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Wahre Liebe

You and Me ♥
von

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Kapitel 15

Langsam öffnet die junge Balletttänzerin ihre Augen, blinzelt für einen Moment in den Raum hinein, ehe sie ihre Lider wieder schließt. Für einen Augenblick lauscht sie in die Stille des Zimmers, versucht aus einem der anderen Räume irgendwelche Laute oder Geräusche zu hören, denn Stille ist bei jemandem wie Ino, als Mitbewohnerin, ein Ding der Unmöglichkeit, gar schon eine Rarität. Als Sakura dennoch nichts hören kann öffnet sie ihre Augen wieder und blickt sich im hellen Lichtgefluteten Zimmer um. Sie ist definitiv nicht bei sich im Zimmer geschweige denn in ihrer Wohnung, dafür ist der Raum zu groß und zu leer. Ein Punkt der sie verunsichert und zugegebener Maßen auch etwas ängstigt. Aber vielleicht ist sie auch bei Sasuke. Eine Möglichkeit die sie definitiv beruhigen würde und sich hoffentlich gleich bestätigen wird. Erneut blickt sie sich in dem Raum um, setzt sich in dem Bett auf, aber nichts in diesem Raum kommt ihr bekannt vor. Es ist nicht sein Schlafzimmer, das Bett steht an einer anderen Stelle und es sind auch andere Farben an den Wänden. Auch wenn sie nur kurz einen Blick in das Schlafzimmer des Schwarzhaarigen geworfen hat, als sie seine Wohnung erkunden durfte, hat sich dieses doch sehr in ihren Kopf eingeprägt und zeigt ihr nun zu deutlich, dass sie nicht bei dem Uchiha ist.
 

Aber wo ist sie dann? Wie kommt sie hier her? Warum hat sie noch ihr Outfit vom Vortanzen an? Sie weiß noch, dass sie vom Vortanzen gut gelaunt zum Treffpunkt mehr oder weniger gelaufen ist. Sie hat die letzte Straße überquert und wollte dann Sasuke anrufen um ihm einen kleinen Streich zu spielen, zu behaupten, noch ein paar Minuten zu brauchen und ihm dann im nächsten Moment, die Augen zu halten, wie es Kinder immer gerne tun. Aber nachdem sie seine Nummer gewählt hat ist alles schwarz, von einer Sekunde auf die andere fehlen jegliche Erinnerungen an weitere Ereignisse. Nur das Geräusch von quietschen Reifen, ein süßlicher Geruch und das Gefühl von einem Arm der sie packt und nach hinten zieht, schwingt in ihrer Erinnerung mit. Panisch blickt sie sich um, als ihr klar wird dass sie von der offenen Straße weg, verschleppt wurde, weswegen sie dieses Zimmer nicht wiedererkennt. Diese Erkenntnis bändigt nicht gerade ihr Angstgefühl und ihre Verunsicherung sondern verstärkt sie nur umso mehr.
 

Schnell richtet sie sich aus ihrer zusammengesunken Sitzposition auf und wendet sich zu ihrer linken, blickt durch das große Fenster hinaus und auf die nähere Umgebung, welche sie von dort aus erspähen kann. Große gepflegte Gärten, welche ebenso große Häuser, beinahe wenn nicht gar so groß wie Villen und Anwesen, umgeben. Für einen Augenblick erstaunt sie dieser Anblick und auch die Größe des Raumes in dem sie sich hier befindet, lässt darauf schließen dass sie ebenso in einer Villa festgehalten wird. Für einen Moment richtet sie ihren Blick auf die nahe Umgebung vor dem Fenster, Schnee bedeckt das Dach, welches direkt anschließt und das Gebäude zu ihrer linken und ihrer rechten Seite abdeckt, ein leichtes Gefälle in Richtung des Gartensaufweist. Hastig greift sie nach dem Griff der Fensterverriegelung, um das Fenster zu öffnen und auf das Dach hinaus zu klettern, ganz egal wie viel Schnee dort liegt und wie kalt es ist. Sie hat keine Ahnung wie lange sie schon hier ist, aber es ist definitiv zu lange und sie weiß auch nicht, wer sie verschleppt hat, geschweige denn was er von ihr will, was er ihr antun wird. Sie will sofort hier raus, sie will hier weg. Doch egal in welche Richtung sie den Hebel dreht drückt und hebt, das Fenster geht einfach nicht auf. Verzweifelt rüttelt sie daran, rüttelt am Fensterrahmen und klopft schließlich mit den Fäusten dagegen, während sich Tränen in ihren Augenwinkeln sammeln. Sie hat genug Serien gesehen um zu wissen, wie das hier enden kann. Sie will hier weg. Verzweifelt, aber einsichtig dass es nichts nützt, hört sie auf gegen das Glas zu schlagen, lässt ihre Hand daran runter rutschen und lehnt ihre Stirn gegen die Scheibe, schließt verzweifelt die Augen, die Tränen fließen ihre Wangen hinab. Sie will zu Sasuke.
 

Warum ist sie hier? Sie ist niemandem von Nutzen! Man kann kein Geld für sie erpressen. Sie ist nur Balletttänzerin, sie hat keine besonderen Fähigkeiten die jemandem helfen könnten. Langsam hebt sie ihren Kopf an, betrachtet nicht die Umgebung sondern sich selbst durch die kaum erkennbare Spiegelung. Sie will zu Sasuke. Sie will sich in seine starken Arme werfen und sich an ihn krallen, sich sicher wissen. Stumm wischt sie sich mit den Ärmeln ihres Oberteils über die Augen und wendet ihren Blick dann um auf das kahle Zimmer. Die Wände sind in einem gelbbraunen Ton gehalten, vielleicht ein Ockerfarbton und außer einem großen Bett, auf welchem sie sitzt und einem breiten, großen Schrank steht nichts in dem großen, leeren Raum. Zögernd wendet sich die Rosahaarige um und lässt ihre Füße von der Matratze zu Boden rutschen. Suchend blickt sie sich nah ihrer Tasche um, welche sie bei sich hatte, als sie wenige Meter hinter Sasuke stand, doch entdecken kann sie diese nicht.
 

Die Haruno erhebt sich von dem Bett, richtet sich zu ihrer vollen Größe auf und blickt sich erneut in dem Raum um. Eine Tür führt aus dem Zimmer, ins Ungewisse was dahinter liegt. Sie konzentriert sich aber auf den Schrank an der anderen Wand des Raumes. Leise und mit Bedacht, tapst sie zu diesem hinüber, bemüht keine Geräusche zu verursachen die ihr Verschlepper hören könnte. Sie öffnet die Türen des Kastens und blickt ins Innere, irgendwo muss es doch irgendetwas geben, dass ihr ermöglicht Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen, dass sie einen Hilferuf durch das Fenster übermitteln kann, denn außer Sasuke wird keiner bemerken, dass sie fehlt. Ino wird denken, dass sie mit dem Uchiha eine schöne Zeit hat und sie einfach nur vergessen hat und sonst hat sie nicht so viel Kontakt zu wem anderen, dass es komisch wäre wenn sie sich ein paar Tage nicht meldet. Und Sasuke? Womöglich denkt er, dass sie einen Unfall hatte und deswegen nicht zum Treffen gekommen ist. Vielleicht klappert er alle Krankenhäuser ab, während sie hier sitzt, unversehrt und ängstlich.
 

Leise seufzt sie auf, es wird etwas dauern bis er bemerkt, dass etwas nicht stimmt, außer er hat sich umgedreht, als man sie in den Wagen gezerrt hat. Sie hat keine Ahnung und auch ihre Hoffnung verschwindet, als sie die letzte Kastentür öffnet und auch diese leer vorfindet. Nirgendwo einen Stift oder einen Zettel entdecken kann, nicht einmal Post-It oder Kleiderbügel. Gar nichts. Leise schließt sie die Kastentüren wieder, wendet sich zu ihrer Linken um. Wie ein verschrecktes Reh mustert sie die Tür, welche dort in der Wand eingelassen ist und den einzigen Ausweg aus diesem Raum darstellt. Langsam nähert sie sich der Tür. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder sie ist verschlossen oder sie ist nicht verschlossen. Wenn nicht, was unlogisch wäre, immerhin wurde sie nicht gefesselt, könnten hinter dieser Tür die unterschiedlichsten Dinge auf sie lauern. Eine verbrecherische Gang, ein Serienmörder, ein Psychopath. Unsicher bleibt sie vor der Tür stehen, legt ihren Kopf an das Holz, drückt ihr Ohr gegen die Tür und lauscht einen Moment lang. Tapfer nimmt sie einen tiefen Atemzug und legt ihre Hand auf die Türklinke, als sie nichts von hinter der Tür hören kann. Ihr Körper ist erfüllt von Angst und Panik, bereit das einzige zu tun was in diesem Moment logisch ist, wenn sich die Türe öffnen lässt. Laufen, so schnell und soweit sie kann. Gleichzeitig fühlt sie sich von dieser Angst und Panik wie gelähmt, als könnte sie die Beine nicht bewegen. Barsch schüttelt sie den Kopf. Was würde Sasuke von ihr denken, wenn er sie jetzt sehen könnte? Wenn sie sich ängstlich in eine Ecke kauert und auf Rettung wartet, anstatt einen Fluchtversuch zu unternehmen. Sie beißt sich auf die Unterlippe und übt leichten Druck auf die Türklinke aus, bewegt sie ein Stückchen nach unten.
 

Erschrocken hält sie Inne als sie dumpfe Schritte hört, die langsam lauter werden. Vorsichtig lässt sie die Türklinke los, ehe sie schnell aber leise über den Boden zum Kasten tapst und schnell die Türen von diesem öffnet, sich in diesen setzt und die Türen wieder schließt, sich ängstlich in die Ecke kauert und sich gegen das Holz drückt. Nur Sekunden später öffnet sich die Zimmertür, da es keine Geräusche vom Schlüssel im Schloss zu hören gibt, deutet daraufhin dass die Tür unverschlossen ist, eine Tatsache über die sie sich wohl Gedanken machen würde, wenn die Schritte nicht das Zimmer betreten würden und in diesem kurz verstummen. Die Haruno hält im Schrank die Luft an, während die Schritte wieder ertönen und zeigen das eine Person im Zimmer auf und ab wandert, sich dem Kasten nähert. Als die ersten Türen geöffnet werden, zuckt sie zusammen, auch wenn es nicht die Türen zu dem Kastenteil waren in dem sie sich versteckt. Im Grunde genommen ist es egal, ob sie draußen auf dem Bett sitzt oder hier im Schrank, er wird sie so oder so finden. Erneut zuckt sie zusammen, als die nächsten Türen des großen, dreiteiligen Schranks geöffnet werden. Sie weiß nicht ob es ihr nicht mehr Angst macht, dass die Türen nicht aufgerissen werden und davon zeugen, dass man hektisch nach ihr sucht, sondern langsam, sogar vorsichtig geöffnet werden.
 

Ihre Beine umklammernd starrt sie die Türen an, den Gedanken, dass sie dabei wie ein kleines Mädchen, dass etwas angestellt hat und Schimpfe erwartet, im Schrank sitzt, verdrängt sie sogleich, als die Türen geöffnet werden und sie in ein männliches Gesicht sieht, welches ihr sogar bekannt vorkommt. Dunkelblonde Haare fallen ihm ins Gesicht. Sie kennt ihn definitiv. Es dauert ein paar Sekunden bis sie ihn wieder erkennt. Einen der Agents, welche sie damals abgefangen haben und ihr erzählt haben, das Sasuke der Mafia angehört. Er ist vom FBI. Diese Erkenntnis sollte für ein Gefühl der Erleichterung sorgen, doch das tut es nicht. Irgendetwas stört sie, hindert sie daran aufzuspringen und sich ihm um den Hals zu werfen, vor Freude befreit worden zu sein. Stumm betrachtet er sie, leger gekleidet in einen simplen Pullover, statt in eine der schusssicheren Westen, welche die Polizei doch immer trägt, wenn sie ein Haus stürmt.
 

Mit einem Mal ist ihr klar was hier los ist. Die beiden Agents haben sie verschleppt, sie sind nicht hier um sie zu retten, wegen ihnen ist sie hier. „Was wollen Sie von mir?“, erkundet sie sich schließlich und klingt nur halb so ängstlich wie sie sich fühlt. Ist das nun die Rache dafür, dass sie ihnen nicht geholfen hat, Sasuke ins Gefängnis zu bringen, sondern sich für ihn entschieden hat? „Wir wollen nichts von Ihnen. Sie sind nur unser Druckmittel, Sie haben also nichts zu befürchten.“, erklärt er ihr ruhig, versucht sie so auch zu beruhigen. „Sobald Sasuke Uchiha sich gestellt hat, lassen wir sie frei.“, gibt er weiter von sich. Die Rosahaarige wird sogleich hellhörig. Es geht um Sasuke? Es geht darum ihn einzusperren? „Das wird er niemals tun.“, antwortet sie darauf. „Sasuke ist ein freundlicher und guter Mann, und er hat nichts von den Dingen die sie ihm vorwerfen und unterstellen getan. Es gibt nichts wofür er sich stellen müsste!“, verteidigt sie den Schwarzhaarigen. Die Agents haben wohl noch immer nichts gegen ihn in der Hand und benutzen sie deswegen als Druckmittel, um ihn dazu zu zwingen sich zu stellen. Aber er hat nichts getan, er hat sich nichts zu Schulden kommen lassen, weswegen er eingesperrt werden würde.
 

„Ich habe Ihnen etwas zu Essen gebracht und auch Ihre Sporttasche hergestellt. Etwaige Smartphones und ähnliche Geräte zur Kontaktaufnahme wollten wir Ihnen abnehmen, aber allem Anschein nach, hatten Sie nichts dabei. Dem Zimmer direkt gegenüber liegt ein Bad und wenn Sie sich trauen, können Sie auch gerne runter kommen.“, gibt Agent Williams von sich und versucht ihr freundlich zuzulächeln, ehe er sich abwendet und das Zimmer wieder verlässt. Stumm starrt Sakura ihm einen Moment lang nach, ehe sie ihre Beine fester umklammert und ihren Kopf an ihre Knie bettet. Verzweifelt die Augen schließt, sie will zu Sasuke.
 


 

~>*<~
 

Aufgebracht fährt er sich mit der Hand in sein Haar, dreht sich auf dem Absatz um, als er nur noch Zentimeter von der Wand entfernt ist und geht die Fensterfront entlang zurück. Der Boden sollte schon bald die ersten Abnutzungsanzeichen zeigen, so wie der Mann die Fensterfront entlang tigert, immer wieder auf und ab geht. Ungeduldig, aufgebracht und auch irgendwo sehr verzweifelt. Er seufzt angestrengt und dreht sich wieder um. Er weiß einfach nicht was er tun soll. Seit Stunden schon versucht er eine Lösung zu finden und läuft deswegen unruhig in seinem Büro auf und ab. Er findet keine Ruhe, weiß auch nicht wie ihm das möglich sein soll. Sie ist weg! Sie stand hinter ihm und dann war sie plötzlich weg. Er hat die ganze Nacht kein Auge zu getan, hält es nicht einmal in seiner Wohnung aus, die nach der langen Zeit nun nur noch nach ihr riecht und wo er sie immer vor seinem inneren Auge tanzen sieht.
 

Aber das tut sie nicht. Er hat keine Ahnung wo sie ist, ob sie überhaupt noch in der Nähe ist, in der Stadt oder gar in diesem Staat ist. Und das nur wegen ihm. Das ist alles seine Schuld. Er wurde immer unvorsichtiger sobald es um sie ging, er hat seine Umgebung nicht mehr so aufmerksam beobachtet, wenn sie bei ihm war. Er war immer auf sie konzentriert. Möglicherweise wurden sie schon viel länger beobachtet und er hat es einfach nicht bemerkt, weil er von ihr so fasziniert war und deswegen wurde auch sie entführt, weil sie wissen ihn damit zu treffen. „Verdammt.“, murrt er leise, während er sich umdreht. Man hätte das alles verhindern können, er hätte das alles verhindern können! Hätte er sich doch nur nicht umgedreht. Er wusste, dass sie diese Straße runter kommen würde, zum Treffpunkt. Die ganze Zeit hat er aufmerksam die Straße entlang gesehen, um sofort zu wissen wenn sie kommt, aber als er realisiert hat wie sehnsüchtig er dabei wirken muss, hat er den Blick abgewendet und sich umgedreht, sich ein bisschen bewegt. Nur drei Minuten später war dann das Reifenquietschen zu hören. Seine Finger krallen sich in seinem Haar fest. Er hätte direkt beim Vortanzen auf sie warten sollen. Sie einfach abholen sollen, dann würde sie nun nicht irgendwo sein sondern sicher Zuhause sitzen oder auch bei ihm sein.
 

Natürlich ist Sasuke klar, dass es bei ihrer Entführung um ihn geht, nur um ihn und sonst niemanden. Sie ist immerhin nur Ballerina und stammt nun auch nicht aus sonderlich reichen Verhältnissen ab, niemand hätte Interesse daran sie zu entführen, wenn er nicht an ihn ran kommen wollte. Und genau dieser Punkt lässt ihn so verzweifeln. Nur wegen ihm muss sie das alles nun durchleiden, wird verängstigt irgendwo festgehalten und wird womöglich von angsteinflößenden Gedanken, was die Entführer mit ihr machen, ihr antun könnten, geplagt.
 

Erneut seufzt er auf. Seine Beine tragen ihn bereits wieder die Fensterfront zurück zur anderen Seite des Büros. Das schlimmste bei der ganzen Sache ist, dass es wegen ihm ist und er dennoch nichts machen kann, auch wenn er die Frau, die die Entführung direkt hinter seinem Rücken beobachtet hat, zur Polizeistation begleitet hat, wo sie die Entführung angezeigt oder berichtet hat. Wieder krallen sich seine Finger in seinen Haaren fest. Sie war nur wenige Meter hinter ihm. Nur wenige Meter! Und er kann nichts tun um sie zurück zu holen, zu befreien, zu retten. Die Suche nach dem Auto war vollkommen sinnlos, da die Straßenecke nicht von Kameras eingefangen wurde und in New York nach schwarzen Transportern zu suchen ist auch total sinnlos, von diesen fahren jeden Tag sicherlich tausende durch die Straßen.
 

Wenn er nur wüsste wer sie entführt hat. Dann wüsste er in welche Systeme sich seine Leute hacken müssen, wessen Bewegungen zurückverfolgt werden müssen, bei wem man nach einem guten Versteck suchen müsste. Aber da es um ihn geht könnten es so viele Personen oder Organisationen sein. Möglicherweise ist es die Russenmafia, die es nicht gerne sehen, dass Sakura, als Halbrussin, sich mit ihm abgibt und ihm auch so nahe zu sein scheint, oder aber vielleicht versuchen sie auch aus ihr Informationen und Wissen herauszuquetschen. Ihm wird sogleich ganz schlecht. Hoffentlich haben die Russen sie nicht! Die würden ihr, was weiß er alles antun, um an Informationen zu kommen. Egal wie stark sie ist, das würde sie nicht verkraften. Danach wäre sie nicht mehr sie selbst.
 

Es könnte auch jede andere Mafia sein, mit der sie nicht so gut stehen, oder irgendeine andere Organisation, die auf Macht spekuliert und sich über ihn einen Weg zu dieser sucht. Möglicherweise steckt auch ein Geschäftspartner dahinter, welcher glaubt dass er über Sasuke leichter an das kommt was er will. Nur der junge Uchiha hat keine Ahnung von diesen Geschäften, da sein Bereich sich viel mehr auf die Tarnfirma erstreckt. Es gibt so viele, mögliche Drahtzieher, die hinter der Entführung stecken können. Er will gar nicht daran denken oder sich vorstellen, dass sie bei einer anderen Mafia ist und was diese mit ihr machen würden.
 

Erneut vibriert das Smartphone auf seinem Schreibtisch. Sakuras Smartphone, welches seit den Morgenstunden in regelmäßigen Abständen vibriert und eine neu eingegangene Nachricht anzeigt. Verzweifelt bleibt er stehen und fährt sich mit den Händen in die Haare, krallt sich dort fest und wendet sich zum Raum vor ihn um. Ino macht sich Sorgen, weil Sakura nicht reagiert. Bis heute Morgen, hat sie sicherlich noch gedacht, dass die Haruno bei ihm ist und einfach auf sie vergessen hat, aber jetzt scheint sie auch das nicht mehr zu glauben. Und er hat keine Ahnung was er machen soll, ob er Ino sagen soll und kann, das Sakura entführt wurde, wegen ihm. Er weiß nicht wie sie darauf reagieren wird, ob sie der Rosahaarigen dann nicht doch von ihm abraten würde.
 

Er weiß nicht was er machen soll, er will einfach nur Sakura wieder haben, aber ohne zu spezifizieren oder die möglichen Drahtzieher eingrenzen zu können, kann er seine Leute auch nicht nach ihr suchen lassen. Warum Sakura? Ja, er gehört zur Mafia, wird sogar als Boss bezeichnet, aber selbst die Polizei und das FBI wissen, dass er im Grunde kaum mit der Mafia zu tun hat, vor allem nicht mit der kriminellen Seite, von all diesen Geschäften hat er keine Ahnung. Diesen Punkt haben sie quasi ausgelagert da auch Itachi sich nicht die Hände mit so etwas schmutzig machen will. Genau diese Informationen gibt auch Kakashi weiter. Im Grunde haben Sasuke und sein Bruder eine weiße Weste und sich nichts zu Schulden kommen lassen, auch wenn sie Mafia-Bosse sind. Sie führen einfach nur das Unternehmen Mafia.
 

Schweigend betrachtet er das Handy der Rosahaarigen, welches neben seinem, auf der linken Seite neben seinem Laptop liegt. Jedes Mal wenn sich sein Smartphone oder der Laptop meldet, stürmt er beinahe schon zum Tisch hin. Das ist immer das einzige Mal, dass er von seinem auf und ab tigern absieht und sich von der Fensterfront entfernt. Gequält seufzt er auf und wendet sich um, um aus der Fensterfront nach draußen auf New York City hinab zu blicken. Bis jetzt kamen keine wichtigen Anrufe oder E-Mails bei ihm an, alle die nicht Sakura betreffen sind unwichtig und bis jetzt, wartet er eigentlich nur auf einen Erpresser-Anruf oder eine Erpresser-E-Mail. Er will endlich wissen was die von ihm wollen, damit er so schnell wie möglich Sakura zurückholen kann. Die Hände in den Hosentaschen versenkt, lässt er seinen Blick über die Stadt schweifen, welche noch immer in die dicke Schneeschicht gehüllt ist. Er kann ihr Gesicht vor seinem inneren Auge sehen, die Faszination, das Erstaunen, der Unglauben und die Freude, welche sich in ihrem lächelnden Gesicht abgezeichnet haben als die ersten Schneeflocken des Winters auf die Erde hinab gefallen sind. Seine Hände ballen sich zu Fäusten, wer weiß ob er dieses Lächeln jemals wieder sehen wird? Was wenn sie, sobald sie befreit wurde, nichts mehr mit ihm zu tun haben will? Ihr das einfach zu gefährlich ist?
 

Kurz ertönt das Geräusch eines Tropfens, welches die Stille in dem Raum unterbricht und eine eingegangene E-Mail ankündigt. Schnell dreht er sich um und macht die drei Schritte auf den Schreibtisch zu, beugt sich leicht vor, stützt sich mit der linken Hand auf der Arbeitsfläche ab. Kurz bewegt er die Computermaus um den Bildschirmschoner verschwinden zu lassen und direkt den Betreff sowie den Absender der E-Mail zu fixieren. Schnell klickt er auf die E-Mail und diese öffnet sich sogleich in einem neuen Fenster. Sein Herz pocht laut und schnell in seiner Brust, als er über die Zeilen der Mail mit dem Betreff >Wichtig< fliegt.
 

Wenn Sie Ihre Freundin wieder haben wollen, stellen Sie sich für Ihre Taten dem FBI.
 

Sein Blick fixiert den Absender, ein Name steht in der Mail-Adresse der ihm bekannt vorkommt und doch nichts sagt. Kraftvoll und vor allem wütend, schlägt seine Hand rechts von seinem Laptop auf den Schreibtisch auf. Scharf zieht er die Luft ein. „Verdammt!“, ruft er laut und wütend aus, während sein Arm mit einer fließenden Bewegung über den Schreibtisch fährt und alles von der Arbeitsplatte fegt. Ein paar Dinge klirren, als sie am Boden aufkommen, die anderen landen mit einem schweren dumpfen Aufprall am Boden. Vor Wut schnaufend richtet er sich wieder auf, seine Hände finden wieder den Weg in seine Haare.
 

Plötzlich wird die Tür hinter ihm aufgerissen, sodass auch er sich schnell umdreht um zu sehen, wer da so plump in diesem ungünstigen Moment in sein Büro stürmt, um ihn wenn nötig auch zusammen zu stauchen. Bedrohlich wendet er sich wieder zur Tür, seinem Schreibtisch gegenüber, um. „Was ist denn hier los?“, ertönt die ungläubige Stimme seines Bruders, während dieser den Raum betritt. Sasukes Wut auf den Eindringling verfliegt sogleich, und Verzweiflung zeichnet seinen Blick als er seinen großen Bruder ansieht. Überrascht blickt dieser ihm entgegen. Ein frustriertes Schnauben kommt über die Lippen des Dunkelblauäugigen, als er sich wieder mit den Händen in seinen Haaren festkrallt. Itachi überblickt für einen Moment das Chaos auf der rechten Seite des Tisches, welcher abgesehen von dem Laptop und den beiden Smartphones nun vollkommen leer ist, ehe er seine Aufmerksamkeit auf den Laptop lenkt, diesen sogleich als Ursache identifiziert und die Zeile in der Mail liest.
 

Unsicher kommen die Absätze von Stöckelschuhen am Parkettboden des Raumes auf und nähern sich langsam dem Chaos neben dem Schreibtisch. Sasukes Blick heftet sich auf seine Sekretärin, welche soeben neben der Unordnung in die Knie geht um diese wieder aufzuheben. „Lassen Sie das liegen, das können Sie später machen. Ich will sofort Kakashi und Kiba sprechen.“, weist er seine Sekretärin mit dunkler Stimme an, welche sich direkt wieder erhebt, eingeschüchtert nickt und den Raum verlässt, die Türe hinter sich schließt.
 

„Was hat das zu bedeuten, Sasuke?“, erkundet sich Itachi und betrachtet seinen Bruder eingehend. „Ich wollte mich gestern mit Sakura treffen, dann habe ich Reifenquietschen gehört und als ich mich umgedreht habe, lag ihr Handy auf dem Boden und eine Frau kam zu mir gelaufen und sagte das Sakura in ein Auto gezerrt wurde.“, berichtet der jüngere Uchiha kurz und streicht sich angestrengt durch die Haare. „Hätte ich mich doch nur nicht kurz davor umgedreht, dann wäre sie jetzt hier!“, schimpft er aufgebracht mit sich selbst. „Nein, Sasuke, dafür kannst du nichts.“, redet Itachi sogleich beruhigend auf ihn ein. Stumm betrachtet der Jüngere seinen Bruder, ehe er den Kopf schüttelt und sich abwendet. Im nächsten Moment klopft es und die Tür geht auf. „Was ist denn hier los?“, kommt es erstaunt von Kakashi. Schweigend richtet sich der ältere Uchiha wieder auf und schiebt dem Grauhaarigen den Laptop zu, welcher sogleich die Nachricht liest. „Wer ist der Absender?“, knurrt Sasuke, „Ich habe den Namen schon mal gehört. Wer ist das?“ Für einen Moment betrachtet Kakashi den Absender nachdenklich. „Malone ist vom FBI.“, bemerkt er schließlich. „Genau, das war es. Er und sein Kollege haben Sakura vor einiger Zeit abgefangen.“, fällt es Sasuke direkt wieder ein. „Ich will wissen wo er ist und wo sie Sakura hingebracht haben und sorge dafür, dass sofort interne Ermittlungen oder wie das heißt, in die Wege geleitet werden.“, weist der junge Uchiha mit dunkler Stimme an. Der Grauhaarige nickt kurz, ehe er wieder durch die Tür verschwindet und Kiba sogleich eintritt.
 

„Was gibt es?“, im ersten Moment stockt der Braunhaarige, als er den Kram der sonst auf dem Tisch des Mafia-Bosses liegt, am Boden entdeckt. Leise seufzt Sasuke auf. Kiba bleibt vor dem Schreibtisch stehen. „Sakura ist gestern Nachmittag entführt worden. Was sollen wir Ino sagen?“, fasst der junge Schwarzhaarige sich kurz und betrachtet seinen Freund, welcher fassungslos den Blick erwidert.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey :)

Da hätten wir also die Auflösung: Die Entführer sind die FBI-Agents, welche sie schon einmal angesprochen haben.
Nicht Karin (die hatte ich nur namentlich erwähnt) und auch nicht Sai (rein logisch gesehn, warum sollte er sie entführen, nur weil sie ihn hat abblitzen lassen?)

Ja, was soll ich noch groß zu dem Kapitel sagen?

Und ich darf euch mitteilen, dass es mit dieser Geschichte auch langsam schon dem Ende zu geht.
Ich hoffe ihr seid mir deswegen nicht böse. >.<

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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  dragonfighter
2016-11-04T18:29:12+00:00 04.11.2016 19:29
Super Kapitel!
Die arme Saku :/
Als erstes dachte ich wirklich, es wäre Sai, doch das kam mir wiederum völlig unnötig vor.
Eher hatte ich wirklich erwartet, das es die Russenmafia sind und war sogar sehr überzeugt davon, da Sakura immerhin mit ihrer Mutter und ihrem Bruder, nach Amerika geflohen ist.
Auch an die FBI habe ich für kurz gedacht, doch so sicher war ich mir bei denen nicht...
Na jetzt weis ich es ja 😅

Von:  Schneekaetzlein
2016-02-26T21:19:08+00:00 26.02.2016 22:19
Hey,
ich haette Sai erwartet, als Rache.
Bin neugierig, wie Sasuke sie da herausholt und was Ino erzaehlt wird.

Lg
Schnee
Von:  franny
2016-02-13T23:18:08+00:00 14.02.2016 00:18
Hey,
fand das Kapitel wieder einmal sehr schön. Ich muss sagen ich hatte einen leichten Verdacht dass das FBI hinter der Entführung steckt! :-) bin gespannt auf das nächste Kapitel. Mach weiter so :-)
Glg franny
Von:  Danimaus
2016-02-13T21:14:53+00:00 13.02.2016 22:14
Hey meine Liebe ,
sorry das ich erst jetzt schreibe , hatte aber nicht viel Zeit in den letzten Tagen . Ein tolles Kapitel . Hätte nicht gedacht , dass Sasuke so verzweifelt sein kann . MAch weiter so . Ich freu mich deine Dani
Von:  Lullaby007
2016-02-13T09:04:18+00:00 13.02.2016 10:04
Hach ja, deine FFs sind doch immer was besonderes*-*
Wenn es sie als Bücher gäbe, hätte ich sie alle:)
Wieder mal ein prima Kapitel, wie nicht anders zu erwarten;)...auf die FBI-Spackos (sry wegen der Ausdrucksweise) hätte man auch kommen können, ist wirklich das am nahegelegensten..aber trotzdem liebe ich es, stets und ständig wieder überrascht zu werden und du hast es prima hinbekommen, die erst aus meinem Kopf zu verbannen, damit die Spannung weiter erhalten bleibt:) diese Doppelagentengeschichte mit Kakashi wirkt daher echt abgerundet und ich bin gespannt, wie die Sache ihren Lauf nimmt..:)
Dann scheint das ja jetzt der dramatische Wendepunkt zu sein..*seufz* meinetwegen hätte es noch ewig so weitergehen können..ich bin echt ein Fan von diesen Romanzen, die sich fast schon quälend langsam weiterentwickeln und aus denen dann, nachdem auch wirklich die letzten süßen Gefühle in den Protagonisten erwacht sind, die einzig wahre Liebe wird...*-* hoffnungslos romantisch:')
Na gut genug geschwärmt..ein super Füllkapitel..es hält den Handlungsverlauf stabil, deckt ungeklärte Fakten auf und bereitet auf den Endspurt vor:) freu mich, dass Sasuke innerlich so rasend vor Wut ist, dass er seine Sorge kaum unterdrücken kann..passt iwie zu seinem Originalcharakter
Die eiserne Selbstbeherrschung bröckelt also langsam;)
Bin mal gespannt, wie es Sakura in der Zeit ergeht und ob sie vllt flüchten kann
Alles in allem ein gelungenes Kapitel:)

Glg lullaby
Von:  Tini1996
2016-02-12T05:52:30+00:00 12.02.2016 06:52
Super kapitel^^
Da bin ich sehr gespannt was jetzt noch passiert,
und wie lange sakura da bleiben muss
Ganz liebe grüße, sasusaku2
Von:  Cosplay-Girl91
2016-02-11T23:34:28+00:00 12.02.2016 00:34
Tolles Kapitel :)
Mach weiter so.
FBI also... böse Jungs. Sakura hatte sich so sehr auf ihr Date gefreut.
Schade das sie bald zu Ende ist. Ich hoffe es dauert noch ein bisschen
Arme Sakura, armer Sasuke
Mach weiter so.
LG
Von:  DarkBloodyKiss
2016-02-11T21:02:59+00:00 11.02.2016 22:02
Hi Nabend ^^

Super mega tolles Kappi !!!!!
Super schön geschrieben !!!!!
Das hätte ich wirklich am allerwenigsten vom FBI erwartet !!!!!
Hatte eher die Mafia im Verdacht !!!!!
bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!!!


gglg & einen ganz ganz tollen Donnerstag Abend DarkBloodyKiss ^^
Von:  RinHaruno
2016-02-11T17:27:13+00:00 11.02.2016 18:27
Das war echt ein klasse Kapi. :) Bin echt gespannt wie es weiter geht. :D
Hätte aber echt nicht gedacht, dass das FBI hinter der Enführung steckt... Karin hätte ich das noch eher zu getraut, aber nicht dem FBI. :/ Aber bestimmt, sind das auch welche von der Mafia, bestimmt von der russischen Mafia.
Bin echt gespannt. Das so ne klasse FF. :)

LG
Von: abgemeldet
2016-02-11T17:22:10+00:00 11.02.2016 18:22
Meine Vermutung war richtig! Das FBI steckt also tatsächlich hinter der Entführung - zum einen dachte ich mir das, weil die ja schon einmal für Ärger gesorgt haben, aber zum anderen vermutete ich auch, dass eine andere Mafia hinter allem steckt.

Das FBI hat vielleicht nerven. Sie wollen, dass Sasuke, der kein Dreck am Stecken hat und gegen den keinerlei Beweise vorliegen, sich stellt? Meine Güte. Die einzigen, die strafrechtliche Dinge veranstalten, ist das FBI selber. Sie können doch nicht einfach jemanden entführen. Ehm, sonst geht's denen noch gut? Ich bin echt gespannt, wie sich das alles noch entwickeln wird. Das interessiert mich wirklich. :)
[ Da du aber schon angekündigt hast, dass es nicht mehr viele Kapitel sein werden, wird die ganze Entführungsgeschichte wahrscheinlich nicht allzu viele Kapitel in Anspruch nehmen. ]

Ach Gott, die arme Sakura. Ich möchte wirklich nicht in ihrer Haut stecken. Die Ungewissheit, wer einen entführt hat, warum und was mit einem geschieht, können einem ganz schön Angst machen - ich würde mich mit Sicherheit auch verstecken, so wie sie es getan hat, auch wenn ich weiß, dass es sowieso sinnlos ist. Am liebsten würde ich sie jetzt ganz fest drücken. ❤︎

Oh, und Sasuke ebenfalls. Er ist so verzweifelt und ahnungslos, das tut mir im Herzen weh. Dass er die Schuld auf sich schiebt, ahnte ich schon. Ugh. Und dass er nicht weiß, was er Ino sagen soll, kann ich vollkommen verstehen. Ich frage mich echt, was Kiba und er ihr sagen werden. Oo

Du hast die Emotionen von Sasuke und Sakura ausführlich und verständlich beschrieben. Großes Lob an dich! ❥

Ich freue mich schon, wenn es weiter geht!

Deine SakuraBlossoms ✿💗


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