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Die Alben von Gremrah

von
Koautor:  DeCien

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Gefangen im goldenen Käfig

Leshia hatte seit dem Besuch von Alin gestern große Sorgen. Dieser hatte ihm immerhin Blut abgenommen und würde in wenigen Stunden höchstwahrscheinlich wissen, dass er nicht von Desiderius sondern dessen Vater schwanger war. Der König war gestern noch einmal kurz bei ihm gewesen, doch die Zeit hatte nicht gereicht ihm zu sagen, was eigentlich passiert war. Er hatte mit ihm geschlafen und dann hatte er schon wieder weggemusst. Als er ihm auf dem weg hinaus sagte, dass er dringend mit ihm reden musste, hatte ihn dieser nur auf heute vertröstet. Leshia sollte in die private Bibliothek kommen und zwar ohne seinen Diener. Immerhin durfte er von seinem Mann aus eigentlich nicht mal mehr in die Nähe des Königs, doch dieses Risiko musste er eingehen.

So erhob er sich am Nachmittag von seinem Schreibtisch und sah zu Yalith. „Ich würde nun gern bis zum Abendessen allein bleiben. Du kannst hier alles ordentlich machen und mir gegen 19:30 Uhr ein Bad einlassen!“

„Wie ihr wünscht“, sagte Yalith nun. Da dieser bereits vom Prinzen den Auftrag bekommen hatte, Leshia nicht aus den Augen zu lassen, würde er dennoch in dessen Nähe bleiben. Nachdem er alles ordentlich gemacht hatte ging er aus dessen Zimmer und suchte das Ende des Ganges auf, wo er sich auf einen Stuhl am Fenster setzte und hinaus blickte. Er fand dieses hin und her kindisch, aber letzten Endes war ihm egal was hier getrieben oder gespielt wurde, solange er seine Bezahlung erhielt.

Er blickte auf als der Gatte des Königs an ihm vorbei ging, stand auf und verneigte sich kurz höflich vor diesem. Erst als dieser um die nächste Ecke gebogen war, setze er sich wieder und wartete einfach.

Leshia war bereits in der Bibliothek und sah sich etwas nervös um. Er erwartete den König dringend und man konnte ihm ansehen, dass er große Sorgen hatte. Hier war ansonsten niemand anderes, aber um nicht aufzufallen falls doch jemand Fremdes herein kommen würde nahm er sich nun irgendein Buch aus dem Regal und fing auf einem Stuhl an hineinzusehen. Richtig lesen tat er nicht, dafür war er mit seinen Gedanken ganz wo anders.

Der König kam mit einer halben Stunde Verspätung in die Bibliothek und nahm sich ebenfalls ein Buch, da noch einer der Diener da war um den Tee zu servieren. Erst als dieser das getan hatte und der König sich sicher war, dass sein Diener Leshia nicht gesehen hatte, schickte er den Mann raus und ging zu seinem Liebhaber. Er strich ihm durchs Haar und küsste ihn nun innig, ehe er sich zu ihm setze.

„Gut dass ihr endlich da seid“, sagte er lächelnd und griff nach der Hand des anderen. „Ich muss euch dringend etwas berichten. Euer Sohn hat für sich einen eigenen Heiler und von diesem musste ich mich untersuchen lassen. Ich konnte nichts dagegen tun. Was wenn dieser herausfindet, dass ich nicht von Desiderius, sondern von euch schwanger bin?“

Der König lachte nun. „Keine Sorge. Wie sollte er es herausbekommen? Wir haben dieselben Gene, dort wird nicht viel nachzuweisen sein. Also mach dir nicht so viel Kopf Leshia“, sagte er kopfschüttelnd. „Komm her“, er klopfte auf seinen Schoß und erwartete, dass der Jüngere dieser Aufforderung nachkam. Dieser tat es auch und setze sich seitlich auf dessen Beine. „Ich sollte euch nicht sagen, dass ich einen Heiler von Desiderius zugeteilt bekommen habe. Generell will er, dass ich euch aus dem Weg gehe“, Leshia war so angespannt, dass er nun zu weinen anfing und den Kopf auf die Schulter seines geliebten Königs legte. „Ich ertrage das kaum“, schluchze er. „Ich möchte ganz offen mit euch und unserem Sohn leben können, ich liebe euch doch.“

Der König hielt ihn fest und strich ihm durch die Haare, um ihn zu beruhigen, sagte jedoch erst einmal nichts. Leshia war völlig aufgelöst und bekam sich fast gar nicht mehr ein. Er hatte ein ganz ungutes Gefühl bei all dem und es belastete ihn jeden Tag ein wenig mehr. „Ich verstehe Desiderius auch gar nicht. Er kann mich ohnehin nicht leiden und nun verbietet er mir den Kontakt mit euch. Könnt ihr da nicht irgendetwas machen?“

Der König schüttelte den Kopf. „Er ist dein Mann und hat so im Grunde die Handhabe über dich und kann frei entscheiden was mit dir ist. Selbst wenn ich der König bin, habe ich dahingehend leider keinerlei Einfluss“, vertröstete er ihn, küsste ihn nun jedoch wieder sanft und strich ihm über den, von ihm mittlerweile von Stoff befreiten Oberschenkel. Er hatte Leshias Robe ein wenig hoch geschoben und genoss die weiche nackte Haut unter seinen Fingern.

Doch Leshia war nicht nach Sex. Er akzeptierte die körperliche Zuneigung des Königs wie sie aktuell war, wollte aber nicht weiter gehen. „Können wir uns auf das Sofa dort setzen und Ihr haltet mich einfach fest?“, fragte er leise. „Ich möchte mit euch kuscheln“, sprach er ganz offen aus und stieg nun schon von dessen Schoß.

Er sah zu ihm auf und überlegte, ging dann aber mit ihm zum Sofa. „Wenn wir es nicht nur beim Kuscheln belassen, habe ich keinerlei Probleme damit“, er blickte ihm in die Augen, ließ sich auf das Sofa sinken und zog Leshia über sich. Er hielt ihn in seinen Armen, strich ihm jedoch immer wieder über den Hintern und glitt mit seinem Zeigefinger in dessen Spalte. Als es jedoch an dem Raum klopfte, stieß er Leshia schon fast von sich, rückte seine Kleidung zurecht und stand auf, stellt sich hinter eines der Regale und hielt seinen Finger vor seine eigenen Lippen und deutete so Leshia an ruhig zu sein.

„Mein Herr, der Prinz verlangt nach euch“, forderte Yalith Leshia nun auf und deutete an ihm zu folgen.

Dieser versuchte sich in seinem Gesicht nichts anmerken zu lassen. „Ich komme mit euch“, sagte er ruhig und sah nicht noch mal zum König, ging nun einfach mit Yalith hinaus. Zum Glück war dieser erst ins Zimmer gekommen, als der König schon hinter einem der Regale stand. Es war unglaublich. Der Prinz verlangte sonst nie nach ihm und nun so. Er hoffte, dass dieser nicht irgendetwas ahnte. „Was will er von mir? Sagt er nicht immer, er hat so viel zu arbeiten?“, fragte er Yalith etwas angefressen. Natürlich hoffte er vorher von diesem schon Auskunft zu bekommen, um sich darauf einstellen zu können.

Doch dieser lief stumm vor ihm her und brachte ihn ins Studierzimmer des Prinzen. Dieser war hinter einem Stapel Schriften und Bücher versteckt, welche sich auf seinem Schreibtisch türmten. „Setz dich Leshia,“ forderte der Prinz diesen nun auf. „Wieso hältst du dich nicht an das, was ich dir sage? Habe ich mich unklar ausgedrückt?“, fragte Desiderius nun und blickte seinem Mann in die Augen. Leshias Herz schlug ihm bis zum Hals, dennoch tat er so als wüsste er nicht von was Desiderius da sprach. „Ich weiß nicht von was ihr redet Desiderius“, sagte er diesem nun deutlich woraufhin er sich eine Schelle von seinem Mann einkassierte. „Du wurdest mit meinem Vater gesehen. Ich sagte dir du sollst dich fern von ihm halten und nun suchst du ihn offenbar sogar auf. Wieso?“

„Wer soll mich mit ihm gesehen haben? Habt ihr mich beschattet oder mich beschatten lassen?“, fragte er nach und schüttelte mit dem Kopf. „Ich war nur in der Bibliothek, die allen zugänglich ist.“ Er würde abstreiten, was sich abstreiten ließ und zur Not alles aussehen lassen, als wäre es ein Zufall, dass sie sich begegnet waren. „Ich bin euer Mann und nicht euer Vogel, den ihr in irgendeinen Käfig einsperren oder dem ihr die Flügel stutzen könnt. Desiderius, mir ist Privatsphäre sehr wichtig. Ich spioniere euch auch nicht aus!“

„Ich spioniere dir auch nicht nach und lasse dich auch nicht ausspionieren. Du warst also mit meinem Vater in der Bibliothek ja? Yalith hat dich in der privaten meines Vaters abgeholt. In aller Regel ist diese nur dann zugänglich, wenn er es gestattet. Aber ich rede nicht von heute Leshia.“ Desiderius erhob sich nun und stellte sich ans Fenster. „Komm her.“ Er wartete bis Leshia neben ihm stand. „Dein Fenster, ist auch für jeden zugänglich, ebenso die Fenster in den Gängen, wenn die Vorhänge nicht zugezogen wurden.“ Er sah nun abwartend zu seinem Mann und wartete, was dieser nun sagen würde. Einer der Dienstjungen hatte ihm gesagt, dass der König und Leshia am Fenster gestanden und sich unterhalten hatten. Von dem Kuss, welchen Alin gesehen hatte, wusste der Prinz noch immer nichts.

„Ich möchte Urlaub machen. Bei meinen Eltern. Ich halte das bei euch nicht aus. Ihr unterstellt mir Dinge, sucht vermutlich sogar Gründe, nur um mir wieder weh zu tun.“ Leshia fing an zu weinen. Er würde nichts weiter sagen, was ihn in dieses Dilemma hineinreiten konnte. „Ich weiß, dass ihr mich nicht leiden könnt und mich ohnehin nicht um mich haben wollt, also kann es euch eigentlich egal sein, wo genau ich bin!“ Er sah ihm nicht mehr in die Augen sondern aus dem Fenster.

„Du wirst deine Eltern erst dann wieder sehen, wenn ich es dir gestatte. Du antwortest nicht auf meine Fragen, sondern weichst mir aus. Ich habe also meine Antwort. Du triffst dich mit meinem Vater. Wieso weiß ich nicht, aber ich werde es nicht weiter zulassen. Aus mehr als aus einem Grund. Wenn ich dich einsperren will tue ich dies und beginne nun auch damit.“ Er blickte zu Yalith und nickte diesem nun zu. Dieser ging nun zu Leshia und umschloss mit seiner Hand dessen Arm und führte ihn hinaus, direkt in sein Zimmer, wo er die Tür zuschloss nachdem er sie hinter sich zugezogen hatte. Nun waren die beiden alleine im Zimmer. „Ihr solltet euren Mann nicht so sehr verärgern Leshia. Auch wenn er euch nicht nah steht, will er euch schützen.“

Leshia sah ihm mit Tränen in den Augen ins Gesicht und gab einen Zischlaut von sich. „Wie kannst du es nur wagen in einer solchen Situation auch noch so etwas zu sagen!“ Er drehte sich um und ging ins Badezimmer, wo er die Tür hinter sich zuschlug und sich selbst ein Bad einließ. Er musste versuchen irgendwie herunter zu kommen, doch er traute sich auch nicht irgendetwas kaputt zu schlagen. Am Wannenrand angekommen setzte er sich auf diesen und fing an zu weinen. Wie um alles in der Welt sollte er das nur aushalten? Das einzige was ihm Kraft gab war zu wissen, dass wenigstens der König ihn mochte und Gefühle für ihn hatte.

Yalith stand vor der Badezimmertür und wartete nun einfach ab. Der Prinz hatte ihm gesagt, je nachdem wie das Gespräch ausging Leshia den ganzen Tag zu begleiten und bei ihm zu sein. Er wusste, dass es nicht der beste Weg war, aber es war der einzige offenbar um ihn von seinem Vater fern zu halten. Wüsste Desiderius um deren Affäre, hätte er wohl noch anders reagiert.

Erst nach einer Stunde kam Leshia bereits in seinem Nachgewand wieder hinaus und würdigte Yalith keines Blickes. Er legte sich direkt in sein Bett und rollte sich auf die Seite. „Zieh die Vorhänge zu“, kam es mürrisch von ihm unter der Decke.

Yalith nickte und zog nun die Vorhänge zu, setze sich dann wieder in einen Sessel und würde dort auch die Nacht verbringen. Er durfte den Jüngeren nicht aus den Augen lassen, laut Desiderius. „Gute Nacht“, wünschte er seinem Herrn und schloss nun selbst die Augen, würde sich mehr ausruhen, als dass er tief schlafen würde.

Doch als Leshia merkte, dass der andere nicht fortging, hob er den Kopf unter der Decke raus und starrte den anderen an. „Was machst du noch hier? Du kannst dich nun entfernen!“ Er bestand auf seine Privatsphäre, auch wenn es ohnehin nicht viel war bisher. Noch ehe Yalith etwas sagen konnte hörte man einige dumpfe Stöße durch die Wand, sowie ein lauten stöhnen. „Und auf dem Weg in dein Zimmer kannst du meinem Mann sagen, dass er seine Sklaven leiser vögeln soll!“

„Ich bin nun den ganzen Tag und die gesamte Nacht zugeteilt, euch an der Seite zu stehen. Mir passt es genauso wenig wie es euch passt, aber so ist es nun einmal. Sagt es eurem Mann selbst wenn ihr wirklich Wert darauf legt“, sprach er ruhig und sah ihn an. „Ich bin euer Diener, nicht euer Botschafter.“

„Du bist ein unfähiger Diener, wenn du nicht einmal das kannst!", führ er Yalith an und stieg nun aus seinem Bett auf. „Serin würde das machen, wenn mein Mann es ihm befehlen würde.“ In einer einfachen Bewegung schlüpfte er in seinen edlen Morgenmantel und überdeckte so sein Nachtgewand. „Dann mach ich es eben selbst!“ Mit selbstsicheren Schritten verließ er sein Zimmer und ging den Flur entlang zur nächsten Tür, welche er schlagartig aufriss und einfach auf das Bett seines Mannes zuging, welcher sich scheinbar noch immer mit seinem Sklaven und auch Serin vergnügte. „Was soll das?“, fragte er diesen und provozierte ihn ganz bewusst. Er fühlte sich so in die Enge getrieben, dass er sich nicht anders zu helfen wusste, außer nun anzugreifen.

Yalith sagte nichts weiter, wartete jedoch aus Höflichkeit vor der Tür des Prinzen und weil es Dinge gab, die er nicht sehen wollte. Desiderius ließ sich gerade reiten und blickte nun zu seinem Mann. Er schmunzelte ein wenig, ließ Lian aber auf sich sitzen und hielt Serin im Nacken fest, da sie beide gerade rumgeknutscht hatten. „Was soll was Leshia? Die Frage ist, was du gerade hier machst und wieso du nicht in deinem Zimmer bist.“ Auch wenn der Prinz extrem erregt war, war er im Moment sehr beherrscht und tat so als wäre genau nichts. Die Szene, die Leshia zu Gesicht bekam, sah wirklich heiß aus und würde wohl jeden erregen, selbst wenn gar kein Interesse mehr an Sex bestand.

Doch Leshia versuchte nicht allzu sehr darauf zu achten. Natürlich färbten sich seine Wangen etwas rot von diesem Anblick. Doch allein die Tatsache, dass Desiderius sich vergnügen konnte mit wem er wollte und er selbst dies nicht mehr konnte, ließ ihn unheimlich wütend werden. „Das alles hier! Wieso lasst ihr mich bewachen? Gönnt ihr mir keine Sekunde Privatsphäre mehr? Außerdem findet es Yalith selbst auch nicht sonderlich erfreulich. Wenn er mich immer beschattet kann er ja nicht mal essen oder duschen. Ich finde er stinkt jetzt schon zehn Meter gegen den Wind. Außerdem vögelt ihr hier vor meinen Augen andere und das als mein Mann. Ich bin nicht nur euer Mann, sondern ihr auch meiner!“

Desiderius schob Lian nun von sich, band sich eine der dünnen Decken um und stand auf um zu Leshia zu gehen. Er umfasste nun dessen Kinn. „Ja du bist mein Mann, aber du bist bereits schwanger. Wieso sollte ich mich dann mit dir vergnügen?“, er strich ihm nun über die Taille. „Oder willst du mitmachen? Einer von den beiden fickt dich sicher unglaublich gerne“, wisperte er ihm ins Ohr und sah ihm nun wieder in die Augen. „Oder frag Yalith, er geht sicher auch gerne mit dir duschen wenn du findest dass er stinkt. Wobei ich diese Aussage stark bezweifle. Auch wenn er sich nicht waschen kann sind seine magischen Fähigkeiten nicht von schlechten Eltern. Und dass du in deinem Zimmer bist, und permanent überwacht wirst, hast du dir selbst zuzuschreiben. Du solltest dich nur von meinem Vater, dem intrigantem Arsch fern halten. Mehr habe ich nicht verlangt von dir.“

Leshia schlug die Hand des anderen nun weg. „Nein, danke. Ich hatte vor ein paar Monaten noch ernsthaftes Interesse an euch, aber jetzt widert ihr mich einfach nur an. Wie auch immer, ich brauche keinen 24-Stunden-Babysitter. Also sagt Yalith, dass er sich nachts nicht bei mir aufhalten soll!“ Leshia sah seinem Mann starr in die Augen und würde erst einmal nicht zurück weichen vor diesem.

Desiderius lächelte nun jedoch. „Ich sage ihm nichts, solange du dein Verhalten nicht änderst Leshia. Es ist gut, dass du kein Interesse mehr an mir hast und wohl endlich siehst, was für ein Arsch ich bin. Sehr schön. Aber dennoch, werde ich dich rund um die Uhr bewachen lassen. Du wirst meinem Vater nichts mehr erzählen. Du wirst das tun, was ich von dir Verlange. Du wirst dich mit dem zufrieden geben, was ich dir biete und du wirst auf das hören, was ich dir sage. Tust du es nicht, ist es Verrat und du wirst gehängt“, drohte er ihm nun an und sah ihm starr in die Augen. Er würde Leshia nicht hängen lassen, nur weil er sich ihm wegen solcher Gründe widersetzte, aber er musste ihm Sorgen machen, dass er es tun würde. „Du bist mein Mann. Somit habe ich über dein Leben zu bestimmen. Ich habe dich von Anfang an gewarnt Leshia, also beschwer dich nicht.“

„Vielleicht hänge ich tatsächlich irgendwann lieber am Galgen, als weiter so leben zu müssen“, sagte er nur leise und bekam Tränen in die Augen. Mit diesen Worten und einem Kloß im Hals drehte er sich um und ging aus dem Raum zurück in seinen eigenen. Diese Predigt hatte ihn nun doch wieder einknicken lassen und er hasste sich selbst dafür, aber er konnte einfach nicht mehr, weshalb er sich nun wieder in sein Bett legte, als er den Morgenmantel ausgezogen hatte. Schlafen konnte er die Nacht über jedoch kaum. Er mochte diese Überwachung einfach nicht.

Doch irgendwann war Leshia doch dem Schlaf erlegen und schlief tief, wenn auch unruhig. Erst als Yalith am nächsten Morgen die Vorhänge zur Seite zog, um die Sonne herein zu lassen, wurde der Gatte des Prinzen aus dem Schlaf gerissen und murrte. Seine Muskeln taten weh, da er war völlig verspannt die halbe Nacht mit Albträumen verbracht hatte. „Guten Morgen Herr“, Yalith blieb immerzu höflich und emotionslos. Er erledigte hier seine Arbeit und wollte so wenig wie möglich von seinem Privatleben Preis geben. Auch wenn er wirklich hoffte, dass er das schaffte, nun wo er nahezu 24 Stunden hier sein sollte. Er wusste, dass Leshia unter den Bestimmungen des Prinzen litt, stellte ihm nun erst einmal ein ausgewogenes Frühstück hin und blieb stehen. „Wenn Ihr erlaubt, dass ich etwas sage…“, fing er an und Leshia nickte nur kraftlos, als er seinen Tee anfing zu trinken. „Der Prinz hat euch nur angewiesen euch vom König fern zu halten, keineswegs von dessen Gatten. Ihr könntet gemeinsam mit diesem die Zeit totschlagen, sticken oder was auch immer man eben in Eurer Position macht, unter Beobachtung. So könnte ich zumindest ein paar Stunden am Tag für mich haben und ihr hättet Gesellschaft, die euch nicht stinkt“, er wählte beabsichtigt diese Worte, immerhin hatte er Leshia gestern Abend gehört wie er ihn als stinkend bezeichnet hatte. Doch Yalith war ungemein gepflegt und roch meist nach frisch aufgeschnittenen Kräutern und ein wenig nach Lilien.

„Ich weiß, dass ihr nicht stinkt. Das habe ich gesagt in der Hoffnung mein Mann würde uns beide von dieser Tortur befreien“, sagte er seufzend und winkte ab, ehe er noch ein paar bissen seines Frühstücks herunter schluckte. Den Rest des noch halbvollen Tellers schob er von sich weg. „Ich bin im Sticken nicht sonderlich begabt. Eigentlich bin ich in nichts sonderlich begabt. Damit ihr jedoch etwas Freizeit habt, kann ich das machen. Ich habe ja sowieso nichts Besseres zu tun.“ Er stand auf und ging ins Badezimmer, wo er hinter sich abschloss und sich vernünftige Kleidung anzog. Weder Haare noch sein Gesicht machte er jedoch hübsch und ließ alles wie es war, ehe er wieder hinaus kam und wortlos an Yalith vorbei nach draußen in den Flur und anschließen in Richtung des Herrenzimmers vom Gatten des Königs ging.

Yalith folgte ihm, nachdem er seine Arbeit im Zimmer verrichtet hatte und brachte ihn wohl behalten zum Mann des Königs, der von allem nichts ahnte. Dieser las gerade etwas und erschreckte sich, als es an der Tür klopfte, da er nicht damit gerechnet hatte, dass jemand herkommen würde. Er stand auf, da er annahm, dass es sein Mann war, war verwundert, dass es nur sein Schwiegersohn und dessen Diener waren. „Was führt euch denn zu mir?“ fragte er verwundert aber freundlich.

„Guten Morgen. Habt ihr etwas dagegen, wenn ich euch ein wenig Gesellschaft leiste? Ich halte auch meinen Mund und setze mich einfach an das Fenster“, sagte er mit monotonem Blick. Leshia musste sich zusammenreißen. Er hatte seinem Gegenüber ein wahnsinnig schlechtes Gewissen. Immerhin hatte er ihn mit dessen Mann betrogen.

Der Mann des Königs nickte. „ Sicher, du kannst dich auch zu mir setzen und du übst noch ein wenig das Sticken“, schlug er dem Jüngeren vor. Nach wie vor wusste er nicht, dass Leshia und sein Mann es miteinander trieben und selbst wenn er es wissen würde, so würde er es nicht wissen wollen. Ihn und seinen Mann verband im Grunde nichts. Er liebte den König nicht und er wusste auch, dass dieser nur sich selbst liebte. Das einzige was ihm schwer fiel, war die Tatsache, dass er selbst niemand anderen haben durfte. Yalith verließ nun dem Raum, er wollte ein wenig Zeit für sich. Zwar blieb er in der Nähe, aber ruhte sich nun erst einmal ein wenig aus.

Leshia hatte sich vor einen Sessel im Fenster gesetzt und sah hinaus. Sticken wollte er nicht. Er wusste, dass er sich darin vermutlich nie verbessern würde und selbst wenn, würde es ja doch niemanden interessieren. Er wollte sich nicht mit dem Mann großartig unterhalten den so hinterging, weshalb er auch kein Gespräch mit ihm suchte und ihren Blickkontakt vermied.

Dieser merkte, dass Leshia nicht glücklich zu sein schien. Er stand nun auf und ließ ihm eine Tasse Tee ein. „ Trink den Tee, der wird dir gut tun“, sagte er ruhig, ging wieder auf seinen Sessel und stickte weiter.

Leshia seufze und nickte nur kurz. Er trank den Tee langsam und starrte dabei weiter aus dem Fenster. Bisher merkte er absolut nicht, dass er schwanger war, was ihn ebenfalls ziemlich enttäuschte. Dadurch, dass er die Nacht schlecht geschlafen hatte schlief er hier im Sessel nach einer Weile ein. Doch auch hier wurde sein Schlaf nicht besser, im Gegenteil. Er bekam Albträume. „Nicht ni-, mein Baby, König“, murmelte er abgehakt im Schlaf vor sich her.

Der Mann des Königs kam nun zu ihm und legte ihm eine Decke um, entschloss sich dann aber ihn zu wecken, je länger der Albtraum anzuhalten schien. „Hey…“ Er lächelte sanft, saß vor ihm in der Hocke und hatte seine Hände sanft auf den Knien des Jüngeren. „ Du hast schlecht geträumt, aber es ist alles okay.“ Er strich ihm kurz sanft über die Wange, ehe er wieder aufstand und das Fenster nun öffnete, sodass frische, kalte Luft in das Zimmer flutete. „Atme ein wenig durch. Aber bleib unter der Decke, es ist unglaublich kalt geworden in den Letzen Stunden, dafür dass es gestern noch brühend heiß draußen war.“

„Hmhm.“ Leshia sah ihm nach und dann hinaus ins Fenster. „Ich kann mich nicht erinnern was ich geträumt habe. Ich habe aber schon heute Nacht nicht gut geschlafen. Desiderius lässt mich überwachen, deshalb bin ich nie mal allein für mich“, erklärte er nun einfach kurz und trank einen Schluck Tee aus seiner Tasse, der inzwischen aber schon fast kalt war.

„Es ist nicht einfach als Mann eines Adligen, noch schwieriger ist es als Mann des Königs, oder auch des zukünftigen Königs, aber du wirst dich daran gewöhnen müssen Leshia. Irgendwann wird diese Überwachung auch nachlassen, aber sicherlich hast du auch schon gemerkt, dass momentan alles sehr angespannt ist. Ich vermute wenn sich die Fronten ein wenig erweicht haben, dann wird auch Desiderius ein wenig die Leine lockerer lassen.“

„Ja, ich hoffe es.“ Leshia überlegte, ob er sich weiter mit dem anderen unterhalten sollte, entschied sich aber einfach dafür. „Ihr sprecht, als hättet ihr es ebenfalls nicht einfach an der Seite eures Mannes. Wie kommt das?“

„Es ist einfach so. Wir wurden auch vermählt, ohne dass wirkliches Interesse an dem jeweils anderen war. Irgendwann arrangierten wir uns aber auch. Aber arrangieren heißt eben nicht, dass alles wundervoll und für beide toll ist.“

Leshia nickte und seufze. Er wusste nicht was er dazu sagen sollte. Arrangieren hörte sich für ihn so negativ an. Wenn seine Zukunft nur aus arrangieren bestand, würde er sicher irgendwann abhauen zusammen mit seinem Kind und im besten Fall noch mit dem König zusammen. Er liebte diesen Mann inzwischen wirklich sehr. Vielleicht hatte er ja Glück und er würde nach seinem Gatten schauen, dann würde er ihn wenigstens kurz sehen.

Der Mann des Königs setze sich wieder in seinen Sessel und nahm seinen Stickring. „Versuch einfach dich abzulenken und dir etwas zu suchen, was dich erfüllen wird. Wenn Desiderius merkt, dass du dich wirklich bemühst, wird er sicher auch nicht mehr so streng sein.“ Kaum hatte er den Namen seines Sohnes in den Mund genommen, klopfte es an der Tür und dieser stand vor dem Raum. Er trat ein und nickte seinem Vater kurz zu, sah dann zu seinem Mann. „Morgen müssen wir uns vor dem Volk blicken lassen. Yalith hat dir Kleidung heraus gelegt. Zieh diese bitte an morgen und mach dich zurecht.“ Desiderius nahm das Wort bitte in den Mund, was sowohl bei seinem Vater, als auch bei Leshia für leichte Verwirrung sorgte.

„Ehm, ja, sicher“, sagte er nickend und sah seinem Mann ins Gesicht. „Was machen wir dann morgen in der Öffentlichkeit, damit ich mich darauf einstellen kann.“

„Wir werden auf einer großen Bühne stehen und ich werde ein paar Fragen für die Presse beantworten. Du musst im Prinzip nichts machen, außer Lächeln und Nicken. Des Weiteren werde ich verkünden, dass wir Nachwuchs erwarten.“

Leshia wurde kurz blass, nichts weiter war gut gesagt, immerhin hing daran meist unglaublich viel. „Mein Vater weiß im Übrigen nichts davon und genau so sollte es auch bleiben“, mahnte er nun beide Männer. Er selbst kümmerte sich um sein Ansehen in der Öffentlichkeit, dazu brauchte er seinen Vater nicht. Im Gegenteil. Dieser stand ihm letzten Endes nur im Weg.

„Ich darf ja ohnehin nicht in seine Nähe, wie sollte ich es ihm also sagen. Zudem habe ich kein Interesse daran, etwas Derartiges weiter zu tratschen“, sagte Leshia nur kurz angebunden und sah zu seinem Schwiegervater, der nickte und ihm so zustimmte. „Viel Erfolg, dass alles klappt“, wünschte er seinem Sohn. Ihre Beziehung zueinander war immer schwierig gewesen. Eigentlich waren sie sich sehr fremd, auch wenn das nie ihre Absicht gewesen war.

Desiderius nickte dann und verabschiedete sich nun wieder und das sogar sehr höflich. „Wir sehen uns dann zum Essen“, sagte er noch ruhig und ging dann wieder in sein Studierzimmer. „Er ist… so höflich…“, stellte sein Vater dann irritiert fest und sah zu dem Punkt, wo soeben noch sein Sohn gestanden hatte.

„Ja, vielleicht hat sein Sklave ja wieder ganze Arbeit geleistet“, sagte er etwas abfällig und schüttelte den Kopf. „Ich höre ihn ja fast jeden Abend mit diesem vögeln.“ Leshia achtete vor verdutzen nicht einmal auf seine Wortwahl in Gegenwart des anderen.

„Sei froh dass es nur ein oder zwei Männer sind mit denen er sich vergnügt Leshia…“, sagte sein Schwiegervater dann und lächelte sanft, wenn auch ein wenig traurig. Er wusste, dass sein Mann immer wieder andere unter sich hatte, es störte ihn jedoch schon lange nicht mehr. „Irgendwann gewöhnst du dich daran Leshia… auch deine Triebe im Griff zu haben…“

Leshia verengte die Augenbrauen. Er ging davon aus, dass das schon länger her war und der König ihn nicht betrügen würde. „Das möchte ich aber nicht, wenn Desiderius seine Liebschaften hat dann möchte ich sie auch haben. Das hat er mir sogar erlaubt, solang es geheim bleibt.“

„Wenn du es geheim halten kannst… Es ist immer sehr schwer Leshia, so etwas wirklich geheim zu halten. Du bist denke ich genauso wenig wie ich jemand der Sex ohne Gefühle haben kann und will. Es ist ein gefährliches Spiel Leshia“, er sprach ruhig und sanft, wollte keineswegs etwas Böses mit seinen Worten. „Leider ist es nun mal so, solange du in der Lage bist zu empfangen, dann kannst du es schlecht verbergen. Irgendwann helfen auch die besten Mittel nichtmehr und DANN ist es fast unmöglich etwas zu verheimlichen…“

Leshia wurde blass bei den Worten des anderen. Es war als wüsste der andere alles über seine Affäre und ihr gemeinsames Baby mit dessen Mann. Als würde er ihm ein Geständnis entlocken wollen. „Ich denke ich werde mir nun draußen ein wenig die Füße vertreten. Vielleicht bemerkt Yalith es ja nicht und ich kann ein wenig allein sein.“

Er nickte dann. „Viel Erfolg dabei“, lächelte er dann sanft und ließ ihn gehen. Er ahnte nichts von der Affäre, aber hatte in seiner Jugend auch einiges ausprobiert, bis es irgendwann zu einem ‚Unfall‘ kam, über welchen er aber niemals geredet hatte.

Leshia ging hinaus, doch Yalith stand genau gegenüber von der Tür, sodass er gar keine Chance hatte ihn zu übersehen. „Wollt ihr eure Kleidung anprobieren?“, er sah ihn an und lächelte kurz sanft stand auf und war bereit seinem Herrn zu folgen.

„Ja, das kann ich an sich auch machen“, nickte er und entschied sich doch gegen den Spaziergang. „Überlege dir dann bitte wie du morgen mein Gesicht und meine Haare passend dazu zurecht machen kannst“, sagte er und stellte sich in seinem Zimmer angekommen vor den Spiegel, wo er anfing sich auszuziehen. Nur das unterste, dünne Gewand ließ er an, sodass Yalith ihn nicht ganz nackt sah.

Yalith hatte ohnehin kein Interesse an Leshia. Dieser hätte fast sein Sohn sein können und war ihm einfach viel zu jung. Er half seinem Herrn nun in die Gewänder und band ihm einen breiten Gürtel um die Hüfte, stand dabei dicht hinter ihm, berührte ihn allerdings nicht. Mit Magie machte er ihm nun Haare und Make up. Im Grunde brauchte er eigentlich diese Arbeit nicht, er hätte auch mit seiner Magie vieles erreichen können. Doch diese Arbeit wurde gut bezahlt und hatte auch sonst einige Vorteile. „Ist es euch so recht oder wollt Ihr anders aussehen?“

„Das entscheide ich nicht, sondern mein Mann, ich werde es so zum Abendessen tragen, da kann er dann sagen, ob ihm das für die Öffentlichkeit so zusagt. Persönlich zusagen tut ihm ja nichts an mir, egal wie ich zurecht gemacht bin“, sagte er irgendwo sehr verbittert. Er hatte zwar kein Interesse mehr an Desiderius, aber trotzdem war er darüber etwas beleidigt.

Yalith nickte dann nur. „Ihr solltet aber etwas anderes Anziehen. Ich denke nicht, dass er will, dass ihr die Robe für morgen vielleicht schon verschmutzt“, sprach er seine Bedenken aus, wie so oft. Er nahm selten ein Blatt vor den Mund. Er half ihm nun wieder sich auszuziehen und gab ihm ein anderes Gewand in welches er ihm half. Leshia sah nun sehr edel aus und wirklich hübsch. Völlig anders als sonst und Leshia würde sich selbst vermutlich sehr wundern. Sie suchten nun den Speisesaal auf und Desiderius stand sogar nun auf, auch wenn er sich wunderte, als er dann seinen Mann dahinter erkannte. „Du siehst anders aus.“

Er sah ihn sehr verdutzt an. „Noch hässlicher als sonst?!“, fragte er, auch wenn er sich die Antwort schon denken konnte. „Sind für euch wenigstens für die Öffentlichkeit Haare und Make up so in Ordnung für morgen?“ Er setzte sich ihm nun gegenüber. Seit sie verheiratet waren aßen sie immer allein, vermutlich nahm Desiderius das einfach als Vorwand, um nicht mehr mit dem König an einem Tisch sitzen zu müssen.

„Nein. Reifer und Erwachsener“, sagte Desiderius dann, nahm nun aber ebenfalls Platz und sah seinen Mann eine Weile lang einfach an. Er fand ihn nach wie vor nicht attraktiv, aber würde ihn so definitiv bedeutend lieber mitnehmen und an seiner Seite zeigen. „Und um deine Frage zu beantworten, ja, mir ist beides so recht, nur deine schnippige Art solltest du ablegen für die Öffentlichkeit.“

„Ich bin schwanger, tut mir leid, das sind wohl die Hormone, aber ich werde mich morgen zusammen reißen, keine Sorge“, sagte er und lächelte ihm gleich zu, als wäre nichts gewesen. Serin trat an den Tisch und tat ihnen beiden Essen auf den Tisch, ehe er sich wieder an die Wand des Zimmers stellte. „Guten Appetit“, wünschte er Desiderius und fing an zu essen, ohne den anderen weiter anzusehen.

Desiderius nickte dann, fing nun ebenfalls an zu essen und lehnte sich zurück, als sie fertig waren. „Es ist wichtig, dass du dich daran hältst. Du kannst mich hier zu Hause anzicken wie du denkst, dass es nötig ist, aber draußen, hast du das einfach nicht zu tun. Bald werde ich König sein, da solltest du nicht als der zickige Mann dargestellt werden. Diesen Ruf nach Außen hast du nicht verdient.“

Leshia sah ihn mehr als nur verdutzt an. „Was habe ich denn sonst verdient?“, fragte er nach. Er verstand Desiderius einfach nicht. Fast glaubte er schon, dass dieser eine gespaltene Persönlichkeit hatte. „Zudem möchte ich wissen wir ihr darauf kommt bald König zu sein. Eurem Vater geht es doch prächtig.“

„Was du verdient hast? Nichts Böses auf jeden Fall. Ich weiß, dass du nicht glücklich bist wie es ist, aber es ist nun mal wie es ist. Und wie ich darauf komme bald König zu sein? Es ist so. Ich bin Thronfolger. Und da mein Vater es offenbar sehr eilig hat, dass der nächste Thronfolger bereits bald geboren wird, nehme ich an, dass er irgendein Geheimnis hat. So wie sicher jeder von uns…“

Leshia bekam etwas Angst als er das so sagte, schmunzelte dann aber darüber und nickte. „Kann sein ja, habt ihr denn schon einen Namen für unseren Sohn? Immerhin wird das die Pressen morgen denke ich erfahren wollen.“

„Nein einen Namen habe ich noch nicht, aber dieser wird traditionell ohnehin erst nach der Geburt bekannt gegeben, von dem her denke ich, dass es morgen noch nicht erfragt wird.“

„Verstehe, aber habe ich Mitentscheidungsrecht bei dem Namen, oder sucht ihr diesen allein aus?“, fragte er nun neugierig nach. Er selbst hatte sich auch noch keine Gedanken darüber gemacht, aber würde es machen, wenn er durfte.

„Du kannst gerne Vorschläge machen und wir sehen dann weiter“, sagte er ruhig und ließ sich von Yalith Tee einschenken, so wie auch Leshia. „Hast du denn schon einen Namen? Oder fragst du eher im Allgemeinen?“

„Ich fragte, weil ich wissen wollte, ob ich mir darüber Gedanken machen sollte oder nicht. Jetzt weiß ich, dass ich mir Gedanken machen kann“, sagte er lächelnd. „Und ihr möchtet ihn so erziehen, wie ihr es mir bereits schon einmal gesagt hattet? Also dass er erst bei einer Amme, dann bei einem Lehrer sein wird?“, wollte er wissen. „Ich hätte schon gern eine Beziehung mit ihm, ich möchte ein guter Vater sein“, sagte er ernst. „Und vielleicht wäre es schöner, wenn er nicht von klein auf gedrillt wird und ein wenig Kindheit hat.“

„Es ist nun einmal so in der Tradition Leshia. Er soll Thronfolger werden, da kann er nicht verweichlicht mit Emotionen aufgezogen werden. Das musst du verstehen“, sprach er ruhig aber bestimmt. Er wusste, dass diese Kindheit nicht einfach war und dass sie ihm selbst wohl mehr geschadet hatte als alles andere, weswegen er nun überlegte. „Du kannst ihn aber sehen und ihn zu Bett bringen oder so etwas in der Richtung, damit zumindest das letzte was er am Tag sieht nicht die Amme oder der Lehrer ist. Das ist denke ich eine ganz gute Idee, aber ich werde drüber nochmal nachdenken.“

„Gut, vielen Dank.“ Leshia lächelte ihm kurz zu und stand dann auf. „Dann treffen wir uns morgen in der Kutsche. Ich wünsche euch noch eine angenehme Nacht. Vielleicht erlaubt ihr, dass Yalith zumindest vor der Tür wartet und nicht in meinem Zimmer? Ich kann mit seiner Anwesenheit kaum in Ruhe schlafen.“ Da der Prinz scheinbar gute Laune hatte, fragte er ihn gleich.

„Wir können es testen, aber komm nicht auf die Idee, dich irgendwie aus dem Zimmer zu schleichen. Yalith wird es merken..“ sagte er ruhig und stand auf, als auch sein Mann aufstand. Er wollte sich zusammenreißen, hatte mit Serin eine lange Zeit gestern darüber gesprochen.

„Vielen Dank.“ Leshia nickte noch einmal und ging schließlich in sein Zimmer. Natürlich wollte er irgendwo abhauen, aber dafür war er zu müde, weshalb er sich einfach in Ruhe hinlegenund sich für morgen ausschlafen wollte. Es würde sicher aufregend, aber auch anstrengend werden. Er würde sich Mühe geben müssen.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sumino
2015-09-14T19:25:59+00:00 14.09.2015 21:25
Ich bin jetzt richtig neugirig was serin zu ihm gesagt haben könnte, und was das Geheimnis vom Mann des Königs ist


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