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Lieblos

(sasu/saku)
von

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Geh nicht

Sasuke rang nach Worten. Er hatte nicht wirklich darüber nachgedacht, als er in die Wohnung gestürmt war. Und als er die zwei bei dem Kuss erwischt hatte, da hatte er Sakura einfach nur da wegholen wollen. Immerhin war sie seine Frau.
 

Er schaute sie an. Sie stand fast trotzig gegen die Wand gelehnt und wartete darauf, dass er etwas sagte. Sasuke räusperte sich. „Ich habe gesehen, wie du geweint hast. Drüben im Wald. Bist du so unglücklich mit mir?“
 

„N-Nein...“, stammelte sie, offensichtlich überrascht über seine direkte Frage. „Ich weiß nicht... es ist schwer zu beschreiben, Sasuke.“
 

„Du hast ihn angelächelt“, sagte er abrupt.
 

„Was?“, entfuhr es ihr.
 

„Seitdem du mich geheiratet hast, hast du nicht mehr gelächelt, Sakura“, sagte er. Überrascht sah sie ihn an, brachte aber kein Wort heraus. Er hatte es selbst erst begriffen, als er es ausgesprochen hatte. Mit seiner eiskalten Berechnung hatte er ihr Lächeln zerstört. Irgendwie machte es ihn ein wenig traurig. Er nahm eine ihrer Haarsträhnen, die über ihre Schulter fiel, in die Hand und ließ das weiche Haar durch seine Finger gleiten. „Ich mochte dein Lächeln“, sagte er ehrlich und ihre Augen weiteten sich. Er ließ die Hand wieder sinken. „Das habe ich begriffen, als ich dich mit ihm gesehen habe. Er hat dich zum Lachen gebracht. Ich habe verstanden, dass ich nicht gut für dich war.“
 

Endlich konnte sie ihm antworten: „Was willst du damit sagen, Sasuke?“
 

Er hatte lange darüber nachgedacht und sich eigentlich anders entschieden. Doch jetzt kamen die Worte einfach und er konnte sie nicht zurückhalten. „Ich gebe dich frei, Sakura. Ich verlasse das Dorf und du kannst wieder glücklich sein.“
 

„S-Sasuke, nein...“, stammelte sie fassungslos.
 

Er zuckte die Schultern, als machte es ihm nichts aus. „Ich habe dich ausgetrickst. Ich habe Unmögliches von dir verlangt, und trotzdem hast du dein Versprechen gehalten. Das weiß ich zu schätzen, aber es war nicht richtig. Ich habe dich bloß benutzt, von Anfang an. Das möchte ich wieder gutmachen. Bleib in der Wohnung, solange du möchtest. Ich werde eine Weile lang nicht zurückkommen.“ Er drehte sich um und ging zur Tür.
 

Aber als er nach der Türklinke griff, hielt er überrascht inne. Sie hatte von hinten ihre Arme um ihn geschlungen und drückte sich an ihn. „Warte, Sasuke“, sagte sie und drückte ihr Gesicht an seinen Rücken. Er spürte ihren Atem im Nacken. Sie hielt ihn so fest, als ginge es um ihr Leben. „Ich habe mich damit abgefunden, dass du mich nicht liebst. Aber ich liebe dich noch immer, auch wenn ich selbst nicht verstehe, warum. Gerade hast du mir bewiesen, dass ich mich in dir nicht getäuscht habe. Ich möchte bei dir bleiben. Ich möchte deinen Traum erfüllen.“
 

Zum ersten Mal seit langer Zeit berührte etwas sein Herz. Er fühlte ungeweinte Tränen in seinen Augen brennen und seine Hände zitterten. Er hätte sie gerne in den Arm genommen. Endlich hatte er ihre Gefühle verstanden. Vielleicht würde er irgendwann in der Lage sein, sie zu erwidern. Er senkte den Kopf und flüsterte: „Danke, Sakura.“
 

Sie küsste seinen Nacken und ließ ihn los. „Ich möchte wieder bei dir wohnen, Sasuke.“ Als er sich umdrehte, da lächelte sie. Es war wunderschön und es war nur für ihn. So wie früher.
 

Ihm fiel etwas ein und er griff in seine Hosentasche. „Uh, Sakura...“ Er wischte es an seiner Hose ab, reichte es ihr und sie starrte überrascht auf seine Hand.
 

„Mein Ehering! Woher hast du ihn?“, rief sie.
 

Er wich ihrem Blick aus. Er hatte eigentlich nicht die Absicht, zuzugeben, dass er selber auch noch runter zum Bach geklettert war. Allerdings sprach die Tatsache, dass er bis zu den Waden schmutzig war, eine eigene Sprache. „Uhm... du hast ihn wieder, das reicht doch, oder?“, murmelte er uncharmant.
 

Sie steckte ihn sich wieder an. „Danke, Sasuke“ Dann fiel ihr etwas ein. „Ich muss noch schnell Kakashi anrufen, damit er sich keine Sorgen macht.“ Sie rannte rüber zum Telefon.
 

Sasuke war sehr wohl aufgefallen, dass sie Kakashi nicht mehr Sensei nannte. Und dass sie ihn geküsst hatte, war ihn ein Dorn im Auge. Er fühlte ein stechendes Gefühl in der Brust, konnte es aber nicht wirklich benennen. In jedem Fall nahm er sich vor, seine Frau in Zukunft erstmal von Kakashi fernzuhalten. Immerhin gehörte es nicht unbedingt zu seinem Plan, sich Sakura mit noch jemand zu teilen. Und er hatte ganz sicher nicht vor, einen Bastard von einem anderen Mann, noch dazu von Kakashi, großzuziehen. Andererseits hätte er den Plan eben fast selbst zunichte gemacht. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Seit wann war ihm etwas so banales wie „ihr Lächeln“ wichtiger als seine eigene Zukunft?
 

Mürrisch verzog er sich ins Schlafzimmer und zog sich um, während Sakura diesen Kerl anrief. Es dauerte ziemlich lange und er fragte sich unwillkürlich, was es wohl zu besprechen gab. Als sie dann endlich fertig war und zu ihm ins Bett krabbelte, erlaubte es ihm sein Stolz nicht, danach zu fragen.
 

Sie kuschelte sich in die Decke und tastete nach seiner Hand. Er musste dem Impuls widerstehen, sie wegzuziehen. „Es tut mir leid, dass ich ihn geküsst habe“, flüsterte sie. „Es ging nicht um ihn, sondern nur... um Wärme. Zuneigung. Etwas, das ich von dir nicht bekommen kann.“
 

„Hn“, machte er und drückte ihre Hand. Mit der anderen Hand griff er nach dem Ring, den er stets an einer Kette um seinen Hals trug. Sakura war sehr viel stärker, als er es gedacht hatte. Es war wohl dennoch ein Fehler gewesen, bei ihr zu bleiben. Aber sein Wunsch, den Clan neu aufzubauen, wog schwerer als die blasse Erkenntnis, dass er Sakura ins Unglück stürzen würde.
 


 

Es war dunkel und im ersten Moment wusste er nicht, wo er war. Sein eigener Schrei hallte in seinen Ohren und er krümmte sich. Fühlte die Bettdecke unter seinen Fingern und nahm den vertrauten Geruch frischer Bettwäsche wahr. Er war zu Hause, in seinem Bett. Sicher. Es war nur ein Traum gewesen, derselbe, der ihn Nacht für Nacht quälte.
 

Flammend ging das Licht an und er schloss die Augen. „Sasuke? Alles in Ordnung?“, hörte er sie leise fragen. Sakura. Er hatte sie ganz vergessen. Sie war hier. Sie war immer noch hier. Sie rutschte rüber zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
 

Wie ein verwundetes Tier wich er reflexartig zurück und zischte: „Fass mich nicht an!
 

Erschrocken zog sie die Hand zurück und schaute ihn an. Er atmete ein paar Mal tief ein und aus, bis sich seine Atmung wieder beruhigt hatte. Aber er vermochte die düstere Vision seines Traumes noch immer nicht ganz abzuschütteln. Die Finsternis und die Stimmen, die ihm wieder und wieder sagten, dass er ein Mörder war. Und dass alles, was geschehen war, ganz allein seine Schuld war.
 

Er schaute sie an. Sie war da. Lebendig. Unwissend. Sie konnte nicht wissen, was in ihm vorging. Und trotzdem verachtete er sie in diesem Augenblick, für alles, was sie hatte und ihm verwehrt geblieben war. Für ihre Unwissenheit, ihre Unschuld. Sie hatte nie jemanden sterben sehen, den sie liebte. Wie konnte sie den Versuch wagen, ihn zu verstehen? Sie würde es niemals begreifen.
 

„Was ist nur los mit dir, Sasuke?“, fragte sie traurig. „Fast jede Nacht wachst du schreiend auf. Und dann siehst du mich so an... was ist los?“
 

„Nichts“, sagte er leise. Nichts was du auch nur im Entferntesten verstehen könntest. Er schlug die Bettdecke beiseite und stand auf. Zornig knallte er die Tür zum Schlafzimmer zu und stand einen Augenblick lang unschlüssig im Wohnzimmer.
 

Warum war sie noch hier? Warum hatte sie ihn zurückgehalten? Er hasste sie und doch konnte er irgendwie nicht mehr ohne sie. Warum war sie noch da und schaute ihn mit ihren großen, grünen Augen so an, als könnte sie in seinen Augen eine Antwort auf ihre Fragen finden? Warum hatte sie alles und er gar nichts? Warum quälten ihn die Träume noch immer, obwohl er dabei war, eine Familie zu gründen? WARUM?!
 

Er packte eine kleine Vase, die sie auf den Tisch gestellt hatte, und schleuderte sie mit einem wütenden Schrei gegen die Wand, wo sie krachend zerplatzte und das Wasser darin sich auf den Boden ergoss. Weil er so viel Kraft in den Wurf gelegt hatte, stolperte er nach vorn und fiel auf die Knie.
 

Verzweifelt schloss er die Augen, aber im gleichen Augenblick sah er das Bild seines Bruders vor sich. Seine rechte Hand schloss sich um den Kunai, den er selbst im Schlaf bei sich trug, und zog ihn aus der dazugehörigen Tasche. War er überhaupt noch am Leben? Er, der einzige, der das Massaker am Uchiha Clan überlebt hatte? Er glaubte, gar nichts mehr fühlen zu können.
 

Er stieß einen leisen Schrei aus, als die Klinge des Messers sich ins Fleisch seines linken Unterarms bohrte. Blut. Uchiha Blut, das nun auf den Boden tropfte. Es floss noch in seinen Adern und der Schmerz bewies ihm, dass er noch lebendig war.
 

Wütend zerrte er den Kunai aus der kleinen Wunde und schleuderte ihn quer durch den Raum. Ich lebe noch! Ich lebe! Ich lebe! Er schlug mit der Faust auf den Boden und krümmte sich. Warum fühle ich mich dann nicht lebendig? Warum kann selbst sie mir nicht helfen?
 


 

Im Schlafzimmer stand Sakura, eng gegen die Tür gedrückt, wo sie verzweifelt seinem Wutausbruch gelauscht hatte. Eine halbe Ewigkeit lang wagte sie es nicht, ihr Zimmer zu verlassen.
 

Als sie lange Zeit nichts mehr von ihm gehört hatte, nahm sie ihren Mut zusammen und öffnete vorsichtig die Tür. Er saß in der Mitte des Raumes und starrte ins Nichts. Etwas Blut lief über seinen Arm und tropfte auf den Boden. Sie sah sich um. An einer Wand erkannte man die Stelle, gegen die Sasuke die kleine Vase geschleudert hatte, und die jetzt in Scherben auf dem Boden davor lag.
 

Sakura verstand nicht, was mit ihm los war. Sie holte ein Taschentuch und kniete bei ihm nieder. Er hob den Kopf und sah sie ausdruckslos an. „Entschuldige“, murmelte er, ohne es wirklich zu meinen. Notdürftig wickelte sie das Taschentuch um die kleine Verletzung an seinem Arm.
 

„Komm wieder ins Bett“, sagte sie tonlos. „Ich werde dir keine Fragen stellen.“
 

Er nickte und stand wieder auf. Sie warf einen Blick auf die Scherben und entschied dann, sie erst morgen aufzuräumen. Sie folgte ihm ins Schlafzimmer und setzte sich zu ihm. Er wirkte verwirrt, ja sogar verunsichert. Aber sie selbst war erschüttert. War das derselbe Sasuke, der ihr vor ein paar Stunden gesagt hatte, dass er ihr Lächeln mochte? Der bereit gewesen war, für sie das Dorf zu verlassen? Immer öfter ließ er sie einen Blick in sein Inneres werfen. Und es machte ihr Angst. Sie konnte ihm offensichtlich nicht helfen, aber sie konnte es auch nicht ertragen, ihn so zu sehen. Und sie konnte es nicht begreifen.
 

War es wirklich normal, wie er sich benahm? War er noch normal?
 

Als hätte er ihre Gedanken gelesen, schaute er sie an und sagte: „Ich wollte nicht, dass du das siehst.“ Sie wusste nicht, ob er das ernst meinte, oder ob es für ihn nur eine weitere hohle Phrase war.
 

Schüchtern legte sie ihre Hand auf seinen rechten Arm. Als er nicht vor der Berührung zurückwich, legte sie ihre Arme um seinen Nacken und umarmte ihn. „Ich wünschte, ich könnte dir irgendwie helfen, Sasuke-kun“, flüsterte sie bedauernd. Bis eben hatte sie geglaubt, mit seinen Worten heute hätte er diese Beziehung gerettet. Aber sie war dennoch dabei, auseinander zu brechen. Sakura wünschte sich von Herzen, ihm helfen zu können, aber sie konnte es nicht. Und mit der Zeit würde sie anfangen, ihn zu hassen. Oder er würde sie mit sich reißen in seine finstere Welt, wo es keine Freude gab sondern nur Leere. Vielleicht war der heutige Tag kein Neuanfang, sondern der Anfang vom Ende.
 

Kakashi hatte Recht gehabt. Sasuke würde niemals glücklich werden, auch nicht durch eine Familie. Sie ließ ihn los und lehnte sich ein Stück zurück, ließ ihre Arme aber lose auf seiner Schulter liegen. Sie schaute den Mann an den sie liebte, und traf gleichzeitig den Entschluss, egoistisch zu sein und ihn zu verlassen, wenn die Dinge sich nicht bessern würden. Zärtlich küsste sie ihn auf den Mund und er ließ es geschehen, ohne darauf zu reagieren. Für sie war es in diesem Augenblick kein Ausdruck der Zuneigung, sondern eine Art Entschuldigung. Dafür, dass sie nicht in der Lage war, ihm zu helfen.
 

Sie wollte sich wieder hinlegen, aber als ihre Arme von seiner Schulter rutschten, legte sich sein Arm um ihre Taille und hielt sie fest. Sie blinzelte verwundert, ließ ihm dann aber seinen Willen und schmiegte sich an seine Brust. Warum konnte es nicht immer so sein wie in diesem Augenblick? Sie schloss die Augen und genoss diesen Moment der Ruhe. Obwohl der Raum hell erleuchtet war und sie sich mit Gedanken an eine Trennung quälte, schlief sie in dieser Nacht in seinen Armen ein.
 


 

„Versucht mal, mich anzugreifen“, sagte Sakura zu ihren Schülern. Sie hatte fünf junge Schüler aus dem letzten Jahr der Akademie um sich geschart. „Ich möchte, dass ihr mir zeigt, was ihr gelernt habt.“ Sie hatte sie auf die Lichtung gebracht, wo Kakashi damals diese merkwürdige Prüfung mit den Glöckchen mit ihnen veranstaltet hatte. Sakuras Schüler waren natürlich noch lange nicht so weit, aber sie wollte mal sehen, wer von ihnen das theoretisch gelernte auch praktisch anwenden konnte. Sie schaute die fünf ernsthaft an und sagte: „Es geht los. Versteckt euch und versucht, mich zu treffen.“
 

Die fünf verschwanden irgendwo im Gebüsch und Sakura blieb mitten auf der Lichtung stehen. Sie brauchte nicht lange zu warten. Eine Reihe von Wurfsternen raste auf sie zu und sie schloss die Augen, um hören zu können, aus welcher Richtung sie kamen. Im letzten Moment duckte sie sich darunter hinweg. Sie hörte bereits Schritte, eines der Kinder kam auf sie zu gelaufen und schlug mit einem Messer nach ihr. Sakura blockte den Stoß mit Leichtigkeit und versetzte dem Kind einen leichten Tritt, um es sich vom Hals zu schaffen. „Was ist mit deiner Deckung?!“ Ihre Schüler waren noch unerfahren und genau deswegen wollte sie ihnen zeigen, wie wichtig Teamarbeit war.
 

„Wenn ihr mich so direkt angreift, habt ihr keine Chance!“, sagte sie streng. „Ich habe euch doch beigebracht, dass ein guter Kampf vor allem gute Taktik braucht. Ihr wisst, dass ich stärker bin als ihr. Also müsst ihr einen Vorteil finden, den ihr mir gegenüber habt.“ Hoffentlich begriffen die Kleinen, was sie meinte.
 

Sie fühlte, wie sich ihr jemand näherte. Aber diesmal war es anders. Sie konnte nicht feststellen, woher es kam. Seltsam. War einer von ihren Schülern schon so gut? Sie suchte die Gegend ab, bis sie plötzlich im Augenwinkel sah, dass jemand direkt hinter ihr stand. Unglaublich! Das konnte keiner ihrer Schüler sein! Sie fuhr herum, bereit um sich gegen einen Angriff zu wehren... und stutzte.
 

Vor ihr stand Sasuke, mit ernstem Gesichtsausdruck und gepacktem Rucksack auf dem Rücken. „Sasuke!“, rief sie. „Du hast mich erschreckt!“
 

„Solltest du nicht deinen eigenen Rat beherzigen und besser auf deine Deckung achten? Ich hätte dich leicht töten können.“
 

Sie runzelte die Stirn. „Das sind bloß Kinder gegen die ich da kämpfe. Was willst du? Du solltest lieber aus dem Weg gehen, bevor sie dich angreifen.“
 

„Ich wurde einem wichtigen Anbu Team zugeteilt“, sagte er. „Du kennst den Teamleiter, es ist Neji Hyuga.“ Sie nickte, allerdings verstand sie nicht ganz, warum er ihr das erzählte. „Wir brechen in wenigen Minuten auf. Die Mission ist...“ Er stockte und nahm den Kopf hoch, als spürte er etwas. Dann hörte Sakura es auch. Das Geräusch von fliegenden Wurfsternen. Sakura wollte ausweichen, aber er sah ihr in die Augen und sie begriff, dass sie in seiner Nähe nichts zu befürchten hatte. Drei Wurfsterne kamen aus dem Gebüsch auf sie beide zugerast, und anstatt auszuweichen nahm Sasuke bloß den Arm hoch und fing sie alle drei. Dann schaute er in die Richtung, aus der sie gekommen waren und sagte: „Du solltest deinen Schülern beibringen, sich nicht mit Jounin anzulegen.“ Er warf sie fast leichtfertig zurück und aus dem Gebüsch kam ein erschrockenes Kreischen. Bevor sie sich Sorgen machen konnte, sagte er: „Du sollest deine kleine Schülerin bei Gelegenheit vom Baum losmachen.“
 

„Wir sollten vielleicht woanders reden, diese Kinder...“
 

„Ich habe nicht viel Zeit, Sakura. Hör mir nur kurz zu“, sagte er und man sah ihm an, dass es wichtig war. „Die Mission ist gefährlich. Ich werde einige Zeit fort sein. Wenn uns etwas passiert, ist auch das Dorf in Gefahr.“ Er nahm sie bei den Schultern und küsste sie auf den Mund. „Ich wollte mich nur verabschieden, falls ich nicht zurückkomme.“
 

Sie war ziemlich sprachlos. Und bevor sie ihre Stimme wieder finden konnte, stürmten gleich zwei der Kinder auf sie beide zu. Bevor die jungen Ninja-Anwärter ihnen auch nur nahe kommen konnten, erzeugte Sasuke sichtbares Chakra um ihn herum. Die jungen Ninja wurden von den Füßen gerissen, ohne dass er sie auch nur berührt hatte. Sakura erkannte den himmelweiten Unterschied, der zwischen ihm und ihr lag. Er brauchte solchen Angriffen nicht mal mehr ausweichen. Er war wirklich stark geworden. Das beruhigte sie etwas. Wahrscheinlich hatte er ihr es genau deshalb gezeigt. Sie brauchte sich keine Sorgen um ihn zu machen. Er ließ sie wieder los. Sie sagte leise: „Komm gesund zurück.“
 

Er erwiderte: „Mach dir keine Sorgen.“ Und verschwand so spurlos wie er gekommen war.
 

Sie ging zu ihren Schützlingen und half ihnen auf. „Verflucht, was war das?“, fragte einer von ihnen.
 

Sie lächelte. „Das war wahre Ninjakunst. Er ist ein Jounin. Vielleicht ist es gut, dass ihr gesehen habt, was jemand wie er fertig bringen kann. Ihr dürft einen Gegner nie unterschätzen.“
 

„So ein Mist“, zischte der zweite. „Wir sollten Mina losmachen. Sie wurde mit ihren eigenen Wurfsternen an den Baum geheftet...“
 


 

Sein Team wartete bereits auf ihn, als Sasuke zum Dorfeingang zurückkehrte. „Damit sind wir vollzählig“, sagte Neji. Sie alle hielten ihre Masken bereits in den Händen. „Ihr wisst, was diesmal auf dem Spiel steht.“ Die anderen nickten. Neji sah Sasuke an. „Bist du bereit?“
 

Er nickte nur. Einer vom Team fragte: „Hast du deiner Frau lebwohl gesagt?“
 

„Warum sollte ich?“, fragte er gleichgültig. Sein Privatleben ging niemanden etwas an.
 

„Du weißt genau wie ich, dass das eine Selbstmordmission ist. Wahrscheinlich kommen nicht alle heil zurück.“
 

Gleichgültig setzte Sasuke sich die Maske auf. „Ich denke nicht, dass wir Zeit für diese Spielchen haben. Neji?“
 

Der Rest setzte sich ebenfalls die Masken auf und Neji, der Anführer des Teams war, lief voraus. Sasuke hatte sich zwar von Sakura verabschiedet, aber er hatte nicht vor, sich von den Typen, auf die sie angesetzt waren, umbringen zu lassen.
 

Aber er sollte Konoha für sehr lange Zeit nicht wieder sehen.
 

...tbc...
 

***
 

Das war mal ein langes Kapitel, oder? Hihi. Ich mag die Stelle, wo Sasuke aus seinem Traum erwacht, weil man da deutlich sieht, warum er zwar manchmal einen Schritt auf Sakura zu geht, dann aber gleich wieder einen Rückzieher macht. Sasukes Egoismus ist stärker als die Erkenntnis, dass er ihr nicht guttut. Und obwohl er sie irgendwo auch beschützen möchte, hasst er sie, hasst er alle, die eine Familie haben und die - im Gegensatz zu ihm - glücklich sind.



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Kommentare zu diesem Kapitel (21)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Nami-Kikyo
2008-06-02T21:26:13+00:00 02.06.2008 23:26
das kapi war unbeschreiblich.. richtig toll *-*
Von: abgemeldet
2007-10-30T19:53:22+00:00 30.10.2007 20:53
jüp,ich mag die stelle mit dem traum auch
sehr gerne!^^
der rest is aba auch total super!
glg
Von:  Sasuke-chan
2007-09-15T15:19:59+00:00 15.09.2007 17:19
Kann er sich nicht mal entscheiden...
Das ist ja grauenhaft...
Er sollte mal Respekt vor seiner Freu haben...ts...
^^

Saku
Von:  27
2006-11-21T17:49:01+00:00 21.11.2006 18:49
omg omg omg sasu darf nciht sterben jetzt wo es sich doch anfängt zu besser ;_;

nujo *weiter les*
<<
Von: abgemeldet
2006-10-15T14:48:19+00:00 15.10.2006 16:48
WOWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWW
Mein ich das nur oder bessert sich die beziehung zwischen Sasuke und Sakura sich oder hab ich es mit meinen AUGEN.
Das kapitel war KLASSSSSSSSSSSSSSSSSSEEEEEEEEE
freu mich schon auf das next kapitel
cYa Rosenbluete001
Von:  Mayani
2005-12-01T16:52:12+00:00 01.12.2005 17:52
Na endlich gibt es Fortschritte in dieser Ehe! Das wurde aber auch Zeit! Für ein Happy-End wäre es noch zu früh. Mal sehen, was noch auf das traute Paar zukommen wird.
Von:  Yami-Nadine
2004-07-10T14:58:38+00:00 10.07.2004 16:58
Wenigstens hat sie es geschafft,ihn ein bisschen aufzutauen.Nur leider hat sie es noch nicht dauerhaft geschafft.Sasuke ist echt ein Buch mit sieben Siegeln,aber wenigstens gibt er zu,dass er sie mag.
Von:  -Titania-
2003-11-15T15:19:31+00:00 15.11.2003 16:19
hey hey hey hey!!! das kapitel keeeeeeeeeeennnn ich ja noch gar nicht!!!!! ....Ich habs...verpasst... bitte..erschießt mich!!!
Wahhh, jetzt....T.T das is so deprimierend... arme Sakura...grade wo es VIELLEICHT etwas besser wird....passiert sowas... aber jetz schnell zu dem anderen kapitel..
Von:  Red_Ops
2003-11-15T10:26:50+00:00 15.11.2003 11:26
Man man man is dir wieder super geil gelungen. Du weißt immer wie du weiter schreiben sollst und das auch noch spannend und doch so voller gefühl (tschuldige das ich so einen Müll daher schreibe aber es ist war!).
du musst schnell weiter schreiben
Von:  Vei-Chan
2003-11-14T17:06:15+00:00 14.11.2003 18:06
Echt cool, Oo hat mir richtig gefallen :D Schreib schnell weiter^^


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