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Dann ändert sich alles

Chelsea&Vaughn
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo an meine treuen Leser!

An dieser Stelle möchte ich kurz bekannt geben, dass das nächste Kapitel bereits in der Bearbeitung ist. Ich hoffe, dass ich es auch bald hochladen kann.

Ansonsten noch, viel Spaß beim Lesen und ein großes Dankeschön für die letzten (teilweise ersten) Kommentare!

Gruß, jane-pride Komplett anzeigen

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Eine schwere Prüfung

Kapitel 7: Eine schwere Prüfung

 

 

Normalerweise hätte Nathalie erzürnt darüber sein müssen, dass ihr Mark in den vergangenen Tagen keine Aufwartung gemacht hatte. Doch aufgrund von neuen Ereignissen und irritierenden schönen Empfindungen nahm sie davon fast gar nichts wahr. Ihr aktuelles Interesse galt dem wunderschönen jungen Mann Will, der durch sein charmantes und elegantes Verhalten dafür sorgte, dass sich Nathalie herrlich verloren in seiner Gegenwart fühlte. Sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den neuen Nachbarn in die Geschichte der Sonnenschein-Insel einzuweihen und ihm alles Sehenswerte zu zeigen. Trotz des kalten Winters, der die Insel in einen schlafähnlichen Zustand versetzt hatte.

 

„Und? Wie gefällt dir bisher das Leben auf der Insel? Ist kein Vergleich mit der Groß- stadt auf dem Festland, habe ich recht?“

„Nicht wirklich, aber ich muss zugeben, dass ich die Stadt auch nicht sonderlich vermisse. Hast du denn schon immer auf der Insel hier gelebt?“, hakte Will neugierig nach und schlug im selben Atemzug vor, ob sie ihr Gespräch nicht lieber in der gemütlichen Teestube fortsetzen wollten.

Nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatte, erzählte Nathalie davon, wie ihr Großvater das kleine Dorf gegründet hatte und das im Laufe der Jahre immer mehr Menschen ihren Weg auf das kleine Eiland gelenkt hatten.

„Hört sich ja spannend an. Mit so einem berühmten Menschen in meiner Familie kann ich leider nicht angeben.“, lachte Will sein hinreißendes Lächeln und die junge Frau konnte ihr schnelles Herzklopfen nicht unterdrücken. Was waren das nur für schöne Gefühle, die sie zu spüren begann, wenn sie dem jungen Mann gegenüber stand? Seine Augen zogen einen unmittelbar in seinen Bann und wirkten so offen und einladend. Welche Frau könnte ihm dabei nicht widerstehen?

 

„Nathalie? Nathalie, hörst du mir noch zu?“

„Wie? Oh, tut mir Leid. Was hast du eben gesagt?“ Wie peinlich, dachte sich Nathalie und senkte vor Verlegenheit ihren Blick und krallte sich krampfhaft mit ihren Händen an ihrer warmen Teetasse fest.

„Ist alles in Ordnung? Du wirktest eben etwas zerstreut.“ Besorgt musterte Will die junge Dame vor ihm. Eiligst verneinte Nathalie und machte ihm klar, dass er sich um sie keine Sorgen machen müsse, obwohl es sie insgeheim unheimlich schmeichelte, dass er sich offenbar solche Gedanken um ihr Wohlergehen machte.

„Okay, wenn du das sagst. Was ich noch sagen, bzw. fragen wollte: Bei uns zu Hause ist ein kleines Fest geplant. Keine große Sache. Sabrina und ich sind der Ansicht, dass es an der Zeit ist, dass wir einen Empfang geben und uns richtig vorstellen sollten. Lilly, meine Kusine, ist davon nicht allzu sehr begeistert, aber ich hoffe, dass sie dadurch ein anderes Bild von der Insel und ihren Bewohnern bekommt. Daher wollte ich dich bitten, ob du die Einladungen, die ich mitgebracht habe, bei deinen Freunden und Nachbarn verteilen kannst? Ich meine, wenn ein so bezauberndes Mädchen wie du, die Einladungen verteilst, dann können die Leute bestimmt nicht ablehnen.“

 

Natürlich konnte Nathalie daraufhin gar nicht anders reagieren, als den freundlichen Auftrag anzunehmen und sich innerlich schon darüber freuen, Wills bescheidenes Anwesen aus nächster Nähe zu begutachten. Als sie die Einladungen durchsah, musste sie mit geringem Erschrecken feststellen, dass auch Chelsea und Mark eingeladen werden sollten. Ein Stich durchfuhr ihr Herz. Schweren Gemüts musste sie feststellen, dass sie an Mark die letzten Stunden überhaupt nicht gedacht hatte. Irgendwie hatte Will anscheinend den Platz unverhofft übernommen, den kurz zuvor noch Mark inne gehabt hatte.

Zunehmend verwirrter, versuchte Nathalie so ungezwungen wie zuvor mit Will umzugehen, doch das schlechte Gewissen begann allmählich an ihr zu nagen.

 

                                                                                           ~<>~

 

„Also wirklich, Elliot! Du schaffst es immer wieder, mich jeden Tag aufs Neue zu überraschen.“, jubelte Julia und fiel ihrem Geliebten prompt um den Hals. Fast hätte er sein Gleichgewicht verloren, was fatal gewesen wäre, denn dann wären beide unsanft auf den harten steinigen Boden gefallen, noch dazu die Kälte, die den Boden nahe dem Gefrierpunkt trieb. Zum Glück konnte sich Elliot aufrecht halten und Julia einen sanften Kuss schenken, den sie seufzend erwiderte.

„Es freut mich immer ungemein, wenn ich dich so überraschen kann.“, entgegnete der schüchterne junge Mann und reichte seiner Freundin die Hand, um sie zu ihrer Verabredung zu führen. Glücklich schmiegte sich Julia an Elliots linken Arm und hakte sich bei ihm ein.

 

„Es ist verdammt lange her, als wir zuletzt in Maggies Teestube gesessen haben. Aber es ist schön, dass wir da erneut hingehen. Dort herrscht immer eine gemütliche und harmonische Atmosphäre.“, freute sich Julia und strahlte bei ihrer letzten Erinnerung an die Verabredung mit Elliot über das ganze Gesicht.

„Auch wenn mir damals die Teetasse samt dem Inhalt umgekippt ist? Hinterher hatte ich Blasen auf meinem Handgelenk gehabt.“, erinnerte sich Elliot ungern daran.

„Aber Elliot, dein Handgelenk war schnell danach wieder verheilt. Außerdem war es trotz des unglücklichen Zwischenfalls ein romantischer Nachmittag gewesen, oder möchtest du lieber doch nicht hingehen?“, hakte die junge Frau besorgt nach und schaute eindringlich zu ihrem Geliebten auf.

„Wie? Oh, nein, n-nein, Julia! So w-war das d-doch nicht gemeint.“, stotterte Elliot unbeholfen und in dem Versuch seine Freundin zu beruhigen, wollte er sie enger an sich heran ziehen, rutschte in dem Moment bedauerlicherweise aus und fiel ungalant auf seine vier Buchstaben. Zuvor hatte er es noch rechtzeitig geschafft, Julias Hand loszulassen, ansonsten wäre sie mit ihm auf dem Boden gefallen.

„Elliot! Ist alles in Ordnung mit dir? Hast du dich verletzt?“, beugte sich Julia über ihn und half ihm augenblicklich wieder auf die Füße.

„Nein, es…es geht schon. Sorry, ich bin einfach ungeschickt.“

„Solange du dich nicht ernsthaft dabei verletzt hast, bin ich erleichtert, mein Schatz.“

Einen zarten Kuss hauchte sie ihm auf die Wange. Sofort hatte der tollpatschige Mann vergessen, dass er kurz zuvor vor seiner Liebsten hingefallen war.

„Danke, Julia. Lass uns weitergehen. Die Teestube ist bereits in Sicht.“

 

Kaum, nachdem das junge Paar die Tür zur Teestube betreten hatten, blieben sie wie angewurzelt stehen und beobachteten Nathalie, wie sie vergnügt und lachend mit einem gutaussehenden jungen Mann plauderte, der nicht Mark war. Als Julia und Elliot ihre Sprache wieder gefunden hatten, suchten sie sich einen Tisch in der Nähe der beiden und winkten unbeholfen herüber. Vor Schreck verschluckte sich Nathalie an ihrem Tee und musste husten. Als Will dann auch noch den Vorschlag machte, sich zu den beiden rüber zu setzen, da er sich an ihren Bruder erinnern konnte, wünschte sich die Pinkhaarige im Erdboden zu versinken, der sich leider nicht unter ihren Füßen auftun wollte. Somit blieb ihr nichts anderes übrig, als sich mit Will zu ihrem Bruder und seiner Freundin zu setzen, die ihr mittlerweile einen verständnislosen und unübersehbaren vorwurfsvollen Blick zuwarf. Allem Anschein nach hat Miss Perfect wieder ein Fehlverhalten an Nathalie entdeckt mit dem sie sie in den nächsten Tagen zurechtstutzen wird.

 

„Hallo! Du bist doch Elliot, nicht wahr? Du hast uns zu unserem Anwesen gebracht, als wir hier ankamen.“, begrüßte Will das Paar freundlich und lächelte sie offen an. Zögerlich stellte Elliot seine Freundin vor. Nebenbei versuchte er Blickkontakt mit seiner Schwester aufzunehmen, die beide bewusst ignorierte. Zumindest versuchte sie es.

„Das ist aber schön. Nathalie hat mir gar nicht erzählt, dass ihr Bruder in solch bezaubernden Händen ist.“, zwinkerte der blonde Mann dem Pärchen verschwörerisch zu. Das Paar errötete leicht, nahm aber das Kompliment dankend entgegen.

„Komisch.“, erwiderte Julia und sah dabei Nathalie eindringlich an. „Dabei dachte ich, dass Nathalie heute mit Mark verabredet ist. Ihrem Freund!

Am liebsten hätte die Angesprochene ihrer Freundin die Teetasse über dem Kopf ausgekippt. Jedoch wollte sie vor Will keine schlechte Figur machen und riss sich gerade noch so zusammen. Es war ihr schon peinlich, dass Julia ihm so plump mitteilen musste, dass sie ebenfalls in festen Händen war. Sie konnte nicht ganz nachvollziehen, warum es ihr etwas ausmachte. Eigentlich hätte es sie freuen sollen. Allerdings war Mark zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein sensibles Thema mit dem sie sich nicht befassen wollte. Schon gar nicht vor Will!

 

„Ach so! Ist das etwa ein Geheimnis oder wieso hast du mir das nicht erzählt?“, wandte sich Will lächelnd an seine Begleiterin.

Störte es ihm etwa nicht?, dachte sich Nathalie unwillkürlich und versuchte dieses eigenartige Gefühl von Enttäuschung zu unterdrücken.

„Nun, wir…bisher haben wir darüber noch nicht gesprochen. Es gab noch keine Gelegenheit dazu…“, versuchte sie sich unbeholfen rauszureden und hoffte, dass damit das Thema vorübergehend erledigt war. Jedoch hatte sie die Rechnung ohne ihrem unsensiblen Bruder gemacht.

„Mit Mark habe ich gestern flüchtig gesprochen. Er meint, ihr hättet euch in letzter Zeit nicht so oft sehen können, weil du mit zurückgebliebener Arbeit überhäuft wärst.“

„Und was hast du ihm daraufhin gesagt?“, zischte Nathalie über den Tisch und ballte ärgerlich ihre Hände zu Fäusten. Garantiert hat ihr Bruder sie verpfiffen und ihm mitgeteilt, dass sie in den letzten Tagen, so gut wie nie zu Hause gewesen war, obwohl sie ihrer Familie gesagt hatte, dass sie mit ihm, also mit Mark, verabredet gewesen war.

„Nichts Genaueres. Nur das die Arbeit eben manchmal Vorrang hat.“, erklärte der sonst so zurückhaltende junge Mann in einem ernsten Ton, den Nathalie überraschte. Sie wusste darauf keine Antwort und hatte mit einem Mal das Gefühl sich in große Schwierigkeiten gebracht zu haben. Abrupt stand sie auf, murmelte eine knappe Entschuldigung und versicherte Will noch, dass sie die Einladungen an alle verteilen würde, bevor sie regelrecht fluchtartig die Teestube verließ.

 

Nach wenigen Metern ergriff sie jemand von hinten am rechten Arm und sah sich kurz darauf ihrem Bruder erneut gegenüber.

„Lass mich los, Elliot! Den Weg finde ich schon allein nach Hause.“, schnauzte sie ihn an und entzog sich rasch seinem Griff.

„Daran zweifele ich nicht, kleine Schwester.“

„Seit wann nennst du mich, kleine Schwester?“

„Dann, wenn es sein muss.“

Nathalie stockte. War das wirklich ihr Bruder, der ihr gegenüber stand und ihr mit ernster Miene ins Gesicht starrte?

„Hör mir gut zu. Ich weiß nicht, was für ein abgekatertes Spiel du hier treibst und möchte es auch gar nicht wissen. Du sollst aber wissen, dass ich dieses hinterhältige Verhalten nicht lange tolerieren werde. Immerhin betrifft es auch Mark, der sich ernsthafte Sorgen um dich macht, weil du ihm die letzten Tage so oft ausgewichen bist.“

„Er und sich Sorgen machen? Warum ist er dann nicht hier und erzählt es mir selber? Bisher hat er sich noch nicht bei mir entschuldigt.“

„Wofür auch, Nathalie? Sag es mir. Du stößt ihn doch permanent von dir zurück. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mark das noch lange mit machen wird. Hier mein Rat an dich: Rede mit ihm. Versöhne dich wieder mit ihm und komm mit ihm zusammen zur Wills Feier. Ich weiß, du liebst Mark. Mach also nicht alles kaputt, was ihr bisher erlebt habt. Ich will, dass du glücklich bist, kleine Schwester.“

 

Tränen rannen dem jungen Mädchen über das Gesicht. „Glück? Was faselst du hier von Glück und meinen Gefühlen? Das geht dich alles überhaupt nichts an. Lass mich also in Frieden damit. Mark hat mich enttäuscht, dass ist alles, was ich dazu zu sagen habe.“

„Und wenn er das von dir und Will erfährt? Meinst du nicht, dass Mark ebenso von dir enttäuscht sein wird?“, ließ Elliot nicht locker. Er konnte es kaum noch mit ansehen, seine Schwester so traurig zu sehen, aber er wusste auch, dass ihr Verhalten alles andere als richtig war. Das musste sie von sich aus einsehen.

„Zwischen mir und Will läuft nichts! Schreib dir das hinter die Ohren. Und überhaupt ist es mir ein Rätsel, wie ausgerechnet DU eine glückliche Beziehung führen kannst!“

 

Damit blieb Elliot allein zurück. Lange starrte er seiner Schwester hinterher. Sie musste noch eine Menge lernen und erst einmal begreifen, was Liebe eigentlich bedeutet. Er hoffte das Beste für seine kleine Schwester, die, wie es scheint, zum ersten Mal auf seine Hilfe angewiesen war. Nur, leider hatte er noch keine Ahnung, wie er ihr helfen könnte. Mark war der richtige für sie, dass wusste er. Nathalie musste es nur noch selber erkennen.

Wie sollte er das anstellen, ohne dass noch ein größeres Unheil geschieht? Momentan konnte er nicht sagen, ob das Treffen zwischen Will und seiner Schwester bereits weitere Schäden angerichtet hatte.

 



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