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Liebe oder Ruhm?

Für was würdest du dich entscheiden?
von

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Minutenlang bleibe ich regungslos mitten im Café stehen, während ich das Gefühl habe, nichts anderes mehr wahr zu nehmen, außer dieser einen Satz.

Wieso hatte sie gekündigt?

Hatte ich etwas damit zu tun, indem ich sie gestern doch irgendwie in irgendeiner Form verletzt oder verärgert hatte?

Dabei hatte sie mich doch auch wiedersehen wollen?

Galt das etwa nicht mehr?
 

Völlig in meiner eigenen Welt gefangen, zucke ich sichtlich zusammen, als Reitas Stimme mit einem einfachen „Yuu...“, hinter mir erklingt, wobei er mir eine Hand auf die Schulter legt.

„Sie ist .. weg, Akira.“, richte ich leise das Wort an meinen besten Freund, drehe mich nur langsam zu ihm um.

In meiner Vorfreude und dem anschließenden Schock habe ich gar nicht mitbekommen, dass er mir überhaupt gefolgt ist, bin aber jetzt mehr als nur froh darüber.

„Was hälst du davon, wenn du dich draußen etwas beruhigst und ich schaue inzwischen, ob ich irgendetwas in Erfahrung bringen kann.“, flüstert er mir im selben Moment genauso leise zu und deutet mit dem Kopf etwas nach draussen,vielleicht um mich im ersten Moment vor den Blicken der anderen Gäste zu schützen.

Ohne selbst irgendwas darauf zu erwidern, trotte ich langsam aus dem Café, lasse mich davor auf einer kleinen Bank nieder.
 

Ich weiß gar nicht, wie lange ich dort gesessen und auf dem Boden gesessen habe, als sich ein kleiner Zettel in mein Blickfeld schiebt.

„Ihre Adresse. Und die ist sogar dort, wo du nie damit gerechnet hättest.“, erklingt auch sofort die Stimme meines besten Freundes, was mich kurz etwas verwirrt blinzeln lassen.

Eher zaghaft greife ich nach dem Stück Papier, welches er mir hinhält, studiere diesen einen Moment lang und reiße doch etwas meine Augen auf, als sich der Ortsname in mein Blickfeld schiebt.

„Sie ist in meiner Heimatstadt?“, gebe ich etwas verdattert von mir, hebe meinen Blick sofort etwas zu Reita empor.

„Das ist zumindest die Adresse, die sie hier hinterlassen hat, um ihr irgendwelchen Unterlagen nachzuschicken. Für die Herausgabe schulde ich der Kellnerin nun allerdings ein Abendessen.“, entgegnet er mir mit einem Schmunzeln, was bei mir nicht den Eindruck erweckt, als würde er darüber sonderlich böse sein.

In diesem Moment bin ich ihm einfach nur dankbar, bin froh darüber, dass er mein bester Freund ist und mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt, wenn ich nicht weiter weiß oder völlig den Verstand verliere.

„Du könntest dir natürlich auch einfach das Telefon nehmen und nachfragen, ob sie das nächste Mal Zeit hat, wenn du in der Heimat bist.“, höre ich ihn erneut sagen, was mich erneut zum Stirnrunzeln bringt.

„Die Telefonnummer, Yuu. Sie steht auf der Rückseite.“, fügte er prompt hinzu, als er meine Reaktion bemerkt, gefolgt von einem lachenden „So durcheinander und verpeilt habe ich dich ja schon lange nicht erlebt..“, auch wenn ich weiss, dass er es nicht böse meint.

Mit einem leichten Lächeln drehe ich das Stück Papier um und blicke einen Moment lang auf die Nummer, ehe ich wieder zu ihm hoch sehe.

„Ich habe keine Ahnung, wann ich das nächste Mal in der Heimat sein werde. Erst müssen wir beide diese Interviews geben, dann müssen wir die Single weiter einspielen und auf Tour gehen wir auch bald wieder.“, gebe ich mit einem leisen Seufzen von mir, lasse den Zettel wieder etwas sinken.

„Dann nutze wenigstens die Chance und ruf sie an. Einfach um mir ihr zu reden oder herauszufinden, warum sie Hals über Kopf gekündigt hat.“, schlägt er mir nun vor, was mich zum Nicken bringt.

„Vielleicht hast du Recht, aber nicht.. hier.“, erwidere ich leise, während ich mich langsam von diesem kleinen Mauervorsprung erhebe.

„Darf ich dich später dann auch noch anrufen?“, will ich nun fast schon zaghaft wissen, sehe nicht weniger zaghaft zu ihm und fiepe dennoch leise auf, als ich mir im selben Moment eine Kopfnuss einfange.

„Wofür war die denn jetzt?“, gebe ich sofort gespielt schmollend von mir und reibe mir etwas den Hinterkopf, laufe langsam neben ihm her, nachdem er sich zuerst etwas in Bewegung gesetzt hat.

„Für deine Frage eben. Du kannst mich jederzeit anrufen und wenn es mitten in der Nacht ist. Ich bin immer für dich da.“, richtet er sofort das Wort an mich, was mich augenblicklich wieder zum Lächeln bringt.

Obwohl er nach außen hin ein ganz anderes Image hat, weiß ich, wie ernst er seine Worte meint, wie ruhig und warmherzig er privat ist.

„Okay.“, entgegne ich trotzdem nur leise, vergrabe meine Hände etwas in den Hosentaschen, nachdem ich zuvor den Zettel darin verstaut habe.
 

Eher schweigend laufen wir nebeneinander her den Weg zu meiner Wohnung, wobei ich fast schon froh darüber bin, dass wir diesmal nicht von irgendwelchen Fans erkannt und angesprochen werden. Normalerweise freue ich mich darüber, aber heute habe ich irgendwie keinen richtigen Kopf dafür, denke stattdessen schon seit Minuten darüber nach, was genau ich Haruka überhaupt sagen soll.

Wird sie überhaupt ans Telefon gehen? Will sie überhaupt mit ihr reden?

„Yuuuu.. du läufst gleich an deiner Wohnung vorbei!“, reisst mich weitere Minuten später die fast schon amüsierte Stimme meines besten Freundes aus meinen Gedanken, woraufhin ich eher abrupt stehen bleibe.

Etwas verlegen sehe ich ihn an und sehe kurz an meiner Wohnung empor. Eigentlich will ich gerade gar nicht alleine sein, aber auf der anderen Seite möchte ich auch einfach nur meine Ruhe. Vermutlich bin ich gerade einfach viel zu durcheinander, als dass ich einen klaren Gedanken fassen könnte.

„Ano.. dann ruf ich dich später an?“, richtet ich nach ein paar Sekunden nun doch das Wort an Akira, sehe ich fragend an, worauf hin er nur nickt.

„Ich werde das Handy nicht aus den Augen lassen.“, fügt er zusätzlich hinzu, umarmt mich kurz flüchtig, ehe er um die nächste Ecke verschwindet.

Minutenlang sehe ich ihm einfach nur hinterher, ehe ich selbst meine Wohnung betrete, mich dort auf das Sofa fallen lassen. Mit einer Hand nestle ich den Zettel aus meiner Hosentasche, blicke etliche Minuten lang einfach nur darauf, ehe ich nach meinem Telefon angele.

Ich will sie unbedingt wieder sehen, ich will wissen, warum sie einfach gegangen ist und ob auch sie mich wiedersehen will.

Mit zitternden Fingern und klopfendem Herzen wähle ich schließlich die Nummer, die hinten auf dem Zettel steht, kann es kaum erwarten, ihre Stimme zu hören.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Arisa-Yuu
2016-06-12T14:18:49+00:00 12.06.2016 16:18
Aoi ist wirklich niedlich, wenn er so durcheinander ist. Wie gut, dass Reita da ist und ihn unterstützt. In solchen Momenten braucht jeder einen echten Freund, der einem unter die Arme greift. Jetzt bin ich gespannt, wie das Telefonat verläuft. Ich drück meinem Lieblings-Gitarristen jedenfalls die Daumen~
Bis zum nächsten Kapitel!

HDL
The only one Waru


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