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The Unstoppable Life

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The Unstoppable Life

Eine Zeit lang war er einfach nur gegangen. Den Blick stur auf den grauen Asphalt unter sich gerichtet und nicht darauf achtend, wo er überhaupt hinlief. Es war ohnehin einerlei und erst als ein leichter Nieselregen einsetzte, zog er sich unter das löchrige Dach eine Bushaltestelle zurück, um wenigstens ein wenig Schutz vor der Nässe zu haben. Er war allein hier. So spät fuhr kein Bus mehr, daher ließ er sich auf der kalten Metallbank nieder, lehnte seinen Kopf an die Scheibe hinter sich und starrte in die kleine Lampe über seinem Kopf.
 

Viel Licht brachte sie nicht, aber doch genug, um einen kleinen Nachtfalter immer wieder dazu zu bringen, gegen das heiße Plastik zu flattern, das die Birne umgab. Gerade fühlte er sich ähnlich wie dieses kleine Insekt. Unfähig, den Zusammenhang der Schmerzen zu verstehen, die er sich immer wieder selbst zufügte. Es machte alles überhaupt keinen Sinn.
 

Sein Blick klebte an der Szene, bis der Nachtfalter schließlich aufgab und endgültig - ob erschöpft oder tot konnte er nicht sagen - am Boden liegen blieb. Er fuhr sich über die Augen und blinzelte dann ein paar Mal, sah hinaus in die Nacht und erhob sich dann etwas schwerfällig. Der Regen hatte wieder aufgehört und langsam machte er sich auf den Rückweg nach Hause, nicht ganz sicher, was er dort vorfinden würde. Er würde sich entschuldigen müssen, aber er hatte keine Ahnung, ob er die richtigen Worte dafür finden konnte.
 

Langsam schlurfte er die Treppen zu der kleinen Wohnung hinauf, welche er sich mit Daisuke teilte, schloss nach einigem Zögern die Tür auf und betrat die Wohnung. Leise drückte er die Tür ins Schloss und streifte seine Schuhe von den Füßen. Diese Handlungen liefen mechanisch ab, seine Gedanken waren weit, weit weg vom aktuellen Geschehen und so erschrak er auch ziemlich, als eine Hand sich an sein Kinn legte und ihn zum Aufsehen zwang. Mit schreckweiten Augen starrte er Daisuke an, unfähig sich zu rühren oder etwas zu sagen. Er versuchte in den Augen des Rotschopfes zu lesen, was in diesem vorging, was er fühlte, aber untypischerweise blieben diese ihm verschlossen, eine Antwort ihm verwehrt.
 

"Bist du okay, Tooru?", hörte er Dai fragen und starrte ihn überrascht an, als er die Sorge in dieser Frage wahrnahm. Er überlegte, war sich nicht sicher, ob und wie er antworten sollte. "…ich…ich glaube schon", erwiderte er schließlich. Dai ließ ihn nach einem weiteren prüfenden Blick los und wandte sich wortlos ab, ging zurück ins Wohnzimmer. Vollkommen verunsichert blieb Kyo im Flur stehen, überlegte, was Daisuke wohl erwartet hatte, bis ihm bewusst wurde, dass Daisuke wissen wollte, ob er sich selbst verletzt hatte oder vorhatte, sich selbst zu verletzen. Das hatte er allerdings nicht getan und im Augenblick hatte er es auch nicht vor. Er war lediglich etwas nass und durcheinander. Er zog seine Jacke aus, hängte diese auf und ging dann auf besockten Füßen ins Badezimmer, wo er sich ganz auszog und erst einmal unter die Dusche stieg, um sich aufzuwärmen und wieder einen klaren Gedanken zu fassen.
 

Daisukes Verhalten verunsicherte ihn zutiefst und er hatte keinerlei Vorstellung davon, wie er darauf reagieren sollte. Dass er ihn mit seiner abweisenden Reaktion am Vormittag verletzt hatte, war ihm bewusst, auch wenn er das nicht beabsichtigt hatte. Seine Gedanken kreisten noch ein wenig und abwesend wusch er sich, trocknete sich ab und zog dann die Jogginghose an, welche auf der Waschmaschine lag und das T-Shirt. Beides gehörte Daisuke und er versank darin, aber das war ihm egal. Beides roch nach dem Gitarristen und er vergrub seine Nase im Shirt, atmete tief ein und schloss für einen Moment die Augen, sammelte sich noch einmal und trat dann aus dem Bad, ging langsam ins Wohnzimmer, wo Daisuke auf dem Sofa saß, ihn abwartend ansah.
 

Schüchtern lächelnd setzte er sich ans andere Ende des Sofas, suchte noch immer nach Worten, doch bevor er etwas sagen konnte, zog Daisuke ihn schon in seine Arme, drückte ihm einen Kuss an die Schläfe und murmelte leise: "Du musst nichts sagen…ich hab schon verstanden"
 

Das schüchterne Lächeln wich einem Strahlen, welches Daisukes eigenem Lächeln Konkurrenz machen konnte und Kyo drehte sich in Daisukes Armen, küsste ihn dann zärtlich, versuchte statt mit Worten mit dem Kuss zu sagen, was in ihm vorging.
 

Der Gitarrist ging auf den zärtlichen Kuss ein und hielt den blonden Sänger sanft umfangen, verstand, dass Kyo ihm sagen wollte, dass er ihn nicht hatte verletzen wollen mit seinen harschen Worten, die am Morgen gefallen waren.
 

Die ganzen Sitzungen mit dem Management und dem Marketing hatten ihre Spuren bei der gesamten Band hinterlassen, aber den Sänger hatten sie besonders mitgenommen, da seine Werke, seine Worte, sein Inneres kritisiert worden war und man ihn aufgefordert hatte, seine Texte zu verändern. Sie sollten sanfter werden, nicht immer so negativ und voll harscher Kritik an den Missständen der Gesellschaft oder dem aktuellen Weltgeschehen sein. Der Sänger war während dieser Sitzung schon ausgerastet und hatte der Gegenseite mehr als deutlich klar gemacht, was er von ihren Vorschlägen bezüglich seiner Texte hielt und dabei seinem Ruf als Warumono wahre Ehre gemacht. Daisuke hatte ihm nur eine unschuldige Frage gestellt und war von Kyo ebenso heruntergeputzt worden, wie ihre Manager und die Mitarbeiter der Marketingabteilung, bevor der Blonde kommentarlos die Flucht nach draußen angetreten und verschwunden war, um sich zu beruhigen.
 

Das hatte er anscheinend getan, denn er lag jetzt friedlich und entspannt in Daisukes Armen und dämmerte langsam weg, jetzt wo die Anspannung aus seinem Körper gewichen war. Daisuke betrachtete das schlafende Bündel Mensch in seinen Armen und lächelte auf ihn hinab. Das Leben ging weiter.
 

~Owari~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  KillaKyo
2015-11-09T17:16:28+00:00 09.11.2015 18:16
Was wie wo? Was hab ich nun schon wieder gemacht? XD und vor allem womit? Ich häng mit dem Posten doch immer hinterher :) aber wirklich sehr süß - vielleicht sogar einen Tick zu viel ! Wir brauchen mehr Drama ;) Bei der Hand am Kinn dachte ich ja schon wieder in ganz andere Richtungen *hrhr*
Antwort von:  ScarsLikeVelvet
09.11.2015 18:19
Du hast gar nix gemacht...ich hab in Help is on the way gelesen und da war dieser Post, wo Kyo und Kai sich gestritten hatten...aber ich wusste nicht, ob ich das Pairing gelassen, hab Lisa gefragt und sie meinte, Dai als Partner für Kyo wäre toll...und ich brauchte nicht noch mehr Drama...davon hab ich genug ^.~
Von:  myamemo
2015-11-08T18:40:57+00:00 08.11.2015 19:40
Oh ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Kyo reagieren würde, würde jemand ihn auffordern seine Texte in irgendeinerweiße ins positive zu ändern... zwar konnte Dai da ja nun wirklich nichts für >.< aber Kyo hat sich ja entschuldig, auf seine eigene Weise ^^
Und was war zu niedlich, wie er sich in Dais Sachen gekuschelt hat und dessen Duft in sich aufgenommen hatte.
Auch danke für die Widmung, für das Pairing bin ich doch gerne verantwortlich *-*
*knuddelz*

lg mya ^^
Antwort von:  ScarsLikeVelvet
08.11.2015 19:48
immer wieder gerne ^^


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