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Ein Duell mit Gott

Wie man Sara das Fürchten lehrt
von

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"Kleines Mädchen es ist vollbracht, ich habe dir ein Stück gemacht!"

Ich schaute den Onkel an der mir extra für heute neue Kleider gekauft hatte und mich auf den Samtstuhl in die Loge des kleinen Stadttheaters setzte.

"Das Schattenreich wird sich gebären und dir schnell das Gruseln lehren!"

Nein Onkelchen das Gruseln kann mir keiner lehren, auch du nicht.

"Der Vorhang hebt sich Sacht, rette sich wer kann! Die Bühne brennt das Spiel fängt an!"

Er flüstert mir von der Seite zu:

"Achte ganz besonders auf den bockfüßigen Mann."
 

Die Bühne brannte lichterloh und aus den Flammen sah man einen Mann treten, Mephisto.

"Gebt mir mehr Laudanium", säuselte er zu seinem Gefolge das aus Untoten und allen wunderlichen dunklen Gestalten bestand.

"Die Skelette tanzen leise wie der Goldfisch im Aquarium." Plötzlich drehte er den Kopf gen Himmel und starrte einen hellen Lichtpunkt an.

"Das irgendetwas naht, der Schein ist mir bekannt."

Mephisto wandte sich an sein Gefolge und schrie

"Gottes Bote wurde uns zur Strafe ausgesandt!"

Eine Frau neben mir in der Loge schrie hinunter

"Lasst uns unsre Geister wecken, Tote Kinder wimmern hören, Hades' pechgeschwärzte Lippen schmecken!"

Ich verzog das Gesicht bei dem Gedanken an ihre ausgesprochenen Worte, doch Furcht war nicht in sicht.

Mephisto erhob seine Stimme an die Untoten Gestalten.

"Lasst uns Schöpfer sein mit Gott uns duellieren, mit Dunkelheit und Furcht auf unsere Weise kocketieren!"
 

Ein Engelswesen landete behaglich vor der Gruppe mit wütenden Augen starrte er auf Mephisto, der langsam um ihn herumtänzelte und den Engel bespottete.

"Mit Blumen und Verlaub gesagt, Mein Lord reicht eure Liebe nur für einen einzelnen Menschen aus und das sind schon Sie selbst!"

Er trat zur Seite und lies das Himmelswesen von den Untoten vernichten.

"Justine,"

Eine wunderschöne Frau mit bleichem Gesicht, purpurroten Lippen und langen, schwarz gelockten Haaren trat zu Mephisto auf die Bühne. Er schaute zu mir hoch. "Ich sagte ihr,
 

Justine, geht heim bevor es tagt!" Er drehte sie sichtbar zu mir.

"Doch bleiben Ihre Triebe bis in alle Ewigkeit verscharrt in einem Schneckenhaus!" Und erst jetzt sah ich ihre pechschwarzen Augen die wie Onyxe glänzten. Ein Schauer durchfuhr mich... Doch Mephisto lies nicht locker.

"Seht euch nur den Dichter mit der toten Schwester an!" Ein Scheinwerfer fiel auf einen blonden Mann in einem braunen Anzug der sehr erschöpft aussah, an seiner Hand hielt er ein kleines Mädchen das genauso aussah wie ich. Mein Herz pochte wie wild bei ihrem Anblick. Mit leeren Augen starrte sie mich an während Mephisto sich noch einmal zu mir drehte und sagte: "Nur für sie durchlebt er diese Qualen ...nur um für immer bei seiner Geliebten Schwester zu sein, pass auf das dir nicht dasselbe Schicksal widerfährt!" Er drehte sich zu seinem Gefolge und sie gingen von der Bühne ab.

Der Dichter dessen Hand das kleine Mädchen hielt, fing an von der Finsternis zu reden.
 

"Mein herz wie lange wirst Du heute bleiben?

Gleich ist Mitternacht vorbei

Und unser kunterbunter Reigen

Rinnt davon in Pech und Blei!

Selbst in die allerschönste Maske

Zeichnet Gott bei der Geburt

Den Weg der Wege ins Verderben:" Ich betrachtete meine Hände... ich war nicht mehr Sicher bis er den Kopf zu mir wandte und schrie:

"Alles was da lebt muss sterben!" Ich zitterte, zum Glück bemerkte es Onkelchen nicht, er schaute nur grinsend auf die Bühne. Der Dichter blickte runter zu seiner Schwester die immer noch starr mit leerem Blick seine Hand hielt.

"Wir werdet vernichtet werden!

Die Schönheit der Verdammnis

bringt die Hölle uns auf Erden!

Das Leben langweilt mich, ich wandle fern des Lichts,

Verglichen mit dem Aufruhr in mir ist der Sturm ein Nichts!"
 

Er ging in die Knie und dichtete weiter
 

"Trois-Maison verfolge die drei!

Und mir lauert stets Augusta auf,

In Rinnsälen aus Pech und Blei, Mephisto

Was haben wir erschaffen?

Die Sünde wird uns laben!

Unsere Strafe ist, was wir in uns erschaffen haben!"
 

Der Dichter jauchzte und bangte und drehte sich langsam zu seiner kleinen Schwester die unverändert die Hand ihres Bruders hält.

Ihm begangen die Tränen über die Wangen zu laufen.
 

"Mein Herz, Du ziehst mich nach Utopias Küsten

Mit solch liebevollen Händen.

Augen schauen aus deinen Brüsten

Mein geplagtes Anlitz an.

Trugbild! Lass mich dich niemals enttarnen,

Heißer Odem soll mich blenden,

Mich im Traum weiter umgarnen

Alles Böse von mir wenden!"
 

Das kleine Mädchen schrie mit einem grellen Ton auf, bis das der Dichter die Hände über den Kopf zusammenschlug und auf dem Boden verstummte.
 

Sie begann leise an zu sprechen.
 

"Für alles, was ich je gedacht...

Für alles, was ich je vollbracht...

Für alles, was ich je getan...

... lässt Gott mich in die Hölle fahr'n.
 

Für alles was ich je gesagt...

Wonach auch immer ich gefragt...

...und alles was mir lieb und teuer

War schickt mich ins Fegefeuer.
 

Dabei wollte ich nur Gott erkennen.

Ich wollte ihn beim Namen nennen."

Sie schaute zu mir hoch, nahm ihren betäubten Bruder in die Arme und riss den Mund weit auf. Plötzlich blitzen Vampirzähne auf und ich konnte mich nicht mehr beherrschen und schrie laut vor Angst los. Onkelchen eilte herbei und nahm mich in den Arm... Im selben Moment versenkte das Mädchen auf der Bühne ihre Zähne in den Hals des Dichters.
 

"Dafür werde ich in der Hölle brennen!" Sie lies die Leiche fallen und der Vorhang senkte sich.
 

Das Licht ging wieder an und ich klammerte mich immer noch an mein Onkelchen. "Sara?" schrie Mephisto unten von der Bühne. Ich löste mich und rief zurück. "Ihr habt es geschafft, ich zittere bis auf die Knochen." Ich lächelte und applaudierte laut...
 

-Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2003-08-22T13:44:42+00:00 22.08.2003 15:44
Beeindruckend. Ich finds echt gut : )
Von: abgemeldet
2003-08-18T21:15:49+00:00 18.08.2003 23:15
gut noch mehr^^


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