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Captain Kojiro -Nagisa, nur eine bändigt den Tiger!! Band 3

Das nationale Jugendturnier
von

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Auf nach Tokio!!!

Es war so weit!!! Das Nationale Jugendturnier stand unmittelbar bevor und Nagisas Mannschaft, der FC Méiwa, hatte sich dafür qualifiziert. Sie gingen aus allen Spielen der Qualifikationsrunde als Sieger hervor und durften nun als Meister ihrer Region nach Tokio fahren und sich mit den besten Mannschaften ganz Japans messen.

Nagisa und ihre Freundin Midori waren als Mannschaftsbetreuerinnen natürlich auch mit von der Partie. Und das Beste an der Meisterschaft war, fand Nagisa, die ganze Mannschaft wurde für Turnierwoche komplett vom Unterricht befreit.

„Total cool!! Das ist ja dann wie im Ferienlager mit meinem Kojiro!!!“, jubelte Nagisa, sie war schon total aus dem Häuschen vor lauter Vorfreude.

Heute war sie ganz von alleine aufgestanden, sogar eine ganze Stunde früher als sonst, sie hatte es kaum erwarten können, endlich das schrille Piepen ihres kleinen Funkweckers zu hören, die ganze Nacht hatte sie kein Auge zugedrückt!!! Andauernd hatte sie sich von einer Seite auf die andere gewälzt, sich ab- und dann wieder zugedeckt und sehnsüchtige Blicke auf die Uhr geworfen.

Sie hatte den nächsten Morgen kaum erwarten können. Kein Wunder!! DAS NATIONALE JUGENDTURNIER!!!!! Nur die besten Mannschaften Japans hatten sich dafür qualifiziert und der FC Méiwa war dabei, ihre Heimatstadt, ihre Freunde!!!!! Sie konnte es noch immer nicht fassen!! Sie hatten es wirklich geschafft!! An einer solchen Meisterschaft teilzunehmen war der erste Schritt zu einer Profikarriere und ihr Kojiro wird eines Tages Profi werden, davon war sie fest überzeugt. Sie war schon total im Fußballfieber.

Munter schlüpfte sie in ihre Klamotten, in eine Jeans und ein Top, dazu natürlich Sportschuhe, schließlich ging es zu einer Fußballmeisterschaft, da musste sie auch sportlich aussehen. Darüber zog sie ein altes Trikot vom FC Méiwa, das ihr Kojiro vor längerer Zeit mal gegeben hatte, sie war stolz zu dieser Mannschaft zu gehören und das wollte sie auch jedem zeigen.

Natürlich packte sie auch ihre große selbst gebastelte Fahne in ihren Koffer – einen Tag und eine Nacht hatte sie daran gesessen – wenn die Jungs gewinnen wollten mussten sie ja lauthals angefeuert werden und dafür war Nagisa schließlich dabei.

Gut gelaunt und vor sich hinsingend tanzte sie rüber ins Bad. Sie wusch sich das Gesicht und putzte sich die Zähne, natürlich schminkte sich auch ein Bisschen. Zu guter letzt malte sie sich noch zwei blaue Streifen auf die Backen, blau wie die Trikots ihrer Mannschaft, sie war eben ein riesen Fan.

Übermütig stürmte sie, bepackt mit Koffer Rucksack, aus ihrem Zimmer. Sie war so übereilig, dass sie mal wieder über den Flurteppich stolperte und auf der Länge nach auf der Nase landete.

„Aua...“, stöhnte sie noch völlig benommen von dem Sturz. Ihre Mutter, die es rumpeln gehört hatte, kam sofort aus der Küche geeilt.

„Nagisa!! Kind!! Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du mit dem Teppich aufpassen sollst!! Irgendwann brichst du dir noch das Genick!!“, sagte sie kopfschüttelnd und lief zurück in die Küche. Sie hatte Nachtschicht gehabt und war noch gar nicht im Bett

Gewesen.

Nagisa rappelte sich hoch und rieb sich ihren schmerzenden Ellenbogen. „Das gibt wieder ein paar blaue Flecke...“, stöhnte sie, warum nur zog ihre Mutter diesen Teppich nicht endlich aus dem Verkehr?? Erstens war er potthässlich und zweitens absolut lebensgefährlich.

„Komm Nagisa!! Ich hab dir Pfannkuchen gemacht!!! Dein Lieblingsfrühstück!! Damit du auch fit bist in Tokio!!“, rief Frau Misaki gutgelaunt und tat ihrer Tochter gleich mal ordentlich auf. Nagisa lief in die Küche, es roch schon so lecker.

„Taro spielt doch auch auf diesem Turnier!! Vergiss ja nich ihm ein dickes Küsschen von mir zu geben!!“, sagte Frau Misaki, sie wäre gerne mit nach Tokio gefahren um ihren Sohn spielen zu sehen, hatte aber so kurzfristig leider keinen Urlaub mehr nehmen können.

Nagisa runzelte die Stirn und futterte im Rekordtempo ihre Pfannkuchen, sie konnte es kaum erwarten zum Bahnhof zu kommen und endlich mit ihren Freunden in den Zug nach Tokio zu steigen.

„Und grüß mir auch deinen Vater, wenn du ihn im Stadion siehst, hörst du??“ Nagisa stöhnte genervt, daran erinnerte sie sie jetzt schon zum fünften Mal.

„Jaa...Mom...“, schmatzte sie, dann stand sie auf und brachte ihren Teller in die Spülmaschine.

Sie lief raus in den Flur, langsam war es an der Zeit sich fertig zu machen, dachte sie und zog sich ihre Jacke über, da es morgens doch noch ziemlich frisch war. „Ich geh dann mal los!!“, jubelte sie.

„Soll ich dich schnell hinfahren, Liebes??“, bat ihre Mutter an und sie suchte schon mal ihren Autoschlüssel.

„Nee, lass mal gut sein, Mom...Herr Sawada fährt uns!!“, sagte Nagisa rasch, sie würde es ihr zwar nie sagen, aber eigentlich war sie ganz froh darüber, dass sie nicht mit ihrer Mutter fahren musste. Das hätte nur wieder eine Riesenabschiedsszene gegeben, sie hätte sie geknuddelt und abgeknutscht und das diesmal auch noch vor der ganzen Mannschaft, nein, das musste wirklich nicht sein.

Sie musste sich nur an die Sommerferien erinnern, als sie zusammen mit Kojiro in den Urlaub gefahren war. Ihre Mutter hatte sie kaum in den Zug steigen lassen wollen, sie hatte gerade so getan, als wäre es ein Abschied für immer.

„Herr Sawada??“ Frau Misaki wirkte etwas enttäuscht. „Aber ich hätte euch doch auch fahren können!!“.

„Jaa...Takeshis Vater hat sich eben angeboten...“, erklärte Nagisa – bat sich ja auch an, er fuhr einen großen Van, da konnte er problemlos das ganze Gepäck unterbringen und viele Leute mitnehmen. Außerdem musste er samstags nicht arbeiten, so wie sie. Sie hatte ihre Mutter wirklich nicht verletzen wollen, sie war doch sicher auch müde, nachdem sie die ganze Nacht gearbeitet hatte.

„Verstehe...“, sagte diese und wischte den Esstisch sauber. „Ja ja…“, murmelte sie vor sich hin. „So schnell geht das heut zu Tage!! Die Kinder werden ja so schnell erwachsen und dann wollen sie sich nich mal mehr von ihrer alten Mutter zum Bahnhof fahren lassen!!“

„Mom...“, wollte Nagisa gerade anfangen, doch zum Glück ertönte just in diesem Moment die Klingel.

„Das ist sicher Herr Sawada!! Ich muss jetzt wirklich los!!“, sagte Nagisa und ging zur Tür. Als sie sie öffnete stand Kojiro vor ihr und lächelte sie an.

„Bist du so weit??“, fragte er.

„Einen Moment noch!!“, sagte Nagisa gutgelaunt und drückte ihm schon mal ihr Gepäck in die Hände. „Das kannst du schon ins Auto schaffen!!“

Er warf ihr finstere Blicke zu. „Bin ich dein Nigger??“ Nagisa verdrehte genervt die Augen. „Willst du darauf ne ehrliche Antwort??“

„Kojiro!!“, flötete Frau Misaki und schob ihre Tochter beiseite. „Gut siehst du aus!! So...durchtrainiert...“. Sie musterte ihn von oben bis unten, dann zwinkerte sie ihm

zu.

Kojiros Wangen röteten sich. „Hallo Frau Misaki...“, stammelte er, diese Frau schaffte es irgendwie immer wieder ihn verlegen zu machen.

Nagisa stöhnte genervt. „Mom...“.

„Versteh schon, ihr müsst los!!“, sagte Frau Misaki, sie drückte ihre Nagisa zum Abschied noch mal ganz fest an sich und gab ihr einen dicken Schmatzer auf die Stirn.

„Pass gut auf dich auf, meine Kleine!! Und benimm dich ordentlich!! Hör auf das, was Herr Kira dir sagt und mach keinen Ärger!!“, sagte sie eindringlich und wuschelte ihrer Tochter durch die Haare.

„Mom...ich bin zwölf...nicht fünf!!“, sagte Nagisa genervt, was sollte denn schon groß passieren?? Es war nicht wie in den Sommerferien, als Kojiro und sie auf sich allein gestellt gewesen waren, es war ein Fußballturnier, sie war mit der Mannschaft unterwegs, außerdem waren sie ständig unter Aufsicht.

„Wenn du Probleme hast, ruf einfach an!! Ich komm dich jeder Zeit abholen!!“

„Ich hab bestimmt keine Probleme...“, versuchte Nagisa ihre überbesorgte Mutter zu beruhigen.

„Und vergiss nicht mir eine Karte zu schreiben!!“, schluchzte Frau Misaki, nur widerwillig lies sie ihre Tochter los und wischte sich die Tränen aus den Augen.

„Jaa ...Mom...“, sagte Nagisa verdattert und richtete ihre Frisur, ihre Mutter hatte ihre ganzen Haare durcheinander gebracht, dabei hatte es so lange gedauert sie so

hinzudrapieren.

„Wartet mal einen Moment!!“, sagte Frau Misaki und eilte in die Küche, wenige Minuten kam sie mit einer großen Schüssel voller Kekse zurück. „Die sind für unterwegs!! Deine Lieblingskekse!!“, sagte sie und drückte Nagisa die Schüssel in die Hände.

Nagisa schenkte ihr ein letztes Lächeln. „Danke Mom!! Machs gut!!“, verabschiedete sie sich und verschwand zur Tür raus.

„Kommt ja nicht ohne den Meistertitel zurück!!“, rief Frau Misaki ihnen hinterher.

Endlich saßen sie im Auto, Nagisa hatte schon befürchtet sie würde nicht mehr von zu Hause wegkommen. Es war doch jedes Mal das selbe mit ihrer Mutter, es war ihr nie so wirklich recht, wenn Nagisa für eine längere Zeit wegging, sie war eben nicht gern allein, aber es war doch nur für eine Woche und sie hatte ja noch ihre Kollegen und Frau Hyuga.
 

Pünktlich um acht Uhr waren sie am Bahnhof und die Kids stiegen aus. Herr Sawada lud sämtliches Gepäck aus dem Kofferraum und gab es seinem jeweiligen Besitzer in die Hände. Natürlich verabschiedete er sich auch noch von seinem Takeshi und wünschte ihnen viel Glück für die Meisterschaft. Dann eilten die Vier zu ihrem Gleis, Gleis 2, Richtung

Tokio.

Trainer Kira und ein paar andere warteten dort bereits, aber alle waren noch nicht da, sie waren also nicht die Letzten.

„Morgen Trainer!!“, sagte Kojiro, Trainer Kira kam auf sie zu und drückte jedem eine Fahrkarte in die Hand.

„Verliert die ja nicht!!!“, warnte er. Nach und nach trudelten auch die Anderen ein, Nagisa sah sich neugierig um, sie konnte es kaum erwarten, dass endlich der Zug einfuhr, sie war so schrecklich aufgeregt, sie war lange nicht mehr in Tokio gewesen. Tokio, eine riesen Stadt, die Hauptstadt Japans.

Sie warf einen raschen Blick auf ihre Uhr, in ca. fünf Minuten müsste der Zug eigentlich kommen, falls er keine Verspätung hatte, was leider oft der Fall war.

Ihr Blick wanderte rüber zu den Treppen. Schon merkwürdig, was um diese Uhrzeit alles für Leute unterwegs waren, Frauen, Männer, alte Leute, junge Leute, der Bahnhof war rappelvoll.

Nagisas Augen weiteten sich, hatte sie in der Menschenschar, die gerade die Treppe runtergehetzt kam, ein vertrautes Gesicht gesehen???

„Nein, kann nicht sein...“, dachte sie kopfschüttelnd und wandte ihren Blick ab. „Oder war er es doch???“

Ihre Augen huschten zurück zur Treppe. „Oh mein Gott...“ Sie traute ihren Augen kaum. „Er ist es wirklich...!!!!“ Ein merkwürdiges Kribbeln durchzuckte Nagisas Körper, irgendwie war sie nervös, angespannt. Wieso war er hier?? Hatte er nicht gesagt, er spielte nicht mehr für den FC Méiwa??

Sie wirbelte herum und zupfte an Kojiros T-Shirt.

„Kojiro!!!“

Er reagierte nicht, er war zu sehr in das Gespräch mit Hori und Sawaki vertieft, sie redeten natürlich über Fußball, über was denn auch sonst?? Nagisa wurde leicht ungeduldig und boxte ihm auf den Arm.

„Kojiro!!!!“, fauchte sie, genervt drehte er sich um.

„Was ist??“, fuhr er sie an. Nagisa suchte seinen Blick und hielt ihn fest, dann deutete sie mit einem Kopfdrehen in Richtung der Treppen.

Er runzelte die Stirn. „Ist mit dir alles in Ordnung??“, fragte er skeptisch.

„Schau mal wer da kommt!!!“, zischte sie und zeigte Richtung Treppe. Auf Kojiros Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, er war zwar ein Hitzkopf aber anscheinend nicht sehr nachtragend.

„Wakashimazu...“, stammelte er ungläubig, Ken kam steuerte auf sie zu. Auch die anderen wirbelten herum, sie begannen aufgeregt zu tuscheln. Nagisas Blick huschte zu Midori, sie wirkte ziemlich verunsichert und versuchte sich hinter Takeshi zu verstecken. Beschützend trat sie an die Seite ihrer Freundin und beobachtete weiter die Situation.

Ken war jetzt bei ihnen, Kojiro sah ihn mit großen verwirrten Augen an.

„Was...machst du denn hier??“, fragte er. Ken grinste.

„Ich lass doch mein Team nicht im Stich, Captain!!“, sagte er, die Beiden reichten sich die Hände und umarmten sich kurz. Kens Blick wanderte rüber zu den beiden Mädchen, womit Nagisa vor dem nächsten Problem stand. Wie sollte sie mit ihm umgehen?? Was sollte sie zu ihm sagen, nach allem was war?? Sie sah das alles nicht ganz so locker wie Kojiro, sie musste sich nur Midori anschauen, die zur Eissäule erstarrt neben ihr stand und völlig verloren wirkte, ihre Freundin hatte sehr gelitten wegen ihm.

Sie atmete einmal tief durch und versuchte wieder runterzukommen, sei es drum, der FC Méiwa brauchte ihn, er war ihre Nummer Eins im Tor und sie konnten froh sein, dass er es sich noch einmal anders überlegt hatte und zurückgekommen war um bei der Meisterschaft mitzuspielen. Ohne ihn hätten sie keine allzu großen Chancen auf den Titel. Sie würde wohl in erster Linie an die Mannschaft denken und gute Miene zum bösen Spiel machen

müssen.

„Hallo Ken...“, sagte sie schließlich. „Ich...“ Sie warf einen raschen Blick zu Kojiro, dieser nickte ihr zu. „Es tut mir leid, was ich zu dir gesagt hab...unsere Mannschaft braucht dich...wir sind alle froh...dass du wieder da bist...“ Sie lächelte. Seine Wangen röteten sich etwas und er wandte seinen Blick ab.

„Mir...tut es auch leid...“, sagte er doch tatsächlich, er wirkte leicht verlegen. „Ich hab mich...auch wirklich blöd benommen...“ Nagisas Gesichtszüge wurden weicher. Er wandte sich nun an Midori. „Bei dir möchte ich mich auch entschuldigen, Midori...ich habe dich nicht verletzen wollen...“

Midoris Wangen röteten sich, sie lächelte. „Schon gut...“, sagte sie und wenn alle anderen Ken verziehen, konnte Nagisa das wohl auch tun.

„Freunde??“, fragte sie und reichte ihm ihre Hand.

„Freunde..“, sagte er, er legte seine Arme um sie und drückte sie an seine Brust. Sie errötete, war ziemlich überrumpelt von seiner doch sehr stürmischen Reaktion.

Kojiro warf den Beiden finstere Blicke zu. Nagisa befreite sich sanft aus Kens Umarmung, da kam Trainer Kira zu ihnen rüber gelaufen.

„Hier!!“, sagte er reichte Ken eine Fahrkarte. Ken sah ihn mit verwunderten Augen an.

„Ich hab gewusst, dass du noch kommst!!“, sagte der alte Trainer und nahm einen großen Schluck aus seiner Flasche.

Ein Pfiff ertönte, der Zug rollte in den Bahnhof und kam mit einem Quietschen zum Stehen. Nach einer kurzen Anwesenheitskontrolle durfte die Mannschaft einsteigen. Kaum waren sie drin und hatten freie Plätze gefunden schlossen sich auch schon die Türen und der Zug rollte los. Nagisa drückte ihr Gesicht an die Fensterscheibe.

„Aufwiedersehen Saitama!!“, strahlte sie. „Bald kommen wir zurück und zwar mit dem Meistertitel!!“

Nagisa saß natürlich neben Kojiro, gegenüber saßen Ken und Sawaki, hinter ihnen Hori und Shintami, der Rest war irgendwo anders im Zug verteilt. Nagisa fand die Fahrt ziemlich langweilig, die Jungs spielten die ganze Zeit so ein dämliches Kartenspiel, das sich „Arschloch“ nannte und redeten nebenbei über Fußball, es war echt ätzend.

Sie warf Kojiro zornige Blicke zu, er hatte sie mal wieder völlig vergessen. Sie boxte ihm auf den Arm.

„Ich steig in der nächsten Runde ein, okay??“, sagte sie, spielte sie eben mit, immer noch besser als vor Langeweile zu sterben. Kojiro feixte sie breit an.

„Lass mal lieber!! Bis ich dir die Regeln erklärt hab, sind wir da!!“, höhnte er und wandte sich wieder seinen Kumpels zu. Hori und Shintami lachten dämlich.

Sie funkelte ihn zornig an. „Arrgghh!! Ich kenn das Spiel, du Großkotz!!“, fauchte sie und drehte sich beleidigt weg.

„Dann eben nicht!!“, schnarrte sie, sie hätte Kojiro mal wieder erwürgen können. „Tze, Arschloch, das Spiel passt zu dem!!“, dachte sie und konnte sich ein Grinsen dabei nicht

verkneifen.

„Du kannst für mich weiterspielen, wenn du willst!!“, sagte Wakashimazu plötzlich. Nagisa sah ihn verwundert an.

„Echt?? Sicher, dass du aussteigen willst??“, hakte sie noch einmal nach, er nickte. Also übernahm sie seine Karten und die sahen gar nicht mal schlecht aus, drei Asse!!!

„Damit hab ich das Spiel so gut wie gewonnen!!!“, dachte sie und grinste breit in die Runde. Kojiro und die Anderen staunten nicht schlecht, als sie fünfmal hintereinander von Nagisa abgezockt wurden. Sie feixte ihren Freund breit an.

„Na?? Soll ich dir vielleicht noch mal die Regeln erklären, mein Schatzi Schmatzi??“, flötete sie und sah Kojiro von oben herab an. Er warf ihr finstere Blicke zu.

„Nee, besser nicht!!“, tönte sie. „Bis du das kapiert hättest, wären wir schon nach Tokio und wieder zurück gefahren!!“ Die anderen lachten und sie grinste zufrieden in sich hinein. Das hatte er verdient, der Blödmann!!! Sie hatte ihn mit seinen eigenen Waffen geschlagen, vielleicht bemerkte er auf diese Art endlich mal wie ätzend er manchmal war.

Sie wandte sich ab, hatte keine Lust sich noch länger Kojiros Flappe anzugucken, da fiel ihr Blick auf Wakashimazu. Er sah überhaupt nicht gut aus, er hing total matt in seinem Sitz und hatte seinen Kopf an die Fensterscheibe gelehnt. Seine Augen waren geschlossen und seine Hände auf seinen Bauch gepresst. Schlief er??

Sie stupste ihn an. „Hey Ken!! Alles in Ordnung mit dir...???“, fragte sie besorgt. Er öffnete seine Augen.

„Jaa...alles klar...mir ist nur übel...weis auch nicht...kommt wahrscheinlich vom Zugfahren...“, sagte er mit matter Stimme, die Anderen warfen ihm besorgte Blicke

zu.

„Hoffentlich wirst du nicht krank!! Du bist unsere Nummer Eins im Tor!! Wir brauchen dich!!!“, sagte Sawaki mit ernster Stimme, Nagisa musterte ihn von oben bis unten, er sah wirklich sehr blass aus, hoffentlich brütete er nichts aus.

„Hey, was glotzt ihr mich alle so an?? Ich fall schon nicht aus!!“, sagte Ken ein wenig genervt und zog sich sein Kappi übers Gesicht. Die Anderen waren sichtlich erleichtert, das war die Antwort, die sie hören wollten, jetzt konnten sie sich beruhigt wieder ihren Karten

zuwenden.

Nagisa hingegen ließ sich nicht so leicht abwimmeln. „Ist wirklich alles in Ordnung??“, fragte sie nochmals. „Willst du vielleicht was trinken?? Ich hab Tee dabei, der ist sogar noch warm!!“, bat sie an. Kojiro stöhnte genervt.

„Jetzt halt endlich die Klappe, Nagisa!! Er hat gesagt ihm geht’s gut, also hör auf ihn zu

nerven!!“

Nagisa verdrehte ihre Augen, nicht zu fassen!!! Was mischte er sich überhaupt schon wieder ein?? Konnte Ken nicht für sich selbst sprechen??

„Hör zu, zufälliger Weise bin ich die Managerin dieses Teams und es ist meine Aufgabe mich um jeden Spieler zu kümmern und für gute Stimmung zu sorgen!!!“, rechtfertigte sie sich, sie würde Ken ja wohl noch was zu trinken anbieten dürfen!!

„Mit deinem Gelaber erreichtst du aber grad das Gegenteil!!!“, höhnte Kojiro. Nagisa funkelte ihn zornig an.

„Du bist doch nur eifersüchtig!!!“, brüllte sie, da ging Wakashimazu dazwischen. „Hey, jetzt streitet euch doch nich meinetwegen!!!“, sagte er, es ging schon wieder gut los, sie waren nicht einmal in Tokio angekommen und die Beiden mussten sich schon wieder

streiten.

Kojiro drehte sich weg und sah aus dem Fenster, auf Karten spielen hatte er jetzt auch keine Lust mehr. Nagisa fragte sich, weswegen er jetzt schon wieder so mies gelaunt war, etwa weil sie sich um Ken gesorgt hatte?? War es denn nicht etwas völlig Normales, das man sich um Freunde sorgte, wenn es denen nicht gut ging?? Wieso musste Kojiro deswegen so eine Welle schieben?? Sie verstand das nicht. Und wenn sie ehrlich sein sollte, war es ihr auch egal. Sie würde sich von ihm und seinen Launen doch nicht die gute Stimmung vermiesen

lassen.

Für eine ganze Weile redeten die Beiden kein Wort mehr miteinander und mieden auch jeden Blickkontakt, Nagisa hatte eine Zeitschrift aus ihrem Rucksack gekramt und sich in ein Kreuzworträtsel vertieft, sie sah es überhaupt nicht ein Kojiro noch einmal anzusprechen, schließlich hatte er ja wieder Stunk angefangen.

„Wohnt dein Bruder jetzt nicht in Nankatsu??“, fragte Kojiro plötzlich und er bemühte sich wirklich freundlich zu Klingen. Wollte er sich etwa versöhnen?? Machte er diesmal tatsächlich den ersten Schritt??

„Ja.“, sagte Nagisa knapp, Sawaki machte ein besorgtes Gesicht.

„Dann wird’s bestimmt noch schwerer die Nankatsus zu schlagen, wenn Taro jetzt bei denen mitspielt!!“, bangte er.

Nagisa nickte. „Ist anzunehmen!! Immerhin ist er ein Misaki und wir Misakis haben’s faustdick hinter den Ohren!!“, sagte sie stolz. Und das war keine Prahlerei, ihr Bruder war ein sehr guter Spieler und durchaus dazu in der Lage dem FC Méiwa so einige Schwierigkeiten zu bereiten. Dazu kam, dass er eine lange Zeit selbst für Méiwa gespielt hatte, er kannte die Spieler und ihre Tricks und hatte die Nankatsumannschaft auf ein Zusammentreffen sicher gut vorbereitet.

„Misaki hin oder her!! Wir fegen die vom Platz!!“, knurrte Kojiro und in seinen Augen funkelte der Kampfgeist, er konnte es kaum noch erwarten sich endlich mit seinen Erzrivalen Tsubasa Ohzora zu messen.

Sie musste grinsen, das war mal wieder so ein typischer „Kojiro Hyuga-Spruch“. „Das ist die richtige Einstellung, Tiger!!“, sagte sie und klopfte ihm auf die Schulter. „Also!!! Was wollen wir uns holen, Jungs??“.

„Den Titel!!!!!!!“, brüllten die Anderen. Alle Leute um sie herum starrten sie an, Nagisas Wangen röteten sich, das war vielleicht peinlich, sie hatten sie geradeso aufgeführt, als säßen sie alleine im Zug.

Endlich fuhren sie in die Stadt rein. „Nächster Halt – Tokio Hauptbahnhof!!! Ausstiegsmöglichkeiten in Fahrtrichtung rechts!! Bitte alle aussteigen, der Zug endet hier!!!“, hallte die Ansage durch die Abteile. Nagisa drückte ihr Gesicht an die

Fensterscheibe.

„Wow!! Wir sind in Tokio!!! Ich fass es nicht!!“, jubelte sie, sie war total aufgeregt. Auch Sawaki bekam vor Staunen seinen Mund nicht mehr zu.

„Hey...da stehen ja lauter Wolkenkratzer rum!!!“, sagte er fasziniert.

„Das ist doch nichts Außergewöhnliches, du Trottel!! Wir sind hier in einer Großstadt!!!“, belehrte Hori seinen Kumpel.

Der Zug wurde langsamer und kam schließlich zum stehen. Nagisa und die anderen drängelten sich durch den überfüllten Gang zur Tür. Draußen auf dem Gleis machte Kira erst mal wieder eine Anwesenheitskontrolle – nicht das noch jemand verloren ging – und dann ging es weiter zu Gleis 10 um ihren nächsten Zug zu erwischen, der sie direkt nach Yomijuri bringen sollte.



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