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Imas - Ein Gott für alle Fälle

von

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Ferris, der Götterdiener

„Was soll das heißen: Imas ist nicht mehr hier?“, erkundigte sich Ferris.

 „Das was es eben heißt. Er ist nicht hier“, bekam er genervt zur Antwort.

 „Das ist unmöglich. Ich meine er muss schließlich noch seine Strafe absitzen, richtig? Und beschworen wurde er ja wohl kaum...“, entgegnete Ferris.

 Sein Gegenüber zuckte mit den Schultern.

 „Das meinst du nicht ernst! Er ist nicht wirklich beschworen worden? Wer sollte sich denn bitte an ihn erinnern wollen oder können?“, Ferris wusste nicht genau ob er amüsiert oder verärgert sein sollte.

 „Und dennoch ist es der Fall“, gab sein Gegenüber zurück. Ihm war anzuhören, dass er dieses Thema damit am liebsten abschließen würde.

 Den Gefallen jedoch tat Ferris ihm nicht. „Dir ist doch wohl klar, dass es alles andere als gut ist, dass er beschworen worden ist. Oder bist du dir wirklich sicher, dass er inzwischen gelernt hat sich zu beherrschen und nicht wieder so etwas zu tun wie damals?“, wollte Ferris wissen. Er seufzte. „Manchmal verstehe ich euch Götter einfach nicht“, meinte er.

 Sein Gegenüber funkelte ihn wütend an. „Imas ist ein Kriegsgott. Es ist quasi seine Aufgabe Chaos zu verbreiten. Und was willst du überhaupt von ihm Ferris Götterdiener?“

 „Nenne mich nicht so!“, fuhr Ferris ihn wütend an.

 „Wieso denn nicht? Es ist schließlich dein Name“

 „Bei Ferris mag das stimmen. Doch was das andere angeht...“

 „Ach jetzt verstehe ich auch weshalb du zu Imas wolltest, doch da wirst du verlorene Seele dich schon nach unten in die Menschenwelt bemühen müssen“

 „Nenn. Mich. Nicht. So“, Ferris betonte jedes Wort. „Du hast ja keine Ahnung wie und wer ich wirklich bin“

 „Stimmt. Und ehrlich gesagt ist mir das auch herzlich egal. Und nun verschwinde endlich“

 „Ich werde ganz sicher nicht...“, setzte Ferris an unterbrach sich dann jedoch. „Verdammter Mist. Muss das gerade jetzt sein?“
 

„Du hast mir meine Frage noch immer nicht beantwortet, wenn ich dich daran erinnern darf“, sagte Imas schließlich. Er sah Sami neugierig an. „Also weshalb bist du hier?“

 Sami seufzte. Die Hoffnung Imas es nicht sagen zu müssen schwand immer mehr. „Ich besuche eine Freundin“

 „Eine Freundin?“, wiederholte Imas verwundert. „Wie kann das sein? Hier gibt es doch gar kein Wohnhaus, welche zu dieser Anlage gehört. Oder meinst du etwa...?“, dann winkte er ab. „So wichtig ist das also auch nicht“, Imas dachte kurz nach. Dann aber räusperte er sich. „Wie man es auch dreht und wendet. Mir bleibt wohl keine Wahl als Ferris zu rufen“

 „Wer ist Ferris?“, es war Sami, die diese Frage stellte.

 „Jemand mit dem ich jetzt wohl zusammen arbeiten muss“, entgegnete Imas mürrisch.

 „Und das heißt?“, hakte nun Aoshi nach.

 Imas antwortete nicht. Stattdessen räusperte er sich. „Würdet ihr beide bitte für einen Augenblick still sein?“, ohne eine Antwort abzuwarten schloss Imas die Augen und legte die Spitzen der Zeigefinger aneinander. „Ferris, Wandler zwischen den Welten, Günstling und Diener der Götter zwischen Raum und Zeit, ich rufe dich. Sei mein Schild, mein Schwert und Ratgeber“, murmelte Imas vor sich hin. Und fügte nach kurzem Nachdenken hinzu: „Diene treu und ergeben, bis ich deinen Dienst als erfüllt ansehe. Solltest du fehlen in deinen Taten, wandle umher als ausgestoßen und verachtet“
 

„Was tut er da?“, flüsterte Sami Aoshi zu.

 „Woher soll ich das wissen? Ich versteh genauso wenig ein Wort wie du“, entgegnete der leise. Er wollte noch mehr sagen doch dazu kam er nicht mehr, denn aus heiterem Himmel tauchte plötzlich jemand direkt vor ihnen auf. Jemand der ganz und gar nicht gut gelaunt zu sein schien.
 

„Imas!“, als Ferris feststellte wer es war, der ihn gerufen hatte, war er alles andere als begeistert. Wobei ich es mir ja eigentlich hätte denken können, überlegte er, immerhin ist Imas der einzige der heutzutage noch solche altmodischen und abgedroschenen Beschwörungen sprach.
 

„Schön dich zu sehen, Ferris“, riss Imas ihn schließlich aus seinen Gedanken. „Auch wenn du dir mit dem erscheinen etwas zu viel Zeit gelassen hast, wie ich finde“

 „Und du kannst dir nicht denken woran das liegt?“, fuhr Ferris Imas scharf an. „Mal ganz davon abgesehen ist dir doch sicher bekannt dass du mächtig Ärger am Hals haben wirst, wenn heraus kommt dass du mich vor Augen zweier Menschen gerufen hast“

 „Kein Problem. Sie wissen bereits dass ich ein Gott bin“

 Ferris zog eine Braue in die Höhe. „Sag bloß das haben sie dir geglaubt?“

 „Selbstverständlich. Schließlich stimmt es ja auch!“

 „Und ich habe immer gedacht, dass man für solche Bemerkungen in der Menschenwelt bei den Männern mit den weißen Kitteln landet“

 „Weiße Kittel? Wovon redest du?“

 „Nicht wichtig“, Ferris winkte ab. „Also wobei brauchst du nun schon wieder meine Hilfe? Ich hoffe es ist nicht so wie beim letzten Mal als du...“

 „Also das muss doch nun wirklich nicht schon wieder ausdiskutiert werden. Ich habe mich schließlich entschuldigt! Oft genug!“

 „Das denkst du“

 „Ferris, Diener der Götter: Muss ich dich daran erinnern, dass du nicht ganz unschuldig an den Geschehnissen von damals bist? Schließlich warst du es der sich nicht im Zaum halten konnte“, Imas Miene hatte sich zusehends verfinstert.

Ferris antwortete nicht. Stattdessen funkelte er Imas wütend an. „Hättest du deine Kräfte damals besser im Griff gehabt, wäre es nicht dazu gekommen!“
 

In Samis Verblüffung, dass vor ihren Augen auf einmal ein junger Mann aufgetaucht war, das wortwörtlich aus heiterem Himmel, mischte sich nun langsam Ärger. Vor allem Ärger darüber, dass er Aoshi und sie komplett ignorierte. Davon abgesehen schien er auch auf Imas nicht besonders gut zu sprechen sein. Das war noch nicht einmal etwas was sie besonders störte, doch wenn Sami etwas hasste dann war es wenn man sie wie Luft behandelte.

 

„Würde mir mal bitte jemand erklären wovon ihr beide sprecht?“, erkundigte sie sich deshalb auch deutlich gereizt.

 „Schweig Mensch!“, Ferris funkelte sie wütend an.

 „Das werde ich ganz sicher nicht tun!“, entgegnete Sami unbeeindruckt. Dann wandte sie sich an Imas. „Wer ist das? Und warum ist er hier? Und vor allem wie ist er so schnell aufgetaucht?“

 „Imas...“, sagte Ferris und es klang beinahe drohend.

 Imas seufzte. „Das ist Ferris. Er ist ein Götterdiener...“, er dachte kurz nach. „Ich schätze ihr Menschen würdet ihn als so etwas wie ein Priester bezeichnen. Nur ist er eben etwas mehr himmlischer...“

 „Ich verstehe kein Wort“, mischte sich nun auch Aoshi ein.

 „Das ist auch nicht nötig“, knurrte Ferris und fügte hinzu „Imas wenn du mir jetzt endlich sagen würdest was los ist wäre ich echt dankbar. Ich habe keine Lust hier, in der Menschenwelt, zu sein. Wie du sehr gut weißt“

 „Daran brauchst du mich nun wirklich nicht zu erinnern“, fauchte Imas Ferris an. „Allerdings wird dein Aufenthalt, wenn man von den jetzigen Umständen ausgeht, nicht kurz sein“, stellte er klar.

 „Na toll. Großartig. Wirklich ganz toll“, Ferris sah Imas an. „Was ist passiert?“

 „Ich wurde beschwört aber derjenige, der mich beschwört hat ist nicht auffindbar“, antwortete Imas. „Und ehe du fragst, die Anerkennungsformel der Beschwörung mit der ich an den Beschwörer gebunden bin ist schon gesprochen“

 „Das soll doch wohl hoffentlich ein Witz sein?“, fragte Ferris ungläubig, obwohl er ahnte dass das Gegenteil der Fall war. Er sah zu den beiden Menschen. „Davon abgesehen habe ich gedacht, dass diese beiden dich beschwört haben“

 „Diese beiden haben auch Namen!“, mischte sich nun wieder Sami ein.

 „Die mich nicht im geringsten interessieren“, entgegnete Ferris und wandte sich nun wieder Imas zu. „Also was hast du nun vor?“

 Gerade als Imas ihm antworten wollte, wurde er von Sami nicht gerade sanft am Arm gefasst. „Komm mal kurz mit!“, sagte sie und zog ihn mit sich.
 

„Was sollte das?“, erkundigte sich Imas bei Sami und musterte sie. Natürlich war ihm nicht entgangen wie verärgert sie war, was zweifelsohne an Ferris lag.

 „Das ist ja wohl mein Text!“, entgegnete Sami aufgebracht. „Also noch einmal: Was ist das für ein Typ, der da gerade aufgetaucht ist?“

 „Sein Name ist Ferris“, setzte Imas an, wurde aber unterbrochen.

 „Und er ist eine Art Priester, ja so weit waren wir eben schon!“

 „Wenn du mich hättest ausreden lassen, wären wir jetzt schon weiter“, fauchte Imas sie an, dem ebenfalls langsam aber sicher der Geduldsfaden zu reißen drohte

 „Na schön. Also? Ich höre“, auffordernd sah Sami ihn an.
 

Imas seufzte. Es war nicht zwingend so, dass er ihr nicht erzählen wollte wer oder besser was Ferris war. Doch unter Umständen konnte das eine Menge Ärger bedeuten. Wobei wenn er genau darüber nachdachte, machte das auch nicht mehr einen so großen Unterschied schließlich wusste Sami auch so schon mehr als gesund für sie war. Und natürlich auch für ihn selbst. Denn schließlich hatte auch er sich an Regeln zu halten, auch wenn er ein Gott war. Denn auch wenn es sich so mancher vielleicht nicht vorstellen konnte auch unter den Göttern gab es Regeln. Nur eben andere. Für ihn galten die Gesetze des Universums. Und zwei der wichtigsten hatte er bereits an einem einzigen Tag gebrochen. Erstens, führe niemals einen weitreichenden Zauber im Beisein von Menschen aus. Zweitens, die Beschwörung von Götterdienern ist diskret durchzuführen. Imas verzog das Gesicht. Dass die Zeit anhalten unter weitreichenden Zauber fiel ließ sich wohl nicht bestreiten. Ebensowenig, wie dass er Ferris nicht diskret beschworen hatte. Denn er hatte die Beschwörungsformel zwar leise aufgesagt aber immer noch im Beisein von Sami und Aoshi und genau deshalb musste er Sami das alles jetzt ja auch erklären.
 

„Hallo? Erde an Imas!“, Sami verpasste Imas einen, nicht gerade sanften, Ellenbogenstoß in die Seite.

 „Ist ja schon gut“, Imas verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich erkläre es dir. Aber du darfst es keinem weiter erzählen“

 „Und wenn ich es doch mache?“

 Imas zuckte mit den Schultern. „Es wäre dir nicht zu raten. Denn das himmlische Gericht versteht bei solchen Dingen kein Spaß. Und auf Menschen ist es sowieso schon seit Jahrtausenden nicht mehr gut zu sprechen“, meinte er trocken.

 „Es gibt ein himmlisches Gericht?“, fragte Sami ungläubig. „Ich hab gedacht, dass das nur irgendeine Erfindung von uns Menschen ist... Etwas womit man Leuten Angst macht damit sie keine Sünden begehen“

 Imas schnaubte. „Von dieser Art himmlischen Gericht von der du redest spreche ich ja auch gar nicht. Das wovon ich spreche ist viel“, Imas suchte nach dem richtigen Wort „allmächtiger. Davon abgesehen ist es nicht dazu da die Sünden der Menschen zu bestrafen. Das wäre nun wirklich zu viel verlangt. Doch worum es sich kümmert ist das Fehlverhalten von Göttern und wenn Menschen sich zu sehr in himmlische Dinge einmischen“

 Sami sah Imas nachdenklich an. „Sollte ich mir über irgendwas Sorgen machen?“

 „Noch nicht schätze ich. Jedenfalls wenn du keinem etwas erzählst“

 Sami nickte. „Schon verstanden“

 „Das glaube ich zwar nicht“, meinte Imas, wofür er einen wütenden Blick seitens Sami erntete, „aber belassen wir es vorerst dabei. Schließlich wollten wir uns nicht darüber, sondern über Ferris unterhalten“

 Erneut nickte Sami. „Ja und nebenbei kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, dass er ein Priester ist“

 „Ist er ja auch nicht“, entgegnete Imas. „Denn wenn er tatsächlich einer wäre, hätte ich jetzt wohl deutlich weniger Ärger mit ihm. Von damals ganz zu schweigen“

 „Aber gerade eben hast du doch noch gesagt...“, begann Sami wurde aber von Imas unterbrochen.

 „Ich weiß was ich gesagt habe“, sagte Imas „nur habe ich es anders gemeint, als du es verstanden hast“

 Sami zog eine Braue in die Höhe. „Wenn du meinst“

 „Das meine ich allerdings“, Imas seufzte genervt. „Also schön ich werde es dir erklären. Allerdings nur einmal, also hör gut zu“

 Sami nickte. „Natürlich“



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