Epilog
Der hünenhafte, dunkelhäutige Mann blickte zum runden Fenster hinaus auf die grünen Hügel und von dort aus weiter nach Rechts zu den sanften Wellen des Silbermeeres, das jetzt, im Licht der Abendsonne, seinem Namen alle Ehre machte. Gedankenverloren drehte er dabei den romulanischen Kommunikator zwischen den Fingern, der nun seit etwas mehr als einem Jahr in seinem Besitz war. Seinem Antrag auf Versetzung in den Assistenten-Stab des Militär-Attachés der Föderation, auf Romulus, war, nicht zuletzt dank der Empfehlung von Captain Benjamin Sisko, entsprochen worden.
Vor drei Tagen war er auf Romulus angekommen und zum ersten Mal hatte er die Heimatwelt von Ti´Maran mit seinen eigenen Augen gesehen. Damit war für ihn ein Traum in Erfüllung gegangen.
Bei diesem Gedanken musste Kunanga unwillkürlich lächeln, denn auch für zwei seiner Kameraden war ein Traum wahr geworden. Aiden Harrel und Nia´Lyara Tareh hatten sich, vor drei Monaten, an Bord der U.S.S. GALATHEA, trauen lassen. Zuvor hatten beide bereits das traditionelle andorianische Hochzeitsritual vollzogen, ohne das ihre Verbindung nicht von Andorianern anerkannt würde.
Immer wieder fiel Kunangas Blick zwischendurch zum Wandchronographen, der die lokale, romulanische Uhrzeit anzeigte, die der Afrikaner momentan noch ziemlich gewöhnungsbedürftig fand. Immer wieder musste er umrechnen. Falls der Besuch, den er erwartete pünktlich war, musste er nur noch eine Minute warten. Er betrachtete nochmal den Kommunikator und legte ihn dann zu dem Romulanischen Tapferkeitsorden, der ihm vom Romulanischen Senat, gestern erst, verliehen worden war.
Kunanga spürte in seiner Magengegend ein Gefühl, als würden sich dort ganze Legionen von Ameisen tummeln. Er zuckte fast zusammen, als der Türsummer erklang und mit einem stärker werdenden Kribbeln im Magen gab er das Stimmenkommando: „Herein.“
Das Schott fuhr zur Seite und als die hochgewachsene Romulanerin mit den ausdrucksstarken, dunklen Augen herein trat, da wusste Kunanga, dass sich das Warten auf diesen Moment gelohnt hatte.
Als Ti´Maran dicht vor ihm stand und er ihre Hände behutsam in seine nahm, war ihm, als würde ein Stromstoß durch seinen Körper jagen und tief in die Augen der Frau sehend sagte Kunanga sanft: „Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir uns auf Ihrer Heimatwelt wiedersehen, Ti´Maran.“
Ti´Maran erwiderte den leichten Druck seiner Hände und antwortete leise: „Auch ich bin glücklich darüber, dass Sie hier sind, Namoro.“
Beide blickten sich in die Augen und in diesem Moment schien die Zeit stillzustehen...
ENDE
