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Ein neues Leben

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das neue Kapitel ist da. Viel Spaß beim lesen. XD Komplett anzeigen

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The Petition

So vergingen wieder einige Tage. Ino hatte sich dazu entschieden, doch lieber in der Höhle zu bleiben. Es konnte leicht passieren, dass wieder einer Gefallen an ihr fand und vielleicht war Deidara dann nicht zufällig in der Nähe, um ihr zu helfen. Sie hielt dafür die Behausung sauber, auch wenn in ihrem eigenen Zimmer in Konoha meist ein Chaos herrschte. Würde sie ihren Eltern erzählen, dass sie hier sauber machte und DAS auch noch freiwillig, sie würden ihr nicht glauben. Natürlich gab es hier nicht sehr viel zum Aufräumen, da Deidara, obwohl man es ihm eigentlich nicht ansah, ziemlich ordentlich war. Alles hatte seinen festen Platz. Darum nutzte Ino die Gelegenheit, um mit ihrem Jutsu ihren Geist in einen Vogel zu verfrachten und die Gegend zu erkunden. Sie kannte sie bereits recht gut und erkannte auch, dass Deidara, allem Anschein nach, mit ihr über das Meer geflogen war. Sie wiederholte dies jedes Mal, wenn er weg war und fand schließlich eines Tages mit einem Adler nach Konoha zurück. Danach ließ sie das Tier wieder hierher zurück fliegen und wartete auf ihren Entführer. Außerdem musste sie wieder neues Shakra sammeln, wobei sie auch gleich einen Plan schmiedete, wie sie ihre Freunde hier her holen konnte und trotzdem Deidaras Leben nicht in Gefahr brachte. Der Blonde war ihr in all der Zeit irgendwie ans Herz gewachsen und sie wollte nicht, dass er ihretwegen starb. Aber genau das würde passieren, wenn ihre Freunde ihn in die Hände bekommen würden. Wenn nicht hier, dann spätestens in Konoha-Gakure.

Doch dann fielen ihr seine Hände ein. Er hatte schon sehr extrem auf diese Scherbe reagiert. Das konnte sie ausnutzen, um ihm das Leben zu retten.
 

Gleich am nächsten Tag setzte sie ihren Plan in die Tat um. Sie schrieb eine Nachricht an ihre Freunde, in der sie ihnen den Weg berichtete, sie aber auch bat, Deidara am Leben zu lassen, da sie eine Idee hatte, wie sie ihn ungefährlich machen konnte. Diesen ließ sie von einem Vogel zu ihnen tragen. Danach begann sie, aus dickem Holz etwas zu schnitzen, das möglichst wenig scharfe Kannten hatte. Sie entschied sich für einen Zylinder, der auf einer Holzplatte angebracht war, sodass dieser nicht vollständig hineinrutschen konnte. Da ihre Freunde sowieso mindestens sechs Tage benötigen würden, um hier her zu gelangen, hatte sie genügend Zeit, zwei von ihnen anzufertigen. Sie bearbeitete sie Teilweise mit den Skalpellen, die Deidara benutzte, teilweise aber auch mit ihren Shakra, um sie glattzuschleifen. Der Blonde bekam von all dem nichts mit, da er stundenlang die Dorfbewohner von fast acht Dörfern hier in der Gegend pflegte. Sie hoffte nur, dass es ihr der Blonde nicht allzu krumm nehmen würde.
 

So verstrich nun die Zeit. Sieben Tage waren vergangen und Ino rechnete jeden Moment mit ihrer „Rettung“. Sie versuchte es zwar zu verbergen, doch Deidara merkte sofort, dass sie nervös war. Ständig sah sie um sich, so als befürchtete sie, verfolgt zu werden. Dem Blonden gefiel das ganz und gar nicht. Es machte ihn selbst ganz unruhig.

„Was ist los, hm?“, fragte er schließlich, wodurch das Mädchen zusammenzuckte.

„Nichts.“, meinte sie nur, doch man konnte sehen, dass der Mann es ihr nicht abkaufte. „Es ist wirklich nichts.“

„Du brauchst mich nicht für dumm zu verkaufen. Ich sehe, dass etwas nicht stimmt, yeah. Ist dir wieder jemand zu nahe gekommen, hm?“ Es war das einzige, was sich Deidara zusammenreimen konnte, den woher hätte er denn wissen sollen, das Ino ihre Freunde verständigt hatte und sie eigentlich Angst hatte, sie würden ihre Bitte ignorieren.

„Nicht direkt.“, antwortete sie, da ihr gerade eine Idee gekommen war, wie sie sich herausreden konnte, „Ich habe diesen Mann von damals im Wald herumschleichen sehen und naja....“

„Hast du Angst, er würde die Höhle finden und dort weiter machen, wo er das letzte Mal aufgehört hat, un?“

Das Mädchen nickt zaghaft und versuchte dabei überzeugend zu wirken, was ihr anscheinend gelang, denn das Misstrauen verschwand aus seinen Augen.

„Du brauchst dir darum keine Gedanken zu machen, yeah. Diese Höhle ist gut versteckt. Außerdem trauen sich die Dorfbewohner hier nicht her, un.“

„Warum?“

„Weil sie glauben, hier lebt der Gott des Todes, un.“

„Warum DAS denn?“

Auf Deidaras Lippen breitete sich ein amüsiertes Grinsen aus. „Meine Explosionen haben ihren Teil dazu beigetragen, yeah.“

Mehr brauchte der Mann gar nicht zu sagen. Er reichte aus, um Ino einen kalten Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Sie war nur froh, nicht zu den armen Kerlen zu gehören, die Deidara damals über den Weg gelaufen waren.

„Hattest du Spaß daran, sie zu sprengen?“, fragte sie weiter, wobei man deutlich in ihrer Stimme hören konnte, welche Antwort sie sich erhoffte.

Nachdenklich sah Deidara an die Decke. Hatte er damals wirklich Spaß daran? Er hatte dabei wie verrückt gelacht und ständig „Art is a Bang!“ gerufen, doch fand er das wirklich lustig? Der Mann schloss seine Augen und versuchte sich seine Gefühle in Erinnerung zu rufen. Er konnte deutlich spüren, welche Genugtuung er hatte, als ihn die Menschen, diese Schwächlinge, um Gnade anflehten, kurz bevor sie in einer Explosion auseinanderflogen und somit zu seinen Kunstwerken wurden. Er konnte die damalige Ruhe in sich fühlen, die Zufriedenheit, aber war es Spaß? Ja, in gewisser Weise schon.

„Ja.“, antwortete er nach einer gewissen Zeit knapp, in dem Wissen, dass er sie mit dieser Antwort etwas schockte, aber was sollte er denn sonst machen? Sie anlügen? Wohl kaum. Danach hätte sie ihm noch weitere Fragen gestellt, vor allem „WARUM er dies dann tat“, da war er sich sicher, und das konnte er sich somit ersparen. Das war nun mal er. Auch wenn er im Moment einen Arzt spielte, so war er in Wirklichkeit ein Mörder, ein Terrorist und ja, ihm machte es Spaß zu töten und andere zu quälen, denn anders kannte er das Leben nicht. Er würde auch so sterben, getötet von einem anderen. Er war sich dessen bewusst, er würde nicht sehr alt werden, um die dreißig, wenn es hoch kam, doch es störte ihn nicht. Er hatte diesen Weg gewählt und würde ihn auch zu Ende gehen.

Die Antwort schockte Ino doch sehr, obwohl sie sich eigentlich schon so etwas gedacht hatte. Es war eine dumme Frage, denn Deidara war bereits vor den Akazukis ein Terrorist gewesen. Dennoch wollte sie es aus seinem Munde hören, um ihr schlechtes Gewissen etwas zu besänftigen. Schließlich musste sie die Menschen vor ihm schützen. Wenn er einen Anfall bekam, konnte es leicht passieren, dass er einen ganzen Wald oder sogar ein Dorf sprengte und das musste sie verhindern. Zumindest versuchte sie sich das einzureden und sie schaffte es sogar, dadurch etwas ruhiger zu werden, richtete ihren Blick aber Richtung Boden.

„Hast du eine andere Antwort erwartet, hm?“, fragte der Mann das neben ihm sitzende Mädchen.

Diese schüttelte den Kopf. „Nein, ich dachte mir schon, dass du so antwortest. Ich kann mir nur nicht vorstellen, wie man an so etwas Grausamen Spaß haben kann.“

„Ansichtssache.“, meinte der Blonde darauf nur und lehnte sich wieder zurück, „Unsere Organisation bestand hauptsächlich aus Psychopaten, die alle Spaß am töten hatten, jeder auf seine Weise, yeah. Ich kann es nicht leugnen, auch ich gehörte dazu. Ich bereue nichts, was ich getan habe und werde es wahrscheinlich auch nie bereuen. Und ja, ich hatte und habe immer noch Spaß daran, Dinge, ob Lebewesen oder nicht, in die Luft zu sprängen, un. Mit dem Gedanken wirst du dich anfreunden müssen, denn ich werde mich nicht einfach ändern, yeah.“ Dabei lächelte er sie so kalt an, dass ihr ein eisiger Schauer über den Rücken lief. Oh wie sie dieses Lächeln doch verabscheute. Langsam begann sie an ihrem Plan zu zweifeln, doch sie wollte ihn unbedingt durchziehen.
 

Nach einiger Zeit der Stille erhob sich Deidara und streckte sich einmal genüsslich. Danach nahm er einen Korb und wendete sich zu seiner Gefangenen. „Ich gehe im Wald ein paar Kräuter sammeln. Willst du mitkommen oder musst du das Gespräch erst verdauen, hm?“, fragte er sie freundlich.

Ino seufzte. Das war wirklich typisch für den Blonden. Zuerst gestand er ihr, dass es ihm Spaß machte, andere zu töten und zu quälen und ganz plötzlich war er wieder nett und zuvorkommend. Langsam fragte sie sich, was sein wahres Gesicht war. Seine Stimmungen schwankten so rapide, dass man meinen könnte, er wäre schizophren. Allerdings verdrängte sie diesen Gedanken wieder und lächelte ihn unsicher an. „Ich komme mit.“, meinte sie. Der Blonde nickt und reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen. Sie ergriff sie leicht zögernd und wunderte sich erneut, wie sanft und gleichzeitig stark diese doch waren. Es war kaum zu glauben, dass er damit so viele Menschen umgebracht hatte und dass sich dahinter so ein gefährliches Genkai verbarg.

Mit einem Ruck war das Mädchen auf den Beinen und sie machten sich auf den Weg zu Inos Lieblingslichtung. Deidara hoffte, so die Stimmung von ihr wieder etwas aufzuheitern. Außerdem gab es dort einige Pflanzen, die er für eine Wundsalbe brauchte.

Doch weit kamen sie nicht. Ganz plötzlich ergriff ihn jemand an den Armen und hielt ihm drohend ein Kunai an den Hals. Der Blonde war davon so überrascht, dass er sich überhaupt nicht wehren konnte. Die Starre hielt allerdings nicht lange. Bald schon hatte er sich wieder gefangen, was aber nichts an der Tatsache änderte, dass er weiter mit einer Waffe bedroht wurde. „Sasuke!“, hörte er das Mädchen hinter ihm erfreut rufen, was ihm doch einen leichten Stoß durch das Herz versetzte, doch er beließ es dabei. Es war doch klar, dass sie sich freute ihren Freund und Retter wiederzusehen.

„Ihr habt also hergefunden. Wie bedauerlich, un.“, meinte der Blonde lächelnd, aber der schwarzhaarige Junge ließ sich davon nicht einschüchtern.

„Für das, was du Ino angetan hast, wirst du bezahlen.“, fauchte er ungehalten, wobei seine Augen rot zu glühen begannen.

„Nein, Sasuke, warte!“, rief die Blonde ihm noch zu, als Deidara plötzlich mit einem Puffen verschwand. „Verdammt!“, fluchte der Schwarze vor sich hin, wusste aber, dass der Iwa-Nin sowieso nicht weit kommen würde.
 

Während dessen lehnte Deidara nicht weit von ihnen an einem Baum. Er konnte sich einfach keinen Reim daraus machen. Wie konnten sie ihn finden. Das war eine fast unbekannte Insel in der Mitte des schwarzblauen Ozeans. Sie war nur ein paar kleinen Fischerdörfern bekannt, die mit den Leuten hier Handel betrieben und die hüteten das Geheimnis gut. Er selbst war nur zufällig einmal mit seinem Vogel hierauf gestoßen. Für sie dürfe es schier unmöglich sein, sie ohne Hilfe zu finden.

Doch lange konnte er seinen Gedanken nicht nachhängen, denn plötzlich tauchte jemand vor ihm auf. Jemand, den er sehr gut kannte. Ein geschocktes Keuchen entrann seinen Lippen, als er in die roten Augen seines Gegenübers starrten: von Itachi Uchiha. Er wollte den Blick noch schnell abwenden, doch es war bereits zu spät. Die Welt begann sich vor seinen Augen zu verändern. Alles wurde in ein Rot und Schwarz getaucht, geriet in den Bann des Genjutsus. Verzweifelt versuchte sich der Iwa-Nin davon zu befreien, doch es wollte ihm einfach nicht gelingen. Diese Hölle, in der er sich nun befand, zerrte stark an seinen Kräften und die schrecklichen Bilder und Schmerzen, die ihm immer wieder zugefügt wurden, taten das Übrige.

Auf einmal vernahm er in der Ferne einen ihm seltsam vertrauten Ruf. Langsam normalisierte sich alles um ihn herum. Erschöpft ließ er sich an dem Baumstamm herab gleiten und blieb dann an dem Stamm gelehnt sitzen, während er spürte, wie sich eine sanfte Hand auf seine Schulter legte. Langsam hob er seinen Kopf an, um seinen Retter in die Augen sehen zu können.

Erleichtert atmete Ino auf, als Deidara seinen Kopf hob und sie leicht verwirrt ansah. Sie hatte schon befürchtet, nicht mehr rechtzeitig zu kommen, als sie Deidaras Schmerzensaufschrei hörte, aber es war noch einmal gut gegangen.

„Warum, bitte schön, sollen wir ihn am Leben lassen?“, fragte Sasuke seine blonde Kollegin, während Itachi und Naruto, der in der Zwischenzeit ebenfalls zu ihnen gestoßen war, sich vielsagende Blicke zuwarfen. Sie konnten sich schon denken, warum Ino ihn lebend wollte, doch sie blieben lieber stumm.

„Er könnte uns noch sehr nützlich sein. Außerdem kann ich ihn unschädlich machen.“, antwortete das Mädchen und warf Deidara gleichzeitig entschuldigende Blicke zu.

Dieser wusste nicht recht, was er davon halten sollte, als er plötzlich einen entsetzlichen Schmerz in der rechten Handfläche spürte. Dieses Mal gelang es ihm nicht, den Aufschrei zu unterdrücken.

Kurz hielt das Mädchen inne, damit sich der Mann etwas erholen konnte, ließ die Hand, in dessen Mund ihr selbstgemachter Zylinder bereits zur Hälfte darin steckte, aber nicht los. Gewaltsam hielt sie diese fest, damit er sie ihr nicht entreißen konnte, was er schon bald versuchte. Das zeigte ihr aber bloß, dass der erste Schmerz vorüber war, sodass sie den Pflock nun gänzlich hinein schob.

Deidara versuchte sich während dessen von ihr loszureißen, doch Itachi war geistesgegenwärtig zu ihm gekommen und hielt ihn ordentlich fest, damit Ino fortfahren konnte. Interessiert sah er dabei zu, wie das Mädchen einen Verband hervorholte und die Hand des Blonden verband, sodass er den Holzpflock nicht ausspucken konnte. Das entsetzte Gesicht des Blonden ignorierte sie, so gut sie konnte, genauso wie das schmerzliche Zusammenzucken des Gefangenen, wenn sich das Holz fester an seine Handfläche presste. Schließlich machte sie noch einen festen Knoten, den man nur schwer wieder aufbekam, und ließ den Arm los. Sofort zog ihn der Blonde an sich und starrte sie mit einer Mischung aus Angst, Wut und Enttäuschung an. Er fühlte sich von Ino verraten und im Stich gelassen, fragte sich innerlich allerdings selbst, warum. Nun gut. Er hatte sie nach seiner Sicht nicht schlecht behandelt, doch er hatte sie entführt. Es war doch klar, dass sie sich auf die Seite ihrer Freunde stellen würde, ganz besonders nach dem Gespräch von eben. Er hätte ahnen müssen, dass sie dann jede Schwäche von ihm zu ihren Vorteil nutzen würde. Deidara ärgerte sich richtig darüber. Schließlich hätte er sie ganz einfach im Wald liegen lassen und alleine weiter fliegen können, er hätte sie dem Bären überlassen können oder sie selbst töten können. Was hatte er sich eigentlich von ihr erhofft? Das sie bei ihm blieb? Bei einem Mörder und Terroristen, der noch dazu wie ein Einsiedler lebte? Er hätte es besser wissen müssen. Nein, Deidara war nicht wütend auf sie, sondern auf sich selbst, seine Naivität und seine Dummheit und nun bekam er die Rechnung präsentiert. Er war gefangen von denen, die er am meisten verabscheute und fürchtete: Itachi, Naruto und Sasuke. Das Sharingan hatte ihm bereits enorm viel Kraft gekostet und dieses Ding in seiner Handfläche tat das Übrige. Nun gut. Es war nicht so schlimm, wie die Scherbe, aber trotzdem reichte es aus, um ihm den Schweiß auf die Stirn zu treiben.

Nun spürte er, wie sein freier Arm ergriffen und stattdessen sein anderer Arm losgelassen wurde. Er konnte sich denken, was nun kam, doch so leicht wollte er sich nicht ergeben. Der Schock von der ersten Aktion hatte sich gelöst und er versuchte verzweifelt, sich zu befreien. Blöder Weise hatte er gerade heute seinen Lehmbeutel nicht dabei. Schließlich hatte er ja nicht damit gerechnet, dass sie ihn hier finden würden. Fast schon panisch versuchte er mit der freien Hand, die Umklammerung des Schwarzhaarigen zu lösen, doch es half nichts. Statt frei zu kommen, kam Sasuke seinem Bruder zu Hilfe und hielt nun den Arm des Künstlers gut fest.

Ino versetzte es einen Stich ins Herz, den Blonden in so einen verängstigten Zustand zu sehen, doch nun war es zu spät einen Rückzieher zu machen. Vorsichtig nahm sie den Verband ab, den der Blonde immer noch trug. Deidara hatte diesen Mund geschlossen, was dem Mädchen vollkommen klar war. Wer würde sich denn freiwillig Schmerzen zufügen lassen, doch sie wusste schon, wie sie den ehemaligen Akatsuki dazu brachte, ihn zu öffnen. Sie wendete sich an Sasuke, der noch immer den Arm des Blonden festhielt, und flüsterte ihn etwas ins Ohr, was Deidara aber nur am Rande mitbekam. Seine ganze Aufmerksamkeit war nun auf Naruto gerichtet, der nach wie vor bloß da stand, seine Arme verschränkte und keinen Finger rührte. Das machte den Ninja fast wahnsinnig.

Doch plötzlich tauchten vor seinen Augen zwei rote Iren auf. Er hatte gar nicht bemerkt, wie Sasuke seinen Arm losgelassen hatte und sich vor ihn gestellt hatte. Erneut war er im Jutsu eines Uchihas gefangen, aber die Schmerzen blieben ihm dieses Mal erspart. Stattdessen öffnete er aus Reflex heraus, das glaubte er zumindest, seinen Mund der zweiten Hand, um in seine Lehmtasche zu greifen. Allerdings fasste sie ins Leere. Gleichzeitig wurde sein Arm auch noch gepackt und der zweite Holzpflock glitt hinein, wobei er es dieses Mal schaffte, den Schrei zu verhindern. Das Jutsu hatte aufgehört zu wirken und Ino verband nun auch die zweite Hand.

Deidara hatte es nun aufgegeben sich zur Wehr zu setzten. Er konnte nicht mehr. Seine Kräfte waren verbraucht. Er konnte froh sein, wenn er es noch auf die Beine schaffte. Was ihn allerdings wunderte, dass sie ihn am Leben ließen. Da sich die Panik nun verzogen hatte, schaffte es sein Gehirn langsam wieder, sich einzuschalten. Sie hatten ihn nicht getötet. Stattdessen legten sie ihn mit diesen seltsamen Holzpflöcken lahm. Er verstand es nicht. Welchen Grund sollten sie haben, ihn nicht sofort zu töten? Es ergab einfach keinen Sinn. Der Blonde hatte seinen Blick gesenkt, um besser denken zu können. Wenn sie ihn nicht umbrachten, hatte er noch eine Chance zu entkommen, die Frage war nur wie. In diesem Zustand kam er nicht weit, einfach zu flüchten kam also nicht in Frage. Ein Schattendoppelgänger würde auch nichts bringen. Er konnte nicht so viele erschaffen, dass er sie ablenken konnte. Außerdem könnten sie die drei nicht lange genug beschäftigen, um genügend Abstand zu bekommen.

Plötzlich legte sich eine zarte Hand auf seine Wange und ließ ihn aus seinen Gedanken hochschrecken. Verwundert sah er nach vor, wo er in Inos entschuldigende, blaue Augen sah. Schnaubend drehte er den Kopf weg, wurde aber im nächsten Moment von einer starken Hand am Arm gepackt und auf die Füße gezogen, wobei er schmerzhaft aufstöhnte. Schwanken versuchte er sein Gleichgewicht wieder zu finden, während Sasuke ein Seil aus dünnen Metallfäden aus seinen Utensilien nahm – Naruto hatte darauf bestanden zwei oder drei mitzunehmen. – und damit Deidaras Handgelenke vor dessen Körper zusammenband. Dabei ließ er einen langen Teil offen, um ihn führen zu können.

Ino beobachtete das alles mit sehr großen Missfallen, doch sie wusste, dass es nötig war. Sonst würde er bei der erstbesten Gelegenheit abhauen und das wollte sie noch weniger. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, alles zu versuchen, damit aus ihm ein neuer Mensch wurde, genau wie Itachi.

„Was genau willst du mit ihm eigentlich machen?“, unterbrach Sasuke auf einmal ihre Gedanken. Diese Frage brannte schon die ganze Zeit auf seiner Zunge.

Deidara horchte auf. "Was SIE mit mir machen will?", dachte er verwundert. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Der kleiner Schwarzhaarige klang so, als hätte ihnen das Mädchen aufgetragen, ihn gefangen zu nehmen, aber wie war das möglich? Sie konnte doch unmöglich Verbindung zu ihnen aufnehmen, oder? Der Blonde war sichtlich verwirrt und wartete nun auf die Antwort der Angesprochenen.

„Ich möchte mit ihm genau DAS machen, was Naruto mit Itachi gemacht hat.“, gab sie ihm zur Antwort, worauf Sasuke den Gefangenes skeptisch musterte. „Ich weiß ja nicht. Er ist schließlich nicht Itachi. Mein Bruder hat ja noch so etwas, wie Vernunft. Dieser würde wahrscheinlich alles wahllos wegsprengen.“

Der Blick des Blonden verfinsterte sich. Ihm passten die Worte des Schwarzhaarigen absolut nicht. Er wollte gerade zu einem Satz ansetzten, als er von Ino unterbrochen wurde.

„Er kann vernünftig sein. Schließlich habe ich jetzt längere Zeit bei ihm gelebt und habe auch eine andere Seite an ihm gesehen. Ich bin mir sicher, er kann sich eingliedern.“

„Versuchen kannst du es ja einmal.“, mischte sich schließlich auch Naruto ein, der die ganze Zeit nur geschwiegen hatte. Er kam zu ihnen herüber und lächelte Deidara mit einem Hauch von Zufriedenheit an, was diesem einen kalten Schauer über den Rücken laufen lies. „Er wäre auf jeden Fall eine Bereicherung für das Dorf. Töten können wir ihn immer noch, aber wenn er erst einmal tot ist, dann bleibt er es auch. Versuch es ruhig Ino, denn wir können in diesem Fall nichts verlieren, sondern nur gewinnen.“

Deidara seufzte. Dass er hier nichts mitzureden hatte, wusste er, aber trotzdem passte es ihm gar nicht, wie ein Gegenstand behandelt zu werden. So quasi nach dem Motto: „Probier es aus. Wenn es nicht funktioniert, schmeiß es einfach weg.“ Er schüttelte den Kopf und wartete, bis sie endlich fertig waren. Mehr konnte er sowieso nicht tun.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2015-11-28T17:35:41+00:00 28.11.2015 18:35
Tolles Kapitel,wollte nicht aufhören weiter zu lesen !!!
Antwort von:  Amaruk
29.11.2015 00:57
Danke^^


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