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Schicksalswinde

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Die Legende der Drachen

Vor etwa 15 Jahren gab es einen großen Krieg um das Land Kageok .

Damals wurde es regiert von den Drachenhütern, jedoch gab es auch Menschen denen das nicht Recht war.

Als Drachenhüter bezeichneten sich die Menschen, welche sehr geschickt im Umgang mit Tieren waren, denen die Kriegskünste vertraut waren und sich auf das Heilerhandwerk verstanden. Aber das wirklich besondere an ihnen war, dass sie von einem Drachen auserwählt worden waren, dessen Begleiter zu sein.

Drachenhüter stammten vorrangig aus den oberen Gesellschaftsschichten, da diese durch die Bildung und Bündnisse im Vorteil waren. Die Bürger der unteren Schicht teilten sich von je her in zwei Parteien. Zum einen waren da die Menschen, die zu den Hütern aufblickten, ihren Rat schätzten und ihre Güte zu schätzen wussten.

Die Heilerquatiere waren immer gut besucht, nicht nur von den Erkrankten, sondern auch von gesunden Menschen, die einen Rat brauchten, oder ihre Hilfe anboten.

Auf der anderen Seite gab es da noch jene, die die Hüter hassten. Für diesen Hass gab es eine Vielzahl von Gründen, die beiden wohl stärksten Gründe waren Eifersucht und Angst.

Manche befürchteten, dass die Hüter ihre Macht missbrauchen und die anderen Menschen in die Knechtschaft zwingen könnten. Die schlimmste Befürchtung jedoch war, dass die Drachen sich über ihre Herren erheben und die Welt in Flammen hüllen würden.

So war es nicht verwunderlich, dass eines Tages ein junger Mann, er mochte Ende 30 gewesen sein, die Drachen bezichtigte wahllos Dörfer niedergebrannt, das Vieh der Bauern in Panik versetzt, gejagt und anschließend gerissen zu haben. Einige Bürger waren darüber erbost, die meisten konnten sich allerdings nicht vorstellen, dass diese Anschuldigungen der Wahrheit entsprachen. All jene, die den Anschuldigungen Glauben schenkten, schlossen sich zusammen und nannten sich „Lichtkrieger“.

Anfangs begnügten sich die Krieger damit nur Jagt auf die Drachen zu machen, indem sie kleiner Steine und Geäst nach den stolzen Geschöpfen warfen. Das Ziel dahinter war es, die empfindliche und dünne Membran an den Flügeln zu verletzen. Manchmal waren sie auch so mutig und warfen mit gefüllten Sandsäcken oder Tierinnereien nach den Gesichtern der Drachen, um ihnen die Sicht zu nehmen und auf diese Art Verletzungen herbeizuführen.
 

Eine gewisse Zeit lang nahmen die Hüter die Aufstände hin, als jedoch das Vieh, welches eigens für die Fütterung gezüchtet wurde und das örtliche Trinkwasser von den hasserfüllten Menschen vergiftet wurde mussten die Hüter einschreiten.

Es waren zwei Männer, ein blonder und ein schwarzhaariger, bei der Tat gesehen und in Gewahrsam genommen worden. Diese sollten sich wenig später vor dem Gericht verantworten und wurden kurz darauf in Ankarim, Kageok Hauptstadt, auf dem Marktplatz ausgepeitscht.

Die Konflikte zwischen den verfeindeten Parteien arteten der Art aus, dass sich die Lichtkrieger und die Drachenhüter den Krieg erklärten.
 

So standen sich die beiden Heere, nach den angeblichen Übergriffen der Drachen hatten die Lichtkrieger enormen Zuwachs und Zuspruch bekommen, an einem lauen Sommernachmittag, auf der großen Grasfläche, einige Tagesmärsche nördlich von Angria entfernt, gegenüber. Ihr Schlachtfeld leuchtete in einem satten Grünton und wurde begrenzt durch sanfte Hügel im Osten und das Cunisgebirge im Westen.

Die beiden Armeen sahen prächtig und Furcht einflössend aus, auf der einen Seite die Drachen in den schillernden Kettenrüstungen und neben ihnen die Hüter in ihren glänzenden Plattenrüstungen.

Ihnen gegenüber die Lichtkrieger in ihren einfachen, aber gut verarbeiteten Lederrüstungen und Kettenhemden, was ihnen natürlich einen Bewegungsvorteil verschaffte, mit ihren Waffen, die teilweise nicht mehr waren als einfaches Werkzeug.
 

Eine schier endlose Weile standen sie sich regungslos gegenüber, bis der Drachengroßmeister ein weißes Tuch zückte und sich damit auf den Weg zur Mitte des Kampfplatzes machte. Die Gegner beobachteten jeden seiner Schritte genau, um notfalls reagieren zu können.

Die Stimme des Großmeisters drang klar und deutlich zu ihnen heran.

„Krieger!“, rief er, „Wir haben Eure Anschuldigungen, Vorwürfe und Eure Angriffe lange hingenommen, in der Hoffnung leben, dass dieses Gerücht genauso schnell in der Versenkung verschwindet, wie es aufgetaucht war. Als Ihr jedoch angefangen habt unseren Drachen nach dem Leben zu trachten, konnten wir nicht mehr weg sehen und mussten handeln!“ Es folgte eine kurze Pause und sah so aus, als hätte der Großmeister seine Worte genau abgewägt. „Ihr müsst uns wahrlich sehr hassen, wenn Ihr diesen Konflikt auf dem Schlachtfeld austragen wollt, anstatt Euch mit mir an einen Tisch zu setzen, Jörmund.“, wandte er sich direkt an den jungen Anführer, jenen Mann, der so hartnäckig behauptet hatte, die Drachen hätten gebrandschatzt.

Als der Angesprochene nicht reagierte, sprach der Hüter weiter. „Wir haben bei einer Versammlung der Hüter darüber gesprochen. Keiner von uns möchte dieses sinnlose Blutvergießen! Bedenkt wie viele unschuldige Leben dabei verlöschen würden.“

In den Reihen der Lichtkrieger sah man einige nachdenkliche Gesichter, doch niemand wagte es das Wort zu ergreifen.

Nachdem die Worte verklungen waren, löste sich ein Mann aus den gegnerischen Reihen, glitt elegant aus dem Sattel seines Renyas und machte einige Schritte auf den alten Mann zu. Während er dieses tat, spannten hinter ihm einige Bogenschützen ihre Bögen um Jörmund Rückendeckung zu geben.

„Ihr wollt etwas in Frieden klären?“, die Feindseligkeit in Jörmunds Blick wurde nur noch von dem ungläubigen Ton seiner rauen Stimme übertroffen. „Eure Drachen haben, auf der Suche nach Nahrung, kleiner Dörfer niedergebrannt! Niemand weiß wie viele Seelen dabei erloschen sind, allein die Götter mögen dies wissen und uns mit der Wahrheit verschonen.“

Der junge Mann musterte den Hüter genau. „Ihr, die ihr dort steht habt alle keine Kontrolle mehr über diese Drachen!“, warf er der gegnerischen Armee vor. „Die einzige Vergeltung, die wir akzeptieren ist, das das Blut eurer Drachen die Erde tränkt. Das Blut dieser Bestien und wenn es sein muss auch das Eure!“

Nachdem der Sprecher verstummt war, dauerte es eine Zeit bis der Großmeister wieder das Wort ergriff. „Wir waren stets um Frieden bemüht. Bedenkt wir sind Brüder, das selbe Blut fließt durch unsere Herzen. Wollt ihr wirklich den Boden damit beflecken, aufgrund eines Verdachts?!“

„Hört ihr das?“, spottete Jörmund, der sich seinen Mitstreitern zugewandt hatte. „Er hält es für einen Verdacht! Wie sollte er es auch sonst nennen? Als ob ein Hüter Fehler machen würde, geschweige denn diese zugibt. Was bin ich nur für ein Mensch, dass ich an den unfehlbaren Hütern und deren Geschöpfen zweifel!“

Der Blick mit dem er seinen Widersacher bedachte, hätte nicht mehr Hass und Verachtung zum Ausdruck bringen können. „Wir haben und nichts mehr zu sagen! Lassen wir das Schwert das göttliche Urteil fällen!“

Seon seufzte resignierend und wandte sich zum Gehen um, es war alles gesagt und ein Kampf lies sich nicht mehr vermeiden. Jörmund tat es ihm gleich, doch als der alte Mann nur noch wenige Schritte von seinem Drachen und seinen Männern entfernt war, weiteten sich Seons Augen für den Bruchteil von Sekunden bevor er in sich zusammen sackte. Es dauerte Minuten bis die restlichen Hüter begriffen, dass ihr Meister von einem Pfeil, der aus seinem Hals ragte, getötet worden war und noch bevor jemand reagieren konnte, stieß sich Letizifas, Seons Drache, mit einem Markerschütternden Schrei vom Boden ab. Sie flog auf den Schützen zu und zerfetzte dessen Körper mit ihren Klauen, dann brach sie ihm mit ihrem kräftigen Gebiss das Genick.

Währenddessen hatte sich die Schockstarre der anderen Kämpfer gelöst und ein Meer aus Farben rannte aufeinander zu und verschmolz in einem erbitterten Kampf, um Leben und Tod, miteinander. Niemand zeigte Rücksicht, weder Hüter noch Krieger. Sie alle kämpften verbissen und das Gras unter ihren Füßen färbte sich rot, an den Stellen wo die Drachen es mit ihren gewaltigen Feuerwalzen noch nicht versengt hatten.. Das ganze Schlachtfeld war rutschig vom Blut, sodass beide Seiten heftige Verluste erlitten, doch die Hüter hatten den größten Verlust zu beklagen.

Es wunderte niemanden, dass ein Drache im Landeanflug auf dem Boden ausrutschte und von einigen Kriegern bedrängt wurde. Sie zerfetzten ihm die Flügel und zwangen ihn somit in den Nahkampf. Trotz seiner wilden Klauenhiebe, seinem Meer aus Flamen und den peitschenden Schwanzhieben konnte der Drache die Überzahl an Feinden nicht besiegen, einer der Krieger kletterte an der Rüstung empor und stach ihm mit einem Dolch in die ungeschützte Halsfalte. Der Drache stürzte zu Boden und verendete röchelnd, während irgendwo auf dem Schlachtfeld ein Mann zusammen brach und ebenfalls nieder gestreckt wurde.

Die dunkelrote, schuppige Haut des Drachen schien all seine Leuchtkraft verloren haben und die glänzenden bernsteinfarbenen Augen des Riesen nahmen einen matten, leeren Ausdruck an. Selbst im Tod sahen diese Geschöpfe noch anmutig aus.
 

Plötzlich breitete sich ein gleißendes Licht über dem Schlachtfeld aus, welches alle blendete. Der Kampflärm verstummte und die Kämpfer sahen sich erstaunt um, als einer der Hüter rief: „Rückzug! Wir ziehen uns zurück!“ Die Hüter und Drachen, die während der Schlacht getrennt worden waren, eilten zu einander zurück und erhoben sich in dem, vom Mondschein und Rauch gefärbten Himmel.

Manche Drachen trugen zwei Hüter auf ihrem Rücken, oder die Leichen ihrer Gefallenen in den Klauen, damit diese nicht geschändet wurden. Nur ein Drache war ohne Reiter, Letizifas. Sie trug die Leiche ihres Meisters in den vorderen Klauen und brüllte ihren Schmerz hinaus in die Nacht.

Zurück blieben nur noch die Lichtkrieger auf dem Schlachtfeld und deren gefallene Mitstreiter. Zwar hatten sie die Schlacht gewonnen, aber niemandem war nach Feiern zumute. Sie nahmen ihre Toten und bestatteten sie etwa eine Tagesreise östlich vom Schlachtfeld entfernt, doch der Geruch von Feuer, kalter Asche und Tod begleitete sie noch viele Tage, auf ihrem Weg in Richtung Ankarim.
 

Niemand hatte seit dem einen Drachen oder dessen Hüter gesehen. Manche Menschen behaupten sie seien nur Legenden, andere Menschen behaupten die Hüter würden nur auf den richtigen Zeitpunkt warten um zurückzukehren.
 

Sapibe Kapitel 2



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