...Was wollte er dieses Mal hier? Denn jedes Mal wenn er hier war, war irgendwas und ich zweifelte daran, dass es diesmal nicht so war.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Katsumi-Youko
2019-10-15T18:40:31+00:00 15.10.2019 20:40
Hallo und schönen guten Abend

Bin heute durch Zufall über deine Geschichte gestolpert und fand sie eigentlich ganz schön

Besteht die Möglichkeit, dass du sie noch weiter schreibst...

Würde gern wissen wie es weiter geht

Ganz liebe Grüße Youko


Zurück