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In Rhian

Sommerferien für Fortgeschrittene - FERTIG
von

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Der Duellierclub

In Rhian
 

Teil 7 - Der Duellierclub
 

Zeit: Ende des 7. Hogwarts-Jahres

Ort: Duellierclub, Hogwarts

Beteiligte Personen: Ron und Ginny Weasley, Professor Snape, Draco Malfoy, Gwenna Talwyn, ein Creevey, Vincent Crabbe und Gregory Goyle

Disclaimer: siehe Teil 1.

~*~

Prolog:

Falls sich langsam jemand fragt, was dieser Titel "In Rhian" eigentlich soll - Geduld bitte, ich werde das schon noch erklären. Aber vorerst geht es im Duellierclub weiter und wir können nur hoffen, daß es dabei keine Toten gibt!

~*~

Story:

Ron kam aus den Umkleiden - auch er wollte heute am Duellierclub teilnehmen, obwohl er Snape nicht ausstehen konnte und die Sache auch sonst reichlich blöd fand. Aber es gab dieses Mal einen besonderen Anreiz für ihn: Malfoy würde da sein.

Und wie die Dinge standen, hatte er es auf Ginny abgesehen, die der heimliche Star des Clubs war. Er würde mit Sicherheit versuchen, sie allein zu sprechen - oder schlimmeres mit ihr zu tun - und dann wollte Ron da sein, um einzugreifen. Und vielleicht konnte er schon vorher auf dem Podium ein paar Zaubersprüche nach dem dämlichen Frettchengesicht schleudern.

Insgesamt war er sehr zufrieden mit sich selbst.

Malfoy hatte mindestens einen Tag auf der Krankenstation verbracht - das allein schon war für Ron ein Triumph. Es ärgerte ihn nur, daß der Mistkerl so leicht zu erledigen gewesen war.

Im Slytherin-Gemeinschaftsraum, als Ron noch dachte, er müsse die Ehre seiner Schwester retten, hatte Malfoy sich praktisch überhaupt nicht gewehrt. Er war ausgewichen, ja, und hatte versucht Rons Fäuste abzufangen, aber er hatte erst gegen Schluß, als die Schläge immer mörderischer wurden, selbst ein paar Hiebe gelandet.

Dabei war er doch sonst kein Feigling. Es hatte schon Schlägereien mit Harry gegeben, die hinterher beide auf die Krankenstation gebracht hatten. Ron konnte es sich nur so erklären, daß Malfoy seinen Ruf als Hogwarts-Boxchampion kannte und aus übergroßer Angst nicht in der Lage gewesen war, zurückzuschlagen.

Dann würde er gleich auf dem Podest leichtes Spiel mit ihm haben.

Er dachte an Beth Ferguson - die meisten seiner Verletzungen stammten von ihr, als sie hereinstürmte und sich auch noch auf Malfoy werfen wollte. Dabei hatte sie völlig unkontrolliert um sich geschlagen und nicht den Slytherin, sondern den Gryffindor versehentlich gegen die Wand geklatscht. Dummerweise war dabei aus Ron kein Prinz geworden, sondern nur ein Schüler, der aussah, als hätte er eine ordentliche Abreibung bekommen.

Natürlich würde er keinem erzählen, was im Gemeinschaftsraum wirklich passiert war - und er hoffte auch, daß Beth es für sich behalten würde - denn es war einfach zu peinlich, von einem Mädchen außer Gefecht gesetzt zu werden! Sollten ruhig alle glauben, Malfoy hätte ihm die Verletzungen zugefügt, die Madam Pomfrey ihm verbunden hatte.

Noch etwas an der Sache störte Ron.

Das fiel ihm jetzt erst auf.

Malfoy war wieder auf den Beinen - jedenfalls insoweit, daß er am Duellierclub teilnehmen konnte - aber wieso hatte er sich noch nicht bei Dumbledore beschwert? Die kleine Petze rannte doch sonst immer mit allem zum Schulleiter. Ron erinnerte sich noch ganz gut an sein drittes Jahr und das Desaster mit dem Hippogriff. Wegen des dämlichen Kratzers, den Malfoy abbekommen hatte, weil er nicht vorsichtig genug gewesen war, hatte er das komplette Ministerium in Aufruhr versetzt.

Was könnte es für einen Grund geben, daß Malfoy sich erst weigerte, sich seiner Haut zu wehren und dann auch noch darauf verzichtete, Ron von der Schule werfen zu lassen? Es sah so aus, als hätte irgendetwas seinen Kampfgeist gebrochen.

Doch was konnte das sein?

Da war Ginny. Ron hatte sie eben in der Menge ausgemacht; sie war dabei, auf's Podest zu steigen. Er sah sich kurz um, entdeckte Malfoy in der Nähe der Umkleiden und beschloß, daß das weit genug weg von seiner Schwester war. Er würde ihn sich später vorknöpfen. Und hoffte, daß der Schleimbeutel dann wenigstens zurückfeuerte.

Noch einmal - ohne Unterbrechung durch Ginny - fragte er sich, was Malfoy wohl dazu bringen könnte, sich so irrational zu verhalten.

Der Start-Gong des ersten Duells ertönte, bevor er sich darauf einen Reim gemacht hatte. Eine Hufflepuff trat gegen seine Schwester an - und verlor kläglich nach der ersten Runde. Dann versuchte es ein Gryffindor - einer von den Creeveys, soweit Ron es erkennen konnte, aber auch der hielt nicht lange durch. Zum Schluß kletterte eine Ravenclaw, eine Siebtkläßlerin, zu Ginny hinauf und hielt sich immerhin ganz passabel. Aber auch sie war kein wirklicher Gegner für das rothaargie Mädchen.

Snape läutete das Ende des ersten Duells ein, baute sich neben Ginny auf, hielt ihre Stab-Hand hoch und verkündete: "In drei Runden ungeschlagen - Virginia Weasley!"

Der Raum tobte mit Applaus und verschiedene Hände halfen Ginny vom Podest, während Snape einen weiteren Kandidaten gegen die Hufflepuff aufstellte, die als erste gegen Ginny verloren hatte.

Ron versuchte sich zu seiner Schwester durchzukämpfen, aber das Gedränge war zu groß. Er blieb irgendwo auf halbem Weg stecken und verfluchte all die anderen Schüler, die ihn nicht durchließen.

~*~

Ginny war aufgeregt, seit sie die Mädchenumkleiden des Duellierclubs betreten hatte. Eine Slytherin war zu ihr gekommen und hatte ihr zugeflüstert, er werde heute da sein.

In der Halle konnte sie natürlich erst nichts sehen. Zu viele Schüler. Aber als sie auf das Podest stieg, erkannte sie ihn gleich. Er sah hoch zu ihr, stand aber zu weit weg, als daß sie ihm etwas hätte zurufen können.

Irgendwo in der Mitte am Podest hatte sie auch Ron entdeckt. Er winkte, aber Ginny ignorierte ihn. Sie konzentrierte sich ganz auf ihre ersten drei Gegner. Nachdem sie sie erledigt hatte und von Snape als Siegerin des Duells ausgerufen worden war, wollte sie wieder in die Menge abtauchen - und, möglichst unentdeckt von Ron, sehen, ob sie sich bis zu Malfoy durchkämpfen konnte. Aber zwei der hilfreichen Hände, die sich ihr entgegenstrecken, gehörten der Slytherin, die ihr vorhin in der Umkleide gesagt hatte, daß Malfoy da sein würde.

Ginny lächelte und wollte sich eigentlich nur kurz bedanken, doch das Mädchen packte sie gleich beim Arm und führte sie vom Schauplatz des Duells weg. In der etwas ruhigeren, hinteren Zone der Zuschauerreihen stellte die Fremde sich vor: "Ich bin Gwenna Talwyn, Slytherin."

"Ich seh's!" gab Ginny genauso laut zurück. Der Lärm war hier hinten zwar nicht mehr so schlimm, aber es lohnte sich trotzdem nicht, mit normaler Stimme zu sprechen. "Wolltest du was von mir?"

"Hat wohl keinen Sinn, dich jetzt auf der Suche nach Draco durch die ganze Halle zu schleppen," meinte Gwenna. "Aber ich soll dich was fragen."

"Von ihm?"

"Ja!"

"Was denn?" Ginny wurden die Knie weich.

"Ob es ok ist, wenn er deinen Bruder heute ein bißchen anbrennt beim Duell," schrie die Slytherin. "Er will deine Erlaubnis, sonst läßt er die Finger von ihm!"

Unnachgiebig wieder auf den harten Boden der Realität zurückgeholt war Ginny einen Moment überrascht.

Erstens, weil Malfoy überhaupt fragte - schließlich war das seine Sache.

Und zweitens: Wie konnte er glauben, daß sie ihm das verbieten würde? Ron hatte ihm immerhin ziemlich hart zugesetzt; er hatte jedes Recht der Welt, ihm das heimzuzahlen.

Außerdem war Ginny noch immer sauer auf ihren Bruder, weil er ihr, wenn Hermine ihm das nicht verboten hätte, wahrscheinlich sogar bis auf die Toilette nachgelaufen wäre, nur um sicherzugehen, daß Malfoy nicht aus irgendeinem Abflußrohr gekrochen kam.

"Sag ihm, er kann machen, was er will, solange er Ron nicht umbringt, verstümmelt oder ernsthaft verletzt!" rief sie über das Johlen der Menge hinweg.

Gwenna nickte und ließ sie stehen. Allein würde sie schneller vorankommen - und sie hatte auch keinen nervigen Bruder, der sie auf Schritt und Tritt verfolgte.

Ginny versuchte, wieder näher an die Kämpfer heranzukommen. Harry war im Augenblick nicht da - Quidditch-Training - und das war ihr auch ganz recht. Er hätte sich sicher als erster vorgedrängelt, wenn es darum ging, Malfoy über das halbe Podest zu schleudern.

Unterwegs, während sie versuchte zu erkennen, wer oben an der Reihe war, rannte sie in Ron, der auf der Suche nach ihr gewesen war.

"Ginny! Da bist du ja! Ich hab mir Sorgen gemacht!"

"An deiner Stelle würde ich mir auch Sorgen machen! Dein Beschützerinstinkt nimmt langsam krankhafte Ausmaße an!" antwortete sie schlecht gelaunt. Das war mal wieder typisch! Wahrscheinlich dachte er, sie hätte die Zeit nach ihrem Duell genutzt, um mit Malfoy in den Umkleiden zu knutschen! "Und inzwischen glaube ich, daß es dir dabei gar nicht mehr allein um mich geht! Es ist dir doch viel wichtiger, Malfoy eins reinzuwürgen, als auf mich aufzupassen! Du nimmst mich nur zum Vorwand!"

"Ginny,..." rief Ron empört.

Sie schüttelte nur den Kopf und zerrte ihn näher an das Podest, wo es zu laut war, als daß sie ihn noch hätte hören können. Das Duell dort oben würde gleich vorbei sein und dann stellte Snape neue Kandidaten auf. Einer davon mußte Ron sein - er würde zuerst gegen ein oder zwei Leute antreten, die im vorigen Duell verloren hatten und dann... beim dritten Durchgang... konnte Malfoy ihn durch die Mangel drehen, wenn es nach Ginny ging.

Und sie würde dafür sorgen, daß es nach ihr ging!

Gerade hatte sie Snape entdeckt und zog Ron in seine Richtung. "Professor!" rief sie über den Lärm hinweg.

Snape drehte sich zu ihr um. "Virginia. Was gibt es denn? Ich sagte doch, wir sprechen uns nach dem Club.

Gehen Sie zu Ihrem Ende des Podests, Sie müssen sich bereit machen für den zweiten Durchlauf."

"Bitte, Professor, ich möchte, daß Ron zuerst an die Reihe kommt!" bat Ginny.

Einen Lidschlag lang musterte der Lehrer sie nachdenklich, dann nickte er. "Weasley, rauf mit Ihnen!" Seine unergründlichen, abweisenden Augen blieben jedoch auf Ginny haften, während Ron unter großem Jubel hochkletterte, nachdem seine Vorgänger das Feld geräumt hatten. "Was soll das, Virginia?" fragte er leise, zwischen zusammengebissenen Zähnen.

"Malfoy rächt sich an meinem Bruder," erwiderte sie.

"Und Sie geben ihm Gelegenheit dazu?" stellte Snape, etwas überrascht, fest. "Was ist aus der vielbeschworenen Geschwistertreue der Weasleys geworden?"

"Die ist Rons Fäusten zum Opfer gefallen," stieß Ginny rauh hervor. Sie sah ihm in die Augen. "Daß er mein Bruder ist, heißt nicht, daß ich ihm gegenüber keine Rechte habe.

Aber ich bin die Jüngste und ein Mädchen in einem Haufen von Jungs und Mum will, daß er auf mich aufpaßt - und niemand kann die Malfoys leiden und wenn er sich mit einem von ihnen prügeln will, hat er eine verdammt gute Ausrede dafür, wenn er sich auf Harry und diesen dummen Streit und Lucius Malfoys Verbindungen zu Sie-wissen-schon-wem beruft." Sie holte tief Luft, bevor sie weitersprach. So schnell hatte sie noch nie eine Erklärung heruntergerasselt, nicht einmal, als sie den bisher ersten und einzigen Krach mit ihrer Mutter gehabt hatte. "Er kann nicht einfach mit mir machen, was er will. Ich bin sechzehn, ich werde Hogwarts bald verlassen und dann muß ich auch auf eigenen Füßen stehen."

"Nichts von all dem erklärt, weshalb Sie Ihren Bruder da rauf schicken, um ihn von Malfoy zu Hackfleisch verarbeiten zu lassen," sagte Snape ruhig.

Sie schüttelte den Kopf. "Meine Bedingung ist, daß Ron keine bleibenden Schäden davonträgt. Aber ich hätte nichts einzuwenden, wenn er auch einmal einen Tag auf der Krankenstation verbringt."

"Virginia,..." ermahnte er sie streng. "Warum?"

Sie senkte den Kopf.

Oben auf dem Podest schickte Ron gerade seinen zweiten Gegner zu Boden - Ginny erkannte undeutlich Gwenna und bemerkte, daß die Slytherin sich absichtlich fallen ließ. Damit wäre also der Ring frei für Malfoy.

Auch Snape war aufgefallen, daß Ron jetzt ohne Gegner da stand - er ließ Ginny allein und stellte sich neben den bisherigen Sieger von zwei Runden. Die Menge, die während dieser ersten beiden Kämpfe so verdächtig ruhig gewesen war, schien fast ganz zu verstummen, als Ron laut verlangte: "Geben Sie mir Malfoy!"

Snape ließ einen undefinierbaren Blick über die Anwärter am Rand der Schaubühne schweifen - Malfoy stand schon bereit, sah aber aus, als hätte er gerade in eine ungezuckerte Zitrone gebissen. Er rief ihn herauf.

Die Zuschauer stimmten schon bei der Erwähnung der ersten Silbe seines Namens ein unglaubliches Geschrei an, von dem sich nicht feststellen ließ, ob es Zufriedenheit oder Ärger ausdrückte. Sie verwandelten sich wieder ganz in die wilde Menge, die bei den vorigen Durchgängen schon enthusiastisch die Kontrahenten angefeuert oder ausgebuht hatte.

Malfoy zeichnete sich eher durch eine seltsame Zaghaftigkeit aus, als er seinen Platz einnahm. Als Snape beide Gegner zur Mitte des Podests rufen wollte, blieb er einfach stehen, wo er war und rief über das Toben der Umstehenden hinweg: "Ich kämpfe nicht gegen dich, Weasley!"
 

Wird fortgesetzt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Miisha
2004-02-08T21:34:32+00:00 08.02.2004 22:34
Draco ist wirklich nett! ^^
Und Ron ein Idiot!!!
Hoffentlich wird das noch was mit dem Kampf! Wär' schade, wenn Draco diese Chance nicht nutzen könnte! XD

cuuuu, Miisha ^^
Von: abgemeldet
2003-09-05T08:55:11+00:00 05.09.2003 10:55
ja, der kleine Sir Malfoy... immer höflich und zuvorkommend... ^^ die lösung ist natürlich, daß Draco noch auf die antwort wartet. seine kumpels sind noch nicht zu ihm durchgedrungen. das siehst du demnächst

Tâle
Von: abgemeldet
2003-09-03T18:09:51+00:00 03.09.2003 20:09
och menno... immer diese cliffhanger (ich mein ich weiß eh wie es weiter geht aber trozdem *gg*)... nya.. ich find es einfach gentleman-haft von draco, dass er ginny vorher fragen lässt ob er ron fertig machen darf... echt nett von ihm.. nur was soll das jetzt? wieso will er nicht gegen ihn antreten? *spannung bleibt*gg*


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