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Vergissmeinnicht

Angelina x George
von

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Epilog

                                                     ~5 Jahre später~

 

- Loch Coruisk, Schottische Highlands –

 

„George Weasley, verdammt nochmal, hilf mir jetzt in die dämlichen Schuhe, schließlich ist es deine Schuld, dass ich mich vor lauter Rückenschmerzen nicht mehr bücken kann. Wir kommen noch zu spät.“

 

George lachte und kam aus dem Badezimmer, während er im Gehen immer noch seine Fliege richtete. Der dunkelblaue Frack stand ihm ausgezeichnet. Er trat zu Angelina, die in einem bodenlangen Traum aus roter Seide mit grimmig funkelnden Augen auf dem Bett saß und hob belustigt die schwarzen High Heels auf, die neben ihr auf dem Boden lagen. Er kniete sich vor sie, schob nacheinander ihre beiden Füße in die Riemen der Schuhe und schloss sie sorgfältig. Als er fertig war, richtete er sich auf und legte seine Hände auf ihren gewölbten Bauch, während er ihn sanft küsste. Er zog eine Augenbraue hoch, sah nochmals auf die Schuhe herab und schaute seine Freundin  skeptisch und immer noch belustigt an, während er ihr auf die Beine half.

 

„Selbst anziehen kannst du diese Mörderhacken nicht mehr, ja? Aber trotzdem willst du heute den ganzen Tag darauf durch die Gegend stöckeln? Nicht, dass du mir noch umkippst in deinem Zustand.“

 

Angelina streckte ihm die Zunge heraus.

 

„Ich bin nur schwanger, nicht sterbenskrank, George. Zu diesem Kleid kann man eben keine flachen Schuhe tragen, du Banause. Auch die Brautjunger muss an so einem Tag perfekt aussehen, genauso wie der Rest dieses Tages einfach perfekt sein muss. Es ist schließlich meine beste Freundin, die heute heiratet.“

 

Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Nasenspitze. Er lachte und reichte ihr den Arm.

 

„Na dann, du Königin der Highlands. Lass uns gehen.“

 

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„Angie, verdammt wo warst du so lange! Wir müssen uns noch um den Feinschliff am Brautstrauß kümmern, das weißt du doch.“

 

Alicia stand kopfschüttelnd auf der satt grünen Wiese direkt am Ufer des Loch Coruisk. Sie trug ebenfalls bereits ihr Brautjungfernkleid und auch ihr schmeichelte die rote Seide. Sie sah mit ihren aufgesteckten Locken hinreißend aus. Alles war über und über mit bunten Blumen in den verschiedensten Gestecken arrangiert worden und mitten auf der Wiese standen der Brautbogen und die Stühle für die Gäste bereit. Der schottische Highlandsommer zeigte sich heute von seiner besten Seite, denn ausnahmsweise strahlte die Sonne vom Himmel und tauchte den See in ein ungewohnt warmes Licht. Der Loch lag ruhig da und am Horizont konnte man das Meer erkennen. Im Hintergrund erhob sich Castle Minginish, der Familiensitz der Flints. Auch das uralte Schloss strahlte in neuem Glanz und trug zur Feier dieses Tages Blumenschmuck auf seinen Jahrhunderte alten Zinnen.

Angelina lächelte entschuldigend und nickte in Richtung ihres Bauches.

 

„Georges Entscheidungsunfähigkeit, was seine Fliege anging, und mein Rücken, Alicia. Du weißt doch ganz genau wie das ist, oder muss ich dich daran erinnern wie sehr du mir vor zwei Jahren damit in den Ohren gelegen hast?“

 

Alicias Gesichtsausdruck wurde versöhnlich. In diesem Moment trat Viktor Krum zu ihnen, auf seinem Arm die eineinhalb jährige Rajna, die fröhlich gluckste, als sie ihre Mutter erblickte, und küsste Alicia lachend auf die Lippen.

 

„Lass sie wenigstens verschnaufen, bevor du sie zu eurem nächsten Einsatzgebiet hetzt, Bubo. Du warst selbst ausgesprochen wehleidig damals, das kannst du ihr wirklich nicht vorwerfen. Außerdem ist wirklich noch genug Zeit bis zur Trauung und das werte Brautpaar ist noch lange nicht in Sicht.“

 

Alicia wurde leicht rot, als er ihren Kosenamen einfach so vor den anderen benutzte. Es war das bulgarische Wort für Seidenraupe und sonst benutze er es nur in äußerst intimen Momenten, wenn sie zu zweit alleine waren. Aber sie konnte es ihm nicht verdenken, heute war anscheinend auch ihr sonst so zurückhaltender Viktor übermäßig entspannt und gut aufgelegt. Schließlich war heute Katies großer Tag, auf den ihre beste Freundin so sehnsüchtig all die Jahre hatte warten müssen. Marcus Flints Scheidung von Iphigenie war im Januar dieses Jahres rechtskräftig geworden.

Alicia küsste Angelina entschuldigend auf die Wange und legte ihr eine Hand auf deren leicht gewölbten Bauch. Die beiden Frauen lachten beide gleichzeitig los. Heute konnte nichts ihre Laune trüben, jeder schien die euphorische Stimmung des Brautpaars zu teilen.

 

„Na dann los, Feldmarshall Spinnet. Lassen wir die Blumen nicht noch länger warten. Lee müsste gleich hier sein, Jungs, ihr denke zu dritt schafft ihr es bestimmt, mein Patenkind solange zu unterhalten, bis wir zurück sind, oder?“

 

Viktor zog eine Augenbraue nach oben und George lachte spöttisch, bevor er einen nicht ganz ernstgemeinten Kussmund in Richtung seiner Freundin warf.

 

„Gerade eben so, werte Damen. Los, geht schon.“

 

Lachend griff Angelina Alicias Hand und zog sie in Richtung Festzelt davon.

 

--------------

Die untergehende Sonne tauchte das gegenüberliegende Seeufer in tiefes Rot und der Abendwind löste einige Strähnen aus Angelinas Lockenpracht. Sie stand etwas abseits der anderen Gäste direkt am Ufer, ihre Schuhe in der Hand. Das weiche Gras kitzelte sie an den Zehen. Sie wollte ein paar Minuten für sich selbst genießen und das Gefühl für immer in ihrem Herzen festhalten. Zwei ihrer besten Freunde hatten heute geheiratet und damit ihre kleine „Familie“ noch ein wenig näher zusammengebracht, die vor knapp eineinhalb Jahren schon durch die kleine Rajna, deren Patentante sie war, ergänzt worden war. Bald würde ihr eigenes Kind hinzukommen. Georges Sohn. Sie hatte ihm noch nicht verraten, dass sie das schon wusste. So viel Glück erschien ihr beinahe so unglaublich, dass es eigentlich nicht wahr sein konnte.

 

Vor einigen Minuten hatte das strahlende Brautpaar den Hochzeitstanz eröffnet und tanzte jetzt, begleitet von vielen anderen Paaren, eng umschlungen und ineinander versunken zu den Klängen, die Lee dem Flügel und Marcus jüngere Schwestern  einem Cello und einer Violine entlockten.

Bevor sie ihn sehen konnte, spürte Angelina, wie sich Georges warme Arme von hinten um sie legten und vorsichtig ihren Bauch umfassten. Sie musste leise lachen.

 

„Vor dir kann ich mich nirgendwo verstecken, richtig?“

 

Er grinste, das konnte sie spüren, während er sein Gesicht in ihren Haaren vergrub, aber er antwortete nicht auf ihre Frage.

 

„Darf ich um diesen ersten Tanz bitten, Madame?“

 

Sie lächelte und drehte sich zu ihm um. Auffordernd breitete sie ihre Arme aus und er begann lachend, sie langsam im Kreis zu drehen, so dass ihr Kleid leicht im Wind wehte.

 

„Du bist die bezauberndste Frau heute hier, Angie, weißt du das? Da kann nicht mal die Braut mithalten.“

 

„Du bist ein alter Charmeur, George Weasley. Lass das ja nicht Katie hören.“

 

Nach einigen weiteren Drehungen zog er sie zu sich heran und sie legte ihren Kopf an seine Schulter, während sie langsam weiter tanzten.

 

„George, was würdest du davon halten, wenn wir unseren Sohn Fred nennen?“

 

Er blieb stehen, hob ihr Kinn zu sich nach oben und schaute sie ungläubig und erstaunt an.

 

„Wir bekommen einen Jungen?“

 

Sie lächelte nur und begann zu grinsen, als sie sah, wie Georges Augen zu funkeln begannen und sich Stolz und Freude darin wiederspiegelten. Er zog sie lachend an seine Brust und küsste sie auf die Stirn.

 

„Das ist eine gute Idee, Angie. Eine fabelhafte Idee.“

 

 

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