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Das gewisse Etwas

von

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Worte sind wie Schall und Rauch

Das Ticken der Uhr war alles was verweilte.

Schien gänzlich Alles zu sein, was sich in diesem Raum bewegte. Gar von einem wahren Leben zollte und dennoch sah es in meinem Inneren wenig ruhiger aus.

Nein.

Dieses tobte ganz schön und dennoch versuchte ich mir von außen nichts anmerken zu lassen.

Mein Atem ging ruhig.

Hob und senkte sich gar regelmäßig meine Brust, während ich versuchte lässig zu wirken und wie immer meine Arme vor eben jener verschränkte, während ich an diesem Tisch saß, der sich in der Sprache der Menschen „Esstisch“ schimpfte und einen starren Blick nach draußen warf.

Die westliche Hauptstadt, oder wie immer diese Frau ihr Zuhause auch nannte, schien wohl nie zu schlafen.

Nie ruhig und niemals still, denn fortlebend rauschte helles Licht fahrender Autos an uns vorbei und warfen geisterhafte Schatten an die Wände. Vollführten einen schwachen Tanz aus Licht und Schatten, der mich schon bald und je länger ich dieses Schauspiel betrachtete, ermüden ließ und ich nur noch wage ein langatmiges Gähnen unterdrücken konnte.

Es zerknirschter denn je in meinem Unterbewusstsein kratze und gar schon unverschämter Weise verlangte, an die Oberfläche zu wandern und dennoch gestattete ich ihm diesen Wunsch mit keinem Mal.

Denn ich wollte unscheinbar wirken.

Wollte so wenig wie möglich Aufmerksamkeit auf mich ziehen und wieder wanderten meine Blicke aus dem Fenster, während ich die Frau hinter mir am Herd hantieren hörte.
 

Die Schwüle der Hitze machte ein weiteres Schlafen unmöglich und somit trieben sich mehr Menschen in den Gassen und Straßen, als angenommen. Denn ich konnte ihre Auren spüren.

Wie ein pulsierendes Netz schoss es durch meinen Geist und schien jede Faser meines Körpers einzunehmen. Angefangen von meinen Sinnen, die mich manches Murren auf belebten Straßen hören ließen, bis hin zur Gabe ihre innere Energien zu orten. Denn sie schienen niemals zu schlafen.

Niemals zu ruhen, gar diesem ewigen Strom zu folgen und sich schon fast wie tausend Ameisen in diesem starren Netz zu winden, das kein Ausbrechen aus dieser Regeln kannte. Weder noch nichts als Extreme und müde wischte ich mir bestehenden Schweiß von meiner Stirn.

Auch... wenn ich die sonnige Hitze auf Bejita-Sai gewohnt war, das hier entsprach dennoch etwas anderem und mit den langen Jahren, welche ich im kalten All mein Dasein fristete, schien ich diesen Luxus vergessen zu haben.

Gar alles, was mich an – damals – erinnerte. 

Es schien wohl Sommer auf der Erde zu sein, denn die Temperaturen kletterten bis weit über 35 Grad und abermals suchte mein geübter Blick in der Dunkelheit nach der Funkuhr an der Wand.

38 Plus.

Kein Wunder, dass es hier drinnen so verdammt stickig war und man kaum atmen konnte.

Kein Wunder, dass die Frau fast halbnackt durch die Flure ihres Zuhauses lief und somit mehr denn je die Kühle dessen suchte, obwohl sie dennoch niemals fündig werden würde.

Unbewusst zog ich an dem Kragen meines Shirts um somit die Enge in meiner Kehle zu vertreiben und schluckte abermals den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter. 

Doch brachte das nicht viel.

Ließ ihn nur erneut wiederkehren und frustriert schnaubte ich erbost auf. Bis mich ein erneutes Kichern in das Hier und Jetzt zurückholte.
 

„Hier. Vielleicht hilft das.“, lachte ihre helle Stimme und verwundert sah ich auf, als mir ein Glas mit irgend einer Flüssigkeit vor die Nase gestellt wurde. Sie war dunkel, fast schwarz und roch mehr denn je süßlich. Verwundert sah ich auf das Getränk, beobachtete die schwimmenden Eiswürfel, welche Dank der Hitze schon bald schmelzen würden und wandte dann den Blick zu der blauhaarigen Frau.
 

„Zieh nicht so ein Gesicht, als würde ich dich vergiften wollen, Vegeta. Das ist nur eine Coke.“
 

Verwundert zog ich eine Augenbraue in die Höhe, während mich die Frau abermals nur stumm belächelte und nahm dann das Glas vor mir vorsichtig in meine Hände.

Coke?

Hörte sich verdammt noch mal mehr als nur bescheuert an und wieder folgte ein mehr als nur argwöhnischer Blick.

Na ja...

Die schwarze Farbe sah jedenfalls nicht besonders einladend aus und wieder warf ich der Onnà neben mir einen warnenden Blick zu. Doch sie prustete sofort los und schien sich fast an ihrem Getränk zu verschlucken.

Na dann...

Prost aber auch.

„Was für einen Sinn hätte es dich zu erst einzuladen bevor ich dir dann den Gar ausmache?!? Nicht, das ich jedes Recht dazu hätte. Weder noch alle Gründe dieser Welt....“, legte sie mir nun die Pistole an die Brust und für einen kurzen Moment schien ich doch recht verunsichert.

Es war keine Angst, die mich lähmte, aber dass sie so offen meine Gedanken aussprach, war irgendwie schon wieder gruselig und nun schien ich vollkommen in Schweigen zu verfallen.

Doch wieder erreichte mich nur ein Schmunzeln, bevor die Frau letzten Endes das Glas ganz an ihre Lippen setzte und den Inhalt in einem Zug austrankt.

„Ja, eigentlich hätte ich wirklich alle Gründe dazu...“, beendete sie mein Schweigen, wandte sich dann um und wieder dem Herd zu.

Unsicher beobachtete ich sie aus vorsichtigen Augen, während ich das Glas immer noch in meinen Händen hielt und keinerlei Anstalten machte, davon auch zu trinken.

Jetzt erst recht nicht.

Was... sollte das eben?

Wollte sie mich provozieren?

Mir somit zeigen, dass ich eigentlich und in ihren Wänden nichts zu sagen hatte?!?

Ich wurde wütend.

So sehr, dass sich meine Kiefer aufeinander rieben und schon bald nicht nur mein stetiges Magenknurren die Stille erfüllte. Sondern auch das Knirschen meiner Zähne, doch schien dies die Frau weniger zu kümmern. Ganz im Gegenteil.

Sie tat so, als würde sie all dies nicht hören und begann dann weiter fröhlich vor sich hinzusummen, während sie mein Essen kochte.

Schon irgendwie komisch, wie ruhig sie sich in meiner Nähe verhielt. Wie völlig sorglos und... sicher.

Dabei war ich alles andere als friedlich.

Ich – war pures Chaos und nichts als endlose Dunkelheit.

Sie sollte mich fürchten.

Mich hassen und mich verfluchen, doch diese sorglose Stille, die fast schon endloser Harmonie glich und nichts Bekümmerndes an sich hatte, als so manch trüber Gedanke....

Nein.

Das verstand ich beim besten Willen nicht.
 

„So fertig. Bitteschön!“, wandte sie sich mit einem Grinsen zu mir um und stellte dann einen voll beladenen Teller auf den Tisch. Den zweiten hielt sie in ihrer Hand und während mein Blick kurz von ihr und hinab auf meine heutige Mahlzeit wanderte, setzte sie sich zu Tisch.

Eher mir genau gegenüber und wieder sah ich vorsichtig auf, als die Onná einfach so mit essen begann und mich – ebenso jener einen Sorge frei – gewähren ließ. 

Unsicher sah ich auf meinen Teller hinab, während ich das immer noch unberührte Glas zur Seite stellte.

Was bezweckte sie nur damit?!?

Schien sie sich ernsthaft um meine Wenigkeit Sorgen zu machen oder wollte sie einfach nur – höflich sein?!?

Doch wieso ausgerechnet - zu mir?!?

Erst ihr Heim einen Mörder wie mir anbieten und dann ihm auch noch Verpflegung schenken?!? Es reichte mir schon, dass sie mich einfach und so als wäre es das Leichteste auf der Welt, in ihr Zuhause geladen hatten. Wusste sie nicht zu was ich im Stande war?!? Hatte sie all jene Ereignisse auf Namek schon wieder vergessen? Die Angst, welche ich in ihrer Seele weckte, als wir uns das erste Mal begegneten?

Oder hatte diese Onnà etwas ganz anderes im Sinn?!?
 

„Du musst es schon essen bevor es kalt wird, Vegeta. Ein zweites Mal stelle ich mich nicht für dich an den Herd.“, kam es mehr denn je pikiert über ihre Lippen und anhand ihrer Stimme konnte ich hören, dass sie mehr denn je wütend auf mich war. Eher auf meine Unfreundlichkeit, ihre nett gemeinte Geste in keinster Weise anzunehmen und dennoch konnte ich ihre vorher gesprochenen Worte nicht vergessen, als ich die Gabel in die Hand nahm.

Sie hatte allen Grund dazu....

Ja, das hatte sie wirklich, nahm man es genau.

Sie hätte mich einfach an diesem Baum stehen lassen können. Mich einfach so in diese eine Welt schickend, in der ich nichts verloren hatte und wie eine weitere, einsame Seele mein Dasein fristen sollte. Doch das hatte sie nicht....

Sie hatte Erbarmen walten lassen – etwas, das ich in meinem bisherigen Leben niemals kennen lernte. 

Weder jetzt, noch sonst irgendwann...
 

„Wahrlich, es ist einfach zu schwül heute Nacht.“, seufzte es gequält vor mir und erschrocken horchte ich auf. Hatte gar nicht damit gerechnet, dass sie das Wort ergreifen würde und wieder konnte ich nichts anderes tun, als die Onnà vor mir stumm zu mustern, während sie nur belanglose Blicke auf ihr Essen warf und sich eine Handvoll Rührei in den Mund schob.

„Du bist das bestimmt gewohnt, oder nicht? Ich meine... wie heiß war es auf Vegeta-Sai?“, sprach sie so einfach frei heraus und wieder ließ ich die Gabel in meinen Händen sinken, die eigentlich dazu bestimmt war, in meinem Mund zu laden.
 

Zugegeben, ihre Frage verwirrte mich.

Brachte mich so sehr aus dem Konzept, wie alles eigentlich an dieser Frau und wieder verlor ich mich in diesen blauen Augen, welche die meinen nicht fortließen.

Sie schien mich zu beobachten.

Haargenau, von Kopf bis Fuß und wieder spürte ich diese intensiven Blicke ihrerseits auf mir, welche ein ehrliches Interesse zeigten. Und dennoch schien es in keinster Weise aufgesetzt zu sein. 

Nein.

Es war ehrlich, schien so bestehend in dem Raum wie noch nie zu sein und abermals konnte ich nicht verhindern, dass ein leichter Schauer meine Haut benetzte, sah ich in dieses reinste Blau. Sah ich in diese zierlichen Züge, die dennoch zeitgleich von so viel Stärke zollten und auch, wenn sie momentan so endlos blass wirkte; ja gar bis an den Rand erschöpft, trieb sie die aufkeimende Hitze der Nacht mehr denn je in den Wahnsinn, so war diese Frau... einfach... Einfach nur....
 

„Bestimmt wärmer als hier, möge ich wetten. Das Klima ebenso. Muss das nicht komisch für dich sein?“
 

Ich schluckte.

Auf diese Art der Konversationen in dieser Nacht hatte ich mich nicht eingestellt und somit erschien ich mehr denn je überrumpelt. Weckte diese Frau doch glatt etwas in mir, das ich all die langen Jahre zu vergessen versuchte und langsam sah ich auf die Tischplatte. Merkte, wie meine Hände zitterten und verkrampfte sie merklich zu Fäusten. Und dennoch schien es nicht zu helfen. Keineswegs und fast war mir, als konnte ich das Blut in meinen Adern rauschen hören. Gar das Schlagen meines Herzens und unwillkürlich leckte ich mir mit der Zunge über spröde, trockene Lippen.

Wieso... kam sie auf so etwas?!?

Wieso dieser plötzliche Smalltalk, der unser vorheriges Treffen zunichte machte?

Was wollte sie damit erreichen?!?

Meinte sie so, mich überzeugen zu müssen?

Hoffte sie so, dass ich mich hier wohler fühlen würde?!?

Denn ja, sie hatte recht. 

Komisch war es alle mal und es dauerte wahrlich eine ganze Weile, bevor ich aufsah und letzten Endes zu sprechen begann.
 

„Es ist komisch, ja....“, bewegten sich meine Lippen wie von selbst und fast war mir, als hörte ich einen Fremden sprechen. Dabei waren es meine Lippen die sich bewegten und dennoch hörten sich meine Worte mehr denn je so völlig fremd für mich an. Und dennoch waren sie nichts als die Wahrheit.

„.... unter all diesen Menschen zu leben und sich dennoch nicht wie ein Teil des Ganzen zu fühlen. Aber... das war ich noch nie und will es niemals sein.“

Davon war ich felsenfest überzeugt und... seien wir mal ehrlich. Etwas anderes hatte ich niemals in meinem Leben kennengelernt. Nichts anderes als dieses eine Dunkel und wenn man auch keine anderen Wege als diese kannte, so konnte man sich auch nicht großartig verändern. Simpel wie logisch. Und dennoch sah ich in diesen blauen Augen nichts als so plötzliches Unverständnis aufkeimen. 
 

„Hmn....“ erwiderte ihre Stimme nur, bevor sie mich abermals kurz musterte und ich mich mehr denn je unbehaglich unter ihren beobachtenden Blicken fühlte.

Konnte... sie das bitte lassen?!?

So zu tun als würden wir uns schon ewig kennen und sie ehrliches Interesse an mir heucheln?!?

Auf Namek hatte das ganz schön anders ausgesehen und wieso diese Frau jetzt ihre ganzen Prinzipien über den Haufen warf... 

Nun....

Das sollte mir mal einer erklären.
 

„Irgendwie traurig, nicht wahr?“, weckte mich abermals ihre sanfte Stimme und wieder kam ich nicht darum herum mir endlich mein Essen in den Mund zu schaufeln, sondern ließ abermals die Gabel sinken. Starrte meine Gegenüber entgeistert an, doch sie bettete nur das Kinn in ihre Hände und sah mich aus neugierigen Blicken an.

Blicke, die dennoch so viel mehr in sich trugen....
 

„Sein Leben so in Einsamkeit zu führen. Kein Wunder, dass du so bist, wie du bist.“
 

Fast war mir, als würde ich aus allen Wolken fallen und wahrlich musste mein Gesicht auch mehr als nur schockiert aussehen. Denn sie lachte nur. Konnte kaum noch ein belustigtes Kichern hinter ihren Lippen halten und schien sich mehr über meine verblüffte Miene zu amüsieren, als über den Unsinn, den sie da gerade redete.

Wer glaubte sie, wer sie war?

Krösus von Aller Heiland?!?

Nur weil sie mich kurz gesehen hatte und einen vagen Blick in meine Augen warf, meinte sie schon mich kennen zu müssen?!?

Nur weil sie mich zu sich nach Haus einlud und mir ein Zimmer anbot, bedeutete dies gleich, dass sie mich zu durchschauen schien und mehr von mir kannte, als ich es jemals von mir selbst konnte?!?

Hatte dieser Mensch den Verstand verloren oder stieg ihm nun wirklich die Hitze zu Kopf?!?

Da war doch sicherlich etwas anderes in dieser Coke gewesen, als sie mich glauben ließ und dennoch glitzerten ihre Augen vor versteckter Freude. Ein gewisses Feuer, das ich noch nicht deuten konnte und dennoch konnte ich nicht verhindern, dass es lodernd und wie so tausend Flammen, auf mich übergriff. Mit aller Extreme die es kannte.

Na dann...

Lasst die Spiele sich eröffnen.
 

„Wie bin ich denn, Mensch?“, forderte ich sie heraus und konnte nicht verhindern, das meine Stimme mehr denn je so völlig bissig klang. Auffordernd verschränkte ich nun die Arme vor der Brust, lehnte mich in meinem Stuhl zurück und musterte meine Gegenüber aus kühlen Augen.

„Wenn du schon meinst mich zwecks eines schnellen Blickes kennen zu müssen, will ich auch die Antworten hören! Na los!“, stichelte ich weiter und konnte nicht verhindern, dass ein siegessicheres Grinsen über meine Lippen wanderte.

„Mal sehen, ob du Recht hast.“
 

Nun hatte ich sie.

Endlich und ein mal an diesem Abend sah ich sie nun ihrerseits verwundert und mehr denn je in die Ecke gedrängt.

Denn sie zögerte.

Schien plötzlich mehr als nur unsicher zu sein und dennoch glitzerten ihre Augen vor einer plötzlichen Kampfeslust, die sie schon irgendwie wieder und ansatzweise ein bisschen sympathisch machte und abermals trafen sich unsere Blicke.

Schon irgendwie belustigend, wie sie ihre Lippen schürzte, angestrengt die Augen zusammenkniff, sodass sich ihre Stirn mehr denn je kraus zog und man genau sehen konnte, wie sie zu überlegen schien. Welche Gedanken sie sich da zusammenreimte und dennoch war es so endlos schwer für mich, hinter ihre wahren Intentionen zu kommen.

Dieser Mensch war für mich einfach uneinschätzbar. So schwer zu deuten, dass ich einfach nicht ahnen konnte, was in ihrem Kopf vorging und sie mich mehr denn je überraschen konnte. Was doch irgendwo einfach nur unsinnig war. Mich konnte man nicht überraschen.

Dieses Privileg verbot ich mir und dennoch schien ich bei dieser Erdenfrau an meine Grenzen zu stoßen. Denn mit einem Mal schien sie ihre Antwort gefunden zu haben und warf mich abermals zurück in dieses eine bodenlose Loch, das kein Ende fand, als sie zu sprechen begann.
 

„Du bist ruhig. Ziemlich verschlossen möge man hier auf der Erde sagen und scheinst viele Gedanken mit dir selbst auszumachen.“, begann sie ihre erste Schlussfolgerung zu ziehen und wieder lagen blaue Augen so endlos auf mir.

Ich merkte wie sich mein Herz beschleunigte. Wie ich eher im Gesamten unruhig wurde und nun nicht anders konnte als ihre stummen Blicke zu erwidern, welche sie mir schenkte und mich mit einem Mal zu durchschauen schien.

„Du bist still, gar manches Mal nachdenklich und beobachtet man dich länger, sieht man diese Nachdenklichkeit in Einsamkeit umschlagen. Eine gewisse... Traurigkeit, die dich nicht loslässt und diese eisige Fassade langsam zum bröckeln bringt.“, lächelte ihre Stimme sanft und nun legte sich etwas in ihren Blick, das ich bei weitem noch weniger leiden konnte, als diese ewige Freundschaft die man mir hinter hertragen wollte.

Es war – Mitleid.

„Du versuchst es zu verbergen, vehement zu verschweigen und lässt dieses eher für dich befremdliche Gefühl in nichts als Extreme umschlagen.“, schweifte sie nun weiter ab, während blaue Augen einfach nur auf mir lagen und mir tief in die Seele blickten. Jedenfalls... empfand ich so und wieder fühlte ich mich mehr denn je so endlos klein auf meinem Stuhl. Gar erneut in die Ecke gedrängt, nur mit dem einzigen Unterschied, dass ich mich aus dieser nicht befreien konnte und abermals hämmerte mein Herz wild und unbändig gegen meine Brust. Monoton senkte ich den Blick auf die Tischplatte und wagte kaum noch zu atmen, während die Stimme der Frau die Stille erfüllte.

„Du stößt alles und einen jeden von dir, nur das man nicht sieht, was wirklich in deinem Inneren vorgeht. Gar wie... verletzlich du eigentlich bist. Und dennoch brennt in dir so viel Feuer, welches einen zuerst abstoßen lässt, wagt man es zu bezwingen, mit der Zeit aber mehr denn je verschwindet, duldest du einen gefahrlosen Schritt“

Nun lächelte sie, jedenfalls hörte ich es an ihrer Stimme doch zwingend aufsehen konnte ich nicht, aus Angst zu sehen was mich dann erwarten würde.

War es ein sorgenvoller Blick?

Tragend jenen einen Hauch in seinem Inneren, den ich wahrlich in meinem Leben niemals sehen wollte und mich dennoch, tief in meinem Unterbewusstsein, danach sehnte?

War es jene eine Wärme, die ich nur zu selten spürte; fast nie möge man behaupten, wagte man anzuzweifeln mein Leben zu kennen?!?

Was... erlaubte sich diese Frau eigentlich?

Dachte sie ein schneller Blick genügte und würde ihr mein ganzes Wesen beschreiben? Auch... wenn ihre Worte nichts als so endlose Wahrheiten in sich trugen – ich wollte sie nicht hören und mit einem Mal stand ich auf. So schnell und so wütend, dass der Stuhl scharrend über den Boden kratze und beinahe auf eben jenen geflogen wäre, doch kümmerte ich mich nicht weiter darum. Ebenso wenig kümmerte mich ihr kurz spitzer Schrei, da meine Gegenüber nicht mit meinem Ausbruch rechnete und nun eine zitternde Hand erschrocken an ihre Lippen legte. Sorgsam abermals ihre Augen die meinen suchten, da sie wusste, dass sie zu weit gegangen war, doch Entschuldigungen wollte ich ebenso wenig mein Eigen nennen, wie die Lügen, die sie weckten. Nein.

Dazu war es definitiv zu spät und wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten, während ich versuchte meine Wut in mir zu halten und nicht hier und heute zum Ausdruck zu bringen. Denn wer weiß, was sonst geschehen würde...
 

„Vegeta...“
 

Ihre Stimme war ein Flüstern.

Wich mehr denn je einem ängstlichen Hauch und dennoch erlangte er in meinen Ohren so endlos an Gewicht.

Und dennoch konnte ich nicht aufsehen.

Konnte ich einfach nicht meinen Blick heben, während das Echo ihrer Stimme vergangen in meinem Geiste widerhallte und mich mehr denn je zu verspotten schien.

Trauernd....

Einsam....

Gar so endlos still und leise?

Meinte... sie das wirklich ernst?!?

Wollte sie wahrlich heute so sehr sterben oder hatte sie einfach nur den Verstand verloren?!?
 

Mein Körper bebte.

Zitterte endlos und benetzte meine Haut mit nichts als einem kalten Schauer, der sich von meinem Nacken bis hinunter über meinen ganzen Rücken zog, dachte ich an ihre Worte.

Es war komisch...

Irgendwie gar so lächerlich lachhaft, einem Wesen so sehr ausgeliefert zu sein, dass eigentlich keine Macht über einen hatte. Und dennoch schien mich dieser Mensch besser zu kennen, als er auf den ersten Blick sollte.

Als ich es jemals beabsichtigt hatte und wieder hörte ich sie besorgt meinen Namen rufen.

Hörte aus der Ferne, wie nun ihrerseits ein Stuhl über den Boden gescharrt wurde und instinktiv wich ich zurück.

Ließ endlich dieses innere Feuer, das sie gar liebevoll als eben jenes betitelt hatte, endlich übergreifen und Besitz über meinen Körper nehmen.

Ja....

In diesem Moment tat ich das, was ich immer tat, fand ich mich einer Situation gegenüber, die mehr von mir abverlangte als sie sollte. Die mehr in meine Seele blickte, als ich wahrhaben wollte und somit bewegte sich mein Körper wie von selbst. Machte auf dem Absatz kehrt und ließ die Onnà einfach stehen, während ihre Worte in nichts als Schall und Rauch verpufften.
 

Und dennoch würden sie mich auf ewig verfolgen. 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tut mir leid für die etwas längere Pause, aber in letzter Zeit hatte ich nicht wirklich die Zeit zum Schreiben gefunden. ._. Hoffe das legt sich in Zukunft und hoffe Euch hat dieser Part gefallen. ^_^ Nächster folgt demnächst und hoffentlich zu geregelten Uploads.

Liebe Grüße
Eure Red Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Luiako
2015-06-13T01:06:09+00:00 13.06.2015 03:06
Kurz und knapp geschrieben, aber mit einem wirklichen sinn dahinter.
So wie du Geta beschreibst, denken wahrscheinlich viele aber du bist die erste die es so detailiert schreibt und mich damit so in den bann schlägt das ich mir denke.
Könnte ich dies nicht sein der das zu ihm gesagt hat.
ich liebe einfach deine Geschichte und freue mich schon auf den nächten teil
lg angi ^,^
Von:  ZombieKittyNerd
2015-06-05T16:33:00+00:00 05.06.2015 18:33
Zu kurz aber SO TOLL 😍 bitte so schnell wie möglich weiter
Antwort von:  RedViolett
13.06.2015 08:23
Hi^^ Sorry für meine späte Antwort, ich werds versuchen^^ Kam bloß in letzter Zeit nicht wirklich zum Schreiben, aber ich denke, dass das Neuste Kapitel dieses Wochenende noch online geht^^
LG
Red


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