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A ever changing Life

von

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Misslungener Fallrückzieher

Ihr persönlicher Horrortag wird also noch weiter gehen. Was Lea und Jan anstellen wollen will sie gar nicht wissen. Diese ziehen an ihren Armen und ihrem Shirt bis sie beide davon abhält.

„Spielst du mit uns?“ Sophie hasst es für die Beiden das Kindermädchen zu sein.

„Bitte. Du bist doch unsere große Schwester.“ Wissen sie nicht, dass sie nicht voll ihre Geschwister sind, sondern nur halb. Möglicherweise denken beide, dass Scott ihr leiblicher Vater ist. Auf Abstand bringt sie die Nervensägen, in dem sie beide auf Armlänge von sich drückt. Alles würde sie nie über sich ergehen lassen, mit einem genervten Seufzer sieht sie erst zu Jan und schließlich nach links zu Lea die sie angrinst.

„Was wollt ihr denn spielen?“

Sie weiß, dass sie trotz allem den Pool meiden müssen. Lea kann nicht schwimmen und die Tiefe von zwei einhalb Metern ist nicht ungefährlich für eine Fünfjährige. Lea hüpft bevor sie antworten will, nur kommt Jan ihr zuvor.

„Ich will in den Pool.“ Sophie hasst es, wenn sie das machen wollen, wo sie Ärger bekommen werden.

„Nein. Der Pool ist verboten, du weißt das Lea nicht schwimmen kann und deswegen dürfen wir ohne die Beiden nicht raus in den Garten.“

„Ach komm schon Sophie. Du kannst schwimmen und ich auch. Wir werden sicher auf dich aufpassen Lea. Versprochen.“ Jan hat Leas Gesichtsausdruck vor Sophie gesehen. Es ärgert Lea ziemlich, sie ist bereits fünf und kann nicht schwimmen. Und das obwohl Mama es ihr schon versprochen hat es ihr bei zu bringen.

„Ich will schwimmen können. Mama wird Sophie sonst nur wieder anschreien und das mag ich nicht.“ Sophie überlegt was sie machen können, wo alle was davon haben. Solange sie den Pool meiden, ist alles in Ordnung.

„Wie wäre es, wenn wir ein Ballspiel im Garten spielen?“ Ein Glück hat es Scott gut mit ihnen gemeint und hat einiges an Spielzeug, auch Bällen besorgt. Lea grinst sie an, die Kleinste mag Ballspiele, außer von den Bällen getroffen zu werden. Ohne ein Wort springt Jan von der Veranda und geht in Richtung der Garage. Ein kurzes Quietschen und ein Metall auf Metall schlagen nimmt Sophie wahr. Kurz darauf knallt die Garagentür zu und Jan kommt mit einem größeren und einen kleineren Ball wieder.

„Musstest du die Garagentür so zuschlagen? Scott hat bestimmt keine Lust drauf die zu erneuern.“ Jan hat die Tür soweit herum geschlagen, dass diese gegen die eigentliche Garage gestoßen ist.

Sophie will nicht lange darüber nachdenken, was am Abend passieren wird, sobald der Land Rover und beide Insassen wieder da wären, würde sie ihre Ruhe haben. Der Tag hat sie bereits gefordert und ausgelaugt folgt sie den beiden, als sie die Haustür verschließt.

„Sophie? Hallo hörst du überhaupt zu?“

„Wie?“ Sie wird von Jan aus den Gedanken gerissen, am Arm zieht er sie von der Haustür weg, sie hört das Lea die Terrassentür zum Garten öffnet, während Jan sie noch immer durch den Flur in die Küche zieht.

„Darf ich meinen Arm wieder haben oder muss ich erst darum bitten?“ Sie hätte ihn nicht auffordern oder fragen müssen, da er schließlich den Ball in der seinen Händen hält.

„Also Pool ist tabu, dann spielen wir halt auf der anderen Seite.“ Hat Jan wirklich mal einen guten Vorschlag gemacht und der kleine Wirbelwind, der in den Garten schon wie ein Flummi herum hüpft ist wirklich Lea? Das wird eindeutig ein langer Abend für Sophie.

Dabei beginnt dieser erst für sie. Mit einem Seufzen lässt sich Sophie zu einem Fußballspiel überreden. Sie kennt die Regeln davon, aber groß spielen tut sie es nicht, zudem scheint der Sport nicht ungefährlich.
 

Nur sollte es nach einer Stunde ihre Meinung bestätigen. Mit einer ziemlichen Bruchlandung ist Jan auf den Boden geknallt, weil er meinte einen Fallrückzieher zu versuchen. Seitdem Sturz jammert er rum und hält sich das blutige Kinn.

„Hast du bald den Eisbeutel fertig Sophie?“

Den Beutel voller Eiswürfel hat Sophie schnell fertig, nur macht ihr mehr sein Kinn Sorgen.

„Halt den Mund und geh endlich auf die Couch. Du nervst.“ Da er dennoch weiter rumjammert und wieder ein Küchentuch Volltropfen lässt, nimmt sie sich ihn am freien Arm und verfrachtet ihn auf die Couch. Mit dem Schwung bringt sie ihn dazu zu liegen.

„Lass das Tuch drunter sonst klebt der Beutel an dir fest. Auf die Zunge hast du dir zum Glück nicht gebissen.“

Mit der Kälte am Kinn scheint der Junge beruhigt zu sein, die kleine Schwester hat sie schon nach dem Sturz ihres Bruders beruhigen müssen. Sie nimmt den Eisbeutel weg und zieht das blutige Tuch an, um sein blutiges Kinn anzusehen. Eine Platzwunde. Sieht schlimmer aus, als es ist.

„Drück das Tuch und den Beutel an dein Kinn, bin gleich wieder da.“

Da sie in der Küche kein Verbandszeug finden konnte, geht sie hoch ins Bad und wird nach einigen Minuten fündig. Auch, wenn er vielleicht nur ihr Halbbruder ist, ihn so jammernd und verletzt liegen lassen, lässt sie ihn nicht. Leider jammert der Zehnjährige wie ein Kleinkind, sie kann ihn bis hoch in den Flur jammern hören.

Wieder im Wohnzimmer sitzt Lea auf der Lehne der Couch und betrachtet den großen Bruder und dessen Leiden.

„Bin wieder da.“ Schnell packt sie das Verbandszeug auf den Glastisch und holt noch eine Schale aus der Küche, um wieder bei Jan und Lea zu sein. Beim Verbandszeug findet sie alles um die Wunde zu versorgen, darüber ist sie erleichtert, aber nicht über die Tatsache, dass es schmerzhaft wird.

„Ich warne dich vor, es wird wehtun, schrei meinetwegen so laut wie du willst, aber die Nachbarn sollten nicht denken, ich bringe dich um.“

Sie zieht sich Handschuhe über, bemerkt allein deswegen den angstvollen Blick von Jan.

Sie verfrachtet den Eisbeutel auf seinen Kopf, zum einen um den Jüngeren ruhig zu stellen und zum anderen, weiß sie nicht wohin damit. Vorsichtig zieht sie die blutigen Tuchreste von seinem Kinn, dabei jammert er. Die Fetzen legt sie in die Schale, ein paar Steine kann sie so von seinem Kinn lösen, aber der schmerzhafte Teil fängt sie erst an. Sie sucht sich ein Tuch und Pinzetten Zange und gibt ein paar Tropfen vom Desinfektionsmittel darauf. In der einen Hand hält sie die Pinzette, mit der anderen nimmt sie eine eingepackte Mullbinde.

„Nicht, dass wegen dir die Nachbarn die Polizei rufen, denn das wird jetzt wehtun. Beiß darauf.“

„Ich hab Angst.“

„Das wird etwas brennen, das vergeht aber. Ein bisschen darfst du mir schon vertrauen.“ Sie weiß, was sie tut, als sie ihm die Mullbinde in den Mund gibt und er bereits ängstlich draufbeißt. Vorsichtig säubert sie die Wunde und hört Jan gedämpft schreien, beim zweiten Tupfer laufen dem Kleinen Tränen die Wangen hinunter.

„Hast es gleich geschafft.“ Zumindest die Tupfer kann sie weglegen, sie hofft sehr, dass Lea Blut sehen kann, sonst liegen gleich beide Halbgeschwister flach. Mit der Pinzette holt sie die letzten Steine aus der Wunde. Mit einem frischen Tupfer sieht sie noch einmal nach, dass sie alle Steine raus hat. Sie nimmt ihm die Packung aus dem Mund und wischt ihm eine Träne weg.

„Das schlimmste hast du überstanden, drück das Watteteil mal auf dein Kinn.“

Kurz räumt sie den Müll in die Schale, bevor sie nach Pflastern sucht, sie hofft auf Tape, aber so was hat Scott wohl nicht. In einem anderen Fach findet sie dann kleine Tapes. Sie reißt sich eine Handvoll Streifen zusammen und klebt die Streifen erstmal an ihren linken Handschuh.

„Okay, nimm deine Hand weg.“ Als seine Hand zitternd nach unten wandert, sieht sie ihn aufmunternd an. Derweil tupft sie das Blut immer wieder weg, drückt dabei die beiden Hauthälften zusammen und befestigt nacheinander die Tapes.

„Kann ich aufstehen?“

„Gleich.“ Sophie hofft, dass sein Kinn nicht genäht werden muss, während sie ein wenig Wundsalbe über die Tape Streifen streicht. Dann nimmt sie sich noch mal Streifen, um die mit einem Stück Kompresse, als Pflaster die Wunde zu überdecken.

„War doch gar nicht so schlimm.“

„Warum kannst du so was?“ Jan´s sprachloses Gesicht kennt sie an ihm gar nicht, ebenso wenig, als er vorsichtig an sein Kinn entlang tastet.

„Was meinst du?“ Sie nimmt sich die Zeit ihm zu antworten und das Verbandszeug wieder ordentlich einzupacken.

„Na das mit dem verarzten, woher kannst du das?“ Sie hätte nicht gedacht, dass es ihrem Bruder neugierig machen würde, dass sie so etwas kann. Deswegen antwortet sie ihm wahrheitsgemäß.

„Ich habe es einfach lernen wollen. Da hab ich einen Kurs gemacht und dabei hab ich es gelernt.“

„Ach so. Na ja danke dafür. Ohne dich würde ich wohl verbluten.“

„Verblutet wärst du nicht, aber es wäre schmerzhafter für dich geworden.“

Sie lächelt ihn aufmunternd an, nimmt die Verbandstasche und Schale in Richtung Küche mit, derweil kann sie die Haustür aufgehen hören.

„Die hätten auch eine halbe Stunde eher da sein können.“ Sophie nimmt die Schale wo das benutzte Küchentuch, Watte und der restliche Müll drinnen ist und wirft alles in den Abfallbehälter.
 

„WIR SIND WIEDER DAAAA!!“

Au, nun hat Sophie einen Hörsturz vom feinsten, ihre Mutter schreit ja noch schlimmer als ihr Bruder, eindeutig, die sind verwandt.

Miriams Schrei ließ Scott kurz aber deutlich zusammen zucken, der Ärmste stand neben Sophies Mutter. Als Miriam das Pflaster an Jan´s Kinn sieht, stürmt sie zu ihrem kleinen Jungen und sieht Sophie böse an. Sophie flüchtet aus der Küche und lässt die Schale auf dem Tisch stehen. Das ihre Mutter sauer zu sein scheint braucht sie nicht einmal zu sehen. Sie weiß es einfach.

„Hab ich dir nicht gesagt, dass du aufpassen sollst?“

Jan kommt von der Couch, hält seine Mutter am Arm fest und erklärt was passiert ist. Logisch der kleine Engel besänftigt die Mutter. Miriam betrachtet das Pflaster am Kinn ihres Sohns argwöhnisch.

„Mama sie hat Jan verarztet, wie ein Onkel Doktor und Jan ist wirklich böse gefallen.“ Nun war auch Lea auf Sophies Seite, die sich zögernd an ihrer Mutter vorbei in den Flur traut. Allein steht Sophie neben der Wand zum Wohnzimmer, selbst Scott der sich Jans Kinn ansieht, lässt sie allein da stehen. Da es sie nicht interessiert, dass sich ihre Mutter um Lea kümmert, die noch immer das Geschehen weiter erzählt, sagt Scott kein Wort genauso wenig wie Jan. Nur kann sie das nicht weiter mit ansehen und geht mit der Verbandszeug Tasche an sich drückend, den Flur zur Treppe. Sie flüchtet die Treppenstufen hinauf, direkt ins Badezimmer. Mit der freien Hand versucht sie die Bad Tür zu verriegeln, wenn will sie wie immer alleine sein. Sie unterdrückt die Tränen, während sie an der Tür lehnt. Vom Flur her, kann sie Schritte hören, schließlich klickt die Türklinke nach unten. Sie hält die Klicke nach oben.

„Sophie?“

Sie hat es sich denken können, wenn es jemand bemerkt hat, dann Scott. Sie antwortet ihm nicht.

„Sophie, bitte komm raus.“

„Lass mich in Ruhe.“

Sie geht von der Tür weg, um die Tasche dahin zu räumen, wo sie sie her hatte.

Scott hat es er ihr im Wohnzimmer angesehen, dass etwas nicht stimmt. Nur beunruhigt es ihn, wie ihre Stimme klingt, so erstickend, als würde sie ihre Tränen zurück halten wollen. Als der Widerstand an der Tür verschwindet, öffnet er diese, auch auf die Gefahr hin, dass sie irgendwas nach ihm wirft.

Sophie reagiert nicht, sie kann sich schon denken, was er will als er seine Hand auf ihre Schulter legt.

„Geh weg.“

„Ich werde jetzt nicht gehen, irgendwas stimmt doch nicht. Also was ist los?“

Mit Schwung dreht sie sich zu ihm um und sieht ihn sauer ins Gesicht.

„Das solltest doch gerade Du wissen! Erst einen auf Familie machen und wer ist das fünfte Rad. Genau. Ich!“

Es macht Sophie einfach fertig zu wissen, dass sie unerwünscht ist, ihre Schultern fangen an zu beben, ihren Kopf dreht sie weg, als sie nach unten sieht und Tränen hinab fallen.

Mit anzusehen, wie Sophie weint versetzt ihn heftige Schläge, dabei gibt er sich die schuld, dass es ihr so schlecht geht.

„Wieso weinst du jetzt?“ Er ist verunsichert, was er tun kann, um sie zu beruhigen. Behutsam nimmt er sie in den Arm, tröstend streicht er ihr überm Rücken, und lässt sie weinen.

„Du irrst dich. Du bist nicht das fünfte Rad. Aber etwas wundert mich. Woher kannst du das mit dem Wunden versorgen? Das ist mir neu.“

„Ich h-hab vor zw-zwei Jahren einen K-Kurs gemacht und es dabei gelernt.“ Schluchzt sie hervor, ihm beunruhigt es, sie atmet so ruckartig.

„Ganz ruhig, atme tief ein.“

Sie würde tief einatmen, wenn sie denn könnte. „Du zerdrückst mich.“

Sophie drückt Scott nicht weg, da er selbst die Umarmung lockert. Er kann sie husten und schluchzen hören, streicht aber weiterhin über ihren Rücken. Langsam beruhigt sich ihr Atmen, auch ihr Schluchzen hört auf.

„Alles wieder okay?“

Sie nickt leicht und lehnt sich müde gegen ihn. Lächelnd stupst er sie an der Schulter an.

„Tut mir Leid. Aber ich glaube das Jans Kinn dennoch genäht werden muss.“ Sophie seufzt etwas.

„Ich hab es schon befürchtet als ich die Wunde versorgt habe, aber es ist eine tiefe Platzwunde, zudem hat der Kleine ziemlich geblutet.“

Scott ist durch ihre Äußerung eine Idee gekommen.

„Willst du mit ins Krankenhaus? Schließlich muss das zum Protokoll gebracht werden.“

Er sieht, wie sie darüber nachdenkt. „Gut, einverstanden.“

„Und dir selbst geht es besser?“

Sophie nickt leicht, sie ist zwar müde, aber so würde sie auf andere Gedanken und raus aus dem Wohnzimmer kommen. Gemeinsam gehen sie zu Jan, der Angst vorm Krankenhaus hat.
 

Im Krankenhaus schildert Sophie der Krankenschwester und dem Oberarzt was passiert ist. Die Krankenschwester führt alles zu Protokoll, während der Arzt sich um Jans Kinn kümmert.

„Das ist sehr gut gesäubert und gepflastert wurden. Das hast du wirklich gut gemacht.“ Sophies Blick geht zu dem Arzt der zugehört hat da sie die einzelnen Schritte ebenfalls erzählt hat. Heimlichkeiten vor Ärzten können schnell nach hinten losgehen. Zu Jans Freude muss sein Kinn nicht nochmal geöffnet werden, denn auf dem Röntgenbild sind keine Steine zu sehen. Aber wegen Verdacht auf Gehirnerschütterung muss er im Krankenhaus bleiben.

„Wir sehen uns bald wieder. Also mach keinen Blödsinn, Little Bro.“ Sie grüßt ihrem Bruder entgegen, der am liebsten mit den zweien wieder mit nach Hause will.

„Ich will mit nach Hause.“ Augen verdrehend sieht Sophie zu Scott, dass der Mal, was zu Jan sagt, immerhin wollen die Ärzte nichts Schlimmes mit Jan anstellen.

„Laut dem Doc, darfst du morgen wieder nach Hause, vorausgesetzt, es ist alles in Ordnung.“

„Aber ich bin hier ganz alleine.“

„Die Schwester wird dich mit auf die Kinderstation nehmen und dort sind auch Kinder, bis morgen solltest du das aushalten. Bis Morgen Kleiner.“ Augen reibend dreht sich Sophie weg und geht von Jan weg. Jan sieht, dass es Sophie nicht gut geht.

„Hol mich bitte morgen ab, bitte Papa. … Du solltest ihr nachgehen, Sophie strauchelt seltsam umher.“

Auf der Rückfahrt nickt Sophie immer wieder ein, neben ihr grinst Scott deswegen schon.

„Hör auf zu grinsen, bist gemein. Bin müde.“

Zuhause ist es Sophie nicht behaglich, da ihre Mutter sie gleich anmeckert, als sie hört, das Jan im Krankenhaus bleiben muss, auch gibt Miriam ihr die Schuld an den Unfall. Egal wie oft Scott dazwischen redet, es hilft nichts.

„Du kannst mich mal. Ich hasse dich.“ Mit diesen Worten geht Sophie schnellen Schrittes zur Treppe und in ihr Zimmer, wo sie die Tür verriegelt.

„Ich hasse sie, ich hasse sie. Das ist keine Mutter, sondern ein Monster.“ Ihren angestauten Frust schreit sie hinaus. Schließlich legt sie die Mappe mit ihren beiden Zeugnissen auf den Tisch, sich selbst lässt sie ins Bett fallen und hofft dass die Anderen sie in Ruhe lassen. Sie will niemanden mehr sehen. Wenige Minuten später ist sie bereits eingeschlafen.
 

Durch ein seltsames Geräusch wacht sie auf, erneut hört sie Geräusche, ein Klopfen an ihrer Tür hat sie geweckt. Müde erhebt sie sich aus dem Bett, um zur Tür zu gehen.

„Was denn?“

„Darf ich rein?“ Seufzend reibt sie über die Augen und macht Scott auf, der in ihr dunkles Zimmer kommt.

„Was willst du? Es ist nach zehn und ich warne dich vor, ich habe richtig miese Laune, fasse dich also kurz.“ Sie ist schon dabei im Stehen zu schlafen. So fertig, war sie schon lange nicht mehr. Ihrem Gegenüber scheint klar zu werden, dass er stört, dass er sie geweckt hat und nicht nur, dass sie miese Laune hat.

„Ich hab mir gedacht, dass du vielleicht Hunger hast.“

„Aha und deswegen weckst du mich mitten in der Nacht? Du hast vielleicht Einfälle.“ Müde reibt sie sich die Augen, im nächsten Moment hört sie, wie die Tür geschlossen wird.

„Ich will ehrlich zu dir sein. Ich mache mir Sorgen um dich, du bist in dem letzten halben Jahr so gefährlich dünn geworden. Du isst kaum noch was.“

„Aha. Dennoch kommt dir der Einfall mitten in der Nacht. Man eh, ich will einfach nur schlafen, nerv mich am Tag mit Essen, nicht wenn ich beinahe jeden Moment einfach nur schlafend umfalle.“ Sie beobachtet, wie er etwas auf ihren Schreibtisch abstellt und er sich an ihren Schreibtisch setzt.

„Genau davor habe ich Angst, dass du einfach mal umfällst, ohne Grund. Bitte Sophie, sei vernünftig.“

„Kannst du mich nicht morgen früh damit nerven, bitte. Ich bin fix und fertig.“

„Nein. Es ist auch ganz einfach, ich will dich nicht verlieren!“

Langsam fragt sich Sophie, ob sie keine Sprache mehr spricht, die er versteht, denn spanisch redet sie gerade gewiss nicht!

„Okay. Ich bin mir ziemlich sicher mit dir in Deutsch zu reden, auch wenn ich richtig müde bin. Geh selbst schlafen Scott und lass mich bitte endlich schlafen!“ Ihren Geduldfaden hat er bereits weit überspannt, mit letzter Kraft geht sie zu ihm, zieht ihm vom Stuhl hoch und befördert ihn raus auf den Flur. Kaum ist ihre Tür nach ihm zu, fordert ihre Müdigkeit Tribut, ihre Knie geben nach, sodass kniend zur Seite kippt.

Die dumpfen Geräusche hört er und geht zurück zu Sophies Zimmer, wo er sie am Boden liegend vorfindet. Vielleicht hätte er sie einfach schlafen lassen sollen, nun hat er es geschafft, dass sie vor Müdigkeit zusammen geklappt ist. Dabei hätte er ihr doch nur vertrauen müssen.

„Na hoffentlich wird das nicht zur Gewohnheit.“ Langsam kann er eine Strichliste machen, wie oft, er sie ins Bett legt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fairy92
2015-07-29T20:39:38+00:00 29.07.2015 22:39
Süß wie sie mit den zwei Kleinen umgeht und sie versorgt, obwohl sie ja meistens genervt von ihnen ist.

Das „WIR SIND WIEDER DAAAA!!“ hätte ich eher Scott zugetraut XD

Dein Paolo
Antwort von:  Satomi
29.07.2015 22:42
Ich glaube, ich muss doch nen Flashback zu der Zeit innerhalb des halben jahrs in Germany schreiben, denn da hockten alle drei in einem Zimmer!

WAS!? ... eh Scott ist eher ruhig, nicht so wie Miriam. <.<


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