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Camping and Consequenzes

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich würde empfehlen, vor dem Lesen einmal die Folge "Guitar Queer-O" (Staffel 11, Folge 13) gesehen zu haben, da man sonst die Schlusspointe nicht versteht, ist aber auch nicht zwingend notwendig ;) Komplett anzeigen

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Carry on my wayward son

Kyle:
 

Ich schaute wie gebannt in die sanft vor mir auflodernden Flammen, wie sie die direkte Umgebung erhellten, dahinter jedoch die Schatten spielen ließen. Es fühlte sich gut an, die Wärme in meinem Gesicht zu spüren. Zwar war es gerade immerhin Sommer in South Park, es war genau die Zeit, in der mal kein Schnee lag, doch kalt war es nachts immer noch. Dennoch mussten diese paar Wochen unbedingt genutzt werden, weshalb ich nun hier war, hier an Starks Teich, ein kleines Lagerfeuer vor, ein Zweimannzelt hinter mir, auf einem Baumstamm sitzend und leise in die Flammen starrend. Ich fühlte mich, als würden Wind um Feuer um mich kämpfen - mein Rücken wurde immer wieder von dem kalten Wind erfasst, während meine Beine, Hände und mein Gesicht von den lodernden Flammen heiß beschienen wurden.
 

Zwischen zwei Extremen... das beschrieb genau meinen Gefühlszustand in den letzten Wochen.

Wir hatten unser Lager auf einem kleinen Hügel am Waldrand aufgeschlagen, von dem wir die ganze Umgebung, also hauptsächlich Starks Teich überblicken konnten. Es war sicher nicht die allerschönste Umgebung für einen Campingausflug, aber so ziemlich das Geeignetste, was South Park in diesem Bereich zu bieten hatte. Außerdem verbanden wir viele freudige Kindheitsereignisse mit diesem Ort.
 

Ich seufzte einmal kurz, als ich mich an diese schönen Erlebnisse erinnerte - wie Stan, Kenny, Cartman und Ich hier immer gespielt hatten, oder wir mit Stans Onkel Jimbo jagen waren, wie wir hier in der Nähe den Neandertaler aus den 80ern fanden, und dem Scuzzlebutt begegneten... Doch es hatte sich viel in der letzten Zeit geändert.
 

Stan ließ sich verdammt viel Zeit damit, sein Geschäft zu erledigen... immerhin saß ich hier schon eine Weile, starrte nur ins Feuer und kämpfte gegen den Wind in meinem Rücken an. Ich gähnte einmal kurz, bis ich beschloss, mir endlich meine grüne Mütze vom Kopf zu ziehen - allmählich wurde es hier drunter wirklich zu heiß, meiner Handschuhe hatte ich mich bereits entledigt. Als meine Augen durch das geistig abwesende Schauen in die Flammen zu schmerzen anfingen, ließ ich davon ab und schaute mich an unserer kleinen Lagerstätte um. Ich erblickte Stans noch eingepackte Akustik-Gitarre, dachte mir nur still, wieso denn auch nicht, holte sie aus dem Gitarrenkoffer hervor und spielte ein paar Akkorde, bis mir ein richtiges Lied einfiel, und ich mit meinem Smartphone prompt die Noten nachschauen musste. Es wurde "Carry on my wayward son" von Kansas, das Lied, bei dem Stan und ich damals bei Guitar Hero die Million Punkte kassierten. Ich schmunzelte kurz über dieses Erlebnis, das nun ca. 8 Jahre zurücklag, ehe ich mich wieder aufs Spielen konzentrierte. Ich war eher mittelmäßig begabt, und lange nicht so gut wie Stan, aber ich glaube, man konnte es erkennen.
 

Die ganze Situation, die Melodie, mit der ich schöne Erlebnisse verband, die Umgebung, und die Gewissheit, dass mein bester Freund in der Nähe war, haben mir das Gefühl gegeben, dass alles war wie früher. Darum konzentrierte ich mich wieder auf die Musik, um dieses Gefühl der Wärme, der Geborgenheit möglichst lange zu behalten. Doch ich wusste, das würde nicht ewig anhalten.
 

Nichts wird mehr so sein wie früher, als wir glücklich über die Straßen South Parks tobten. Nicht seit dem Tod meiner Mutter. Das ist nun 4 Wochen, 3 Tage und 9 Stunden her, seit es mir gesagt wurde. Ich kam gemeinsam mit Stan von der Schule, als ich einen Polizeiwagen in unserer Einfahrt erblickte. Als wir dann da waren, schaute mir einer der Polizisten mit trauriger Miene in die Augen und sagte mir mit leiser, zittriger Stimme, dass meine Mum bei einem Autounfall ums Leben kam. Immerhin ist der Drecksack, der in sie hineinfuhr, dabei auch abgekratzt...
 

So eine Scheiße wünscht man wirklich Niemandem. Doch zusätzlich dazu kommt noch, das ich verdammt emotional bin, und gerne zu Gefühlsausbrüchen neige, egal ob ins Positive oder ins Negative. Und wenn ein so instabiles Gemüt wie das Meine mit so etwas konfrontiert wird, kann man nicht viel Gutes erwarten. Doch ich habe diese Zeit überstanden, diese Wochen voller Orientierungs- und Hilflosigkeit, und das dank nur einer Person: Stan.
 

Ohne ihn würde ich nun entweder mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus liegen, nachdem ich mir auf einer von Craigs Partys die Kante geben wollte, oder mit blutigen Pulsadern auf irgendeinem Klo hocken. Vor beidem hatte mich Stan in den letzten Tagen immer wieder bewahrt.
 

Das Einzig Gute an einer solchen Krise ist, das das man so wirklich erkennt, wer ein wahrer Freund ist, und auf wen man immer zählen kann. Ich habe mich in dieser Zeit immer mehr mit Stan verbunden gefühlt. Er war immer da, wenn ich ihn brauchte, immer da, wenn ich haltlos und einsam war. Und immer, wenn er da war, ging es mir besser. Ich brauchte nur, in seine unergründlich tiefen, blauen Augen zu gucken, oder in einem traurigen Moment in seinen Armen zu liegen, und mir kam nicht mehr alles so hoffnungslos vor.
 

Auch Kenny und Butters baten mir in dieser Zeit immer wieder an, vorbeizukommen, wenn ich etwas brauchte, und wenn es nur jemand zum Reden war. Auch die beiden kannte ich ja auch schon seit dem Kindergarten und sind für mich zu wichtigen Freunden geworden.
 

Nur dieser Drecksack von Cartman hat sich nicht ein einziges Mal seit dem Tod meiner Mutter gemeldet. Aber auf den kann ich wirklich verzichten. Es war ja kein Geheimnis, dass er meine Mum gehasst hat. Schon klar, sie war nicht die allerherzlichste Person, und mehr als nur einmal habe ich sie selbst verflucht, wenn sie mir Sachen verbat, die anderen Kindern erlaubt wurden. Aber nun würde ich alles tun, um sie wieder zu haben. Aber dennoch ruft ein "Freund" einen anderen Freund doch wohl zumindest einmal an, um zu fragen, ob alles in Ordnung ist, wenn man erfährt, dass dessen Mutter gestorben ist... Oder erwarte ich etwas zu viel von Cartman?
 

Nachdem ich nun beim Spielen die letzten Wochen Revue passieren ließ, ging es mir wieder ein Stück besser. Ich hatte mich nun mittlerweile wieder einigermaßen an die neue Situation gewöhnt. Und dennoch hatte ich wieder mit Tränen zu kämpfen; einerseits wegen der Trauer, andererseits aber wegen Stans uneigennützigen Freundschaftsdiensten in den letzten Wochen... Ich meine, er hat Wendy ganz schön vernachlässigt, dadurch, dass er sich die ganze Zeit um mich kümmerte. Sie mochte mich sowieso nicht so sehr, wahrscheinlich weil ich eben Stans bester Freund war und somit auch normalerweise viel Zeit mit ihm verbrachte, die ihr mit ihm zusammen fehlte. Darüber habe ich mir nie wirklich Gedanken gemacht... Sogar dieses Opfer hat Stan gebracht, er hat seine Freundin vernachlässigt, um sich auf mich konzentrieren zu können. Manchmal dachte ich wirklich darüber nach, ob ich ihn als Freund verdient hatte. Ich seufzte erneut auf, bis ich wieder die Gitarre, die ich zuvor abgesetzt hatte, wieder auf meine Knie hob, um von Neuem "Carry on my wayward son" zu spielen, damit ich wieder auf andere Gedanken kam.
 

Stan:
 

Ich war ein Stück in den Wald gelaufen, um eine ruhige Stelle zu finden, wo ich in Ruhe pinkeln konnte... Ich wollte Kyle auch mal ein wenig Ruhe gönnen, da ich ihm die letzten Wochen so sehr auf die Pelle gerückt war... Also bin ich ein bisschen weiter in den Wald gegangen, habe da in aller Ruhe gegen einen Baum gepinkelt, die kühle Nachtluft genossen, und bin wieder in aller Ruhe zu unserem Lagerplatz geschlendert, als eine schöne, aber wilde Melodie von unserem Lagerplatz aus vernehmen konnte. Ich versteckte mich hinter einem Baum, sah Kyle, wie er auf der Gitarre etwas spielte, das ich nach einigen Sekunden identifizieren konnte. Ich konnte mir ein Grinsen bei der Erinnerung an diese schöne Geschichte aus unserer Kindheit nicht verkneifen. Ich drehte mich um und lehnte mich lässig an den Baum. "Carry on my wayward son", murmelte ich, und schaute meinen besten Freund ruhig an, das schöne Spiel unterbrechend. Kyle schreckte auf und drehte sich zu mir um. "Hey, da bist du ja..", er lächelte mich an, offensichtlich froh mich zu sehen, wirkte aber immer noch ziemlich bedrückt. Etwas Anderes hätte mich auch ehrlich gesagt überrascht. Doch ich konnte verstehen, wie er sich fühlte. Darum habe ich ja auch diesen Abend hier vorgeschlagen - um ein bisschen Abstand von alledem zu nehmen, und ihm das Gefühl zu geben, dass ich immer für ihn da sein werde. Er war wirklich etwas Besonderes. Man könnte ja denken, er nutze mich aus, wenn ich ihm so viel Aufmerksamkeit schenke, aber wir waren fast wie Brüder. Ich hätte meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass er sich genauso um mich gekümmert hätte, wenn mir so etwas passiert wäre. Ich würde ihm mein Leben anvertrauen und er mir seins. Ich könnte mir mein Leben ohne ihn nicht vorstellen.
 

Ich setzte mich dicht neben ihn, nachdem ich ihn noch einmal kurz so ansah, wie er dort saß, das Kinn in die Hände gestützt, während sein welliges rotes Haar seine Stirn bedeckte. Ich verstand nie, warum er seine Haare nicht mochte. Sie war etwas Besonderes... Wie er. Ich bemerkte, als ich neben ihm saß, wie kalt Einem da der Rücken wurde... "Hey, ist dir kalt?" Ich schaute ihn sorgenvoll an und legte zögerlich meinen Arm um seine Schulter. Er murmelte kurz "Ein bisschen", ließ mich ihn umarmen und lehnte seinen Kopf an meine Schulter.
 

Kyle:
 

Mir gefiel, wie er mich hielt. Als würde er mich vor allem Anderen beschützen wollen. Dennoch musste ich ihn jetzt fragen, was mich jetzt schon eine ganze Weile beschäftigte.
 

"Stan..?", fragte ich zögerlich.
 

"Hm?" Er schaute mir direkt in die Augen. Ich konnte mich immer wieder in diesen saphirblauen Augen verlieren... Sie gaben mir so eine Sicherheit, so eine Geborgenheit...
 

"Hast du in der letzten Zeit mal wieder mit Wendy geredet? Ich meine, ich könnte verstehen, dass sie nicht begeistert ist, wenn du nur noch Zeit mit mir verbringst..."
 

Er zögerte kurz und wandte seinen Blick ab. "Nicht oft, aber sie versteht, dass du mich gerade mehr brauchst..."

Ich wurde misstrauisch, ich kannte ihn besser als so ziemlich jeden anderen Menschen, wusste also ziemlich gut, wie er sich beim Lügen verhielt. "Stan... hat sie wieder mit dir Schluss gemacht? We..." Ich schluckte. "Wegen mir? Wann?"
 

Er schaute auf den Boden. "Eine Woche nach... du weißt schon was... Sie war der Ansicht, dass ich mich nun wieder meinem eigenen Leben widmen müsse... Ich hab's dir nicht erzählt, weil ich nicht wollte, dass du dich schuldig fühlst... Aber du musst wissen..."
 

Es bahnte sich wieder einer meiner emotionalen Momente an. Ich spürte, wie plötzlich Wut in mir aufstieg. Wut auf mich selbst, weil ich Stan wirklich zu sehr für mich vereinnahmte, wütend auf Stan, weil er sich selbst so vernachlässigte, nur um sich um mich kümmern zu können, und insgeheim vielleicht sogar auch wütend auf Wendy, weil sie mit mir um Stans Aufmerksamkeit konkurrierte...
 

Ich riss mich von seiner Umarmung los und rutschte bis ans andere Ende des Baumstamms, wo ich zitternd das Gesicht in die Hände legte, und ich spürte, dass meine Augen langsam feucht wurden. Er zögerte nicht, mir hinterher zu rutschen, doch ich stand auf und wanderte, ohne mich umzudrehen ein Stück den Hügel hinunter, wo ich nun nur noch ein paar Meter vom Seeufer entfernt war, meine Augen abwischte und leise vor mich her starrte, bis ich Schritte hinter mir hörte. Ich seufzte.

"Stan..." Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. "Ich... ich will, dass du das wieder alles in Ordnung bringst. Ich will nicht, dass du wegen mir deine Beziehung gegen die Wand fährst."
 

Er hielt mich sanft an den Schultern fest, stand nun vielleicht einen knappen halben Meter von mir entfernt. "Ky..."

Ich unterbrach ihn. "Ich will nicht, dass du dich für mich so aufopferst. Du hast mir geholfen, ja, aber ich bitte dich, bring das mit Wendy wieder in Ordnung. Ich will auch, dass du glücklich bist."
 

Stan:
 

Ich war gerührt von seinen Worten. Dachte er wirklich, ich hätte mich nur um ihn gekümmert, weil er mir leid tat? Dachte er wirklich, ich hätte die Zeit mit ihm nicht genossen? Dachte er wirklich, ich hätte die Zeit lieber mit Wendy verbracht?

Meine Beziehung zu Wendy war eh eher Schein als Sein... Ich meine, seitdem wir in der dritten Klasse das erste Mal zusammen waren, hat sie mich insgesamt vierzehn, und ich sie zwei Mal abserviert. Oft genug wurde ich - von Kyle - davor gewarnt, dass sie mich nur benutzte, wenn sie mal wieder einen Freund brauchte, mit dem sie auf dem Schulhof angeben konnte... Und nun sah ich es ein. So langsam wurde es auch echt gezwungen zwischen uns - im Nachhinein bin ich wirklich froh, dass sie nun endlich den Schlussstrich gezogen hatte, und ich werde den Teufel tun, ein weiteres Mal zu ihr zurückzukriechen.
 

Die Zeit mit Kyle genoss ich sowieso viel mehr, ich meine, ich kannte ihn nun über 12 Jahre lang und wir wussten so ziemlich alles über den Anderen. Er war nicht so penibel wie Wendy, er mochte mich, wie ich war, und versuchte nicht, mich zu ändern. Ich konnte mich in seiner Anwesenheit einfach wohl fühlen, ich konnte ungehindert mit ihm über alles sprechen. Er gab mir einfach das Gefühl, glücklich zu sein.
 

Er dachte wirklich, ich hätte mich nur um ihn gekümmert, wäre bei ihm gewesen und hätte ihn in den Arm genommen, nur weil ich es vielleicht für meine Pflicht als bester Freund war? Er ahnte ja nicht, wie glücklich er mich machte, wenn er in meinen Armen lag, wenn ich meinen Kopf auf seine weichen, roten Locken legte und für einen Moment alles um mich herum vergessen konnte, meine Schwester, meine Ex, die Schule...
 

Ich schaute ihn ganz ruhig an, hatte meine Hände nach wie vor an seine Oberarme gelegt und atmete noch einmal tief ein, bis meine leise Stimme die Stille unterbrach.
 

"Kyle, ich bin glücklich."
 

"Was?" Er schaute nun leicht verwirrt, ahnte aber vielleicht unterbewusst schon, was ich meinte, und ein ganz leichtes Lächeln deutete sich an.
 

"Kyle, ich bin glücklich. Ich bin glücklich, wenn ich bei dir bin, viel glücklicher, als ich es mit Wendy je sein könnte. Sie ist eine Zicke, sie ist langweilig und sie benutzt mich. Doch trotz der Warnung meines besten Freundes habe ich mich immer wieder auf sie eingelassen... Bis ich jetzt erkannt habe, wie glücklich es mich macht, dich glücklich zu sehen. Glaub' mir Kyle, ich vernachlässige nicht mein Leben, wenn ich bei dir bin... Ich genieße es."
 

Ich sah, glücklich, unser kleines Kommunikationsproblem beiseite geschafft zu haben, wie Kyle der Mund offen stehen blieb, seine Wangen sich rot färbten, und seine Augen wieder feucht wurden. Ein letztes Mal musterte ich ihn noch einmal von oben bis unten, bevor ich einen Schritt auf ihn zu machte. Er war so süß, mit seinen emotionalen Ausbrüchen, seinen roten Locken, und seinem ganzen Charakter. Ich stand nun vor ihm, unsere Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt, ich spürte seinen leichten, gleichmäßigen Atem, und sah ihm mit ruhigem Blick tief in seine wunderschönen, smaragdgrünen Augen. Meine Hände wanderten währenddessen völlig unbewusst nach oben und legten sich in seinen Nacken.
 

Ein undeutliches "Kyle... Ich liebe dich" war das Letzte, was ich herausbrachte, bevor ich nun endgültig mit meinem Kopf gegen seinen führte, und unsere Lippen sich trafen.
 

Kyle:
 

Die Welt um uns herum schien still zu stehen, während in meinem Kopf nebenher etliche Gedanken und in meinem Bauch etliche Gefühle wild umher kreisten, doch konzentrieren konnte ich mich in diesem Moment nur auf den Kuss. Mein bester Freund, der Mensch, der mit am Wichtigsten war auf der Welt, mit dem ich durch dick und dünn gegangen war, küsste mich gerade. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass ich bereit war, alles zu tun, damit dieser Moment niemals zu Ende ging.

Für diesen einen Moment war ich wirklich glücklich, und alles war vergessen - selbst der Tod meiner Mom.
 

Umso trauriger war ich, als der Moment vorbei war. Stan schaute mich mit hochroten Wangen , einem breiten, niedlichen Grinsen auf dem Gesicht und funkelnden Augen glücklich an. Ich erwiderte den Blick, brachte ein schnelles, aber absolut ernst gemeintes "Ich liebe dich auch, Stan", hervor, und fiel ihm schluchzend in die Arme. Nachdem wir nun einen Moment lang so dastanden, ich mich fest an ihn gedrückt, machte er doch den Vorschlag, dass wir uns wieder zum Lagerfeuer begeben könnten, da ihm so am Seeufer "der Arsch abfror". Ich lachte zufrieden auf, nahm seine Hand und wir setzten uns wieder auf den Baumstamm - diesmal dicht aneinander gedrängt, mein Kopf auf seine Schulter gestützt. Er holte wieder seine Gitarre hervor, und spielte aus dem Kopf "Carry on my wayward son" weiter, wo ich vorhin aufgehört hatte, und summte dabei mit. Unglaublich, das war nun vielleicht 5 Minuten her, und es kam mir vor, wie Stunden...
 

Plötzlich unterbrach er das Spiel, und ich schaute zu seinem Gesicht auf. Er grinste leicht. "Mit einem Satz hatte Guitar Hero damals doch recht..." Ich überlegte kurz, bis mir einfiel, was er meinte, und lachte kurz auf. "Wir sind Schwuchteln..." Er grinste, und küsste mich noch einmal.



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