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Die Alben von Gremrah

von
Koautor:  DeCien

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Die Bedeutung der Schmetterlinge

Lian wurde von einigen Geräuschen wach, die davon zeugten, dass bereits viele um ihn herum im Haus ebenfalls auf den Beinen waren. Langsam öffnete er die Augen und sah sich um. Wo war er hier? Das letzte woran er sich erinnern konnte war, dass er mit Asmodeus vom Ball in der Kutsche zurück gefahren war. Wie sie ausgestiegen waren wusste er nicht einmal mehr. Mit einem leichten Stöhnen setzte er sich auf und sah dann neben sich, erschreckte wahnsinnig und krallte sich in seine Decke. Neben ihm lag Asmodeus und er sah ganz friedlich aus. Offenbar schlief er noch tief und fest. Lian mutmaßte, dass er bei ihm im privaten Schlafzimmer war, so prunkvoll wie es hier aussah. Dieser Mann lebte wirklich in Luxus. Erst jetzt bemerkte er, dass er keine Rückenschmerzen hatte. Auf dem Bett hatte er wohl besser geschlafen wie er es auf einer Wolke getan hätte.

Asmodeus hatte Lian komplett ausgezogen und ihn nackt neben sich schlafen lassen. Lian war gestern in der Kutsche tief eingeschlafen, Asmodeus hatte ihn ins Haus getragen und natürlich gehofft, dass er ihn noch wecken konnte. Doch es war nicht möglich den Sklaven wach zu bekommen. Er schien vom Tanzen wohl viel zu erschöpft gewesen zu sein.

Das Bett war fast 2 Meter breit und ebenso lang und dennoch lagen sie so nah beieinander. An den Wänden waren Blaue Muster auf Silbernem Untergrund. Die Möbel die hier standen, hatten gewiss ein Vermögen gekostet. Lian nahm nicht wirklich wahr, dass er komplett entkleidet war. Dafür war er viel zu verwirrt, wieso er hier war.

„Gut geschlafen?“, kam dann die heisere Stimme von Asmodeus, der durch die Bewegungen Lians aufgewacht war.

„Ah! Ja! Guten Morgen!“, sprach er ruckartig, da er sich so erschreckt hatte und senkte seinen Blick sofort. „Ich erinnere mich nicht, wie ich hergekommen bin“, gab er leise zu und legte sich nun einfach wieder zurück nach hinten ins Bett, wollte es hier noch genießen, solang wie er konnte.

Asmodeus richtete sich auf. Sein Oberkörper war frei, er trug jedoch eine lange weite Hose. „ Ich hab dich hergebracht. Du bist in der Kutsche tief eingeschlafen.“ Er sah zu ihm. „Eigentlich wollte ich mit dir intim werden, aber du hast geschlafen wie auf Drogen.“

Lian ging davon aus, dass er mit intim werden gemeint hatte, dass er ihm hätte einen blasen sollen. „Es tut mir leid, ich hatte mich wohl nicht unter Kontrolle, wollt ihr nun mit mir intim werden?“, fragte er nach, immerhin musste er sich als Sklave um dessen wohlergehen sorgen und dessen Wünsche erfüllen.

Er strich ihm kurz über die Wange. „Nein, ich will wach werden“, sagte er dann und schüttelte den Kopf. „Und nicht gleich wieder müde sein. Geh dich jetzt waschen und bereite dich für den Tag vor. Kleidung liegt für dich im Badezimmer bereit.“

„Das werde ich machen“, stimmte er bei und stand nun auf. Scham hatte er kaum noch, dass er nackt war so oft wie Asmodeus ihn inzwischen gesehen hatte. Schnellen Schrittes ging er ins Badezimmer, vermisste das warme, weiche Bett jetzt schon. Im Badezimmer angekommen duschte er sich und zog die Kleidung an, die hier auch die Haussklaven von Asmodeus trugen. Erst als er sich selbst kurz im Spiegel sah, war ihm bewusst, was für eine Kleidung er da anhatte. Als er aus dem Badezimmer wieder ins Schlafzimmer kam sah er zu Asmodeus. „Ihr wollt mich für euch behalten?“, fragte er etwas verunsichert.

Asmodeus stand mit dem Rücken zu ihm und Knöpfte grade sein Hemd zu. „Richtig. Du bist gute Werbung für mich und deswegen werde ich dich hier behalten, solange du mir gute Dienste erweist“, sprach er ruhig und drehte sich zu ihm. „Es sei denn du willst lieber verkauft werden…“ Er hob eine Augenbraue und blickte ihn streng an.

„Nein! Ich möchte nicht verkauft werden“, sagte er gleich kopfschüttelnd. „Nur weis ich jetzt gar nicht, was meine neuen Aufgaben sind, werde ich einer der Hausarbeiten zugeteilt?“, wollte er wissen, damit er sich auf seinen neuen Alltag einstellen konnte.

„Auch diese Aufgaben werden dir beigebracht. Mach dir darum keinen Kopf. Aber im Grunde wirst du die meiste Zeit bei mir verbringen, du weißt ja, was die Haussklaven hier tun. Du wirst dir entweder eine Aufgabe suchen, wo du gebraucht wirst, oder du wirst mein persönlicher Sexsklave, das sehen wir noch“, sagte er nun trocken. Es hörte sich an wie ein Scherz, aber so sehr Scherz war es gar nicht.

Lian verstand dies alles nicht wirklich, er nickte nur und wich Asmodeus nun nicht von der Seite. Er ging ihm auch nicht zur Hand, da er so mit seinen Gedanken beschäftigt war. „Darf ich meine Familie besuchen?“, fragte er nun einfach gerade heraus, da er sich geschworen hatte dies seinen nächsten Besitzer zu fragen und offenbar war die Laune des anderen im grünen Bereich.

„Nein“, sagte Asmodeus kurz angebunden und suchte nun den Speisesaal auf. „Und diese Frage stellst du nicht nochmal. Du hast keine Familie mehr. Finde dich damit ab!“ Asmodeus sah ihn finster an und schüttelte den Kopf darüber ehe er Platz nahm.“ Geh den anderen zur Hand und hilf beim Zubereiten des Frühstücks.“

„Jawohl“, seufze er mehr oder minder, ehe er in die Küche ging und dort direkt mithalf. Die anderen Sklaven sahen ihn und dessen Kleidung kurz an, ehe alle laut durcheinander redeten. Lian verstand auf einmal gar nichts mehr und hier und da fing man sogar an sich etwas zu streiten. „Was ist denn jetzt los?“, fragte er einen, der sich scheinbar aus all dem rausgehalten hatte. „Sie haben wetten darüber abgeschlossen, ob du hier bleibst oder verkauft wirst“, sagte er und gab ihm ein Messer in die Hand. „Hier, schneide den Käse in gleichmäßige Stücke.“ Lian nickte nur und machte sich gleich an die Arbeit, was ihn ein wenig ablenkte. Nun würde er nicht mehr mit Asmodeus zusammen essen, sondern mit den Haussklaven in den Pausen, soviel hatte er schon mitbekommen.

Hier war ein strammes Arbeitsklima. Alles musste schnell gehen und dennoch perfekt sein. „Du musst gewissenhafter arbeiten!“, sagte einer der älteren Sklaven dann. „Sonst geht es zurück und dann gibt es Ärger und der ist härter, als der den du bisher erlebt hast glaub mir das mal.“

Lian nickte und sortierte die Scheiben aus, die leichte Mängel hatten, schnitt noch mal neu ab und sah dann beiseite auf einen Wagen, wo bereits die vielen Teller aufgestellt wurden. „Noch 45 Sekunden, bis zum Eindecken!“, rief einer und alle gaben noch mal alles, ehe zwei der Sklaven mit dem Wagen hinausfuhren, um das Essen zu Asmodeus und den beiden Sklaven zu bringen. Lian ging nicht mit, das war offenbar nicht sein Arbeitsbereich. Die Sklaven machten sich hier in der Küche nun selbst zu essen von dem, was aussortiert worden war, weil es schief abgeschnitten war oder nicht so schön aussah. „Käse gibt es reichlich heute, nehmt den Käse!“, sagte der, der hier in der Küche wohl das sagen hatte.

Lian war überfordert. Hier durften offenbar alle essen wie sie wollten, solange für jeden etwas da war. Man musste hier sogar aufpassen nicht zuzunehmen. Asmodeus klärte die anderen beiden Sklaven nun auf, wieso Lian nicht mehr mit ihnen am Tisch saß. Diese verstanden nicht, wieso das nun so kam, aber akzeptierten es, hatten ja immerhin keine andere Wahl.

Erst nach dem Essen wurde angefangen aufzuräumen, auch der Esstisch von Asmodeus, um den sich wieder die beiden kümmerten, die ihn auch gedeckt hatten. Lian wusste jedoch nicht war er machen sollte, als alles soweit fertig und aufgeräumt und sauber war. Die anderen Sklaven gingen anderen arbeiten nach. Vielleicht hatte er ja nun auch so etwas wie Freizeit. Als er die Küche verließ, hörte er Asmodeus und einen der Diener hier diskutieren. „Es sind bereits über 30 Anfragen für euren Sklaven Lian mit der Eilpost heute Morgen gekommen. Außerdem über 100 Terminanfragen. Im Eingangsbereich befinden sich verschiedene Alben, die nicht verschwinden wollen und euch persönlich treffen wollen, jetzt.“

Asmodeus nickte dann. „Gut, schick Lian und einen weiteren Haussklaven zu mir, der was hermacht. Sie sollen sehen. Dass Lian unverkäuflich ist, und dann sehen wir weiter“ er nickte zu dem Diener und nahm die Papiere, die er ihm reichte entgegen. Asmodeus war ein Geschäftsmann und er war gut darin eins und eins zusammenzuzählen. Gute Werbung war wohl gar kein richtiger Ausdruck gewesen. Als die beiden Sklaven da waren sah Asmodeus sie an. „Gut, Lian, du machst dir die Haare noch zurecht und Arel, du schaust noch nach einem sauberen Gewand, sonst ist alles gut.“

Die beiden verschwanden noch einmal und Lian kam nach etwa 10 Minuten wieder. Während er sich die Haare machte, dachte er darüber nach, warum Asmodeus ihn nun bei seinem Namen genannt hatte, da er ihn sonst immer nur mit dem ‚Namen‘ 1 gerufen hatte. Er hatte sich die Haare ähnlich wie gestern gemacht, nur in einer vereinfachteren Variante. Natürlich sah er nicht so aus wie gestern. Gestern war er unheimlich edel gewesen, jetzt sah er einfacher aus, aber keineswegs weniger schön. Als er bei Asmodeus stand sah er ihn kurz lächelnd an, war irgendwo sehr gespannt, was ihn nun erwarten würde.

Asmodeus nickte. Arel kam ebenfalls kurz nach Lian und sie gingen hinaus zu dem Mob, welcher unbedingt persönlich mit Asmodeus reden wollte. „Meine Herren.“ Er neigte kurz den Kopf. „Womit kann ich behilflich sein?“ Kurz hinter Asmdoeus standen die beiden Sklaven, deutlich zu erkennen, dass es seine eigenen, unverkäuflichen Sklaven waren.

Dies erkannten wohl auch die ersten und fluchten darüber. „Den da, den hattet ihr doch gestern dabei? Wieso macht ihr mit einem Werbung, der unverkäuflich ist?“, fragte einer der Herren etwas sauer und betrachtete Lian. „Habt euch nicht so und verkauft ihn“, tönte es aus einer anderen Ecke. „Ich biete 7 Goldstücke“, rief einer wodurch das laute Gebrüll losging. Lian konnte gebote bis zu 40 Goldstücken heraushören und konnte es kaum fassen. Es machte ihn sauer.

„RUHE MEINE HERREN!!“, rief Asmodeus nun mit einer bebenden Stimme. „Er stand bereits zum gestrigen Zeitpunkt nicht mehr zum Verkauf, niemand hat etwas von Werbung gesagt und die Herrschaften können bieten was sie mögen. Alle versammelten wissen, dass Sklaven meines Hausstandes nur mit dem Tod aus diesem treten.“

Die Herren waren sauer und verärgert aber Asmodeus war charmant und beruhigte die Menge recht schnell. „Aber nur weil meine Hausskalven nicht zur Verfügung stehen, heißt es nicht, dass ich nicht einen solchen für euch finden kann.“

„Ich will einen der so aussieht wie der, schwängert ihn und gebt mir sein Kind“, forderte einer der Männer dann. Lian schnürte sich die Kehle zu. Darüber hatte er nie nachgedacht und wenn Asmodeus auf die Idee kommen würde das zu tun, würde er sich beim nächst besten Versuch umbringen.

„Ich züchte keine Sklaven und das wisst ihr auch!“, sagte Amsodeus nun verärgert, da die Zucht von Sklaven unter Todesstrafe seit Jahren stand. „Und kommt nochmal ein solcher Vorschlag, werde ich denjenigen beim König melden.“ Er schüttelte den Kopf und atmete tief ein und aus. “Ich kann sehen was ich tun kann, wenn euch meine Auswahl, die ich zusammenstelle nicht zusagt, müsst ihr wo anders kaufen. Ich denke mehr, muss ich dazu nicht sagen. Die Herrschaften die noch interessiert sind, tragen sich bitte in die bereit gelegte Liste ein.“

Die ersten Alben trugen sich bereits in die Liste ein, aber ein paar Männer blieben noch stehen. „Habt ihr nicht jetzt schon Sklaven zu verkaufen?“, fragte der Mann. „Ich habe gehört, dass ihr zwei in der Ausbildung habt, ich würde beide jetzt schon kaufen, wenn sie einigermaßen hübsch sind“, sagte der Mann höflich.

Asmodeus blickte die Männer an „ Ich habe 2 Sklaven hier, aber ihre Ausbildungen sind noch nicht vollends beendet. Sie werden also noch mit etwas Tollpatschigkeit bei euch sein. Oder ihr wartet eben.“

Lian schwieg und blickte auf den Boden. Auch wenn er es nicht sehen konnte, er konnte spüren, dass Arel es ebenso machte. Asmodeus hatte die Männer um eine kurze Wartezeit gebeten und ging zurück in seinen privaten Bereich, die beiden Sklaven folgten ihm auf den Fuß. „Arel, kümmer dich um Lian, dass er irgend eine Aufgabe macht, ihr könnt gehen“, sagte Asmodeus ruhig, ehe er weiter ging, um die beiden zu verkaufenden Sklaven zu holen. Lian hob endlich seinen Blick. Er stand leicht schräg hinter Arel und durch dessen kurze Haare im Nacken konnte er sehen, dass er das Zeichen des Schmetterlings mit nur einem Flügel trug. „Arel, heißt du, richtig?“, fragte er nach. „Darf ich mal etwas fragen?“

Arel drehte sich zu ihm, schwieg noch immer aber nickte. Er war generell nicht sonderlich gesprächig, redete in der Regel nur dann, wenn etwas wirklich wichtig war.

„Was heißen diesen Zeichen? Diese Schmetterlingszeichen meine ich. Du hast deins im Nacken. Ich weiß, dass sie bedeuten, dass Asmodeus uns Ausgebildet hat und die Position verrät die stärkste Eigenschaft eines Sklaven, aber welche Position bedeutet was?“, fragte er weiter. Er konnte sehen, wie Arel kurz darüber schmunzelte, ehe er einen Raum betrat, wo viel Wäsche hing. „Fang an zu bügeln!“, sagte er und drückte ihm einen Korb voll mit frischer Wäsche in die Hand. Arel wollte ihm darauf wohl nicht antworten. „Wo hast du denn dein Zeichen?“ fragte dieser dann aber, während auch er schon anfing die Kleidung zu bügeln.

„In der Leiste, bei der Hüfte so“, erklärte Lian etwas unsicher, woraufhin Arel die Augenbrauen hob und ihn anstarrte. „Dein Ernst? Oh man, so einen hat er noch nie behalten, bisher hatte er keine Verwendung für so etwas“, sagte Arel kopfschüttelnd. „Oberarm, bedeutet körperliche Stärke, dass man gut für körperliche Arbeiten gemacht ist“, fing Arel an zu erklären. „Handrücken, bedeutet dass man magisches Talent hat. Rückseite des Oberschenkels, bedeutet dass man viel Folter aushält, vor allem beim Sex. Linke Brust, bedeutet, dass man viel Liebe schenken kann. Nacken, bedeutet dass man ziemlich clever ist und Leiste, bedeutet dass man mehr als nur zwei Kinder gebären kann, sehr selten, immerhin bekommen die meisten Alben sogar nur ein Kind, manchmal zwei und noch mehr… ja, echt selten.“

Lian blickte ihn an und war etwas angespannt. Woher sollte Asmodeus wissen, dass er mehr als ein Kind zur Welt bringen konnte? Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sowas mit diesen Tests, die gemacht wurden herauszufinden war.

Arel sah ihn an. „Jetzt Bügel schon und starr nicht in die Gegend.“ Er selbst legte Wäsche zusammen. „Und wenn du unseren Herrn nicht verärgern willst, suchst du dir Arbeit wenn du keine Hast. Hier gibt es immer etwas zu tun.“

Lian sah ihn an, nickte und sah sich das Bügeleisen an, ehe er anfing die einfache Wäsche zu Bügeln aber als es an Asmodeus Kleidung ging war er unsicher. „Muss ich hier auf etwas achten?“, fragte er dann

Arel sah zu ihm. „Verbrenn‘s nicht“, gab er ihm den guten Rat und machte seine Arbeit weiter. „Und die meisten der Brandzeichen werden erst nach Monaten gesetzt. Aus dem einfachen Grund, dass sich unser Herr sicher ist. Aber bei dir wird er es sicher sehr früh gesetzt haben. Es hätte also sein können, wenn er dich nicht für sich behalten hätte, dass du noch ein Zeichen bekommen hättest. Sei also froh, dass du hier bleiben kannst.“

„Noch eins? Was meinst du wohl wo ich noch eins hinbekommen hätte?“, fragte er weiter neugierig, auch wenn ihm jetzt bereits schon tausend Fragen durch den Kopf schwirrten. In der Hausarbeit war er an sich gut gewesen, sodass er das Bügeln ordentlich zu Ende erledigte.

Arel legte das letzte Kleidungsstück zusammen was bei diesem Stapel war. „Ich kenn dich kaum. Ich weiß also nicht, wohin du dein weiteres Zeichen bekommen hättest“, sagte er offen und ruhig. „Jedenfalls nicht in den Nacken. Wenn du clever wärst, würdest du nicht so viele Fragen stellen. Und jetzt komm, das Mittagessen muss vorbereitet werden, da kannst du helfen.“ Er ging mit ihm zürück zur Küche. Um das Wegräumen der Wäsche kümmerten sich andere.

Auf dem Flur begegneten sie Asmodeus. Einen der Sklaven hatte er verkauft. Den Tollpatsch hatte er jedoch noch immer am Hals. Arel und Lian blieben kurz stehen und verbeugten sich, als Asmodeus an ihnen vorbeiging. Erst als dieser wieder einige Meter entfernt war ging er weiter mit Arel in die Küche. Nun fragte sich Lian, wo die anderen wohl alle ihr Zeichen hatten, man konnte es ja nicht unbedingt sofort sehen. Am liebsten hätte er sich einfach gefragt, aber das wäre wohl ziemlich unhöflich gewesen. „Schäl die Kartoffeln, da kannst du nicht viel falsch machen!“, sagte der Küchenchef unter den Sklaven und drückte Lian ein kleines Messer in die Hand und stellte einen Eimer voll mit Kartoffeln vor die Nase. Lian seufze, nickte aber und tat was ihm aufgetragen wurde. Er machte seine Sache ordentlich, während er hier die anderen beobachtete. Wie auch schon beim Frühstück verarbeitete man hier die weniger schönen Lebensmittel parallel in extra Töpfen oder Auflaufformen. Eigentlich lebten die Sklaven bei Asmodeus gut, solang sie keine Fehler machten.

Asmodeus kümmerte sich um die Papiere und seine Finanzen. Er rief den Diener zu sich, der ihn schon beim letzten Besuch auf dem Sklavenmarkt begleitet hatte, zu sich. Immerhin müsste er nun wieder einkaufen gehen. Ebenso wollte er Lian sprechen. Weswegen er auch diesen rufen ließ.

Als beide da waren sah er von seinen Papieren auf. „Wir werden in 4 Tagen zum Sklavenmarkt gehen. Wenn es deine Zeit zulässt, dann geh bereits vorab schon mal hin und sag den Händlern was ich suche. Nicht dass wir hin gehen und nicht einen Sklaven finden. Und Lian, du wolltest doch deine Familie sehen. Du kommst mit auf den Markt um zu sehen, wohin du wegen deiner Familie gekommen bist, falls du das wirklich schon vergessen hast.“

Lian wusste nicht was er darauf sagen sollte. Natürlich wusste er, dass sein Vater daran schuld war, dass er nun hier geendet war, aber trotzdem sehnte er sich nach seiner Familie, vor allem nach seinem kleinen Bruder. „Ja“, bestätigte er nun einfach, auch wenn er nicht unbedingt wieder an die Käfige erinnert werden wollte.

Er blickte wieder auf seine Papiere. „Das wäre alles.“ Er sah wieder kurz auf und sein Diener nickte kurz, Lian als Sklave verneigte sich tief, ehe er wieder zur Küche ging um weiter die Kartoffeln zu schneiden. Aber als er ankam, war alles geschält und zubereitet. Man arbeitete hier wirklich schnell. „Du kannst das Geschirr abwaschen was schon da ist. Alles Weitere braucht noch eine Weile bis es gar ist und in einer Stunde wird das Essen dann serviert. Und heute Abend sollst du wohl bei unserem Herrn sein. Also suche dir bis dahin noch Arbeit.“

Lians Herz schlug schneller, als er den letzten Satz hörte. Asmodeus hatte ihm gesagt, dass er intimer mit ihm hatte werden wollen. Da er nun nicht mehr zum Verkauf stand war er sich sicher, dass er heute Abend entjungfert werden sollte. Das Zeichen an seiner Leiste irritierte ihn. Sollte er etwas doch Kinder für Asmodeus gebären und wie würden diese aufwachsen? Als Sklaven oder als adlige Kinder? Er bekam Kopfschmerzen je länger er darüber nachdachte. Selbst am Nachmittag, als er die Flure putzte konnte er an nichts anderes denken. Erst nach dem Abendessen wurde er aus seinen Gedanken gerissen. „Du sollst dich waschen und hübsch machen, um 20 Uhr erwartet dich unser Herr in seinem Herrenzimmer“, sagte Arel grinsend. „Versuch nicht ganz so laut zu stöhnen, damit du nicht das ganze Haus wach hältst!“

Lian stieg die Röte ins Gesicht und sein Herz schlug kurz heftig. Er bekam kein Wort raus, ging nun und machte was Arel ihm geraten hatte, machte sich frisch und zurecht und ging ganz aufgeregt zu Asmodeus. Dieser saß in seinem großen Ohrensessel vor dem lodernden Kamin, hatte ein Glas Wein in der Hand und war generell sehr entspannt. Du hast dich gut angestellt heute habe ich gehört. Das ist gut. Du hast keine Arbeit verweigert.“ Er deutete neben sich. Dort stand ein breiter Fußhocker auf welchen sich Lian setzen sollte. „Gut dass du dich direkt mit den anderen verstehst was das Arbeiten angeht. Du solltest jedoch weniger Fragen. Ich habe dir etwas beigebracht und das gilt auch weiterhin.“

Lians Augen verengten sich. Scheinbar hatte Arel freudig aus dem Nähkästchen geplaudert, was er alles mit ihm beredet hatte. „Ja, ich stelle in Zukunft meine Fragen ein“, sagte leise und sah auf den Boden, der durch den Fußhocker nicht allzu weit entfernt war. Im nächsten Moment gingen ihm jedoch weitere Fragen durch den Kopf. Er konnte das einfach nicht unterdrücken, aber aussprechen tat er sie nicht.

"Und schau nicht so böse. Niemand mit dem du geredet hast hat geplaudert. Aber es sind viele Leute im Umfeld. Merkt dir das. Und was liegt dir auf der Zunge?“ Fragte er nun, was Lian wohl sehr verwundern würde.

„Ich habe heute erfahren, was mein Zeichen bedeutet und nun frage ich mich, ob ihr Kinder mit mir wollt“, sagte er ganz ehrlich. Asmodeus verhielt sich ruhiger und weniger streng als sonst. Vielleicht lag es daran, dass er nun nicht mehr in der Ausbildung war, oder zum Verkauf stand?

„Nein, ich will keine Kinder. Weder mit dir noch mit sonst jemandem. Dieses Zeichen hast du bekommen, weil es medizinisch feststand. Du hättest vor Verkauf ein weiteres bekommen, aber das hat sich nun erledigt. Dazu bist du zu gute Werbung und machst das gut was du machen sollst. Ich bin sehr zufrieden mit dir.“ Er reichte ihm nun ein Glas mit Wein und schenkte ihm aus derselben Flasche ein, aus der auch er selbst trank, allerdings war in Lians Glas bereits ein leichter Schleier und es sah aus, als wäre es nicht richtig poliert worden. Doch als der Wein hinein kam verband sich der Wein mit dem Schleier und man sah nichts mehr davon.

Lian hatte es jedoch genau gesehen, konnte sich auch schon vorstellen was es war. „Und wo hätte ich mein zweites Zeichen hinbekommen?“, fragte er und nahm das Glas entgegen, trank auch gleich einen Schluck daraus. Der Geschmack war wunderbar, er genoss das teure Getränk sehr. Wenn Asmodeus ihm Fragen gestattete, dann fragte er auch solang wie er konnte. „Vielleicht im Nacken, weil ich bemerkt habe, dass ihr das Glas mit denselben Tropfen befeuchtet habt, die wir damals zum Üben unserer Selbstbeherrschung bekommen haben?“

Er schmunzelte kurz. „Nein nicht in den Nacken, da es nicht die gleichen Tropfen sind“, lächelte er dann. „Was darin ist, ist lediglich dazu da, um den bitteren Geschmack aus dem Wein zu bekommen.“ Er strich ihm kurz über den Kopf. „Du bist voreilig und stellst unüberlegt Fragen und schlussfolgerst falsch. Ist es nicht gleich, wohin du ein weiteres Mal bekommen hättest? Immerhin bleibst du nun hier.“

„Mich interessiert einfach nur sehr, wie ihr mich einschätzt, das ist alles“, sagte er leise und sah in den Wein, ehe er einen weiteren Schluck trank. „Schmeckt wirklich gut.“ Wieder erlaubte er sich etwas, dass ihm eigentlich nicht gestattet war und sah zu ihm hoch. „Verratet ihr mir, wie ihr mich einschätzt?“

„Du wirst es noch früh genug erfahren, wie ich dich einschätze. Hör erst einmal auf so viel zu fragen. Das ist anstrengend.“ Er lehnte sich zurück und leerte sein Glas. Ehe er sich wieder einschenkte und mit einer Pipette ein paar Tropfen einer klaren Flüssigkeit einschenkte. „Wenn du morgen weiterhin so viele Fragen stellst, wirst du bestraft. Mach dir das bewusst.“

Lian schwieg dazu nur, sah nun ins Feuer und lehnte sich an die Seite des Sessels. Den Alkohol merkte er auch langsam aber sicher und durch diese angenehme Wärme des Feuers wurde er ganz dösig, sodass er wie auch schon gestern kurz davor stand einfach einzuschlafen.

Asmodeus legte seine Hand auf Lians Kopf und führte ihn so gegen seinen Schoß, streichelte ihm wie einem Haustier durchs Haar und blickte in das Feuer, genoss die Ruhe des Abends.“ Wenn du willst, kannst du nun zu Bett gehen. Dein neues Zimmer ist im Stockwerk meines Gemaches, am Ende des Flures rechts.“

Lian wunderte sich darüber, aber er stand nun auf und nickte. „Ich wünsche euch eine gute Nacht.“ Das leere Glas stellte er auf dem Tisch ab, ehe er aus dem Zimmer ging und sein eigenes aufsuchte. Wieso wollte Asmodeus nun doch nicht mehr mit ihm schlafen? Hatte er ihn verschreckt, oder hatte er es von Anfang an nicht vorgehabt? Er würde es vielleicht die nächsten Tage erfahren.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sumino
2015-08-15T19:21:53+00:00 15.08.2015 21:21
Das Kapi ist richtig süß auch das er ihn jetzt beim Namen nennt und nicht ner ne.1 ist toll öffentlich erfährt man noch was asmodeus für ihn empfindet auch das wie er merken könnte das er mehr als ein Kind bekommen kann interessiert mich ^^~

Auf jeden Fall bitte weiter solche süßen Kapitel <3


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