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Freund gesucht! MxM

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
*Text* = Gedanken
Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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„Feli, ich habe meine Frau, aber vor allem meine Freiheit verloren. Soviel schlimmer kann es also nicht kommen. Sprich‘ mit mir, kleiner Bruder. Mich kriegt schon nichts klein.“ Miguel wollte Casey unbedingt zum Reden bewegen.
 

„Nun…“, dieser knetete nervös seine Hände. „Willst du zuerst die schlechte, oder die ganz schlechte Neuigkeit hören?“
 

„Ich denke mal positiv und nehme die schlechte zuerst. Los jetzt.“ Miguel sah ihn auffordernd an. Case bewunderte ihn, dass er noch so ruhig da sitzen konnte. Er wäre total hibbelig geworden, wenn er an Miguels Stelle wäre.
 

„Also… die schlechte ist…“ Case räusperte sich. „Ja, weiter?“ Miguel hob eine Augenbraue. „Bei uns zu Hause… hat es gebrannt. Mom meint, die Küche ist hin. Vielleicht auch mehr…“
 

Der 20-jährige konnte seinen älteren Bruder einfach nicht ansehen. Er hatte in jeglicher Hinsicht versagt. Das Feuer war natürlich nicht seine Schuld gewesen, dennoch… Ihre Mutter war nicht mit bester Gesundheit gesegnet und wäre sie zu Hause gewesen, da wäre es wohl schlecht ausgegangen.
 

„Das ist bloß die schlechte? Ist euch etwas passiert? Cruz credo!*“ Miguel erhob sich bei dieser unheilvollen Nachricht etwas von seinem Platz. Der Wärter hatte sich ihnen bei dieser zu schnellen Bewegung des Gefangenen bereits um ein großes Stück genähert.
 

Casey sah zu dem Wachmann, winkte ab, und drehte sich sofort wieder um. „Nein, es ist uns nichts passiert. Mom war bei Tante Rose, als es angefangen hat, zu brennen. Nur… ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie wir das alles bezahlen sollen… Zusätzlich zu unseren Schulden, die wir unserem Erzeuger verdanken.“ Casey seufzte und fuhr sich einmal durch die dunklen Haare. „Da war ich einmal nicht zu Hause und dann passiert so etwas! Es tut mir leid, Miguel.“
 

„Hey Feli, das ist doch nicht deine Schuld. Hauptsache dir und Mom ist nichts geschehen. Sobald ich hier raus bin, werde ich mir schnell eine Arbeit suchen. Obwohl… ein Mithäftling von mir, der ist auch bald in Freiheit und sein Onkel hat einen größeren Supermarkt. Er meinte, er kann mir sicher einen Arbeitsplatz verschaffen! Kisten auspacken oder so. Ganz egal. Hauptsache Kohle.“
 

„Das wäre toll. Aber… Miguel… Ich…“ Casey fing schon wieder an zu stammeln. Er versuchte meist einen kühlen Kopf zu bewahren und vieles herunterzuspielen, doch bei seinem Bruder wollte und konnte er auch gar nicht lügen.
 

„Stimmt, jetzt kommt ja noch die andere Nachricht… Da habe ich jetzt schon ein wenig die Hosen voll. Was ist dann erst die ganz schlechte, wenn die eben schon ziemlich heftig war?“ Miguel zwang sich zu einem Lächeln, um nicht allzu schwach vor seinem kleinen Bruder zu wirken.
 

„Er… ist… ähm… Wie fange ich an?“
 

„Am besten ganz von vorne!“
 

Case befand, dass sein Bruder recht hatte. So erzählte er ihm in einer Kurzfassung die Geschichte von ihm und seinem Klienten Nicholas Harford. Zumindest bis zu dem… unschönen Teil.
 

„Gut, wenn ich hier raus bin, werde ich mir diesen Nick vornehmen. Der steht doch ganz eindeutig auf dich! Und du stehst so ziemlich auf ihn. Bitte sag‘ mir, dass die ganz schlechte Nachricht ist, dass sein Alter so homophob ist!“
 

„Schön wär’s! Nein, also… eben habe ich Nicks älteren Bruder… getroffen.“
 

„Ist der auch so krass gegen Schwule? Hat er dir was gesagt? Gut, ich nehme mir beide vor.“
 

„Miguel! Es ist… Asher. Nick ist der Bruder von Asher Burton.“
 

Dem 24-jährigen fiel vor Schreck die Kinnlade herunter. „Das ist ein Scherz?! Feliciano, sag‘ mir, dass das nur ein sehr schlechter Witz war!?“
 

Als Antwort schüttelte Casey bloß missmutig seinen Kopf.
 

--
 

Während Case im Gefängnis mit seinem Bruder sprach, war Nick kurzerhand zu seinem besten Freund George Hamilton gefahren. John war nicht mehr lange geblieben. Georges Frau verbrachte gerade mit einer ebenfalls schwangeren Freundin ein nettes, erholendes Spa-Wochenende. So hatten die beiden Männer das Haus für sich.
 

Nick hatte das Bedürfnis verspürt, mit jemandem ganz ehrlich über seine seltsamen Gedanken und Gefühle zu sprechen. Bis jetzt war George der einzige, der wusste, dass der Halb-Portugiese bloß sein Schein-Freund war. Case selbst zählte er jetzt mal nicht mit. Und die Tante von der Agentur auch nicht.
 

George stellte seinem Freund einen Kaffee vor die Nase. „Oder willst du doch was Anderes? Bier?“ „Nein nein, schon gut.“ Nick ergriff die Tasse und nahm einen Schluck. Dabei verbrannte er sich beinahe die Zunge. „Du hast doch wohl gesehen, dass ich ihn gerade erst frisch gemacht habe.“ George lachte. „Was ist mit dir los, Nick? Erzähl‘ schon… Oder warte… Lass mich raten… Du warst mal ein Mädchen oder willst eines werden?“
 

„Haha. Du hast wirklich deinen Beruf verfehlt, du Clown.“ George war von Beruf Angestellter im öffentlichen Dienst. Seine Arbeit war nicht sonderlich spannend oder aufregend. Dafür waren in dem Kopf seines Kumpels mehr als nur Flausen.
 

„Kannst du ein bisschen ernst sein? Es ist wichtig…“ Nick sah leicht verlegen und auch ein bisschen deprimiert in seine Kaffeetasse. Er kam sich so bescheuert vor! Himmel, Casey saß wahrscheinlich gerade bei seinem festen Freund im Gefängnis und er würde seinem Kumpel gleich… von dem 20-jährigen vorschwärmen. Wie so eine pubertierende Göre.
 

„Was ist los? Ich mache keine Witze mehr, versprochen. Vorerst zumindest.“ Der 27-jährige sah mit wachsender Besorgnis zu dem Juniorchef.
 

„Du weißt ja… Ich habe mir diesen… Schein-Freund aus der Agentur besorgt…“
 

„Ja? Du bist jetzt schwul, das weiß ich…? Also, dass du zumindest auf schwul machst…“
 

„George… ich weiß auch nicht… Lach‘ jetzt bitte nicht, aber ich finde ihn… wirklich… keine Ahnung. Er ist schon… echt sexy.“ Nicks Kopf glich nun einer überreifen Tomate.
 

Mit großen Augen wurde der 26-jährige von seinem Freund angesehen.
 

„Nick? Du… verarschst mich nicht oder?“
 

„Nein! Verdammt, George! Wahrscheinlich bin ich jetzt wirklich schwul. Aber… ich stehe eigentlich noch genauso auf Frauen wie früher. Nur bei ihm… Meine Gedanken spielen verrückt. Ach, ich hab‘ keine Ahnung. Ich bin erbärmlich oder? Ich bin 26 und verhalte mich wegen ihm wie 16!“ Nick war von seinem Sitz aufgesprungen und umher gelaufen. Jetzt blieb er allerdings stehen und schenkte seinem Kumpel ein gequältes Lächeln.
 

George blieb erstmal still. Er lehnte sich auf dem bequemen Sofa zurück. Ganz langsam. Dann nahm er seelenruhig einen Schluck von seinem lauwarmen Kaffee.
 

„Nick. Ich glaube, du bist einfach nur… verliebt. Oder zumindest verknallt.“ Detektiv George hatte ermittelt. Messerscharf.
 

„Nein, das kann doch nicht sein! Ich meine, er ist 20 und hat einen Freund, den er auch gerade besucht und wahrscheinlich amüsieren sie sich prächtig über mich.“ Er schätzte Casey zwar nicht so ein, doch Miguel war in seiner Fantasie ein grobschlächtiger Kerl, der seinen Halb-Portugiesen nicht mal ansatzweise verdiente. Moment mal. Seinen Halb-Portugiesen?
 

Mit einem Lächeln besah sich der 27-jährige den grübelnden Nick. „Weißt du, mein vielleicht tatsächlich schwuler Freund, jetzt will ich diesen Casey wirklich kennen lernen! Er muss ja der Wahnsinn sein, wenn er dich so umhaut.“
 

*„Er ist einfach der Wahnsinn!“*, dachte sich Nick und musste über seine kitschigen Gedanken schmunzeln. „Vielleicht sollte ich mich einweisen lassen?“
 

„Nein, deswegen doch nicht. Eher für den Fakt, dass jedes deiner verdammten Autos einen anderen Namen hat. Und du alle Daten der Zulassungen auswendig weißt…“
 

Nick musste lachen.
 

„Du hast mich aber jetzt neugierig gemacht… Habt ihr es denn… schon getan?“ George wollte es unbedingt wissen. Gebannt sah er zu seinem Gesprächspartner.
 

„Nein, aber wir haben… etwas rumgemacht.“
 

„Vielleicht werde ich es bereuen, das zu fragen, aber berichte mir mehr!“
 

--
 

„Was machen wir denn jetzt? Ich habe Angst, dass dich dieser arrogante Arsch länger hier schmorren lässt. Er hat ja überall seine Kontakte.“ Case war verzweifelt. „Feli, bitte mach‘ dir wegen diesem Bastard keine Sorgen. Er kann mich nicht länger sitzen lassen. Ich habe schließlich ein Geständnis abgelegt und auch den Krankenwagen für… sie gerufen.“
 

„Trotzdem!“
 

„Zumindest hast du jetzt diesen Nick auf deiner Seite…“
 

„…der aber sein Bruder ist“, Case beendete den Satz und lachte freudlos auf. „Oh Mann, ich brauche das Geld von ihm. Und… ich will ihn auch nicht so kurz vor der Hochzeit seiner Schwester im Stich lassen. Aber ich will genauso wenig, dass du hier bis an dein Lebensende verrottest.“
 

„Feli, ich möchte, dass du glücklich bist. Wie gesagt, Asher kann mir doch gar nichts mehr anlasten. Und zudem hat er viel zu viel Schiss, dass du Nick alles erzählst. Also, habe keine Angst vor ihm, aber bitte pass‘ dennoch auf dich auf. Und… bleib‘ stark.“
 

Case wusste, dass Asher, wenn er denn etwas wollte, schon seine Möglichkeiten hatte. Doch er konnte seinen Bruder nicht noch weiter beunruhigen. Er kam hier her und ließ zwei heftige Nachrichten fallen, anstatt mit ihm über seine baldige Entlassung zu sprechen.
 

„Okay… Danke, Miguel. Ach, mir fällt ein, ich habe noch was vergessen…“ Case blickte sich im Raum nach etwas um.
 

„Bitte nicht noch eine schlechte Nachricht, Feli!“ Miguel hätte sich wohl, wenn er denn gekonnt hätte, an die Stirn gefasst.
 

Diesmal musste Casey wirklich lachen. „Nein, ich dachte, ich bringe dir… etwas mit.“
 

Schnell erhob er sich von seinem Stuhl und ging zu der Tüte, die er mit in den Besucherraum gebracht, und vorhin zur Seite gelegt hatte. Der Wachmann beobachtete ihn die ganze Zeit scharf, so als ob er jederzeit ein Gewehr hervorholen könnte. Tatsächlich war es aber nur ein Magazin.
 

„Hier.“ Casey ging zu seinem großen Bruder zurück. „Ich dachte, wo du auf Frauen verzichten musst…“ Er schob ihm den neuesten Playboy zu. „Und ich weiß ja, dass du nicht so gerne normale Bücher liest.“
 

Miguel bekam große Augen bei dem vollbusigen Cover.
 

„Ich habe mich an der Kasse ziemlich blamiert deswegen. Also wehe, du benutzt sie nicht!“
 

„Feli, wie kommst du darauf, dass ich deine netten Geschenke unbenutzt lasse?“ Miguel musste nun auch herzlich lachen. „Dass du echt daran gedacht hast, ich bin erstaunt!“
 

„Ach ja, und als ich die Tüte zur Kontrolle vorzeigen musste, wurde ich auch ziemlich spöttisch gemustert. Ich meine, wieso werde ich so angesehen, als sei ich eine kleine schüchterne Jungfrau, die noch keine nackte Frau gesehen hat?“
 

„Weiß ich nicht“, der 24-jährige Häftling grinste unverschämt. „Vielleicht… weil du noch nie eine Frau nackt gesehen hast?“, schlussfolgerte Miguel wie ein Weltmeister.
 

„Du kannst froh sein, dass der Wachmann hier ist, sonst würde ich dir in deinen portugiesischen Hintern treten... Klar, habe ich das!“
 

„Vielleicht sollten wir nicht so laut sprechen… Schließlich hört er ja zu“, kam es von Miguel und deutete mit dem Kopf in Richtung des Aufpassers. Case wurde rot und sah ganz langsam, wie in Slow Motion, zu dem Wärter. Durch dessen harte Miene konnte man eindeutig Belustigung erkennen. Nach zwei Sekunden war diese aber wieder aus dem Gesicht verschwunden.
 

„Was soll’s. Im Blamieren bin ich eh eine Eins. Bevor ich es vergesse, ich soll dich von Danilo grüßen.“ „Nilo, unser alter Freund!“ Miguel freute sich, von ihm zu hören und sie begannen, ihre restliche Zeit mit angenehmeren Gesprächen zu verbringen.
 

--
 

Nach Nicks Gespräch mit seinem besten Freund George fuhr er zunächst in die Stadt. Er erledigte noch ein paar Besorgungen und schaute ständig auf sein Handy. Case hatte bis jetzt aber nicht geschrieben.
 

Der Juniorchef überlegte eine Weile, bis er noch einmal eine Nachricht an seinen Schein-Freund tippte.
 

„Hey Schatz, ich kann dich wirklich gerne abholen. Ist kein Problem. :P“
 

Gerade als er es seufzend wegstecken und sich einen „Idioten“ schimpfen wollte, piepte es.
 

„Hey Hase… Danke, nehme das Angebot gerne an.“
 

Casey hatte seine Bahn verpasst und wenig Lust, noch ewig zu warten. Er wusste zwar nicht, wo Nick sich gerade herumtrieb, doch von seinem Haus aus war er nicht allzu weit weg. Er setzte sich, nachdem er die Adresse mitgeteilt hatte, auf eine einsame Bank eine Straße weiter und blickte zu den vorbeifahrenden Autos.
 

Dies wurde ihm aber zum Verhängnis.
 

„Na, hast du dich bei deinem schwachsinnigen Bruder über mich ausgeweint?“
 

Plötzlich saß Asher neben ihm. Seine Miene war nur mehr als finster. Case erschrak riesig. „Asher! Bist du mal wieder unter die Stalker getreten?“, sofort rückte er ein ganzes Stück weg.
 

„Erzähl‘ doch mal, was hat der gute Miguel in Bezug auf mich gesagt, was du machen musst? Hast du ihm bereits mitgeteilt, dass er vielleicht länger sitzen wird?“
 

„Was geht dich das an? Sei froh, dass ich mich bei deinem Bruder nicht über dich ausweine! Und du hast keine Beweise und nichts. Zudem hat er ein Geständnis abgelegt und als einziger die Rettung informiert.“ Der 20-jährige versuchte ruhig und selbstbewusst zu klingen. Und ihm schien es tatsächlich zu gelingen.
 

„Du bist ganz schön frech, Kleiner. Und das, was du mir heute Morgen angetan hast, werde ich dir auch nicht vergessen. Wie wäre es mit einer kleinen Entschädigung?“ Asher rückte etwas näher an den Halb-Portugiesen heran und wollte nach seinem Arm greifen.
 

„Sag‘ mal, ist bei dir da oben etwas kaputt? Heute Morgen drohst du mir, ich solle verschwinden und dann verfolgst du mich und willst Geld?“ Case stand entrüstet von der Bank auf. Natürlich war kein weiterer Mensch zu sehen. Wenn man mal jemanden brauchte, war man alleine.
 

„Du weißt genau, dass ich kein Geld will.“ Ashers Blick war eiskalt. Von dem netten Mann am Morgen war, seitdem er Casey getroffen hatte, nichts übrig geblieben.
 

„Hör zu, du musst hier verschwinden, Nick holt mich gleich ab“, die Worte von dem Rechtsverdreher ignorierend, verschränkte Case die Arme vor der Brust. Das Feuer sollte Asher fressen!
 

„Leider glaube ich dir das sogar. Du wickelst ja alle um deinen kleinen Finger. Wir sehen uns wieder. Denn wie ich bei meiner lieben Schwester gehört habe, werde ich dich wohl nicht mehr so schnell los. Hast‘ dich ja schön eingenistet bei uns, Feliciano. Wie eine kleine Zecke. Aber nun gut. Ich kann meine kostbare Zeit nicht nur mit dir verschwenden.“ Der Anwalt stand langsam von der Bank auf.
 

„Denke an meine Worte. Ich habe meine Mittel und Wege.“ Und nach diesen Worten verschwand der 31-jährige.
 

Gerade rechtzeitig, wie sich herausstellen sollte, denn Nicks Auto hielt eine Minute später vor ihm.
 

„Hey Schatz, steig‘ ein!“, kam es lächelnd aus dem Wagen. Sofort erhellte sich Case‘ Miene schlagartig und er schwang sich blitzschnell auf die Beifahrerseite.
 

--
 

Bei Nick zu Hause angekommen verfrachtete dieser zunächst seine Einkäufe in die Küche.
 

„Du hast sicher den ganzen Tag nichts gegessen. Soll ich uns was machen?“, fragte Nick.
 

Casey kam sich bei Nick, zumindest wenn sie alleine waren, immer vor wie im Paradies. Der Ältere war einfach viel zu gut für ihn.
 

„Ähm… wäre echt super.“ Case lächelte zaghaft. Nick verlor sich fast in diesem.
 

Und weil sein Gehirn sich kurzzeitig abgeschaltet hatte, vergaß der Juniorchef, dass er nicht nur Lebensmittel besorgt hatte.
 

Case wollte ihm beim Auspacken helfen und fischte prompt… eine Tube Gleitgel heraus.
 

„Erwartest du noch Besuch, Nick?“ Er musste sich jegliche Gedanken verkneifen.
 

Wenn Nicks Gesicht bei dem Gespräch mit George einer überreifen Tomate geglichen hatte, dann glich er nun… naja, er war roter als rot. Die beste rote Verkehrsampel war nichts gegen den 26-jährigen.
 

„Ähm… das ist… äh… das ist ja immer mal nützlich!“, stammelte er.
 

Case musste lachen. Nick war einfach herrlich und ließ ihn all seine Sorgen vergessen. Er beschloss, ihm zu helfen und abzulenken. Denn natürlich konnte Nick diese auch für seine… Spielchen mit Frauen benutzen. Es wäre naiv zu denken, dass er diese aus anderen Gründen gekauft hatte.
 

„Nick, ich würde gerne nochmal duschen gehen vor dem Essen. Geht das? Leihst du mir nochmal was?“
 

„Sicher.“ Nick war für jegliche Ablenkung dankbar und ergriff sogleich die Flucht.
 

„Ich hol‘ dir schnell was raus, geh‘ doch schon mal ins Bad.“
 

Der Juniorchef bewegte sich in Richtung seines Schlafzimmers. Casey wartete, bis dieser nicht mehr zu sehen war und blickte dann nochmal neugierig in die Tüte.
 

*„Vielleicht sollte ich heute doch zu Tante Rose. Oder ich besorge mir gute Ohrstöpsel“*, dachte er bei Nicks restlichen Einkäufen. Man gut, dass der Ältere gerade die Kurve gekriegt hatte…
 

-- ca. 19:00 Uhr --
 

Nachdem Casey frisch geduscht und angezogen war, aßen sie zusammen. Sie lachten viel und verstanden sich blendend.
 

Als der Tisch abgeräumt war - durch ihr Teamwork ging es schnell - schlug Nick vor, einen Film zu sehen.
 

„Was hast du denn da?“ Zusammen traten sie ins Wohnzimmer. „Such‘ dir einfach einen aus, mir ist es eigentlich egal.“ Nick deutete auf sein DVD-Regal.
 

Caseys Blick fiel aber auf die schwarze Spielekonsole. Eine PlayStation 4.
 

„Können wir vielleicht…? Bitte Nick!“
 

Der Ältere musste lächeln. In solchen Momenten war Case einfach nur ein 20-jähriger junger Mann, der gerne zockte, wie alle anderen auch. Und so gefiel er ihm am besten.
 

„Klar, wenn du willst. Wir müssten sie aber erst anschließen. Ich… zocke nicht so oft.“ Nick kratzte sich am Kopf und hatte sich schon zu dem Gerät gekniet. Case war bald an seiner Seite und zusammen lösten sie auch dieses Problem.
 

„Haha, ich habe dich voll abgehängt!“ Case lachte und grinste Nick danach triumphierend an. Sie waren gerade bei einem Rennspiel, indem der 26-jährige nicht sonderlich glänzen konnte.
 

„Ich habe dich gewinnen lassen, ist doch klar!“ Nick machte einen Schmollmund. „Jaja! Du bist ein schlechter Verlierer!“ Case streckte ihm frech die Zunge raus. „Als Belohnung kannst du mir ja was zu trinken holen.“
 

Nick zuckte bloß mit den Achseln. „Na gut, wie Sie wünschen, Ihre Majestät.“
 

„Hier!“ Case bekam ein Bier gereicht. Dieser grinste und nahm sogleich einen Schluck.
 

Nick ließ sich wieder links neben seinen Schein-Freund fallen. Lächelnd sah er zu Casey und verlor sich in seinen schönen, braunen Augen.
 

Da tauchte wieder eine gesichtslose Gestalt in Nicks Kopf auf. „Wie geht es eigentlich deinem Freund Miguel?“ *„Hoffentlich schlecht.“*
 

Case stoppte das Spiel und sah verwirrt zu Nick. „Du weißt, dass Miguel mein älterer Bruder ist oder?“
 

„Oh!“, war das einzige, was er dümmlich von sich gab.
 

„Ihm geht es gut, danke der Nachfrage.“ Case zwinkerte.
 

Nick blinzelte ein paar Mal. „Weißt du… es stört Miguel ja dann sicher nicht, wenn ich das mache…“ Der Juniorchef konnte seine Augen einfach nicht von Casey lassen. Und zudem fand er, dass Case sein viel zu großes T-Shirt ausgezeichnet stand. Also wagte er sich näher an ihn heran und sah wie gebannt auf seine Lippen.
 

„Hm?“ Irritiert schaute der Halb-Portugiese zu seinem Klienten, der eigentlich kein Klient mehr war.
 

Ehe sich Casey versehen konnte, lagen Nicks Lippen auf den seinen. Vorher hatte er ihm noch den Controller abgenommen und zur Seite geschmissen. Das Spiel schaltete sich wieder an und der Wagen von Case fuhr gegen eine Wand, doch das störte die beiden keineswegs. Denn auch bei ihnen gab es einen Zusammenstoß, aber von Gefühlen…
 

George hatte ihm in ihrem Gespräch dazu geraten, einfach so zu handeln, wie er es im Moment für richtig hielt. Und das hielt er für mehr als nur richtig. Überrascht, aber auch glücklich über Nicks Initiative verdrängte Case alle bösen Gedanken, inklusive Asher, und ließ sich voll auf den Kuss ein. Er umfasste Nicks Gesicht und küsste ihn leidenschaftlich zurück. Nick zog Casey daraufhin auf seinen Schoß und fing an, ihn an den Seiten zu streicheln.
 

Schon bald tanzten ihre Zungen einen feurigen Tango. Als sie sich aus Luftmangel lösen mussten, fiel Nick etwas ein. „Wir sollten… unsere Handys ausmachen.“
 

Case prustete los vor Lachen. „Okay!“ Er holte seines aus der Jeanstasche und schaltete es komplett aus. Dann griff er in Nicks Hosentasche und reichte ihm seines.
 

„Ich bin mal so frei.“
 

„Danke.“ Nick grinste, als Case ihm sein Telefon aushändigte.
 

Und nachdem auch das erledigt war, zog Nick Case noch näher an sich heran und küsste ihn weiter, als gäbe es kein Morgen mehr. Durch ihre Körper strömte wieder ein angenehmes Prickeln.
 

Casey war wie im siebten Himmel. Er hatte die Arme um Nicks Hals gelegt. „Was… machst du nur mit mir… Case?“, flüsterte Nick zwischen einem ihrer vielen Küsse. Als Antwort lächelte dieser nur.
 

Nicks Hände wurden forscher und plötzlich fand er, dass der junge Mann auf ihm viel zu viel trug. Mit einer schnellen Bewegung befreite er Case aus seinem Shirt. Seine Augen hefteten sich aufs Caseys sehr schlanken, aber trainierten Oberkörper. Er schien jedes Detail sorgsam zu studieren. Ihm war schon lange warm, aber jetzt definitiv noch mehr. Obwohl er keine prallen Brüste vor sich hatte. Und nun konnte er endlich einen Blick auf Caseys Tattoos werfen. Zusätzlich zu dem mystischen Symbol am rechten Unterarm hatte er eine faszinierende Verschnörkelung an der rechten Hüfte. Und nicht zu vergessen das Kreuz unter der linken Brust.
 

„Du bist… ähm…“ Schon wieder fing er das Stammeln an.
 

„… Ich bin keine Frau, Nick“, hauchte Casey leise an sein Ohr.
 

„Das ist mir sowas von egal!“ Nick stürzte sich schon wieder auf Caseys Mund.
 

„Halt dich gut fest.“ Der Ältere legte seine Hände auf den Hintern des Halb-Portugiesen.
 

Langsam stand er mit ihm im Arm auf und bewegte sich küssend in Richtung Schlafzimmer. Glücklicherweise war die Tür bereits geöffnet und er konnte Casey vorsichtig, wie eine wertvolle Fracht, aufs einladende Bett legen. Er stützte sich mit den Armen neben seinem Kopf ab und sah ihn verlangend an.
 

„Du hast noch viel zu viel an.“ Als ob ein Schalter bei Case umgelegt wurde, stützte er sich auf die Ellbogen und begann damit, ungeduldig an Nicks T-Shirt zu zerren.
 

Dieser richtete sich grinsend auf, zog es sich hastig über den Kopf und warf es achtlos zu Boden, ehe er sich wieder voll und ganz Casey widmete. Dieser legte seine sündhaften Lippen wieder auf die seinen und erkundete mit seinen Händen Nicks muskulösen Oberkörper.
 

Und Caseys Hände blieben fleißig. Mit flinken Fingern öffnete er Nicks Gürtel und war auch schon bei dem Knopf der Hose.
 

Eines war mehr als deutlich: Sie beide waren rettungslos in ihren Gefühlen füreinander verloren...
 

*Cruz credo - „Gott bewahre“ auf Portugiesisch


Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu ihr Lieben!
Ich hoffe, das 8. Kapitel hat euch gefallen! ^.^
Lasst mir doch bitte ein klitzekleines Feedback da... :* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KiraNear
2015-07-10T07:08:43+00:00 10.07.2015 09:08
Achso, Case wollte ihm was erzählen, ok, dann hab ich das wohl falsch verstanden XD
 
Mein Freund und ich sagen auch immer "Spar", wenn wir vom Spa reden :D
 
Ui, da funkt es mittlerweile nicht nur, es kracht und donnert ja ordentlich :3
Hoffentlich können sie zusammen glücklich werden >_<
Asher hat bestimmt irgendwas hundsgemeines geplant, aber damit darf er auf keinen Fall durchkommen. Was es auch immer für ein fieser Plan ist ...
 
Tolles Kapitel, hat mir sehr gut gefallen^^
Antwort von:  NicoRomeo
10.07.2015 20:35
Hey KiraNear!

Jetzt bin ich auch ein bisschen verwirrt (aber ist eh mein Normalzustand xD).

Haha, ich bin doch genial oder? Ich hatte es extra eingegeben und dennoch falsch reingeschrieben. :D

Freut mich, dass dir das Kapi gefallen hat.

Danke fürs Lesen & das Kommi. ^.^

GLG
NicoRomeo
Von:  Yuiki
2015-07-04T05:34:12+00:00 04.07.2015 07:34
Ich oute mich mal als die bisher glaube ich Einzige, die ernsthaft an Asher interessiert ist xD
Ich hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben dass er einen - aus seiner Sicht - guten Grund für sein arschiges Verhalten hat. Bin nämlich ein Fan von gut geschriebenen Bösewichten und immerhin wissen wir ja noch nicht genau was Miguel ausgefressen hat und was in der Vergangenheit zwischen ihm und Casey war. Wäre z.B. seine Frau zu Schaden gekommen bei irgendeinem Verbrechen von Miguel, dann wäre es absolut nachvollziehbar dass er den Brüdern das Leben zur Hölle machen will. Also nur als Beispiel jetzt xD

Kleiner - glaub ich - Tippfehler ziemlich am Anfang:
Die Damen sind beim SpaR-Wochenende? Da stell ich mir eine Ausverkaufstour drunter vor xD
Habe aber die Vermutung es geht um ein Spa-Wochenende was den schwangeren Ladies besser tun dürfte als Extremshopping ;)
Antwort von:  NicoRomeo
04.07.2015 09:23
Hey Yuiki! ^.^

Ich muss dich enttäuschen, ich mag den kleinen (naja, nicht ganz so kleinen) bösen Asher auch gerne. xD Und wenn ich diese Story lesen und nicht schreiben würde, vermutlich ebenfalls. *g*
Wir können ihn uns ja teilen. xD

Dankeee für den Hinweis mit dem SpaR-Wochenende. Ich musste ziemlich lachen.
Wie kann ich nur so dumm sein? xD Ich meine, ich hatte das extra vorher eingeben in das schöne Google. xD Aber mittlerweile ist der Fehler überall verbessert. *g*

GLG
NicoRomeo
Von:  Maire
2015-06-29T19:21:50+00:00 29.06.2015 21:21
Das verspricht was gutes =D
Freue mich aufs nächste Pitel ^^
Antwort von:  NicoRomeo
29.06.2015 21:45
Hey Maire! :)

Ja, das stimmt. *g*
Heute wird es auch schon kommen, da ich die anderen Tage nicht so Zeit habe.

Danke fürs Lesen & dein Kommi! :)

GLG
NicoRomeo
Von: abgemeldet
2015-06-26T04:25:31+00:00 26.06.2015 06:25
Na endlich... Hat ja ewig gedauert bis de das mal hinbekommen haben die beiden... Jetzt noch asher via heckenschütze killen und alles ist rosa rot!
Antwort von:  NicoRomeo
27.06.2015 13:55
Hey AmJ! :)

Bei deinem Kommi musste ich echt grinsen. xD
Ja, es hat ein bisschen gedauert...
Ich glaube, Asher hat schon ganz viele Fans. *g*

Danke fürs Lesen & das Kommi!

GLG
NicoRomeo
Antwort von: abgemeldet
27.06.2015 13:56
Möglich ich bin eher die fraktion die spenden für n heckenschützen sammelt!
Antwort von:  NicoRomeo
27.06.2015 14:26
Du bist so genial ! XD
*schonmal 1 Euro in die Dose tu*
Von:  summercat88
2015-06-25T21:48:12+00:00 25.06.2015 23:48
Klasse geschrieben 😊
Nur Asher nervt😠
😆 die beiden sind süß zusammen
Antwort von:  NicoRomeo
27.06.2015 13:53
Hey summercat! :D

Cool, dass du noch dabei bist. Vergesse nicht, dass du mir das erste Kommi hier gelassen hast. :)

Asher ist doch herzig :( xD
Hihi, freut mich, dass dir Nick&Case zumindest gefallen. ^.^

Thx fürs Lesen & das Kommi!

GLG
NicoRomeo
Von:  Momo26
2015-06-25T21:21:05+00:00 25.06.2015 23:21
Echt Klasse gemacht!
Asher ist doof -.-
Aber die beiden machen alles wieder wett xD

Antwort von:  NicoRomeo
27.06.2015 13:54
Hey Momo! ^.^

Und wieder ein Fan von Asher. :) xD
Hihi, freut mich sehr, dass Nick & Case dafür alles wieder wett machen...

Danke fürs Lesen & Kommentieren!

GLG
NicoRomeo
Von:  emina
2015-06-25T21:12:56+00:00 25.06.2015 23:12
Kann ich bitteeee dem blöden Asher eine rain hauen

Casey und Nick sich sooo süß ich hoffe du schreibst schnell weiter ^__^
Antwort von:  NicoRomeo
27.06.2015 13:52
Hey emina! :)

Och, das lässt sich sicher einrichten. *dir Ashers Adresse geb* xD
Grüß ihn schön von mir bitte :S

Vielen Dank, freut mich, dass du sie süß findest.
Und thx fürs Lesen & das Kommi.

GLG
NicoRomeo
Von: abgemeldet
2015-06-25T20:52:58+00:00 25.06.2015 22:52
Das Kapitel ist einfach WOW~

weiter so
Antwort von:  NicoRomeo
27.06.2015 13:50
Hey blackbutlerfan! :)

Dankeschön, freut mich total, werde bald wieder posten. ^.^
Und dank fürs Lesen & das Kommi.

GLG
NicoRomeo


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