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Dann ändert sich alles

Chelsea&Vaughn
von

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Liebe liegt in der Luft

Kapitel 15:  Liebe liegt in der Luft

 

 

Ein größeres und schöneres Glück konnte sich Mark gar nicht vorstellen. Endlich, nach schwerwiegenden Tagen, an denen er mit seiner Geliebten nicht zusammen sein konnte, stand nun das Lichterfest vor der Tür und Nathalie hatte soeben seine Einladung angenommen, den ganzen Abend des Feiertages mit ihm zu verbringen. Es würde deren erstes gemeinsames Fest werden, an denen man Glühwürmchen beobachten konnte oder man machte es sich zu Hause bequem und tauschte Geschenke aus. So oder so, Geschenke waren immer mit von der Partie. Zudem fühlte er sich so unbeschwert und glücklich wie lange nicht mehr, dass seine Nathalie endlich wieder an seiner Seite war.

 

„Hast du irgendeinen besonderen Wunsch, wie wir den Abend nächsten Freitag verbringen wollen?“, fragte er zum wiederholten Mal seine Freundin neben sich auf dem Sofa und küsste sie zärtlich hinterm Ohr. Wohlig erschauderte die Pinkhaarige und stieß ihren Geliebten gespielt von sich weg.

„Mark, das kitzelt. Hör sofort auf damit!“, lachte sie herzlich und hatte damit nur erreicht, dass Mark erneut über sie herfiel und sie ordentlich durchkitzelte.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“

„Wenn du mich auch permanent ablenkst.“

„Das gehört eben dazu. Ansonsten macht es doch keinen Spaß dich zu ärgern.“

„Ach, Mark.“

 

Vergnügt und verliebt kuschelte sie sich an ihn und atmete seinen unfassbar herrlichen maskulinen Duft ein. Wie sehr sie ihn doch vermisst hatte. Das wurde ihr in den letzten Tagen wieder so richtig bewusst. Teilweise schämte sie sich immer noch dafür, dass sie ihn aus reiner Dummheit und einer Laune heraus beinahe verloren hätte.

„Woran denkst du?“

„Ach nichts. Wo ist eigentlich Chelsea? Trifft sie sich mit Vaughn?“

„Ja. Vaughn hatte sie gestern Abend noch angerufen und ihr mitgeteilt, dass eine Hündin, die sie in den letzten Tagen auf den Straßen aufgelesen hatten,  kleine Welpen geworfen hat. Und da meine Schwester für so etwas Feuer und Flamme ist, ist sie heute ziemlich früh schon aus dem Haus.“

„Ändern wird sie sich wohl nie. Und zwischen ihr und Vaughn ist auch alles in Ordnung?“

 

„Soweit ich weiß, ja. Zumindest strahlt meine kleine Schwester jedes Mal, wenn er anruft oder vor der Tür auftaucht.“

„Verständlich. Trotzdem finde ich es manchmal noch etwas seltsam, dass sich die beiden ausgerechnet gefunden haben. Die beiden sind Grund auf verschieden.“

„Manchmal ziehen sich Gegensätze eben an. Das trifft wohl auf die beiden zu.“

„Chelsea herzlich und lebhaft. Vaughn oft sehr stur und reserviert…Ja, du hast anscheinend recht.“

„Ich habe immer Recht.“, hauchte Mark ihr ins Ohr und nahm sie unvermittelt auf seinen Schoß, dass Nathalie keine Zeit blieb, sich darüber zu wundern, weil sie mit einem Mal eng in seinen starken Armen lag und er fordernd ihren Mund eroberte.

 

Immer wenn sie zusammen waren, überfiel er sie aus heiterem Himmel und ließ ihr fast keine Möglichkeit zum Rückzug. Doch Nathalie machte das herzlich wenig aus. Im Grunde genommen gar nichts, weil auch sie das Bedürfnis hatte ihre verlorene Zeit gemeinsam wieder aufzuholen. Es war überaus praktisch, dass Chelsea oft ihre Zeit bei Vaughn verbrachte. Dadurch hatten sie und Mark das komplette Haus für sich alleine. Denn bei ihrer Mutter zu Hause waren sie nie wirklich ungestört und zusätzlich den strengen Blicken von ihrem Großvater ausgesetzt. Nathalie war es schleierhaft, wie sie diese Glück, welches sie mit Mark erlebte, aufs Spiel gesetzt hatte, nur um jemand völlig Fremden nahe zu sein, den sie gar nicht gekannt hatte. Sie hätte es verstanden, wenn Mark nie wieder etwas mit ihr zu tun haben wollte. Stattdessen hatte er ihr verziehen, was für die junge Frau  ein wahres Wunder war und ihr verdeutlichte wie sehr er sie liebte und begehrte.

 

Auch jetzt auf dem Sofa, eng in seinen Armen liegend, setzte ihr Verstand völlig aus, sobald sein heißer Atem ihren nackten Hals nur streifte. Dabei flüsterte er ihr stets aufs Neue zu, wie sehr er sie liebte und sie bat, ihn nie wieder im Stich zu lassen, weil er sie so sehr brauchte. Mehr als sein eigenes Leben. Nathalie war nicht gewillt, dieses Glück erneut ziehen lassen, sondern für alle Zeit festzuhalten, weil auch sie ihn ebenso sehr brauchte, um glücklich weiter zu leben.

Wie so oft, wenn Mark über sie herfiel und sie mal fordernd, mal sanft oder zärtlich küsste, verlor sie sich auf unbeschreiblich süße Art in ihren Gefühlen für ihn und ließ ihn gewähren. Er gab so viel von sich preis und sie nahm alles in sich auf. Seine Hände streichelten sie, durch den Stoff ihrer Kleidung und ihre nackte Haut darunter. Angst hatte Nathalie keine mehr. Sie genoss jede seiner Berührungen, die ausschließlich für sie bestimmt waren und wollte mit jedem Mal mehr von ihm. Mehr von ihm spüren…

 

„Liebling?“

„Hmm?“

„Hast du nun irgendeinen besonderen Wunsch für Freitagabend?“

„Nein. Nur, dass wir zwei zusammen sind. Für immer.“

„Ja. Für immer.“

 

                                                                                           ~<>~

 

Das Farmermädchen war wegen der kleinen Welpen hin und weg. Begeistert sah sie ihnen beim Trinken der Muttermilch zu und lachte vor Begeisterung auf, wenn eines der kleinen Hundebabys versuchte seine Augen zu öffnen. Über das wackeln der Nase musste man gar nicht erst reden. Chelsea schwebte glücklich und zufrieden im Himmel.

 

„Ich kann mich noch daran erinnern, als Toto zu uns kam. Er war so winzig klein und fast verhungert, wenn wir ihn nicht von der Straße aufgelesen hätten. Damals war wie jetzt auch Winter und es war extrem kalt gewesen. Frischer Schnee war gerade gefallen.“

„Da hatte der kleine Racker aber Glück, dass ihr ihn rechtzeitig gefunden habt.“, erwiderte Vaughn und hockte sich neben seine Freundin ins Stroh.

„Gefallen dir die Kleinen?“

„Ja, und wie. Danke, dass du mich angerufen hast.“ Vor Freude gab sie ihrem Freund einen Kuss.

„Kein Problem. Ich lasse es mir doch nicht entgehen, dein überraschtes und glückliches Gesicht zu sehen, wenn sich die Gelegenheit für mich bietet. Und dein Bruder wollte nicht mit herkommen?“

 

„Vergiss es. Er hat momentan Besseres zu tun, als sich Hundebabys anzusehen. Da er mit Nathalie wieder versöhnt ist, dem Himmel sei Dank, verbringen sie jede freie Minute miteinander.“

„Verstehe. Hätte wirklich nicht gedacht, dass Julias Plan funktioniert. Wie lange die sich aus dem Weg gegangen waren und dann noch die Sache mit Nathalie und Will.“

„Zwischen den beiden ist aber nichts gelaufen. Zum Glück. Dann hätte ich Nathalie wahrscheinlich einen gewaltigen Tritt in den Hintern verpasst, wenn sie Mark auf diese Art das Herz gebrochen hätte.“

„Was wollte Nathalie überhaupt von Will?“

„Keine Ahnung. Ich denke, es ist auch besser so, dass wir kein Wort mehr darüber verlieren und die Sache erledigt ist. Mark ist seitdem auch wieder richtig vergnügt und kann das Lichterfest kaum noch erwarten.“

 

„Das Lichterfest? Das ist diesen Freitag, oder?“

„Haargenau.“, antwortete Chelsea und hakte sich bei ihrem Freund unter. Die Welpen waren vorerst wieder vergessen.

„Und was machen wir an dem Abend?“, hakte Vaughn nach, obwohl seine Freundin ihm anmerkte, dass ihm diese Frage peinlich war.

„Plötzlich so schüchtern? In letzter Zeit hatte ich von dir einen anderen Eindruck.“, neckte sie ihn und kassierte von ihm einen beleidigten Blick.

„Ich bin nicht…schüchtern. Also, irgendeine Idee für Freitag? Mirabelle sprach neulich davon, dass man die Glühwürmchen am besten auf der Lichtung der großen Wiese beobachten kann.“

„Stimmt. Letztes Jahr war ich mit meinem Bruder und Julia dort gewesen. Es wäre schön, wenn nur wir beide dieses Jahr dahin gehen.“

 

„Hm. Bestimmt werden auch andere auftauchen. Meinst du nicht?“

„Kann schon sein. In der Nähe der Mine gibt es eine Schlucht. Dort sollen sich auch Glühwürmchen sammeln.“, schlug Chelsea vor. Allerdings war Vaughn von diesem Vorschlag weniger begeistert.

„Ist es nicht zu gefährlich? Nein, Chelsea. Du hast dir einmal deinen Fuß verletzt, das reicht für den Rest des Jahres.“

„Musst du mich daran erinnern? Außerdem kann ich mich noch recht gut entsinnen, dass du mich damals getragen hast, nicht?“

„Stimmt. Trotzdem kann ich es nicht gebrauchen, dass du dir weitere Knochen brichst.“

„Spielverderber.“, neckte sie ihn und sah sich in einem liebevollen Kuss von ihm wieder.

 

„Ich möchte lieber mit dir alleine sein.“, hauchte Vaughn und strich zärtlich über ihre Wange.

„Also, von meiner Seite spricht nichts dagegen. Allerdings muss ich vorher noch abklären, wo Mark und Nathalie den Abend verbringen werden.“

„Wieso? Willst du sie mit dabei haben?“, ungläubig starrte er seine Freundin an. Er hatte ganz andere Pläne für den Abend im Sinn.

„Nein.“, lachte die Baunhaarige auf und wuschelte mit einer Hand durch sein dichtes Haar.

„Garantiert nicht. Ich möchte auch viel lieber mit dir alleine sein.“

„Gut, dass wir das schon mal geklärt haben.“

„Was hältst du davon, wenn wir zu dir gehen? Deine Wohnung über dem Tierladen ist doch inzwischen ausgebaut.“

 

„Ja, daran habe ich bereits gedacht. Dann sehen wir uns Freitag also bei mir?“

„Hört sich toll an. Dann komme ich am Nachmittag vorbei. Wir gehen kurz spazieren, sehen uns die Glühwürmchen an und essen dann zusammen, oder nicht?“

„Hört sich toll an.“, wiederholte der junge Mann ihre Worte und freute sich auf den Abend, an dem er mit seiner Freundin alleine sein würde.

 

                                                                                           ~<>~

 

Zum ersten Mal nach Jahren weinte sich Lily an diesem Abend in den Schlaf. Sie konnte sich selber ihre momentane Gefühlslage kaum erklären. Regis hat ihr mehr als deutlich zu verstehen gegeben, dass ihr Verhalten ihren Gästen gegenüber alles andere als vorbildlich gewesen war. Er hatte sie weder angeschrien, noch sonst sie in irgendeiner Weise bestraft. Allerdings hatte er ihr ehrlich ins Gesicht gesagt, dass er sehr enttäuscht von ihr war und ihre Eltern ebenfalls nichts begeistert wären.

Zum Teufel mit ihren Eltern! Seit sie klein war, kam sie prima ohne ihre Eltern aus. Im Grunde genommen hatten Wills Eltern sie mit großgezogen, da sie mehr Zeit bei ihnen verbracht hatte, als bei ihren leiblichen Eltern. Wills Eltern waren sehr liebevoll zu ihr gewesen. Hatten sie ernährt und gekleidet und ihr nie das Gefühl gegeben unerwünscht zu sein. Sie mochte ihre Tante und ihren Onkel sehr. Dass sie sich immer noch von ihrem schweren Autounfall erholen mussten, bekümmerte die junge Frau im Moment wahnsinnig.

 

Alles war anders geworden. Ihr Cousin und sie kamen bei Regis unter und zu allem Überfluss waren sie auf diese abgelegen Insel gezogen. Wozu das gut sein sollte, wusste sie nicht. Denn mit dem Minenbetrieb hatte sie nichts zu tun. Außerdem hatte sie nicht verstanden, warum Wills Eltern damit einverstanden waren. Inzwischen wollte Lily nur noch Heim, in ihr früheres zu Hause und früheres Leben. Von diesem Leben hier hatte sie nichts, außer Kummer und Schmerz, der ihre Einsamkeit vergrößerte. Lily war schon immer einsam gewesen. Egal in welchem Bett sie geschlafen hatte, ob bei ihren Eltern oder ihrer Tante zu Hause. Sie war und blieb einsam.

 

Dieses Gefühl hatte auch noch zugenommen, als sie unverhofft Sabrina und ihren Cousin beim Händchen halten beobachtet hatte. Kurz darauf hatten sie sich geküsst. Draußen, direkt vor ihrem Fenster, welches zum Garten zeigte. Wann war das passiert? Des Weiteren hatten sie sich über das kommende Lichterfest unterhalten. Dieses Jahr würden sie es zu zweit verbringen. Allein. Ohne Lily.

Neben ihrer Einsamkeit fühlte sie sich auch noch ausgeschlossen. Ihre Tränen wollten nicht aufhören zu fließen und hinterließen einen salzigen Geschmack auf ihrer Zunge.

Dabei sehnte sich die junge Frau schmerzlich nach Liebe und Geborgenheit. Wie so oft in letzter Zeit fragte sie sich, wann sie endlich an der Reihe war? Im Allgemeinen,  fand sie, war das Leben ihr gegenüber verdammt hart und unfair. Das sollte sich endlich mal ändern…



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