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Blutschwert

von

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Gefühle

Sie starrte aufs Meer hinaus und kraulte dabei den Kopf des Drachen. Er war groß geworden. Noch vor einiger Zeit saß er auf ihrer Schulter und schlief auf ihrem Bauch und jetzt konnte sie auf ihn fliegen. Drachen wuchsen wirklich schnell. Die anderen beiden rauschten über ihrem Kopf hinweg, zwischen ihnen befand sich eine Ziege. Sie stritten darum und keiner wollte nachgeben. Ihr Drache knurrte etwas und legte den Kopf auf ihren Schoss. Kayla fuhr ihm lächelnd über die Schuppen. Plötzlich landete die Ziege nur einpaar Meter vor ihr. Die beiden Drachen landeten neben der Ziege und wollten weiter darum streiten, doch da ging ihr Bruder dazwischen. Er fauchte sie an und ging einen Schritt auf die zurückweichenden Drachen zu.

„Ruhig Dark.“

Sachte legte sie ihre Hand an den Körper des schwarzen Drachen, der sie daraufhin nur anfauchte. Kayla spürte die Wärme aus seinem Maul und roch den rauchigen Geruch. Er spie kein Feuer, doch jagte er ihr auch so eine extreme Angst ein. Feuer konnte ihr nichts anhaben, Zähne und Klauen jedoch schon. Der Drache schnappte sich die Ziege und flog davon, gefolgt von den anderen beiden Drachen.

„Ist alles ok?“

Sie erschrak als Mangetsu plötzlich neben ihr hockte und sie besorgt ansah. Er strich eine Strähne aus ihrem Gesicht und streifte dabei ihre Wange. Kayla stand hastig auf und drehte ihr Gesicht weg, damit er den Rotschimmer nicht sehen konnte.

„Ja mir geht es gut.“

„Er wird langsam gefährlich.“

Mangetsu trat einen Schritt näher und sah sie an. Kayla hob ihren Kopf und sah direkt in seine wunderschönen Augen.

„Mir passiert schon nichts. Komm lass uns gehen.“

Sie nahm für einen Moment seine Hand und zog ihn hinter sich her. Als er neben ihr lief ließ sie seine Hand los und starrte schweigend auf den Boden.

„Ich mach mir nur Sorgen um dich.“

Kayla sah lächelnd zu ihm auf und auch er erwiderte dieses Lächeln.
 

„Ich sehe diesen Blick ganz genau.“

„Welchen Blick?“

„Dieser Blick mit dem du Kayla ansiehst. Das ist so ein ‚Ich bin verliebt’ Blick.“

Mangetsu hob eine Augenbraue und sah Yuuki fragend an. Dieser musterte ihn genau.

„Ich bin nicht in Kayla verliebt. Kayla und ich sind nur Freunde.“

„Ich hoffe das bleibt auch so. Der letzte der Kayla angebaggert hat, dem habe ich alle Knochen gebrochen. Ich mag dich Mangetsu also zwing mich nicht bei dir dasselbe zu tun.“

Mangetsu lachte kurz und schaute dann wieder Yuuki an.

„Keine Sorge, ich baggere Kayla nicht an. Und wenn du mir doch alle Knochen brechen solltest, dann frisst dich mein Wolf.“

Mistral gab ein mürrisches Geräusch von sich und drehte sich auf die andere Seite.

„Außerdem wirst du es nicht verhindern könne das sie irgendwann einen Freund hat.“

„Ich erlaube so was erst wenn sie 18 ist. Die Vorstellung, dass meine kleine Kayla mit einem Typen schläft ist grauenhaft. Sie ist doch noch fast ein Kind.“

Mangetsu schüttelte lachend den Kopf.

„Kayla ist 15. Und du denkst doch wohl nicht ernsthaft das sie noch Jungfrau ist.“

„Lass mir diese Vorstellung!“

„Hat sich ihr Bruder auch so um sie gesorgt?“

Yuukis Blick ging traurig aus dem Fenster.

„Ja das hat er. Und in gewisser Weise fühle ich mich für sie verantwortlich seit Rod tot ist. Und ich will nur ihr Bestes.“
 

Die Party war in vollem Gange. Kayla sah sich die ganzen Jugendlichen an und ließ ihren Blick schweifen. Alle waren gestylt und trugen ihre besten Kleider. Je mehr sich Kayla umsah desto kürzer schienen die Röcke zu werden. Doch es störte sie nicht, immerhin war sie selbst kaum besser.

„Hier für dich.“

Mangetsu trat dicht an sie heran und überreichte ihr ein Getränk. Melone wie sie feststellte. Ihr Lieblingsgetränk und das wusste Mangetsu auch.

„Wo sind den die anderen?“

Mangetsu stand sehr dicht neben ihr und beugte sich zu herunter um ihr direkt ins Ohr zu sprechen. Durch die laute Musik und den Menschenmassen war es kaum anders möglich.

„Sharon und Yuuki sind irgendwo dort hinten und Fang hat sich einen Typen gekrallt.“

Mangetsu schmunzelte und nahm dann Kaylas restliches Getränk an sich. Immer wenn sie feiern waren gab sie ihm den Rest, warum wusste sie nicht. Es hatte sich einfach so ergeben. Kayla stellte das Glas auf das Tablett eines vorbeigehenden Kellners und zog dann Mangetsu weiter in die Menge. Es war nicht das erste Mal das sie zusammen tanzten und feierten. Doch dieses mal war es irgendwie anders. Mangetsu legte seinen Arm um ihre Hüften und fuhr ihr mit seiner Hand durchs Haar. Lächelnd sah sie auf und vergrub ebenso ihre Hand in seinen schneeweißen Haaren. Sie zog ihn etwas herunter damit er verstand was sie sagte.

„Du bist bei den Frauen sehr beliebt. Viele starrten dich an.“

„Das liegt an den weißen Haaren.“

„Ich glaube nicht, dass es nur daran liegt.“

Sie sahen sich wieder an, immer noch aneinander geschmiegt. Mangetsu war sich sehr wohl bewusst wie er auf Frauen wirkte. Das nutzte er immer wieder zu gern aus. Völlig in Gedanken versunken und im Rhythmus der Musik tanzend bemerkt sie gar nicht wie nah sich ihre Gesichter gekommen waren. Sie konnte den warmen Atem von Mangetsu auf ihrer Wange fühlen. Mit seiner Hand fuhr er ihren Rücken hinab und blieb schließlich an ihrer Hüfte stehen. Dabei merkte sie, dass er sie noch näher an sich zog als sie ohnehin schon waren.

„Ich geh mal gucken wo Fang ist.“

Sie drückte sich abrupt von ihm weg und ließ ihn perplex stehen. Kaylas Herz hämmerte wild gegen ihre Brust. Sie musste in diesem Augenblick einfach von ihm weg, auch wenn sie das später sicherlich bereuen wird.
 

„Waren wohl alles nicht die richtigen, hm Fang?“

Grinsend sah Yuuki Fang an, die daraufhin nur eine Augenbraue hochzog.

„Auf solchen Partys lernt man selten gute Typen kennen. Die meisten sind nur für eine Nacht zu gebrauchen. Und darauf habe ich keine Lust.“

„Aber auf solchen Partys stören sich die meisten nicht daran, oder Mangetsu? Wer war denn die Kleine mit der du gestern abgehauen bist?“

„Tysha.“

Kayla stand auf und ging zur Tür. Verdutzt sahen die anderen ihr nach.

„Hey Püppy, wo willst du hin?“

„Ich sehe nach den Drachen.“

Es war ihr egal was die anderen dachten. Sie wollte nicht wissen mit wem Mangetsu letzte Nacht geschlafen hatte kurz nachdem er mit ihr geflirtet hatte.
 

Als sie die Treppe zum Drachennest hochging, hörte sie Mangetsus Stimme hinter sich. Gerade als sie sich umdrehte stand er auch schon vor ihr und sah sie fragend an.

„Was ist los, Kayla? Du bist so schnell gegangen.“

„Nichts. Es ist alles in Ordnung.“

„Ich sehe doch, dass etwas nicht stimmt.“

Kayla ging weiter die Treppe hinauf und ließ Mangetsu stehen. Dieser jedoch rannte ihr nach und packte sie am Handgelenk.

„Kayla. Sag mir jetzt bitte was los ist. Du warst gestern Abend auch schon so komisch.“

„Lass mich los, Mangetsu.“

Sie versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch es klappte nicht. Für einen Moment sahen sie sich schweigend an.

„Bitte. Hab irgendwas falsch gemacht?“

„Ich will nicht mit dir darüber reden.“

Nun schaffte sie es sich aus dem Griff zu befreien und ging weiter. Mangetsu reichte es langsam. Warum waren Frauen so kompliziert?

„Verdammt noch mal, hör auf wegzurennen und sag mir was los ist!“

Kayla blieb plötzlich stehen und drehte sich zu ihm um. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und sah ihn einfach nur an.

„Was los ist? Die Tatsache, dass du mit Tysha geschlafen hast ist los! Wie kann man sich nur auf so ein eingebildetes Miststück einlassen? Sie benutzt Männer nur, von Gefühlen hat sie keine Ahnung. Und dann schläfst du auch noch mit ihr kurz nachdem ich gegangen bin. Was wäre gewesen wenn ich geblieben wäre? Hättest du dann auch mit mir geschlafen und mich dann sitzen lassen, so wie du es mit allen Frauen tust?“

„Halt Stopp! Erstmal geht es dich überhaupt nichts an mit wem ich schlafe. Also halt dich aus dieser Sache heraus. Zu anderen bist du abgehauen und hast mich stehen lassen. Hast du erwartet das ich dir nachrenne? Und nein ich hätte natürlich nicht mit dir geschlafen und das weißt du auch! Wenn wir ein Paar wären könnte ich deine Reaktion verstehen aber das sind wir nicht. Also was soll diese scheiß Eifersuchtsnummer?!“

Kayla sah zu Mangetsu hinab und biss die Zähne zusammen. Aufgebracht sah er zu ihr hinauf. Schweigen herrschte zwischen beiden, bis Kayla sich umdrehte und ging. Mangetsu seufzte und fuhr sich durch die Haare.

„Du hast es noch nicht verstanden, oder?“

Mangetsu drehte sich um und sah Fang schweigend an. Mit verschränkten Armen und wütenden Blick stand sie nur wenige Meter entfernt.

„Kayla liebt dich. Deswegen benimmt sie sich so. Du musst ihre Gefühle ja nicht erwidern aber sei kein Arsch und akzeptier es wenigstens. Man kann sich nicht aussuchen wen man liebt.“

Fang ging an ihm vorbei und folgte Kayla. Mangetsu blieb noch einige Zeit und ging dann ebenfalls, jedoch in die entgegengesetzte Richtung.
 

Drei Tage hatte er sie nicht gesehen als er ihre Stimme im Eingangsbereich hörte.

„Verschwinde, Marco.“

Kayla drehte sich weg, doch ein junger Mann hielt sie fest und drückte ihren Körper fest an seinen. Sie versuchte sich zu befreien, doch der Mann hielt sie weiterhin fest. Mangetsu erkannte ihn. Es war Marco, der Mann mit dem Kayla ihr erstes Mal hatte. Sie waren nicht mal wirklich zusammen als es passierte. Er kam danach noch einige Male, als Kayla jedoch erfuhr das er noch mit anderen Frauen schlief servierte sie ihn Gott sei dank ab. Also warum war er hier?

„Ach komm schon Kayla. Dir hat es doch immer sehr gut gefallen.“

„Ich bin durch mit dir, also verschwinde.“

Erneut versuchte sie sich zu befreien, was wieder vergeblich war. Er packte sie nur noch fester.

„Hör mir mal zu. Wenn ich etwas will dann bekomme ich es auch. Und im Moment will ich dich. Du bist so schön eng.“

Mangetsu hielt es in diesem Moment nicht mehr aus und ging zu den beiden. Er riss Marco von Kayla los, drückte ihn auf die Knie und verdrehte seinen Arm auf dem Rücken, bis es knackte. Marco schrie laut auf, während Mangetsu ihn mit einem tödlichen Blick ansah. Kayla bekam fast schon Angst vor ihm. Das war eindeutig der Schwertninja aus Kiri und nicht der Mangetsu den sie kannte.

„Solltest du es noch mal wagen Kayla zu nahe zu kommen, dann trenn ich dir jede Gliedmaße einzeln vom Körper.“

Mangetsu schupste ihn auf die Straße und warf dann die Tür hinter ihm zu. Vor Kayla blieb er stehen und sah sie besorgt an. Er strich ihr eine Strähne hinters Ohr, doch Kaylas Blick war starr auf den Boden gerichtet. Das war wieder der normale Mangetsu, der den sie kannte und so sehr mochte.

„Komm mit.“

Er zog sie in sein Zimmer, wo sie sich auf sein Bett setzte und aus dem Fenster sah. Mangetsu saß dicht neben ihr und fuhr ihr über die Haare und den Rücken. Er rutschte noch etwas näher und drehte ihren Kopf so, dass sie ihn ansehen musste.

„Es tut mir leid, Kayla. Ich habe Fehler gemacht. Ich wollte dir nicht wehtun.“

Kayla sah ihn leicht lächelnd an und legte ihre Hand auf seine.

„Ist schon in Ordnung. Du hattest recht, die ganze Sache geht mich nichts an.“

Mangetsu lächelte nun auch und legte seine Stirn an ihre. Es war schön ihr wunderschönes Lächeln zu sehen.

„Bist du über Marco hinweg?“

„Ja. Ich bereue es nur das ich mich auf ihn eingelassen habe.“

Schweigen herrschte zwischen den beiden, ehe Mangetsu ihr Kinn anhob und sie ansah.

„Du hättest jemand besseren verdient gehabt. Jemand der dich wirklich liebt und schätzt. Es tut mir wirklich leid, Kayla. Das mit Tysha war ein Fehler. Und das ich dich so angeschrieen habe auch. Es ist nur so das Männer sich ihre Gefühle nicht eingestehen wollen und deshalb derartige Fehler machen.“

Kayla öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch da legte Mangetsu sogleich seine Lippen auf ihre und drückte sie fest an sich. Verdutzt sah sie ihn an als er den Kuss löste. Mangetsu lächelte sie nur an und drückte sie fest an sich.

„Das wollte ich schon lange machen.“

„Warum hast du dann mit Tysha geschlafen? Ich verstehe es nicht. Wenn du doch scheinbar etwas für mich empfindest, warum schläfst du dann mit anderen Frauen?“

Schweigen trat zwischen ihnen ein, während sie sich in den Armen hielten.

„Empfindest du denn wirklich etwas für mich? Also ich meine, bedeute ich dir mehr als es ein normaler Freund tun würde?“

Mangetsu dachte kurz über die richtigen Worte nach und fuhr dann Kayla über den Rücken.

„Ja. Du bist für mich mehr als nur eine sehr gute Freundin.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-09-21T22:27:52+00:00 22.09.2015 00:27
Klasse Story.
Mach weiter so^^


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