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Regen und Meer

von

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Regen und Meer

Du bist nicht wie ich

Doch das ändert nicht

Dass du bei mir bist

Und ich zu seh‘ wie du schläfst
 

Leise stand Ashley auf, darauf bedacht, ihn nicht zu wecken. Mit leisen Schritten suchte sie ihre Sachen zusammen, schrieb etwas auf einen Zettel, den sie auf das zweite Kissen legte. Sie ergriff die Klinke der Tür und drehte sich noch einmal um. Sie sah ihn an, wie er dort lag und etwas vor sich hin murmelte. Seine Haare waren zerzaust, seine Brust hob und senkte sich bei jedem seiner Atemzüge und Ashley glaubt ein kurzes Lächeln auf seinen Lippen gesehen zu haben. Sie seufzte. Wie konnte es bloß soweit kommen? Wie konnte sie zulassen, dass eine solche Situation sich zwischen die Beiden stellte?
 

Du bist noch längst nicht wach

Ich war's die ganze Nacht

Und hab mich still gefragt

Was du tust, wenn ich jetzt geh'

Und dann verlass ich deine Stadt

Ich seh zurück und fühl mich schwer

Weil grade angefangen hat

Was du nicht willst und ich zu sehr

Ich bin der Regen und du bist das Meer
 

»Bitte, Ashley! Du würdest mir einen sehr großen Gefallen tun, wenn du mich heute Abend begleiten würdest!«, hörte sie Daniel sagen. Die schwarzhaarige seufzte, strich sich entschlossen eine ihrer Haarsträhnen hinters Ohr und schaute ihrem Chef, der gleichzeitig auch ihr bester Freund war, mit festem Blick in die Augen. »Wieso fragst du nicht einfach Vanessa oder Maren?«, hakte sie nach. Daniel hatte sie gefragt, ob sie ihn zu einem wichtigen Geschäftsessen begleiten würde, doch wirklich große Lust hatte die junge Frau nicht. Nun war es an dem Geschäftsführer leise vor sich hin zu seufzten. Diese Frau trieb ihn irgendwann nochmal in den Wahnsinn! »Du weißt genau, dass die beiden heute Abend Spätdienst haben?«
 

Ich hab gedacht, ich kann es schaffen

Es zu lassen, doch es geht nicht

Ist 'n bisschen übertrieben

Dich zu lieben, doch es geht nicht

Nichts unversucht gelassen

Dich zu hassen

Doch es geht nicht, es geht nicht
 

Am Abend stand Ashley vor ihrem Spiegel und betrachtete sich in diesem. Daniel hatte es tatsächlich geschafft, sie zu überreden, ihn zu dem Geschäftsessen zu begleiten. Die junge Frau richtete sich noch einmal ihre Haare zurecht, nahm ihre Handtasche und begab sich nach unten. Nachdem sie unten angekommen war, hielt nach wenigen Minuten eine schwarze Limousine vor ihrem Haus. Der Fahrer stieg aus und hielt ihr die Tür auf. In diesem Moment erblickte die junge Frau ihren besten Freund, der sie sanft anlächelte und auf den Platz neben ihm zeigte. Ashley stieg, ohne ein Wort zu sagen, in die Limousine ein und setzte sich neben Daniel. Die Limousine setzte sich in Bewegung. »Wie kommst du an so ein Auto?«, platzte es dann doch aus ihr heraus. Ihre Neugierde war einfach mit ihr durchgegangen. Daniel lachte leise vor sich hin. »Hast du vergessen, dass ich Geschäftsführer bin? Ich besitze es schon eine ganze Weile, nur wollte ich nicht damit angeben. Ich greife nur bei Geschäftsessen darauf zurück.« Ashley zog einen Schmollmund. Eigentlich dachte sie, sie würde ihren besten Freund kennen, doch das war wohl keinesfalls der Fall. Was verheimlichte er ihr noch alles?
 

Ich bin nicht wie du

Ich mach die Augen zu und

Lauf blindlings durch die Straßen

Hier bin ich, doch wo bist du?

Soll das alles sein?

Ich war so lang allein

Es war alles ganz in Ordnung, ganz okay

Und dann kamst du
 

Die junge Frau erinnerte sich an die Zeit zurück, an dem Daniel das erste Mal in ihrem Leben aufgetaucht war. Damals waren beide noch zur Schule gegangen und Daniel kam neu in ihre Klasse. Keiner mochte ihn, denn er war ziemlich arrogant und jeden Versuch, ihn etwas kennenzulernen, blockte er erfolgreich ab. Er redete nie viel, arbeitete während des Unterrichts immer an seinem Laptop. Schon damals war er Geschäftsführer gewesen, obwohl er gerade einmal 18 Jahre alt war! An einem regnerischen Tag passierte es dann, dass Daniel und Ashley ins Gespräch kamen. Sie redeten Stundenlang und trafen sich seit diesem Tag immer nach der Schule. So kam es, dass die beiden Freunde wurden, beste Freunde. Sie teilten alles mit dem jeweils anderen und doch brach der Kontakt nach ihrem Abschluss ab. Daniel hatte nur noch Zeit für seine Firma, ignorierte Ashley vollkommen. Bis Ashley zu dem Entschluss kam, in seiner Firma anzufangen, um erneut an ihn ran zu kommen. Sie wollte das Band, welches zwischen den Beiden entstanden war, nicht einfach aufgeben. In der Zeit, in der sie bei Daniel arbeitete, lernte sie ihn auch von seiner anderen Seite kennen und so kam es, dass sie sich in ihn verliebt hatte.
 

Und jetzt verlass' ich deine Stadt

Ich seh zurück und fühl' mich schwer

Weil grade angefangen hat

Was du nicht willst und ich zu sehr

Ich bin der Regen und du bist das Meer
 

»Wir sind da.« Ashley zuckte leicht zusammen. Sie war so in ihre Gedanken vertieft gewesen, dass sie nicht mitbekommen hatte, wie das Auto bereits angehalten hatte und der Fahrer die Tür aufhielt und darauf wartete, dass die beiden Insassen ausstiegen. Ashley stieg aus, Daniel stand neben ihr und lächelte. »Du siehst übrigens bezaubernd aus, Ashley.« Die schwarzhaarige schaute ihren besten Freund fragend an. Ihr Herz schlug heftig gegen ihre Brust und sie wurde immer nervöser. Was bezweckte er nur damit? »Danke. Gehen wir dann rein?«, fragte sie schnell, um ihre aufsteigende Röte zu überspielen. Zusammen mit ihm ging sie in das Restaurant, in welchem das Geschäftsessen stattfinden sollte. Ashley hoffte, dass sie den Abend schnell herum kriegen würde und das ohne peinliche Zwischenfälle!
 

Ich hab gedacht ich kann es schaffen

Es zu lassen, doch es geht nicht

Ist 'n bisschen übertrieben

Dich zu lieben

Doch es geht nicht

Nichts unversucht gelassen

Dich zu hassen

Doch es geht nicht, es geht nicht
 

Hart wurde Ashley gegen die Wand gedrückt und sogleich legten sich Daniels Lippen erneut auf die ihrigen. Niemals hatte sie damit gerechnet, dass der Abend in eine solche Richtung umschlagen würde. Den Schmerz in ihrem Rücken ignorierend, legte sie ihre Arme um ihn und presste ihren Körper an seinen. In diesem Moment war ihr alles egal, sie wollte nur noch ihn! Ihr war egal, was alles kaputt gehen würde. Sie liebte Daniel schon so lange und auch, wenn er nicht das gleiche für sie empfand, so wollte sie sich diese Nacht nicht entgehen lassen, auch wenn es das Ende ihrer Freundschaft bedeuten sollte. Daniel löste sich von ihren Lippen, griff nach seinem Schlüssel und öffnete schnell seine Haustür. Erneut trafen sich ihre Lippen und Daniel lotste die junge Frau geschickt in sein Schlafzimmer, ohne den Kuss ein einziges Mal zu unterbrechen. Sanft drückte er Ashley auf sein Bett und begann ihren Hals zu liebkosen…
 

Ich bin der Regen, du das Meer

Und sanfter Regen regnet leise

Ich bin der Regen, du das Meer

Und sanfter Regen zieht im Wasser große Kreise
 

Ashley stand noch immer in Daniels Zimmer und beobachtete ihn. Sie hatte einen Entschluss gefasst, doch wusste sie nicht, ob es richtig sein würde. Wie würde ihr bester Freund darauf reagieren? Doch waren sie überhaupt noch Freunde? Eine einzelne Träne suchte sich ihren Weg über ihre Wange Sie hatte einen verdammten Fehler begangen, als sie sich in ihn verliebte und nun die Nacht mit ihm verbracht hatte. Sie wischte sich die Träne weg, öffnete die Tür und verschwand aus dieser. Die Tür fiel zu, wodurch Daniel langsam aufwachte. Erst wusste er nicht, was geschehen war, doch dann kamen die Erinnerungen an die letzte Nacht zurück. Er erblickte den Zettel auf dem Kissen und las ihn sich schnell durch. Sofort sprang er aus dem Bett, schnappte sich einen Bademantel und rannte auf die Straße. Ashley konnte noch nicht weit weg sein, das Bett war noch warm gewesen!
 

Ich hab' gedacht ich kann es schaffen

Es zu lassen, doch es geht nicht

Ist 'n bisschen übertrieben dich zu lieben

Doch es geht nicht

Nichts unversucht gelassen

Dich zu hassen

Doch es geht nicht, es geht nicht
 

Es hatte angefangen zu regnen, doch das störte die schwarzhaarige nicht im Geringsten. Sie genoss das kühle Nass an ihrer Haut. Es holte sie langsam wieder zurück in die Wirklichkeit. »Ashley!«, hörte sie seine Stimme. Er rief nach ihr. Wieso konnte er es nicht einfach hinnehmen und sie gehen lassen? Entschlossen drehte Ashley sich um, wollte ihm sagen, dass sie ihn nie wieder sehen wollte, doch sie erstarrte. Daniel war auf sie zu gerannt, hatte sie in ihre Arme geschlossen und sie so fest an sich gedrückt, dass sie das Gefühl hatte, er würde sie gleich erdrücken. »Du bist so eine Idiotin«, flüsterte er, ganz nah an ihrem Ohr. Ashley bekam eine Gänsehaut, die sich über ihren Rücken hin bis zu ihren Füßen verteilte. »Ich liebe dich doch auch!«



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