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We're so NOT ready for take-off

Derek/Stiles + Castiel/Dean
von

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Von einem schwarzen Pulver und wunderschönen, leblosen Augen...

Stiles hatte das Gefühl, dass die Zeit auf einmal stehen geblieben war.

Die Geräusche um ihn herum klangen plötzlich seltsam dumpf und weit weg, so als wäre er nicht mehr ein Teil des Geschehens, sondern lediglich ein Zuschauer aus weiter Ferne.

Die Bewegungen des Dämons schienen in Zeitlupe abzulaufen, wie Kaugummi den man langsam in die Länge zog, jedoch bemerkte Stiles das nur am Rande.

Seine Augen waren nach wie vor fassungslos auf Derek gerichtet, der immer noch am Boden lag und sich nicht mehr rührte.

Stumm versuchte er den Werwolf dazu aufzufordern wieder auszustehen.

Stiles schrie ihn in Gedanken regelrecht an.

DEREK!

STEH AUF!

BITTE!

Aber... Derek reagierte nicht.

Stiles konnte noch nicht einmal erkennen, ob der Werwolf überhaupt noch atmete, oder nicht...
 

Als der Dämon sich schließlich über Derek beugte, nahm er Stiles somit die freie Sicht auf den Dunkelhaarigen.

Es war als wäre plötzlich der Bann gebrochen.

War vorher noch alles in Zeitlupe um ihn herum abgelaufen, so schien jetzt jemand auf die Vorspultaste gedrückt zu haben. Es war wie ein Zeitraffer.

Als der Dämon nach Dereks Armen greifen wollte, ging ein Ruck durch Stiles Körper.

Hände weg! Nimm deine Hände weg von ihm, verdammt nochmal!!!

Das war das Einzige, was er denken konnte.

Er fühlte sich so als hätte er nicht mehr die Kontrolle über seinen Körper, als würde ihn jemand fernsteuern...
 

Ein kleines Stück neben seinen Füßen lag der silberne Kelch, der vorhin noch fast bis zum Rand mit Blut gefüllt gewesen war, ehe Stiles ihn dem Dämon aus der Hand geschlagen hatte.

Mit einer fließenden Bewegung, die er sich in der momentanen Situation niemals zugetraut hätte, griff er nach dem Kelch.

Er war schwerer als er aussah, was darauf hindeutete, dass er aus einem massiven Metall sein musste. Die Ornamente, die am oberen Rand eingraviert waren, funkelten und glitzerten in der hellen Deckenbeleuchtung des Flugzeugs, aber Stiles hatte für dieses Schauspiel gerade keine Augen.

Er hatte sich stattdessen voll und ganz auf den Psychopathen konzentriert.
 

„Geh weg von ihm, du Arschloch!“
 

Stiles war erstaunt, wie fest seine Stimme war, obwohl er im Inneren das Gefühl hatte, dass er jeden Moment zusammenbrechen müsste.

Das Adrenalin, das durch seinen Körper pumpte, schien ihn jedoch wie Benzin anzufeuern und auf den Beinen zu halten.

Stiles Hände zitterten leicht, als er mit einem finsteren Blick ausholte und den Kelch mit voller Wucht auf den Dämon schleuderte und... er traf.

Der Kelch prallte mit einem dumpfen Schlag von dem Hinterkopf des Psychopathen ab, was tatsächlich den gewünschten Effekt mit sich brachte.

Der Dämon hielt in seiner Bewegung inne und drehte sich stattdessen fauchend zu Stiles um.

Er hatte somit die Aufmerksamkeit komplett auf sich gelenkt.
 

Derek brauchte dringend Abstand zu diesem Verrückten.

Der Werwolf würde sich wieder regenerieren, er würde heilen... und Stiles würde ihm dazu die Möglichkeit schaffen indem er diesen Psychopathen ablenkte.

Derek würde wieder heilen...

Er war ein Werwolf, verdammt nochmal!

Derek MUSSTE wieder heilen!

Stiles verschwendete nicht einen Gedanken daran, dass auch die Möglichkeit bestand, dass Derek sich nicht mehr heilen KONNTE, weil er schon längst...

Ein kalter Schauer lief Stiles über den Rücken und sein Magen zog sich unangenehm zusammen.

Nein!

NEIN!

Er wollte gar nicht daran denken...

Er hatte auch gar keine Chance mehr dazu, sich weitere Gedanken über die Verfassung des Werwolfs zu machen, da sich der Dämon plötzlich in Bewegung setzte und genau auf ihn zukam.

Vielleicht war der Plan von einer Ablenkung nicht ganz so durchdacht gewesen, aber... Stiles Körper hatte einfach wie von selbst agiert, ohne über die möglichen Konsequenzen nachzudenken.
 

Der Dämon kam so schnell auf ihn zu, dass Stiles fast keine Möglichkeit blieb um zu reagieren.

In letzter Sekunde schaffte er es sich unter den ausgestreckten Armen des angreifendes Mannes hindurch zu ducken und dem Griff zu entkommen. Jedoch traf ihn dabei ein Schlag in den Rücken, der ihn von den Beinen riss.

Die Luft wurde ihm aus den Lungen gepresst.

Sein Rücken fühlte sich an, als wäre er in Flammen aufgegangen, als er ein Stück weiter entfernt im Gang landete.

Sein Blick war nun wieder genau auf Derek gerichtet, neben dem mittlerweile auch Dean kniete.

Schnell riss sich Stiles jedoch von dem Anblick wieder los und drehte sich stattdessen auf seinen schmerzenden Rücken, sich dessen bewusst, dass die Gefahr ihm buchstäblich im Nacken saß.

Der Dämon war auch nicht untätig gewesen, sondern setzte ihm schon nach, um einen zweiten Angriff zu starten.

Stiles musste schnell sein, wenn er das heil überstehen wollte!

Er versuchte ein wenig nach hinten zu rutschen, seine zittrigen Hände hatten sich tief in den Taschen seines Kapuzenpullovers vergraben, verzweifelt auf der Suche nach dem kleinen Beutelchen, das er immer bei sich trug.

Wenn man sich fast ausschließlich mit Werwölfen, Banshees und anderen übernatürlichen Kreaturen umgab, musste man für alles gewappnet sein.
 

Endlich schlossen sich seine Finger um den kleinen Stoffbeutel, jedoch war der Dämon schon so nah, dass er nicht mehr genug Zeit haben würde, ihn auch einzusetzen.

Stiles rechnete schon fest damit, dass sein letztes Stündchen geschlagen hatte, als der Dämon plötzlich von hinten gepackt wurde.

Erst als sich Stiles ein wenig aufrichtete, konnte er Sam und Castiel erkenne, die nun auch in den Kampf mit eingegriffen hatten.

Sie hatten alle Hände voll damit zu tun, den Dämon festzuhalten und lange würden sie das auch nicht mehr schaffen.

Mit einem entschlossenen Blick zog Stiles den kleinen Beutel aus seinem Kapuzenpullover hervor und schüttete sich ein wenig von dem schwarzen Pulver in die Hand.

Ächzend kämpfte er sich wieder auf die Beine.

Er konnte nur hoffen, dass das auch wirklich funktionierte.

Er musste es hoffen!
 

Der Dämon hatte sich mittlerweile aus der Umklammerung befreit.

Sam war der Erste, der nach einem Schlag zu Boden ging und sich gerade noch zur Seite rollen konnte, um einem weiteren zu entgehen.

Castiel schien ein wenig bessere Chancen zu haben.

Er schaffte es den Dämon schließlich wieder zu ergreifen.

Verdammt...

Wenn Stiles seinen Plan wirklich in die Tat umsetzen wollte, dann musste er dafür sorgen, dass der Engel ein wenig auf Abstand ging.
 

„Hey du verdammter Psychopath! Ich bin dein Gegner!“
 

Ein belustigtes Grinsen lag auf den Lippen des Dämons, während er sich aus der Umklammerung des Engels befreite und den Spieß einfach umdrehte, so dass er nun den Engel festhalten konnte.

„Lass ihn los! Ich bin dein Gegner, hast du gehört!“

„Du? Du willst mein Gegner sein?“

Der Dämon lachte laut auf, wohingegen sowohl Sam als auch der Engel Stiles nur fassungslose Blicke zuwarfen. Sie zweifelten wohl gerade alle an seinem gesundem Menschenverstand... und insgeheim zweifelte er selbst daran, oder vielmehr an seinem Plan.

Was, wenn das nicht funktionierte?

Andererseits... was hatte er jetzt schon noch zu verlieren?

Er musste einfach daran glauben, dass das funktionierte!
 

„Ja, verdammt! Oder hast du Angst?“

Scheiße...

Er hatte mal wieder eine viel zu große Klappe.

Aber im Moment kam ihm das wohl zugute, da der Dämon genau das tat, was er wollte.

Sein Gesicht verzog sich zu einer finsteren Fratze, während er Castiel grob zu Seite stieß.

Der Engel und Sam mussten hilflos mit ansehen, wie sich der Dämon wieder in Bewegung setzte... genau auf Stiles zu.

Er schien sich dieser leichten Beute, die der junge Mann darstellte, absolut sicher zu sein.
 

Stiles Puls musste mindestens auf 180 sein, als der Dämon ihm näher kam.

Seine Hand umschloss das schwarze Pulver noch fester, da er fürchtete es würde ihm sonst durch die Finger rieseln.

Noch einen Schritt...

Der Dämon musste nur noch ein kleines Stückchen näher kommen... das würde reichen...
 

~*~
 

„Stiles!“

Dieser Junge hatte den Verstand verloren... Anders konnte es einfach nicht sein!

Sam konnte gar nicht wirklich hinsehen, als der Dämon zum Schlag ausholte. Das würde Stiles niemals überstehen.

Was hatte er sich nur dabei gedacht? Wollte er unbedingt den Helden spielen und dabei sterben?

Solche Spielchen konnten einfach nur auf eine unschöne Art und Weise enden.

Sam hatte das nur zu oft miterlebt!
 

Stiles wich keinen Millimeter zurück.

Der Dämon würde ihn voll erwischen!

„STILES!“

Was zum...

Sam hatte den Namen des jungen Mannes noch nicht einmal ganz ausgesprochen, als dieser plötzlich irgendetwas in die Luft warf und sich nach hinten fallen ließ.

Aus der Entfernung sah es aus wie Asche, allerdings konnte das niemals ganz normale Asche sein...

Das schwarze Pulver hätte eigentlich auf den Dämon rieseln sollen, aber stattdessen schien es sich in der Luft aufzuteilen, vermehrte sich, bis es schließlich einen perfekten Kreis formte und in dieser Form auch zu Boden prasselte.

Somit bildete es jetzt eine Linie um den Dämon, der davon scheinbar noch gar nichts mitbekommen hatte.

Er war zu sehr damit beschäftigt auf Stiles, der nun knapp vor der Linie auf dem Boden saß, loszugehen. Bevor seine Hand jedoch den jungen Mann erreichen konnte, schien der Dämon gegen eine unsichtbare Barriere zu stoßen, die ihn augenblicklich wieder zurück stieß.

Kurz hielt der Dämon inne, ehe er es ein weiteres Mal versuchte... mit dem selben Ergebnis.

Das Pulver schien nun eine perfekte Barriere um ihn herum zu bilden.

Es gab kein Durchkommen.

Auch nicht als sich der Dämon mit einem wütenden Brüllen gegen die unsichtbare Wand stemmte, um sie zu durchbrechen.
 

Stiles richtete sich langsam auf. Er war vielleicht ein wenig wackelig auf den Beinen, aber er schien sonst unverletzt zu sein.

Wie hatte er das nur gemacht?

WIE?

Sam starrte den jungen Mann fassungslos an.
 

~*~
 

Für einen kurzen Moment hatte Stiles befürchtet, dass die Eberesche bei dem Dämon keine Wirkung zeigen würde.

Er wusste natürlich, dass sie gegen alle möglichen übernatürlichen Kreaturen half, aber... ein Dämon war noch einmal ein ganz anderer Kaliber.

Und doch...

Es hatte funktioniert!

Sein Plan hatte tatsächlich funktioniert!

Die Freude darüber wollte sich allerdings nicht bei ihm einstellen.

Zum einen wusste er nicht, was er nun machen sollte, nachdem er den Dämon eingefangen hatte, zum anderen war da noch...

Derek!
 

Stiles warf einen letzten Blick auf den Dämon, ehe er sich schwungvoll umdrehte.

Er stolperte beinahe über seine eigenen Füße, als er so schnell wie nur möglich zu dem Werwolf eilte, der zu seinem Entsetzen immer noch am Boden lag.

Insgeheim hatte er wirklich gehofft, dass sich der ältere Mann mittlerweile vielleicht schon ein wenig regeneriert hätte... dass er wieder auf den Beinen sein würde...

Eine naive Hoffnung...
 

Was, wenn Derek....

Was, wenn er wirklich... NEIN!

Er durfte nicht sterben!

Derek durfte NICHT STERBEN!

Das Adrenalin, das Stiles bis gerade eben noch berauscht hatte, wurde plötzlich von einer kalten Angst abgelöst, die ihm schier den Boden unter den Füßen wegzog, weshalb er sich auch etwas härter als beabsichtigt neben Derek auf die Knie fallen ließ.

Dean machte ihm auch augenblicklich Platz, wobei er es vermied dem Jüngeren in die Augen zu sehen.

Stiles hatte nun zum ersten Mal wieder einen freien Blick auf Derek.
 

Oh... Gott...
 

Stiles stockte der Atem, als er den Werwolf sah.

Nein...

Bitte... Nein!
 

So viel... Blut....
 

Das Bild von Derek verschwamm vor seinen Augen, als sie sich langsam mit Tränen füllten, aber nicht einmal ein leises Schluchzen kam ihm über die Lippen, da  seine Kehle komplett zugeschnürt war.

Er wusste gar nicht, wo er den Werwolf berühren sollte ohne ihn noch mehr zu verletzen, weshalb Stiles Hände nur untätig über dem Körper des Älteren schwebten.

Derek lag auf dem Bauch, das Gesicht von ihm abgewandt... unter ihm hatte sich eine ganze Blutlache ausgebreitet und erst jetzt bemerkte Stiles, dass er direkt darin kniete.

Seine Hose war schon ganz durchnässt von dem Blut.

„Derek?“

Stiles wusste nicht, ob er den Namen des Älteren wirklich laut ausgesprochen hatte, da seine Stimme so brüchig klang. Im Hintergrund konnte er das laute Toben des Dämons hören, aber das blendete er im Moment komplette aus.
 

Langsam legte Stiles Derek eine Hand auf die Schulter.

Er fühlte sich ganz warm an... so wie sonst auch...

Stiles Finger kribbelten sogar ein wenig, weil Werwölfe grundsätzlich eine höhere Temperatur hatten als Menschen und sich diese Wärme auch gleich angenehm auf Stiles Finger zu übertragen schien.

Aber...

Derek zeigte keine Reaktion auf diese Berührung...

Stiles Finger krallten sich schließlich ein wenig in dem Oberteil des Werwolfs fest.

Er hatte Angst...

Er hatte so eine unfassbare Angst...

Wenn er Derek jetzt auf den Rücken drehen würde...

Was sollte er nur machen, wenn ihn dann diese wunderschönen Augen, die der Ältere hatte nur noch leblos entgegen starren würden...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  WillowSilverstone
2015-09-25T20:31:14+00:00 25.09.2015 22:31
Oh naaain
Immernoch der blöde Dämon!
Wenigstens ist er jetzt eingefangen
aber was ist mit derek???
Machs doch nicht so spannend
cas soll ihn heilen
jetzt sofort! T.T
*traurig* *stiles trösten* *jetzt weinen wir beide*
(Ja ich bin manchmal ein bisschen schizo)
Antwort von:  Jaywalker
26.09.2015 18:34
ja der doofe dämon ist jetzt wenigstens eingefangen
und kann im moment nix mehr anstellen!
ist auch besser so!!!
oh jeeeee~
na wenigstens wird stiles von dir getröstet XD


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