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Persephone und Hades

Eine Liebesgeschichte aus der Griechischen Vergangenheit wird nun in die Gegenwart versetzt
von
Koautor:  Daelis

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Hades' Wut

Er hatte die schöne Göttin nicht kommen hören, hatte auch nicht mit ihr gerechnet, als sie nun leise in den geheimen Garten trat. Noch nie hatte jemand außer ihm und Persephone diesen Ort betreten und so blickte er auch erst auf, als er bemerkte, wie die ersten Blüten sich öffneten, ihre Farben zur Schau stellten, fast als seine Geliebte wieder hier. Von der gleichen närrischen Hoffnung beseelt sah er auf und war enttäuscht und überrascht zugleich, als er die Liebesgöttin Aphrodite sah, die unverwandt das Wort ergriff.
 

Schweigend lauschte er ihr, doch mit jedem ihrer Worte, jedem Ton ihrer Stimme, obgleich er süß und sanft war, kochte weiter die Wut in ihm hoch. Wie konnte Zeus, wie konnten sie alle es wagen? War es schon so weit gekommen? Welch Arroganz! Schon immer hatten sie über die Menschen geherrscht und sie irgendwann sich selbst überlassen, ganz wie er es schon früh befürchtet hatte. Ihn hatte man ob seiner Sorgen verlacht und sogar letzten Endes in die Unterwelt verbannt und an diese gebunden. Doch nun wagten sie es auch noch, seine Liebste und ihn zum Spielball ihrer Pläne zu machen, die Welt der Menschen der Titanen Zorn auszuliefern.
 

Mit bitterer Miene und knirschenden Zähnen sah er zu der schönen Göttin, deren Miene von Sorge sprach. Dass sie einmal auf der gleichen Seite stehen sollten, hätte er niemals erwartet, doch nun war sie seine Hoffnung. Sie hatte ihn gewarnt und damit womöglich das Schlimmste zu verhindert. Beinahe war er wirklich so weit gewesen, den Tartaros zu öffnen – wenn nicht jetzt, dann zu einem späteren Zeitpunkt, wenn er seine Liebste ohnehin verloren hätte. In den goldenen Hallen Elysiums wäre sie sicher gewesen, denn an diesen Ort gelangte nicht einmal die Macht der Titanen, gleich wie wütend sie hier auch toben mochten. Die Toten litten nicht mehr unter ihnen.
 

Bedächtig nickte er ihr zu. „Ich danke dir, Aphrodite“, sagte er mit offener Stimme und erhob sich langsam. „Ich weiß... wir waren oft nicht einer Meinung und vertreten scheinbare Gegensätze, aber... danke. Danke, dass du an unsere Liebe glaubst, wenn es außer uns sonst niemand tut. Vertraue darauf, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um sie wieder zu einer Göttin zu machen, gleich was es für mich bedeutet, gleich was es mich kostet. Ich liebe sie und solange sie unter den Lebenden weilt, wird der Tartaros in jedem Falle geschlossen.“

Gerne hätte er ihr mehr versprochen, ihr zugesagt, er würde ihn niemals öffnen und die dunklen Tore, geschmiedet von Hephaistos selbst aus Zeus' Blitzen und den Blut der Gefallenen, würden für ewig verschlossen bleiben, doch er wusste, es mochte eine Lüge sein. Verlöre er sie, seine geliebte Persephone, war er sich nicht sicher, wie lange er bei Verstand bliebe und sich an dieses Wort halten könnte.



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