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Persephone und Hades

Eine Liebesgeschichte aus der Griechischen Vergangenheit wird nun in die Gegenwart versetzt
von
Koautor:  Daelis

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Persephones Erwachen in der fremden Welt

//Oh je...ich muss mir schleunigst einen anderen Namen überlegen.//

//Niemand würde mir in dieser schnell lebendigen Welt, na gut für mich ist diese Welt so schnell wie...Na ja eigentlich gibt es aus meiner Zeit keinen guten Vergleich für die Schnelligkeit dieser Welt. Dieser für mich fremden Welt. Jedenfalls: Niemand aus dieser Welt würde mich für voll nehmen, wenn ich sagen würde ich wäre die Wiedergeburt der griechischen Göttin Persephone....//
 

„Also wer bist du?“ fragte der vor mir stehende Polizist mit leicht verärgerter Mine. Anscheinend war er verärgert darüber, dass ich ihm nicht sofort geantwortet hatte - aber - hallo! ich hatte gerade etwas ganz anderes zu bedenken....schließlich weiß ich immer noch nicht wie ich in diese verfluchte Welt gelangt bin.

Nur eins weiß ich. Ich war bis vor kurzem noch mit meinem Mann Hades, dem Herren der Unterwelt zusammen. Gemeinsam versuchten wir, wie schon so oft den Fluch von meiner Mutter Demeter zu beenden, so dass ich nicht für die ätzenden acht Monate in Griechenland auftauchen musste, damit die Menschen nicht unter der Wut meiner Mutter leiden mussten.

Ich hatte die Idee gehabt mich in den Styx zu ertränken, damit der Fluch endlich beendet wird. Mein Geliebter Mann Hades gab mir mit Tränen in den Augen einen Stoß vor der Kante des Styx und ich fiel hinein, jedoch nicht ohne vorher kurz noch seine Hand zu greifen. Ich löste schnell den Griff und tauchte in das giftige Wasser des Styx. Jeden Schluck Wasser merkte ich in meiner Kehle. Dieser brannte fürchterlich und ich wollte sofort wieder auftauchen, aber meine Liebe zu Hades lies mich diese Qualen durchstehen.

Innerlich habe ich gedacht das es schneller vorbei wäre, aber es hat schon so seine Zeit gedauert. Und je länger es gedauert hat, desto schmerzvoller war es.....Ich wollte schreien, doch öffnete ich den Mund, kam noch mehr giftige Brühe in meinen Organismus... Kurz bevor es zuende war, ja ich sah auch das grelle Licht, schloss ich meine Augen und lies dem Gift den Rest erledigen.
 

Jedenfalls war der Polizist augenscheinlich sehr verärgert und das anscheinend nur, weil ich ihm nicht sofort geantwortet habe. Wahrscheinlich dachte er daran, das ich vielleicht eine von diesen rotzfrechen und aufmüpfigen kleinen Gören bin, aber das bin ich nicht.
 

Der Polizist fragte mich nun zum, ich glaube es war nun das fünfte Mal, wer ich denn bin und endlich bekam ich auch mal den Mund auf.
 

„Mein Name ist Charlotte“ sagte ich leise und biss mir leicht hilfloswirkend auf meine Unterlippe.

„Okay Charlotte. Und wie lautet nun dein Nachname?“ fragte der Mann nun etwas ruhiger und freundlicher. Ich meine gesehen zu haben, das er sogar etwas Mitleid hat, denn schließlich schien ich sehr eingeschüchtert zu sein, jedenfalls in seinen Augen. Ich selber sah aus, wie eine typische 17-jährige. Ich trug ein kleid, welches leider zu meinem Entsetzen auch noch sehr schmuddelig und zerrissen aussah und sonst so....na ja ich hatte einige Schürfwunden im Gesicht und auch noch an anderen Stellen meines Körpers, aber sonst fühlte ich mich eigentlich sehr gut....okay es ging eigentlich. Mir war nur kalt, schließlich bin ich hier im tiefsten Schnee unterwegs mit einem kaputten Kleid.

Der Polizist schaute mich nun an und ich zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß meinen Nachnamen leider nicht mehr“ sagte ich sehr schüchtern zu dem Herrn und schaute zu Boden.

„Sag mal Charlotte, ist alles okay bei dir? Du zitterst ja wie Espenlaub“ sagte der Herr nun sehr besorgt. Ich wusste gar nicht das Menschen so viele Emotionen zeigen konnten in einer so kurzen Zeit. Für mich war das eine erstaunliche Neuheit.

Ich schüttelte nur den Kopf und plötzlich merkte ich wie die beiden starken Arme des Polizisten mich festhielten, als ich plötzlich ich mich selbst zusammengesunken bin und ohne Bewusstsein bei ihm im Arm hing.

Der nun freundliche und besorgte Polizist hob mich mit einer Leichtigkeit hoch und brachte mich in seinen Streifenwagen auf die Rückbank und deckte mich mit der Rettungsdecke aus dem Verbandskasten im Auto zu, bis der Rettungswagen kam und dieser mich ins Krankenhaus brachte.

Das war für eine lange Zeit mein einziger richtig wacher Augenblick. Wegen der langen Unterkühlung musste ich für eine ganze Weile stationär im Krankenhaus bleiben.

Der freundliche Polizist hatte die ganze Zeit an meinem Bett gewacht und gehofft ich würde endlich wieder aufwachen. Er machte sich sorgen um mich. Schließlich habe ich ihm nur sagen können, wie ich heiße, aber eben nur den Vornamen.
 

Während ich im Krankenhaus zur Erholung lag, ermittelte die Polizei auf Hochtouren, wer ich überhaupt war. Sie schalteten sogar die Öffentlichkeit ein und riefen in den verschiedenen Heimen an, ob ich irgendwo fehlen würde, aber Fehlanzeige. Ich war nirgendwo abgängig und niemand vermisste mich.....

Aber eigentlich war das klar....ich hatte eben niemanden in dieser Welt, der mich hier vermisst.....

Hades' Sicht Teil 1

Ich sah ihr nach, als meine Hände ihre Aufgabe erfüllt hatten und meine geliebte Persephone, das Licht meiner Welt, der einzige helle Schimmer in der tristen Unterwelt, in der doch Kummer und Verfall vorherrschend waren, in den verfluchten Styx gestoßen hatten, den Fluss, über dessen Wasser man sagte, es verbrenne gar die Götter.

Ich hatte es nie versucht, nicht ein einziges Mal, ahnte ich doch, dass es wahr sein musste, so düster dampfend der Fluss doch immer still da lag. Nicht einmal die Toten, deren Fleisch von ihren Knochen geätzt worden war, vermochten aus dem Styx zu steigen. Vielleicht war dieser still anmutende Fluss, dieser tödliche Quell, die einzige Chance für meinereines, um diese Welt tatsächlich aus eigenem Willen und Antrieb zu verlassen, doch das wollte – nein – das durfte ich nicht glauben, denn es hieße, dass ich meine Geliebte in die endgültige Verdammung gesandt hatte, in das alles auflösende Nichts.
 

Etwas ganz anderes war unser Begehr gewesen. Den Fluch der wütenden Demeter zu brechen, die uns eine Trennung auferlegt hatte, damit die Oberfläche der Welt, auf der die Sterblichen lebten, nicht unter ihrem Zorn leiden mussten und die Blüte von Frühling und Sommer erfuhren.

Immer, in all den Jahrhunderten, Jahrtausenden, hatte ich diese Monate verabscheut. Sie waren mir erschienen wie Äonen der Einsamkeit und des Leides, denn nichts anderes vermochte mein Herz zu spüren, während ich auf ihre Rückkehr wartete. Die Rückkehr meiner Liebsten, meiner wunderschönen Persephone.
 

Wie Säure und Gift hatte das dunkle Styxwasser, das doch niemals Wellen zeigte, sie eingehüllt und war über ihre Haut geflossen, hatte sie umfangen wie ein dunkler Schleier. Kein Ton war zu hören, es war still wie immer hier an den Ufern. Doch mein Blick haftete an ihr, sah ihre vor Schmerz geweiteten Augen, ihren stummen Schrei, erstickt vom giftigen Wasser. Mein Herz brach mir schier und mit jeder Faser meines Seins wünschte ich mir, ich könnte mit ihr tauschen, ihren Platz einnehmen und all ihr Leid auf mich ziehen, damit sie in Sicherheit wäre.

Ich bereute, was ich getan, was wir beschlossen hatten. Es war närrisch gewesen. Selbst wenn es funktionierte – war es diesen Preis wert? Ein stummer Schrei rang in meiner Kehle darum, zu erklingen, doch wie meine Geliebte blieb auch ich still und durchbrach des Styxufers ewige Ruhe nicht.
 

Immer tiefer sah ich sie sinken, während mein Körper in einer Starre gefangen war, einer Kälte, die ich nicht einmal aus der Zeit ohne sie kannte, wenn der Frühling die Erde der Sterblichen erfreute, wie Persephones Antlitz das Herz ihrer Mutter. Erst, als das dunkle Wasser endgültig über ihr zusammenschlug und ich sie kaum noch sehen konnte, brach der finstere Bann und neben der Angst um meine geliebte Gefährtin herrschte nun die Schuld in meinem Gemüt.
 

Ich zögerte nicht länger, streckte meine Hand aus in das kalte Nass des Flusses und spürte gleich dessen Gift, das meine Haut in Flammen zu setzen schien. Gleich dem Schmerz, der sich über meinen Arm und hoch in meine Schulter bis hin zu meinem schmerzhaft pochendem Herzen zog, übermannte mich zugleich die Schuld.

Was hatte ich getan? Wie hatte ich das zulassen können? Es wäre an mir gewesen, sie davon abzuhalten, sie fest in die Arme zu schließen und ihr diesen Irrsinn auszureden. Keine Trennung, kein Leid, kein Schmerz, war das Risiko wert, zu sterben, sie endgültig zu verlieren.

Es kümmerte mich nicht, dass sich Fleisch von meinem Arm löste und blutige Schlieren das Wasser färbten. Sie hatte nicht geblutet. Sie war nicht zerfallen, wie es gerade mein Arm tat, dessen war ich sicher. War es der Segen ihrer Mutter, der sie behütete, oder war es mein Fluch, der mir dies antat? Möglich wäre beides und es liefe wohl auf das gleiche hinaus. Ich gehörte in die Unterwelt, sie war mein Reich und niemals könnte ich sie länger als ein paar Stunden verlassen. Zeus, mein Bruder, hatte dafür gesorgt, als er mich in diese Finsternis verbannte. Und war der Styx, war sein Gift, ein Ausweg aus dieser Existenz, dann war er mir verwehrt. Ihr jedoch nicht.
 

Leise erwachte Hoffnung in meinem Inneren, wo doch noch Angst mich erfüllte, denn meine Hände bekamen nicht zu fassen, wonach sie suchten. Keine Persephone. Kein dunkles Haar, keine warme braune Haut, keine blitzenden Augen, kein Lächeln. Keine Persephone.

Ich blieb allein zurück. Allein in der Unterwelt, die schon so lange meine Zuflucht und zugleich mein Gefängnis war. Erst Persephone hatte mich gelehrt, diesen Ort zu lieben, den ich zuvor unendlich lange gehasst hatte. Erst sie hatte mich gelehrt, zu vergeben, Zeus nicht weiter zu grollen, sondern zu erkennen, wie wichtig meine Aufgabe hier war und die Ehre darin zu sehen.

Doch nun war sie fort. Meine Persephone...

Persephones Aufenthalt im Krankenhaus

Nach einer gefühlten Ewigkeit wachte ich wieder auf und sah mich um. Ich

wusste nicht, wie lange ich nun in diesem Bett lag, aber als ich sah, wie der

noch fremde Polizist neben meinem Bett, in dem Sessel saß und schlief, musste

ich etwas lächeln.
 

Ich sah mich weiterhin um und entdeckte dann auf dem Tisch in der Ecke ein

Buch über die Griechische Mythologie. Nun fragte ich mich langsam, was das

hier zu suchen hatte.
 

//Lernt der Polizist etwa die Geschichte der Griechischen Mythologie? Oder

habe ich etwa im Schlaf verraten, wer ich bin?//
 

Ich kuschelte mich wieder in mein Bett und fing an zu seufzen, als ich einen

leichten Druck in meiner rechten Hand merkte.
 

Erst dann sah ich, dass der Polizist wach war und mich mit einem glücklichen

Lächeln auf den Lippen ansah.
 

„Hallo Charlotte“, sagte der Polizist ruhig und er freute sich, dass ich wieder wach

geworden war.
 

„Endlich bist du wieder wach. Wie geht es dir eigentlich?“, fragte er ruhig

und ich zuckte mit den Schultern, denn ehrlich gesagt weiß ich nicht wie ich

mich gerade fühle. Aber um ihn zu beruhigen oder besänftigen, sagte ich

ruhig das es mir wieder besser gehe.
 

„Du bist Persephone, oder?“, fragte er leise und ich sah etwas entsetzt zu

ihm, nickte dann aber relativ ruhig.
 

„Woher...?“, fragte ich und sah ihn an.

„Du hast es mir eines nachts verraten. Ich saß hier neben dir, als du

gesagt hast, dass du deinen Liebsten Hades so sehr vermisst. Daraufhin habe ich

alle Bücher die mit der griechischen Mythologie zu tun haben nach einem

Hinweis auf deine Person gesucht und bin bei der Sage gelandet mit dem Fluch

der Demeter“, sagte er ruhig und ich lauschte ihm schweigend, sowie auch aufmerksam.
 

„Ja. Meine Eigene Mutter hat mich verflucht. Sie wollte mich von meinem

Liebsten trennen, indem sie von mir verlangt hat für Acht Monate hier zu euch auf

die Welt zu kommen, damit ihr die Pracht des Frühlings und des Sommers

erleben könnt. Mein Liebster Hades und ich haben diese Zeit so

gehasst. Schließlich haben wir uns so sehr geliebt und konnten nicht

zusammen sein ohne eine Welt zu opfern... eure Welt“, sagte ich leise und

mir liefen Tränen über die Wangen.
 

„Wieso bist du nun, mitten im Winter, bei uns in der Welt?“, fragte er und

sah mich an.
 

Er hatte eine Ahnung, wieso ich nun hier bin, aber aussprechen traute er sich

das nicht. Stattdessen fragte er mich eher, ob Hades und ich, also ob wir uns getrennt haben,

doch diese Frage konnte ich sehr schnell verneinen.

Nein, Niemals werde ich mich von meinem Liebsten trennen. Nein das könnte ich nicht, denn dafür liebe ich ihn viel zu sehr.
 

„Ich wollte endlich den Rest meines unendlichen Lebens mit meinem Mann

verbringen, ohne die elenden Pausen zwischen drin. Deswegen habe ich mich

rückwärts in den Styx, den verfluchten Fluss gestürzt. Aber dadurch bin

ich irgendwie bei euch in der Welt gelandet“, murmelte ich leise und schloss

für einen Moment die Augen. So viel zu sprechen strengte mich noch sehr an und

ich kuschelte mich wieder in mein Bett.
 

Ich fragte nun den Polizisten nach seinem Namen, denn dieser interessierte mich nun sehr, denn schließlich hatte er meine

wahre Identität nun auch raus bekommen. Er grinste und meinte das sein Name eigentlich geheim ist. Schließlich sollte keiner seinen Namen erfahren, aber er meinte auch das es gerecht wäre, wenn er mir diesen nun sagte.

Er sagte mir das er Winchester heißt und das er selten jemanden so schönen wie mich gesehen hatte.

Ich selbst verstand nicht, warum mir alle immer wieder sagten, wie schön ich aussah, aber das konnte ich ja nicht ändern.

Jedenfalls, als Winchester sah, wie mir die Tränen über die Wangen liefen, da nahm er ein Taschentuch und wischte sie mir wieder weg.

Er meinte das niemand der so schön aussieht, wie ich, weinen sollte. Er bot mir seine Hilfe an hier in dieser Welt und ich war ihm dankbar dafür, dennoch wollte ich so schnell es geht zu meinem Geliebten zurück.

Hades' Sicht Teil 2

Kalte Tränen flossen über meine bleichen Wangen, als ich am Styxufer sitzend in dessen Fluten sah. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals geweint zu haben. Nicht einmal, als mich Zeus hier hinab verdammte und mir die Unterwelt aufhalste, nicht einmal, als seine Augen ebenso hasserfüllt auf mich blickten wie die aller anderen Götter, nicht einmal da hatte ich eine einzige Träne vergossen. Doch jetzt flossen meine Tränen unaufhaltsam und nicht einer einzigen schämte ich mich. Jede von ihnen galt meiner Liebe zu ihr, zu Persephone.

Was hatte ich nur getan?
 

Stunde um Stunde saß ich am Ufer, achtete nicht darauf, wie viel Zeit verging und selbst, wenn ich es bemerkt hätte, wäre es mir gleichgültig gewesen. Es spielte keine Rolle. Die Zeit war für mich, einen Unsterblichen, immer nur wichtig gewesen, wenn sie bei mir gewesen war. Erst dann hatte ich begonnen, die Sekunden und Minuten zu leben, die Stunden zu genießen und die Jahrhunderte zu würdigen.

Nicht einmal, als Cerberus' Brüllen den Boden erbeben ließ, sah ich auf. Nicht einmal, als schließlich leise der Toten Schreie an meine Ohren drangen, regte ich mich. Es war, als wäre mein Blick gebannt durch die dunklen Wasser des Totenflusses, in dem ich meine Liebste hatte versinken sehen.
 

„Persephone“, flüsterte ich ihren Namen gleich einem Gebet. Doch zugleich versprach ich stumm, dass ich sie finden würde. Keine Sekunde, keine Stunde würde vergehen, in der ich nicht an sie dachte und alles tat, was in meiner Macht stand, um sie aufzuspüren, gleich so, wo sie nun gelandet war. Lediglich zwei Orte konnte ich sicher ausschließen: Den Olymp und die Unterwelt. Die anderen Götter würden sie verstoßen für unsere Tat, sie verurteilen, uns verurteilen. Doch meine Position musste bleiben, selbst sie wussten dass und so würden sie nur meine Liebste aus dem Olymp stoßen. Nun, auch die Unterwelt fiel heraus. Wäre sie hier, wüsste ich es. Ich war die Unterwelt, sie ein Teil von mir. Nichts geschah in meinem Reich ohne dass ich davon erfuhr. Nein, dass sie nicht hier war, das konnte ich mit Sicherheit sagen.

Konnte es sein...? War sie womöglich tatsächlich ihrer göttlichen Existenz entschwunden durch das Gift des Styx? Dann bliebe nur eine Möglichkeit übrig. Sie war ein Mensch geworden und als solcher in die Welt der Menschen gesandt worden, an die Oberfläche der Erde zu all den Sterblichen, die wir geschützt hatten auf Kosten unseres eigenen Glückes.
 

Langsam richtete ich mich auf, beachtete nicht die weite dunkle Robe, die meine Gestalt umflatterte wie stets und deren Ärmel nun bis zu meinen Schultern aufgelöst waren, ebenso wie das Fleisch meiner Arme, dass sich nun langsam zu regenerieren begann, wo nicht länger das giftige Wasser sein Werk tat. Noch waren es kaum mehr als Knochen mit einigen Sehnen und Blutgefäßen, doch schon bildeten sich erste Muskelstränge, formten meine Arme zurück in ihre ursprüngliche Form. Nur wenige Stunden und man sähe kaum mehr als verblasste Narben, zurück bliebe nur der Schmerz und die Erinnerung.
 

Seufzend wandte ich mich dem Thronsaal zu. Zeit, nach Persephone unter den Menschen zu suchen. Sicherlich würde sie ihrerseits auch nach mir suchen, so sie mir denn vergeben konnte. Und selbst wenn nicht, so musste ich sie doch finden, ihr sagen, wie Leid es mir tat und dass ich sie liebte, selbst wenn ihr einziges Trachten wäre, mich zu vernichten für meinen Fehler. Ich nähme es ihr nicht einmal übel. Sollte dem so sein, stürbe ich gern durch ihre Hand. Ach, wäre es nur möglich! Doch leider gab es kaum etwas weniger sterbliches als mich. Ich musste leben, damit die Unterwelt intakt blieb. Wäre es anders, hätte mich Zeus womöglich längst vernichtet. Ganz zu schweigen von Demeter, deren Hass auf mich keine Grenzen kannte. Bedauerlicherweise.

Ich schüttelte den Kopf. Keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Mein Streben galt allein meiner Persephone!
 


 

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Persephones neues Leben auf der Erde

Nachdem ich nun endlich wieder aufgewacht war, durfte ich auch recht bald das Krankenhaus verlassen. Als es soweit war, packte ich meine Sachen zusammen und zog die Sachen an, welche mir Winchester besorgt hatte. Ich fand das war eine nette Geste von ihm, schließlich hatte er mir nicht nur geholfen, als er mich im Straßengraben gefunden hatte, obwohl dies auch zu seinen Tätigkeitsfeld als Polizist gehörte, sondern er hatte auch die ganze Zeit neben meinem Bett gewacht, während ich ohne jegliches Bewusstsein da lag. Er hatte auch veranlasst, dass ich bei ihm wohnen kann. Klar, war das normalerweise ein schwieriger und langwieriger Prozess, aber er hatte alles im Schnell durchgang genehmigt bekommen. Jedoch durfte er nun nicht mehr an meinem Fall mitarbeiten, doch das störte ihn nicht so sehr, wie ich am Anfang gedacht habe.

Ich freute mich nun so sehr, denn ich war nicht mehr so alleine in dieser Welt. Winchester kam sehr pünktlich und als er mich in dem Outfit sah, welches er für mich besorgt hatte, da bemerkte ich , wie Stolz er war.

Er nahm mich kurz in den Arm und drückte mich an seinen muskulösen Körper. Ich hatte ihn nun so oft gesehen, aber nie gewusst, wie muskulös er eigentlich war. Jedenfalls verließen wir gemeinsam das Krankenhaus und Winchester führte mich zu seinem Wagen. Es war ein schön polierter, schwarzer Audi A3 Combi.

Er drückte auf eine Art Fernbedienung und als der Wagen so komische Geräusche machte, erschrak ich mich. Er musste lächeln und nahm mich dann an die Hand. Langsam und zögerlich näherte ich mich dem Auto und berührte es.

„Das ist die Zentralveriegelung des Wagens Charlotte, also nichts gefährliches. Hab keine Angst“ sagte er ruhig und ich fand seine Stimme hatte fast die gleiche beruhigende Wirkung auf mich, wie die von meinem Liebsten Hades.

So langsam fragte ich mich, wie es ihm nun so ging. Schließlich war er nun so alleine in unserer tristen Unterwelt. Ich fragte mich auch ob er mich nun hier sucht oder ob er erst von der Schuld, die er sich mit tausendprozentiger Sicherheit gab, zerfressen wird. Dabei brauchte er sich keine Schuld geben, schließlich war es doch mein Wunsch gewesen. Und da wir schon in den ganzen Jahrhunderten, so alle möglichen Tricks versucht hatten, um in den Frühlingsmonaten und Sommermonaten zusammen zu sein, gab es nur noch diese eine Möglichkeit.

Das Liebende und verfluchte Paar musste durch eine grausame Tat voneinander getrennt werden und dann wieder zueinander finden. Dennoch war ich unsicher, ob der Sturz in den Styx als grausam genug galt. Nicht nur ich hoffte das, sondern auch Hades, mein Liebster, der Herr der Unterwelt.

Winchester führte mich zum Auto und ich setzte mich auf den Sitz der Beifahrerseite. Gemeinsam fuhren wir nach Hause…also zu seinem Haus. Ich war schon gespannt zu erfahren und zu sehen, wo ich nun leben sollte.

Nach einer etwa zwanzig Minütigen Fahrt durch diverse Orte der Stadt, kamen wir in einer ländlichen Gegend an.

Auf einem Grundstück am Rande des Dorfes stand ein kleines, gemütliches Haus. Winchester bog in die Einfahrt ein und parkte das Auto vor der Tür ab. Ich stieg aus und atmete das erste Mal tief ein. Die Luft hier auf dem Land in Griechenland, war so rein, wie nirgendwo anders.

Plötzlich fing Winchester wieder an zu sprechen und ich hatte ganz vergessen, dass er noch da war, obwohl ich ja nun bei ihm wohnte.

„Gefällt es dir hier Persephone?“ fragte er ruhig und ich nickte, denn ich fand es hier wirklich sehr schön. Es war hier so schön ruhig und erholsam. Ich nahm mir vor in der Zeit dieses Dort hier zu erkunden. Vielleicht finde ich auch hier eine Möglichkeit meinen Geliebten eine Nachricht zukommen zu lassen. Meine Hoffnung keimte innerlich auf…vielleicht klappte es ja wirklich.

Hades' Verzweiflung

Im Thronsaal wurde ich bereits erwartet und mehr als ein Augenpaar folgte mir. Wir hatten nichts gesagt, keinen Ton, doch nun, da meine geliebte Persephone nicht an meiner Seite war, fiel es ihnen nicht schwer, zu erraten, was wir versucht hatten, was geschehen sein musste.

Keiner sprach, keiner wagte es, das Wort an mich zu richten, so finster fiel mein Blick auf, obwohl ich doch niemandem grollte, sondern einfach nur bedrückt und unglücklich war. Unglücklicher als jemals zuvor in meinem Leben. Was sollte ich nur ohne sie tun, wie sollte ich nur ohne sie weiterleben? Und doch stellte sich diese Frage gar nicht, denn sterben war ein Privileg, das mir nicht gewährt war. Ich war verdammt dazu, zu leben, gleich was geschah und ob die Welt um mich herum in Stücke zerbrach.
 

So dunkel wie heute war es schon sehr lange nicht mehr in dem Thronsaal gewesen, der sich nun nach und nach leerte. Man ließ mich allein mit mir selbst und meinen Gedanken und Schuldgefühlen, die mich zu erdrücken drohten. Oh Liebste, oh Persephone, was hatte ich dir nur angetan? Und auch wenn keine Träne ihren Weg fand, so zerfloss ich doch innerlich vor Schmerz, der seinen Ursprung in meinem ewig schlagenden Herzen hatte, das doch so lange schon nur für sie allein geschlagen hatte und dass ich zumindest im metaphorischen Sinne längst an sie verloren hatte.
 

Mein Blick wanderte umher, meine kalten blaugrauen Augen vor dem matten Grau des Thronsaals, in dem nun die Farbe aus den Blüten wich, die ihn geschmückt hatten zu Ehren meiner Geliebten. Das Leben wich mit ihr aus der Unterwelt, die doch das Reich der Toten war und bald zerfielen die ersten Girlanden aus Efeu, Rosen und Lilien zu grauem Staub, der sich nicht vom Boden abhob, sodass ihre einstige Pracht bald in Vergessenheit geraten würde.

Doch Persephone, die würde ich niemals vergessen. Niemals. Sie war ein Teil von mir, sie war mein Herz, das sich nun kalt und leer anfühlte, wie der Thronsaal.
 

Stunden mochten vergangen sein, bis ich mich schließlich erhob. Ich wusste, meine Zeit war begrenzt. Ich wusste, es würde schwierig werden, vielleicht sogar unmöglich. Doch die wenige Zeit, die ich an der Oberfläche der Welt verbringen konnte, würde ich voll ausnutzen, um nach ihr zu suchen. Bis ans Ende der Welt würde ich ihr folgen, bis ans Ende der Zeit, wenn es sein musste. Ganz gewiss jedoch würde ich sie wiedersehen und wenn es nur für einen winzigen Moment war. Was gäbe ich darum, nur ein einziges Mal noch ihr Lächeln zu sehen, den Klang ihrer Stimme zu hören, selbst wenn es Worte des Fluches wären, die sie mir entgegen spie. Zu gerne nähme ich jeden Fluch auf mich, wenn ich sie nur noch ein einziges Mal sehen dürfte.

Aphrodite

Natürlich bemerkte Aphrodite, die Göttin der Liebe, was sich da in der

Unterwelt abgespielt hatte. So ein Opfer, so ein riesiges Opfer, für die

Liebe hatte sie schon lange nicht mehr gehabt, bekommen und auch nicht

gesehen.
 

Sie beschloss den Fluch der Demeter aufzuheben und dann Persephone auf die

Erde zu den Menschen zu schicken, damit sie nicht noch weiter leidet im Styx.
 

Als sie dann noch sah, wie sehr der Herr der Unterwelt unter dem Verlust

seiner Geliebten litt, da tat er ihr sehr leid und sie beschloss, ihm zu

sagen, wo er seine Geliebte wiederfinden konnte.
 

Aphrodite erhob sich aus ihrem muschelartigen Thron und ging direkt zu der

Treppe, die den Olymp und die Unterwelt miteinander verband.
 

Langsam stieg sie hinunter in die Unterwelt. Jeder Schritt, der sie näher an

Hades ranbrachte, war für sie eine Qual. Schließlich litt er wie ein

elendiger Hund unter dem Verlust von Persephone, aber sie wollte für das

Opfer bei ihm etwas wieder gut machen. Sie ertrug nun die Qualen, bis sie bei

Hades im Palast ankam.
 

Sie rief nach ihm und lauschte ob er ihr antwortete, aber das tat er nicht.

Sie verstand auch warum.
 

Seine Schmerzen spürte man noch deutlicher im Palast, als schon auf der

Treppe. Sie brauchte einfach nur den Schmerzen zu folgen, bis sie ihn fand.
 

Aphrodite betrat den Thronsaal und ging dann direkt zu Hades.

"Was willst du hier Aphrodite? Haben dich die anderen Götter geschickt?", sagte

Hades bedrückt und sah weiter gegen den Boden.
 

"Hades, mein Bruderherz. Ich weiß, wie sehr du unter dem Verlust deiner

geliebten Persephone leidest, deswegen wollte ich dir sagen, das deine

Geliebte noch lebt. Sie lebt unter den Menschen, die ihr vor der Wut der

Demeter gerettet habt", sagte sie ruhig und aufmunternd.
 

"Sie ist in Griechenland, in der Nähe von Athen", sagte Aphrodite noch

anschließend und musste lächeln.
 

"Und nein, ich bin nicht geschickt worden. Ich sage es dir nur, weil ich es

beeindruckend fand, welches große Opfer ihr gebracht habt, für eure Liebe",

sagte sie gutmütig und umarmte ihn. Sie wollte ihm Trost spenden, denn sie

mochte es nicht, wenn jemand in ihrer Anwesenheit so traurig ist, wie es Hades

gerade war.

Hades' neuer Mut

Hades hatte die Liebesgöttin nicht eintreten hören, noch hatte er deren Rufen gehört, als sie in die Unterwelt trat. Zu sehr hatten ihn seine finsteren Gedanken eingenommen, seinen Geist gefangen gehalten. Als er sie nun erblickte und das Wort ergriff, klang seine Stimme bitter. Er hegte kaum Zweifel daran, dass Zeus sich einen Spaß daraus machte, ausgerechnet sie, die Hüterin der Liebe, die er nun verloren hatte, hierher zu ihm zu senden, um ihn zu quälen.
 

Sanft und süß erklang der schönen Göttin Stimme, in der viel Mitleid lag, mehr als für sie üblich, war sie doch von frohem Naturell und voller Liebe und Zuneigung. So sehr, dass sie nicht einmal ihn verabscheute, der doch von allen anderen Göttern gehasst wurde.

Kaum traute er sich seinen Ohren zu glauben, als sie ihn wissen ließ, dass er seine geliebte Persephone wiedersehen könnte, dass sie nicht verloren war, sondern lediglich sterblich geworden. Wenn das auch eine harsche Nachricht war und blieb, erhellte sich doch seine Miene augenblicklich. Allein, dass sie lebte, war mehr als er zu hoffen gewagt hatte, war alles, was er sich wünschte. Und zu wissen, dass sie nahe Athen zu finden wäre, schien ihm nun wahrlich das größte Geschenk, das man ihm jemals gemacht hatte und niemals hätte er erwartet, es ausgerechnet von Aphrodite zu erhalten.
 

„Du bist auf unserer Seite“, murmelte der Gott der Unterwelt fassungslos und die schöne Göttin nickte mit einem warmen Lächeln. „Ja, Hades. Wie könnte ich es nicht sein? Eure Liebe ist rein und ehrlich und ich bin, wer ich bin. Natürlich bin ich immer auf Seiten der Liebe.“ Ihre warme, herzliche Umarmung tröstete ihn ebenso, wie sie den Schmerz in seinem Innersten an die Oberfläche spülte. Wieder liefen kalte Tränen über seine Wangen, doch dieses Mal nicht unbemerkt, sondern gesehen von der Liebesgöttin, die sanft über seine Wangen strich, die Tränen fortzuwischen. „Weine nicht, Hades. Eure Liebe ist nicht verloren und ich werde tun, was in meiner Macht steht, sie zu behüten und dafür zu sorgen, dass niemand sie stört“, versprach sie und sie beide wussten, dass das ein Abschied war.
 

Ebenso wenig wie Hades im Olymp geduldet wurde, so wenig konnte die schöne Göttin hier unten in der Unterwelt verweilen, schadete ihr die Umgebung. Wortlos schritten sie zu der Treppe, die die Ebenen der Existenz verband und somit auch die Unterwelt mit dem Olymp. Sie sahen einander lange an, ehe die Göttin lächelte und ihm zunickte, doch kein Wort sprach. Es genügte völlig. Sie verstanden einander. Zum ersten Mal waren sie der gleichen Ansicht und verfolgten das gleiche Ziel: Liebe.

Aphrodite und Persephone

Aphrodite:
 

Nachdem sie mit Hades gesprochen hatte, kehrte die Göttin der Liebe langsam zu ihrem Platz im Olymp zurück. Sie setzte sich auf ihren Muschelthron und wollte gerade zu der menschlich gewordenen Persephone sehen, als Zeus, der Gott der Götter zu ihr kam und er sichtlich mühe hatte, nicht auszurasten.

"Aphrodite, was fällt dir ein, zu Hades in die Unterwelt zu gehen und ihm zu helfen?" meinte er sauer zu ihr.

Aphrodite sah ihn an und lächelte ihn freundlich an. Sie war nicht leicht aus der Ruhe zu bekommen, deswegen antwortete sie ihm mit ihrer zuckersüßen Stimme.

"Zeus, du kannst ihn nicht weiter quälen, schließlich ist er dein Bruder und verdammt noch mal er hat es verdient glücklich zu sein in der Hölle, die jeder Unterwelt schimpft. Siehst du wie sehr er leidet. Er hat es nicht verdient. Und da ich die Göttin der Liebe bin, ist es meine Sache, ob ich ihm helfe, seine große Liebe wieder zu finden oder nicht." sagte sie ruhig und zeigte währenddessen auf das Bild, welches die Unterwelt zeigte. Da sah man, wie sehr Hades litt und das brach der Göttin der Liebe das Herz. Vielleicht erweichte dieses Bild auch die Meinung von Zeus.
 

Persephones neues Zuhause
 

Winchester führte mich in das Haus und ich sah mich staunend um. Das Haus war von innen viel Größer, als es von außen aussah. Gemeinsam betraten wir einen riesigen Eingangsbereich. Na gut für mich sah es riesig aus, während es Winchester die normale Größe war. Auch wenn ich größeres in der Unterwelt gewohnt war, aber in der Welt der Sterblichen war das für mich eine außergewöhnliche Größe.

Winchester führte mich in den ersten Stock des Hauses und da direkt in mein Zimmer. Er hatte es schon für mich eingerichtet und ich war im ersten Moment sehr sprachlos.

Er sah mich an und ich schluckte. "Danke schön für das tolle Zimmer hier bei dir" sagte ich freudig und ich umarmte ihn stürmisch.

"Das macht dir wirklich keine Probleme, das ich hier bei dir wohne?" fragte er ruhig und ich ging zum Bett und ließ mich regelrecht hinein fallen.

"Natürlich macht mir das nichts aus, Persephone. Da du niemanden hier in dieser Welt hast, bin ich gerne für dich da." sagte Winchester ruhig und er setzte sich neben mich auf das Bett.

Ich nickte und legte mich dann ins Bett. Ich wollte schlafen, denn irgendwie war ich noch sehr müde.

Die Bettdecke zog ich höher und genoss die Wärme in dem wundervoll weichen Bett.

Schnell schlummerte ich ein und träumte von meinem Liebsten, wie wir endlich wieder zusammen sind und das für die Ewigkeit.

Hades' Weg aus der Unterwelt 1

Hades ahnte nichts von dem Streit zwischen der Göttin der Liebe und dem Göttervater, seinem Bruder Zeus höchstpersönlich, auch wenn er niemals daran zweifeln würde dass sein geliebter Bruder, der von allen stets in Rampenlicht gestellt wurde, während er in dessen Schatten stand, nicht zögern würde, gegen ihn zu hetzen. Denn nach Zeus' Idee hatte er wohl keine Liebe verdient, während er selbst es genau anders herum sah. So oft wie Zeus seine Gattin Hera, die Göttin der Familie, der Ehe und Treue, betrog, war es eine Schande, dass sie ihm noch immer zugeneigt war, behandelte er sie in seinen Augen doch schändlich.
 

Einst hatte er selbst einmal um diese Göttin gefreit, doch die Zuneigung zu Hera war in der Unterwelt gestorben, lange bevor er zum ersten Mal einen Blick auf seine liebste Persephone werfen durfte. Sie war völlig anders als Hera, sie war die eine und sie fühlte wie er. Eben deshalb allein musste er sie wiederfinden, gleich wo sie war und mit dem Hinweis, den ihm Aphrodite gegeben hatte, würde es ihm gewiss gelingen.
 

Es gab Vorbereitungen zu treffen, leider, denn am liebsten wäre der Herr der Unterwelt, die sogar nach ihm benannt worden war, direkt losgelaufen, um sein Reich zu verlassen, doch er wusste, dass er schon an der Tür seines Weges Ende gefunden hätte, denn ihm oblagen gewisse Beschränkungen, die dafür sorgen sollten, dass er die Menschen nicht 'heimsuchte', wie Zeus es einst genannt hatte. Zugegeben, er war kein gütiger und verhätschelnder Gott, doch er sah keinen Fehl darin, den Sterblichen zu zeigen, dass auch in ihnen Dunkelheit schlummerte und sie darauf aufmerksam zu machen, dass es an ihnen lag, zu entscheiden, welchen Weg sie gingen. Das alles war der Beginn ihres Disputes gewesen und die Unterwelt sein Lohn, als er unterlag.
 

In seinen Gemächern fand Hades, was er gesucht hatte. Eine kristallene Kugel, ein uraltes Relikt, geschmiedet aus dem Blut und den Tränen der Titanen, die noch vor ihnen, den Göttern, auf dieser Welt gewandelt waren. Damit könnte er einige Blicke auf seine Liebste erhaschen, jetzt wo er ihren groben Aufenthaltsort kannte. Wenn er dann genau wüsste, wo sie war, wäre es nicht mehr so schwer, sie aufzusuchen, auch wenn ihm nur wenige Stunden an jedem dritten Tag blieben, denn länger war ihm nicht erlaubt, an der Oberfläche der Welt zu weilen.
 

Weit über ihm, in den Höhen des Olymps hingegen war Zeus rasend und hatte in eben dieser Laune die Göttin der Liebe in ihrem Muschelthron verlassen, um heimzukehren an die Seite seiner Gattin Hera, die nun beruhigend auf ihn einsprach, versuchte den Göttervater davon zu überzeugen, dass es vielleicht Schicksal war und Hades doch, wie schon Aphrodite sagte, sein Bruder war. Hatte nicht selbst der ein wenig Glück, ein wenig Frieden verdient? Und was war mit Persephone und ihrem Glück? Sollte sie etwa unter dem Streit zwischen den alten Götterbrüdern leiden, die doch nichts für deren Zwist konnte und deren einziger Fehler war, zu lieben? Doch Zeus war zu sehr in Rage, als dass er seiner Gattin Worte hätte wertschätzen können.

Persephone erkundet nun ihre Gegend

Am nächsten Morgen…Ich kuschelte mich eng in die warme Bettdecke und schlief noch in Ruhe weiter, bis mich ein wohlriechender Duft aus meinem Traum holte.

Ich wachte auf und setzte mich nun erstmal richtig auf, um mich zu Strecken.

Nachdem ich mich nun im Bad ordentlich fertig gemacht hatte, führten mich meine Füße hinunter in die Küche. Dort sah ich, wie Winchester mir Frühstück gemacht hatte, bevor er zur Arbeit gefahren war.

Neben dem Teller war ein kurzer Brief an mich gerichtet.
 

Liebe Persephone,

Ich hoffe du hast gut geschlafen und das frühstück schmeckt dir. Ich wollte dich nicht wecken zum Frühstück, da du den Schlaf wohl gebraucht hattest.

Ruh dich noch gut aus. Ich komme heute Abend wieder nach Hause.

Du kannst ja in der Zeit mal deine neue Heimat erkunden.
 

Dein Winchester.
 

Die Nachricht war so süß von ihm und ich musste richtig schmunzeln. Mir scheint es so, als wenn er in mich verliebt war. Aber sein Vorschlag war ein sehr schöner. Er hatte recht, ich sollte mich etwas auf Erkundungstour begeben, schließlich will ich ja wissen, wo ich hier bin und wo sich alles befindet.

Ich aß nun mein Frühstück und fing an zuerst abzuwaschen. Dabei summte ich ein altes Lied, welches ich in der Unterwelt auch immer gesungen hatte, wenn ich alleine war. Der Abwasch dauerte nicht so lange wie ich eingeplant hatte, deswegen ging ich dann zu der Garderobe und zog mich warm an, also dem Wetter entsprechend.

Als ich den Schlüssel vom Schlüsselbrett nahm, da dachte ich nach.
 

//Was ist denn wenn Winchester wirklich in mich verliebt ist? Ich kann ihn doch nicht lieben, schließlich bin ich immer noch die Frau des Herrn der Unterwelt. Und ich liebe Hades doch, denn sonst hätte ich mich nicht in den Styx fallen lassen müssen, um den Fluch von meiner Mutter zu brechen. Dann hätte ich nicht alle die Qualen durchmachen müssen. Außerdem frage ich mich, ob mein Geliebter mich nun so sehr vermisste, wie ich ihn und wie er mich wieder finden will, schließlich bin ich ja nun kein Gott mehr, sondern ein Mensch//
 

Ich verließ das Haus und schloss die Tür ab, bevor ich langsam spazieren ging, um die ruhige Gegend näher kennenzulernen.

Meine Füße führten mich zuerst auf den kleinen Hügel der Gegend. Ich atmete auf dem Hügel einmal tief ein und aus und guckte mich einmal um. Von diesem Hügel hatte man einen wundervollen Ausblick auf die Gegend.

Hades: An der Oberfläche

Nur wenige kurze Blicke waren ihm in dem Artefakt gewährt gewesen und dennoch war der Gott der Unterwelt schweißgebadet und nahe dem Ende seiner Kräfte, als er das wertvolle Stück wieder in dunkles Samttuch hüllte, damit es keinen Schaden nähme. Es hatte seine Gründe, weshalb die meisten der alten Relikte zerstört worden waren, denn ihre Anwendung war alles andere als ungefährlich, sondern zumeist eher tödlich. Selbst er, ein Gott, ein Unsterblicher, hatte all seine Kräfte aufbieten müssen, damit es ihn nicht übermannte und den Verstand kostete oder gleich tötete.
 

Athen, ein Vorort. Ein kleiner Hügel. Und mitten in diesem Idyll seine wunderschöne, geliebte Persephone. Nicht mehr unsterblich, sondern ein Mensch, doch nichts desto trotz die eine Frau, die er liebte, gleich in welcher Gestalt.

Von dem Polizisten namens Winchester, von dessen Umsorgung seiner geliebten Persephone, ahnte der Gott nichts, der schwer atmend auf dem Boden seines Thronsaales lag und einfach mit dem Schmerz rang, der sein Herz und seine Arme noch immer erfüllte.

Die dunkle, schlichte Robe, die er zumeist trug, floss beinahe über den Boden, so glatt fiel der Stoff und die Ärmel zeichneten seine noch schmerzenden aber weitestgehend regenerierten Arme nach. Sein schwarzes Haar hob sich vor dem dunklen Stoff kaum ab, während er still dalag und die dunklen Strähnen seines langen Haares sich ebenfalls über den Boden ergossen. Beinahe einer Statue gleich lag er dort, allein seinem Herzschlag lauschend und darauf wartend, dass langsam, aber stet die Kraft in seine Glieder zurückkehrte.
 

„Persephone, meine wunderschöne, geliebte Persephone.“

Es war bereits Nachmittag, als er sich schließlich zu erheben vermochte und nicht länger zögerte, die Unterwelt zu verlassen und sei es nur für ein paar Stunden, die ihm gegeben waren, bevor er gezwungen war, zurückzukehren. Nur ein paar Stunden, doch gelänge es ihm, nur einen Blick auf sie zu werfen, dann hätte sich der Weg gelohnt.

Es dauerte nicht lange, als er den Hügel fand, den er in seiner Vision gesehen hatte und auf dem fraglos auch seine Geliebte gestanden hatte. Doch war sie noch hier. Suchend ließ er den Blick seiner sturmgrauen Augen herumwandern, hoffend, er möge sie erblicken.

Persephone traut ihren Augen kaum

Ich hatte die Gegend bis Nachmittags erkundet und bin dann wieder zu dem Hügel zurück gekehrt. Dort sah ich ihn dann plötzlich stehen, meinen Liebsten, den Herren der Unterwelt.

"Hades, liebster?" fragte ich erstaunt und dennoch sehr glücklich.

Auch wenn er in dieser Welt wie ein normaler Mensch aussah, erkannte ich ihn dennoch, schließlich sind wir schon Jahrhunderte zusammen gewesen, als Götter, doch nun bin ich ein Menschliches Wesen und er ein Gott.

War es da möglich das ich wieder in die Unterwelt zurückkehren kann? Darüber hatten wir uns keine Gedanken gemacht, als wir beschlossen haben, das ich durch den Styx ein Mensch werden sollte.

Oder war es nun eine Trennung auf Ewig, weil es nicht mehr ging.

Ich näherte mich ihm vorsichtig und langsam und erkannte dann, je näher ich kam, wie abgemagert er war und das nur wegen unserer Trennung.

Das gefiel mir überhaupt nicht, denn das bedeutete das er sich komplett vernachlässigt hatte, während ich nicht bei ihm war.

Die Sonne ging nun langsam unter und ich wusste nicht, wie ich das fernbleiben bei Winchester erklären sollte, schließlich wusste ich innerlich, wie sehr er sich um mich sorgte.

Ich ging immer weiter zu Hades und über meine Wange liefen die Tränen.
 

//Oh ich habe dich so sehr vermisst mein Liebster….und ich hoffe es hat endlich geklappt, schließlich wollte ich niemals wieder von ihm getrennt sein.//
 

Hades:
 

Täuschten ihn seine Augen oder war es wahr? Konnte es sein? „Persephone“, wisperte er tonlos, den Blick nicht von der Frau lösend, von der Sterblichen, die einst seine wunderschöne, seine unsterbliche Geliebte gewesen war. Persephone, gefangen in einer sterblichen Hülle, nur noch ein Mensch. Doch die Seine.

„Persephone!“, rief er ihren Namen nun aus. Sie war es. Jeder Zweifel schwand aus seinen Gedanken, als sich ihre Blicke trafen. Sie war es, seine Persephone und doch war sie es nicht, war doch ihr unsterblicher Schimmer verschwunden. Doch für ihn machte es keinen Unterschied. Er liebte sie, gleich ob sie sterblich oder unsterblich war, gleich was sonst sie trennen wollte und würde.

„Liebste, kann es sein, dass ich dich fand?“, wagte er flüsternd zu fragen, als sie einander erreichten und Tränen auf ihren Wangen glitzerten wie schönste Juwelen. Alles Leid, aller Schmerz schien vergessen. „Meine geliebte Persephone“, wisperte er, als sich seine Arme um ihre zerbrechliche menschliche Gestalt schlossen und seine Hand den Weg in ihr Haar fand. „Du ahnst nicht, was es mir bedeutet, dich zu sehen, wohlauf und am Leben.“

Eine ganze Weile standen sie so, schweigend, flüsternd und in Liebe einander zugeneigt. Schmerzhaft schlug sein Herz in seiner Brust. Er hatte sie wiedergefunden, seine geliebte Persephone. Und doch... und doch konnte es sein, dass eben dieses Wiedersehen eines ihrer letzten wäre. Eine Sterbliche und ein Gott, es brauchte nicht viel Fantasie um zu wissen, dass das problematisch wäre, war doch sein eigener Bruder Zeus das beste Beispiel dafür, stieg dieser doch häufig mal einer Sterblichen nach und immer hatte es fatale Folgen. Konnten sie das riskieren? Könnten sie es ertragen, wenn Persephone alterte und womöglich gleich einer Sterblichen starb.
 

Persephone:
 

"Ach Liebster, wie soll es nun weiter gehen zwischen uns beiden? Schließlich bin ich nun Menschlich und du der Gott der Unterwelt. Kann ich jemals wieder zu dir zurückkehren in die Unterwelt, oder bin ich nun hier gefangen?" fragte ich leise und sah ihn an.

Ich kuschelte mich in seine Arme und genoss die Nähe zu ihm. Ich wusste nicht wie ich das Aushalten sollte ohne ihn zu leben.

Ach hätten wir doch nur vorher alles besprochen….dann müssten wir das jetzt nicht mehr machen, schließlich war die Zeit mit ihm hier nur sehr begrenzt.

Ich schloss meine Augen und küsste ihn dann einfach, schließlich ahnte ich ja nicht, das mich jemand beobachtet hatte dabei.

Ja es war Winchester.

Er hatte mich gesehen, als er auf dem Weg nach Hause war. Vielleicht wollte er ja anhalten und mich mitnehmen nach Hause, aber als er gesehen hat, das ich da mit jemanden zusammen stand und diesen auch noch küsste, da konnte er sich vorstellen, das es sich bei der Person um meinen Geliebten handelte.

"Ich weiß nicht wie es zwischen uns nun weiter gehen soll" sagte ich leise und kuschelte mich an ihn

Hades und Persephone

Wie gerne hätte er ihre Frage beantwortet, doch er kannte keine Antwort. Sacht strich er durch ihr dunkles Haar, während er leise wisperte: „Oh Liebste, gleich in welcher Gestalt wir aufeinander treffen und gleich, welch Schicksal man uns auferlegt, nichts vermag uns wirklich zu trennen.“

Das waren seine Worte, obwohl sie beide ahnten, was sein musste: Ein lebender Mensch ertrug die Unterwelt nicht und schon gar nicht das Zentrum des Reiches, in dem sie gemeinsam gelebt hatten, doch ebenso wenig könnte er wiederum hier bei ihr bleiben, war seine Zeit auf der Oberfläche doch stark begrenzt.

„Solange du menschlich bist“, seufzte Hades schweren Gemütes, „musst du an der Oberfläche bleiben, allein um deinetwillen. Alles andere könnte dein Tod sein und du würdest ein Geist, eine verlorene Seele in der Unterwelt und ihren Gängen.“

Dass sie sich dann nicht sehen würden, brauchte er kaum zu sagen, war es ihm doch untersagt einen Fuß in die goldenen Hallen zu setzen, in denen jede feierten und sangen, die als gute Menschen und frei von schlimmen Sünden verstorben waren. Er hatte nicht den geringsten Zweifel, das dort auch der Weg seiner Persephone hinführen würde, wenn sie stürbe. Und sie würde sterben, jetzt wo sie sterblich war. Es sei denn, sie fanden einen Weg, ihr ihre Unsterblichkeit zurück zu geben und sie wieder zu der Göttin zu machen, die an seiner Seite leben konnte.

„Bitte sei nicht traurig, Geliebte. Wir finden einen Weg. Unsere Liebe ist unsterblich“, erklangen Hades' Worte tröstend, als spräche er nicht nur sich, sondern ihnen beiden Mut und Hoffnung zu.
 

Persephone:
 

"Ja unsere Liebe ist unsterblich, aber es quält mich hier zu sein...Ich wohne hier bei einem freundlichen Polizisten und ich glaube er hat sich in mich verliebt"sagte ich leise und kuschelte mich an ihn. Ich drückte meinen Kopf in seinen Oberkörper und plötzlich merkte wie meine Wangen ganz feucht wurden von den Tränen, die ich weinte, wegen unserer Situation. Nur weil wir frei sein wollten, haben wir uns für diese Methode entschieden.

Aber bis wir zu der Entscheidung gekommen waren, haben wir so viele Streitgespräche gehabt und Versöhnungen gefeiert, das ich überglücklich war, als endlich mein Liebster zugestimmt hatte.

Jedoch haben wir lange nicht alles bedacht und besprochen. Ich kann mich noch daran erinnern, als wäre es gestern gewesen....na gut da in der Unterwelt die Zeit nicht weiter läuft, kann es sein, das wir es wirklich erst gestern oder vor einiger Zeit beschlossen hatten.
 

Vergangenheit:
 

Ich saß in meinem Garten in der Unterwelt und studierte die Bücher, welche neben mir auf dem Stapel standen. Sie hatten alle ein Thema behandelt und waren schon einige tausend Jahre alt. Sie handelten davon, wie man angeblich aus der Unterwelt entkommen kann und wie man Flüche brechen kann.

Mein Liebster und ich, wir hatten schon fast alle Möglichkeiten ausprobiert in den ganzen Jahren, aber nichts hatte funktioniert.

Die Letzte Möglichkeit, die nun in dem Buch beschrieben war, war die Aufgabe der Göttlichkeit durch den Styx.
 

Unter diesem Punkt stand nun die Erklärung für diesen Versuch um langjährige Flüche zu brechen. Angeblich musste man sich nur in den Styx stürzen, um kein Gott mehr zu sein.

Aber diese Methode war überhaupt nicht ungefährlich, schließlich konnte man dabei sterben.
 

Als ich meinem Liebsten Hades das vorgeschlagen hatten, da ist er beinahe zusammengebrochen. Schließlich lieben wir uns, aber er hatte auch Angst, das er das nicht aushält, mich in den Styx fallen zu lassen und geschweige denn, ob ich das auch überleben werde, stand in den Sternen.

Hades hatte Zweifel das durchzuführen, aber nach einiger Zeit der Überredung, habe ich ihn dann endlich mit dem Argument des Nachwuchses überzeugen können. Schließlich wollte er genauso wie ich auch, endlich mal Nachwuchs haben, aber das war ja wegen des Fluches der Demeter nicht durchzuführen, denn wenn ich mal schwanger werden sollte, dann würde ich jederzeit die Kinder auf der Erde bekommen und dann auch noch weit weg von ihm. Außerdem würde dann immer ein Elternteil für die lange Zeit von unseren Kindern fern sein. Und das wollten wir nicht.
 

Gegenwart:
 

Ich sah hoch zu meinem Liebsten und lehnte mich nun in seine Arme. Seine Nähe war so beruhigend.

Plötzlich hatte ich eine Art Geistesblitz. Ich wollte mich Aphrodite reden. Vielleicht weiß sie ja wie wir diesen Umstand beheben können, so dass ich wieder bei Hades in die Unterwelt kommen kann, ohne das ich sterbe. Denn das kann Hades weder überstehen noch würde es ihm dann jemals wieder gut gehen und seine Arbeit, die würde er mit Sicherheit vernachlässigen.

Ich hoffte vom ganzem Herzen, das Aphrodite uns wieder vereinigen könnte, denn die Liebe war doch das, was sie versucht zu beschützen und keiner weiß wie sie unsere Liebe einschätzt.

War unsere Liebe in ihren Augen rein, oder würde sie uns für die Ewigkeit trennen, weil Zeus es gefordert hatte, da dieser seinen Bruder gerne leiden sehen möchte....

Hades

Für einen kurzen Moment flackerte tatsächlich Eifersucht in den Augen des Unsterblichen auf, der sich innerlich für diese Regung schämte und sie sogleich beiseite schob. Für Eifersucht und Neid auf diesen Sterblichen gab es keinen Grund, nicht den geringsten. Er liebe Persephone und sie liebte ihn. Allein, was sie getan hatte für die Chance, für immer bei ihm zu sein, war mehr als Beweis genug dafür. Was kümmerte ihn da schon irgendein Polizist oder dessen Gefühle? Sie war die Seine und nichts würde das ändern.

„Weine nicht, Liebste“, hauchte Hades mit sanfter, leiser Stimme in das Haar der Sterblichen, die einst unsterblich gewesen war. „Weine nicht. Ich bin hier und bleibe, so lange ich kann. Und wenn ich gehe, dann nur, um zu dir zurückzukehren, sobald es mir erlaubt ist.“ Mehr konnte er ihr nicht versprechen und sie wusste es. Eigentlich wären keine Worte nötig gewesen, doch er hatte es aussprechen müssen und sei es nur, um sich selbst daran zu erinnern, dass er nicht für immer hier an der Oberfläche weilen durfte.
 

Er litt und wusste, es erging ihr ebenso. Ein Teil von ihm bereute, dass sie es gewagt hatten, diesen Weg zu wählen, hatten sie doch gewusst, wie gefährlich er war und was es seine Geliebte kosten würde. „Liebste...“ Mehr vermochte er nicht zu wispern, während er sie fest im Arm hielt und einfach nur in der Erinnerung ihrer gemeinsamen Stunden schwelgte.
 

Wie lange hatten sie über diesen Versuch, den Fluch, der sie beide immer wieder trennte, zu brechen, diskutiert. Sie hatten gestritten, sich vertragen, hatten geschimpft und geweint, waren sich uneins gewesen und doch eins. Und schließlich... Schließlich hatte er nachgegeben, hatte nicht mehr 'Nein' zu seiner geliebten Gattin sagen können, als sie ihn mit tränennassen Augen bat, es zu wagen.
 

Arm und Arm lehnte das unglückliche Paar an einander und waren vereint in ihrem Leid wie in ihrer Liebe. Stürbe sie, das wusste der Gott ohne jeden Zweifel, stürbe auch etwas von ihm. Unwiderruflich und für immer. Verlöre er sie, könnte er gewiss niemals wieder lieben und würde womöglich eben jenes Ungeheuer, als das Zeus, sein Bruder, den er doch trotz allem liebte, gerne hinstellte. Wer wäre er noch, ohne ihre Liebe? Was wäre er noch, wenn sein Herz die Liebe verlöre und erkaltete? Hades wusste es nicht und fürchtete sich zu sehr vor der Antwort, um tiefer in sich danach zu suchen.
 

„Oh Liebste, nie wollte ich von dir getrennt sein und nun trennt uns die Ewigkeit meiner Unsterblichkeit“, klagte er flüsternd, denn er selbst konnte doch niemals sterblich werden. Ach könnte er es doch nur, er hätte sich mit Freuden in die giftigen Wasser gestürzt und jedes Leid auf sich genommen, um bei ihr zu sein.
 

Aphrodite:
 

Aphrodite sah von ihrem Thron aus, das was sich nun auf der Erde zwischen Hades, dem Gott der Unterwelt und seiner Geliebten, nun Menschlichen, Persephone abspielte und auch das der Mensch mit dem Namen Winchester bei Ihnen in der Nähe stand und sie beobachteten. Sie wusste natürlich das Winchester sich in die ehemalige Göttin verliebt hatte und das Persephone ihm gerade mit dem Kuss mit ihrem Liebsten, das Herz gebrochen hatte.

Sie versuchte nun zu überlegen, wie sie nun Persephone und Hades für die Ewigkeit ohne den Fluch aneinander zu binden. Dafür musste Persephone eine Unsterbliche wieder werden, doch sie wusste nicht wie das gehen soll.
 

Persephone/Winchester:
 

Für mich schien die Zeit so schnell zu vergehen, wie noch nie, seitdem Hades bei ihr auf der Erde war. Ich sah ihn an und kuschelte weiter mit ihm, als ich plötzlich Winchester bemerkte. Er kam auf mich zu und nickte Hades freundlich zu, auch wenn ich ahnte das da etwas war, was beide wollten.

"Persephone, ist das dein Liebster Hades?" fragte er ruhig und ich nickte.

"Er bleibt nicht lange Winchester, ich komme gleich nach Hause, bitte geh vor" sagte ich leise und er nickte.

Winchester ging langsam zurück zum Auto und stieg ein. Dann fuhr er los und brauchte auch nicht mehr lange, bis er zuhause war.

Zuhause sah er das ich alles sauber gemacht hatte und aufgeräumt.

Die Eifersucht des Gottes der Unterwelt

Der Gott sah erst auf zu dem Menschen, der seine Aufmerksamkeit nicht hätte gewinnen können, wäre es nicht ob seiner Geliebten, als dieser das Wort ergriff. Seine Worte ließen keinen Zweifel daran, dass er eingeweiht war, was ihn sichtlich verwunderte. Die meisten Menschen heutzutage kannten ihre Geschichte nicht, auch wenn sie sie einst gekannt hatten. Beinahe vergessen in den dunklen Wogen der Zeit war ihre Liebe heute kaum mehr als ein Mythos in der Welt der Menschen. Dieser Mann jedoch wusste – und glaubte. Es war Letzteres, das den Ausschlag gab.
 

„Du bist der Polizist“, sprach ihn Hades leise an. Wer sonst sollte der Mann sein, wenn nicht der Polizist, der sich um seine Liebste gekümmert hatte, sie aufgenommen und ihr Zuflucht gewährt hatte?

Der Mann nickte – auf meine Frage sowie auch auf die Worte seiner geliebten Persephone, die ihm zusagte, gleich 'nach Hause' zu kommen. Worte, die ihn schmerzten zu hören und ihm das Herz schwer machten. War ihr Zuhause nicht die Unterwelt? Nicht der Platz an seiner Seite?

Bedrückt sah er zu der Sterblichen, die so zerbrechlich in seinen Arm wirkte. Zumindest in seinen Augen, den Augen eines Gottes.

„Du magst ihn“, wisperte Hades leise und nicht ohne einen Hauch Bitterkeit. Er schämte sich seiner Eifersucht, doch die unbewusst gewählten Worte seiner Geliebten hatten sie nur noch angefacht, gleich wie unnötig sie war. Er zweifelte nicht an ihrer Liebe oder ihrer Treue.
 

Er wusste, seine Unsterblichkeit würde sie für immer trennen, wenn es ihnen nicht gelänge aus Persephone wieder die Unsterbliche zu machen, als die sie geboren worden war, doch er wusste auch, wie schwer dies würde, war es bisher doch nur sehr wenigen Leuten gelungen. Herkules, Herakles – um nur einen zu nennen, der es geschafft hatte. Er ahnte nicht, wie schwer es sein würde, doch es spielte kaum eine Rolle, denn ihm wäre jeder noch so felsige Pfad recht, der ihn wieder mit seiner Geliebten vereinte.
 

Ebenso wenig ahnte er, dass auch Aphrodites Blick auf ihnen lag und diese wiederum sich ebenfalls fragte, welcher Weg nun der richtige wäre.
 

Persephone:
 

Ich sah nun wieder zu Hades und sah genau, wie er sich fühlte bei meinen Unvorsichtig gewählten Worten.

"Du bist eifersüchtig mein Liebster, obwohl du dazu keinen Grund hast. Schließlich bin ich seit Ewigkeiten mit dir zusammen und ich liebe dich. Ich bin dir sogar treu. Nur wegen unserer Liebe bin ich diesen Weg mit dir gegangen. Nur die Unterwelt ist momentan nicht mein zuhause, denn ich würde es mit meiner Sterblichkeit da unten bei uns zuhause nicht aushalten. Solange wie ich nun hier bin, werde ich daran arbeiten mir ein Haus einzurichten und auch ein Leben aufzubauen" sagte ich leise aber dennoch mit einer gewissen Art Bestimmtheit. Ich sah ihn an und war etwas traurig, das er anscheinend glaubte das ich nicht zu ihm zurück in die Unterwelt wollte. Dem war insgeheim nicht so. Ich wollte bei ihm sein, bis es wieder für die Ewigkeit geht.

Um meinen Worten Nachdruck zu geben, küsste ich ihn leidenschaftlich und merkte dann, wie er mich an den Baum auf den Hügel drückte und ich genoss es sehr bei ihm zu sein.

Die Nähe zu ihm, sie hat mir so sehr gefehlt, schließlich ist es auch schon so einige Zeit her, das wir unsere Zweisamkeit genossen haben. Die letzte Woche, haben er und ich schon sehr enthaltsam gelebt und ich wollte ihn so sehr spüren, ihn bei mir haben und ihn nie wieder gehen lassen, auch wenn ich wusste das dies nicht geht.

Egal was die anderen sagten, wir waren für einander bestimmt und ich würde alles tun, was er von mir wünschte. Auch wenn er es sich wünschen würde, das ich bei Winchester ausziehen würde. Klar würde mich das innerlich zwar verletzen, weil ich dann einen in meinen Augen guten Freund verlieren würde und außerdem bin ich sehr dankbar dafür, was Winchester in dieser Kurzen Zeit alles für mich getan hat, aber ihrem Liebsten kann sie nun einmal keinen Wunsch abschlagen.

Hades fester Entschluss

Hades konnte gar nicht anders als verlegen zu schmunzeln und beinahe schuldbewusst den Blick zu senken. Wie immer war es, als könne seine Liebste seine Gedanken lesen. Ihre Seelen war so sehr verbunden, dass sie wohl selbst wenn sie es wollten, keine Geheimnisse vor einander haben könnten.

„Verzeih mir, Liebste. Ich weiß, wie ungerechtfertigt mein Neid ist.“ Er hob den Blick wieder, um ihrem zu begegnen. Niemals, nein, niemals könnte und würde er an ihrer Liebe und Treue zweifeln, hatte sie ihm dazu doch niemals einen Grund gegeben. In ihren Augen konnte er sehen, dass seine Eifersucht sie verletzte und schon allein darum, tat es ihm leid. „Bitte vergib mir, liebste Persephone. Natürlich vertraue ich dir und zweifele weder an deiner Liebe zu mir noch daran, dass du mir ebenso treu bist, wie ich dir.“

Er wisperte diese Worte und kaum hatte er sie ausgesprochen, berührten auch schon ihre Lippen die seinen und wuschen jeden Zweifel, jede Sorge und jede Angst weg. Oh, wie sie ihm gefehlt hatte in den wenigen Tagen, die sie einander fern gewesen waren. Und doch schien ihm diese Zeit unendlich lang und unwillkürlich fragte er sich, wie er es eigentlich durchstand, wenn sie ganze acht Monate getrennt waren. Er wusste es nicht.
 

Zeus und die anderen Götter, sie alle mochten an ihrer Liebe zweifeln, mochten über sie schimpfen oder wie Demeter den Totengott verfluchen, doch sie und er, sie glaubten an ihre Liebe und das allein war wichtig. In seinem Innersten gab es nun auch den Funken der Hoffnung, dass auch die Liebesgöttin Aphrodite sich auf ihre Seite stellen könnte. Das wäre das erste Mal, dass sich einer der Götter für sie einsetzte und er wagte es kaum ehrlich zu hoffen.

Sanft musterte er Persephone. Sein Entschluss festigte sich mit jedem Augenblick mehr. Er würde einen Weg finden, sie wieder zu einer Göttin zu machen und sie beide endlich in Unsterblichkeit zu vereinen, so wie es sein sollte.
 

Persephone:
 

Ich wusste das mein Liebster mir vertrauen würde, deshalb verzeihte ich ihm sehr schnell seine Eifersucht, obwohl ich das schon irgendwie süß fand. Meine Lippen fanden sehr schnell die seine und ich genoß den Kuss so lange wie ich konnte, dennoch merkte ich, wie es langsam zeit wurde für ihn wieder in die Unterwelt zu gehen.

Mir liefen bei dem Gedanken wieder die Tränen über die Wange und ich kuschelte mich eng an ihn. Ich wollte nicht das er geht, denn dann bin ich wieder so alleine wie sonst, wenn ich hier an der Oberfläche bin.

„Kommst du bald wieder her?“ hauchte ich leise und ich schmiegte mich an ihn, war überhaupt nicht gewillt, mich von ihm zu lösen.
 

Als wir uns endlich lösten, war die Sonne schon längst wieder untergegangen und da standen wir. Auf dem kleinen Hügel mit einer schönen Aussicht auf das Meer und gemeinsam genossen wir, wie Poseidon das Wasser langsam zu Wellen brach. Ich seufzte und sah ihn dann liebevoll an.
 

„Ach Liebster, nun sind wir wieder getrennt, ohne ein Ende in Sicht.“murmelte ich leise und schloss meine Augen.

Nie hatten wir weiter darüber nachgedacht oder diskutiert, was passieren wird, oder wie es weiter gehen soll, wenn wir diesen Plan verfolgen sollten. Aber nun standen wir da und unsere Zukunft war ungewiss, bis auf eine kleine Kleinigkeit. Ich wusste das ich sterben, wenn wir nicht bald oder schleunigst einen Plan haben, wie ich wieder eine Unsterbliche werde.

Und dann wäre unser Plan gescheitert, denn ich würde, jedenfalls hoffte ich es dann in die Goldenen Hallen in der Unterwelt kommen und er müsste in seinem Reich bleiben, doch das wollte ich nicht. Schließlich wollte ich ja noch Kinder mit meinem Liebsten haben.
 

“Wenn du wieder hierher kommst, kannst mir nicht eins der Bücher mitbringen. Vielleicht finde ich ja eine Möglichkeit, wie ich wieder eine Göttin werde“ sagte ich leise aber dennoch mit einer leichten Hoffnung in der Stimme.

Hades' vorläufiger Abschied

Süß und weich legten sich ihre Lippen auf meine, schenkten meiner Seele wieder ihren Frieden. Vergessen war der Neid und die Eifersucht, die ich eben noch hatte niederkämpfen müssen. Sie und ich, wir waren eins. Wir gehörten zusammen und nichts konnte etwas daran ändern. Nicht die wütende Demeter in ihrem Zorn, nicht einmal der mächtige Zeus und nicht die Unsterblichkeit. Sollte es uns nicht gelingen, das wusste ich, wäre es mein Leid, nicht ihres, denn die Sterblichen litten nach dem Tode nicht mehr, wenn sie Elysium betreten durften.

Und sie würde es betreten dürfen, daran gab es keinen Zweifel. Auch wenn es für mich nicht galt. Ich bliebe alleine, verlassen und verloren. Meine eine Liebe, fort und unerreichbar. Doch sie würde lachen und glücklich sein, während mich Schmerz und Leid einhüllen würden. Doch jedes Leid, gleich wie lange es währte, gleich wie groß es war, selbst wenn es die Pein der Ewigkeit war, war es wert, ertragen zu werden, wenn ich dafür nur einen einzigen Blick auf sie werfen dürfte.
 

Als wir uns lösten, verging die Sonne am Horizont. Meine Zeit nahte und mein Herz litt Qualen.

Unsere Blicke trafen sich und ich wusste, auch sie sah meine Zeit verrinnen. „Ich komme wieder sobald ich kann, meine Schöne“,versprach ich leise. Ich war blind für die Schönheit des Meeres, der Wellen und des funkelnden Lichtes darauf. Ich sah nur sie.

„Liebste... Uns wird es gelingen. Hab Zuversicht, dann finde auch ich sie.“ Ernst sah ich sie an und hoffte, sie und ich, wir würden es überstehen. Alles andere könnte ich nicht ertragen und so wollte ich es mir auch nicht vorstellen.

Sanft streichelte ich über ihre Wange, in Gedanken versunken. Ich spürte bereits den Sog der Unterwelt, die mich zurück rief in mein Reich, in die Finsternis des Todes, fernab von Hoffnung und Leben. Allein ihr Garten kündete dort noch von ihrer Anwesenheit und er würde bald welken, wenn sie fortbliebe.

„Ich werde sie dir mitbringen, alle die ich finde und ich werde sie wälzen. Irgendjemand muss Rat wissen.“ Stille breitete sich aus und leise wisperte ich schließlich: „Bis bald, Liebste. Und weine nicht, denn wir sehen uns wieder.“ Es waren die letzten Worte, ehe ich mich in Rauch und Nebel auflöste, der in die Unterwelt gezogen wurde.

Persephones Trauer

Als mein Liebster sich wieder in Rauch aufgelöst hatte und in die Unterwelt zurück gekehrt war, sank ich regelrecht in mich zusammen und zog meine Knie nah an meinen Körper. Mein Kopf wurde nun so schwer, wie ich es nie erlebt hatte. Ich legte ihn nun voller Trauer auf meine Knie und weinte. Die Tränen liefen mir nun so richtig über meine Wangen, denn seitdem er wieder fort war, fühlte ich mich einfach nur einsam und verlassen. Ich bemerkte niemanden, nicht mal Winchester, als dieser wieder zu mir kam und sich neben mich hinsetzte mit einer Kleinigkeit zu essen und einer Decke. Er legte mir die Decke über die Schultern und kümmerte sich so liebevoll um mich, als wäre ich seine eigene Tochter,na gut alle in dem Ort, wo wir wohnten, hielten mich für seine Tochter, aber da ich ja als ehemalige Griechische Göttin stillschweigen halten muss, habe ich überall das nur bestätigt, denn Winchester hatte mir auch gesagt das ich das bestätigen soll, was die Leute zu mir sagten. Ich sah ihn mit verheulten Augen an und ich meinte, ich konnte sehen, das er Verständnis hatte für unsere Situation. Ich kuschelte mich in seine Arme und schloss meine Augen. Innerlich wusste ich das meine Tante Aphrodite da anscheinend ihre Finger im Spiel hatte. Sie wollte nicht das ich wegen der Trennung von meinem Liebsten so traurig bin, deswegen hatte sie sich anscheinend entschlossen, sich Winchester zu zeigen und ihn zu mir zu schicken.

Als ich bei ihm einschlief, trug Winchester mich nach Hause und er legte mich ins Bett. Ich kuschelte mich in mein Bett und schlief dann zwar sehr unruhig die Nacht, wegen der Trauer, aber als ich am Morgen aufwachte, da fühlte ich mich überhaupt nicht so, als hätte ich unruhig geschlafen, aber ich hatte die Ahnung, das der Gott des Schlafes und der Träume mich ausruhen lassen hatte. Anscheinend haben nun einige der Götter ein reges Interesse an der Situation von meinem Liebsten Hades und mir. Sonst würden sie sich nicht immer einmischen, sei es nun die Göttin der Liebe oder der Gott des Meeres, oder auch der Gott des Schlafes. Sie alle fanden es wohl sehr Mutig von mir, das ich mich in den Styx schubsen lassen habe, um den Fluch zu umgehen. Hatten sie doch alle damit gerechnet, das ich im Styx umkomme und Hades daran zerbrochen wäre. Hades hätte sich riesige Schuldgefühle gegeben und vielleicht den Untergang der Welt eingeläutet, aber da ich ja nun lebte, mussten sie einen anderen Weg finden, um Hades und mich zu trennen für die Ewigkeit.

Mir kam der Gedanke an Hypnos. Er, der Gott des Schlafes und der Träume...er wollte bestimmt das ich für immer in seiner Welt gefangen wäre, doch das hatte nicht geklappt, obwohl er einiges getan hatte. In meinem Traum, saß ich auf einem goldenen Stuhl, mitten in einem leeren Raum. An der Wand und auf dem Boden versammelten sich die Schatten der Unterwelt und sie Krochen auf mich zu, während ich gefesselt auf dem Stuhl saß und nicht entkommen konnte. Jedenfalls hatte es nur den Anschein, denn ich war mit einer Blumenranke gefesselt, und da diese sehr auf mich hörten, sagte ich leise das sie mich freigeben sollen und prompt lösten die Ranken sich und ich stand auf. Meine Füße bewegten sich mit einer solchen Leichtigkeit durch die Schatten der Unterwelt, wie es sonst kein anderer der Götter konnte. Hypnos war erstaunt und geschockt zu gleich. Hatte er doch erwartet, das ich sterbe, wegen der Schatten der Unterwelt, doch da ich mit der Trauer der Unterwelt gut auskam, war es eben für mich eine Kleinigkeit dadurch zu kommen.

Jedenfalls, am Morgen hatte ich mich im Bad umgezogen und ging dann mit einer Lockeren Art hinunter zu Winchester in die Küche. Ich war gespannt auf den heutigen Tag, denn Heute sollte ich das erste mal in meinem ganzen Leben zu einer menschlichen Schule gehen.

Hypnos

Er gähnte. Nichts Ungewöhnliches für ihn, den Gott der Träume und des Schlafes. Sein Name und seine Berufung waren sozusagen Teil seiner Persönlichkeit, wie es bei den meisten Göttern im Konzil der Fall war. Die goldene Wolke, die sein Thron war, schwebte unstet ein wenig hin und her, als wolle sie ihn in den Schlaf wiegen, obgleich der Gott selbst kaum schlief, anders als man vermuten mochte.

Mit Interesse hatte er die heutige Unterhaltung mit Zeus verfolgt. Niemals hätte er erwartet, dass einmal beschlossen würde, die Menschheit auszulöschen, sie doch aufzugeben, nachdem sie einst solche Mühen und auch Verluste auf sich genommen hatten, um die Titanen in ihren Käfig, den Tartaros zu sperren, eben damit diese Sterblichen erblühen konnten, deren Untergang sie nun beschlossen.

Doch keiner stand auf und widersprach Zeus, lediglich Aphrodite war der Besprechung fern, und so blieb Zeus' Beschluss. Nicht einmal Hera ergriff das Wort gegen ihren Gatten, die doch die Treue verkörperte. Nicht einmal Apollon, der Gott der Künste erhob die Stimme, immerhin endete damit auch die Kunst, zu der er die Sterblichen angehalten hatte, zu der seine Musen sie inspiriert hatten. Ja nicht einmal die starke und mutige Athene sagte ein Wort, obgleich sie doch die Weisheit verkörperte. Einen Moment lang sah es aus, als wollte sie gegen ihren Vater sprechen, doch dann blieb sie stumm. Obgleich sie alle durch die Sterblichen auch Verluste erlitten hatten, sehen mussten, wie die Menschen ihre Gebote missachteten, so hätte Hypnos doch erwartet, dass es zumindest einen Fürsprecher für sie gäbe. Zwar sah man gerade Apollon und Athene an, dass sie gerne etwas gesagt hätten, doch tatsächlich blieb die Halle still wie nur selten.

Ihn selbst kümmerte es nicht, ob die Menschen stürben, verschwänden und dem Chaos Platz machten. Seine Träume wussten sie ohnehin nie zu würdigen, gleich wie wichtig die Botschaften waren, die er ihnen darin sandte.

Wieder gähnte der Gott von drahtiger Gestalt mit langem, schneeweißem Haar, das stets in Bewegung zu sein schien. Er war in seiner Erscheinung schon beinahe androgyn und gleiches galt für seine Diener, die ihm nun den Weg zu Persephone wiesen, deren Korruption der erste Schritt sein sollte.

Zeus' Plan war einfach. Hades öffnete den Tartaros aus Frust und Leid, wenn er erkannte, dass er und seine ach-so-geliebte Persephone nicht mehr zusammen sein konnten. Die Titanen erledigten dann den Rest und sie, die Götter konnten sich zurückziehen in die Weiten des Universums. Es gab noch andere Welten, andere Sterne, die ihren Segen ersehnten. Sie waren auf die Erde kaum angewiesen. Dass Hades bei diesem Plan höchstwahrscheinlich sterben würde und Persephone ebenfalls, das war nur ein kleines Übel – und im Falle von Hades eines, das Zeus sicherlich nur zu gerne einging, immerhin hasste er seinen Bruder.

Sacht lockte er mit einem Flüstern die schöne Göttin in ihren Traum, doch die Ranken vermochten sie nicht auf dem Thron zu halten, den er für sie ersonnen hatte. Selbst des Totenreichs Schatten hatte er über diesen Traum gelegt, obgleich es ihn viel Mühe kostete, denn nichts ließ einen Unsterblichen mehr zittern, als die Sterblichkeit und die damit drohende Finsternis des Hades, der kalten Unterwelt, voller Leid und Schmerz, voller Trauer und endloser Qualen. Doch die einstige Göttin hatte den Traum abgeschüttelt und war erwacht – sehr zu seinem Ärger. Siegen würde er jedoch trotzdem, da war er sich sicher, denn Sterbliche benötigten nun einmal Schlaf. Seine Chance käme.

Hades' Trauer

Mein Herz fühlte sich an wie schwerster Stein, als wir uns trennten. Oder vielmehr: trennen mussten, denn kaum etwas schmerzte mich mehr, als sie zurücklassen zu müssen, obgleich ich sie so gerne mit mir genommen hätte. Doch ich wusste, für eine sterbliche Seele war die Unterwelt ein grauenhafter Ort und niemals brächte ich es über mich, sie dorthin zu zerren. Kein Leid in mir könnte so groß sein, dass ich ihr das antäte.

Ich ahnte nicht, dass das Götterkonzil, allen voran mein Bruder Zeus, einen ganz anderen Entschluss gefasst hatten und mich zum Werkzeug ihres sinistren Planes zu machen, als denjenigen, der vollbrachte, was nicht in ihrer Macht stand und das Unheil auf die Welt losließ, die sie doch einst behauptet hatten zu schützen – schließlich hatte man mich deshalb einst in die Unterwelt verdammt.

Meine Schritte trugen mich in ihren Garten, diesen Hort des Friedens und des Lebens. Kaum, dass ich ihn betrat, verging das Leben darin. Die Pflanzen verwelkten, ließen ihre Köpfe hängen und ich konnte dabei zusehen, wie sie langsam zu grauem Staub zerfielen. So war es stets, wenn sie fern war. So sehr ihre Anwesenheit Leben bedeutete, bedeutete meine den Tod. Ironischer könnte es kaum sein, dass ausgerechnet wir beide, sie und ich, zu einander gefunden hatten. Mit einem leisen Seufzen ließ ich mich auf der steinernen Bank nieder und starrte vor mich hin, doch dabei tief in Gedanken versunken, die alle möglichen Szenarien durchspielten, die mir zu Gebote standen, um meine geliebte Persephone wieder zu der Unsterblichen zu machen, die sie einst gewesen war.

Ich wusste, alleine würde es mir kaum gelingen. Von meinem Bruder allerdings würde ich kaum Hilfe erwarten können.

Langsam überkam mich Verzweiflung, die sich von meiner Angst nährte, unsere Trennung könnte für die Ewigkeit sein. Lieber wüsste ich mich vernichtet, ausgelöscht, als für sie nie wieder zu sehen. Doch ausgerechnet mir war es als einzigem Gott unmöglich ein Sterblicher zu werden und einfach zu sterben, schließlich verkörperte ich den Tod. Als man mich damals hier hinab verbannte, hatte das niemand geahnt, der gute Zeus allen voran nicht, denn sonst hätte er es kaum veranlasst. Er sähe mich immerhin besonders gerne verschlungen von den Wirren der Zeit und der Sterblichkeit, die sein Tun mir vorenthielt.

Natürlich gab es nichts völlig Unmögliches im Universum, das widersprach den Regeln der Übernatürlichen. Einen Weg gab es immer, doch beschritt man ihn, musste man auch bereit sein, die Folgen zu tragen, denn je unwahrscheinlicher, was man erringen wollte, desto höher der Preis und in vielen Punkten genügte das Wissen um den Preis, um die Möglichkeit selbst auszuschließen. Gleiches mochte man auch über die eine Chance denken, die mir bliebe, den Tod zu finden und damit das Vergessen.

Die Titanen. Die alten Götter, die vor uns regiert hatten. Rachsüchtige, gnadenlose Kreaturen, die ohne Sinn und Verstand die Welt verwüsteten und Chaos säten, wo immer sie konnten. Sie konnten mich töten, stand ihre Macht doch außerhalb des göttlichen Konzils, außerhalb der Ordnung, die wir erschaffen hatten. Unter ihrem Zorn könnte ich fallen und würde es vermutlich auch. Doch welch Preis würde da verlangt. Alle Ordnung zerfiele, das Gerüst aus Olymp, Erde, Unterwelt und Elysium bräche auseinander und die Menschen, nun, die wären fraglos dazu verdammt, allesamt zu sterben.

Wohin ihrer aller Seelen – auch die Seine und die seiner Liebsten – dann gelängen, wusste niemand. Einige nahmen an, einst waren die Seelen der Toten an einen fernen Ort zwischen den Sternen gewandert, um der Titanen Zorn zu entgehen, doch das waren nur wenige gewesen, Götterseelen, denn die Menschen hatten sich erst entfalten können, als die Herrschaft der Titanen längst beendet gewesen war und das Götterkonzil die goldenen Throne besetzt hatte, auf denen es nun saß.

Aphrodite und Persephone

"Guten Morgen Persephone. Hast du gut geschlafen?" fragte Winchester mich beim Frühstück gut gelaunt.

Ich lächelte nur kurz und zuckte mit den Schultern.

Ich wusste ehrlich gesagt nicht, wie ich geschlafen hatte. Ich konnte Winchester doch nicht sagen, das der Gott des Schlafes mich versucht hatte im schlaf in seiner Welt zu halten.

"Du weißt doch, das ich meinen Geliebten vermisse….dann kann ich auch nicht ruhig schlafen" sagte ich leise und aß in aller ruhe mein Müsli.

Nach ungefähr einer halben Stunde rumstochern und nur etwas essen sagte Winchester das es Zeit wäre mich zur Schule zu bringen.

Ich nickte und nahm die Blaue Umhängetasche mit den Bunten Blumen. Dort hinein hatte Winchester schon alles notwendige eingepackt, was ich in der Schule gebrauchen konnte.

Gemeinsam gingen wir um kurz vor Sieben Uhr zum Auto und als ich im Wagen saß, fuhren wir los zu der Schule.
 

Aphrodite
 

Als Aphrodite die Versammlung der Götter mitbekam, schlich sie sich fort um Hades, sowie auch Persephone eine Warnung zukommen zu lassen. Die beiden musste gewarnt werden, was die Götter planten. Niemals sollte es dazu kommen, auch wenn sie sich dafür opfern musste und auch ihren Platz im Olymp verlieren würde. Sie lief so schnell sie konnte, zu der Treppe, welche in die Unterwelt führte. Egal wie viel Leid hier in der Unterwelt sie erwartete, sie musste etwas unternehmen.

Aphrodite stieg die Stufen hinunter, na gut viel mehr lief sie die Stufen hinunter und zwar bis sie im Palast von Hades war.

Dort angekommen fragte sie direkt nach Hades. Der Diener, den sie gefragt hatte, zeigte direkt in die Richtung des Gartens und sie ging schnellen Schrittes dahin.

Im Garten angekommen, hörten die Pflanzen sofort auf zu verwelken. Vielmehr erstrahlten sie wieder, als wäre Persephone selbst wieder in den Garten zurück gekehrt.

"Hades…bitte hör mir zu….Dein Bruder und die anderen, sie planen etwas grausames. Sie wollen die Erde auf eure Kosten opfern und zu einem anderen Planeten gehen. Sie wollen das du den Tartaros öffnest, aber bitte egal wie verzweifelt du bist, tue es nicht.

Sie versuchen Persephone von dir fernzuhalten." sagte sie aufgelöst. Aphrodite wollte es selbst nicht glauben, was die anderen da planen, aber es zulassen, wollte sie auch nicht. Sie wollte doch nur das die Liebe zwischen Hades und seiner Persephone weiter blüht, wie eine der Rosen in dem Garten in der Unterwelt.
 

Persephone:
 

Winchester brachte mich zur Schule, auf die ich nun gehen werde. Von außen sah sie aus, wie eine Universität oder eine Privatschule, aber es war eine sehr moderngehaltene Schule.

Er sah mich an und legte seine Hand auf meine, während er mich ansah und lächelte.

Anscheinend bemerkte er, das ich Angst hatte.

"Charlotte das ist deine Schule. Du kannst mich jederzeit Anrufen, wenn du willst. Ich komme sofort und hole dich dann ab. Du brauchst keine Angst haben, du hast bestimmt eine nette Klasse und auch nette Klassenkameraden" sagte er ruhig und ich nickte vorsichtig.

Dann stieg ich auch aus und nahm meine Tasche. Langsamen und vorsichtigen Schrittes ging ich zum Haupteingang.

Je näher ich anderen Mitschülern kam, desto öfter hörte ich ein "Ohhh" oder einen aufreizenden Pfiff, dabei wusste ich nicht warum. Meiner Meinung nach sah ich aus, wie ein normales Mädchen. Ich war nicht besonders hübsch oder anziehend, jedenfalls nach meiner eigenen Meinung.

Jedenfalls als ich das Schulgebäude betrat, sprach ich mit einer jungen Frau mit einem Notizblock in der Hand an. Meiner Meinung nach war das eine der Lehrerinnen der Schule.

Ich sagte ihr das ich eine neue Schülerin wäre und nicht weiß wo ich hin soll. Sie sagte mir alles was ich wissen musste, aber während sie mir das sagte, war ich innerlich so durcheinander, weil die Frau so schnell sprach.

Hades' Wut

Er hatte die schöne Göttin nicht kommen hören, hatte auch nicht mit ihr gerechnet, als sie nun leise in den geheimen Garten trat. Noch nie hatte jemand außer ihm und Persephone diesen Ort betreten und so blickte er auch erst auf, als er bemerkte, wie die ersten Blüten sich öffneten, ihre Farben zur Schau stellten, fast als seine Geliebte wieder hier. Von der gleichen närrischen Hoffnung beseelt sah er auf und war enttäuscht und überrascht zugleich, als er die Liebesgöttin Aphrodite sah, die unverwandt das Wort ergriff.
 

Schweigend lauschte er ihr, doch mit jedem ihrer Worte, jedem Ton ihrer Stimme, obgleich er süß und sanft war, kochte weiter die Wut in ihm hoch. Wie konnte Zeus, wie konnten sie alle es wagen? War es schon so weit gekommen? Welch Arroganz! Schon immer hatten sie über die Menschen geherrscht und sie irgendwann sich selbst überlassen, ganz wie er es schon früh befürchtet hatte. Ihn hatte man ob seiner Sorgen verlacht und sogar letzten Endes in die Unterwelt verbannt und an diese gebunden. Doch nun wagten sie es auch noch, seine Liebste und ihn zum Spielball ihrer Pläne zu machen, die Welt der Menschen der Titanen Zorn auszuliefern.
 

Mit bitterer Miene und knirschenden Zähnen sah er zu der schönen Göttin, deren Miene von Sorge sprach. Dass sie einmal auf der gleichen Seite stehen sollten, hätte er niemals erwartet, doch nun war sie seine Hoffnung. Sie hatte ihn gewarnt und damit womöglich das Schlimmste zu verhindert. Beinahe war er wirklich so weit gewesen, den Tartaros zu öffnen – wenn nicht jetzt, dann zu einem späteren Zeitpunkt, wenn er seine Liebste ohnehin verloren hätte. In den goldenen Hallen Elysiums wäre sie sicher gewesen, denn an diesen Ort gelangte nicht einmal die Macht der Titanen, gleich wie wütend sie hier auch toben mochten. Die Toten litten nicht mehr unter ihnen.
 

Bedächtig nickte er ihr zu. „Ich danke dir, Aphrodite“, sagte er mit offener Stimme und erhob sich langsam. „Ich weiß... wir waren oft nicht einer Meinung und vertreten scheinbare Gegensätze, aber... danke. Danke, dass du an unsere Liebe glaubst, wenn es außer uns sonst niemand tut. Vertraue darauf, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um sie wieder zu einer Göttin zu machen, gleich was es für mich bedeutet, gleich was es mich kostet. Ich liebe sie und solange sie unter den Lebenden weilt, wird der Tartaros in jedem Falle geschlossen.“

Gerne hätte er ihr mehr versprochen, ihr zugesagt, er würde ihn niemals öffnen und die dunklen Tore, geschmiedet von Hephaistos selbst aus Zeus' Blitzen und den Blut der Gefallenen, würden für ewig verschlossen bleiben, doch er wusste, es mochte eine Lüge sein. Verlöre er sie, seine geliebte Persephone, war er sich nicht sicher, wie lange er bei Verstand bliebe und sich an dieses Wort halten könnte.

Athene

Mit äußerst gemischten Gefühlen verließ die stolze Athene das Pantheon. Ihre Schritte waren fest und sicher, ihre Miene ernst, doch gezeichnet von einer Sorge, die man selten bei ihr sah, wusste die Göttin der Weisheit doch stets Rat, gleich wie aussichtslos die Lage schien.

Doch zum ersten Mal, seit sie sich erinnern konnte, fiel ihr kaum etwas ein. Zeus' Beschluss war endgültig, gleich was sie davon hielt. Es war nie leicht, ihm zu widersprechen. Kaum jemand außer Hera wagte es überhaupt. Dass er ihr Vater war, macht es nicht gerade einfacher. Mit seinem heutigen Ratschluss allerdings war sie alles andere als einverstanden und sie hoffte inständig, dass dies auch für andere Mitglieder des Pantheons galt, denn alleine hätte ihre Stimme kaum Gewicht – trotz ihrer Berufung als weise Göttin.
 

Rastlos schritt sie in ihrem marmornen Palast auf und ab. Ihre Schritte hallten in der Halle wieder, trug sie doch zum Teil eine Rüstung, die sie nur sehr selten ablegte. Ihr Speer ruhte an einer Wand und eine Eule saß nicht unweit von ihr auf der Lehne ihres Thrones, der ebenfalls aus weißem Marmor bestand, mit schwarzen Adern durchzogen. Trotz seiner steinern anmutenden Art ein bequemer Thron, fand sie heute nicht die nötige Ruhe in sich, um sich zu setzen. Lieber lief sie auf und ab, in Gedanken ihre Möglichkeiten abwägend.
 

Selbstverständlich könnte sie sich offen gegen Zeus stellen – doch das brächte kaum etwas. Sie würde womöglich eingesperrt, vielleicht sogar den Titanen überlassen. Je nachdem, wie wütend Zeus war und wie wenig Hera bereit war, ihr zu helfen, denn immerhin war die Göttin der Ehe nicht ihre Mutter, obgleich ihr Gatte Athenes Vater war.
 

Eine andere Möglichkeit wäre es, Hades zu warnen, doch sah man davon ab, dass dies Hochverrat wäre und es ihrer Natur widersprach, ihren Treueschwur zu brechen, fürchtete sie längst um des Todesgottes geistige Gesundheit.

Nur ein einziges Mal hatte sie die Unterwelt besucht und sie hoffte, nie wieder einen Fuß hinein setzen zu müssen. Noch immer suchten die Schreie der Leidenden, der Verdammten, ihre Alpträume heim, hielten sie wach und ließen sie eiskalt erschaudern – und sie war wahrlich nicht zart besaitet. Sie hatte Kriege gesehen und geführt, Schlachten und Leichenberge, doch es war nicht vergleichbar mit dem Leid der Verdammten, die in der Unterwelt litten und ihr Dasein bedauerten. Und dort war Hades verdammt auf ewig zu verweilen, gebunden an die Finsternis des Ortes. Sie mochte kaum daran denken.
 

Mit einem schweren Seufzen ließ sie sich nun doch auf ihrem Thron nieder und schloss die Augen. Was sollte sie tun? Welcher Weg war der rechte? Was wäre weise?

Persephones erster Schultag und Aphrodites Verrat

Die Frau merkte anscheinend, wie durcheinander ich war und sie runzelte kurz die Stirn.

"Du bist anscheinend die neue Schülerin der Erz41." sagte sie und ich zuckte mit den Schultern, denn ehrlich gesagt wusste ich nicht, in welcher Klasse ich war. Sie fragte mich nach meinem Namen und als ich ihr diesen sagte, da musste sie lächeln. Sie sah auf ihrer Liste nach und dann brachte sie mich in die Klasse, in der ich nun war.

Ich danke ihr und setzte mich dann auf den leeren Platz in der ersten Reihe. Meine Klassenkameraden schauten mich an, als wäre ich ein kaputtes Auto.

Innerlich fragte ich mich, was denn so komisch ist an mir, das man mich so sehr beobachten musste und auch die Gespräche einstellten.

Der heutige Tag an der Schule war sehr informativ und neu für mich. Leider merkten die anderen auch, das ich mich unwohl fühlte, aber keiner von denen kam zu mir um mir Gesellschaft zu leisten. In der Pause stand ich mal wieder alleine. Wie schon am Anfang.
 

Aphrodite:

"Ich weiß das du nichts versprechen kannst, aber bitte versuche es für das Wohl deiner Liebsten und deines Kindes" sagte sie ruhig und sah zu Hades. Persephone wusste es selbst noch nicht, aber die Göttin der Liebe wusste das sie ein Kind bekommt. Schließlich bekam sie es ja durch die Rettung von seiner Liebe mit.

Sie sah, wie geschockt Hades aussah, als sie sagte das er es doch für das Wohl seines Kindes versuchen sollte.

"Hades, es gibt eine Möglichkeit, wie Persephone wieder eine Göttin wird." sagte sie ruhig und musste kurz lächeln.

"Wo die Möglichkeit sich befindet, da würde ich sagen, solltest du die Athene fragen, vielleicht weiß ja sie wo sich das Goldene Vlies befindet. Denn mit der Kraft des Vlies könntest du deine Geliebte und dein Kind wieder an die Unterwelt binden" sagte sie ruhig.

Sie lächelte und nun kam auch die Zeit des Abschiedes. Schließlich musste sie wieder zurück in den Götterkonzil. Vielleicht suchte sie da ja jemand schon, aber das glaubte sie nicht. Sie hatte sich im Wissen von allen Anderen Göttern gegen den Plan von Zeus gestellt.
 

Persephone:
 

Am Ende des Schultages, war es sehr katastrophal. Erst hatte es geregnet und ich hatte vergessen etwas mitzunehmen, womit ich nicht nass werden konnte, dann hatten meine Klassenkameraden mir ein Bein gestellt und ich fiel direkt in eine Pfütze. Jeder Schüler, der das gesehen hatte, lachte sofort laut los.

Ich war so klatschnass, das ich eher in die entgegengesetzte Richtung floh, weiter weg von Hause fort lief. Ich fühlte mich so unbeholfen und einsam. Heute hatten wir in der Schule auch das Fach Geschichte und ich habe mich so oft gemeldet, das meine Klassenkameraden irgendwie eifersüchtig war. Ich war mit den Menschlichen Emotionen so überfordert.

Ich war irgendwann am Meer angekommen und sah direkt dahinein, in der Hoffnung das mich einer meiner Familie da findet. Vielleicht auch Poseidon, der Gott der Meere.

Poseidon

Nachdem es im Götterkonzil beschlossene Sache war, das wir die Welt der Menschen den Titanen opfern wollten, zog ich mich ins Meer, in mein Königreich zurück. Dort ließ ich mich in meinen Thron fallen und durch einen Narren bespaßen, bis es mir zu Ohren kam, das meine geliebte Nichte sich am Strand aufhielt.

Ich stand auf und ließ das Meer so erbeben, dass meine geliebte Nichte ins Meer gezogen und zu mir gebracht wurde.

Es dauerte eine ganze Weile, bis meine Nichte bei mir war. Nun da sie menschlich war, konnte sie nicht mehr gut unter Wasser atmen, also gab ich ihr durch eine Luftblase etwas Luft.

"Hallo meine Kleine, Was ist denn los mit dir?" sagte er zu Persephone und nahm sie in den Arm.

Persephone kuschelte sich an ihn und von ihren Wangen liefen Tränen. Ich merkte wie traurig sie war und dann erzählte sie mir, was passiert war. Ich hielt sie fest und wollte sie trösten.

Innerlich zweifelte ich an den Plan von Zeus, denn als Persephone mir auch von dem netten Menschen namens Winchester erzählt hatte, da wurde ich weich. Die Menschen hatten es nicht verdient, so zu sterben, nicht durch die Titanen. Besonders nicht meine kleine Nichte Persephone.

Ich nahm sie mit in die Gemächer von mir, damit sie sich erstmal etwas anderes anziehen konnte und sich ordentlich fertig machen konnte.

In der Zeit indem sie das machte, suchte ich nach einer kleinen Muschel, die ich an ein Band binden konnte und ihr diese als Kette mitgeben konnte. Diese Kette verzauberte ich mit meiner Macht, das die Kette mir mitteilen konnte, wenn meine Nichte Hilfe brauchte. Ich wollte ihr helfen. Sie sollte nicht leiden unter der Welt der Menschen. Sie war eine Göttin und sollte das genauso schnell wieder werden, damit Zeus aufgehalten wird. Sein Bruder Zeus war wahnsinnig geworden und er musste aufgehalten werden, zugunsten meiner Nichte.

Ich ging zurück zu meiner Nichte Persephone und setzte mich mit ihr auf die Steinbank. Dort machte ich ihr die Kette um und erklärte ihr die Wirkungsweise der Kette.

"Wenn dich jemand ärgert, dann berühr kurz die Kette und zeige in die Richtung eines Wasserpunktes. Glaube mir, sie werden aufhören dich zu ärgern" sagte ich ruhig und nahm dann meine Nichte in den Arm, bevor wir uns Verabschieden mussten. Schließlich musste sie in die Welt der Menschen zurück, bis sie wieder eine Göttin war.

Das Meer brachte Persephone wieder an den Strand zurück und der Wind trocknete sie schnell wieder.

Persephone kehrt heim und erinnert sich zurück

Nach meinem kleinen Aufenthalt in dem Palast von meinem Onkel Poseidon und seinem Geschenk, brachte er mich wieder in die Welt der Menschen zurück. Als ich wieder am Strand war, merkte ich die leichte Briese des Windes und wie er mich wieder trocken pustete. Ich musste kichern und ging dann langsam wieder zurück nach Hause zu Winchester. Ich konnte mir denken das er sich Sorgen um mich machte, schließlich wollte er mich auch von der Schule abholen.

Als ich ca.45min später zuhause ankam, stand Winchester im Flur und er sah wohl erst besorgt aus, bis er mich gesehen hatte. Dann legten sich die Sorgen und er kam auf mich zu.

"Wo warst du nur Persephone?" fragte er leise und er nahm mich in den Arm.

"Ich war nur etwas spazieren Winchester" sagte ich leise und er sah mich weiterhin an. "Ist etwas in der Schule vorgefallen, das du dich nicht an unsere Abmachung gehalten hast?" fragte er nun und ich schüttelte erst den Kopf, bis ich mir klar machte, das ich es ihm sagen musste. Vielleicht konnte er ja etwas dagegen machen. Also erzählte ich ihm alles, was heute in der Schule vorgefallen ist.

Nachdem ich Winchester das erzählt hatte, nahm er mich in den Arm und tröstete mich. Ich kuschelte mich in seine Arme. Er war genauso liebevoll wie mein Geliebter Hades, auch wenn er mich liebte, als wäre ich seine Tochter.

"Möchtest du das ich einmal zur Schulleitung gehe und da etwas gegen mache?" fragte er vorsichtig und sah mich an. Ich schüttelte den Kopf und ging langsam in mein Zimmer. Dort stellte ich meine Tasche in die Ecke, in der Nähe der Tür und legte mich dann aufs Bett.

Ich verstand nicht, warum die anderen das machten, aber es verletzte mich innerlich so sehr, wie ich es nur einmal war.

Und zwar als meine Mutter Demeter von mir verlangt hatte für acht Monate wieder zu ihr zurückzukehren.

Jedes Mal wenn ich bei meiner Mutter war, haben wir uns nur in den Haaren gehabt. Sie hat mir zuerst eine ganze Menge anderer Männer vorgestellt, doch mein Herz hatte ich schon von Anfang an vergeben an meinen Geliebten Hades. Als sie jedoch mitbekommen hatte das ich keinen der anderen Männer an mich ran gelassen habe, da hat sie mich so schlecht gemacht, das ich kaum Selbstvertrauen mehr in meine Kraft gehabt habe. Jedes Mal, wenn ich bei meinem Liebsten in der Unterwelt war, habe ich ihm erzählt, was passiert ist und er ist zuerst aus der Haut gefahren, doch dann hat er sich wieder beruhigt und ich habe mich bei ihm wieder sehr viel wohler gefühlt, als in der Menschlichen Welt.

Doch jetzt musste ich in der Menschlichen Welt bleiben, bis es mir wieder gelang eine Unsterbliche zu werden, denn als Mensch war es mir nicht erlaubt in die Unterwelt zu gehen, denn die Qualen, die dort herrschten, waren für den Menschlichen Körper kaum ertragbar, auch wenn ich mich seelisch an die Qualen gewöhnt hatte, so wäre mein Körper eingegangen.

Hades' Hoffnung

Persephone und er bekamen ein Kind. Es erschien ihm schon beinahe unfassbar. Sein Atem stockte. Doch wenn Aphrodite es sagte, dann musste es wahr sein, denn wenn irgendjemand es wusste, dann sie, verkörperte sie doch die Liebe und ein Kind wäre die Frucht eben dieser Liebe, daran bestand kein Zweifel.

„Sie trägt... unser Kind unter dem Herzen...“ Er konnte es noch immer kam glauben und sein Herz war erfüllt von einer Freude, die er schon beinahe nicht mehr zu hoffen gewagt hatten, jemals zu empfinden. Durfte es wahr sein? Durfte er es glauben? Wurde er tatsächlich Vater? Es schien ihm, als müsse sein Herz überlaufen vor Freude über diese frohe Kunde.
 

Dankbar sah er zu der schönen Göttin, die ihm diese wundervolle Botschaft gebracht hatte. „Aphrodite. Ich danke dir. Tausendfach. Deine Worte machen einen glücklichen Mann aus mir. Kaum mehr könnte ich mir erhoffen.“ Selbst falls – und das würde er versuchen zu verhindern – seine Geliebte ein Mensch bliebe, so gäbe es doch ihrer beider Kind, ein Kind, dass vielleicht unsterblich wäre wie sein Vater und das er lieben würde bis zu seinem letzten Atemzug. So oft hatten seine Liebste und er darüber nachgedacht, Kinder zu bekommen und ebenso oft war es ihnen nicht gelungen, war Hades doch der Gott des Todes – nicht des Lebens. Auch wenn sie ihm niemals einen Vorwurf gemacht hatte, nicht ein einziges Mal, hatte er doch darunter gelitten, gefürchtet, dass es an ihm läge – war sich sogar sicher gewesen – und sich dafür verflucht zu sein, wer er war.
 

Er hatte nicht geglaubt, dass er noch glücklicher werden könnte in diesem Moment, rann ihm doch eine Träne der Freude über die Wange. Er wurde Vater. Vater. Ein Traum wurde wahr und seine Liebste ahnte er vermutlich noch nicht einmal, sonst hätte sie es ihm gewiss selbst gesagt.

Als ihm Aphrodite nun verriet, dass es tatsächlich einen Weg für ihre Liebe gab, einen Weg, Persephone ihre Unsterblichkeit zurückzugeben, hätte er die Göttin der Liebe vor Freude und Dankbarkeit gerne umarmt, was er selbstredend nicht tat.

Niemals berührte er eine Frau außer ihr, seiner Liebsten und selbst jetzt, wo ihm Aphrodite den Weg wies, kam es ihm nicht weiter in den Sinn, sie wirklich zu umarmen, gleich wie dankbar er war. „Das goldene Vlies“, wiederholte er und lächelte zum ersten Mal seit er seine Liebste in den Fluten des Styx hatte versinken sehen. „Ich danke dir. Aphrodite, Schöne Göttin, Wahrerin der Liebe, ich danke dir. Sollte ich irgendetwas tun können, um dir meinen Dank zu zeigen, lass es mich wissen.“ Wieder rann eine einzelne Träne der Rührung über seine Wange. Worte vermochten nicht auszudrücken, wie viel ihm ihre Worte und die Hoffnung, die sie ihm damit gab, bedeuteten.

Und für Persephones und seine Liebe hatte sich die schöne Göttin sogar tatsächlich gegen das Götterkonzil gestellt, hatte sich gegen Zeus gestellt und sich dafür entschieden, sich selbst treu zu bleiben. Niemals vergäße er ihr diese Geste der Güte, die sie ihm gewährt hatte.
 

Kläglich lang schienen dem Gott der Unterwelt die Tage, die einfach nicht vergehen wollten, während er darauf wartete, erneut die Unterwelt verlassen zu können, die sein Heim, sein Palast und sein Gefängnis zugleich war, um endlich wieder seine geliebte Persephone sehen zu können.

Aphrodites bittet um Hilfe bei der Tochter des Zeus

Als Hades ihr dankte, da musste sie kurz lächeln, bevor sie sich nochmal zu ihm umdrehte

Und ihn eindringlich ansah. "Wenn wir deine Geliebte wieder hier in der Unterwelt haben, dann musst du zu uns in den Götterkonzil kommen und Zeus, deinen Bruder aufhalten. Ich glaube, er ist wahnsinnig geworden." sagte ich ruhig und sah ihn an.

"Du kannst das schaffen, wenn wir Persephone wieder hier bei dir haben" sagte sie mit einer liebevollen und gleichzeitig besorgten Stimme.

Aphrodite verließ nun die Unterwelt, aber bevor sie ging, sagte sie noch das sie Hermes zu ihm schicken wird mit einem genauen Lageplan.

Als sie wieder im Götterkonzil angekommen ist, ging Aphrodite sofort mit schnellen Schritten zu Athene. Nur sie konnte wissen, wo das goldene Vlies ist. Innerlich hoffte Aphrodite das Athene nicht auf der Seite von Zeus, ihrem Vater stand, sondern soviel Verstand hatte, nicht dem Wahnsinnigen Plan zu verfolgen.

Bei Athene angekommen, klopfte sie zuerst an, bevor sie die Tür öffnete und hinein ging.

"Athene, ich brauche deine Hilfe. Ich hoffe du stehst nicht auf der Seite von deinem Vater Zeus. Du weißt als einzige, wo sich das goldene Vlies befindet, bitte zeichne eine Karte für Hades. Er braucht es um seine Geliebte wieder zurück zu sich zu holen." sagte Aphrodite zweifelnd. Sie war sich nicht sicher, ob Athene ihr hilft oder nicht und auf welcher Seite sie steht, aber sie hoffte das sie etwas vernünftiger war, als ihr Vater.

Um Athene zu überzeugen, musste sie das Geheimnis von Persephone auch Athene anvertrauen. "Athene bitte hilf Hades, er wird Vater und Persephone muss dringend bis zur Geburt des Kindes eine Unsterbliche werden, denn sonst wird sie bei der Geburt sterben und dann wird der Plan von deinem Vater wahr. Hades wird verzweifeln, wenn er seine Liebste nicht retten kann. Und aus Verzweiflung kann jeder alles machen und ich habe die Befürchtung das Hades dann nicht mehr an sich halten kann und den Tartaros öffnen wird und uns alle opfern wird. Und das will ich nicht und ich hoffe auch du nicht.

Das Goldene Vlies ist das einzige mythische Artefakt, was die diese Katastrophe verhindern kann….Bitte hilf ihm und uns deinen Vater aufzuhalten. Die Menschen haben es nicht verdient durch die Titanen zu sterben" sagte ich ruhig und bat sie nur darum ihnen zu helfen. Aphrodite wäre wirklich für alles bereit, wenn Athene ihr hilft. Zur Not würde sie sogar in der Unterwelt leben, statt hier unter Zeus, denn nun merkte sie, wie Zeus wirklich tickte und wie Hades wirklich war. Ihrer Meinung nach, war Hades der bessere Herrscher des Götterkonzils und nicht Zeus. Hades wäre niemals auf die Idee gekommen die Menschen zu opfern und Zeus eigentlich auch nicht. Aber wenn der Plan nicht Zeus reine Idee war, wessen Idee war das denn dann? Sie hatte eine fürchterliche Idee, wer dahin steckte. War es etwa Ares? Hatte er etwa auf Zeus so lange eingeredet, das er den Plan von Ares befürwortet? Sie musste es unbedingt herausfinden.

Persephone erfährt etwas glückliches

Ich saß auf meinem Bett und hing meiner Erinnerung nach, als Winchester in mein Zimmer kam, mit einer Tasse Tee. Er musste mir etwas mitteilen, was die Ärzte im Krankenhaus ihm gesagt hatten.

Ich sah Winchester an und lauschte ihm. Seine Worte waren zwar liebevoll, aber dennoch war er besorgt, schließlich wusste ich nun auch, das ich ein Kind bekommen werde. Von meinem Geliebten.

Ich freute mich sehr, schließlich hatten Hades und ich es oft genug versucht, aber es hat nie geklappt.

Ich legte meine Hand auf meinen Bauch und war so glücklich.

"Danke das du es mir gesagt hast. Schließlich ist es ja auch das Kind von meinem Geliebten Hades" sagte ich leise.

Winchester reichte mir den Tee und ich trank langsam schluck für schluck. "Ich werde mich so lange du hier bei mir bist auch um euer Kind kümmern. Du brauchst das alles nicht alleine durchstehen" sagte Winchester ruhig und er legte seinen Arm um mich.

Ich lehnte mich an ihn und schloss die Augen. Plötzlich überkam mich eine Müdigkeit und ich kuschelte mich eng in die decke.

Nun wusste ich auch, warum ich momentan so oft so müde war. Innerlich fragte ich mich aber auch, ob mein Geliebter schon etwas von der Neuigkeit weiß, oder nicht. Wenn nicht, dann wollte ich es ihm am morgigen Tag sagen, denn schon am nächsten Morgen durften wir uns wieder sehen.

Ich schlief bis zum Morgen sehr ruhig und genoss es sehr.

Am nächsten Morgen stand ich auf und machte mich ordentlich fertig für meinen Geliebten. Er sollte heute von mir wissen, das wir Eltern werden. Ich glaube sehr das er sich freut.

Nachdem ich mich ordentlich fertig gemacht habe, brachten mich meine Füße nach unten in die Küche.

Winchester war anscheinend noch nicht wach oder er war schon los gefahren zur Arbeit, ohne das er sich Frühstück gemacht hatte.

Ich ging zuerst vor die Tür und guckte ob das Auto noch vor der Tür, in der Einfahrt stand und es stand da noch. Dann ging ich wieder in die Küche und fing an den Tisch zu decken zum Frühstück für Winchester und sich, bis ich plötzlich einen krach aus der obersten Etage hörte.

Bei dem Krach, den ich nun hörte, ahnte ich das er nicht mehr schlief, sondern etwas machte für das Baby was ich erwarte…..

Ich folgte dem Krach nach oben und stand dann vor einer Tür, die wie Winchester mir mal erklärt hatte zu einem Leeren Zimmer folgte. Ich öffnete die Tür und war dann etwas überrascht über das, was ich da nun sah. Winchester renovierte das Zimmer und baute ein Kinderzimmer daraus, für das ungeborene.

Er hatte alle möglichen Farben aus der Garage geholt und ich sah mir jede Farbe genau an.

Plötzlich bemerkte Winchester meine Anwesenheit und er grinste, während er sich kurz den Schweiß von der Stirn wischte.

"Oh Guten Morgen Persephone. Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt, aber ich habe nun eine wunderschöne Idee für das leere Zimmer gehabt. Ich wollte es für mein "Enkelkind" einrichten." sagte er liebevoll und dann widmete er sich wieder den Farben. Es scheint so, als wäre er etwas ratlos, in welcher Farbe er das Zimmer später mal streichen sollte. Er guckte mich an und ich musste grinsen.

"Welche Farbe findest du denn für das Kinderzimmer in Ordnung? Ich wollte jetzt nicht rosa oder blau nehmen, denn wir wissen ja noch nicht, welches Geschlecht euer Kind hat, aber ganz ehrlich ich finde die Farbe Limonen grün nicht ganz schlecht. Das ist eine schöne, freundliche Farbe." sagte er und ich stimmte ihm voll und ganz zu.

Schließlich fand ich Limonen Grün auch eine wunderschöne Farbe.

"Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll Winchester…." sagte ich liebevoll, als mir plötzlich eine wundervolle Idee kam.

"Doch du wirst der Opa für das Baby. Ich hoffe du freust dich darüber, genauso sehr wie ich" sagte ich liebevoll und bemerkte dann den Stolz in seinem Blick.

"Ich, der Opa für ein Götterkind, ich bin so geehrt liebste Persephone" sagte er freundlich und kam dann zu mir. Er umarmte mich und tapste mir dann mit einem Finger voller grüner Farbe auf die Nase. Ich grinste und kicherte. Innerlich fühlten wir beiden uns, als wären wir noch Kinder, obwohl er schon an 40 Jahre alt war und ich schon Jahrhunderte auf dem Buckel habe.

Athenes Wissen

Noch immer plagten die weise Göttin Sorge und Unsicherheit. Zwar hatte sie längst entschieden, dass sie mit Hera und Zeus über diesen ganzen Plan noch einmal sprechen musste, so half es ihr nicht, einen Ausweg für die Menschen zu finden, falls – und das fürchtete sie – sich Zeus nicht umstimmen ließe. Er war schon immer stur gewesen.

Ähnlich entschlossen war auch Hades stets gewesen, sonst hätte er wohl nicht das traurige Schicksal auferlegt bekommen, in der Unterwelt mit den Toten zu verbleiben. Doch das war wohl nicht einmal das große Problem dabei. Sie wusste mit Sicherheit, dass der Verlust Persephones den Totengott alles kostete, was er hatte und auf Dauer fraglos auch seinen Verstand. Solches Leid könnte wohl Jeden in den Wahn treiben.
 

Der Ausweg aus dieser aussichtslosen Lage war durchaus erkennbar. Auch sie hatte, noch bevor die schöne Göttin Aphrodite bei ihr eintraf, an die Möglichkeit gedacht, den alten Zauber des goldenen Vlieses zu nutzen, um aus Persephone wieder die Frühlingsgöttin zu machen, die sie eigentlich war.

Sie seufzte und fuhr sich durch das dichte schwarze Haar, das schwer über ihre Schulter fiel. War es mit ihrem Treueschwur dem Konzil gegenüber überhaupt vereinbar, wenn sie dem Gott der Unterwelt davon erzählte?
 

Erst als Aphrodite bei ihr eintraf, ließ sie diesen Gedanken unbeendet in der Luft hängen. „Schwester, welch willkommener Anblick.“ Nicht selten fragten andere Götter sie um Rat, wussten doch alle ihre Weisheit und Überlegtheit zu schätzen. Aphrodite sprach nicht lange um den heißen Brei und sprach frei heraus, etwas, dass sie an ihrer schönen Schwester stets geschätzt hatte.

Also war nicht nur ihr der Gedanke gekommen, Hades den Weg zum goldenen Vlies zu zeigen. Doch hatte sie auch weiter gedacht? Sie seufzte leise.
 

„Eine Karte zum goldenen Vlies“, wiederholte sie und nickte der Liebesgöttin zu, sich zu ihr zu setzen. „Dieser Gedanke kam mir auch bereits.“ Soviel konnte sie guten Gewissens zugeben, doch sie allein wusste wohl noch, dass es mit dem Finden des Vlieses kaum getan wäre.

„Liebste Schwester, lass mich dir die ganze Geschichte des Vlieses berichten, damit du meinen Zwiespalt erkennst, denn ich wage kaum, mich so offen gegen unseren Vater zu stellen und gleichzeitig etwas so Mächtiges in die Welt zu geben, wie ich es täte, wenn ich Persephone den Weg zurück zur Göttlichkeit ebne.“

In den Augen der weisen Göttin spiegelte sich etwas, das man wahrlich selten dort sah: Unsicherheit. Ihr Bangen lag vielmehr in den möglichen Folgen dieses Planes zur Rettung der Liebenden und ihres Glückes, als in dem Disput mit Zeus, den sie damit herausforderte.
 

„Einst lief Chrysomallos, der goldene Widder noch frei und unbedarft durch die Felder und wäre es nicht ob seines Opfers für Ares gewesen, hätte es niemals dieses goldene Vlies gegeben, das uns nun Möglichkeit und Fluch zugleich bedeuten kann.“ Sie schloss die Augen und ließ die Schultern hängen, ganz untypisch für die sonst so stolze Kriegerin.

Leise fuhr sie fort. „Wie du weißt, stahlen die Argonauten das Vlies und unseres Bruders Zorn zum Trotz, gelang es ihm nie, herauszufinden, was aus dem Vlies geworden war, das Jason mit meiner Hilfe vor den Augen der Unsterblichen verbarg.“

Diese Geschichte war soweit bekannt und nur einer der Gründe, weshalb einige Götter ihr zürnten – besonders Ares, der sich eines wertvollen Geschenkes beraubt fühlte. Andere hatten irgendwann akzeptiert, dass es weise gewesen sein musste, was Athene beschlossen hatte.

Athenes Angst

Was ihr jedoch viel wichtiger war, war der Grund für ihr Handeln. Der Grund, weshalb sie Jason den Weg zu einem der wenigen Orte wies, den die Unsterblichen nicht sehen konnten, an dem alles vor ihrem Blick verborgen war. Sie allein kannte diese Orte und hatte stets darüber geschwiegen, hatte sie doch befunden, dass es selbst für sie noch Geheimnisse geben musste, allein um des Gleichgewichtes der Welt willen, die sie doch zu behüten versprochen hatten.

Zu ihrer Schande war dies jedoch nicht der einzige Grund gewesen, weshalb sie Jason ihren Rat gewährt hatte. Es war Angst gewesen. Sie hatte sich gefürchtet vor dem, was das Vlies in seiner Macht noch über die Welt bringen könnte, wenn man sie bat, es zu weben.
 

Athene, die man auch Ergane nannte und die Göttin des Webens war, hatte sich gefürchtet, aus dem Vlies das goldene Gewand zu weben, das einem Sterblichen die Unsterblichkeit schenken konnte. Zu gefährlich war es ihr erschienen, dieses Wissen allen anderen Göttern im Konzil anzuvertrauen. Selbst ihre engsten Freunde hatten nie davon erfahren. Mit der Macht, die des goldenen Stiers Opfer zusammen mit ihrer eigenen Webkunst erschaffen konnte, war zu viel Unheil anzurichten.
 

„Ich wies Jason den Weg zu einer Höhle, bat ihn dort das Vlies zu verbergen, damit es niemals in meine Hände gelänge. Denn geschähe dies, so müsste ich es wohl weben, denn selbst in mir wohnt Stolz und ich könnte nicht umhin das kostbarste Garn zu weben, das existiert.“ Sie schämte sich ihrer Furcht, die doch ihrer eigenen Eitelkeit galt. „Und webte ich dies Garn, so erschüfe ich das Gewand, das einem Jeden, der es trüge für länger als einen Tag und eine Nacht die Unsterblichkeit verliehe, die doch einst uns Göttern vorbehalten gewesen war.“
 

Es war raus und so befreit sie sich auch fühlte, so schwer war ihr auch das Herz. Sie konnte weder das Vlies weben und das Gewand in die Welt geben, so gefährlich wie es war, doch natürlich konnte sie auch die Menschen nicht im Stich lassen, die die Welt waren, und die sterben würden, wenn Hades die Titanen in seinem Leid freiließe.

Und dass letzteres geschähe, daran zweifelte sie kaum. Dennoch ließ das Risiko ihr keine Ruhe, dass das Vlies barg.
 

Hilfesuchend sah sie zu ihrer schönen Schwester, die nun sicher erkannte, was es war, dass ihr solche Unruhe und Sorge bereitete. „Sag mir, Aphrodite, bittest du mich noch immer darum, Hades den Weg zum Vlies zu weisen und es zu dem Gewand der Unsterblichkeit zu weben?“
 

Sie wusste kaum Rat in dieser Sache. War es das Risiko wert? Denn würde das Gewand missbraucht, wären die Folgen womöglich schlimmer als die Auslöschung der Menschen. Athene konnte kaum glauben, dass sie das überhaupt dachte, doch wer konnte erahnen, wie schwerwiegend das Gleichgewicht der Welt dadurch gestört würde, wenn die Menschen das Gewand erlangten. Sah man mal davon ab, dass Kriege geführt würden, Leben sinnlos ausgelöscht und Städte dem Erdboden gleich gemacht würden, bliebe der Fakt, dass immer mehr Menschen unsterblich würden, wenn auch ohne der Götter Macht.

Nicht auszudenken, wie sehr dies das Ökosystem der Erde stören würde, wie sehr die Rechtssysteme erschüttert würden und die ethischen Ideologien! Sie wollte es sich nicht einmal ausmalen.
 

Doch selbst, wenn man es versteckte, galt eine Regel unauslöschlich in dieser Welt: Was einmal existierte, würde auch genutzt und für die Ewigkeit ließ sich nichts verstecken – das goldene Vlies war der beste Beweis.

Aphrodites Überlegungen

Ich sah zu Athene und lauschte auch aufmerksam ihren Worten.

Jedoch als sie sagte das es gefährlich war, dieses Vlies herzustellen, da nickte ich, also ich stimmte ihr zu und wieder musste ich überlegen, wie wir es hinbekommen sollten, aus der nun menschlichen Persephone eine unsterbliche zu machen. "Nur wie können wir sonst eine früher unsterbliche, die nun eine Sterbliche ist, wieder zu einer unsterblichen machen?" fragte sie ruhig und sah hoch zu ihrer Schwester Athene. Sie wollte die Liebe der beiden nicht als verloren deklarieren, das ist nicht in ihrem Sinne, ist sie doch die Göttin der Liebe und in ihren Augen, hat wirklich jeder die Liebe verdient, besonders Hades. Der Gott der Toten, der sowieso schon genug Leid und Trauer und Traurigkeit erfährt jeden Tag. Er sollte auch mal das Gefühl der Liebe erfahren. Und wenn dies nur mit der Hilfe von Persephone geht, dann ist das eben mal so.

"Hast du da nicht noch eine andere Idee Athene, meine geliebte Schwester? Ich meine es muss doch eine Möglichkeit geben, wie wir die beiden wieder zusammen bringen können….besonders jetzt, wo Persephone ein Kind von ihrem Geliebten Hades erwartet." sagte sie ruhig und dachte nach. Welches Artefakt hatte eine solche Kraft, wie das Goldene Vlies, aber würde nach einer Benutzung für niemanden mehr zugänglich sein?

Und dann gab es noch das andere Problem, weswegen sie sich ihren wunderschönen Kopf zerbrach. War es wirklich der Plan des Ares, des Gott des Krieges, den Zeus als den seinigen ausgegeben hatte? Oder war es wirklich Zeus Plan, denn wenn dieses so war, dann war ihr Vater in ihren Augen ein nun wahnsinniger geworden, hatte er doch geschworen mit den anderen Göttern, die Menschen zu beschützen und nicht durch die Titanen töten zu lassen, geschweige denn einen Krieg auszulösen mit eben diesen Kreaturen, die sie damals in den Tartaros gesperrt haben. Dieser Plan würde in ihren hübschen rehbraunen Augen, eher zum Gott des Krieges passen, anstatt zu dem Göttervater Zeus. Auch wenn Zeus ein richtiger Schwerenöter war, so verrückt war er dann doch nicht.

Demeter

Sie war außer sich vor Zorn. Das konnte doch kaum Zeus' Ernst sein! Und ausgerechnet jetzt! Der Göttervater hätte sich kaum einen unpassenderen Zeitpunkt für seinen Plan, die Menschheit auszulöschen indem er sie der Titanen Zorn auslieferte, kaum aussuchen können. Ausgerechnet jetzt wo ihre kleine Persephone sterblich war. Als wäre es Absicht!

Sie hatte offen nichts gesagt und es war auch nicht nötig gewesen, denn sie hatte den Göttervater mit zornerfüllten Augen angeblickt und jeder im Raum hatte sofort sagen können, dass die Göttin außer sich war. Kein Wunder, schließlich galt dieser Beschluss auch Persephone in ihrer zerbrechlichen menschlichen Hülle.

Wütend war sie mit wehendem Umhang aus dem Saal gestürmt, kaum dass der Göttervater einen Vortrag beendet hatte. Sie hatte die Blicke gespürt, die die anderen Götter ihr nachgeworfen hatten, als sie an ihnen vorbei schritt.
 

Jetzt saß sie in ihrem kleinen Reich, den Thron aus dunklem Holz unter sich, der in einem gewundenen Baum endete, dessen Blätter sich ihrer Laune folgend in dunklem Goldbraun, als wäre es später Herbst. Es fehlte nur der Wind, der durch die Baumkronen strich, um die herbstliche Stimmung zu vervollständigen, die in dem Thronsaal herrschte, dessen Boden aus dunkler Erde bestand, auf dem sich das rote, goldene und braune Laub sammelte und den Boden in ein raschelndes Feld verwandelte.
 

Ihre Gedanken galten allein ihrer Persephone, ihrer armen kleinen Persephone. Trotz all der Jahrhunderte, die sie sich nicht gesehen oder gesprochen hatten, all der Wut und all des Unverständnisses für einander, das zwischen ihnen stand, liebte sie ihre Tochter mehr als alles andere. Nur ihretwegen hatte sie diesen Fluch erst verhängt, nur ihretwegen die Worte gesprochen, die Hades von ihrer Tochter trennen sollten – wenn schon nicht für immer, dann zumindest für einen gewissen Zeitraum. Sie wünschte ihrer Tochter nur das Beste – und eben das war Hades nun einmal nicht ihrer Meinung nach.

Der Totengott war der makabere Abklatsch seines Bruders, ein Schreckbild eines Gottes, eine morbide Idee von einem Gott, verflucht und verbannt in die Finsternis der Unterwelt und dem Leid, dass dieser eigen war und jeden, der dorthin gelangt und gezwungen war, dort zu verweilen, in den Wahnsinn zu treiben. Wie also könnte er, Hades, noch bei Sinnen sein? Sie konnte es nicht glauben und wollte ihn weit fort von ihrer lieben Tochter wissen.
 

Leider sah ihre Tochter schon damals mehr in dem Totengott. Und was immer es war, das Persephone in ihm sah, sie sah es nicht. Sie sah nur des Todes Fratze, die Umarmung der Finsternis und die Kälte der Unterwelt, wenn sie in des Gottes dunkle Augen sah. Nein, er war nicht gut genug für Persephone und noch immer hoffte sie, dass auch Persephone es eines Tages endlich erkennen würde.

Demeter seufzte. Ihre kleine Persephone. Ihre kleine Tochter. Sie hatte sie nur beschützen wollen. Sie wollte es immer noch. Denn was auch immer man über Demeter sagen mochte, sie liebte ihre Tochter aus tiefstem Herzen und selbst deren Zorn über den Fluch würde und könnte daran niemals etwas ändern. Das Band, das sie verband, war das Band zwischen Mutter und Kind. Nicht einmal Zeus könnte etwas daran ändern.
 

Entschlossen erhob sie sich. Zeus' Plan durfte nicht gelingen, solange Persephone eine Sterbliche war. Und sie würde höchstpersönlich dafür sorgen, gleich was es sie kosten sollte. Sie musste ihre Tochter warnen und einen Plan ersinnen, wie sie aus ihrer sterblichen Tochter wieder eine Unsterbliche machen konnte.

Nur wenige Stunden später als die Sonne bereits am Horizont versank und alles in ein rotorangenes Licht tauchte, betrat sie den Hof des Hauses, in dem sie zweifelsfrei ihre Tochter spürte. Unschlüssig blieb sie vor dem Gebäude stehen, unsicher, ob sie es wagen sollte, ihr wirklich gegenüber zu treten.

Athene, die Weise

Athene sah ihrer schönen Schwester an, dass sie erschütterte, was sie ihr mitteilte und es tat ihr Leid, die Liebesgöttin mit diesen Sorgen zu belasten, doch angesichts ihrer Bitte sollte sie wissen, worum sie bat und welch schreckliche Folgen es nach sich ziehen könnte, wenn sie ihr ihre Bitte erfüllte.
 

Mit bedrückter Miene schüttelte die weise Göttin den Kopf, noch während Aphrodite sprach und ihre Überlegungen kund tat. „Es gibt keinen anderen Weg und bittest du mich wahrlich darum, werde ich das Gewand weben.“ Ihr Lächeln war unsicher, doch ihr Blick aufrichtig und ernst, wie stets, denn von der humorvollen Sorte war die Göttin der Kampfkunst wahrlich nicht. Der Ernst stand ihr besser zu Gesicht und das wusste sie sehr wohl.

Doch ihrer Schwester, der schönen Liebesgöttin stand ein Lächeln weitaus besser und doch war es in diesem Moment nicht zu finden. Sie ahnte, welch Seelenpein ihr das Leid des unglücklichen Paares schon lange bereiten musste und nun mehr denn je, wo die beiden Liebenden bewiesen hatten, was sie bereit waren zu riskieren, um endlich den Fluch Demeters zu brechen, den diese doch über die beiden verhängt hatte.
 

Natürlich, das stand außer Zweifel, hatte Demeter für ihre Tochter gehandelt, hatte den Fluch gesprochen, das Opfer aus eigenem Blut gebracht, um Persephone zu beschützen, wie es wohl jede Mutter wollte, doch der jungen Persephone hatte sie damit zugleich das Herz gebrochen. Niemand, besonders Demeter nicht, hatte geahnt, welch große Liebe zwischen Persephone und Hades entfacht war und dass sie die schweren Zeiten und Jahrhunderte überdauern würde.
 

Athene seufzte leise. „Ich werde dir die Karte geben, doch ich bitte dich inständig: Gib sie nur aus der Hand, wenn du dir sicher bist und verrate niemandem, was auf dem Pergament zu finden ist, ads ich dir geben werde. Allein für Hades soll es bestimmt sein und niemand sonst darf erfahren, welch große Macht wir ihm offenbaren, um seine Liebste aus den Fängen der Sterblichkeit zu befreien – nicht einmal Demeter.“ Ihre Stimme klang streng, während sie sprach, doch sie beide wussten, es war ein weiser Rat, denn erfuhren die anderen Götter von ihrem Verrat – und nichts anderes war es – würde man sie beide arg bestrafen und womöglich verhindern, was sie zu erreichen versuchten.

Dieser Plan war womöglich die einzige Hoffnung für die Sterblichen, die noch nicht einmal ahnten, in welch großer Gefahr sie schwebten. Vielleicht nicht heute, auch nicht morgen, aber in einigen Jahren oder Jahrhunderten, vielleicht sogar Jahrtausenden. Doch vergaß sich Hades, befreite er die Titanen, wäre es das Ende der Ära der Menschheit.
 

Eine Eule trug ihr die Schriftrolle herbei, die in an einem verborgenen Platz in ihrer Bibliothek gelagert worden war. Kaum, dass sie sie in der Hand hielt, gab sie die vergilbte Rolle auch schon versiegelt weiter an Aphrodite. „Schwester, ich vertraue dir. Gib darauf Acht.“

Persephone trifft das erste mal wieder ihre Mutter

Bis zum Sonnenuntergang arbeiteten Winchester und ich an dem Kinderzimmer. Gemeinsam strichen wir die Wände, oder Winchester persönlich verlegte Laminat in dem Zimmer. Er meinte das sich darauf der Kinderwagen später, besser bewegen ließe. Ich schaute ihn an und musste überlegen, Kinderwagen…..Was war ein Kinderwagen?

Winchester sah wohl, meinen rätselnden Blick und er musste schmunzeln."Gab es keine Kinderwagen in deiner Zeit Persephone?" fragte er mich und ich überlegte kurz, bevor ich den Kopf schüttelte und somit auch seine Frage verneinte.

"Wie war das denn in deiner Zeit? Wie bist du aufgewachsen….? Fragte Winchester nun und für meine Begriffe war er sehr neugierig, wie es in meiner Zeit war.

"Ich habe keine Erinnerungen mehr daran, was eigentlich schade war, aber ich komme damit schon klar" sagte ich leise und strich weiter die Wand, als ich eine sehr bekannte Aura spürte.

Kann das sein, ist sie es wirklich und wenn ja, was will sie hier? Sie hatte mein Leben zerstört mit dem Fluch. Wollte es nicht einsehen, das ich Hades liebe und mich mit anderen Männern verkuppeln….Sollte ich es ihr sagen, das ich ein Kind von Hades erwarte? Würde sie es Akzeptieren, oder würde sie……ich weiß es ehrlich gesagt nicht…..aber so schnell will ich es auch nicht erfahren, deswegen entschied ich mich noch zu warten, schließlich sah man ja noch nichts von der Schwangerschaft und ich war ehrlich gesagt auch noch froh darüber, sonst hätte ich meiner Mutter noch rede und Antwort stehen müssen, und dafür war ich noch nicht bereit.

"Winchester, ich gehe noch einmal etwas spazieren….mir ist gerade nicht so gut" sagte ich liebevoll und als ich sah, wie besorgt er war, da nickte ich ihm zu und lächelte, als wenn nichts wäre.

Ich verließ das Zimmer, welches wir gerade zu einem Kinderzimmer umbauten, und ging dann hinunter zu der Tür. Dann verließ ich auch das Haus und da sah ich sie. Meine Mutter Demeter, so wunderschön wie immer, stand sie da mit ihren verschränkten Armen und wartete anscheinend auf mich. Ich sah sie an und ging langsam näher. Als ich meiner Meinung nach, nah genug bei ihr war, sah sie mich an und machte eine der Gesten, an die ich mich noch zu gut erinnerte. Sie wollte das ich noch näher komme, aber ehrlich gesagt ich wollte das nicht. Ich stand ihr lieber mit einem gewissen Sicherheitsabstand gegenüber, anstatt ihr so nah zu sein, wie es sonst üblich ist, für ein Mutter-Kind treffen.

Innerlich freute sich die eine Seite meiner Emotionen sehr darüber sie wieder zu sehen und die andere Seite fing an zu zittern und hatte merklich Angst, doch welche der Seiten sollte ich meiner Mutter so offenherzig zeigen? Ich wusste es nicht.

Ich entschied mich lieber für die eiskalte und verschlossene Seite, als würde ich eine Art Maske tragen, nur damit sie meine Emotionsseiten nicht zerstören kann, so wie sie es schon oft versucht hatte in der Zeit, in der ich mit meinem Liebsten Hades zusammen war.

"Mutter…..was machst du hier? Wie hast du mich gefunden? Wirst du mich wieder verfluchen? Warum hast du das getan? Was hast du gegen Hades? Aber was hat er dir getan? Verstehst du nicht, das ich ihn liebe und ihn schon immer geliebt habe?"

Die Fragen sprudelten gerade regelrecht aus mir heraus, weil das alles fragen sind, die ich von ihr beantwortet haben möchte. Schließlich habe ich ein Recht dazu, die Antworten zu erfahren. Sie muss es mir sagen. Ich will die Antworten nun auch endlich wissen.

Meine Mutter sie sah mich streng an, auch wenn ich merkte das sie mich liebt, aber als sie mich begrüßte und auch gar nicht auf die Fragen einging, wunderte mich überhaupt nicht, denn schließlich war sie schon immer eine wunderbare Frau, die die Fragen zu denen sie keine Antwort geben wollte, einfach überhörte und genauso wie damals, als ich die Fragen das erste Mal gestellt habe. Da hat sie diese auch einfach überhört, als hätte ich ihr diese überhaupt nicht gestellt.

Aphrodite, die Göttin der Liebe und Ares, der Gott des Krieges

Aphrodite bekam von ihrer Schwester Athene nun die vergilbte Karte, welche eine Eule aus ihrer persönlichen Bibliothek holte.

Aufmerksam lauschte sie ihrer Schwester, als diese sie warnte vor der Kraft des Goldenen Vlieses.

Sie überlegte nur kurz, bevor sie ihrer Schwester die Karte zurück gab. Aphrodite sah ihre Schwester an und sprach dann leise, na gut eher nuschelte sie, schließlich sollte ja niemand der vor der Tür vorbei geht mitbekommen, was die beiden hübschen Göttinnen da besprachen, sonst würde einer das bestimmt Ares oder Zeus höchstpersönlich sagen und das wollten sie ja verhindern.

"Wenn du es sagst liebste Schwester das es Gefährlich ist, dann lassen wir es damit sein, oder würde auch nur eine kleine Menge reichen um Persephone ihre Unsterblichkeit wieder zu geben? Und sollten wir es nicht holen gehen? Dann könnten wir die Menge bestimmen" sagte sie leise und sah ihrer Schwester eindringlich in die Augen.

Aphrodite sah ihre Schwester eindringlich an und hoffte das dies auch funktionierte, schließlich war ihre Schwester ja auch die Göttin der Weisheit und als diese sollte sie auch entscheiden welche der Methoden besser war, als die andere.
 

Ares:
 

Ares saß bei Zeus, dem Vater aller Götter, im Götterkonzil und gemeinsam beratschlagten sie sich, wie sie mit der unglücklichen, neuen Situation umgehen sollten. Schließlich war Persephone, die Göttin des Frühlings nun ein Mensch. Ares, der Gott des Krieges, nutzte die neue Situation heimlich aus, schließlich wollte er ja einen neuen Krieg anzetteln, den die paar Bürgerkriege, die auf der Welt herrschten, reichten dem Gott des Krieges in keinster Weise. Aus seiner Sicht war der Trojanische Krieg, der Erste und Zweite Weltkrieg, das waren noch Kriege, an denen er Spaß hatte und nicht so ein läppischer Bürgerkrieg. Doch jedes Mal, wenn er einen Krieg auslösen wollte und er die Schachfiguren in die Richtige Richtung bewegt hatte, da stoppten die Menschen ihn…Und wenn dies passiert, dann war er so richtig sauer.

Ach ja aus der Sicht von Ares war früher wirklich alles viel besser. Jedes Mal, wenn er einen Krieg führen wollte und er die Schachfiguren in die richtige Richtung bewegt hatte, haben die Menschen diesen nicht gestoppt, sondern den Krieg geführt.

Naja Ares redete auf Zeus ein und versuchte ihn von seiner Idee zu überzeugen. Nach einiger Zeit, willigte Zeus ein und er stellte die Idee von Ares, als die seinige im Götterkonzil vor.

Gut einige der Götter waren gegen die Idee, aber wiederum andere, fanden die Idee gar nicht so schlecht, schließlich waren sie Sauer auf die Menschen, haben sie doch ihre Geschichte vergessen oder verdrängt. Klar gab es noch einige wenige Menschen, welche sich an ihre Geschichte erinnerten, aber diese zählten nicht für Ares und auch für die anderen Götter nicht. Viel Lieber beschimpften sie wüst die Menschen. Die meisten Götter nannten die Menschen Heuchler oder Verräter, für Ares jedoch, waren diese Beschimpfungen die reinste Musik in den Ohren, denn das hieß, dass sein Plan, welchen der Göttervater, als den seinigen Ausgegeben hatte von Erfolg gekrönt wäre, auch wenn viele der Gottheiten davon abspringen würden, wie zum Beispiel Athene, Apollon oder auch Poseidon. Auch die Göttin der Liebe, Aphrodite hatte er nicht gesehen bei dem Konzil, aber das hieß dann nur das sie auch gegen seinen Plan war, aber das war ihm auch nur recht.

Ares wusste das zum Beispiel Poseidon sehr an seiner Nichte Persephone hing, deswegen musste er versuchen die Attentate auf Persephone, vor Poseidon geheim zu halten, denn Persephone etwas zustieß und Poseidon oder Demeter das mitbekommen, dann könnte er sich seinen Plan in die Haare schmieren und da er das nicht wollte, musste er versuchen das geheim zuhalten, was geheim bleiben sollte.

Sein Plan, ja der war relativ simple. Würde Persephone ein Mensch bleiben und sterben, ja dann wäre Hades kurz davor wahnsinnig zu werden und aus Trauer oder auch Wahnsinn - je nachdem was am schnellsten dran kam- würde er den Tartaros öffnen und damit dann den ultimativen Krieg auslösen, mit der Befreiung der Titanen und er, der Gott des Krieges, wäre endlich wieder glücklich und zufrieden. Und das wichtigste in seinen Augen war, das ihm dann endlich nicht mehr langweilig war und wer weiß, vielleicht würde er dann sogar das goldene Vlies finden, welches Jason ihm geraubt und versteckt hatte. Schließlich suchte er schon Jahrhunderte lang danach, vergebens. Eins wusste er, das er ohne die Hilfe der Athene es eh nicht finden würde.

Und das Athene ihm helfen würde, das wäre sehr unwahrscheinlich, schließlich hassten die beiden sich bis aufs Blut und Ares könnte es sogar verstehen, auch wenn es eine Trotzreaktion der Athene wäre, wenn sie sich auf die Seite von Hades stellen würde, nur um ihn eins auszuwischen.

Athenes weise Worte

Athenes Blick blieb besorgt, als ihre schöne Schwester die Karte entgegennahm, aber zugleich fühlte sie eine ungeahnte Erleichterung, dass ihr die Last der Entscheidung von den Schultern genommen wurde, denn nun lag es in Aphrodites Händen, ob sie die Karte nutzte oder nicht.

Ob ihrer Überlegungen, ob man das Vlies teilen könnte, lächelte die Weise allerdings nur matt. „Das ganze Vlies wird für das Gewand benötigt und Persephone muss es ganze 24 Stunden tragen, damit sie wieder unsterblich wird.“ Die Bedingungen waren klar. Ein Vlies, ein Gewand, ein Tag.
 

„Doch wenn es getan ist, liebste Schwester, wird uns das Gewand in seiner Macht bleiben und wir sollten und gut überlegen, ob wir dieses Risiko eingehen können, denn wenn es existiert werden die Menschen es früher oder später entdecken und benutzen.“

Sie seufzte leise. „Einmal gesponnen, einmal gewebt, ist dieses Gewand allein von deinem Gatten zerstörbar, wenn er den Hammer geschmiedet aus dem Blut des Totengottes schwingt.“

Sie beide wussten, wie schwer es sein würde, diesen Hammer zu schmieden, selbst wenn sich Hephaistos auf ihre Seite schlagen würde. Jeder wusste zwar, dass er Aphrodite liebte, vielleicht als einziger Mann nicht um ihrer Schönheit willen, doch er war auch ein treuer Geselle und dass er Zeus verraten würde, war höchst unwahrscheinlich.
 

„Es könnte also gut sein, dass wenn dieser Plan gelingt und wir Persephones Unsterblichkeit gemeinsam mit Hades' Verstand retten, wir dennoch die Welt einem Untergang zuführen, lediglich von anderer Art als einem Übergriff der Titanen.“ Sie fuhr sich durchs Haar und bemerkte kaum, dass sie es nur immer mehr durcheinander brachte, doch die Göttin hatte nie viel Wert darauf gelegt, schön zu sein. Nein, das war Aphrodites Aspekt, nicht der ihre.

„Auf welche Seite glaubst du, wird sich dein Gatte stellen, wenn die Entscheidung kommt? Zeus toleriert keinen Verrat, wir beide wissen das.“ Sie hielt kurz inne und gab ihrer Schwester Zeit, die Sache zu bedenken, ehe sie fortfuhr.
 

„Er wird jeden angreifen und vermutlich töten, der sich offen gegen ihn wendet und auf Dauer wird diese Sache kaum geheim bleiben. Ich wage kaum darauf zu hoffen, dass sich Hera dazu herablässt, sich für uns einzusetzen, wenn es soweit kommt. Bist du bereit dieses Opfer zu bringen, um die Sterblichen zu beschützen – oder vielmehr: ihnen eine Chance zu geben?“

Das größte Opfer. Der Tod. Waren sie bereit zu sterben, sie beide, um den Menschen eine Chance zu geben, zu existieren, bis sie das Gewand fanden und damit womöglich selbst ihren Untergang besiegelten oder überließen sie sie den Titanen und deren blindem Zorn?
 

Athene schüttelte den Kopf, als wolle sie ihn damit frei bekommen. „Ich bin bereit dazu, doch wenn du es nicht bist, Schwester, dann verbrenne dieses Pergament, denn ohne dich wage ich es nicht. Zu groß ist meine Furcht vor dem Vlies und seiner Macht in Form eines Gewandes, größer noch als die Furcht vor dem Göttervater selbst.“ Ein eisiger Schauer durchlief sie und man könnte sogar, sah man genau hin, eine Gänsehaut auf ihren Oberarmen sehen.
 

Ja, sie fürchtete sich. Vor der Macht, die sie imstande war zu schaffen, vor dem Unheil, das sie in die Welt geben konnte, wenn sie das Vlies erst in den Händen hielte und sie fürchtete sich vor ihrer eigenen Schwäche, denn sie wusste sicher, hätte sie das goldene Vlies erst, könnte sie doch nicht anders, als es zu dem schönsten aller goldenen Gewänder zu weben.

Es würde so schön, selbst die Götter würden es tragen wollen, diesen Glanz spüren, die Form, den Schnitt, die Eleganz. Und erst der Stoff, den sie weben würde aus den Goldfäden. Glatter als Seide, leichter als Chiffon und weicher als Kaschmirwolle.

Demeters Herz

Langsam versank die Sonne am Horizont und es war schon ein Glück, dass niemand sonst die Frau bemerkte, deren volle braune Locken im Schein der Sonne schimmerten und die in ein altgriechisch anmutendes Gewand gekleidet war und einfach stundenlang hier vor der Tür stand.

Doch Demeter wartete. Geduldig. Nachdenklich. Und unsicher.
 

Noch immer zögerte sie, anzuklopfen, die Bewohner auf sich aufmerksam zu machen und damit fraglos auf Persephone. Sie wollte sie sehen, unbedingt, wollte ihre Tochter in die Arme schließen, die sie über alle andere liebte und für die sie Berge versetzen würde. Doch auf der anderen Seite lag die Angst. So lange war kein Wort zwischen ihnen gefallen und die letzten Worte vor langer Zeit waren wenig freundlicher Art gewesen. Es waren Worte des Zorns und der Wut gewesen, von beiden Seiten und sie bereute jedes ihrer Worte, denn sie liebte ihr Kind, wie jede Mutter ihr Kind liebte.
 

Noch während die Göttin grübelte, mit sich haderte und um den Mut rang, anzuklopfen, öffnete sich die Tür und heraus trat die Sterbliche, die aus ihrer Tochter geworden war.

„Persephone“, wisperte sie leise und obwohl sie sich um Stärke und Standhaftigkeit bemühte, bildeten sich Tränen in ihren Augen. Oh wie hatte sie es nur ertragen können, sie all die Jahrhunderte nicht zu sehen? Ihre geliebte, kleine Persephone! Dass sie nun sterblich war, änderte nichts an ihrer Mutterliebe. Nein, die war ewig.
 

Unsicher winkte sie sie heran. Ob sie käme? Ob ihre kleine Persephone ihr vergeben konnte, weit genug, um sie in die Arme zu schließen und ihr diese Geste der Liebe zu erlauben? Wenn nicht, das wüsste sie, bräche es ihr das Herz. Alles konnte sie ertragen, selbst ihren andauernden Zorn, doch nicht, dass ihre Tochter sie ob dieses Zornes nicht mehr liebte. Denn das war das Einzige, was Demeter stets bewegt hatte: Die Liebe zu Persephone. Für sie hatte sie den Fluch gesprochen, den Preis gezahlt. Für sie allein.

Doch sie blieb stehen in einem Abstand, der sie schmerzte und ihr Herz fühlte sie an, wie versteinert.
 

Demeter trat vorsichtig einen Schritt näher, wollte sie doch die unsichtbare Grenze, die ihre Tochter zog nicht überschreiten. „Persephone.“ Sie flüsterte wieder nur und Tränen rannen über ihre Wangen. „Überall würde ich dich finden, meine Tochter, zu jeder Zeit. Als ich hörte und spürte, was geschehen war, musste ich zu dir kommen.“

Sie zitterte und beinahe wäre sie in die Knie gesunken unter der wutentbrannten Frage, ob sie hier sei, um sie zu verfluchen. Doch sie riss sich zusammen. „Ich bin hier um deinetwillen. Wirft mir vor, Hades zu hassen, ich leugne es nicht. Wirf mir vor, ihn zu verfluchen, es stimmt. Doch glaube an meine Liebe zu dir. Nur darum bitte ich dich. Ich bin hier, um dich zu warnen. Zeus entschied, die Menschen dem Zorn der Titanen auszuliefern und er erwartet, dass dein Hades die Tore dieser Ungeheuer öffnet.“
 

Sie wollte nicht über Hades streiten. Sie wusste, es hätte wenig Sinn. Sie hasste ihn, doch ihre kleine Persephone hielt an diesem Ungeheuer fest. Doch so sehr sie den Gott der Unterwelt verabscheute, war nun nicht die Zeit, ihn zu hassen und zu verurteilen, wenn das Schicksal ihrer Tochter auf dem Spiel stand.

„Ich bin hier, weil ich dich warnen wollte und möchte, dass du weißt, dass ich einen Weg finden werde, dich wieder unsterblich zu machen, damit du dem Schicksal entgehst, das den Sterblichen blüht. Nur dafür kam ich her. Und um dir zu sagen, dass ich dich nach wie vor – für immer – liebe.“ Ihre stimme verstummte und sie fühlte sich halt wie nie zuvor in ihrer ewigen Existenz.

Aphrodite

Aphrodite sah zu ihrer Schwester und nickte, so war sie doch unendlich froh, das sie mir half, die Menschheit zu schützen. Als sie das mit meinem Geliebten sagte, da dachte ich nach.

//Würde mein Liebster wohl auf meiner Seite stehen, oder auf Zeus Seite? Ich weiß es nicht….//
 

"Ach Athene, ich weiß nicht, ob mein Geliebter auf der Seite von Zeus bleibt, wenn er von meinem Verrat hört, aber ich kann es nur hoffen, das er auf meiner Seite steht." sagte ich leise und sah sie an.

"Ich glaube auch nicht, das dieser Plan von unserem Vater stammt, schließlich hatte er doch immer alles für die Menschen getan was er konnte….doch ehrlich gesagt, glaube ich, dass der Plan von Ares stammt. Schließlich wissen wir beide, das er sich total langweilt, wenn er keinen Krieg zu führen hat. Und die Menschen sind nun sehr schlau geworden, sie werden sich niemals auf seine Spielchen einlassen und einen Krieg anzetteln wegen irgendwelcher Kleinigkeiten" sagte Aphrodite ruhig und sie sah ihre Schwester liebevoll an, bevor sie sie umarmte.
 

"Wenn mein Liebster auf unserer Seite ist, dann kann ich ihn bitten, den Umhang zu zerstören, wenn ich das Blut von Hades mitbringe. Ich hoffe es sehr das er sich darauf einlässt, schließlich weiß ich ja, das er den Hammer so gerne haben möchte, das ich ihn damit überreden kann für uns diese eine Aufgabe zu übernehmen" sagte ich ruhig und sah sie an. Ich ordnete ihre Haare wieder so ordentlich, wie sie normalerweise auch aussah. Schließlich mochte sie es überhaupt nicht, wenn ihre Schwester so zerstreut auf dem Kopf aussah, wie ein Vogelnest.

"Wenn du das durchziehst, dann mit mir. Ich helfe dir und stehe dir bei. Und gemeinsam werden wir Persephone von den Anderen Göttern beschützen, denn diese werden mit Sicherheit versuchen sie zu töten." meinte sie ruhig aber freundlich.

Sie packte die Rolle mit dem Standort in ihre kleine Tasche, welche innen in ihr Gewand eingenäht wurde.

Persephone verzeiht....

Ich musste schlucken und die Worte, welche meine Mutter gerade so vorsichtig wie noch nie gesagt hatte, verdauen. Meine Mutter hatte mir gerade so offen, wie noch nie gesagt, das sie mich liebte. Ich wusste nicht wie ich richtig reagieren sollte, aber ich konnte meine Emotionen, in meinem Zustand nicht kontrollieren.

"Mama….ich liebe dich auch, aber warum bitte ich möchte eine Antwort, warum hast du Hades und mich verflucht. Ich verstehe es nicht. Hättest du mich nicht fragen können, was ich in Hades sehe, was sonst keiner sieht?" fragte ich leise und ging dann vollends zu ihr und fiel ihr regelrecht in die Arme. Ich kuschelte mich an sie und über meine Wange liefen die Tränen, wie in einem Wasserfall. Ich hatte mich innerlich so nach der Nähe meiner Mutter gesehnt, aber die Wut hat mich abgehalten sie zu besuchen oder gar zu umarmen. Ich kuschelte mich in ihre Arme. Ich genoss es so sehr bei ihr zu sein.

"Hades, er ist zwar der Gott des Todes, aber zu mir war er niemals so hinterhältig und gemein, wie Zeus es immer behauptet hat. Er ist genauso lieb zu mir, wie jeder andere Mann. Ja er hat Fehler gemacht, in dem er mich einfach entführt hatte, aber jeder macht Fehler. Bitte Mama verzeih ihm diesen Fehler, schließlich wirst du Oma und ich will nicht das mein Kind ohne dich aufwächst. Es braucht nicht nur mich und Hades, sondern auch dich. Du bist genauso wichtig, für mich." sagte ich ruhig und legte eine Hand auf meinen Bauch.

Ich sah wie geschockt meine Mutter war und wusste genau was sie in dem Moment dachte. Schließlich war uns nun die Not bekannt, wie schnell ich wieder eine Göttin werden musste. Denn wenn eine Menschliche Frau, ein Götterkind austragen soll, dann wird diese Menschliche Frau immer bei der Geburt sterben und das Kind überleben.

Innerlich bekam ich Angst, wollte ich doch nicht sterben und mein Baby und Hades alleine lassen. Ich musste so schnell ich konnte, wieder eine Göttin werden, zu dem Wohle mehrere Personengruppen.

"Danke das du mir das sagst Mama….Ich verstehe nur nicht, warum Zeus so ist. Er hat doch immer alles für uns Menschen getan." sagte ich schon fast verzweifelt, als ich plötzlich ohnmächtig wurde und in ihren Armen zusammen sank.

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich wieder wach wurde. Meine Mutter Demeter hatte sich mit mir in die Arme unter einen Baum gesetzt und sie wiegte mich leicht in ihren Armen.

Athenes Weitsicht und Verbündete

Athene hatte mit dieser Antwort gerechnet und nickte bedächtig. „Wagen wir es, liebe Schwester. Wer, wenn nicht wir, steht noch ein, um die armen, unwissenden Sterblichen zu beschützen, die doch nicht ahnen, welches Schicksal unser Vater ihnen zugedeihen lassen will.“ Auch wenn es mir kaum in den Sinn wollte. Immerhin hatte gerade Zeus mehr als eine Geliebte unter den Sterblichen gehabt, seine Eskapaden waren überaus bekannt – sogar die Sterblichen kannten noch die eine oder andere Geschichte. Und es gab bei weitem so einige mehr.
 

„Ares?“ Natürlich. Das wiederum machte Sinn. Kriege waren seltener geworden, waren nicht mehr so langfristig wie einst, nicht mehr so blutig, nicht mehr so erfüllt von Folter und Leid, wie früher. Er langweilte sich, fühlte sich unnötig und verabscheute die Diplomatie der Menschen, die diese immer häufiger nutzten, um Kriege zu verhindern, die früher doch allein schon zwischen Städten für die kleinsten Kleinigkeiten geführt wurden.
 

Was Hephaistos betraf, konnte sie nur hoffen, dass ihre schöne Schwester Recht behielt und der Gott der Schmiedekunst wirklich genug nach diesem Hammer gierte, der doch die besten Rüstungen der Welt, die stärksten Klingen und die schönsten Schmuckstücke aus der Erde würde schlagen können. Wir alle hatten unseren Stolz und sicherlich war auch er nicht frei davon. Wer wüsste es besser als Aphrodite, die doch seine Ehegattin war, wenn auch nicht ganz freiwillig, wie ich mich erinnerten.

Zeus hatte ihr versprochen, einen Gatten für sie zu suchen und das hatte er getan, denn Hephaistos hatte er für seine Arbeit, ihm seine Blitze zu schmieden, die schönste Gattin versprochen. Damit hatte der Göttervater zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn Ares, der mit Aphrodite mehr als eine Nacht verbrachte, war es nicht gewesen und so hatte dieser seine Wut auf den einzigen Gott gewandt, der für ihn unerreichbar war, weil er ihn ebenfalls brauchte, um ihm seine Rüstungen zu schmieden.
 

Athene war so in ihre Überlegungen versunken, dass sie kaum mitbekam, wie die Liebesgöttin ihre Haare ordnete, wie es eben ihre Eigenheit war. Sie war nun einmal die Göttin der Schönheit und sie fingerte gerne an einem herum, um ihn oder sie ein wenig aufzuhübschen. Athene schmunzelte ein wenig, als es ihr auffiel.

Dann aber kehrte der Ernst in ihre Stimme zurück, als sie nickte. „Ja, das fürhte ich auch. Ich werde meine Eulen schicken, über sie zu wachen und vielleicht stellt sich Artemis auf unsere Seite. Der jungfräulichen Jägerin entgeht nichts, ich werde sie selbst fragen und sie an den Gefallen erinnern, den sie mir noch schuldet.“

Mit diesen Worten verabschiedete sie ihre schöne Schwester, die sie nur schweren Herzens gehen ließ.
 

Schon bald würden ihre Eulen ihr verkünden, dass Demeter selbst bereits den Weg zu ihrer Tochter gefunden hatte, um diese vor der nahen Gefahr zu warnen.
 

Es brach etwas in ihr, ein unsichtbarer Damm und die Tränen flossen über das alterslose Gesicht der Göttin, als sie ihre Tochter umarmte, die nicht weniger weinte, als sie selbst. „Oh meine liebe Persephone, ist es nicht offensichtlich? Um dich zu beschützen, um dir die Wahl zu geben, einen besseren Mann für dich zu finden.“ Sie schluchzte schwer und fuhr sich fahrig mit einer Hand über die Augen. „Du warst so jung, so verblendet. Niemals hätte ich geahnt, dass es mehr sein könnte, als eine Schwärmerei für die Dunkelheit, wie sie alle jungen Frauen haben, ja selbst die Sterblichen. Nur an dein Bestes, dein Glück dachte ich, Persephone.“

Ein bitteres Lächeln zeichnete ihre Züge. Wie lange hatte das alles zwischen ihnen gestanden, wie lange hatte es sie entzweit und sie selbst davon abgehalten, auf die Erde hinab zu steigen, um ihre Tochter zu sehen? Zu lange. Viel zu lange.
 

„Ich hatte Angst um dich“, gab Demeter zu und strich ihrer Tochter über das Haar, fast ein wenig ängstlich, war sie doch eine zerbrechliche Sterbliche geworden und sie wollte ihr nicht weh tun – hatte es nie gewollt.

Was ihr Persephone nun aber enthüllte, erschütterte die Welt der Göttin. Ein Kind. Sie würde Großmutter. Es ängstigte sie beinahe so sehr, wie es ihr Herz vor Freude springen ließ.

„Du... du bist schwanger?“, brachte sie atemlos hervor und doch war ihre erste Reaktion, die noch folgte, ein herzliches Lachen, voller Freude. So sehr, dass rund um sie herum der Garten erblühte und die Blumen sich in ihrer vollsten Pracht zeigten, als wollten sie der Göttin oder dem ungeborenen Kind huldigen, wenn nicht sogar beiden.
 

Doch dann siegte die Sorge in ihrem Gesicht. „Oh meine Kleine. Du ahnst nicht, wie glücklich es mich macht, zu wissen, was du mir hier sagtest, doch es heißt auch, wir müssen uns beeilen. Deine Zeit verrinnt noch viel schneller, als ich befürchtet hatte.“ Ihre Stirn legte sich in sorgenvolle Falten. „Wann ist es soweit? Wie lange bleibt uns, um diesem Kind die Mutter zu retten, die es so dringend brauchen wird?“ Vergessen war Hades. Er spielte für sie keine Rolle. Doch Persephone und dieses Kind taten es, das sie niemals hassen könnte, gleich wer der Vater war. Es war ein unschuldiges Leben, ein ahnungsloses Kindchen und obendrein ihr Enkel.
 

„Was Zeus auch treibt, Hera wird ihn dieses Mal nicht aufhalten. Sie steht hinter diesem Wahnsinn“, seufzte Demeter geknickt und legte sanft eine Hand auf ihrer Tochter Bauch. Ein Enkel. Sie würde ihn beschützen, das schwor sie sich und wenn sie bis ans Ende der Welt gehen musste, wenn sie Zeus selbst gegenüber treten müsste. Es spielte alles keine Rolle, wenn sie dieses zarte Wesen nur behüten konnte.

Sie hatte diesen Gedanken kaum zuende gedacht, da sank ihre Tochter schon in ihren Armen zusammen.
 

Der Bericht der Eule endete damit , dass Demeter mit Persephone im Arm am Fuße einer Esche saß und die letzten Sonnenstrahlen genoss. Athene nickte. Sie hatte damit gerechnet, dass Demeter schnell reagieren würde. Natürlich. Immerhin war Persephone ihre Tochter.

Persephone

Ich wurde wieder wach, als ich mit meiner Mutter unter einer Esche saß. Meine Mutter hatte mit einer Vorsicht, die ich nicht von ihr kannte, mich im Arm. Ich kuschelte mich an sie und merkte, wie sie ihre Hand auf meinen Bauch legte. Meine Augen schloss ich und durch meine Nase stieg mir ein bekannter Geruch. Der Geruch von einer frischen Blumenwiese. Meine Mutter schien sich so sehr zu freuen, das überall, wo sie hinkam, die Blumen wuchsen und strahlten in jeder Farbe die es nur gab. "Du freust dich über dein Enkelkind?" fragte ich leise und kuschelte mich an sie. Jedoch sah ich auch, wie sie sich sorgte, schließlich waren alle Menschen gestorben, bei der Niederkunft ihres Kindes.

"Ich bin erst in der 6. Schwangerschaftswoche Mama. Also noch haben wir zeit" sagte ich leise und merkte nun auch, wie schwach ich wirklich war. Niemals hatte ich es gedacht, doch ich hatte auch noch nichts gegessen an dem Tage und mein Magen knurrte etwas. Ich war es einfach nicht gewohnt regelmäßig Nahrung zu mir zu nehmen. Als Göttin musste ich das nicht so regelmäßig.

"Mama ich habe Angst…was ist wenn es nicht so klappt….gibt es keinen Fluch oder Zauber wie ich wieder eine Unsterbliche werde?" fragte ich leise. Die Sonne ging nun vollends unter und ich schmiegte mich in die Arme von meiner Mutter. Ich hatte sie so sehr vermisst in den ganzen Jahren. Ich kann nicht sagen, wie sehr, aber ich liebe sie einfach.

Als es richtig dunkel war, da brachte mich meine Mutter wieder nach Hause und lieferte mich bei Winchester, dem freundlichen Menschen ab. Dem Gesichtsausdruck meiner Mutter nach zu folgen, war sie sehr erstaunt darüber, wie freundlich ein Mensch sein kann, schließlich haben wir Götter immer nur die bösen und grausamen Geschichten eines Menschen gehört und sie auch geglaubt. Nur Zeus war von Anfang an anders. Er hatte immer an das gute im Menschen geglaubt, doch nun, will er diese angeblich den Titanen vorwerfen, das konnte ich nicht glauben. Dieser Plan passte eher zu ihrem Onkel und nicht zu Zeus. Schließlich wusste jeder das sich ihr Onkel Ares langweilte, wenn kein Krieg herrschte.

Winchester brachte mich in die Küche und gab mir dann etwas von der Frischzubereiteten Pizza. Ich kuschelte mich an ihn und aß dann wieder etwas davon. Meine Mutter Demeter begleitete uns ins Haus und ich freute mich das unser Verhältnis nun wieder besser war, als vor dem Fluch. Vielleicht tat uns der Abstand wirklich gut.

Ich war nur froh das sie wieder bei mir war.

Gemeinsam aßen meine Mutter, Winchester und ich zu Abend und dann ging ich zu Bett, während Winchester meiner Mutter das Haus zeigte und ihr auch schon den Raum, welchen zum Kinderzimmer gestaltet wird. Sie war aus der Sicht von Winchester glücklich, das ihre liebste Tochter nun auch jemanden an ihrer Seite hat, gerade in dieser schweren Situation.

Ich selbst, ging ins Bett und kuschelte mich dort in die Decke. Meine Gedanken, sie kreisten um die neue Situation und wie ich nun damit umgehen sollte. Schließlich wollte ich das Kind behalten, aber gleichzeitig mir keine Hoffnungen machen, das ich diese Gotteskind-Schwangerschaft überlebte. Ich streichelte über meinen Bauch und langsam fielen mir die Augen zu, während meine Hand auf meinem Bauch liegen blieb und meine Gedanken um mein Baby sich drehten.

In dieser Nacht schlief ich sehr unruhig. Zum einem wegen den Sorgen und zum anderen wegen Hades. Weiß er schon etwas von dem Kind? Hatte er eine Möglichkeit gefunden, wie ich diese Schwangerschaft überleben konnte? Aber ich freute mich auch, das die drei Tages Frist wieder beendet war und Hades und ich endlich wieder für den Tag zusammen sein konnten.

Früh am nächsten Morgen, als der Wecker 05:45Uhr anzeigte, stand ich auf und schwankte wieder ins Bad. Ich fühlte mich komisch und musste mich dann im Bad angekommen übergeben. Laut einem Buch über Schwangerschaften, welches Winchester mir besorgt hatte, stand drin, das es normal wäre, wenn man sich wegen der Hormonumstellung übergeben musste.

Demeters Mutterliebe

Unentwegt hatte die Göttin ihren Blick auf ihre Tochter gerichtet gehabt, hatte der Blumenpracht um sie herum, die sich präsentierte und süßen Duft verströmte, nicht beachtet sondern gewartet, dass Persephone erwachen würde. Jetzt aber öffneten sich ihre Augen und Demeter sah mit sanftem Lächeln hinab.

„Natürlich. Wie kannst du nur fragen? Ich werde es lieben und beschützen, wie ich dich liebe und beschütze. Du hast mein Wort.“ Doch ein Schatten lag über ihren Augen, die vor Freude strahlten und so seufzte die Göttin. Als hätte Persephone ihr ihre Sorge abgelesen, beruhigte sie sie jedoch auch gleich wieder und verriet ihr, wie früh in der Schwangerschaft sie noch war. Es blieb also noch Zeit und Demeter war zuversichtlich, dass sie einen Weg finden würde, um Persephone und das Kind zu retten.
 

Dennoch blieb die Frage in ihrem Hinterkopf, was sie tun sollten, wenn sie keinen Weg fänden. Denn wäre dem so, war erst recht Eile geboten, zu entscheiden, wen es zu retten galt: Mutter oder ungeborenes Kind.

Darauf wusste Demeter kaum eine Antwort und sie war froh darum, dass sie sie nicht treffen musste, gleich was geschähe. Entweder sie rettete beide oder sie würde retten, wen ihre Tochter wünschte und ihr war klar, es wäre ihr Enkel. Und sie könnte es verstehen. Sie selbst hätte nicht anders gehandelt.
 

Dass sich Persephone fürchtete, wunderte sie kaum. Auch sie hatte Angst und sorgte sich sehr um ihr geliebtes Kind. „Es wird gelingen, meine liebe Persephone. Hab Vertrauen in mich.“ Demeter wünsche, sie wäre so zuversichtlich, wie sie sich gab, denn in ihrem Inneren gab es durchaus Zweifel und Ängste. Doch sie wusste, sie würde alles in ihrer Macht stehende tun und sie wusste auch, wen sie um Hilfe und Rat fragen musste, wenn sie Erfolg haben wollte. Athene. Die Göttin, deren Rat selbst die Götter suchten, denn ihre Weisheit war schier unendlich.
 

Nun jedoch verbrachten sie die Minuten gemeinsam, die ihr vorkamen wie Stunden nach all der Zeit, die sie einander hatten missen müssen. Und doch gingen sie vorüber wie Sekunden, wie Augenblicke in der Unendlichkeit ihrer Existenz, die viel zu schnell wieder vorbei waren. Es war schon spät und Persephone war hörbar hungrig, als sie sie schließlich zurück zum Haus dieses Menschen begleitete, über den ihr ihre Tochter vieles erzählt hatte, was sie nicht wenig erstaunt hatte.

Anscheinend hatte sie die Sterblichen in den letzten Jahren ein wenig vernachlässigt, denn in vielen Punkten schienen sie Erfolge verzeichnet zu haben, auch was das Miteinander anging und gerade dieser Winchester, dieser sterbliche Mann, der ihre Tochter bei sich aufgenommen hatte, schien wahrlich eine gute Seele zu sein.
 

Er ließ die Göttin sogar ein, war sogar bereit sie im Hause herumzuführen und schließlich führte er sie sogar in das Zimmer, das zum Kinderzimmer werden würde. Es war ein schöner Raum und offenbar hatten die Umbauarbeiten eben erst begonnen, doch es löste in ihr ein warmes Gefühl aus, zu wissen, dass dieser Mensch, diese bloße Sterbliche, dies für ihre Tochter tat. Und sie war ihm sehr dankbar darum, was sie ihn durchaus auch wissen ließ, als sie den Raum erreichten. „Ich danke dir“, flüsterte sie ihm zu und lächelte warmherzig. „Für Alles, was du für meine Tochter tust.“ Sie sagte es nicht, doch sie nahm sich fest vor, den Menschen auf ihre eigene Weise ihren Dank auszudrücken, indem sie seinem Garten ihren Segen gab, damit er erblühte und ihn erfreute mit seiner Pracht. Zumindest dies konnte sie für ihn tun, ohne damit zu stark in das Leben des Menschen einzugreifen.
 

Als die Göttin sich verabschiedete, warf sie einen letzten Blick auf Persephone, die zu schlafen schien und wandte sich dann ab, um durch eines der magischen Tore, die die Welt der Sterblichen mit dem Olymp verband, zu schreiten. Es schmerzte sie, ihre Tochter zurücklassen zu müssen, doch es blieb ihr nichts anderes übrig, denn der Olymp war ein Ort der Unsterblichen und eine Sterbliche ertrüge den Glanz dieses Ortes nicht.

Ein letzter, verstohlener Blick über die Schulter auf das gemütliche kleine Häuschen des Sterblichen, dessen Namen sie schon wieder vergessen hatte und sie war verschwunden. Nur wenige Sekunden später jedoch trat sie in die goldenen Flure der ewigen Hallen, die die Sterblichen Olymp genannt hatten und von denen sie geglaubt hatten, sie lägen auf einem Berg, was der Wahrheit nur wenig gerecht wurde. Vielmehr lag dieser Ort verborgen im Himmel schwebend, unsichtbar für die Sterblichen, denn er befand sich auf einer für sie unerkennbaren Ebene der Existenz.
 

Energischen Schrittes betrat sie die große Bibliothek, die Athene selbst angelegt hatte und allen offen und frei zugänglich stand. Hier würde ihre Suche beginnen und sie würde erst enden, wenn sie einen Weg gefunden hätte, Zeus' Plan zu unterbinden oder ihre liebste Tochter wieder unsterblich zu machen, gleich wie viele sich auf des Göttervaters Seite und gegen sie stellten – was ihrer Meinung nach die allermeisten wären. Inklusive Athene, weshalb sie diese nicht um Rat bat.

Persephone - Die Wendung?!

Der Morgen verging wie immer normal. Ich machte mich ordentlich fertig und meine Füße brachten mich dann in die Küche. Dort bereitete ich das Frühstück zu und aß dann in Ruhe noch meinen Toast. Ein Toast, das habe ich nun in die Menschlichen Welt gelernt, ist ein Brot, was in einer kleinen Maschine zubereitet wird. Einen Toaster, wie Winchester mir beigebracht hat. Ich wusste nicht, ob ich damals auch sowas gegessen hatte, aber es schmeckt sehr gut und machte satt.

Ich aß ungefähr sechs Scheiben Toast diesen Morgen. Innerlich dachte ich daran, das dies nur an meinem Zustand lag. Schließlich musste ich nun für zwei essen und ich musste grinsen.

Nachdem Frühstück zog ich mich warm an und ging nach draußen zu dem Platz, wo ich meinen Liebsten das letzte mal getroffen habe. Ich hoffte sehr, das er dieses eine Mal länger bei mir sein kann. Schließlich brauchte ich ihn nun so sehr, außerdem wollte ich ihm sagen, das wir ein Kind bekommen.

Plötzlich merkte ich, wie mich jemand umarmte und diese Nähe kam mir sehr bekannt vor. Ich musste lächeln und kuschelte mich dann in die Arme, die zu meinem Liebsten gehörten.

"Hades, mein Liebster…."sagte ich leise und erschrak mich dann, als ich sah, das nicht Hades mich in seine Arme geschlossen hatte, sondern Ares.

"Onkel Ares…..was hast du vor?" fragte ich nun panisch und atmete ziemlich schnell, als ich merkte das er mir ein Messer in meinen Unterleib stach. Ich krümmte mich vor Schmerzen zusammen und wurde dann ohnmächtig.

Ich sank zusammen und fiel dann auf die Wiese. Ares entfernte mir das Messer und ließ mich wie Dreck im Rasen liegen. Das Blut lief aus meiner Bauchwunde und ich hatte Angst das mein Kind es nicht überlebte. Ich fragte mich aber auch, warum mein Onkel Ares mir das angetan hatte. War das etwa nur, weil er Hades zum Wahnsinn treiben wollte?

Kurz bevor ich starb, merkte ich, wie mich zwei starke Hände anhoben. Meine Augen öffnete ich und ich erkannte sehr schwach um wen es sich handelte. Es handelte sich um Hades. Ich wusste wie er reagierte. Ich ahnte es…..Ich hoffte nur, das er nichts unvernünftiges machte…..

Demeters und Hades Angst

Demeter genoss den Frühlingsduft der Blumen, die um sie herum erblühten zum ersten Mal seit langem in vollen Zügen. Ein Enkel! Ihre kleine Persephone wurde Mutter! Noch immer löste allein der Gedanke einen wahren Glücksrausch bei ihr aus. Immer schon hatte sie ihrer Tochter das Mutterglück gewünscht und nun war es endlich soweit, auch wenn der Moment kaum ungünstiger sein könnte und sie mit dem Vater alles andere als einverstanden war.

In ihrem Schoß lag Strickzeug, denn für ihren kleinen Enkel wollte sie einen Strampler stricken in einem hellen Vanillefarbton, der den Duft des Gartens um sie herum wunderbar einfing.
 

Doch ihr Lächeln verblasste, als sie in der Entfernung, einige Schritte von ihr entfernt, Ares ausmachen konnte, dessen Schwert blutbeschmiert an seiner Seite hing. Rot und dickflüssig tropfte es von der silbernen Klinge zu Boden, wo es eine rote Spur hinterließ.

Er beachtete sie gar nicht weiter, doch sie wiederum zog bald den grausamen Schluss, dass ihr blutrünstiger Verwandter in seiner Mordlust einen Frevel begangen haben könnte, den sie niemals zu verzeihen imstande wäre. Niemals!
 

Vergessen war das Strickzeug, unwichtig des Gartens süßer Duft. Persephone. Sie musste zu ihr und sie würde nicht alleine gehen, sondern Apollon um seinen Beistand bitten, der ohnehin einen Groll gegen Zeus, der diesen Plan im gesamten schließlich vorantrieb, hegte seit dieser seinen Sohn Asklepios getötet hatte. Nebenbei vereinte diese Geschichte sie auch im Hass auf Hades, denn der war es gewesen, der sich bei Zeus über Apollons Sohn und dessen Errungenschaft, die Toten zu erwecken, beschwert hatte, woraufhin der Göttervater den Heilkundigen getötet hatte.

Sie war sicher, der strahlende Sonnengott würde ihr und ihrer kleinen Persephone seine Hilfe gewähren und vor allem seine Heilkunst, denn die wäre es, auf die es hier ankäme. Wenn Ares Persephone wirklich angegriffen hatte und davon war Demeter mit jeder Sekunde überzeugter, dann konnte nur Apollons Heilkunst sie noch retten!
 

Sie ahnte nicht, dass der erste Helfer, wenn auch ein ungeschulter und wenig hilfreicher, bereits vor Ort war: Hades. Der Herr der Unterwelt hatte sich kaum manifestiert, da traf es ihn wie der Schlag. Blut und mittendrin seine Persephone. Panik überkam ihn, er könnte zu spät sein, seine Liebste bereits tot und mit ihr ihrer beider ungeborenes Kind. Er kniete neben ihr, die sturmgrauen Augen vor Schreck geweitet voller Unglauben, dass es tatsächlich jemand übers Herz brächte, Persephone anzugreifen. Jede Boshaftigkeit, jeden Schlag gegen sich konnte er ertragen, jeden Angriff, jede Gehässigkeit. Doch nicht, wenn es jemand wagte, Persephone anzugreifen, um ihn zu treffen. Damit hatten seine Gegner – und wer diese waren, war nicht schwer zu erraten – eine unsichtbare Grenze überschritten und er schwor, dass sie büßen würde für ihre Tat. Sie, nicht die Sterblichen, denen er nach ihrem Willen im Zorn den Untergang bringen sollte, indem er die Titanen frei gab.
 

„Liebste“, wisperte er mit angsterfüllter Stimme, als er sacht ihren Kopf anhob, doch sie war bereits ohne Bewusstsein. Vom Heilen mochte der Gott nichts verstehen, doch umso mehr vom Tod, der doch sein Element war. Und wenn er eines sicher wusste, dann, dass seine Liebste in größter Gefahr schwebte, wenn sie nicht bald die Hilfe eines Heilers erfuhr. Er konnte förmlich spüren, wie der Tod sich um sie sammelte, gleich einem unsichtbaren Nebel, den nur er zu spüren vermochte.
 

Gerade hob er sie hoch, um sie in eines dieser 'Krankenhäuser' zu bringen, als er Demeter und Apollon auf sich zukommen sah. Demeter, die ihn mehr als alles andere hasste und Apollon, der ihm ebenfalls grollte, doch die einzige Hoffnung für seine Liebste war.

Er sprach kein Wort, als die beiden Götter des Olymp, die ihn beide verabscheuten, näher traten. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Es war auch nicht nötig. Vielleicht zum ersten und letzten Mal waren sie einer Meinung. Ares hätte eine Unschuldige wie Persephone nicht angreifen dürfen und hatte damit ein Tabu gebrochen. Nicht einmal Apollons heilende Zauber durchbrachen die Stille, als dieser die Hände über ihre Wunde hielt, um sie zu heilen und somit zu retten.

Persephone und Ares

Als ich die Stimme meines Geliebten hörte, wie von einer sehr weiten Entfernung, wollte ich ihm antworten, doch wegen der Schmerzen und der Angst, konnte ich ihm nicht antworten.

Ich merkte jedoch, wie mein Mann meinen Kopf auf seinen Schoß legte und dann wurde mein Körper von einer unbekannten Wärme eingeholt und ich fragte mich, ob er nun heilen könnte, oder wer mich da heilte.

Ich kuschelte mich an meinen Mann. Langsam wurde ich wach und nahm dann die Hand von ihm und drückte sie leicht. Er sollte merken das es mir nun wieder besser geht. Als ich meine Augen öffnete, da sah ich dann meinen Geliebten Hades, Apollon und meine Mutter Demeter.

Sie alle saßen um mich herum und ich versuchte mich nun auf zu setzen, doch Hades, zog mich in seine Arme und hielt mich fest.

"Hades, liebster….was ist mit unserem Baby? Ist es noch am Leben?" fragte ich leise und kuschelte mich an ihn. Ich sah ihn müde und erschöpft an und schloss dann meine Augen.

Ich merkte, wie froh er war das ich noch am Leben war und ich wusste was nun kommen würde….schließlich wollten die drei wissen, wer mir das mit welchem Grund angetan hat. Ich wollte und konnte es niemanden mehr sagen, schließlich war ich nun verängstigt und wollte nicht noch mehr Ärger haben, denn ich war nun eine Sterbliche und so lange ich keine Göttin war, konnte ich auch durch alle möglichen Sachen sterben.

Hades merkte das ich Angst hatte und auch die anderen haben das bemerkt.
 

Ares:

Er bemerkte wo sich Persephone aufhielt und auch das sie wartete. Innerlich wusste er nicht auf wen er wartete, aber wenn es Hades ist, dann sollte er sie finden. In ihrem eigenen Blute liegen und langsam sterben, so dass sie sich niemals wieder sehen sollten, denn Persephone würde in den Elysium gelangen und den durfte der Gott des Todes nicht betreten. So wären sie für immer getrennt und sein Plan würde schneller eintreten.

Er schlich sich leise und mit gezogenem Schwert zu der wartenden Persephone und nahm sie in den Arm. Sie wusste nicht wer es war, der sie im Arm hielt, aber sie sagte zu ihm Hades Liebster, bis sie sich umdrehte und ihn küssen wollte. Da erschrak sie sich und versuchte von ihm zu weichen, doch er war schneller und rammte ihr sein Schwert in den Unterleib. Er wollte nicht nur Persephone sterben lassen, sondern auch das Kind von ihr und dem Herrn der Unterwelt, denn wenn ein Kind existiert, dann würde Hades auch nicht wahnsinnig werden und den Tartaros nicht öffnen, zum Wohle des Kindes. Auch wenn er seine Persephone bei der Geburt verlieren würde, so existiert noch das Kind und das würde Hades auch wie seinen Augapfel beschützen. Niemand dürfte sich dem Kind nähern und das musste er verhindern. Jedenfalls als Persephone zu Boden sank, zog Ares sein Schwert aus ihrem Körper und ging. Er verließ die Erde wieder in die Richtung Olymp. Wollte sich das ganze Spektakel von seinem Thron aus ansehen. Er bemerkte nicht, wie Demeter ihn ansah und auch nicht, wie sie zu Apollon ging. Nur als er das sah, was sich dort auf der Erde abspielte, da wurde er rasend, hatte doch sein Plan nicht funktioniert. Apollon war schneller da, als Persephone starb. "Sie war vom Glück geküsst worden." murmelte er leise und warf sein Schwert an die Wand, wo es dann klirrend auf den Marmorboden fiel.

Einigkeit zwischen den ehemaligen Feinden

Hades Blick blieb nicht lange an dem Sonnengott haften, als dieser nun neben ihm auf ein Knie sank und neben diesem wiederum Demeter, Persephones Mutter. Sein Blick galt allein seiner Liebsten und so konnte er auch nicht sehen, dass sich in den Augen der Göttin neben ihm die gleiche Sorge spiegelte, wie in seinen eigenen. Vielleicht zum allerersten Mal, waren er und sie auf der selben Seite und fühlten das gleiche: Furcht. Furcht, dass sie Persephone verlieren würden, dass das ungeborene Kindchen sterben könnte, wenn seine Mutter stürbe.
 

Langsam schien sie wieder zu erwachen, während golden schimmernd der Zauber Apollons seine Wirkung tat. Die Wunde begann sich zu schließen und die Farbe kehrte in die Wangen der nun sterblichen Göttin zurück, deren Kopf auf dem Schoß des Herren der Unterwelt lag. Sie ergriff sogar seine Hand und zärtlich erwiderte er den sanften Druck. Als sie sich versuchte aufzusetzen, zog er sie sogleich in seine Arme und lauschte ihren besorgten Worten, die allein dem ungeborenen Kind galten, das unter ihrem Herzen heranwuchs.
 

Hades lächelte und sein Blick wanderte zu Demeter und Apollon, die ebenfalls lächelten. Es war schließlich der Heilkundige selbst, der das Wort ergriff und Persephone mitteilte, das Kind sei unverletzt und habe keinen Schaden genommen. Sie müsse sich nicht sorgen.

Demeter, die neben dem Sonnengott saß, dessen goldenes Haar im Schein der Sonnenstrahlen funkelte und seinem Beinamen alle Ehre machte, nickte nur. „Sorge dich nicht, Tochter. Ihr werdet beide wieder gesund.“ Sie vertraute auf die Heilkünste Apollons, der in ihr Nicken einfiel. Auch er freute sich aufrichtig, dass die freundliche Göttin, als die er Persephone schon vor langer Zeit kennen gelernt hatte, nun in Sicherheit war, denn wie er selbst auch, verkörperte sie das Leben und somit waren sie in gewisser Hinsicht Geschwister im Geiste. Zumindest empfand er es so.

Dass er obendrein einen Strich durch die Pläne Ares' und Zeus' machen konnte, versüßte ihm den Moment nur noch, obgleich sein Groll in erster Linie dem Göttervater galt.
 

Hades entging nicht, wie verängstigt seine Liebste wirkte, und wohl nicht bereit war, preiszugeben, wer es gewagt hatte, ihr dies anzutun, selbst wenn er sie danach fragte. Sein Lächeln nahm bittere Züge an. Er konnte verstehen, weshalb sie schweigen wollte, auch wenn sein Herz nach Rache schrie für diese boshafte Tat. Natürlich hatte er den einen oder anderen Tipp, was den Schuldigen betraf, doch er musste es aus ihrem Mund hören, um die Wahrheit zu wissen.

Oder zumindest glaubte der Totengott dies, denn es war Demeter, die verriet, wer der Täter war. „Ares.“ Ihr Blick war ernst und schließlich hasserfüllt. Sie brauchte es nicht von ihrer Tochter zu hören, sie wusste es. Sie hatte das Blut gesehen und die Klinge des Kriegsgottes, mehr an Beweisen benötigte die Göttin nicht. Sie bebte vor Zorn und so schien selbst die Erde unter ihren Füßen selbst zu erzittern. Wenn dieser Unhold Krieg wollte, würde sie ihm diesen bringen. Selbst die Sterblichen wussten: Wer nach dem Schwert lebte, der starb durch dieses!
 

Auch Apollon hegte seinen Groll, doch seinem generell fröhlicherem Naturell entsprechend siegte bei ihm die Erleichterung über die geretteten Leben. „Wenn Ares das hier wagt, dann überschreitet er eine Grenze. Wir dürfen es ihm nicht durchgehen lassen. Andere werden sich auf unsere Seite schlagen.“ Er selbst ahnte nicht, dass es Aphrodite und Athene längst getan hatten oder dass Hephaistos, der Gott der Schmiede, just in diesem Moment den Göttervater aufsuchte, um diesen um Frieden gegenüber den Sterblichen zu bitten, denn die Blitze, die er ihm schmiedete, sollten nicht die Welt zerstören, sondern sie bewahren. Doch sicher war er, dass sich sein Zwilling, die jungfräuliche Jägerin Artemis, ohne jeden Zweifel hinter sie stellen würde, um sie zu unterstützen, denn sie hatte sich längst dem Schutz der Unschuldigen und der Unschuld selbst verschrieben, die das ungeborene Kindchen verkörperte, dass doch auch Opfer dieses Anschlages gewesen war.
 

Keiner von ihnen ahnte, das Ares sie längst beobachtete und ebensowenig, dass noch ein weiteres Augenpaar auf ihnen ruhte, mit dem kaum jemand jemals rechnete - nicht einmal der Göttervater selbst. Doch es war ein Wegpunkt der Geschichte vor ihnen erschienen, den Hekate kaum ignorieren konnte.

Persephones Albtraum

Ich lauschte den Worten meiner Mutter und des Sonnengottes, als die beiden mir mitteilten, das mein Kind den Angriff überleben wird. Ich musste lächeln und kuschelte mich eng in die Arme meines Geliebten, vergrub mein Gesicht in seinem Oberkörper.

Ich merkte, wie mein Geliebter reagierte, als meine geliebte Mutter sagte, wer für den Angriff verantwortlich war.

"Er will das Hades, aus Trauer und Wut wahnsinnig wird und er die Titanen frei lässt, weil er mich verloren hat, aber er wird es nicht schaffen." sagte ich leise und kuschelte mich an ihn. Seine Nähe liebte ich und ich schmiegte mich in seine Arme.

Leise flüsterte ich und sprach zu meinem Baby. Mein Baby….Ich konnte es kaum glauben, das unser größter Wunsch in Erfüllung gegangen ist und mein Onkel Ares mich töten wollte

Ich stand dann auf und verzog kurz das Gesicht, da mir schlecht wurde.

Ich nahm meine Kette ab und zeigte aufs Meer. Wollte das Onkel Poseidon hier zu uns kommt. Er sollte erfahren, das Ares mich töten wollte. Am Meer sank ich in mich zusammen und schloss meine Augen. Das Meer kam auf mich zu und hinaus stieg mein Onkel. Er nahm mich in den Arm und ich kuschelte mich eng an ihn. Er merkte, wie ich Fieber bekam und gemeinsam ging er mir zu den anderen Göttern.

In der Zwischenzeit sind noch andere Götter dazu gekommen. Aphrodite saß bei den anderen und nun auch Athene und gemeinsam besprachen sie wie es nun weiter gehen sollte. Mein Onkel Poseidon hielt mich weiterhin im Arm, bis mein Geliebter Hades, der Herrscher der Unterwelt aufstand und mich auf den Arm nahm. Ich bemerkte, wie er mich an seinen Oberkörper drückte. Man bemerkte, was er sich für Sorgen um mich gemacht hatte.

"Wer hat das getan? Wer hat das meiner Nichte angetan?" fragte Poseidon und man merkte, dass er genauso aufgebracht war, wie meine Mutter.

Als meine Mutter in der Anwesenheit aller Götter, welche auf der Seite von Ihr standen, wer diesen Frevel getan hatte, da wich aus den Gesichtern der anderen Gottheiten die Farbe.

Plötzlich meldete sich, der sonst so freundlich gesinnte Sonnengott Apollon zu Wort.

"Wenn Ares wirklich so einen Frevel getan hat, warum lässt Zeus ihn das durchgehen?" fragte er und seine Wut war deutlich spürbar.

Dann hörte ich meine Mutter sprechen.

"Wenn Ares Krieg möchte, dann soll er den Krieg haben, aber wie beschützen wir in der Situation meine Tochter?"

Aphrodite sagte das sie, als Göttin der Liebe keine Zeitliche Begrenzung für den Aufenthalt auf der Erde hat, deswegen würde sie sich um die Sicherheit von Persephone kümmern.

Hades sah man an, wie dankbar er für die ganze Hilfe der anderen Götter war. Ich selber bekam nicht mehr viel mit, da mich meine Müdigkeit übermannte und ich langsam in den Schlaf versank. Ich kuschelte mich in die Arme meines Geliebten und genoss seine Zärtlichkeit, so merkte ich doch, wie er mich leicht in seinen Armen wiegte, als wäre ich ein kleines Kind, welches er in den Schlaf wiegen wollte.

Jedoch als ich anfing tiefer in den Schlaf zu gleiten, merkte ich, wie der Gott des Schlafes und der Träume mich in sein Reich zog. Er wollte mich quälen, mich im Schlafe/ Träume töten, denn dieser stand regelrecht auf der Seite von Ares und Zeus.

"Hallo, Meine geliebte Nichte Persephone, die Tochter der Demeter und Geliebte des Herrn der Unterwelt" flüsterte Hypnos tödlich und plötzlich veränderte sich die Gegend und ich war auf einem Goldenen Thron gelandet, welcher von einem See aus siedendem Gold umgeben war. Der Spiegel des Sees stieg immer höher und war fast an meinen Füßen angekommen, als ich bemerkte, wie noch etwas über meinem Kopfe hing.

"Oh nein…." sagte ich leise, als ich sah, dass über meinem Kopf das Schwert des Dämokles an einem seidenem Haar hing.

Ich selbst versuchte mich zu befreien, doch Hypnos, der Gott des Schlafes und der Träume, hatte dazu gelernt und er benutzte dieses Mal ein stabileres Seil um mich an den Thron zu binden.

Ich wandte mich verzweifelt hin und her während des Schlafes, so dass mein Geliebter Hades Mühe hatte mich festzuhalten.

Apollon und auch die anderen Götter haben gedacht, das ich noch irgendwelche Schmerzen hatte, aber als Apollon mich untersucht hatte und nichts festgestellt hatte, ahnte jeder was los war.

Aphrodites Hilfe

Nachdem sie das Zimmer von ihrer Schwester verlassen hatte, bemerkte auch sie, wie Ares mit einem blutgetränkten Schwert wieder zurückgekehrt ist. Sie überlegte, wo er nur war.

//Vielleicht war er ja nur jagen und hat keinen Frevel begangen. Ich will nicht hoffen, das er die nun menschliche Göttin angegriffen hatte// dachte Aphrodite und sie eilte in ihr Zimmer und schaute von dort aus auf die Erde. Dort sah sie dann, was passiert war. Auf dem Hügel, wo sich Hades und seine Persephone das erste mal trafen, da war nun eine riesige Blutlache und mitten in dieser lag Persephone. Die wunderschöne Göttin hatte eine klaffende Schnittwunde und zwar genau da, wo das Baby wachsen soll. Sie hoffte nur das das Kind von Hades und Persephone keinen Schaden getragen hat bei dem Angriff. //Das Ares so feige ist und so einen Frevel begangen hat, das kann ich nicht verteidigen. Ich muss sofort zu der Stelle. Vielleicht würde meine Schwester mich nun auch begleiten, wenn ich ihr sage, was passiert war//

Sie stand auf und sah noch einmal kurz zur Erde, bevor sie sich beeilte zu ihrer Schwester zurück zu kehren und sie mit auf die Erde zu nehmen. Sie gehörte nun genauso wie die anderen zu den Göttern, die Persephone beschützen wollen.

Ich klopfte auch dieses mal nicht an, sondern schritt schnellen Schrittes in das Gemach von Athene.

"Geliebte Schwester. Wir müssen zur Erde und zwar schnell. Ares hat einen Frevel begangen und die Schutzlose Göttin Persephone angegriffen. Apollon ist schon da und heilt sie aber die anderen schmieden einen Plan, wie sie den Krieg verhindern können. Und da wir auf deren Seite sind, wäre es gut, wenn wir dabei sind" sagte sie ruhig aber mit einer sorgenvollen Stimme. Aphrodite nahm ihre Schwester an die Hand und gemeinsam gingen sie zu den anderen Göttern, die sich alle gegen den Plan von Zeus und Ares gestellt hatten auf die Erde. Dort wollten sie sich einen Plan überlegen, wie sie den von Ares geplanten Krieg verhindern konnten, um die kleine Persephone und ihr ungeborenes Kind zu schützen. Sie war erstaunt, wie viele der Götter anwesend waren, die sich gegen Zeus gestellt hatten.

Neben Hades und wie sie es sich gedacht hatte Demeter, waren auch Poseidon, Apollon und auch Artemis anwesend. Artemis, die Göttin der Jagd war ebenfalls wie Aphrodite und Athene gerade erst angekommen.

Sie alle waren anscheinend nicht mehr auf der Seite von Zeus. Innerlich dachte sie auch darüber nach, auf welcher Seite ihr Geliebter Gatte Hephaistos sich befindet. Sie hoffte natürlich, das er sich auf ihrer Seite befindet, aber sie war sich nicht sicher. Dennoch nahm sie sich vor, das bald möglichst Herauszufinden.

Jedenfalls als sie sah, wie Persephone sich in den Armen von Hades wandte, hatte sie schon die Idee , das dahinter der Gott des Schlafes und des Traumes steckte, da Persephone zuerst ruhig schlief und dann während des Schlafes fing sie an sich zu winden, als würde Hypnos sie foltern und wenn er dies machte, dann war das aus ihrer Sicht auch ein Frevel, der gesühnt werden muss.

Athenes Konfrontation

Hades' Erleichterung war unverkennbar, als er sah, dass sich unter den Händen des Sonnengottes die Wunde schloss und schließlich sogar Poseidon, Athene und Aphrodite sich als Verbündete erwiesen. Sie alle hatten einst gegen ihn gestanden, hatten gemeinsam mit Zeus das Urteil verhängt, dass ihn in die Unterwelt verbannt und an die Finsternis gekettet hatte, doch um seiner geliebten Persephone willen hatten sie alle sich hier eingefunden. Oder vielleicht auch um der Sterblichen willen, die im Falle Persephones Todes den höchsten Preis würden zahlen müssen. Es spielte keine Rolle, denn sie waren hier und zwar als Freunde, als Verbündete. Zum ersten Mal seit sehr sehr langer Zeit waren sie nicht als Feinde auf einander getroffen.
 

Zunächst erschien es ihm ein Segen, dass seine Liebste in seinen Armen einschlief, doch bald zeigte sich, dass selbst der Schlaf ihr keine Sicherheit und keinen Frieden bot. Denn sie wand sich wie in Schmerzen, doch keine Wunde konnte der Sonnengott erkennen, sodass ihnen allen klar war, wer dieses Mal seine Finger im Spiel hatte. Hypnos. Niemand sonst könnte es sein und damit war auch klar, auf wessen seine der Gott der Träume sich gestellt hatte. Immer mehr zeigte sich offen, dass ihnen ein Krieg bevorstand, obwohl sie einst geschworen hatten, einander niemals zu bekriegen, denn sie gemeinsam waren die Bastion gegen die Titanen, falls der Tartaros jemals geöffnet würde.
 

Umso überraschender, dass es ausgerechnet Artemis, die jungfräuliche Göttin war, die nun die Stimme erhob, die vor Zorn bebte. „Es ist genug. Eine Unschuldige anzugreifen, das war bisher unter unserem Niveau und doch vergreift sich Hypnos hier an Persephone und wagte Ares es doch sogar ein ungeborenes Kind zu attackieren!“ Es stand außer Frage, dass besonders Letzteres für die schöne Göttin entscheidend war. Demeter nickte nur zustimmend. Man sah ihr an, dass sie vor Zorn keinen Ton herausbrachte, doch ihre Augen funkelten.

„Ich werde mit ihm reden“, schaltete sich Athene ein. Die weise Göttin strahlte auch jetzt noch eine Ruhe aus, wie kaum eine andere Person, ja nicht einmal der stets positiv eingestellte Apollon, der nun mit verschränkten Armen und finsterer Miene vor sich hinzubrüten schien.
 

Keiner erhob die Stimme, um ihr zu widersprechen und niemand würde es. Ihre Weisheit stand außer Frage und wenn es jemanden gab, der mit Hypnos und seinem oftmals wirren Geist, seinen verworrenen Gedanken und Überlegungen argumentieren konnte, dann war es Athene. Sie war ruhig und selbstsicher, eine Person, die Hypnos kaum verwirren könnte, geschweige denn auf seine Seite ziehen.

Und so war es tatsächlich Athene, die den Gott der Träume aufsuchte, der auf seinem Thron saß und schon beinahe gelangweilt in eine gläserne Schale sah, durch die er in die Träume sehen konnte und diese durchaus auch zu manipulieren wusste.

„Hypnos, auf ein Wort“, sprach ihn die weise Göttin an, auf deren Schulter eine Eule saß, ihr treuer Begleiter, ihr Wappentier und ihr Verbündeter. Dieser Uhu würde sie wecken,falls Hypnos versuchen sollte, sie in den Schlaf zu zwingen, denn die Träume waren sein Reich und dort wollte und würde die Kriegsgöttin ihm nicht gegenübertreten.
 

Der Gott sah auf und beinahe konnte man ihn erbleichen sehen. Athene. Von allen, die hätten herkommen können, die ihn hätten aufsuchen können, war es ausgerechnet Athene, die hier an seinem Thron erschien. Die gelben Augen der Eule auf ihrer Schulter schienen ihn zu durchbohren, ähnlich wie die weisen Augen der Göttin selbst, die nun ungebeten näher trat, was ihn wiederum seine Schale verschütten ließ.

Es war ihm gleich. Dann entrann Persephone diesem Traum eben. Dieses Mal. Doch es nutzte ihm nichts, wenn er gegen Athene verlöre, denn er wusste um ihre Kraft und ihre Weisheit. Und er wusste noch sehr gut, was er einst in den Träumen einer Frau gesehen hatte, die auf den Namen Kassandra hörte.

Hypnos' Furcht und Kassandra von Troja

Es war schon viele Jahrhunderte her, zu einer Zeit, als Troja noch in vollster Blüte stand, doch nur wenige Jahre, ehe der Krieg ausbrach und die schöne Stadt fiel, als König Priamos der List Odysseus' zum Opfer fiel und das berühmte trojanische Pferd den Sieg über die Stadt brachte, die als nahezu uneinnehmbar galt.

Jeder wusste um das Geschehen, das dazu geführt hatte, dass Paris, des Königs Sohn, Kassandras Zwilling, die schönste Göttin kürte und zum Dank Helena zur Frau erhielt, die als schönste Sterbliche galt. Doch kaum jemand wusste, was damals noch geschehen war.
 

Kassandra, die Zwillingsschwester Paris, war eine Erwählte Apollons gewesen, eine große Seherin und doch verflucht dazu, dass niemand ihr Glauben schenkte, wann immer sie das nahe Unheil prophezeite, das sich Troja näherte. Niemand hatte ihr geglaubt, doch er hatte sich einen Spaß daraus gemacht, ihre düsteren Träume zu beobachten, ihre Visionen.

Und aus eben diesen Visionen hatte er Alpträume für sie gestrickt, sodass sie kaum zur Ruhe kam. Eine ganze Weile hatte er mit der verzweifelten Frau sein Spielchen getrieben, ehe Apollon sein Treiben bemerkte und gemeinsam mit der Muttergöttin, einer uralten Kraft, die unter Troja ruhte, einen Fluch über den Gott verhängt hatte, der sich über die Weisheit der Visionen lustig gemacht hatte.
 

Zu gut erinnerte Hypnos sich an die Worte Apollons, als sie sich im Traum Kassandras begegnet waren. Die Frau hatte verzweifelt und schluchzend am Boden gesessen, als der Sonnengott in den Traum getreten war. „Hypnos! Dass du es wagst!“, hatte der Gott mit dem goldenen Haar gewettert. „In meiner Weisheit gewährte ich dieser Frau die Gabe der Weissagung, die Gabe die Zukunft zu erblicken!“ Wütend trat er heran und sein Licht erhellte die Finsternis des Alptraumes.

„Ich verfluche dich dafür. Die Weisheit, die du hier mit Füßen trittst, die du verschandelst und über die du dich lustig machst, soll dir einst den Tod bringen. Die Weisheit, die dir fehlt soll dein Untergang sein, wenn du erneut deine Spielchen mit einer unschuldigen Seele treibst, ignorant dem Leid Anderer gegenüber!“
 

Er hatte eine Klinge genommen und sich sein goldenes Haar abgeschnitten. So wütend war der Sonnengott gewesen und dieses Opfer, sein goldenes Haar, hatte den Fluch zu einem Zauber gemacht, dem Hypnos, der weitaus weniger mächtig war als Apollon, nicht entrinnen konnte. Lange hatte er noch darüber gespottet, es nicht ernst genommen, doch nun, wo Athene, die Weisheit selbst, vor ihm stand, gefror ihm förmlich das Herz in der Brust.

Hypnos wusste, die Stunde seines Unterganges war nahe. Er wusste, die Göttin vor ihm brächte ihm den Tod, unabwendbar, denn Flüche erfüllten sich, wenn sie erst gesprochen waren und ihren Zauber entfalteten. Athene. Athene wäre sein Tod. Sein Blick fiel auf den Speer, den sie stets bei sich trug. Er senkte den Blick und hoffte nur noch, er könne einem qualvollen Ende entgehen.
 

Keiner der beiden Götter sagte ein Wort. Es war keines nötig. Hypnos schrie auf, griff an und schon bald durchbohrte die Spitze von Athenes Speer seinen Brustkorb, spießte ihn förmlich auf und so sank der Gott der Träume nieder. Er hatte gewusst, was geschehen würde. Das war sein Fluch gewesen.

Doch Athene hatte es nicht geahnt und blickte ihn betrübt an, auch wenn sie in ihrer Weisheit erkannte, dass es hatte sein müssen.

Was wird die Zukunft bringen? Teil 1

Während Athene sich um die Situation mit Hypnos kümmerte und ich an einem Baum gelehnt weiter schlief und diesmal seelenruhig, ohne irgendwelche Folterungen und Quälereien, nahm Aphrodite Hades an die Hand und führte ihn widerwillig fort von mir und den anderen.
 

"Hades, ich weiß du möchtest nun lieber bei deiner Geliebten sein, aber ich will dir etwas geben, was niemand der anderen Götter etwas angeht, auch wenn sie alle auf unserer Seite stehen, so vertraue ich nur dir dieses wertvolle Pergament an." sagte Aphrodite mit ihrer süßlich klingenden Stimme, welche nun einen ernsten Tonfall hatte.

Sie reichte Hades das Stückchen Pergament, mit den Ortsangaben in Koordinaten, wo sich das goldene Vlies befindet.

"Bitte verrate niemanden etwas. Nicht einmal Demeter" sagte sie noch einmal eindringlich.

Hades nickte und gemeinsam kehrten sie zu den anderen Göttern zurück.
 

Plötzlich wurde ich wach und schnappte nach Luft. Ich merkte, wie nicht nur meine Mutter mich herzlich umarmte, sondern auch mein liebster Hades. Beide achteten aber auch darauf, mich nicht zu erdrücken, schließlich haben sie als Götter viel mehr Kraft als ich als Mensch. Ich kuschelte mich in die Arme meines Liebsten und er küsste mich sanft aber mit kleinen Freudentränen in den Augen, welche seiner Wange hinunter kullerten.
 

Aphrodite sah diese herzerwärmende Geste und auch sie musste lächeln.

Sie wusste genau, wie Hades und ich, wie wir uns fühlten. Schließlich mussten wir schon so viel durchmachen und waren immer für die längste Zeit im Jahre getrennt. Irgendwie haben wir das ja hinbekommen, aber nun, diese Situation war anders, auch in ihren Augen. Hades konnte nicht mitbekommen, durch welche Höhen und Tiefen, seine Liebste während der Schwangerschaft gehen wird und dann wird er auch nicht an den frühkindlichen Entwicklungen des Babys teilnehmen können. Es tut ihr so leid, das er das alles nicht mitbekommen kann. Sie überlegte, wie sie es dennoch hinbekommen könnten, das er trotzdem alles mitbekommt. Schließlich war es ja auch sein Kind.
 

"Ach liebster der Traum, die Folter….sie waren grausamer, als das erste mal. Das erste Mal konnte ich noch sehr locker entkommen, aber dieses mal ging es nicht. Er hatte mich auf einen goldenen Thron gefesselt mit einem Band, was ich nicht lösen konnte. Dieses mal befand sich auch um den Thron herum ein See aus purem Gold. Es war am Kochen und stieg höher. Immer höher, bis es an meine Füße stieß. Ich schrie und hatte Angst, schließlich war über meinen Kopf auch noch so wie bei Dämokles ein Schwert an einem Haar an die Decke gehängt. Ich hatte Angst das ich da sterben werde." sagte ich leise und merkte wie Wütend Hades plötzlich wurde. Dann aber nahm er mich in den Arm und drückte mich an ihn. Er hatte eine große Angst davor, mich zu verlieren und auch das Baby. Schließlich war gerade erst unser größter Wunsch erfüllt.
 

Aphrodite dachte weiterhin darüber nach, wie sie Hades an den ganzen körperlichen Veränderungen seiner Geliebten teilhaben lassen kann, als ihr plötzlich die Idee kam. Sie würde Fotos machen und den Gemütszustand seiner Liebsten aufschreiben und ihm regelmäßig die Sachen nach unten in die Unterwelt bringen, schließlich tat es ihr riesig Leid, das er das nicht alles miterleben würde, was da mit Persephone passiert, aber dafür würde sie ja sorgen. Sie würde ihm alles haarklein aufschreiben. Ja das nahm sie sich wirklich vor. Und zwar ernsthaft.

Hades' Entschluss

Nur ungern folgte der Totengott der schönen Göttin, als diese ihn von seiner Liebsten fortführte, doch er ahnte, es musste einen guten Grund haben, wenn sie das tat. Was immer sie ihm zu sagen hätte, würde seiner liebsten Persephone wohl mehr schaden als helfen, wenn sie es hörte. Und er behielt Recht. Was ihm die Göttin der Liebe anvertraute, war von unschätzbarem Wert und er hätte nicht einmal gedacht, dass es dergleichen gäbe. Wie die Meisten war er davon ausgegangen, dass das goldene Vlies nun einmal verloren war, verschollen in der Zeit, unauffindbar für den Suchenden.
 

„Ich verspreche es“, gelobte Hades der Göttin, als diese um Verschwiegenheit bat. „Niemand wird etwas erfahren.“ Dann schwand der Ernst aus seiner Stimme und machte tiefer, ehrlicher Dankbarkeit Platz. Nur Wenige hatten je einen so sanften Klang bei dem Totengott gehört, als er sagte: „Danke, Aphrodite. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich dir danke. Du schenkst mir – nein: uns – Hoffnung. Danke.“ Sie nickte nur und er wusste, sie verstand. Wenn nicht sie, wer dann, war sie doch der Liebe Patronin.

Gemeinsam kehrten sie an die Seite Persephones zurück, die sie sicher in den Händen Demeters und Poseidons zurückgelassen hatten. Sacht schloss er seine Liebste wieder in die Arme. Tränen rollten über ihre Wangen und es kostete ihn viel Beherrschung, nicht ebenfalls eine Träne zu vergießen, durfte er ihr doch nicht sagen, dass er einen Hoffnungsschimmer von Aphrodite erhalten hatte, der sie beide wieder vereinen könnte. Nein, sie durfte sich nun nicht um ihn sorgen, sich fürchten oder aufregen. Schließlich war seine geliebte Persephone eine werdende Mutter und gerade nach ihrer Verletzung brauchte sie Ruhe.
 

„Fürchte dich nicht“, wisperte Hades beruhigend an Persephones weiches Haar. „Niemand wird dich anrühren. Wir stehen nicht länger alleine da. Sieh nur, wie viele Freunde sich fanden, die das Band unserer Liebe anerkennen und hier sind, um dich zu beschützen. Hypnos wird keinen weiteren Angriff wagen.“ Er ahnte nicht, dass der Gott der Träume just in diesem Moment sein Ende durch die Klinge der weisen Athene fand, die sah und erkannte, dass die Zeit Hypnos' zu ende war.

Sanft hauchte er einen Kuss auf die Stirn seiner Liebsten, wenn auch der Hass in ihm brodelte, dass es dieser kleine Widerling Hypnos gewagt hatte, seine Liebste und sein Kind derart anzugreifen. Hades' Gemüt mochte ein ruhiges sein, doch es gab Dinge, die konnte er nicht verzeihen und gleich zwei Götter hatten Derartiges getan: Hypnos und Ares. Sie beide, das schwor er sich, würden sterben und er selbst würde die Klinge führen, die ihr Ende bedeutete.
 

„Verzeih mir, Liebste“, wisperte der dunkel gewandete Gott weiter und sah gen Himmel, der sich zusehends verdunkelte. „Meine Zeit naht.“ Er ging ungern und er wusste, es würde dauern, bis sie sich wiedersahen, denn seine Zeit auf der Erde würde er mit der Suche nach dem Vlies verbringen müssen. Es schmerzte Hades, doch es blieb ihm keine Wahl, denn niemandem sonst könnte er Persephones Schicksal anvertrauen. Niemand sonst wäre stark und entschlossen genug, sie zu retten, nicht einmal ihre Verbündeten. Demeter vielleicht. Doch was immer das Vlies schützen mochte, war womöglich zu stark für die Göttin, so stark ihr Wille auch war. Körperlich war er ihr überlegen, war er doch auch kampferprobt. Nein, das war seine Aufgabe und er könnte es sich nie verzeihen, sie jemand anderem aufzubürden, der möglicherweise versagte. Das wiederum könnte er nie verzeihen, gleich ob seinen Verbündeten Schuld traf oder nicht.
 

Er lächelte Persephone an und nickte Aphrodite, Poseidon und Demeter zu. „Ich weiß meine Liebste sich in eurer Obhut.“ Kurz zögerte er. „Freunde.“ Lange hätte er keinen von ihnen so genannt, doch nun waren sie es wohl in gewisser Hinsicht. Vereint in ihrem Wunsch, diese Welt und Persephone zu retten.

Persephone und Persephones Schwangerschaftstagebuch

Persephone:
 

Ich kuschelte mich in die Arme von meinem Liebsten, als er sich von mir löste. Ich stand auf und lauschte seinen Worten. Diese machten mich sehr glücklich.

So hatte er diese Worte schon länger nicht mehr zu den anderen gesagt.

Als Hades zurück gekehrt war, brachten mich die Anderen nach Hause zu Winchester. Meine Mutter nahm mich in den Arm und ich kuschelte mich an sie. Ich war so froh das endlich frieden zwischen den Göttern herrschte. Das sollte in meinen Augen immer so sein.

Aphrodite begleitete mich noch in mein Zimmer und sagte mir dann das sie bei mir bleiben wird, damit mir nichts mehr passiert.
 

Die Schwangerschaft von Persephone - aus der Sicht von Aphrodite aufgeschrieben für Hades.
 

Persephone schlief bis 09:30Uhr morgens. Sie befindet sich nun in der 7. Schwangerschaftswoche. Nachdem sie sich ordentlich im angrenzenden Badezimmer fertig gemacht hat, kam sie wieder in ihr Zimmer zurück und war richtig glücklich. Ich konnte beobachten, wie sie sich aufs Bett setzte und immer wieder ihren noch nicht deutlich sichtbaren Babybauch berührte.

Sie schien, als würde oder könnte sie es nicht glauben, das in ihrem Leibe nun ein kleines Wesen wächst.

„Persephone, ist alles okay mit dir? Stimmt etwas mit dem Kind nicht?“ fragte ich nun und sah gespannt zu ihr. Persephone fing an zu weinen und ich ging zu ihr. Ich nahm sie in den Arm und tröstete sie. Sie erzählte mir, das sie Hades vermisst und sie es überhaupt nicht mag, das er es nicht mitbekommt, wie sein und ihr Kind in ihrem Leibe aufwächst.

„Aber dafür machen wir doch von allem Bilder und schreiben alles haarklein auf. So kann er wenigstens lesen und sich die Bilder anschauen und erfährt so wie du dich gefühlt hast, während der Schwangerschaft. Du weißt doch wie er sich fühlt und es ihm leid tut, dass er nicht bei euch sein darf.“ sagte ich liebevoll und sah zu ihr.

Persephone nickte und stand dann auf. Sie sagte das ihr schlecht wäre. Dann ging sie ins Bad und übergab sich. Laut einem Schwangerschaftsbuch, sagte man das einige Leute von einer Schwangerschaftsübelkeit heimgesucht wurden. Anscheinend war das bei Persephone auch so.

Das Baby das Persephone erwartet ist am Ende dieser Woche bereits so groß wie eine Linse. Wenn man ihren Embryo betrachten könnte, dann würde man einen großen Kopf mit schwarzen Punkten sehen, dort wo sich die Augen und Nasenlöcher zu formen beginnen. Die Ohren lassen sich bereits erahnen und Arme und Beine sehen aus wie sprießende Knospen. Hände und Füße haben die Form von Paddeln und an deren Enden beginnt die Entwicklung von Fingern und Zehen. Das Herz ist bereits in linke und rechte Kammer unterteilt und schlägt etwa 150 Mal pro Minute – doppelt so schnell wie das Herz eines Erwachsenen..

Bibliothek der Unterwelt

Hades' Weg führte ihn direkt in die kleine, aber ordentliche Bibliothek der Unterwelt, in der er selbst Werke gesammelt hatte. Die meisten waren ziemlich alt und einige fielen schon beinahe auseinander. Selbstverständlich standen neben zeitlosen Klassikern berühmter Größen der Schreibkunst auch Bücher über Sagengestalten und Legenden in den Regalen. Bücher über Wesen wie er eines war, über Götter und Monster, über Gestalten und Kreaturen. Aber auch Bücher über Dinge wie das Goldene Vlies, das er scheinbar suchen würde. Hades kannte jedes dieser Bücher, jedes einzelne und er war sicher, dass zumindest in einem ein kurzer Absatz über das Vlies stand.
 

Er hatte im Nu die Bücher gefunden, die in Frage kamen und hatte sich mit diesen einfach auf den Teppich vor dem Kamin gesetzt, in dem ein ewig loderndes Feuer brannte und eine angenehme Wärme verbreitete, die doch den Raum nicht zu verlassen wusste, sondern allein hier ihren Trost spendete.

Hades las noch nicht lange in den Büchern, als er die Türscharniere quietschen hörte und aufsah. Es war Athene, die in der Tür stand. Ihr Blick war ernst und an ihrem Speer klebte rotes, zähes Blut, das golden zu schimmern schien. Er wusste, was das bedeutete. Sie hatte einen der ihren, einen Gott, damit verletzt. Nur das Blut ihrer Art hatte diesen eigentümlichen, ganz besonderen Glanz, der es doch vom Blut jeder anderen Art unterschied.
 

„Hades“, sprach sie ihn durch die Stille an, die zwischen ihnen beiden beinahe drückend geherrscht hatte. Langsam schritt sie auf ihn zu und Hades wiederum schritt auf sie zu bis sich Gott und Göttin Auge in Auge gegenüber standen.

„Athene“, erwiderte er leise. Wieder war es still und schließlich lächelte die Göttin wohlwollend und nahm eine Feder aus ihrem Gewand. Sie war lang und weich, von brauner Farbe mit weißen Schecken und Hades war sich sicher, es war eine Eulenfeder. Allein der Schaft, wie aus geschmolzenem Silberfiligran, verriet, dass es nicht nur irgendeine Feder war.
 

„Wenn du in der Grotte, zu der die Karte dich führt, eine Eule triffst, gib ihr dies und sie wird dir den rechten Weg weisen. Du wirst es brauchen, denn deine Zeit ist knapp.“ Athenes Blick blieb wie zumeist unleserlich, doch Hades nickte und nahm mit einem dankbaren Lächeln die Feder an sich, die er sanft entlang strich. „Ich danke dir. Auch im Namen meiner Liebsten und unseres ungeborenen Kindes, dessen Mutter du hiermit hilfst.“

Die weise Göttin nickte und lächelte nun ebenfalls. „Lass es mich oder Aphrodite wissen, wenn du das Vlies hast. Ich werde alles vorbereiten, um es zu weben und zu dem Gewand zu machen, das Persephone ihre Unsterblichkeit zurückgeben wird.“
 

Ohne ein weiteres Wort trennten sich ihre Wegen und Hades wandte sich seinem Pergament zu sowie einigen Landkarten.

Schnell wusste er, wo er die Grotte fände, von der die weise Athene gesprochen hatte. Doch leider gab es noch einen weiteren Haken. Nicht nur, dass die Grotte eine magischer Ort war, allein um Mitternacht bei Vollmond zu betreten und somit nur ein einziges Mal im Monat, sie wurde auch von mehreren Dingen bewachte, die nur undeutlich genannt wurden.
 

Ein Ungeheuer der Tiefe mit einem Herz kälter als die See, die es bewohnt.

Ein Pfad, schwer zu begehen und doch der einzige, mit Blut der Zoll zu entrichten.

Ein Ton so hell, dass er die Sicht vor dem Offensichtlichen abzulenken versteht, bis die Stunde schlägt.
 

Die Stunde, das war einfach. Das konnte nur das Ende der Nacht sein, wenn der Tag begann und die Grotte wieder unbesuchbar wurde.Aber alles andere... Unter dem Wasserungeheuer konnte er sich einiges vorstellen, doch der Pfad blieb ihm recht rätselhaft. Doch gleich, welchen Zoll er würde zahlen müssen, er zahlte ihn gern.

Update der Schwangerschaft von Persephone

Die Schwangerschaft von Persephone schreitet stetig weiter fort. Nur eins machte mir Sorgen und war der Gefühlszustand von ihr. Ich wusste natürlich das sie ihren Liebsten sehr vermisste, dennoch dachte ich auch daran, wie schnell sich das Kind in ihrem Leibe entwickelte. Sie war zwar erst in der 12. Schwangerschaftswoche, doch keiner wusste wie schnell aus der 12. Woche, die 36. Woche wird. Klar Götterkinder wuchsen entweder so schnell, wie die Götter an sich, oder sie wuchsen so schnell wie die Kinder von Menschen heran. Und so weit wie Persephone nun war, hatte ich nun den klaren Beweis, na gut, es war kein klarer Beweis, sondern nur eine Vermutung, aber anscheinend wuchs das Baby so heran, wie ihre Eltern. Denn ganz klar das Baby war von zwei Göttern gezeugt worden und das konnte nur heißen, dass das Kind ein Unsterbliches Kind wurde.

Aber wenn das Kind ein Unsterbliches Kind war, dann musste Hades, sich noch mehr beeilen, wie er es wahrscheinlich noch nicht wusste, denn dann würde seine Frau, seine Geliebte in ungefähr drei Monaten das Kind gebären, welches sie bei der Geburt töten würde, außer sie wird eine Göttin in der Zeit.

An diese Zeit möchte ich noch nicht denken. Denn wenn Persephone stirbt, dann wird der Plan von Ares klappen und Hades wird die Titanen aus ihrem Gefängnis befreien.

Ich hoffte innerlich sehr, das Hades sich beeilte und das Vlies findet. Und ich musste dann auch noch mit meinem Mann reden. Vielleicht konnte ich ihn auch damit ködern, das er wenn er mir hilft, das Blut von Hades bekommt, um sich damit die mächtigste Waffe herzustellen. Schließlich müsste mein Geliebter auch das Vlies zerstören, um es Ares komplett zu entziehen. Klar wäre Ares dann sauer auf uns, aber wenn unser Plan so klappt, wie wir es besprochen hatten, dann würde Ares für den Rest seines unsterblichen Lebens zu seinen Titanen geschickt.

Plötzlich hörte ich, wie Persephone, welche auf ihrem Bett lag, leise weinte. Anscheinend vermisste sie ihren Mann so sehr, das ihre Hormone gerade Achterbahn fuhren. Denn vor einigen Minuten war sie noch sehr fröhlich und glücklich und jetzt war sie so fertig, wie sie noch nie war.

Ares Wut und Aphrodites ernst zunehmende Meinung

Ares kochte vor Wut. Jeder seiner Versuche die nun menschlich gewordene Persephone zu töten , oder tödlich zu verletzen, schlug fehl.

Jedes Mal, wenn er etwas getan hat, wodurch Persephone gestorben wäre, so hat doch einer seiner ach so nett gemeinten Kollegen ihn aufgehalten. Er wollte doch nur endlich einen neuen Krieg anzetteln und das ging nun einmal nur durch die Titanen und durch nichts anderes mehr, denn die Menschen, waren nun viel schlauer, als vor einigen Jahrhunderten. Er hat echt vieles angestellt, nur damit er endlich einen Krieg hat, aber niemand ist seinem Wunsch nachgekommen.

Nun er hatte noch einen Trumpf und das ist das Kind in ihrem Leibe.

Wenn Persephone das Kind weiter austrägt, so wird das Kind sie umbringen, wenn sie es auf die Welt bringt.
 

Aphrodite:

Ich war nun bei meinem Mann und umarmte ihn zärtlich, bevor ich ihm einen Kuss gab und ihn endlich glücklich ansah.

"Hallo mein Liebster" sagte ich lieblich und stand sehr nah bei ihm, bevor mich seine Arme griffen und er mich in seine starken Arme schloss und mich erstmal nicht mehr loslassen wollte.

Ich sah zu ihm und haderte erst damit ihn zu fragen, auf welcher Seite bei dem Götterkonzil er stand, obwohl ich es mir innerlich denken konnte, auf welcher Seite er stand.

"Liebster, ich weiß du stehst auf der Seite von Zeus in dem Götterkonzil, aber du bist doch nicht mit dem Plan einverstanden, oder? Ich meine er kann uns alle umbringen und nicht nur die Menschen, auch wenn diese uns gänzlich vergessen haben. Aber wir haben uns geschworen, die Menschen zu beschützen und nur weil einem von uns langweilig ist, so darf er doch nicht alles in ein Unheil stürzen." sagte ich leise und sah ihn bittend, nein mehr flehend an, nicht auf der Seite von Zeus und Ares zu stehen.

"Wenn du mich liebst und mir einen Gefallen tun willst, dann werde ich dir das Blut von den unseren besorgen, welches dir ermöglicht die mächtigste Waffe von allen zu schmieden. Ich weiß wie sehr du dir das wünscht, aber ich werde dir das nicht ermöglichen, wenn du mir keine klare Antwort gibst." sagte ich und mit meinem sonst so fröhlichen Tonfall, schwang eine ernst zunehmende Meinung mit. Und Hephaistos wusste eins, wenn ich mal ernst war, so musste man mich auch genauso nehmen.

Der Gott der Schmiede und der Gott der Unterwelt

Metall klirrte, als es auf anderes Metall traf. Ein mächtiger Hammer rauschte hinab auf ein glühendes Stück Eisen. Lodernde Hitze herrschte in der Schmiede, die sein zweites Zuhause war – sah man von dem kleinen Raum ab, den er sein eigen nannte. Kein Wunder, dass er sich – wenn nicht hier – bei seiner Ehefrau, der Schönsten der Göttin, der Liebesgöttin Aphrodite aufhielt, die just in diesem Moment in seine Schmiede trat. Vergessen waren sein Schmiedehammer und die halbfertige Klinge auf dem großen, dunklen Amboss.
 

Mit einem Lächeln trat er an seine Geliebte heran, schlang die Arme um sie und hielt sie sacht fest, achtsam, ihr nicht weh zu tun, wirkte sie doch besonders neben ihm und seiner Stärke, zerbrechlich und zart. „Meine geliebte Aphrodite.“ Seine Stimme klang rau und hart, wie es auch seine Haut war von der harten Arbeit, die es bedeutete, die Blitze zu schmieden, die der Göttervater höchstpersönlich als Waffe führte.

Erst lächelte er noch, doch als er hörte, worum es ging, wurde sein Blick wieder ernst und seine Worte rarer. Ohnehin war Hephaistos kein besonders gesprächiger oder wortgewandter Geselle, was oft dazu führte, dass man ihn gar für dumm hielt, was er keineswegs war.
 

„Es stimmt, ich stehe Zeus treu, doch meine oberste Treue wird immer dir gelten.“ Er wusste selbst, wie ironisch es war, denn nicht aus Liebe, sondern weil Zeus sie zwang, hatte ihn Aphrodite geheiratet, hereingelegt durch eine List, glaubte sie doch Ares zu ehelichen. Erst später verstand sie, dass nicht der Kriegsgott der Stärkste war und hatte ihn heiraten müssen. Ein Mann, den man kaum als 'schön' bezeichnen konnte. Und sie, die Schönste.

„Ich stehe auf deiner Seite, gleich welche es ist.“ Oh ja, es war ironisch, denn er, er liebte sie über alle Maßen – gleich, ob sie wunderschön war oder nicht. Er liebte sie um ihretwillen – vielleicht sogar als einziger auf der ganzen Welt.
 

„Wenn du dich Menschen schützen möchtest, ist dir meine Hilfe gewiss.“ Er wusste, wie wichtig diese sein konnte. Oder vielmehr: Wie wichtig ihr Fehlen sein konnte. Ohne ihn würden dem Göttervater in seinem Zorn bald die Blitze ausgehen und es war nicht schwer zu erahnen, dass er davon alles andere als angetan wäre. Kein Wunder, waren sie doch seine mächtigste Waffe und legendär.

Aufmerksam lauschte er der Bitte seiner geliebten Schönheit und nickte ohne zu zögern. Nicht einmal um der Waffe willen, die er lieber schmieden als besitzen und schwingen wollte, als allein um seiner Liebe willen, die er so bedingungslos für sie empfand. Wie unerreichbar war sie ihm oft erschienen, seine Schöne, doch heute war sie zu ihm gekommen – eine Bitte auf den Lippen. Vielleicht zum ersten Mal in ihrer gemeinsamen Zeit. Er würde sie nicht enttäuschen.
 

Eine Frage allerdings gab es noch zu klären, fand er. „Was willst du mit einer solchen Waffe?“ Gerade er wusste, wie wichtig es war, dass ein solch gefährliches Artefakt nicht in die falschen Hände gelangen durfte – zum Beispiel in die des Kriegsgottes, der selbst mit normalen Waffen erheblichen Schaden anzurichten vermochte. Er selbst würde es nicht wagen, eine solche Waffe gegen ein lebendes Wesen zu schwingen, aus Furcht etwas zu zerstören, das er nie wieder würde gut machen können. Schmiedegott hin und her, war er doch von eher sanftem Gemüt.
 

Anderswo hatte auch der Gott der Unterwelt nicht lange gefackelt und sich daran gemacht, sich weiter über diese ominöse Grotte zu informieren. Ausgerüstet mit der Eulenfeder, die ihm die weise Athene gegeben hatte, fühlte er sich zumindest der letzten Herausforderung gewachsen. Doch es blieben die anderen.
 

Ein Ungeheuer der Tiefe mit einem Herz kälter als die See, die es bewohnt.

Ein Pfad, schwer zu begehen und doch der einzige, mit Blut der Zoll zu entrichten.

Ein Ton so hell, dass er die Sicht vor dem Offensichtlichen abzulenken versteht, bis die Stunde schlägt.
 

Wieder und wieder wiederholte er diese Worte in Gedanken, um sie sich einzuprägen. Er würde kämpfen müssen, das war klar. Er würde bluten, leiden müssen, auch das war klar – doch welches Leid könnte größer sein als das, seine Liebste und ihrer beider Spross zu verlieren? Die Antwort fiel ihm leicht: Keines. Er fürchtete keine der beiden Prüfungen, denn er war stark, entschlossen und zu jedem Opfer bereit, das von ihm verlangt werden konnte, solange Persephone und ihr ungeborenes Kind nur in Sicherheit wären.
 

Nachdenklich sah Hades auf die Feder, die ihm Athene gegeben hatte und fuhr mit den Fingerspitzen über den kühlen Silberschaft. Das Rätsel bereitete ihm Kopfzerbrechen.

Was sollte das mit dem Klang? Ein heller Klang, der von dem ablenkt, was er suchte – bis die Stunde schlägt? Natürlich dachte er sofort an eine Uhr, die zu einer bestimmten Zeit schlug, doch die bestimmte Zeit war schon allein eine Vollmondnacht, um in die Grotte zu gelangen. Wie sollte er wissen, welches der rechte Moment war, in dem der helle Ton die Stunde schlug und nicht länger ablenkte?

So wie er Athene kannte war die Antwort längst in dem Rätsel enthalten, doch nicht umsonst galten ihre Rätsel als schier unlösbar. Er schüttelte den Kopf. Dafür hatte er keine Zeit. Er musste aufbrechen. Die Zeit zerrann nur so unter seinen Fingern und er wollte keine weitere vergeuden, schon gar nicht damit, über etwas zu grübeln, während er schon handeln konnte, um überhaupt so weit zu kommen, dass es eine Rolle spielte.
 

Gleich am nächsten Tag brach Hades auf, bereits, kurz vor Mitternacht, mit einer Klinge aus purem Silber gerüstet, an der Oberfläche der Welt zu erscheinen, um die Grotte zu betreten und sich der ersten Prüfung, einem Ungeheuer aus der Tiefe zu stellen. Er ahnte, welches Kreatur sich ihm entgegen werfen würde und dass es ein harter Kampf würde. Doch wenn es einem Menschen gelingen könnte, dann konnte es auch ihm gelingen. Entschlossen trat er des Nachts in das silberne Mondlicht und schritt auf die Grotte zu, deren Position er schnell genau hatte ausmachen können. Verborgen in jeder anderen Nacht und dunkel lag sie vor ihm.

Aphrodites Bitte an ihren Geliebten

Als Hephaistos, mein geliebter Ehemann, mich mit so einer Vorsicht in den Arm nahm, bemerkte ich mal wieder seine so liebevolle und zärtliche Seite, welche er oft genug aber vor den anderen Göttern versteckte, schließlich galt er immer als der Starke, welcher die heilige Waffe von Zeus schaffen konnte.

Als er mir sagte, dass er Zeus zwar treu ist, dachte ich, dass ich nicht auf ihn zählen kann.

Jedoch dann sagte er noch anschließend das er immer auf meiner Seite stehen würde und gerade dieser von ihm verlautende Satz, ließ mich von innen heraus strahlen und diese zärtliche und doch starke Seite von ihm bewunderte ich nicht nur, sondern ich liebte sie und ich liebte ihn mit jedem Moment mehr.

Ich nahm ihn auch in den Arm und schmiegte mich eng in seine Arme. Als er mir dann diese Frage stellte, da bemerkte ich auch seine Zweifel und seine Gier, denn einerseits will er diese Waffe haben, aber andererseits hat er auch Angst davor, was mit einer solchen starken Waffe alles angerichtet werden kann, besonders von Ares, dem Gott des Krieges. Schließlich konnte er mit jeder Art Waffe kämpfen und wenn er diese Waffe in die Hand bekommt, welche Hephaistos mit dem Blut des Hades herstellen kann, dann kann niemand mit den Folgen leben….

"Du bist der Stärkste Gott von uns allen und ich möchte das du das goldene Vlies zerstörst, wenn es von Athene geschaffen wurde und damit Persephone wieder eine Unsterbliche Göttin geworden ist. Du bist der einzige, der es schaffen kann, denn wenn Ares es in die Hand bekommt, dann ist das Todesurteil für die Erde gesprochen worden, denn Ares wird einen Krieg nach den anderen anzetteln, nur damit ihm nicht mehr langweilig ist." sagte ich leise und mit einem flehenden Blick.

Innerlich hoffte ich so sehr, das er uns half und ich konnte seine Antwort kaum abwarten.

Die Tochter von Hades und Persephone - Die Geburt von Lillian Rose

Ich lag nach der zwischenzeitlichen Geburt meiner und Hades Tochter in einem menschlichen Krankenhauses.

Winchester hatte mich als die Geburt losging in das nächstmögliche Krankenhaus gebracht. Die Geburt dauerte ganze acht Stunden.

Unsere Tochter gab ich den Namen Lillian Rose.

Dieses glückliche Ereignis wurde jedoch von der Tatsache getrübt, das ich direkt nachdem ersten Schrei meiner kleinen Tochter Lillian Rose kollabierte und in das sofortige Koma gefallen bin und erst wieder aufwachen werde, wenn ich eine Göttin wieder bin.

Winchester saß mit Lillian Rose an meiner Seite und gab ihr die Flasche, als er bei einem Blick aus dem Fenster Apollo, den Sonnengott sah, wie dieser sich einen Arztkittel über die Schultern zog und das Krankenhaus betrat.

Keine Zehn Minuten später nachdem er Apollo ins Krankenhaus hat gehen sehen, stand er auch schon in dem Zimmer von Persephone und ihrer Tochter.

Als er das kleine, zärtliche Bündel bei Winchester im Arm sah, da lächelte er etwas und kümmerte sich dann um Persephone.

Er tastete nach dem Puls von Persephone und lächelte leicht.

"Ihr Puls ist schwach, aber stark genug für das Täuschungsmanöver, was wir geplant haben. Ich injiziere ihr ein schwaches Nervengift, welches ihren Körper so lähmt und ihren Herzschlag so verlangsamt, das es so scheint, als wäre sie verstorben.

In Wirklichkeit lebt sie noch, aber sie kommt dann in den gläsernen Sarg, welchen wir für sie bereitgestellt haben.

Da drin wird sie am Leben bleiben, bis sie wieder eine Göttin wird." erklärte Apollo Winchester, sein tun, während er Persephone das Nervengift spritze.

Dieses wirkte sehr schnell und der Elektrokardiograph zeigte erstmal ein Kammern flimmern an, was den zuständigen Arzt alarmierte. Der Arzt versuchte sie zu reanimieren, was ihm aber nicht gelang und so wurde Persephone als Tote in die Pathologie gebracht, wo Apollo schon auf sie wartete.

Winchester wartete vor dem Zimmer mit Lillian und kuschelte mit ihr, bevor er sie in die Transportschale legte zum schlafen und zudeckte.

Als der Arzt zu ihm kam und ihm mitteilte, das sie nichts mehr tun konnten, da sah er traurig zu dem Boden und verließ mit Lillian das Krankenhaus.

Am Auto angekommen fuhr er mit Lillian zu dem Ort, welchen Apollo ihm gesagt hat. Lillian sollte bestmöglich bei ihrer Mutter aufwachsen, auch wenn ich keine Regung zeigen konnte.

Hades Prüfungen

Ein Ungeheuer der Tiefe mit einem Herz kälter als die See, die es bewohnt.
 

Hades hatte sich nicht geirrt. Die erste Zeile des Rätsels, das ihm die Prüfungen offenbaren sollte, die in dieser Grotte auf ihn warten würden und ihm den Weg zum Goldenen Vlies versperren würden, wies tatsächlich auf einen Leviathan hin. Ein mächtiges Seeungeheuer mit dunkel geschuppter Haut, messerscharfen Zähnen und Augen, die im Dunkeln gelblich leuchteten.

Umso besser war es, dass der Todesgott eine Silberklinge gewählt hatte, die sich als überaus effektiv erwies. Für einen einzelnen Menschen mochte eine Bestie wie diese schier unüberwindbar sein, doch er war nicht nur ein Mensch, sondern ein Gott und so dauerte der Kampf, wenn er auch erbittert war und beider Parteien Blut floss, nicht lange.
 

Hades linker Ärmel war blutgetränkt, hatte ihn der Leviathan doch an diesem mit einem seiner Zähne erwischt, ehe er mit einem grollenden Geräusch blutend in die Tiefen des Wassers gesunken war, schwer verwundet und sterbend. Hades hatte bei seinem Erscheinen nicht gezögert und ihn sogleich angegriffen, ehe es der Bestie gelingen hatte können, ihn in die Tiefe zu zerren, wo sie womöglich sogar ihm überlegen gewesen wäre.

Es tat ihm Leid, dass das Geschöpf, das doch so alt und ebenso vergessen von den Menschen war, wie er selbst, sterben musste, doch es hätte ihn niemals einfach ziehen lassen, das wusste der Gott mit den sturmgrauen Augen, die nur einen Moment lang mitleidig zu dem blutgetränkten Wasser sahen, in dem das Wesen verschwunden war, um in der Tiefe sein Ende zu finden.
 

Ein Pfad, schwer zu begehen und doch der einzige, mit Blut der Zoll zu entrichten.
 

Er ignorierte den Schmerz, der sich durch seinen Arm zog und entschied, er habe keine Zeit zu verplempern, sodass er eilig voranschritt, um sich der nächsten Prüfung zu unterziehen, wie immer diese auch aussehen möge. Der schmale Pfad, der von hellem Stein war und ihn tiefer in die Höhle führte. Nach nur wenigen Metern führte ihn der Weg immer tiefer in die Erde hinab. Die Treppenstufen waren glatt von der herrschenden Feuchtigkeit und es war dunkel. Hätte er nicht in weiser Voraussicht eine Taschenlampe mitgebracht – seiner Meinung nach eine der besseren Erfindungen der Menschheit – hätte er die Hand vor Augen kaum gesehen und das obwohl seine Nachtsicht nicht einmal die schlechteste war.

Nach endlosen Minuten, die bald zu einer Stunde wurden, erreichte Hades einen kleinen Raum, nur wenige Meter und Höhe und Breite, der abgesehen von einer kleinen Säule, die auf seiner Bauchhöhe endete, leer war. Eine Tür war nicht zu sehen, doch er ahnte, dass es eine weitere geben musste, vermutlich lediglich verborgen. Ohnehin würde sie sich wohl erst öffnen, wenn er diesen Test bestanden hatte, worin auch immer er bestehen mochte.
 

Langsam trat er an die Säule heran, auf der er schließlich einen kleinen Dolch erkennen konnte. Sollte es so einfach sein? Ein Pfad, der schwer zu gehen war und für den man Blutzoll entrichten musste? Unsicher, ob es das sein könnte, verschmierte er das Blut, das ohnehin längst über seinen Arm lief auf der Säule, doch nichts geschah. Zumindest auf den ersten Blick. Nach und nach formten sich nun Schriftzeichen auf der Oberfläche und verrieten ihm, dass der Blutzoll erst noch zu entrichten wäre und zwar mit jedem Schritt, den er gehen würde.

Mit einem lauten Rumpeln schob sich Stein über Stein und auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes öffnete sich ein Spalt, durch den der Totengott energisch schritt.

Die Warnung hatte er nicht wirklich ernst genommen, doch bald begriff er, was die Worte meinten. Blutzoll, in der Tat, denn es bedurfte Blut, um ihm alle paar Meter auf einer Säule die Worte lesbar zu machen, die ihm verrieten, welchen Weg er an jeder Abzweigung wählen musste. Doch selbst, wenn er es gewusst hätte, hätte es ihn nicht abgehalten, diesen Weg zu beschreiten und so brachte Hades auch diese Prüfung hinter sich.
 

Ein Ton so hell, dass er die Sicht vor dem Offensichtlichen abzulenken versteht, bis die Stunde schlägt.
 

Der Gang endete in einer gigantischen, unterirdischen Halle mit hoher Decke, die groß genug war, um ein ganzes Dorf zu fassen. Tatsächlich jedoch fand sich darin nur ein einziges Gebäude, eine Art Tempel von griechischer Bauart und doch gab es etwas darin, was sich eindeutig von dieser unterschied: Glocken. Jede Menge Glocken. Jedes der drei Stockwerke hing voll mit den verschiedensten Glocken. Goldene, silberne, bronzene und einige von einem Material, das er nie zuvor gesehen hatte. Sie waren von unterschiedlicher Größe, waren ungleich geformt und während einige schmucklos waren, waren andere wiederum schon allein um ihrer Verzierungen willen wahre Kunstwerke.
 

Die Zeit lief ihm davon und so sah er sich schnell um. Überall Glocken und in der Mitte des mittleren Stockwerkes war die Rätselzeile wiederholt. Noch während er sich umsah, bemerkte Hades, dass alle paar Minuten eine andere Glocke kurz ertönte. Doch wirklich helfen tat ihm das nicht. Allerdings war ihm aufgefallen, dass hier einige Eulen hausten und die wiederum könnten ihm durchaus helfen, befand er und zog die Feder heraus, die er von Athene bekommen hatte. Entschlossen hielt er sie der nächstbesten Eule hin, die er in seiner Nähe ausmachen konnte und das kluge Tier reagierte sofort. Mit einem leisen, schrillen Schrei stieß es hinab, ergriff die Feder und umkreiste den Gott einmal, ehe sie zielgenau durch die Glockenhallen flog. Hades folgte ihr so schnell er konnte.

An einer kleinen, unscheinbaren Glocke mit einfachen Gravuren hielt sie inne, ließ sich auf dem tragenden Balken nieder und sah, den Kopf drehend, zu Hades hinab, der die Glocke, zu der ihn die Eule geführt hatte, näher in Augenschein nahm.
 

Wie hieß es noch in dem Rätsel? Der Ton lenkt vom Offensichtlichen ab? Das hieß hoffentlich, dass es keine Rolle spielte, wann welche Glocke ertönte. Doch die Eule hatte ihn zu dieser hier geführt. Warum also, wenn das Vlies nicht hier war? Vielleicht konnte man hören, wo das Vlies war, wenn diese Glocke geschlagen wurde?

Und da verstand er auch. Ja, würde man, denn das Vlies war an der Glocke befestigt, sodass diese nicht ihren vollen klaren Klang entfalten konnte. Doch dem Rätsel war damit genüge getan, denn der Ton selbst spielte keine Rolle, ebensowenig wie der Zeitpunkt – sah man davon ab, dass die Glocke nur zu einer bestimmten Zeit ertönte. Es war einfach und doch brilliant!

Tatsächlich fand er das gesuchte Vlies in der Glocke, unter die er ohne zu zögern kletterte. Er hatte es geschafft, es war ihm gelungen! Und das kaum in der Zeit, denn er spürte bereits den Sog der Unterwelt, in die er bald zurückkehren musste. Es blieb ihm nur zu hoffen, dass ihn dort entweder Aphrodite, Demeter oder Athene aufsuchten, um das Vlies zu dem Gewand zu verarbeiten, das seine Liebste so dringend brauchte!

Hephaistos - Die geheimnisvolle Nyx

All die Jahre, die sie nun schon miteinander verbracht hatten, all die Stunden, all die Tage, die sie beisammen gesessen hatten – oft nur schweigend, besonders zu Beginn ihrer Ehe, schienen vergessen in diesem einen Augenblick, in dem sich offenbarte, dass ihre Ehe nicht länger allein dem Zwang oblag, der sie einst aneinander geschmiedet hatte. Nein, zwischen ihnen war erblüht, was viele nie erwartet hätten: Wahre Liebe. Eine Liebe, die sowohl die Affären der schönen Göttin überwand als auch das unansehnliche Antlitz des Schmiedegottes, der nun die Arme um seine Gattin legte.

Ihre Blicke trafen sich und ruhten, als ihm Aphrodite offenbarte, worum sie ihn am Ende bitten wollte. Was blieb ihm noch, als zuzustimmen? Natürlich nickte er. „Ich werde tun, worum du mich bittest – doch eine Bedingung muss ich stellen“, erwiderte der Gott und klang mit einem Male unendlich müde. Sein Geist fürchtete bereits die Anstrengung, die es ihn kosten würde, diese Waffe, hatte er sie erst geschmiedet, wieder herzugeben, in dem Wissen, dass sie zerstört werden würde – weil sie es musste. Und genau darum wollte er seine Liebte nun bitten.
 

„Wenn es getan ist, meine Schöne, dann bitte ich dich, mir die Waffe abzunehmen und sie zu Nyx zu bringen.“ Nyx. Lange hatte es niemand gewagt, auch nur den Namen dieser Göttin zu erwähnen, die doch selten ihr Antlitz zeigte und von der man wusste, dass selbst der Göttervater sich vor ihr fürchtete, obgleich sie nie ein Wort sprach und sich niemals einmischte. Die Göttin der Nacht war ihnen allen ein Rätsel, doch niemand wusste Genaueres und er wusste einfach, dass sie diese Waffe fortbringen könne, an einen Ort, der unerreichbar wäre und dass sie niemand dort erreichen könnte. Dass sie selbst ihrer Versuchung erliegen könnte, glaubte der Schmiedegott nämlich nicht eine Sekunde. So leidenschaftslos sich die Göttin immer zeigte, war sie womöglich der einzige Weg, sich des mächtigen Hammers zu entledigen, den seine Geliebte ihn zu schmieden bat, damit er damit das Goldene Vlies zerstören konnte.

Hephaistos seufzte leise. „Wirst du dies für mich tun, meine Schöne? Ich weiß nicht, ob ich selbst die Stärke dafür haben werde.“

Das Band zwischen Mutter und Tochter

Demeters Herz raste. Schon seit einigen Minuten und auch wenn sie sich zunächst keinen Reim darauf hatte machen können, so ahnte sie bald, was oder vielmehr wer die Ursache war. Es konnte nur ihre kleine Persephone sein, ihre Tochter, ihr Fleisch und Blut.

Als sie jedoch die Erde erreichte, war das Haus des Menschen, dieses Winchester, leer und niemand war zu sehen. Es dauerte eine Weile, ehe es ihr gelungen war, ihre Tochter aufzuspüren und als sie das Krankenhaus schließlich erreichte, traf sie dort auf niemanden mehr. Panik erfüllte Demeter und sie fürchtete sich bereits um das Leben ihrer Tochter, doch dann stieg ihr der vertraute Duft von Sonne in die Nase. Apollo war hier gewesen.
 

Erleichterung durchflutete die Göttin, die sich nun sogleich auf den Weg machte. Wenn Persephone bei dem Sonnengott war, war sie in guten Händen, doch nichtsdestotrotz wollte sie sie sehen und sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass es ihrer Kleinen gut ging.

Energisch, ja schon verbissen folgte sie der schier unsichtbaren Spur, die ein göttliches Wesen hinterließ, um den Sonnengott aufzuspüren. Als sie ihn schließlich fand, in einem kleinen Haus am Rand der Stadt, bemerkte sie ihn allerdings kaum, denn ihr Blick war ganz auf den gläsernen Sarg gerichtet, der in dem ansonsten leeren Raum stand, der den Großteil des Erdgeschosses einnahm. Darin lag sie. Ihre Persephone.
 

Tränen fanden den Weg über ihre Wangen und tonlos trat sie an den Sarg heran. Sie wusste mit der Unerschütterlichkeit einer Mutter, dass ihre Tochter noch lebte, doch sie ahnte auch, wie schwerwiegend ihr Zustand sein musste.

Mit dem Handrücken rieb sie sich über die Wangen, wischte die Tränen fort und wandte sich erst dann dem Menschen und dem Gott zu, die sie bisher einfach ignoriert hatte.

„Wo ist mein Enkel?“, verlangte sie zu wissen, da fiel ihr Blick schon auf den Tragekorb, aus dem ein leises Brummeln ertönte. Ergriffen trat sie näher heran, um ihren Enkel in dieser Welt zu begrüßen. „Wie ist ihr Name?“

Apollo's Erklärung

Apollo stand neben dem Glassarg und beobachtete zuerst die sich langsam erholende Persephone und dann bemerkte auch er die Göttin Demeter, die schöne Mutter von Persephone.

Er wusste sehr genau, wie sie von der Niederkunft ihres Enkelkindes erfahren hatte, schließlich verband jede Mutter mit dem Kind ein undurchdringliches und unzerstörbares Band.

"Deine Tochter hat sie Lillian Rose genannt" sagte er ruhig und lächelte.

"Sie ist ein putzmunteres Kind und hätte deine Tochter mir keine Nachricht durch Hermes zukommen lassen, dann wäre sie noch nicht hier, denn ihr Zustand war im Krankenhaus auch stabil, aber da hätte man auf kurz oder lang herausgefunden, das deine Enkeltochter eine unsterbliche ist und das wollte ich nicht riskieren und deine Tochter auch nicht. Deswegen hatte sie mich gebeten, das sie hier warten kann bis sie wieder eine Göttin ist und ihr Kind das erste Mal in den Arm nehmen kann. Denn das hat sie noch nicht." sagte er ruhig und nahm die kleine Maus in den Arm und gab sie dann ihrer Oma.

"Du solltest dich freuen, schließlich bist du nun Oma, auch wenn der Vater dir absolut nicht recht ist, aber sie liebt ihn und du solltest es akzeptieren. Kinder entwickeln sich nicht so wie wir es vorausplanen aber wir können ihnen die Richtung weisen. Nur unsere Kinder müssen entscheiden, ob sie auf dem Weg bleiben oder irgendwo vom Weg abweichen wollen.

Verstehst du nun, warum Persephone dieses Leben hier bevorzugt hat, sich in den Styx geworfen hat und ein Mensch geworden ist? Sie war unglücklich mit der Situation, schließlich musste sie ihren Liebsten für acht Monate verlassen und diese acht Monate haben ihr das Herz gebrochen. Die beiden haben sich schon so lange ein Kind gewünscht und konnte es niemals haben. Nun haben sie eins und Persephone möchte das du genauso an der Entwicklung des Kindes beteiligt bist, wie Hades und sie." erklärte Apollo ihr und strich Lillian über die Wange. Sie schlief seelenruhig und gluckste ab und zu.

Aphrodite und Nyx

Als mein Liebster mir sagte, nein mir seine Bedingung sagte, da lächelte ich und küsste ihn leidenschaftlich.

"Ich werde sie dir wieder abnehmen und zu Nyx bringen." sagte ich leise und kuschelte mich an ihn. Dann küsste ich ihn liebevoll und zog ihn dann zu unserem gemeinsamen Reich, fort von seiner Werkstatt und zu unserem Schlafzimmer. Er brauchte Entspannung und gleichzeitig wollte ich ihm zeigen, nicht nur sagen, wie sehr ich ihn liebte und wie wichtig er mir war. Nie hatte je einer gedacht, wie sehr wir uns lieben können, denn schließlich haben wir jahrelang nur schweigend nebeneinander hergelebt und nicht so innig zusammen wie wir es nun machen.
 

Nyx:
 

Als die schöne Göttin Nyx das erste Mal in die Richtung Erde sah, da war noch alles in Ordnung.

Na gut in Ordnung war es nicht, aber die Erde befand sich in einen gesunden Gleichgewicht. Doch nun sah sie erneut aus ihrem Palast, welcher höher lag, als der Olymp, wie sich das Gleichgewicht gefährlich geändert hat.

"Eine Göttin ist menschlich geworden…" murmelte sie leise, als ihr geliebter Gatte Erebos zu ihr kam und sie sanft an den Schultern massierte .

"Welche Göttin ist menschlich geworden, oh du, meine geliebte Königin?" fragte Erebos liebevoll und küsste dann sanftmütig die Schultern und den Nacken seiner so sehr vergötterten Königin. Seiner Nyx.

"Persephone. Die Tochter der Göttin Demeter. Sie wurde menschlich aus Liebe zu Hades, dem Gott der Unterwelt und des Todes." sagte Nyx sanft und lehnte sich in die starken Arme ihres Geliebten Mannes.

Erebos genoss die Nähe zu seiner Liebsten und merkte genau, was sie vor hatte.

"Du willst dem liebenden Paar helfen, in dem du zu Hades, in die Unterwelt hinuntersteigen willst und ihm die Möglichkeit bieten, die Unterwelt länger zu verlassen?" fragte er seine Nyx leise und sie nickte.

Er wollte dem liebenden Paar auch so sehr gerne helfen, aber er hatte auch das Versprechen in Kopf, was sie sich gegenseitig gegeben haben.

"Du weißt wir haben uns versprochen, das wir uns nicht mehr einmischen werden in die Taten der anderen Götter, auch wenn sie großen Respekt haben von uns, aber ich verstehe auch, das du den beiden gerne helfen möchtest. Deswegen unterstütze ich dich dabei wenn du das machen möchtest." sagte er leise und sie nahm ihn einfach in den Arm und sie schmiegte sich in seine Arme, bevor sie sich erhob und zusammen mit ihrem Liebsten zu der Stelle ging, wo man am einfachsten alle Orte der Erde und auch den Olymp, sowie auch die Unterwelt erreichen kann.

Sie sah ihn an und küsste ihn nochmal kurz, bevor sie sich in die Unterwelt aufmachte.

Dort angekommen schritt sie direkt in den Thronsaal, wo auch gerade der Herrscher der Unterwelt wieder auftauchte, mit dem berüchtigten Vlies in der Hand.

"Hallo Hades, oh du Herr der Toten und der Unterwelt. Ich weiß wie sehr du leidest unter der Situation mit deiner Geliebten, aber ich wollte dich fragen, bevor du das Vlies zu Athene bringst und sie es webt, warum hast du nicht um Erebos und meine Hilfe gebeten?" sagte die ehrfürchtigste aller Gottheiten zu dem vor ihr knienden Hades.

"Hast du wirklich geglaubt, das wir euch nicht helfen werden? Wir sind die ältesten aller Götter, aus Erebos und mir, seid ihr alle erschaffen worden. Wir könnten euch helfen, aber muss uns nur fragen. Wir wissen auch nicht von allen bestehenden Problemen." sagte sie noch immer sehr ruhig und ihr Blick ruhte auf Hades.

Gespannt wartete sie nun auf eine Antwort, von genau diesem Herrscher, welcher nun gerade auf dem Boden vor ihr kniete und zu ihr sah.

Hades/Demeter - Fragen und eine Antwort

Hades ahnte noch nichts von den Plänen Aphrodites und Hephaistos', wusste nicht einmal, dass das Gewand danach von diesem zerstört werden müsste, geschweige denn, auf welche Weise dies geschehen musste und mit welch gefährlicher Waffe. Nein, sein Streben war allein auf das beschränkt, was vor ihm lag und das war ohne jede Frage, das Vlies zu Athene zu bringen, damit daraus das Gewand der Unsterblichen wurde, das seiner geliebten Persephone die Rückkehr an seine Seite gewähren würde – und ihr Überleben sowie das ihres gemeinsamen Kindes sicherte.
 

Umso überraschter war Hades, als er bei seiner Rückkehr in die Gefilde der Unterwelt, eine Göttin antraf, die schon seit sehr langer Zeit niemand mehr zu Gesicht bekommen hat: Nyx. Ganz offen zeigte sich Überraschung auf den Zügen des Totengottes.

Im ersten Moment ergriff ihn Furcht, sie möge ihm das Vlies abnehmen, damit es nicht dazu benutzt wurde, das Gewand zu fertigen, doch diesen Gedanken verwarf er schnell wieder, denn schon lange Zeit hatten sie und ihr Gemahl sich in keine Belange der Welt eingemischt, sondern waren stille Beobachter gewesen. Was also, das war die entscheidende Frage, hatte sie nun dazu bewegt, diese Beobachterposition aufzugeben und hierher zu ihm hinab zu steigen?

Galant sank er vor der Uralten auf die Knie, zollte ihr den Respekt, den sie verdiente und hob den Blick erst nach einigen Sekunden wieder. Es war eine Ehre, dass ihn die Uralte hier aufsuchte, die Mutter der Götter wenn man es so wollte, denn auch wenn man Zeus Göttervater nannte, so war er es im Grunde nicht wirklich.
 

Hades' sturmgraue Augen weiteten sich verwundert, als er der Göttin Frage vernahm. Warum? Es war ihm nicht einmal in den Sinn gekommen, Nyx und Erebos um Hilfe zu bitten. Verlegen und sogar ein wenig beschämt senkte er den Blick, denn die Worte der alten Göttin waren schließlich wahr, doch sowohl er als auch wohl Zeus in seinem Handeln gegen die Menschen hatten wohl ganz vergessen, dass die Alten noch da waren, auch wenn sie lange nicht gehandelt hatten.

„Verzeiht, Nyx, doch es kam mir nicht einmal in den Sinn. Seit Jahrhunderten schon schweigen dein Gatte und du zu den Geschehnissen der Welt. Ich hatte nicht erwartet, dass sie euch nun kümmern könnten.“ Es war ein Eingeständnis, das er nicht gerne machte, doch es war die Wahrheit.

Was hatte sich geändert? Was hatte ein Wesen, so alt und weise, so lange reglos und still, dazu bewogen, nicht länger zu beobachten, sondern hierher zu kommen?
 

Der Totengott wusste es nicht und er war sich auch nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte, doch am Ende war es an ihr und nicht an ihm zu entscheiden, ob sie es ihn wissen ließe.
 

~*~
 

Lillian Rose. Demeter lächelte versonnen zu dem Kindlein hinab, betrachtete es genau und bewunderte die Schönheit des kleinen Kindes, welche eben nur solche hatten. Eine Perfektion, die sich allein im Gefühl fand, das sie für ihren Enkel hegte, den sie vom heutigen Tage an schützen würde – ebenso bedingungslos, wie sie die kleine Lillian Rose liebte und lieben würde und wie sie auch ihre eigene Tochter Persephone liebte.
 

Bedächtig nickte sie Apollo zu, als dieser ihr erklärte, weshalb sie hier waren und nicht in einem Krankenhaus, wie es wohl für eine Mutter und ein Neugeborenes eigentlich am besten gewesen wäre. Doch hier in den Händen des Gottes der Heilkundigen gab es wohl nichts zu befürchten. Allerdings hatte er Recht, wenn er der Ansicht war, dass es sicherlich besser war, wenn niemand auch nur ahnte, dass die kleine Lillian Rose kein menschliches Kindlein war, sondern viel mehr eine junge Unsterbliche, von deren Fähigkeiten und Berufung noch niemand wusste.

Sie war gespannt, ob die Kleine, was sie hoffte, eher nach ihrer eigenen Mutter käme oder doch nach dem Vater, gegen den Demeter selbst jetzt noch ihre Vorbehalte hatte, auch wenn sie zu schätzen wusste und anerkannte, dass dieser ihre Tochter aufrichtig liebte. Sonst wäre er wohl kaum ohne zu zögern auf die Suche nach dem Vlies gegangen, um sie zu retten.
 

Sanft wiegte sie die Kleine in ihren Armen und lächelte. „Lillian Rose. Es ist schön, dich hier in dieser Welt willkommen zu heißen und bald wird auch deine Mutter dies tun.“ Sie sah auf und von Apollo zu dem Sterblichen, nur kurz, doch lang genug, um zu zeigen, dass sie sich durchaus bewusst war, dass er hier war – auch wenn sie das nicht gut hieß.

Es hatte für Menschen nie etwas Gutes bedeutet, wenn sie sich in Belange der Göttlichen mischten. Niemals. Ganz im Gegenteil hatte es sie fast immer das Leben und noch öfter den Verstand gekostet. Beides wünschte sie dem Mann nicht, der ihrer Tochter geholfen hatte.
 

„Du brauchst mich nicht belehren. Allein schon um ihretwillen werde ich wohl oder übel akzeptieren müssen, welche Wahl meine Tochter traf, ob ich sie nun gutheiße oder nicht.“ Ihr Blick wurde streng, doch nur für einen Moment, dann sah sie wieder auf das Kind hinab. „Du sollst niemals unter meinem Groll leiden müssen, denn du trägst keine Schuld, meine Kleine. Keine Angst. Deine Oma wird dich behüten und beschützen mit allem, was in ihrer Macht steht.“ Wohlwollend hauchte sie einen Kuss auf die weiche und zarte Haut der kleinen Lillian Rose, die gelegentlich gluckste und murmelte, doch an sich ein eher stilles Kind zu sein schien, denn nicht ein einziges Mal hörte sie einen Schrei von der Kleinen.
 

„Wie steht es um Persephone?“, verlangte sie dann zu wissen. Natürlich war sie froh darüber, ihre Enkeltochter wohlbehalten anzutreffen, doch auch ihre Tochter war wichtig und diese wiederum schien immerhin fest zu schlafen.

„Hat sie die Geburt gut überstanden?“

Nyx und Ares

Als Hades mir den Grund sagte, warum er nicht zu mir und Erebos gekommen ist, da sah ich ihn an und setzte mich zu ihm.

"Persephone….sie leidet und ihr Leid wurde zu mir getragen. Ich habe ihr die Möglichkeit gezeigt, wie ihr beide gemeinsam den Fluch brechen könnt. Wir haben nur zugeguckt, doch da du jetzt das Vlies hast, wird es nicht mehr lange dauern, bis Ares zu seinem Schlag ausholen wird und es dir stehlen wird. Deswegen werde ich es dir abnehmen, damit es nicht dazu kommt." sagte ich leise und sah ihn an.

"Ich kann dir helfen. Persephone hat euer Kind bekommen und die kleine Maus braucht euch beide. Denn nur gemeinsam könnt ihr Ares aufhalten. Er ist wahnsinnig geworden, wegen der Langeweile." sagte ich leise und sah ihn an.

Ich reichte Hades eine kleine Ampulle mit einer goldfarbenen Flüssigkeit.

"Dieses Elixier wird sie wieder zu dir holen. Als deine Königin und die Mutter deiner Tochter. Aber du musst es ihr jetzt geben." sagte ich ruhig und lächelte.
 

Ares:

Ares sah was nun auf der Erde passierte. Nur eins machte ihn stutzig, denn obwohl Hades aus der Welt der Untoten fort war, war er schon seit einiger Zeit nicht mehr bei seiner Frau.

//Anscheinend haben die beiden sich trotz des Kindes getrennt. Oder war er auf der Suche nach dem Vlies, damit er sie wieder zu einer Unsterblichen machen konnte. Naja ist auch egal, wenn er das Vlies holt, dann kann ich es endlich wieder an mich reißen.//

Ares hoffte das niemand der älteren Götter sich in seinen Plan einmischen wird, aber zur Sicherheit hatte er noch einen weiteren Plan geschmiedet.

Hoffnung

Mit unbewegter Miene sah der Totengott zu der alten, weisen Göttin, die ihm nun eine kleine Phiole reichte, in der sich eine Substanz befand, deren Namen Hades nicht kannte und die schimmerte wie geschmolzenes Gold im Schein der abendlichen Sonne. Welches Geheimnis ihm die Uralte, die mysteriöse Nyx hier auch reichte, er ahnte, dass es unsagbar wertvoll sein musste und wenn sein Bruder auch nur davon ahnte – oder Ares – würden sie sicherlich kochen vor Wut.

Demütig senkte der Gott der Unterwelt sein Haupt vor der ernsten Miene der Göttin, die ihm dies unvergleichliche Geschenk gemacht hatte. Nein, nicht ihm, seiner Familie. „Ich danke dir, Nyx.“ Was sonst könnte er der Göttin schon sagen, die offensichtlich besser informiert war, als er selbst, hörte er doch nun zum ersten Mal, dass er bereits Vater geworden war. Sogleich lauschte Hades auf.
 

„Sie ist bereits...?“ Er atmete tief durch und lächelte. Es gab keinen Grund an Nyx' Worten zu zweifeln, hatte diese doch keinen Grund zu lügen. „Dann kann ich dir nur erneut danken, im Namen meiner Familie.“ Zwar wollte Hades nicht unhöflich erscheinen, doch am liebsten hätte er Nyx einfach stehen lassen, um so schnell es nur ging zu seiner Liebsten zu eilen und natürlich auch zu ihrer beider Kindlein.

„Ich sollte nicht zögern.“ Nyx nickte und nur kurz trafen sich ihre Blicke. Selten hatte der Herr der Totenwelt sich so sterblich und schwach gefühlt wie jetzt in diesem Moment, doch er wusste, Nyx hatte ihm und seiner Liebsten ihren Segen gegeben, sonst wäre die Göttin der Nacht kaum hier. Und wie die Nacht verschwand sie in sanftem Schien und nichts blieb zurück, als wäre es gar nur ein Traum gewesen.
 

Hades zögerte wahrlich nicht. Nur wenige Momente später war er auf der Erde, wenn ihm auch nur noch wenige Minuten bleiben würden, ehe ihn die Unterwelt zurückzöge, weil seine Zeit an der Oberfläche für die nächsten drei Tage um war.

Schweigend erschien er in dem dunklen Zimmer, in dem seine geliebte Persephone ruhte. Noch hatte er sie nicht bemerkt, schien sie doch zu schlafen – anders als seine Tochter, die mit leisem Glucksen, als wüsste sie instinktiv, wer er war, die winzigen Hände nach ihm ausstreckte.
 

Lächelnd trat er an ihr Kinderbettchen heran, das direkt neben dem Bett stand, in dem auch Persephone lag und schlief. Im Sessel daneben wiederum saß Demeter, ebenfalls schlafend wie es schien. Sie alle waren hier. Die blaugrauen Augen des Gottes fixierten die kleine Tochter. „Du bist du wunderschön“, hauchte er ihr zu und wusste von dem Moment an, an dem sich ihre Blicke trafen und sie ihn ansah, dass er sie lieben würde bis zu seinem Ende und dass er alles für sie täte. Für seine Tochter.

Nyx und Persephone: Die Wandlung vom Menschen zur Göttin.

Als Nyx meinem Liebsten eine kleine Phiole reichte, merkte sie, wie glücklich er war. Sie nickte sanft und verließ dann mit dem goldenen Vließ die Unterwelt und kehrte in ihren Palast zu ihrem Mann Erebos zurück.

Erebos kam sofort zu seiner Liebsten und nahm sie in den Arm.

"Du hast ihm das Mittel gegeben damit die kleinste unter uns nicht ohne Eltern aufwachsen muss?" fragte Erebos und Nyx kuschelte sich an ihn und nickte.

"Das war eine wundervolle Idee meine Liebste" sagte er ruhig und er hielt seine Liebste fest.
 

Persephone:

Ich hörte meinen Geliebten im Unterbewusstsein und dann hörte ich das meine Tochter gluckste.

Plötzlich merkte ich einen Stich in meinem Hals und wurde wach.

Apollo hatte mir das Mittel gespritzt, welches mein Gatte von Nyx bekommen hat. Meine Augenlider flatterten und ich öffnete diese sanft. Mein erster Blick fiel auf meinen Liebsten und unsere Tochter. Hades hielt Lillian Rose sanft fest und ich streckte meinen Arm aus, direkt in die Richtung meiner Tochter und meines Geliebten.

Ich musste noch liegen bleiben, weil das Mittel mir schmerzen verursachte.

"Liebster, bitte geh mit der Kleinen nach draußen. Oder nimm sie mit in die Unterwelt……ich will nicht das die kleine merkt was für Schmerzen ihre Mutter hat." sagte ich mit einem schmerzerfüllten Gesichtsausdruck.

Innerlich brannte mein Körper so sehr und ich wollte schreien aber ich konnte nicht vor meiner Tochter. Oder meinem Mann. Ich schloss meine Augen und weinte.

Meine Füße und Beine leuchteten plötzlich golden und sie brannten so sehr, als würden sie in Flammen stehen.

Ich schrie so laut wie ich konnte. Ich wollte es nicht. ….Meine Tochter sollte keine Angst haben und merken was für Schmerzen ich habe, um für sie da zu sein, für die Ewigkeit.

Apollo sagte noch zu Hades, das Persephone in drei Tagen hier abgeholt werden kann mit der kleinen, denn dann ist die Wandlung zur Göttin abgeschlossen.

Hades: Warten

Der Totengott litt mit seiner Liebsten, als er ihre schmerzverzerrte Miene sah, die doch davon zeugte, wie sehr es sie mühte, jeglichen Schmerzenslaut zu unterdrücken, damit sich ihr gemeinsamer Spross nicht ängstigte. So war es nur der Vater, der von Sorge erfüllt wurde.

Bedächtig und schweren Herzens nickte er Persephone zu. Es fiel ihm wahrlich nicht leicht, sie nun in einer solch verletzlichen Lage allein zu lassen, doch er verstand, dass das Wohl der Kleinen nun an erster Stelle stünde und es als Vater vor allen anderen Dingen seine Pflicht wäre, sie zu beschützen und zu behüten. Ohnehin könnte seiner Geliebten der sanfte Apollo wohl besser helfend zur Seite stehen, als er es gekonnt hätte.

Und so wandte Hades sich um, legte schützend die Arme um seine Tochter und hüllte sie in das dunkle, weiche Tuch seines Gewandes, damit sie warm und sicher wäre.
 

Ehe er ging, wandte er sich noch einmal zu seiner Liebsten, wissend, dass sie ihm bald folgen würde – als Unsterbliche, als Göttin, als die Seine in Ewigkeit. „Wir werden dich erwarten, liebste Persephone, und dich abholen, sobald du dich erholt hast“, ließ er sie wispernd wissen und war im nächsten Augenblick schon von der Oberfläche der Welt verschwunden und stieg die steinernen Treppen hinab, die den Weg in die Unterwelt bedeuteten.

Die Tage vergingen schleppend und doch wie im Fluge. Die kleine Lillian Rose war ein Lichtblick im Leben des Totengottes, der sich auf der einen Seite niemals an dem Mädchen satt sehen konnte, das ihn schon jetzt an ihre Mutter erinnerte, und auf der anderen Seite doch so sehr zu ihm gehörte, dass sie längst Teil seines Lebens war, als wäre sie schon immer da gewesen.

Endlich jedoch war die Zeit vorüber und er stieg, die Kleine im Arm, in die Welt der Sterblichen hinauf, um der Mutter ihr Kind an die Brust legen zu können, wo es hingehörte. Zweifellos sehnte seine Liebste sich längst unbändig nach der kleinen Lillian Rose und er konnte es ihr nicht verübeln. Allein die Vorstellung, sich von ihr trennen zu müssen, schmerzte den Gott und zum ersten Mal hatte er wahrhaft Verständnis für Demeters Haltung und konnte begreifen, weshalb sie versucht hatte, Persephone und ihn zu trennen und wie tief die Liebe der Eltern zu ihren Kindern ging – auf eine gänzlich andere Art und Weise, wie er Persephone liebte.

Persephone: Das Ende?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Endkapitel: Familie

Hades lächelte. Sein Blick ruhte auf seiner Liebsten, die auf dem Boden saß, das schillernde Gewand unordentlich um sie herum und neben ihr die kleine Lillian Rose, die inzwischen zwei Jahre alt war und mit großer Begeisterung die Welt erkundete. Im Moment faszinierte sie ein neues Spielzeug, das sie von ihrer Großmutter Demeter erhalten hatte. Besagte Göttin stand neben dem Totengott und lehnte gegen den Türrahmen, ebenso wie er selbst, nur an der anderen Seite. Beinahe wirkten die beiden wie ein Rahmen für das Bild des Friedens und Glückes, das Mutter und Tochter auf dem Fußboden bildeten.
 

"Hades", begann Demeter leise, ohne den Blick von ihrer eigenen Tochter Persephone und ihrer Enkelin abzuwenden. "Ich weiß, wir hatten alles andere als eine gute Zeit gemeinsam, doch heute..." Sie verstummte und lächelte, als Lillian Rose begeistert aufschrie, als ihr das Spiel mit einem Leuchten verhieß, dass sie etwas richtig gemacht hatte. Auch Persephone strahlte.

"Heute stehen wir vereint", vollendete Hades des Satz der alten Göttin, die nur zustimmend nickte. Beide sahen nicht zu einander sondern zu Mutter und Kind. "Heute sind wir wirklich eine Familie."

Eine Weile lang sagte Demeter nichts, doch dann schmunzelte sie und entgegnete: "Ja, auch wenn ich nie geglaubt hätte, dass es jemals dazu kommen könnte. Ich habe dich falsch eingeschätzt. Ich habe... Fehler gemacht."
 

Es fiel ihr schwer dies zuzugeben, obwohl sie natürlich wusste, dass sie aus Mutterliebe gehandelt hatte, nach bestem Wissen und Gewissen. Für ihre Tochter. Hades wusste das. Er war seiner Schwiegermutter nicht länger gram und hatte ihr längst vergeben. Wie könnte er ihr auch vorwerfen, Persephone zu lieben? Er selbst liebte sie ja auch über alle Maßen und würde alles tun, um sie zu behüten und zu beschützen, gleich was es kostete. Nichts anderes hatte Demeter getan - oder hatte tun wollen, als sie den Fluch ausgesprochen hatte, der ihn und seine Liebste jedes Jahr aufs Neue getrennt hatte.
 

"Du liebst sie wirklich." Es war keine Frage, sondern eine Festststellung.Dennoch antwortete Hades. "Mehr als alles andere auf der Welt. Und ich liebe auch die kleine Lillian Rose." Er lächelte und Demeter tat es ihm gleich. "Ich auch. Sie ist wundervoll und wir werden sie beschützen." Hades nickte. "Ja. Das werden wir."
 

Und zum ersten Mal waren sich Hades und Demeter, die Jahrhunderte des Hasses und der Abscheu getrennt hatten, sich einig und fühlten das gleiche: Das Glück einer Familie, die Liebe einer Familie. Einer Familie, die geeint war durch die kleine Lillian Rose, die davon nichts ahnte, sondern lieber auf blinkende Knöpfe drückte, während ihre Mutter lachend daneben saß und ihr zeigte, wie sie das Spielzeug benutzen konnte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  SuperCraig
2018-09-27T17:41:16+00:00 27.09.2018 19:41
Also ich finde die Geschichte bezaubernd.

Der Schmerz von Hades und Persephone, dass sich Aphrodite gegen die Götter stellt, um ihren Idealen treu zu bleiben.

Wie sich manche Götter haben manipulieren lassen - der Plot ist gut durchdacht. Auf und ab, so ein hin und her. War toll - ich freue mich auf den Schluss. :)
Von:  Daelis
2015-10-28T16:58:34+00:00 28.10.2015 17:58
Heyho~

als glückliche Co-Autorin freut es mich, die Geschichte nun auch auf Mexx zu sehen, auch wenn von mir lediglich die Hades-Kapitel stammen :3


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