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Amnesia

Wenn die Erinnerung streikt
von

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Kapitel 19

~Aoi POV~
 

Es war ein unglaublicher Anblick, wie die Stadt sich mit ihren Hochhäusern, Parks und Flüssen weit unter uns ausbreitete. Das war die Stadt, in der ich einen Teil meines Lebens verbracht hatte und sie gefiel mir. Ich sah zu Uruha hinüber, der neben mir stand und auch nach unten sah. Er spürte meinen Blick und sah auf. Ein kurzes Lächeln war zu sehen, doch dann wurde er wieder ernst. So war er schon seitdem wir von unserer ‚Clubnacht’ nach Hause gekommen waren. Er war irgendwie sauer! Ich konnte mich nicht mehr wirklich daran erinnern, wie ich nach Hause gekommen war. Aber, dass er mich angepflaumt hatte, das wusste ich noch. Er war ziemlich gereizt gewesen. Auch am nächsten Morgen war er nicht besonders gut drauf. Allerdings veränderte sich sein Verhalten sofort, als er merkte, wie dreckig es mir ging. Ich hatte wieder extreme Kopfschmerzen. So schlimm, dass Uruha sogar schon daran dachte mich wieder ins Krankenhaus zu bringen. Meine Ohren sausten immer noch, weil die Lautstärke im Club mir den Rest gegeben hatte und außerdem hätte ich definitiv nichts trinken sollen! Tabletten und Alkohol vertrugen sich nicht gut. Nur blöd, dass einem das erst nachher auffiel. Ich konnte auch die nächsten drei Tage kaum was essen oder trinken, weil mir so übel war, aber Gott sei Dank legte sich der Zustand wieder. Und obwohl Uruha definitiv sauer war, hatte er sich die ganze Zeit wirklich lieb um mich gekümmert. Er brachte mir Tee oder Essen ans Sofabett, ließ mich entscheiden, wie wir den Tag verbrachten, sah sich mit mir stundenlang DVDs an und schien immer zur Stelle zu sein, wenn ich etwas brauchte. Ich verstand ihn einfach nicht. Einerseits war er so abweisend, andererseits war er dann doch wieder so lieb zu mir. Dennoch breitete sich ein warmes Gefühl in meiner Brust aus, wenn ich an ihn dachte.
 

Zuerst hatte ich angenommen, dass meine Eltern zu Besuch kommen würden. Leider musste meine Mutter dann doch arbeiten, weshalb auch dieses Wochenende ohne meine Eltern stattfand. Ich hatte nicht geglaubt, dass wir dann noch groß was unternehmen würden – nicht bei Uruhas Laune im Moment. Doch als er mich heute Morgen geweckt hatte, wusste ich, dass er etwas vorhatte. Erstens ließ er mich sonst immer ausschlafen und zweitens war er anders, als an den letzten Tagen!

Ich hatte gegessen, mich fertig gemacht und anschließend waren wir zu Fuß losgegangen. Uruha meinte, dass er keine Lust hatte mit dem Auto zu fahren und ich war froh dem fahrenden Ungetüm zu entkommen. Es war zwar praktisch, wenn man von einem Ort zum anderen wollte, aber ich hatte immer noch Panik darin mitzufahren. Das hatte sich auch nicht gebessert, als man mir widerwillig erklärte, dass die Panik vermutlich daher rührte, dass wir einen Autounfall gehabt hatten. Im Ernst! Glaubten sie bei den ganzen Nachrichten, die liefen, dass ich nicht irgendwann von selbst drauf gekommen wäre was passiert war!? Nun wenigstens wusste ich nun, warum ich Autos nicht leiden konnte. Ich zog meine Schirmkappe tiefer ins Gesicht, als ein Mädchen mich neugierig beäugte. Das schien wirklich ein Problem zu sein, wenn man berühmt war. Jeder schien einen zu kennen und man musste höllisch aufpassen um nicht von Fans und Reportern belagert zu werden. Vor allem, wenn es noch keine genauen Details zu meinem Gesundheitszustand gegenüber der Presse gab. Uruha hatte den Managern versprochen vorsichtig zu sein, was er bisher ja auch wirklich gehalten hatte.
 

„Guck mal da hinüber!“, forderte mich seine melodische Stimme auf. Mein Blick folgte sofort seinem Fingerzeig. Allerdings verstand ich nicht genau, was er mir zeigen wollte. Er begann zu lächeln. „Das ist Fuji-san!“, erklärte er dann. „Er sieht selbst von hier beeindruckend aus, was?“, fragte er und ich konnte nur zustimmend nickten. „Er ist ein Vulkan und mit seinen fast 3780 m ist er der höchste Berg Japans. Sein Gipfel befindet sich auf der Hauptinsel Honshū an der Grenze zwischen den Präfekturen Yamanashi und Shizuoka.“ Wirklich imposant dieser Berg. Uruha drehte sich um, lehnte sich gegen das Geländer und sah dann zu mir hinüber. „Vom Tokyo Tower aus, kann man ihn nicht immer sehen. Aber ab und an, wenn das Wetter gut ist, zeigt er sich dann doch!“ Ich musste leicht lächeln. Uruha schien es Spaß zu machen hier ein bisschen was erzählen zu können. Doch dann runzelte ich die Stirn. Tokyo Tower? „Ich dachte wir sind im Fernsehturm?“, entkam es mir dann ungläubig, woraufhin Uruha zu lachen begann. „Das sind wir auch. Der Tokyo Tower dient zur Ausstrahlung von 24 Fernseh- und Radioprogrammen“, erklärte er mir dann. „Er ist 333 m hoch und damit einer der höchsten selbsttragenden, aus Stahl bestehenden Türme der Welt! Etwa 150 m über dem Boden befindet sich die erste Aussichtsplattform mit Cafés und Restaurants. Man kann noch weiter hinauffahren, nämlich zur zweiten Aussichtsplattform mit einer Höhe von 250 m. Und da sind wir jetzt!“, schloss er und ich schüttelte den Kopf. „Sag mal … warum bist du nicht Reiseführer geworden?“, fragte ich ihn dann und sah mich weiter um. Die Aussicht war gewaltig. Er schmunzelte leicht und sah mich lange an. Dann meinte er nur: „Musik berührt mich mehr als alte Gebäude und Denkmäler!“ Nun, was sollte man darauf noch sagen?
 

Wir gingen ein paar Schritte an der Plattform entlang, so lange, bis Uruha stehen blieb und nach unten auf eine Grünfläche mit Gebäuden zeigte. „Das hier ist der Zōjō-ji, ein buddhistischer Tempel. Zu den Tempelanlagen gehören das Sangedatsu-Tor, der Sutren-Speicher, die große Halle und das Onarimon. Das Sangedatsu-Tor wurde 1622 errichtet und hat sogar den Zweiten Weltkrieg heil überstanden. Es besitzt zwei Stockwerke. Es heißt, ein Mann, der durch dieses Tor schreitet soll Erlösung von drei Leiden finden: Ton (Gier), Shin (Hass) und Chi (Dummheit).“ Ich folgte seinem Fingerzeig auf das nächste Gebäude. „Das ist der Sutren-Speicher. Er wurde am Anfang des siebzehnten Jahrhunderts gebaut und ist eigentlich sehr groß und das älteste erhaltene Bauwerk in ganz Tokyo. Die große Halle wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört, wurde dann aber wieder aufgebaut.“ Ich nickte leicht. Irgendwoher kam mir das bekannt vor. „Das Onarimon ist das wichtigste Tor an der nördlichen, der Stadt zugewandten Seite des Tempelbezirks. Wie du sehen kannst, steht es ein bisschen außerhalb und von dort ist es nicht mehr weit bis zur U-Bahn Station Onarimon. Im Tempel selbst befindet sich auch die Daibonsho, die große Glocke. Sie wird zweimal täglich geläutet, je sechsmal morgens sowie abends. Das dient nicht nur zur Ansage der Zeit, sondern auch der spirituellen Reinigung der Menschen.“
 

Um ehrlich zu sein war ich wirklich überrascht, wie gut Uruha Bescheid wusste. Er schien sich wirklich für Geschichte zu interessieren. Seltsamerweise war mir gar nicht langweilig, als ich ihm zuhörte. Dabei war ich mir sicher, dass Geschichte nicht zu meinen Lieblingsfächern in der Schule gezählt hatte. Ich glaube meine Mutter hatte so was mal im Krankenhaus erwähnt. „Die Parkanlagen, die zum Tempel gehören sind sehr weitläufig und man kann dort die Ruhe genießen. Es ist seltsam, aber Tempel und Parks haben meist eine sehr eigene Aura. Man vergisst immer die Stadt rund um sich herum. Ein bisschen Frieden, auf so einem kleinen Fleckchen!“ Ich hätte wirklich einiges gegeben um meinen Blick nun sehen zu können. Zuerst spukte er Daten und Fakten aus und plötzlich meinte er, dass auf dem Tempelgelände die Stadt verschwand. Ich wusste ja, wie es gemeint war. Sobald man das Tor passiert hatte verschwand der Autolärm, die Abgase, die Hektik. Es wurde alles ganz ruhig und man konnte sich auf die schönen Dinge und auf sich selbst konzentrieren. Daher nickte ich also zustimmend und seine Augen blitzten auf, so als freute er sich wirklich darüber, dass ich ihm so aufmerksam zuhörte. Obwohl ich bisher immer geglaubt hatte, dass ich so was nicht leiden konnte (immerhin hasste ich Dokumentationen im Fernsehen), gefiel es mir wirklich von hier aus ein paar Fakten zu historischen Denkmälern zu bekommen. Außerdem musste ich nicht wirklich weit laufen und es strengte mich weniger an. Ich wusste, dass er mich mit Absicht hier raufgeschleppt hatte um mich ein bisschen zu schonen.
 

„Ok und was ist das?“, fragte ich dann neugierig. Er folgte meinem Fingerzeig und runzelte die Stirn. „Wenn ich richtig liege meinst du die Suntory Hall, welche ein großes Konzerthaus ist. Sie zählt zu den weltweit renommiertesten Konzerthäusern und wird vom japanischen Getränkehersteller Suntory finanziert.“ Uruha begann zu grinsen und zeigte auf eine weitere Grünfläche. „Siehst du die grünen Dächer dort drüben?“ Ich nickte brav. Klar sah ich die. „Das ist der Kaiserpalast!“, klärte er mich dann auf. „Als der japanische Kaiser 1869 seinen Sitz von Kyoto nach Tokyo verlegte, wurde die Burg Edo zum Sitz des Kaisers. Gleichzeitig bekam die Stadt Edo ihren heutigen Namen Tokyo. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Palast durch die Bombardierungen der Alliierten zerstört und im Jahre 1968 in moderneren Stil wiederaufgebaut. Man kann es von hier aus nicht so genau sehen, aber einige der alten Burggräben und Mauern der Burg Edo sind heute immer noch erhalten. Man glaubt es kaum, wie groß diese Burg einst gewesen ist. Die kaiserliche Familie bewohnt den Kaiserpalast das ganze Jahr über. Trotzdem kann man einen sehr kleinen Teil des Areals besichtigen – allerdings nur mit Voranmeldung, weil nur eine bestimmte Anzahl von Besuchern pro Tag hinein dürfen. Am Geburtstag des Kaisers (23.12) und am Neujahrsfest (02.01) wird eine Ausnahme gemacht. Dann sind weitere Teile des Geländes für die Öffentlichkeit frei gegeben.“
 

Na hoffentlich hatte er keine Führung für uns gebucht. Das wollte ich mir dann doch nicht antun. So schön es auch war die ganzen Dinge von hier oben zu sehen und einen kurzen Überblick zu bekommen, desto grausamer fand ich es durch die Stadt zu laufen und wie die Touristen alles haarklein anzusehen. Das war einfach nicht mein Ding. Vor allem keine Schlossführung, die zwei Stunden dauerte. Da reichte es, wenn Uruha mir so einen kurzen Überblick gab. Das Wichtigste erzählte er ja so und so. Ich lehnte mich gegen das Geländer und sah weiterhin auf die Autos hinunter, die sich durch die Straßen quetschten. Ab und an war ein Hupen zu hören. Menschenmassen wälzten sich durch die Straßen. Ich wusste selbst, dass wir oftmals ziemlich im Stress waren, das erklärte sich bei dem Beruf, den wir ausübten, von alleine. Aber mir fiel gerade wieder auf wie sehr mir diese Hektik verhasst war. Man konnte nicht einen Moment stehen bleiben. Immer musste man weitermachen. Das war so schade. Das Leben war viel zu kurz, wie mir dieser Unfall gezeigt hatte. Aber dennoch schienen die Menschen dieses Geschenk nicht anzunehmen und versanken in ihrer Arbeit und ihren Sorgen, anstatt sie auch mal hinter sich zu lassen und sich für ein paar Stunden eine Auszeit zu gönnen. War ich genauso gewesen? Ich zuckte zusammen, als etwas Kaltes meine Wange berührte und sah auf. Uruha hielt mir lächelnd eine eiskalte Flasche Mineralwasser entgegen. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er sie aus dem Automaten gezogen hatte, so sehr war ich in meinen Gedanken versunken gewesen. „Ich dachte mir, du könntest vielleicht Durst haben.“ „Danke!“, murmelte ich und griff danach um ein paar Schlucke zu trinken. Erst jetzt bemerkte ich wie durstig ich wirklich war. Uruha neben mir gluckste nur leise und lehnte sich auch wieder ans Geländer. „Dort drüben ist der Hauptbahnhof von Tokyo. Während der amerikanischen Bombenangriffe im Mai 1945 wurde er schwer beschädigt. So wurden das dritte Stockwerk des Gebäudes und die beiden Rundtürme an den Enden des Gebäudes vollständig zerstört. Nach dem Ende des Kriegs wurde der Hauptbahnhof notdürftig wieder aufgebaut, jedoch ohne Türme und ohne das dritte Stockwerk. Das Gebäude ist mittlerweile ziemlich alt und muss renoviert werden. Zuerst wollte man eigentlich ein ganz neues Gebäude bauen. Doch schließlich entschloss man sich zu einer Renovierung inklusive des Wiederaufbaus der Türme und des dritten Stockwerks um das Kulturgut zu erhalten!“ Daher standen vermutlich auch die ganzen Kräne um das Gebäude herum.
 

Die Menge schob und drängelte sich weiter. Als wir hier hoch gekommen waren, waren nicht so viele Leute da gewesen. Nun aber war die Plattform voller Menschen. Ein Mädchen quäkte mir in einer fremden Sprache etwas ins Ohr, als sie begeistert auf ein weiteres Gebäude zeigte. Es sagte mir nichts, doch anscheinend war es ziemlich wichtig, so wie die Touristengruppe hinter uns reagierte. Ich machte ein finsteres Gesicht und schlängelte mich an einer Frau vorbei, die ein schreiendes Kleinkind auf dem Arm trug. Der Lärmpegel wurde mir zu hoch. Mein Kopf begann schon unangenehm zu summen. Erschrocken fuhr ich zusammen, als sich eine Hand auf meine Schulter legte. Doch entgegen meiner Erwartungen, dass ein Fan uns erkannt hatte, war es nur Uruha, der mich aufhielt und auf ein Gebäude zeigte. „Musst du mich so erschrecken!? Ich dachte jetzt hat mich ein Fan erkannt“, fuhr ich ihn an. Er hob nur die Hände und zuckte mit den Schultern. „Tut mir leid, aber du hast nicht auf mich gehört, als ich dich gerufen habe!“ Ich verzog leidend das Gesicht und sah zu der Gruppe hinüber. „Ich mag es nicht zwischen so vielen Leuten zu stehen. Man hat nicht mal einen halben Quadratmeter für sich alleine und wird dauernd rumgeschupst. Außerdem quäkt mir dieses Balg schon die ganze Zeit ins Ohr! Falls ich also einen Gehörsturz bekomme, verklag sie!“, beschwerte ich mich bei ihm, was mir einen etwas erheiterten Blick einbrachte und schon wurde ich wieder weiter geschoben. „Ich wollte dir eigentlich nur noch den Mori Tower zeigen!“ Meine Augenbrauen wanderten wieder nach oben. „Und der ist so wichtig, weil….?“, fragte ich ihn dann etwas zweifelnd. Dass der Kaiserpalast ein wichtiger Ort war oder der Tokyo Tower… klar das ließ ich mir ja noch einreden. Aber dieser Mori Tower sah nicht gerade sonderlich bekannt oder wichtig aus. Nur ein sehr hohes Gebäude. Was sollte daran schon interessant sein!? „Nun ja er ist einer der wichtigsten Touristenattraktionen und das fünft-höchste Gebäude in Tokyo! Er ist das Zentrum von Ropponghi Hills, einem städtischen Zentrum mit Büroflächen, Wohnraum, einem Kino Komplex, Einkaufsmöglichkeiten, sowie zahlreichen Parkanlagen. Über 200 Geschäfte, Kaffees und Restaurants finden sich über die unteren 6 Stockwerke des Mori Towers verteilt und machen das Gebäude damit zu einem wahren Einkaufsparadies. Außerdem gibt es zwei Aussichtsplattformen, die einen tollen Blick über Tokyo gewähren. Und für Touristen ist es vor allem deshalb vorteilhafter dort hinauf zu steigen, weil man eben den Tokyo Tower auch fotografieren kann“, erklärte mein Privatfremdenführer mir.
 

Plötzlich taumelte er nach vorne. Ein dicker Mann (eindeutig ein Tourist, dem Fotoapparat nach zu urteilen, der vor seinem Bauch baumelte) drängte sich durch die Menge zu seiner Gruppe hinüber und schob alle zur Seite, die ihm im Weg waren – so auch Uruha. Dessen Körper presste sich an meinen, da ich bereits am Geländer lehnte und nicht weiter zurückweichen konnte. Mir wurde plötzlich ganz heiß. Er war auf einmal so nahe. Viel zu nahe. Sein Geruch umfing mich und Himmel, was war das für ein Parfüm!? Meine Finger lagen an seinem Bauch, wo ich versucht hatte ihn auf Abstand zu halten. Seine Bauchmuskeln waren deutlich durch den Stoff des Pullovers zu spüren und … verdammt noch mal das waren Muskeln! Hart wie Stahl! Seit wann hatte er solch muskulöse, sexy Oberarme? Uruha drehte sich wütend um, während mir ein verräterischer Seufzer entkam, als sich mein Körper ganz automatisch nach vorne lehnte und sich an seinen schmiegte. „Hey passen Sie etwas auf!!“, pflaumte Uruha ihn an, doch der Tourist schien das gar nicht mitzubekommen. Vermutlich sprach er nicht einmal unsere Sprache, denn er quäkte in einer fremden Sprache auf ein paar Mitglieder seiner Gruppe ein und deutete begeistert nach unten. Meine Finger zitterten leicht, als ich unbewusst über die Bauchmuskeln strich, die sich an meine Handfläche schmiegten. Mein Hirn hatte sich ganz verabschiedet. Was war denn nur plötzlich los mit mir!? Seit wann reagierte ich denn SO!? Uruhas Blick war besorgt, als er mich musterte. „Ist mit dir alles in Ordnung!?“ Gott, wenn du ein paar Schritte zurückgehen würdest, könnte ich mir sogar eine Antwort auf die Frage überlegen! Mehr fiel mir im Moment gar nicht zu seiner Frage ein. Mein Blick hing an seinen Lippen, die mich gerade mehr denn je zum Küssen einluden. „Yuu? Sag doch was!“ Mit einem Mal landete ich wieder im Hier und Jetzt. Ich stand bereits auf den Zehenspitzen, um mir einen Kuss von ihm zu holen! Verdammt noch mal, was zur Hölle machte ich hier eigentlich!? Ich riss meine Hand zurück, als hätte ich mich verbrannt, aber mein Kopf flüsterte mir verschwörerisch zu, dass ich es genossen hatte. „Ich … ja. Klar mir geht’s gut!“, stammelte ich, während ich meine Finger zur Faust ballte, da sie immer vor Verlangen ihn zu berühren zitterten. „Wirklich Uruha, das sind mir zu viele Leute. Können wir nach unten fahren?“ Nein das stimmte nicht ganz. Ich mochte zwar diese ganze Menschenmenge nicht, aber das eigentliche Problem war er! Uruha stand immer noch zu nahe. Seine Nähe verwirrte mich. Ich musste hier weg, bevor ich etwas ganz Dämliches machte! Daher tauchte ich unter dem Arm eines Mannes durch, der seiner Partnerin wank und hatte beinahe das Gefühl zum Lift zu stürmen. Ich hatte genug! Uruha folgte mir ohne ein Widerwort und funkelte den Touristen noch einmal böse an, der natürlich davon nichts mitbekam.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So liebe Leute!
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen
Übrigens: Alles was Uruha erzählt entspricht der Wahrheit =)
LG und bis nächste Woche
Eure dani Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kai-san
2015-11-20T18:02:05+00:00 20.11.2015 19:02
Nabend :)

Wieder mal ein tolles Kapitel <3
Hach die beiden *~* da muss ich TheNamelessLiberty voll recht geben :D da hat man dich schon gefreut und denkt: "naaaaa~~~~" Und dann Kapitel zu ende XD das soll jetzt aber keine Kritik oder so sein auf gar keinen Fall. Find den Verlauf der Geschichte großartig <3
Freue mich wie immer auf nächste *_____*

Liebe Gruß Kai :)
Antwort von:  dani
20.11.2015 19:07
Hi Kai!

Danke, für dein Kommi! Ja, ich glaube ihr habt wirklich lange darauf gewartet - jetzt war es da.
Aber ich kann sagen es geht weiter - du darfst dich freuen =)

LG dani
Von:  TheNamelessLiberty
2015-11-15T19:53:55+00:00 15.11.2015 20:53
Mensch da hast du dir aber echt Mühe gegeben mit den ganzen Fakten, da hab ich nun echt was dazu gelernt :D
Respekt an dich für die ganzen Nachforschungen, oder hast du das so schon gewusst?
Aber nun zur Handlung...mensch da kommen sie sich (unbeabsichtigt) näher und mein Herz schlägt schon höher da ich nun wirklich auf einen Kuss oder so gewartet hab..aber ich hätte mir denken können das es noch zu früh ist.
So bleibt die Spannung erhalten und...hach ja *schwärm*

Bis nächsten Sonntag dann =)
LG Lin
Antwort von:  dani
15.11.2015 20:57
Hi Lin!
Schön, dass du mir wieder einen Kommentar da lässt.
Nein, das habe ich nicht im Vorhinein gewusst - ich hab wirklich recherchiert - wie übrigens in der ganzen Story ;)
Wenn du genauer hinsiehst sind da einige Fakten über die Band dabei, die tatsächlich so auch stimmen

*lacht* Ich hab mir schon gedacht, dass ihr euch alle über das Kapitel freuen werdet. Ja, ihr habt Recht. Noch ist es etwas zu früh, auch wenn Aoi sich bereits in Uruhas Bann befindet ;)
Ihr dürft gespannt sein, wie es weitergeht =)
Ich wünsche dir eine schöne Woche!
LG dani
Von:  Gedankenchaotin
2015-11-15T17:52:21+00:00 15.11.2015 18:52
Irgendwie ist es ja süß. Also Aois Reaktion auf das alles, auch wenn es ihn sehr zu verwirren scheint.
Mit Uru als Reiseführer würde ich Tokyo ja gerne auch mal erkundigen, auch wenn der Tower für mich als Höhenangat Kandidat nicht wirklich was wäre.

Wieder ein tolles Kapitel.
Myv
Antwort von:  dani
15.11.2015 19:08
Heyhey
Danke sehr fürs Kommi =)
Tja ich würd auch mitlaufen *grinst*
Höhenangst hab ich Gott sei Dank jetzt nicht so extrem, aber mir wird schwummrig, wenn da nur ne glasplatte ist, an der ich mich festhalten kann ... ich brauch was ... festes unter den Händen, dann gehts!
Jaja Aoi ist ja nicht eiskalt Uruha gegenüber - das war er nie. Mal sehen wie es weitergeht ;)
Bis zur nächsten Woche
LG dani


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