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Somewhere I belong

von

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Schockierende Ereignisse
 

 

Was zum Teufel war letzte Nacht passiert?

Bisher war ich nur davon ausgegangen, dass Evan und ich uns näher gekommen waren, doch jetzt war ich da nicht mehr so sicher. Meine Augen fixierten noch immer das Hemd, welches unberührt in der Badewanne lag. Meine Gedanken überschlugen sich und wenige Schritte später, stand ich vor der Wanne und griff nach dem Hemd. Ich hielt es an meine Nase und roch daran. Es war eindeutig Evans Geruch, der mir in die Nase stieg und ein etwas süßlicher. Konnte es sein? Ich rieb mit meinem Daumen über eine der roten Flächen und erstarrte.

„B-Blut?!“, hauchte ich fassungslos und ließ das Hemd im gleichen Moment auf den Boden fallen.

Panisch rannte ich aus dem Bad und rannte zu Evan. Etwas unsanft rüttelte ich ihn wach, doch ich war in dem Moment einfach zu keinem anderen Verhalten in der Lage. Wenn es sich wirklich um Blut handelte, musste etwas schreckliches letzte Nacht passiert sein. Ich hatte keinerlei Erinnerungen mehr, aber ich hatte eine kleine Hoffnung, dass Evan vielleicht etwas mehr wusste.

„Evan, wach auf“, schrie ich ihn an und endlich rührte er sich. Er murmelte etwas vor sich hin, was ich nicht verstand und drehte sich wieder auf die andere Seite. Unglaubliche Wut kochte in mir hoch und ich ballte meine Hand zu einer Faust.

„Verdammt, Evan, wach endlich auf!“

Langsam öffnete er seine Augen, blinzelte ein paar Mal vor sich hin und schaute mich dann an.

„Morgen, Melissa. Gut geschlafen?“, fragte er mich und lächelte schief.

Ich war fassungslos. Dieser Mann machte mich einfach fertig.

„Was ist letzte Nacht passiert? Bitte sag mir, dass du dich an irgendwas erinnerst!“, fauchte ich ihn regelrecht an. Mein Herz schlug mir so heftig gegen meine Brust und mein Körper zitterte leicht vor Aufregung. Ich hatte mich kaum unter Kontrolle und das kam wirklich sehr selten vor.

Verwirrt blickten mich seine Augen an.

„Das letzte an das ich mich erinnere, war der Moment auf dem Dach“, erwiderte er. „Was ist denn los?“, fügte er noch hinzu.

„Du weißt also auch nicht, wie wir hier her gekommen sind und was wir gemacht haben?“, hakte ich vorsichtig nach.

Evan schüttelte leicht mit dem Kopf. Mein letzter Funken Hoffnung erlosch in diesem Moment. Ich sank auf die Knie und langsam bildeten sich Tränen in meinen Augen. Ich war einfach komplett überfordert mit der Situation.

„Verdammt“, schluchzte ich. Tränen flossen unaufhörlich meine Wangen herunter. Evan schaute mich entsetzt und verwirrt zugleich an.

„Was ist denn los?“, fragte er.

Wütend funkelte ich ihn an. „Was los ist? WAS LOS IST?!“, brüllte ich los und stand ruckartig auf.

Ich rannte in das Badezimmer, schnappte mir sein Hemd und warf es ihm gegen den Kopf.

„Das hier ist los! Das ist dein Hemd und es ist voll mit Blut! Verdammt, Evan, was zum Teufel ist letzte Nacht passiert?!“

Entsetzt über meine Worte betrachtete er sein Hemd und begann zu zittern. Anscheinend hatte er wirklich keine Ahnung, was passiert war. Sonst hätte er schon längst einen seiner Sprüche abgelassen.

Plötzlich zuckten wir beide heftig zusammen, denn ein Klopfen hatte uns aus unserer Schockstarre geholt. Panik machte sich in mir breit und ich schaute ängstlich zu Evan.

Evan reagierte schnell, steckte das Hemd unter sein Kissen, sprang aus dem Bett und nahm sich auf dem Weg zur Tür den Bademantel, den er sich schnell überzog. Mit einem Ruck öffnete er die Tür und erblickte den Zimmerservice.

„Guten Morgen, Mister Peters. Haben Sie angenehm genächtigt?“, fragte eine junge Frau und lächelte ihn sanft an. Hinter ihr stand ein Wagen, auf dem das Frühstück bereit stand. Frische Brötchen und Croissants waren zu sehen, aber auch Kaffee, Milch, Orangensaft und Tee. Verschiedene Wurst- und Käsebeilagen lagen auch dort.

„Äh… ja, danke der Nachfrage.“

„Ist Miss Peters bereits wach? Ich würde gerne das Frühstück servieren“, kam es auch sogleich von dem Dienstmädchen.

Ich stockte. Miss Peters? Seit wann war ich Evans Frau? Ganz automatisch glitt mein Blick zu meiner rechten Hand und tatsächlich war dort ein goldener Ring. Warum war er mir nicht vorher schon aufgefallen?

„Es wäre nett, wenn Sie mir den Wagen überreichen. Ich werde den Tisch dann selbst decken. Meine Frau schläft noch, wissen Sie…“, hörte ich Evans Stimme, die mich wieder in die Realität zurück holte.

„Wie Sie wünschen.“

Einige Sekunden später hörte ich ein poltern und ein leises klicken. Evan kam mit dem Wagen herein und blieb damit vor mir stehen. Auch er hatte in der Zwischenzeit den Ring an seiner Hand bemerkt.

„Wir müssen auf schnellstem Wege herausfinden, was letzte Nacht passiert ist!“, kam es von ihm. Oh ja, da hatte er vollkommen Recht!

In dem Moment knurrte mein Magen so heftig, dass ich sofort rot um die Nase wurde. So absurd die ganze Sache an diesem Morgen auch war, aber mit diesem peinlichen Moment konnte ich unsere Anspannung lösen und wir beide lachten zusammen los.

„Na komm, lass uns erst einmal was essen“, meinte er und begann damit, den Tisch zu decken. Als er fertig war, setzten wir uns. Auf dem Tisch stand ein kleines Radio, welches Evan nun einschaltete und leise Musik drang an unsere Ohren.

Ich nahm mir eines der lecker duftenden Croissants und beschmierte es mit Marmelade. Ich biss genüsslich hinein und schloss meine Augen. Verdammt, war das lecker!

Im nächsten Moment wurde das Radio automatisch etwas lauter, denn es war Zeit für die 10 Uhr Nachrichten, doch was ich dort hörte, ließ mir das Blut in meinen Adern gefrieren.

 

„Heute Morgen wurde die Leiche des berühmten Regisseurs Jeff Wadlow gefunden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Todeszeitpunkt beträgt ca. 3 Uhr und die Leiche wurde auf dem Dach des The Mark-Hotels gefunden. Wer irgendwelche Hinweise hat, soll sich bitte umgehend bei der Polizei melden.“

 

Es vergingen ein paar Minuten, in denen keiner von uns etwas sagte. Zu groß war der Schock, der uns sichtlich in den Knochen lag. Das Blut an Evans Hemd. Unser Regisseur und der Tatort auf dem Dach, auf dem auch Evan und ich gewesen waren. Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Alles sah danach aus, als hätten wir ihn auf dem Gewissen. Was war bloß letzte Nacht geschehen?!

Evan war der Erste gewesen, der seine Stimme wieder fand.

„Mach dir keine Sorgen. Es gibt bestimmt eine ganz plausible Erklärung dafür, warum mein Hemd voller Blut ist und am gleichen Ort, an dem wir gestern Abend waren, jetzt die Leiche unseres Regisseurs liegt. Es wird alles gut gehen, Melissa. Vertrau mir.“ Er nahm sanft meine Hand in seine, drückte sie etwas fester und streichelte mir mit dem Daumen über den Handrücken.

Wie konnte er in solch einem Moment so ruhig sein? Mein Körper zitterte wie Espenlaub und ich hatte das Gefühl, erneut die Kontrolle zu verlieren.

„Was ist, wenn wir wirklich etwas damit zu tun haben? Wenn wir ihn getötet haben, während wir… während wir nicht bei uns waren? Wir haben beide einen Blackout, mir ging es nach dem letzten Cocktail nicht gut! Evan, was ist, wenn in dem Getränk irgendwelche Drogen waren? Du hast doch gesagt, dass auf der Party Leute waren, denen du nicht traust!“ Am Ende hin wurde ich immer hysterischer. Ich redete mich total in Rage, denn mir blieb die Luft aus und ich fühlte mich plötzlich so unglaublich schwach und hilflos.

Evan legte sanft seine Hände auf meine Schultern und rüttelte mich leicht durch. „Melissa, beruhige dich! Es bringt uns nichts, wenn du jetzt in Panik ausbrichst!“

Ich schaute ihm in seine Augen, die Willenskraft und Stärke ausstrahlten. Ich beneidete Evan, dass er in solch einer Situation einen kühlen Kopf behielt und ich war ihm verdammt dankbar dafür.

„Was tun wir denn jetzt?“, fragte ich leise, nachdem ich mich etwas beruhigt hatte. Mein Blick war stur geradeaus gerichtet.

Evan saß bereits wieder auf seinem Stuhl und hatte mich keine Sekunde aus den Augen gelassen, immer bereit dazu, mich wieder zu beruhigen.

Seufzend lehnte er sich im Stuhl zurück. „Gute Frage… ich weiß es nicht.“

 

Wenige Minuten waren vergangen. Evan hatte sich ins Bad begeben, um sich dort zu duschen. Ich nutzte den Moment, um nach meinem Handy zu suchen. Ich musste Carrie Bescheid sagen, dass es mir gut ging, sonst machte sie sich nur unnötig sorgen.

Ich lief um das Bett herum und fand meine Tasche, die auf dem Boden in der Ecke lag. Schnell holte ich mein Handy raus und gab meinen Pin-Code ein.

15 Anrufe in Abwesenheit.

Sie waren alle von Carrie gewesen! Schnell tippte ich eine SMS ein, die ich dann auch sogleich abschickte.

 

Hey Maus,

es tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe. Ich habe die Nacht bei Evan verbracht, mach dir bitte keine Sorgen. Es geht mir gut. Melde mich später bei dir.

Lissy

 

Carrie musste von dem ganzen Schlamassel nichts wissen. Ich wollte sie nicht unnötig in Gefahr bringen, falls Evan und ich wirklich etwas mit dem Mord an Jeff zu tun hatten. Hinterher geriet sie noch ins Visier der Polizei, wobei sie wohl die erste Anlaufstelle wäre, da sie mit mir zusammen wohnte und noch dazu meine beste Freundin war.

Seufzend schloss ich die Augen und setzte mich auf die Bettkante. Wie konnte das alles nur passieren? Was hatte ich verbrochen, dass das Leben nur so ungerecht zu mir war?

Evan kam in diesem Moment ins Zimmer. Er hatte sich seine Jeans und seine Sneakers angezogen, sein Oberkörper lag frei, was verständlich war, denn sein Hemd konnte er unmöglich wieder anziehen.

Er ging um das Bett herum und schien etwas zu suchen. Ich kam nicht umhin, ihn mir etwas näher anzusehen. Wir hatten zwar miteinander geschlafen, aber ich hatte jegliche Erinnerung daran verloren. Ein bisschen gucken war ja nicht verboten, oder? Sein braunes Haar lag zerzaust auf seinem Kopf, an einzelnen Strähnen tropfte es und einzelne Tropfen suchten sich ihren Weg über sein Kinn, über seinen Hals und weiter über seine muskulöse Brust. Ich hatte zwar gewusst, dass sich unter seinem Shirt mehr verbarg, als nur ein flacher Bauch, aber dieser Anblick ließ mich doch etwas die Luft anhalten. Mein Blick wanderte zu seinen Armen, an denen sich ebenfalls einzelne Muskeln zeigten, was ich mir schon dachte, denn gestern Abend fiel es mir das erste Mal auf.

Ein Klingeln riss mich aus meiner Beobachtung. Ich schüttelte kurz den Kopf, um wieder klare Gedanken zu bekommen und schaute auf mein Handy. Carrie hatte mir geantwortet.

 

Hey Süße,

Gott sei Dank geht es dir gut! Ich hoffe, du hattest Spaß mit Mr. Salztrinker! Heute Abend erwarte ich dich mit ganz viel Chips und dann möchte ich ALLES wissen!

Carrie

 

„Ich habe mir Gedanken gemacht“, hörte ich Evans Stimme. Ich packte mein Handy in meine Tasche zurück und schaute ihn fragend an.

„Schieß los.“

„Ich habe einen Freund, der mir noch einen Gefallen schuldet. Er ist Krankenpfleger und kann herausfinden, ob wir Spuren von Drogen in uns haben. Mithilfe eines Bluttests kann er das schnell herausfinden“, erklärte er mir.

„Das ist doch super! Dann lass uns los gehen“, erwiderte ich und stand auf.

„Willst du nicht vorher duschen?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue nach.

Ich schaute an mir herunter und merkte, dass ich noch immer die Decke um mich geschlungen hatte. Eine leichte röte stieg auf meine Wangen.

„Du hast Recht“, sagte ich schnell und verschwand in Windeseile im Bad.

Nachdem ich mich geduscht und die Spuren der letzten Nacht erfolgreich weggespült hatte, zog ich mir mein schwarzes Kleid über und stieg in meine Sandaletten. Ich schaute noch einmal in den Spiegel und verließ dann das Bad. Evan saß auf dem Stuhl und hatte die Nachrichten laufen, doch von Jeff wurde nichts mehr berichtet.

„Werden sie nicht nach uns suchen? Die Schauspieler sind doch die ersten, die von der Polizei befragt werden. Immerhin waren wir auf der Party, auf die er zuletzt lebend war“, sagte ich besorgt.

„Mach dir keine Gedanken. Das wird sich wohl noch etwas in die Länge ziehen“, erwiderte er. „Können wir dann?“

Ich nickte leicht, schnappte mir meine Tasche und verließ mit ihm das Hotelzimmer.

„Findest du nicht, dass wir extrem auffallen, wenn wir so hier raus spazieren?“, fragte ich und deutete auf seinen freien Oberkörper.

Evan zuckte nur mit seinen Schultern. „Du hast es mir halt bei unserer heißen Nacht in Stücke gerissen“, grinste er.

Ich wurde knallrot und schlug ihm gegen seine Brust. „Du bist unmöglich!“

Der Aufzug hielt und wir stiegen ein. Sanft nahm er meine Hand in seine und verschränkte unsere Finger miteinander.

„Wir schaffen das. Gemeinsam.“

Ich schaute ihm in seine Augen, die solch eine Entschlossenheit wiederspiegelten, dass ich ihm einfach vertrauen musste. Evan wusste schon, was er tat.

Nachdem wir mit dem Aufzug nach unten gefahren waren, stiegen wir aus und wollten das Hotel verlassen, doch wir wurden von der Empfangsdame aufgehalten.

„Mister Peters! Miss Peters!“

Abrupt blieben wir stehen und ich blickte Evan leicht panisch an. Er drückte sanft meine Hand.

„Bleib ruhig, ich mach das schon“, flüsterte er sanft und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Geh schon mal raus.“

Ich blickte ihm noch einmal hinterher und verließ dann das Hotel.

 

Es waren nur wenige Minuten vergangen, doch die kamen mir wie Stunden vor, bis Evan endlich aus dem Hotel trat und sich auf mich zu bewegte. Ich rannte ihm entgegen und schmiss mich in seine Arme. Sanft hielt er mich im Arm fest und streichelte meinen Hinterkopf.

„Es ist alles gut, Melissa.“

Ich schaute ihm in die Augen und musste lächeln. „Ich bin froh, dass du da bist.“

Das entlockte auch Evan ein Lächeln.

„Na komm, lass uns gehen“, sagte er, nahm meine Hand und zog mich mit.

Er rief uns ein Taxi, in das wir einstiegen. Der Fahrer schaute uns etwas verdutzt an, brachte uns aber ohne einen Kommentar ins städtische Krankenhaus. Dort arbeitete Evans Freund.

Evan hielt die Tür offen und half mir beim Aussteigen. Er hielt meine Hand direkt fest und zog mich weiter Richtung Eingang. Als wir die Notaufnahme betraten, ruhten einige Blicke auf uns, die Evan gekonnt ignorierte und er zielstrebig weiter lief. Ich hatte kaum Zeit mir die verschiedenen Räume anzusehen. Nur der sterile Geruch in meiner Nase wurde immer intensiver.

„Wo arbeitet dein Freund denn?“, fragte ich dann doch mal nach. Nur aus reiner Neugierde.

„Wir sind gleich da.“ Mehr sagte er nicht dazu, sondern beschleunigte seinen Schritt noch etwas.

Einige Gänge später standen wir vor einer Tür, die jedoch verschlossen war. Evan holte sein Handy heraus und tippte eine Nachricht ein.

Wenige Minuten später bog ein junger Mann in weißer Kleidung um die Ecke. Als er uns sah, begann er zu Grinsen.

„Alter, Evan, wie läufst du denn hier rum? Willst wohl die Frauenwelt zum schwärmen kriegen“, sagte er und schlug mit ihm ein.

„Laber nicht so einen Mist, Dario. Ich brauch deine Hilfe“, erwiderte er.

Nun fiel sein Blick auf mich und sein Grinsen wurde breiter.

„Ist sie Schwanger von dir? Willst du’s vertuschen?“, fragte er lachend nach.

Ich schaute den jungen Mann vor mir geschockt an. Wie kam er bitte auf solch eine absurde Idee?

Evan seufzte und blickte mich an. „Entschuldige, er ist leider immer so.“

„Kein Problem.“

Dario schloss die Tür auf und ließ uns eintreten. Ich setzte mich mit Evan auf zwei Stühle, die vor einem Schreibtisch standen. Dario setzte sich an den Tisch und blickte uns ernst an.

„Und jetzt mal ernsthaft. Was für ein Problem habt ihr beiden?“

„Du musst uns sofort Blut abnehmen und uns auf verschiedene Drogen testen! Bitte stell keine Fragen, tu es einfach!“, meinte Evan und schaute Dario fest in die Augen.

 

Dario hatte uns sofort Blut abgenommen, ohne Fragen zu stellen. Die Blutwerte würden in einer Stunde bei ihm auf dem Tisch liegen. Ich saß auf der Liege, die ebenfalls im Raum stand und hielt mir meinen linken Arm. Ich hasste Spritzen und vor allem Blut. Ich musste mich immer zusammenreißen, dass ich nicht umkippte.

„Wollt ihr mir jetzt vielleicht mal sagen, was los ist? Nicht umsonst wollt ihr wissen, ob ihr Drogen im Körper habt“, versuchte Dario es abermals.

Ich seufzte. „Wir hatten beide einen Blackout, sind heute Morgen nackt nebeneinander aufgewacht und hatten beide einen Ring am Finger“, erklärte ich und hob zur Bestätigung meine Hand, sodass er den Ring sehen konnte.

Dario musste lachen. „Na, ihr seid mir ja welche. Einfach so geheiratet! Sowas kenne ich nur von Filmen!“

Evan schnaubte genervt auf.

„Ich hatte mir meine Hochzeit auch anders vorgestellt, glaub mir“, sagte er. Er rieb sich genervt seine Schläfen. Scheinbar hatte auch er Kopfschmerzen, denn mir ging es nicht anders.

„Naja, wie sieht es denn mit Gefühlen bei euch aus? Bleibt ihr verheiratet?“, fragte Dario plötzlich und ich wurde knallrot im Gesicht.

Darüber hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht! Über meine Gefühle für Evan war ich mir im Klaren, doch wie sah es bei Evan aus? Und wollte ich überhaupt mit ihm verheiratet sein? Mein Herz schlug schneller gegen meine Brust, denn ich wollte unbedingt wissen, wie Evans Antwort war.

„Ich denke nicht, dass die Ehe rechtskräftig ist, wenn wir beide wirklich mit Drogen in Kontakt gekommen sind“, erwiderte er darauf.

Irgendwie versetzte mir diese Antwort einen Stich ins Herz. Also wollte er es nicht? Er hatte keinerlei Gefühle für mich? Ich senkte meinen Blick, als plötzlich die Tür aufging und jemand ins Zimmer trat.

„Hier sind die Blutergebnisse“, sagte der junge Mann.

„Danke, Steffen, du hast einen gut bei mir“, kam es von Dario, der den Umschlag entgegen nahm.

„Kein Problem, für dich doch immer!“, zwinkerte er ihm zu und verließ wieder das Zimmer.

Grinsend schaute Evan seinen Freund an. „Fans?“

Schulterzuckend riss er den Umschlag auf und las sich die Ergebnisse durch.

„Tut mir wirklich leid, euch das jetzt sagen zu müssen, aber: Ihr habt beide ein positives Ergebnis vorliegen.“

Geschockt riss ich meine Augen auf. Evan schnaubte verächtlich aus.

„Was für eine Droge?“, fragte er.

„Ecstasy. Das erklärt auch, warum ihr beide einen Blackout hattet und wieso ihr solche Kopfschmerzen habt. Mit der Droge ist echt nicht zu Spaßen und an eurer Stelle würde ich die Polizei darüber informieren. Vielleicht haben sich noch mehr Opfer gemeldet.“



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