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Shadow Turtles: Beginn der Schatten

von

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Prolog

Prolog
 

Utopia, ein wunderschöner Planet in der Omega Dimension. Tropisch und paradiesisch, aber auch mehr als tödlich für jene die zu langsam, zu schwach, zu unaufmerksam und nicht in der Dunkelheit sehen können.

Denn auf Utopia leben Wesen die absolut tödlich sind und in Stämmen leben. In Gemeinschaften die sich in sechs teilen ließ. Jeder Stamm auf seine eigene Art gefährlich und stolz.

Die Wesen die auf Utopia auch als Shadows bekannt sind, sind graue Schildkröten-Hybride die auf zwei Beinen liefen und so größer als Schimpansen, die stehen werden konnten.

Shadows gab es in verschiedenen Grautönen und einige waren sogar fast weiß oder schwarz, je nachdem, wie die Erbanlage verlaufen war.

Die Shadows konnten jeweils ein Element von insgesamt fünf Elementen, den sogenannten Shadow-Elementen bändigen. Feuer, Erde, Luft, Wasser und die Schatten oder eben die Finsternis.

Für alle fünf Elemente gab es jeweils einen Stamm: Den Hi-Kage Stamm fürs Feuer, den Tsuchi-Kage Stamm für die Erde, den Mizu-Kage Stamm der das Wasser symbolisiert, den Kaze-Kage Stamm für die Luftbändiger und der Kurai-Kage Stamm für Shadows die eben nur die Schatten bändigen konnten.

Aber es gab ja noch einen sechsten Stamm, den sogenannten Chi-Kage Stamm, den Blutschatten-Stamm. Dort lebten alle fünf Shadow-Elemente zusammen.

Zusammen mit meinen vier Brüdern Soa, Xeo, Daix und Lexes gehörte ich, Siza, zum Chi-Kage Stamm und lebten dort als Krieger mit gerade mal im Alter von sechzehn Jahren.

Das unser Leben nicht mehr friedlich verlaufen würde, konnten wir zum damaligen Zeitpunkt noch nicht ahnen. Wir konnten nicht ahnen, dass wir aus unserem gewohnten Leben gerissen werden und in einer gänzlich anderen Welt landen würden.

Kapitel 1: Friedlich gewohntes Leben

Kapitel 1

Friedliches gewohntes Leben
 

Ein wunderschöner Tag herrschte auf dem tropischen Planeten Utopia, im Gebiet des Chi-Kage Stammes.

Die paradiesischen Vogel zwitscherten ihre melodischen Lieder, was bedeutete dass die Sonne schien. Nicht eine einzige Wolke war am Himmel zusehen.

Zumindest sah ich vom Baumhaus meiner Familie aus, keine von diesen flauschigen Himmelsflocken. Das stimmte mich fröhlich, auch wenn ich regnerische Tage ebenfalls sehr mochte.

Gut gelaunt, wollte ich nun mein Zuhause verlassen, doch meine Mutter machte mir einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.

„Siza? Wo willst du hin?“, erklang ihre angenehme Stimme und ich blickte lächelnd zu ihr.

Meine Mutter war eine schlanke hellgraue Mutantenschildkröte mit schönen grünen Augen.

Ich bewunderte meine Mutter für ihre Schönheit und wollte gerne genauso schön sein.

Wahrheitsgemäß antwortete ich ihr lächelnd. „Zu Xeo. Ich möchte mit ihm zusammen ein paar Trainingseinheiten abklappern.“

Schmunzelnd winkte Mutter ab. „Ach, dass ist nicht nötig. Er ist zusammen mit eurem Vater zum Trainingsplatz, um die Jünglinge zu trainieren. Da wärst du nur Fehl am Platz.“

Irritiert runzelte ich die Stirn und fragte verblüfft. „Wollte Vater nicht Soa mitnehmen, so wie sonst auch? Seit wann geht Xeo gerne mit, um die Jünglinge zu trainieren?“

„Ja, schon.“, gab sie zerknirscht und fügte hinzu. „Aber er ist mal wieder vor dem Morgengrauen losgezogen und niemand weiß, wo er ist. Er hat sogar wieder nicht gefrühstückt!“

Ich musste los lachen, worauf mir meine Mutter einen strengen Blick zuwarf und ich sofort verstummte.

Es war eben typisch Soa eben. Er verschwand immer vor dem Morgengrauen und kam erst gegen Abend zurück. So war er eben, wollte immer seine Ruhe vor allem und jedem haben.

Plötzlich drückte mir meine Mama einen Beutel in die Hände und bat.

„Wärst du bitte so lieb und würdest ihm das hier bringen? Du weißt doch immer am Besten, wo Soa sich immer rum treibt.“

Widerstrebend murrte ich nur darauf. „Immer muss ich hier den Dienstboten mimen. Das ist nicht fair!“

Motzend machte ich mich dann eben auf den Weg, um meinen ältesten Bruder zu suchen.

Ich hatte sogar schon eine Idee, wo er sein könnte.

Bestimmt war er mal wieder an den Mohagami-Wasserfällen. Denn seit der zum Trupp der Wasserbändiger gehörte, war er eben meist an Orten zu finden die viel Wasser hatten.

Flott schwang ich mich vom Familienbaum auf der Westseite unseres Baumhauses und konnte beim Sprung aus dem Fenster des Zimmers meines viert ältesten Bruders, das wohlbekannte Schnarchen von Lexes, besagter viert ältester Bruder, zu hören war.

Pennte dieser etwa immer noch? Bei diesem Gedanken musste ich kichern.

Es war so typisch für ihn, dass er wirklich den halben Tag verpennte. Seine Hobbys fanden eben meist in der Nacht statt. Nächtliches Jagen und Töten, fand er immer ganz toll.

Mir kam eine zweite Frage auf. Wo steckte eigentlich mein zweitältester Bruder Daix? Seit dem ich mit ihm zusammen gefrühstückt hatte, hatte ich ihn dann nicht mehr gesehen.

Ob er wieder einmal an einer seiner Erfindungen arbeitete, mit der er unsere für ihn primitive Zivilisation moderner machen wollte?

Ach, ich sollte damit wirklich mal aufhören, mir immer wieder darüber den Kopf zu zerbrechen. Soa ging nun vor und meine anderen drei Brüder könnten nun einmal etwas mehr zurückstecken.

Immerhin wollte ich nicht verrückt daran werden, dass ich mir gleich um alle Vier so oft Sorgen machte. Ich war ja nicht deren Mutter.

Ob sich unsere Mutter immer so fühlte? Brachten das Jungen eben mit sich? Sorgen?

Schnell schüttelte ich den Kopf. Weshalb machte ich mir darüber Gedanken? Zum Mutter werden war ich doch noch zu jung.

Geschickt landete ich am Boden und blickte mich um.

Das Dorf in dem ich lebte, befand sich in einem Dschungel und ein riesiger Wall aus Gestein bildete die Dorfmauer, damit keine anderen Kreaturen in das Herz meines Stammes eindringen konnten.

Alle hier lebten eher auf den Bäumen, die alle mit einem Brückensystem miteinander verbunden waren. Die Baumhäuser waren auch nicht irgendwelche Hütten sondern waren richtig groß und auch schön anzusehen, sowie auch gut getarnt im Blättergeflecht.

Dennoch lebten auch viele am Boden in ihren Häusern aus Holz, Gestein oder Lehm. Den es gab auch Gärten, Beete, Felder und Plantagen an denen unsere Nahrung gepflanzt und gezüchtet würden. Oder eben auch Blumen.

Natürlich gab es auch viele Läden, wo man verschiedene Produkte gegen Waffen, Fleisch, Obst, Gemüse, Felle oder eben andere Erzeugnisse tauschen konnte.

Selbstverständlich gab es auch die Trainingsplätze und die Kriegercamps, wo alleinstehende Krieger und Kriegerinnen ohne Familie lebten und trainierten.

Viele Pflanzen schmückten die Häuser und Stände und verlieh meinem Dorf was paradiesisches.

Als ich nun auch losrennen wollte, um Soa den Ausreißer zu suchen, wurde ich durch einen Ruf abgehalten und blieb stehen. Wer rief denn jetzt bitte sehr nach mir? Ich hatte zu tun!

Genervt blickte ich zu demjenigen, der unbedingt wohl meine Aufmerksamkeit wollte und wollte auch gleich los motzen, tat es aber doch nicht als ich Daix erkannte.

Mein Bruder Daix war der Größte meiner Brüder, hatte mittelgraue Haut. Also sie war hell ging aber leicht ins Dunkle über. Außerdem hatte er warme rotbraune Augen und eine Zahnlücke, wegen der er auch oft gehänselt und verprügelt wurde. Was eine Frechheit war!

Sein Gesicht schmückte ein schwarzes Bandana mit einem violetten Gebirgsmuster an seinen Augenseiten, was bedeutete das er zu den Erdbändigern unseres Stammes gehörte. Auf seinem Rücken trug er auch seine Waffe, eine Sense.

Gemächlichen Schrittes lief Daix von einem Stand mit Werkzeugen aus, auf mich zu und wollte auch gleich wissen. „Wo willst du hin, Siza? Soll ich mitkommen?“

Sofort machte ich meiner Empörung Luft, die sich in mir aufgestaut hatte, als er mir die erste Frage gestellt hatte. „Ich muss mal wieder, für einen von euch vier großen Kriegern das Dienstmädchen spielen! Das ist nicht fair! Und das nur, weil er mal wieder ohne Wort und Frühstück abgehauen ist! Da ist man eigentlich selber Schuld!“

Verständnisvoll klopfte mir nun mein zweitältester Bruder auf die Schulter und lächelte mitfühlend.

„Nimm die Sache nicht so Ernst. Freue dich doch eher, dass du für Soa die Retterin in der Not bist.

Denn ohne dich, wäre er schon mehrere Male verhungert. Also mach es mit einem Lächeln,auch wenn es dich sichtlich nervt. Denn deine Brüder schätzen niemanden mehr, als ihre kleine pflichtbewusste Schwester.“

Ohne es zu wollen, grinste ich ihn dann an und gab leicht arrogant. „Du hast Recht. Ohne mich, wärt ihr Vier aufgeschmissen.“, fügte dann noch hinzu. „Und, nein. Du brauchst mich nicht begleiten. Geh zurück ihn deine Werkstatt und erfinde etwas ganz Tolles. Soa suchen schaffe ich schon alleine.“

Danach umarmte ich ihn noch schnell, dass er überrascht die Luft einzog. Seine Reaktion brachte mich zum lächeln und schmunzelte. „Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich trotz deiner manchmal ziemlich nervigen Arroganz hab?“

Daraufhin ließ ich ihn los und rannte, ehe er etwas erwidern konnte, wie der Blitz aus dem Dorf.
 

Ich saß unter einem der Mohagami-Wasserfälle und meditierte, wie so oft schon.

Die Wasserfälle waren in unserem Gebiet sehr beliebt. Es war wunderschön dort.

Wie sich das Licht im Wasser in den verschiedensten Regenbogenfarben reflektierte und die bunten Blumen, die der Umgebung einfach einen tropischen Flair verlieh. Dort blühte es gerade zu nur.

Die gigantischen Wasserfälle, deren Wasser in mehreren Etappen in die Tiefe fielen und sich dort im See samt den sehr langen Fluss sammelten. Die bunten Kristalle die den See erleuchteten bei Nacht und sogar die Pflanzen in dieser Umgebung zum erleuchten brachte. Einfach paradiesisch.

Es war auch ein herrliches Gefühl, das kühle Wasser auf meiner grauen Haut zu spüren und ich entspannte mich völlig, regulierte meine Atmung und atmete ganz ruhig und gleichmäßig.

Dann konzentrierte ich mich und sammelte so mein Chi.

Heute musste ich es einfach schaffen! Ich musste es endlich schaffen, wie die anderen Krieger meiner Truppe, mich in Wasser verwandeln zu können.

Zwar war ich der Jüngste in meiner Einheit, dennoch wollte ich als Wunderkind meines Stammes, diesem Titel gerecht werden und mit meinem Talent zu glänzen.

Dies beinhaltete eben auch, dass ich mich in Wasser auflösen konnte. Dafür war ich ja immerhin einer der Krieger des Wassers, weil dies eben mein angeborenes Element war und ich eben auch, genauso wie mein Vater werden wollte. Ein Krieger mit der Macht alle Flüssigkeiten zu kontrollieren.

Denn wenn ich es nicht lernte, könnte es ja sein, dass sie mich zu einem einfachen Schattenkrieger degradierten und genau das wollte ich auf keinen Fall. Ich wollte nicht einfach Durchschnitt sein!

Ich war der Älteste meiner vier Geschwister und musste so ihnen auch ein Vorbild sein.

Wenn man erst Wasser beherrschen konnte, konnte man auch gleich alle Flüssigkeiten wie Blut oder Säure kontrollieren. Oder gleich der Feind des gegnerischen Körpers wird, indem man sich flüssig machte und in dessen Körper eindrang.

Als ich bemerkte, dass ich nun genug Chi gesammelt hatte, versuchte ich es erneut, mich in Wasser zu verwandeln. Hatte es bereits schon fünfzehn Mal versucht, ohne Erfolg.

Konzentriert ließ ich die Erklärung meines Vaters, in meinem Kopf Review passieren.

„Versuche deinen Geist und deinen Körper fließen zu lassen. Setze dich ins Wasser und denke. Werdet eins. Sträube dich nicht dagegen sonst wird es nicht funktionieren!“

Angestrengt dachte ich immer weiter an seine Leitsätze und murmelte. „Werde eins mit dem Wasser! Lass deinen Körper und Geist fließen!“

Beim ersten Versuch, klappte es nicht und ich fluchte vehement. „Verdammt!“

Dann versuchte ich es erneut und wieder hatte ich keinen Erfolg. Das konnte doch nicht war sein?! Jetzt befolgte ich schon die Ratschläge meines Vaters und nichts tat sich. Ich war immer noch ganz am Anfang.

„Komm schon denk nach, Soa! Was hat Vater noch gesagt?“, versuchte ich mich zu erinnern und es fiel mir dann nach einigen Minuten, wie Schuppen von den Augen.

Er hatte gemeint, werde niemals wütend und sei ganz neutral. Innere Wut wurde nur dein Chi blockieren.

War schon komisch, dass er mir diesen Ratschlag gegeben hatte. Immerhin hieß ich weder Xeo noch Lexes, die sich immer wegen allem aufregten. Doch es war gut dass er ihn mir doch gegeben hatte, sonst wäre ich wohl so wie meine zwei aggressiven Brüder geworden.

Jetzt versuchte ich es zum siebzehnten Mal, befolgte dabei die Anweisungen und ich konnte schon bereits spüren, wie mein Körper zu zerfließen begann. Ich verschmolz tatsächlich mit dem Wasser! Endlich hatte ich es geschafft.

Jedoch als ich bemerkte wie ich wieder fester wurde, riss ich mich zusammen und beendete meine Übung. Nun war ich selbst das Wasser und ließ mich in den Flusssee treiben.

Es war faszinierend dieses Gefühl der Freiheit sowie Schwerelosigkeit und ich musste freudig auflachen. Dabei bildeten sich nicht einmal Luftblasen und ich begriff auch, dass ich jetzt unter Wasser keinen Sauerstoff benötigte. Diese Erkenntnis war so was von abgefahren, dass ich beschloss etwas die Bewohner der Unterwasserwelt zu beobachten.

Doch als plötzlich etwas ins Wasser sprang und alles unruhig wurde, wurde ich sofort wachsam und versuchte herauszufinden, was dieses Etwas war.

Deswegen verwandelte ich mich wider zurück und tauchte den Eindringling hinterher.

Ich hätte auch meine Wasserform beibehalten können. Aber ich wusste ja noch nicht so richtig, wie ich hätte so vielleicht kämpfen können und in meiner Form war es auch spannender.

Der oder die Fremde kletterte am Rande des Wasserfalls auf den Felsvorsprung, auf dem ich noch vor einigen Minuten meditiert hatte und blickte sich von dort aus um.

Vorsichtig wie ich nun mal war, nährte ich mich ihm langsam und bedacht nicht entdeckt zu werden. Ich schwamm also achtsam an den Rand der Wasseroberfläche und fixierte den potenziellen Feind.

Es war weiblich und eine Schattenschildkröte? Ok. Da es nur eine Schildkröte aus meinem Stamm sein konnte, war ich beruhigt und beschloss ihr einen ordentlichen Schrecken einzujagen.

Immerhin konnte es eine von den Puten sein, die in mich verknallt waren und so könnte ich sie auch für immer loswerden!

Bei nur einem Versuch wurde ich wieder eins mit dem Wasser und floss in kleinen Rinnsalen den Felsen hinauf. Jetzt war ich die Pfütze unter ihr und lachte gehässig. Aber das konnte sie ja zum Glück nicht hören.

Sie hielt weiterhin nach etwas oder jemanden Ausschau und bemerkte gar nicht was nun auf sie zu kam. Erst als ich ihre Beine umschlang, schrie sie auf und versuchte sich zu wehren. Hatte aber keine Chance und so schleuderte ich sie mit einem kräftigen Stoß ins kühle Nass!

Als sie wieder auftauchte, fauchte sie auch sofort wütend. „Wer ist da? Komm, komm zeig dich und kämpfe! Komm du elender Feigling!“

In ihre Stimme erkannte ich meine kleine Schwester Siza. Jetzt war mir gar nicht mehr nach lachen zumute. Oho. Das würde Zoff mit ihr geben.

Bedacht floss ich zu ihr ins Wasser und wurde für sie sichtbar. Erschrocken sah sie mich auch an. Danach wurde ihre Miene wieder wütend und dann fing sie plötzlich an schallend zu lachen.

„Hahaha! Seit wann kannst du dich in Wasser verwandeln, Soa?“

„Seit heute! Ist das nicht cool? Jetzt bin ich ein richtiges Mitglied der Wassereinheit!“, lachte ich nun mit und fragte sie dann kalt. „Was machst du hier? Ich wollte nicht verfolgt werden! Ich dachte schon du wärst eine dieser dummen Gänse, die mich immer verfolgen!“

Siza legte denn Kopf schief. „Ach, deshalb hast du mich in Wasser geschmissen. Du wolltest sie auf ewig von dir vertreiben.“

Ich nickte bloß und sie grinste mir dann verschwörerisch zu. „Also wäre ich jetzt eine von denen gewesen, dann glaub mir hättest du mich wirklich auf ewig davon gejagt. Denn das war sehr gut.“ Sie schwamm dann ans andere Ufer, von dem sie am Anfang gekommen war und erwartete anscheinend dass ich ihr folgen würde. Was ich dann auch tat. Sie schuldete mir immer noch eine Antwort auf meine Frage.

Als ich bei ihr an kam, begann sie zu erklären. „Mutter wollte dass ich dir dein Futter bringe, da du ja mal wie so oft ohne zu frühstücken abgehauen bist. Sie hat sich mal wieder unnötige Sorgen um dich gemacht. Du weißt ja wie sie ist. Sie will einfach nicht begreifen, dass wir jetzt Krieger sind und behandelt uns immer noch wie kleine Kinder. Hier.“

Sie überreichte mir einen Beutel. Neugierig schielte ich auch gleich hinein und entdeckte eine Flasche und eine Box. „Was ist den da drin?“, wollte ich von ihr wissen.

„Frisches Blut und Schlange von gestern. Mama will ja dass du groß und stark wirst! Und da hatte Lexes auch mal endlich etwas Tolles erlegt, oder?“

Ich nickte, das mit Mutter ignorierte ich gekonnt mit dem sie mich necken wollte und trank auch gleich einen großen Schluck aus der Flasche. Nur um dann geekelt das Gesicht zu verziehen.

„Bäh! Du hast doch gesagt das wäre frisches Blut! Also meiner Meinung nach schmeckt es wie vergammeltes Fleisch! Bäh, Ekelhaft!“, beschwerte ich mich und Siza zuckte nur mit den Achseln.

„Keine Ahnung! Als Mutter es in die Flasche gegossen hatte war es noch frisch. Vielleicht ist es unterwegs schlecht geworden. Was weiß ich?! Flenne nicht rum und nimm die Sache wie ein Mann!“ Das letzte gab sie schadenfroh und ich stieß beleidigt sie zurück ins Wasser.

Von ihr kam ein „Hey!“, dann platschte sie ins von mir gemachte Eiswasser. Hehehe.

„Das ist ja eiskalt! Das ist nicht fair, Soa! Nur weil du es kannst und ich noch nicht, brauchst du mich nicht immer damit aufziehen!“

Meinerseits kam nur ein. „Selber Schuld! Du hast es darauf angelegt! Komm lass uns zurück gehen!“ Ich lief schon mal ohne auf sie zu warten los.

Schnell kletterte sie aus dem kalten See und rannte mir hektisch und fluchend hinterher.
 

Währenddessen im Chi-Kage Dorf...
 

Nachdem Siza nach ihrer unerwarteten Umarmung abgehauen war, war ich wieder in meiner Werkstatt verschwunden.

Diese befand sich auch direkt neben dem Baum, auf dem mein Vater unser Baumhaus gebaut hatte. Es war zwar nicht so schick, aber es nützte seinem Zweck.

Meine Werkstatt bestand auf einer schlichten Werkbank auf der eine Kiste mit meinem ganzen Werkzeug stand. Außerdem standen und hingen viele Regale in den verschiedensten Größen.

In denen standen viele Bücher, Schriftrollen und Glaskolben mit verschiedenen Mixturen rum.

Auch meine jetzigen Erfindungen hatten dort ihren verdienten Platz.

An den Wänden hingen auch Waffen, die ich entwickelt hatte. Seien es Katana, Speere oder eben andere nützliche Werkzeuge des Kampfes.

Außerdem gab es insgesamt vier Räume, ein weiteres Stockwerk und vier Fenster.

In meiner Werkstatt lief ich auch sofort zur Werkbank und arbeitete an meiner neusten Errungenschaft: Dem Lexes-Wecker!

Ich hatte nämlich die Schnauze gehörig voll, mich immer in Lebensgefahr zu begeben und das nur, weil ich meinen jüngsten Bruder wecken musste. Das traute sich ja kein Anderer und es blieb deswegen auch immer an mir hängen.

Aber heute würde es anders verlaufen, weil jetzt meine tolle Erfindung für mich übernehmen würde.

Als ich fertig war, nahm ich meine neuste Errungenschaft in beide Hände und streckte diese in die Höhe, rief dann auch voller Stolz. „Ich bin ein Genie! Endlich habe ich es geschafft! Nach all den harten Jahren habe ich eine ungefährliche Methode gefunden, meinen kleiner Monsterbruder aus sicherer Entfernung zu wecken!“

Ich lachte triumphierend und begann mit meinem Siegestanz indem ich mit den Hüften wackelte, mich dabei im Kreis drehte und mit dem Wecker rum wedelte. Dazu kamen auch noch tänzelnde Schritte hinzu und das mit dem Hintern wackeln.

„Oh, yeah! Ich bin so gut! Dimensional abgefahren, ein super Genie! Ich bin der aller Größte!“, sang ich gut gelaunt und stellte dann den Lexes-Wecker auf meinen Arbeitstisch.

Nun müsste ich nur noch eine Energiequelle besorgen, die ich sicher in meiner Vorratskammer neben an meines Arbeitsraumes hatte.

Gemächlichen Schrittes verschwand ich kurz in besagter Kammer und kam nach wenigen Minuten mit der gebrauchten Energiequelle zurück. Ich war wirklich sehr gut gelaunt.

Aber dann konnte ich meinen geistreichen Augen nicht trauen, als ich es sah und keuchte schockiert auf. Oh, nicht doch! Das konnte doch nicht wahr sein! Nicht dieses Vieh!

Aber da saß es nun, der bösartige Hausaffe meines Bruders Xeo und grinste mich vernichtend an.

So boshaft, wie eh und je, beobachtete mich.

Sein Blick wanderte zum Lexes-Wecker, dann wieder zu mir und dann wieder zum Wecker.

Bei meinem verzweifelten Block in der Hoffnung er würde ihn nicht zerstören, begann sein Hirn zu rattern. Hoffentlich konnte er keine Gedanken lesen. Aber was dachte ich denn da? Natürlich konnte er das!

Denn nun wurde sein Grinsen zu einer Fratze des absoluten Bösen. Er nahm den Wecker in seine schmierigen Hände und wollte somit aus dem Fenster damit springen. Aber nicht mit mir!

Ich schnappte mir meine Sense vom Rückenpanzer und knurrte tödlich. „Dieses Mal wirst du für all deine Schandtaten büßen! Hast du verstanden?! Du wirst nie mehr eine meiner Erfindungen zerstören! Weil ich dich nämlich killen werde, du Mistvieh!“

Mit einem lauten todbringend Angriffsschrei stürzte ich mich brüllend auf diese Missgeburt.

Hieb mit meiner Sense nach ihm, doch leider wich er mir sehr flink aus und sprang so auf einen der Balken, die die Decke stützten und lachte gehässig.

Es hörte sich für mich an, wie: „Du Idiot! Vollidiot! Kriegst mich nicht!“

Wütend fuchtelte ich mit meiner Waffe nach ihm, versuchte ihn zu erwischen. Verfehlte ihn aber ständig, was mich noch mehr in Rage versetzte und rot sehen ließ.

Dieser Affe sprang zu einem meiner Regale an der Wand und nahm sich von dort an der Wand ein Wakizashi, ein Katana mit einer recht kurzen Klinge.

Nun ging dieser zum Angriff über, sprang mit einem Kreischen auf mich zu und ich blockte geschickt ab. Stieß ihn auch sofort zurück.

Doch dieses Scheusal musste ja einen Kehrtsprung zur Seite machen, um mich sofort wieder immer zu angreifen zu können. Dabei noch den wertvollen Wecker in der freien Hand.

Unerbittlich gaben wir uns ein Gefecht. Hieben und wichen aus, blockten und griffen wieder an.

Unsere Klingen knallten nur so aneinander, klirrten tödlich und sprühten fast Funken.

Wann würde ich endlich mal die Oberhand gewinnen? Das war nur ein Affe, verdammt!

Gerade sah ich eine Lücke in der Verteidigung meines Primatengegners und nutzte diese auch sofort, schnellte vor und traf. Schlitze diesem Drecksvieh das Bein auf und brachte es zum Straucheln. Ha!

Jedoch blutete es nicht so, wie es sollte. Die Schlitzwunde heilte plötzlich einfach von selbst.

Was zum?! Hatte dieses Geschöpf der Hölle etwa eines meiner Mixturen zur Selbstheilung sich einverleibt? Das war ja eine Unverschämtheit!

Als der blöde Affe aber bemerkte, sowie einsah das er nur mit einer Hand überhaupt keine Chance gegen mich hatte, legte er den Lexes-Wecker zur Seite und schnappte sich noch ein Wakizashi.

Danach griff er mich frontal mit einem Salto wieder an und ich parierte.

Immer wieder hieb ich nach ihm, doch durch die Mixtur, die nun seine Wirkung zeigte wurde er viel zu geschickt. Dazu kam auch noch, dass Xeo ihn perfekt trainiert hatte. Ich durfte ihn jetzt erst Recht nicht mehr unterschätzen.

Mit einer Umdrehung schleuderte ich nun Wurfsterne nach ihm, die er erst einmal ausweichen musste und ich stürzte mich verzweifelt zum Wecker. Innerlich schrie ich dabei. „Ich rette dich!“

Dabei hatte ich ja nun den Affen vergessen, denn ich krachte plötzlich zu Boden.

Da hatte mich dieser Bastard doch tatsächlich mit seinem langen Affenschwanz zu Fall gebracht.

Das war doch echt zum Kotzen!

Schnell versuchte ich nun wieder auf die Beine zu kommen und meine glorreiche Erfindung zu retten. Leider machte mir Xeos Affe, Erasmus einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.

Dieser kletterte nämlich auf meine Schulter und begann mich brutal zu würgen.

Hatte ich schon erwähnt, wie sehr ich diesen Affen hasste?

Dieses Mistvieh schnürte mir die Luft ab und ich geriet in Panik, weil meine Lunge nach dem gebrauchten Sauerstoff gierte, dies aber nicht bekam. Es begann in meinem Brustkorb zu brennen, wegen des fehlenden Sauerstoffes.

Aus Leibeskräften versuchte ich ihn von mir loszuwerden, ihn abzuwerfen. Doch er wich meinen blinden Griffen schamlos aus und ich taumelte bei den Versuchen gegen das nächstbeste Regal.

Ich war völlig konfus, sah bereits schwarze Punkte vor den Augen und versuchte irgendwie ruhig zubleiben, um nicht noch mehr in Panik zu geraten.

Beim Stoß mit dem Regal krachte dieses in sich zusammen und dabei gingen auch einige meiner wertvollen Sachen zu Bruch. Was dem Affen sehr viel Spaß zu machen schien.

Er lachte immer gehässiger und lenkte mich zum nächsten Regal, dass dem Beispiel des Erstem folgte und auch zusammenstürzte.

Das ganze wiederholte sich so oft, bis meine ganze Werkstatt fast vollkommen in Trümmern lag und somit zerstört war.

Diese Erkenntnis entfachte in mir so einen Zorn, dass ich es schaffte das blöde Monster am Genick zu packen und es so auch gleich darauf von mir zu schleudern. Worauf ich sofort befreit nach dem heißersehnten Sauerstoff Luft holte und somit die schwarzen Punkte aus meiner Sicht verlor.

Das Schwindelgefühl ließ ebenfalls zum Glück nach.

Ich wollte darauf auch gleich als sogenannter Sieger loslachen. Als ich aber sah, dass ich den Affen gegen den Wecker geschleudert hatte, wurde meine schöne fast dunkelgraue Haut fast weiß, vor Entsetzten.

Frustriert fiel ich auf die Knie und schrie ganz laut. „Nein!“

Dabei zog ich das nein auch ziemlich in die Länge. Ich war so wütend.

Tödlich fixierte ich nun den Schuldigen des ganzen Chaos, sah dabei zu wie dieser sich aufrappelte und dann schadenfroh kreischend sich auch dem Fenster flüchtete.

Da ließ mich nun dieser Bastard tatsächlich in meiner vernichteten Werkstatt zurück und der Wecker, meine tolle Lösung für mein Problem, Lexes wach zu bekommen ohne von ihm attackiert zu werden, war zerstört. Ausradiert durch mich, der eigentlich den Wecker retten wollte.

Erasmus hatte sein Ziel erreicht, ohne eigentlich wirklich von selbst den Wecker zerstört zu haben und ließ mich mit der Schande zurück.

Seufzend stand ich ebenfalls wieder auf und musste mir leider eingestehen, dass ich Lexes nun jetzt ohne meine sichere Lösung wecken gehen müsste.

Oh, Mann! Ich freute mich schon darauf...
 

Gemütlich lag ich in meinem Bett und schnarchte.

Während des Schlafens hatte ich meine Decke ans Ende des Bettes getreten und mein Kissen voll gesabbert, sowie zerbissen. Doch dies störte mich recht wenig, denn ich hatte einen total coolen Traum.

In meinem Traum, war ich der größte Held meines Dorfes und ließ mich feiern!

„Für den Stärksten und meinen Lieblingsbruder, Lexes! Ein großes rohes Alligatorensteak!“, strahlte mich meine kleine Schwester an und überreichte mir ehrfürchtig diesen Leckerbissen.

Genüsslich verschlang ich dieses, rülpste laut und grinste dann breit. War das Lecker!

„Hoch lebe Lexes! Der Bezwinger der Krokodilmutanten!“, jubelte Soa, der normalerweise ganz kalt und nie sonderlich zu beeindrucken war.

Daix gab anerkennend von sich zu hören, lächelte mich auch an. „Das hast du super gemacht. Du hast nicht nur denen gezeigt, wo deren Platz ist. Du hast auch noch deren Anführer getötet. Möge uns deine Stärke, deine Geschicklichkeit und dein Mut ein Vorbild sein!“

Von Xeo kam dann noch ein begeisterter Pfiff durch die Zähne. Dann hob er mich zusammen mit Soa hoch, so dass mich die ganzen Dorfangehörigen sehen konnten.

Die Krieger klatschten laut jubelnd und die Mädchen schwärmten mich an.

Ich genoss das Alles in vollen Zügen. Ich war ein Held! Ich war der Stärkste und der Beste von allen! Ich war unbesiegbar!

Wirklich jeder jubelte mir begeistert zu und ließen sogar einen Blütenregen auf mich herabgehen.

Es war herrlich. Einfach nur herrlich.

„Danke. Danke, Leute!“, lachte ich und wurde von meinen Brüdern zu einem Thron auf den Dorfplatz getragen. Was hatten sie wohl mit mir vor?

Die würden mich doch nicht zum neuen Dorfoberhaupt ernennen, oder? Ich war doch erst sechzehn Jahre alt! Doch wenn sie es unbedingt wollten, da musste ich sie auch nicht davon abhalten.

Das würde sicher ganz cool werden.

Ich nahm nun am Thron angekommen platz und bekam von meinem Vater eine Krone aus riesigen Reißzähnen verziert mit Vogelfedern und kleinen Fellstücken auf den Kopf gesetzt.

„Die Dorfältesten haben beschlossen, dass du nun unser neuer Anführer sein wirst. Ich bin ja so stolz auf dich, mein Sohn!“, sprach mein Vater stolz lächelnd.

„Danke, Daddy!“, lachte ich und strahlte über das ganze Gesicht. Dieser Traum sollte niemals enden. Diese leuchtenden Farben die mich umgaben und glücklich erfüllten. Es war so cool!

Doch plötzlich verschwammen die ganzen bunten Farben in ein blutiges Rot und meine Umgebung verdüsterte sich. Meine Geschwister, meine Mummy und alle anderen aus meinem Dorf starrten mich verachtend und voller Hass an. Knurrten tödlich, worauf sich plötzlich eine Schlinge sich um meinen Hals legte.

Sofort wurde aus meinem tollen Traum, schneller als mir lieb war, einem Albtraum.

Mein Vater zog die Schlinge fest zu und höhnte hasserfüllt. „Aber wir wollen keinen Anführer, wie dich! Du grausames Monster! So naiv und dumm, wie du bist wären wir anderen verloren! Wir

wollen dich nur loswerden!“

Panisch versuchte ich mich zu wehren, die Schlinge von mir zu reißen und so wieder atmen zu können. Das gehässige Lachen dröhnte nur so in meinem Kopf, verachteten mich und ließen mir die blutigen Tränen in die Augen steigen.

Ich war doch gar kein Monster! Warum hatte sie mich nicht mehr lieb? Ich wollte nicht so sterben!

Jedoch verschwamm mein Traum plötzlich, weil mich irgendetwas Kaltes an stupste und mich somit aus meinen Traum riss.

Erschrocken und wütend riss ich meine blutroten Augen auf, meine Pupillen verengten sich zu Schlitzen und mir entwich ein tödliches Knurren.

Ich wollte jetzt irgendjemanden töten und da beschloss ich einfach, dass es der Bastard sein würde, der mich aus meinen Schlaf gerissen und mich somit gestört hatte.

Reißzähne fletschend packte ich den Störenfried am Arm, ehe dieser wusste wie ihm geschah und donnerte ihn brutal gegen die nächstbeste Wand.

Als ich ihn unter Schmerz aufstöhnen und die Wand durch die Wucht meines Wurfes, nachgeben hörte knurrte ich zufrieden. Dieser Hundesohn sollte verdammt nochmal Schmerzen haben!

Danach sprang ich auf und attackierte den am Boden liegenden.

Immer wieder schlug ich mit den Fäusten auf ihn ein und biss ihm in die Schulter bis Blut floss.

Erst als sich der rote Schleier vor meinen Augen legte, verpuffte meine Wut und ich musterte mein Opfer. Es war mein Bruder Daix.

Schade. Den durfte ich nicht töten, sonst würde Mutter einen ihrer Anfälle bekommen.

Sofort ließ ich von ihm ab und er stieß mich zornig von sich. „Immer muss ich mir diese Tortur mit dir antun! Immer hast du gehört!? Kannst du denn nicht wie eine normale Schildkröte aufstehen?!“, brüllte er auch gleich los, machte eine kurze Atempause und dann machte er weiter.

„Anscheinend nicht! Sonst hätten wir das nicht jeden Morgen! Kannst du denn nicht wie Siza sein und früh und gesittet aufstehen?! Ist das zu viel verlangt?!“

Bevor er noch richtig in Fahrt kam, unterbrach ich ihn unbeeindruckt. „Dir auch einen guten Morgen. Ich hab Hunger! Hat Mutter schon etwas zum Frühstück gemacht?“

Bei meiner Frage lief das Gesicht meines Bruder knall Rot an und er blaffte.

„Immer musst du ans Fressen denken! Frühstück gab es schon vor Stunden, du Fresssack! Wenn schon gibt es Mittag! Das würdest du auch verpassen hätte ich dich-“

Mit einer Handbewegung brachte ich ihn zum schweigen. „Ich wollte nur wissen ob es etwas zu Essen gibt und nicht deine Geschichte von heute Morgen. Danke für die Auskunft.“

Darauf hatte er wohl nichts mehr entgegen zu setzen. Er starrte mich mit offenem Mund schockiert an und ich grinste böse.

Gut gelaunt lief ich dann aus meinem Zimmer.Ich hatte jetzt große Lust mit Xeo oder Soa zu kämpfen. Jetzt brauchte ich etwas Action.

Als ich aus meinem Zimmer war hörte ich wie mir Daix grummelt folgte.

Nun hieß es eins zu null für mich. Hehe.
 

Währenddessen auf dem Trainingsplatz…
 

Ich lieferte zusammen mit meinem Vater schon den vierten Showkampf für die neuen Rekruten und hatte jetzt schon keine Lust mehr. Das war einfach nicht mein Ding! Ich hasste so was!

Immer wieder wurde ich von meinem Vater platt gemacht und die Schüler lachten mich aus.

Das war Demütigend und machte mich wütend!

Wo steckte bloß Soa?! Er sollte doch mit helfen die Kinder zu trainieren und nicht ich!

Mit Schlägen und Tritten griff ich an, immer darauf bedacht meine Deckung auch nicht zu vernachlässigen. Ich hatte nämlich nicht vor wieder den Boden zu küssen.

Doch meinen Vater zu treffen war sehr schwer, da er auf Schnelligkeit baute während ich mich auf meine Kraft verließ! Gerade als ich dachte ihn getroffen zu haben, löste er sich plötzlich in Nebel auf und ich bekam dann einen mächtigen Tritt in den Hintern.

Mal wieder landete ich im Dreck und hörte die verdammten Bälger lachen. Dabei erklärte mein Vater ihnen. „Und das passiert mit euch, wenn ihr nur auf eure Kraft baut und euren Gegner unterschätzt. Wir ihr gerade bei Xeo und meinem Kampf gesehen habt, hatte er nur auf seine Schlagkraft wehrt gegeben und vernachlässigt darauf zu achten, dass ich noch einige Asse im Ärmel hatte. Das heißt: Unterschätzt niemals eure Gegner und analysiert ihre Taktik. Nur so könnt ihr sicherstellen, was dieser alles drauf hat. Geht niemals auf hirnlose Gewalt über sondern kämpft mit bedacht. So werdet ihr, zu talentierten Krieger heranreifen. Und jetzt beginnt mit euren Übungen.“

„Hai, Sensei!“, riefen sie gleichzeitig und machten sich an ihre Übungen zu machen.

Nur einer murmelte noch so dass ich es hören konnte. „Wäre Soa hier gewesen, wäre es viel spannender gewesen. Xeo kann ja fast gar nichts, außer wie ein Gorilla zuschlagen.“

„Pass auf was du sagst, Kleiner!“, knurrte ich gefährlich und er stürmte panisch zu seinen Kameraden.

„Musst du dich immer gleich so aufregen, Xeo? Kein Wunder das die Jünglinge dich nicht ernst nehmen. Du bist zu berechnend. Schneide dir mal eine Scheibe von Soa ab und werde ruhiger. Und danke das du mit mir den Kleinen das Kämpfen gezeigt hast.“, sprach mein Dad und lief zu den Kindern rüber, um ihre Fortschritte im Auge zu behalten.

Mürrisch stand ich auf und klopfte mir die Erde vom Körper.

„Na, da hat unser taffer Xeo eine ordentliche Abreibung abbekommen. Also wäre ich an deiner Stelle gewesen hätte ich das viel besser gemacht. Aber anscheinend brauchtest du das übers Knie legen ja.“, neckte mich eine mir wohlbekannte Stimme.

Wütend wandte ich mich dieser zu und blickte Soa rasend in die Augen. Dieser erwiderte diesen Kalt. Doch ich wurde auf jemanden aufmerksam der hinter ihm stand und lächelte glücklich. „Da bist du ja, Siza!“ Ich umarmte sie.

„Was hast du heute schon alles angestellt, mein kleiner Engel?“ Kichernd befreite sie sich von mir und erzählte. „Ich habe Soa sein Frühstück gebracht, weil er mal wieder ohne losgezogen ist. Dann hat er mir seine neue Gabe gezeigt und hat mich dabei so ziemlich erschreckt. Er ist jetzt schon fast so gut wie Papa. Und auf dem Heimweg hat er mir noch andere coole Techniken gezeigt, die er mir alle beibringen will!“ Ich hörte ihr schon gar nicht mehr zu. Mein Hirn begriff diese Worte gar nicht. Es gab mir nur zu verstehen, dass meine geliebte Siza von Soa schwärmte und nicht von mir. In mir stieg die blanke Eifersucht hoch.

Ich hasste es wenn Soa besser war als ich und noch mehr hasste ich, dass unsere Schwester es auch so sah. Rasend vor Wut schlug ich meinem Bruder in Gesicht und bekam auch nach kurzer Zeit das Echo zurück. Siza schrie panisch auf. „Xeo was soll denn das? Hast du sie nicht mehr alle? Soa hatte dir doch gar nichts getan? Und warum hast du ihn zurück geschlagen Soa?“

Er wischte sich das Blut vom Mundwinkel und antwortete ihr. „Weil er es nicht anders gewollt hatte.“ Sein Tonfall war so monoton, dass ich rot sah und ihn wieder angriff. Doch Soa sah es kommen, löste sich genau so ihn Nebel auf wie Vater und verpasste mir einen Tritt in den Rücken.

Sofort rappelte ich mich wieder auf und attackierte in mit Feuerschlägen, die er mit Wasser entgegensetzte. Wir schenkten uns nichts und wir hatten vor den jeweils anderen zu verletzen.

Unsere Schwester versuchte uns verzweifelt auseinander zu bringen. Hatte aber keinen Erfolg und musste machtlos zusehen, wie Soa und ich uns zurichteten.

Als ich ihm einen weiteren Kinnharken geben wollte, wurde ich plötzlich von hinten gepackt und rüde zu Boden gedrückt. Soa ging es nicht besser, auch ihm passierte das. Er wurde von Daix zu Boden gerungen. Also konnte nur der Andere Lexes sein.

Ich brüllte. „Lass mich los du, Bastard! Denn Hund verarbeite ich zu Schildkrötensuppe! Lass mich endlich los, Lexes!“

„Nein, werde ich nicht Xeo! Erst wenn du dich wieder beruhigt hast!“, knurrte dieser und Daix schimpfte. „Ihr habt sie wohl nicht mehr alle! Wie könnt ihr nur euren eigenen Bruder angreifen und das auch noch vor Siza!“ Schuldbewusst sahen Soa und ich unsere Schwester an. Sie wirkte ziemlich fertig. Ihr standen blutige Tränen in den Augen.

Verdammt, wir hatten unsere kleine Schwester zum weinen gebracht! Unsere kleine mutige Kriegerin! Mir tat das Herz weh und Soa bestimmt auch. Das wollten wir nicht.

„Du kannst mich jetzt los lassen Daix. Ich werde Xeo nicht wieder angreifen.“, sprach Soa ruhig und dieser ließ ihn los. Er stand auf und richtete seine Waffen.

„Kann ich dich jetzt auch loslassen oder soll ich dir zur Besinnung ins Genick beißen?“, fragte mich unser jüngster männlicher Krieger und ich murrte. „Kannst mich loslassen!“

Das tat er dann auch und ich rappelte mich auf und schritt auf Siza zu. „Tut…, tut mir leid dass du das dir ansehen musstest. Du hast so von Soa geschwärmt und da habe ich wohl rot gesehen. Tut mir leid. Hasst du mich jetzt?“

Sie schüttelte den Kopf und Soa fügte noch zu meiner Entschuldigung hinzu. „Du bist halt sein kleiner Liebling und er wurde halt eifersüchtig. Du musst verstehen du bist ihm sehr wichtig und wäre ich er hätte ich wohl auch so gehandelt. Und tut mir leid, dass ich ihn zurück geboxt habe. Vergibst du auch mir?“

Wahnsinn! Ich hatte gar nicht erwartet dass er mich auch noch verteidigen würde. Irgendwie stimmte mich das glücklich.

„Ja. Ihr seid immerhin meine Brüder. Aber macht das nie mehr wieder, ok?“, erklärte Siza. Wir nickten und sie strahlte uns Vier an. „Wie wäre es, wenn wir zusammen mal wieder zu den Klippen gehen würden so wie früher?“

Verblüfft glotzen wir vier Brüder uns an. Lexes grinste und Daix sowie Soa nickten.

Da gab ich nur. „Dann ist dass beschlossene Sache.“

Kapitel 2: Unerwarteter Angriff

Kapitel 2

Unerwarteter Angriff
 

Zusammen mit meinen Brüdern hatte ich mich zu den Todesklippen aufgemacht.

Man nannte die Klippen deswegen so, weil dort schon sehr viele Shadows oder andere Lebewesen ob freiwillig oder nicht, ihren sicheren Tod gefunden hatten. Doch für meine Brüder und mich war das ein magischer Ort.

Schon als unser Vater uns als kleine Turtles dorthin mitgenommen hatte, fanden wir die Klippen wunderschön. Von dort aus konnte man nämlich einen weitläufigen Teil des Dschungels überblicken und ebenfalls sah man dank der sichtbaren Mohagami-Wasserfälle einige Regenbogen.

Dieser Ort war einfach nur utopisch!

Mit einer waghalsigen Geschwindigkeit sprinteten wir durch den Dschungel, schwangen uns auch manchmal mit Kunststücken von einem Baum zum Anderen. Wobei Lexes von Liane zu Liane sprang und lachend rief. „Ich bin der König des Dschungels! Booyakasha!“

Grinsend bändigte Daix jedoch die Lianen, die daraufhin Lexes fesselten und gegen einen breiten Chikonbaum krachen ließ. Chikonbäume hatten rosa Früchte, die an Mangos erinnerten. Nur war deren Fruchtfleisch nicht gelb sondern in einem blutigen Rot. Außerdem schmeckten sie nach rohem Fleisch und waren somit für vegetarische Shadows sehr kostbar, sowie auch beliebt.

Da unser hellgrauer Luftbändiger mit den leicht dunkelgrauen Sommersprossen gegen den Baum donnerte, blieben wir Anderen stehen und lachten herzhaft. Selbst Soa konnte sich ein Lachen nicht unterdrücken, denn Lexes´ Gesicht sah nun auch einfach zum schießen aus.

Er plusterte die Wangen auf und funkelte uns mit seinen blutroten Augen vernichtend an, was uns nur noch mehr lachen ließ.

„Das zahle ich euch heim! Besonders dir, Daix!“, knurrte er wutentbrannt und befreite sich mit scharfen Luftschnitten. Landete auf einem Ast und hechtete sofort auf unseren intelligenten Bruder zu. „Dich mache ich jetzt fertig!“

„Nein, wirst du nicht!“, fuhr Soa ihn auch sofort an und packte ihn an seinen kurzen Bandanaenden, um ihn hinter sich her zu zerren. „Wir wollten uns wegen Siza doch nicht mehr streiten!“, rief er Lexes noch ins Gedächtnis.

„Ach so, stimmt ja.“, grinste dieser dann unschuldig und kassierte von Xeo einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf. „Idiot!“

Nach dieser kurzen Auseinandersetzung flitzten wird dann weiter und erreichten unser Ziel nach einem langen Sprint. Setzten uns sofort an die Kante, um unsere Beine baumeln zu lassen und die Aussicht zu genießen.

„Der Ort ist noch genauso schön, wie ich ihn in Erinnerung hatte.“, hauchte ich ehrfürchtig und Soa stimmte mir zu. „Du hast Recht. Der Anblick ist atemberaubend! Ach, wir waren so lange nicht mehr hier. Dieser Anblick und euch als Gesellschaft hatte mir gefehlt.“

„Wirst du jetzt etwa Sentimental, Soa? Das kennen wir ja gar nicht von dir!“, neckte ihn Xeo und ließ sich auf den Rücken fallen, um in den Himmel zu schauen. Soa brummte nur dazu beleidigt und machte es ihm dann gleich.

Währendessen hatte sich Lexes hingelegt und ist auch gleich darauf eingeschlafen. Mann, der konnte auch wirklich überall pennen. Ich konnte kaum glauben, dass er der brutalste meiner Brüder und gleichzeitig echt verpeilt drauf war.

Daix sah in verständnislos los an, schüttelte dann den Kopf und fluchte. „Ich frage mich wirklich warum ich ihn aufgeweckt hatte, wenn er gleich bei der nächstbesten Gelegenheit wieder einpennt. Diesen Akt der Qual hatte ich mir wirklich sparen können!“

Kichernd stupste ich ihn in die Seite. „Wenn du es nicht immer machen würdest, würde er niemals mehr aus seinem Zimmer kommen. Also lächle darüber, dass du sein Retter in der Not bist und er dank dir seinen grausamen Hobbys nachgehen kann. Mach es einfach, auch wenn es dich sichtlich nervt und dir niemand dafür dankt. Denn Niemanden schätzen wir mehr als unseren intelligenten Bruder, der uns auch manchmal mit seiner sprühenden Arroganz nervt.“

Er lachte. „Da hast du gerade meine Worte von heute morgen genutzt und es dabei auf mich interpretiert, du kleine Göre. Das macht man nicht.“

Ich musste mich dann gegen seine Kitzelattacke wehren und das Lachen von Xeo und Soa über mich ergehen lassen. Es war wirklich ein schönes Erlebnis mit meinen Brüdern wieder zusammen an diesem wunderbaren Ort zu sein. Das hatte ich wirklich vermisst.

Nachdem Daix dann damit fertig war mich durch zu kitzeln, legten auch wir uns hin und schliefen nach einigen Monologen unter uns Vieren ein.
 

Ein laut surrendes Geräusch riss mich aus meinem Schlummer und ich schreckte auf. Was war das?

Es war bereits dunkel geworden, jedoch erleuchtete ein pink-lila leuchtendes Portal den Nachthimmel. Was zum heiligen Shadow?!

Ohne meinen Blick von diesem seltsamen Licht zu wenden, schüttelte ich abwesend meine kleine Schwester wach. „Aufwachen! Wach auf, Siza!“

Diese setzte sich sofort auf, rieb sich die Augen und grummelte. „Was ist denn los, Daix?“

Als ich ihr keine Antwort gab sondern einfach nur in Richtung Himmel zeigte, wurde sie stutzig. Dann bemerkte auch sie dieses merkwürdige Leuchten und vernahm, wie ich dieses laute Surren.

„Grundgütiger!“, stieß sie entsetzt aus. „Was ist das?“

Mit ihrer lauten Stimme weckte nun auch Xeo und Soa, die sofort in Alarmbereitschaft auf die Beine sprangen und ihre Waffen zogen. Worauf dann auch die Beiden starr gegen Himmel blickten.

„Was hat das zu bedeuten, Daix?“, wollte Soa auch gleich von mir wissen und Xeo weckte inzwischen unseren kleinen Langschläfer, wobei dieser ihm erst einmal ordentlich in die Hand biss.

„Sag mal spinnst du?!“, brüllte Gebissener und schlug brutal zu. Somit war auch endlich Lexes wach, der nun ebenfalls zum Portal blickte. „Was ist denn das? Sieht cool aus!“, grinste er dann auch noch und ich versuchte zu erklären. „Also ich glaube, dass es ein Portal aus einer anderen Dimension ist. Um genau zu sein, könnte es ein Portal aus der Dimension X sein. Mir hatte mal einer der Dorfältesten berichtet, dass vor ungefähr 100 Jahren eine außerirdische Lebensform namens Kraang mit solch einem Portal versucht hatte, mit seinesgleichen unsere Welt zu erobern. Jedoch konnten unsere Ältesten damals ihren Angriff vereiteln und sie vertreiben.“

„Und?“, fragte unser Ältester nach und ich gab nur darauf gereizt.

„Nichts und! Sorry, mehr weiß ich nicht. Mehr wollte mir der Alte nicht sagen.“

„Auch nicht schlimm!“, grinste Lexes mit Mordlust. „Dann machen wir sie halt so platt, wie damals die Ältesten es getan haben!“ Dabei sprang er auf die Beine und zückte seine Nunchakus, die er angriffslustig rotieren ließ.

Wie bei Lexes, loderte auch in Xeos laubgrünen Augen die altbekannte Mordlust auf und er war auf Lexes´Vorschlag gleich Feuer und Flamme. „Dann legen wir mal los!“

Meine zwei mordlustigen Brüder wollten auch sofort losstürmen, doch ich gab zu bedenken.

„Wir sollten nichts überstürzen. Immerhin können wir uns nicht sicher sein, was da jetzt rauskommen wird. Wir sollten erstmal die Sachlage genaustes analysieren und dann erst handeln.“

„Daix hat Recht! Wir wissen nicht, mit was wir es hier zu tun haben.“, stimmte mir Soa zu und Siza schrie auf. „Seht mal!“

Sofort war unser Blick wieder auf das unheimliche Portal gerichtet, aus dem unzählige Raumschiffe herausschossen.

„Das sind die Kraang!“, stieß ich panisch aus und geriet dann doch noch ins schwärmen, als ich deren Luftfahrzeuge genauer betrachtete. „Seht euch nur mal die Konstruktion ihrer Raumschiffe an! Ist es nicht erstaunlich, wie weit sie schon mit ihrer Technologie unserer voraus sind?“ Ich seufzte träumerisch. „Hach, bis ich jemals soweit bin, habe ich sicherlich bereits schon Ururenkel.“

Unser Anführer holte mich rüde in die Realität zurück. „Hör auf über deren Dinge zu schwärmen und rücke mal mit einer Idee raus! Du kennst dich doch mit so etwas aus!“

Er schüttelte mich heftig und ich fing mich wieder. „Hast ja Recht. Wir sollten am Besten so schnell wie möglich ins Dorf zurück gehen.“

Kurz nachdem ich das gesagt hatte, konnten wir auch beobachten wie die Raumschiffe der Kraang in die Richtung unseres Dorfes zischten. Das konnte doch nicht wahr sein!

Wie von der Tarantel gestochen, sprangen wir auf und rannten so schnell wir konnten Nachhause.

Ich hoffte nur, dass wir nicht zu spät kommen würden. Mit diesen Aliens war nämlich nicht zu spaßen.
 

Währendessen im Dorf des Chi-Kage Stammes...
 

„Weißt du wann Soa mit seinen Geschwistern wieder Nachhause kommt, Kaido?“, fragte mich meine Frau besorgt und fügte hinzu. „Ich weiß, dass sie alle talentierte junge Krieger sind. Doch als Mutter mache ich mir nun mal Sorgen.“ Sie klang sehr besorgt und ich versicherte ihr beruhigend.

„Mach dir keine Sorgen, Tsuki. Ich sah heute Mittag, wie sie sich zusammen zu den Todesklippen aufgemacht haben. Sie werden bestimmt, bald hier sein.“

Mein Versuch sie zu beruhigen scheiterte ins Kläglichste. Sie steigerte sich in ihre Sorgen hinein. „Ich hasse es wenn sie zu diesem schrecklichen Ort gehen. Du weißt haargenau, wie viele dort schon den Tod gefunden haben und deinetwegen kennen sie ihn auch noch. Außerdem habe ich ein ungutes Gefühl. Ich spüre eine allumfassende Gefahr auf uns zukommen.“

Ich wollte schon etwas darauf erwidern, doch eine plötzliche Explosion hielt mich davon ab.

Meine Frau und ich fielen durch diese Erschütterung zu Boden und all unsere Einrichtungen kippten um und zerbrachen. Was ging hier vor sich?

Nachdem ich realisiert hatte was so eben passiert war, eilte ich Tsuki zu Hilfe. „Geht es dir gut? Bist du verletzt?“

Sie schüttelte ihren Kopf. „Nein, mir geht es gut. Kaido, was war das?“ Sie klang vollkommen nervös und in ihren Augen stieg bereits die Panik an.

Ich lief aus unserem Baumhaus und konnte meinen Augen nicht trauen. Unser Dorf stand in Flammen!

Ein surrendes Geräusch ließ mich aufschauen. Am Himmel flogen unzählige Raumschiffe, die auf uns schossen. Das konnte doch nicht war sein! Wiederholte sich etwa das Ereignis von vor 100 Jahren wieder?!

Schnell schnappte ich mir mein Katana und sprang in die Tiefe, nachdem ich meiner Frau befohlen hatte. „Bring dich in Sicherheit!“

So schnell ich konnte eilte ich meinen Kameraden zur Hilfe, die damit beschäftigt waren mit Schattenmaterie die fliegenden Monster vom Himmel zu holen. Es herrschte überall Chaos.

Frauen und Kinder versuchten sie verzweifelt in Sicherheit zu bringen. Einige lagen schwer Verletzt am Boden. Andere rührten sich dafür gar nicht mehr.

Es war ein Bild des Grauens! Fast überall lagen die Gliedmaßen meiner Freunde und Nachbar am Boden. Überall war nackte Panik zu spüren und das verzweifelte Schreien meiner Stammesgenossen erfüllte die Nacht. Warum geschah dies alles nur?

Als ich bei meinem besten Freund Keisuke ankam, war dieser gerade dabei mit einem Wirbelsturm eines der Kraangschiffe zu zerfetzen.

„Wie ist die Lage?!“, wollte ich auch sofort wissen und er antwortete.

„Gar nicht gut! Midori und Hayate hat es schon bei der Explosion erwischt und ungefähr 15 andere Krieger wurden von den Laserschüssen getötet!“

Ich fluchte verhemmend und schoss einen gewaltigen Wasserstrahl auf unsere Gegner und beförderte sie somit ins Jenseits. Das würden diese Aliens büßen! Niemand griff unser Dorf ungeschoren an!

Nachdem ich dieses Kraangschiff zerstört hatte, kombinierte ich meine Attacken mit Keisukes und zerstörte gezielt weitere Schiffe.

„Wo sind deine Frau und deine Töchter?“, rief ich ihm dann zu, weil ich mir Sorgen um seine Familie machte.

„Diese Bastarde haben sie mir genommen!“, brüllte er voller Schmerz und Wut, wirbelte sich mit seinem Wind auf eines der fliegenden Ungetüme. Von dort aus attackierte er es dann mit seinen Sicheln.

Doch plötzlich wurde er von einem anderem Raumschiff getroffen und schrie vor Qualen auf.

Er fiel hinunter in die Tiefe, landete hart am Boden und was das schlimmste für mich war, war dass er sich nicht mehr rührte. „Keisuke!“, rief ich mit blutigen Tränen in den Augen und rannte zu ihm. Behutsam nahm ich ihn in die Arme und weinte. „Das kannst du mir nicht antun! Mach bitte die Augen auf! Du bist doch mein bester Freund! Keisuke mach endlich die Augen auf!“

Aber mein bester Freund von Kindertagen tat dies nicht, er lag nur blutend in meinen Armen und hatte bereits seine letzten Atemzüge, sein Leben ausgehaucht.

Vorsichtig und sanft bettete ich im den Blättern und versprach ihm. „Ich werde dich rächen mein Freund! Und deine Familie auch! Das verspreche ich!“ Eine ungeahnte Wut stieg in mir auf und ich brüllte voller Zorn. Das würden sie bereuen! Ich würde nicht eher ruhen, bis ich diese Aliens getötet hatte oder selbst starb. Sie hatten mir meinen besten Freund genommen, dass würde ich ihnen niemals verzeihen. Außerdem musste ich mein Dorf, meine Familie und meine Freunde beschützen.

Wutentbrannt stürmte ich nun auf eines der Todbringer zu und dachte nur. »Zum Glück sind meine Kinder nicht hier und sind in Sicherheit.«

Ich wusste dass ich ihn meinen Tod rannte, doch die Erkenntnis wenigstens meine Kinder so beschützen zu können, machte mich stark und furchtlos. Ich würde nicht zulassen, dass diese Aliens möglicherweise meine fünf Jungen töteten!
 

Als meine jüngeren Geschwister mit mir endlich in unserem Dorf ankamen, traf uns alle das blanke Entsetzen. Wir waren zu spät!

Die Dorfmauern lagen in Trümmern, die Baumhäuser und die Häuser am Boden waren abgebrannt oder brannten zum Teil immer noch. Wir könnten auch so gut wie überall, die verbrannten blutigen Leichen unserer Dorfmitglieder erkennen. Wobei es von einigen wahrscheinlich auch nur noch die Gliedmaßen waren. Das war ein blutiges grausames Bild. Was war nur hier passiert?

Diese Frage schwirrte uns allen nur so im Kopf herum. Wir mussten sofort nach Überlebenden suchen! Vielleicht waren einige entkommen und konnten sich in den Dschungel flüchten.

Siza begann plötzlich zu schluchzen und klammerte sich Blut weinend an Daix, der sie beruhigend in den Arm nahm und ihr tröstend über den Rückenpanzer strich. Sie war echt mit den Nerven am Ende.

Xeo stieß hingegen einen verheerenden Fluch aus und Lexes knurrte tödlich. „Das werden uns diese elenden Bastarde büßen! Wir werden sie alle dafür zur Hölle schicken!“

Während sich meine zwei hitzköpfigen Brüder weiter aufregten und Daix unsere Jüngste tröstete, wurde mein Blick plötzlich eisig kalt und ich wischte mir rüde die aufsteigenden blutigen Tränen aus den Augenwinkeln. Ich dürfte vor meinen Geschwistern jetzt keine Schwäche zeigen, sondern musste stark bleiben und vorausschauend in die Zukunft blicken. Hieß: Ich musste meine Brüder und meine Schwester anführen, sie von hier wegführen, wenn wir keine Überlebenden fanden. Ich müsste mit klaren Kopf ihnen an einem sicheren Ort ein neues Leben aufbauen.

Mit eiskalter monotoner Stimme verkündete ich. „Lasst uns nach Überlebenden suchen! Und wenn wir Keine finden, werden wir diesen Ort verlassen!“

Auf meine eisige Gefühlslage starrten mich meine jüngeren Geschwister erst einmal entsetzt an, doch ich achtete nicht darauf und begann damit das Wasser aus der Luft zuziehen, es zu bündeln und somit die Flammen zu löschen. Das Feuer durfte immerhin sich nicht wieder ausbreiten.

Stur auf meine Arbeit konzentrierend, vernahm ich zu spät einen Schuss und das entsetzte Schreien von Siza. „Daix! Nein!“

Sofort wandte ich mich um und erblickte Roboter, die Gehirne in ihren Brustbereich hatten.

Was um alles in der Welt, waren das für Gestalten? Waren das etwa die Kraang?

Vor Schmerz stöhnend ging Daix zu Boden, blieb sich krümmend auch liegen und hielt sich den angeschossenen Arm. Dieser wies Verbrennungen auf und er blutete auch stark.

Das bewies, dass die Waffen dieser Kreaturen mehr als gefährlich waren.

Einer der Roboter, der der Daix auch angeschossen hatte, trat vor und begann in einer eigenartigen Sprache, die keineswegs unsere utopische Sprache war, zu sprechen. „Kraang ist gekommen, um jene Wesen bekannt als Shadows zu holen, die als Shadows bekannt sind. Ergebt euch jene Shadows, die Kraang nun mitnehmen wird!“ Was war das denn für eine Sprache? Die Grammatik war ja furchtbar!

Unbeeindruckt mit gleichgültiger Miene fixierte ich die Kraang und zog meine Katana, meine Kurosawa aus den Schwertscheiden, die auf meinem Rückenpanzer an einem Umschnallgurt befestigt waren. Ich würde mich, wie meine Geschwister auch, niemals ergeben!

„Ach, halt doch die Fresse, du Freak!“, brüllte Lexes, wie als Bestätigung meiner Gedanken und feuerte eine Kugel aus Schattenmaterie auf den sprechenden Roboter.

Dieser explodierte auch darauf, worauf das Gehirn quiekend kreischend aus seinem Platz geschleudert wurde und panisch auf seinen Tentakeln davon krabbelte. Ekelhaft!

Nun beschossen die Kameraden des zerstörten Roboters Lexes, aber dieser wich den Schüssen viel zu schnell und geschickt aus. Zückte seine Nunchakus und traktierte unsere Feinde sofort damit.

Hämmerte ihnen die Köpfe vom mechanischen Körper und zerdepperte sie.

Er hatte auch schon einige von ihnen zerstört, jedoch bemerkte er in seiner Zerstörungswut nicht, wie weitere nachrückten und ihn einer hinterrücks erschießen wollte.

„Lexes! Pass auf, hinter dir!“, rief Xeo panisch und warf sich schützend auf Lexes, der sich gefasst umdrehen wollte. Bekam so nun selbst den Schuss ab und wurde stark am Schlüsselbein verletzt.

Nun waren bereits zwei meiner Brüder gefallen und genau diese Erkenntnis, ließ mich wütend auf knurren und auf die Kraang losgehen. Ich hatte lange genug tatenlos dabei zugesehen!

Lexes noch vor Schock ganz starr, lag unter Xeo begraben am Boden und rührte sich keinen Millimeter. Komisch, sonst war er nie so, sondern ganz heiß auf eine Schlacht. Dieses Mal muss es wirklich schlimm für ihn gewesen sein, dass sich einer von uns sich für ihn opferte.

Diese Missgeburten von Aliens wollten auch sofort auf die zwei wehrlosen am Bodenliegenden ballern, aber Siza ging dazwischen und attackierte sie mit ihren Tessen. Doch gegen die Überzahl unserer Feinde kam sie nicht an und ging dann auch durch einige Laserschüsse zu Boden.

Jetzt waren also nur noch Lexes und ich übrig. Das würde ein harter Kampf werden.

Außerdem hatte ich nicht vor, dass auch noch mein jüngster Bruder verletzt wurde. Es war für mich schon schlimm genug, dass es Daix, Xeo und Siza waren und ich nichts dagegen unternommen hatte.

Wütend wie ein verletztes Tier schlitzte und köpfte ich einen Roboter, nach dem Anderen. Zeigte keine Gnade, kannte sie nicht einmal mehr.

Diese Monster hatten ja auch keine Gnade mit meinem Dorf gehabt und hatten Junge und Älteste, Schwangere und kranke Shadows getötet. Ich hatte nur noch eines im Sinn und das war eiskalte brutale Rache. Rache für mein Dorf! Rache für meine Eltern! Rache für meine Kameraden und Freunde! Und vor allem Rache für meine drei verletzten Geschwister und für Lexes der immer noch unter Schock stand!

Blitzschnell und brutal zersäbelte ich meine Feinde in zwei Hälften, spieße sie auf und zertrümmerte sie mit meinen heftigen Tritten. Wich auch rasend schnell ihren Schüssen und Angriffen aus. Mich würden sie nicht zu Fall bringen!

Auf einmal ertönte ein Donnergrollen und der finstere Himmel wurde von mehreren gleißenden Blitzen erleuchtet. Ich wusste genau was es zu bedeuten hatte, noch ehe ich den kalten Regen auf mich herab prasseln spürte.

Selbst der Himmel weinte, um unsere Dorf. War zornig und schickte Blitz und Donner.

Aus den Augenwinkeln nahm ich während des Kampfes wahr, wie Lexes sich vorsichtig unter Xeo hervor schob und nun ebenfalls sich ins Getümmel stürzte. Zu zweit würde es wenigstens ein leichterer Kampf werden.
 

Als ich spürte, wie sich Xeo auf mich warf und so vor dem Schuss des Aliens schützte, war ich wie erstarrt. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass er das für mich getan hatte. Für mich, ein grausames Monster!

Aber Xeo sah mich ja nicht als Monster an, sondern wie sonst auch als seinen kleinen Bruder. Er wusste ja nicht, zu was ich allem noch im Stande war. Niemand außer Daix und mir wusste das.

Schockiert musste ich mitansehen, wie ihn der Schuss ins Schlüsselbein traf bevor er auf mir landete, mich unter sich begrub und vor qualvollen Schmerz aufstöhnte.

Als dann auch noch meine kleine Schwester sich für mich opferte, war es einfach zu viel. Viel zu viel! Ich ertrug es nicht, dabei sah ich solchem Gemetzel immer mit Genuss entgegen.

Jedoch ertrug ich es nicht, wenn dabei meine Geschwister die Gemetzelten waren.

Immer noch in meiner Schockstarre, beobachtete ich wie Soa erbarmungslos gegen die Kraang-Droiden kämpfte und wie es auch noch zu Gewittern begann.

Mit Bewunderung sah ich ihm nach einer kurzen Weile dabei zu, wie er auf seine Feinde einhieb.

Dabei versprach jeder seiner Hiebe, Rache. Rache für sein Dorf! Rache für seine Eltern! Und Rache für seine Geschwister!

Ich musste ihm unbedingt helfen! Deswegen schob ich mich vorsichtig unter Xeo hervor, rappelte mich auf und stürzte mich Reißzähne fletschend mit rasenden Nunchakus ins Getümmel.

Gemeinsam konnten wir es gegen diese Roboter ohne Probleme aufnehmen, sie hatten so gut wie keine Chance gegen uns und fielen um, wie die Fliegen.

Doch auf einmal durchfuhr mich ein gewaltiger Stromschlag und ich sank in mich zusammen. Dabei hatte meine regennasse Haut den elektrischen Schlag um noch einiges verstärkt.

„Lexes, was ist mit dir?“, hörte ich es leicht erschrocken von Soa, der dann aber nun ebenfalls von einem Stromschlag ausgeknockt wurde.

Diese feigen Schweine verwendeten Stromstäbe, um uns unfaire Stromschläge zu verpassen.

Schwer atmend stützte sich Soa etwas auf und wollte vernichtend knurrend wissen. „Was wollt ihr von uns? Warum habt ihr unser Dorf angegriffen? Ihr Bastarde habt einfach Unschuldige getötet!“

Das Letzte brüllte er voller Hass und wollte sich wieder auf einen der Kraang stürzen, die uns nun umzingelt hatten. Aber sein Vorhaben konnte mein ältester Bruder vergessen, weil er einen weiteren Stromschlag verpasst bekam und in sich zusammenkrachte.

Panisch musste ich feststellen, dass Soa gar nicht mehr atmete. Hatten sie ihn umgebracht?

Daix, Xeo und Siza waren deswegen eben so panisch, wie ich und starrten unseren Ältesten voller Sorge und Verzweiflung an. Doch dann wich dem Allen Erleichterung, als sich Soas Brustpanzer sich wieder hob und senkte. Er atmete zum Glück wieder.

„Jene bekannt als Shadow Turtles, sollen Kraang bei seinem Plan helfen, wobei Kraang die Hilfe der Shadow Turtles braucht! Jene Shadows werden in die Dimension mit dem Planeten Erde gebracht, um jene auf diesem Planeten bekannte Turtles aus New York zu vernichten!“, laberte einer von denen und keiner von uns verstand, was das eigentlich zu bedeuten hatte.
 

Wütend musste ich es über mich ergehen lassen, dass mich diese Aliens in ihr Raumschiff schleppten und in eine Zelle sperrten. Meinen Geschwistern erging es ähnlich.

Wegen unseren Verletzungen wären wir diesen Bastarden auch noch vollkommen hilflos ausgeliefert und sie konnten mit uns anstellen, was sie wollten.

Nichts desto trotz, würden wir nun nie mehr erfahren, ob einige aus unserem Dorf überlebt hatten, ob Mum und Dad überlebt hatten. Jetzt würden wir also in eine fremde Dimension entführt werden.

Das war doch alles ein schlechter Witz! Wir wollten nicht für diese Hirne die Untergebenen spielen und diese Turtles vernichten! Die sollten uns einfach wieder frei lassen.

Vor Schmerz knurrend hielt ich mir das verbrannte und blutige Schlüsselbein und ließ meinen Blick umherschweifen.

Die Zelle war aus irgendeinem Metall und der Eingang war aus einem unzerstörbaren Glas. Hieß, ich würde mich nicht befreien können. Verdammte scheiße!

Wie es wohl den Anderen ging? Und was erwartete uns jetzt? Irgendwie wollte ich es gar nicht erst wissen. Hoffentlich würden wir alle wenigstens heil aus der Sache raus kommen...

Kapitel 3: Gefangen plus Folter

Kapitel 3

Gefangen plus Folter
 

Jegliches Zeitgefühl hatte ich in der Gefangenschaft der Kraang verloren. Ich wusste nur das ich bereits mehrere Wochen mit meinen Brüdern in der Dimension X gefangen war.

Die Dimension dieser Hirne war einfach nur schrecklich und wären meine Brüder, sowie ich nicht so robust und Anpassungsfähig, wären wir an dieser giftigen Luft sofort erstickt und von dem ganzen Leid erlöst. Wir wollten einfach nur wieder Nachhause in unsere Welt...

Das wir auch voneinander getrennt in Gefängniszellen eingesperrt waren, machte die Sache für mich nur noch schlimmer. Ich wusste ja nicht, was diese Aliens mit meinen geliebten Brüdern anstellten und diese wussten so nicht, was sie mit mir taten.

Ungewissheit war schrecklicher, als zu wissen was einem blühte und sich darauf vorbereiten könnte. Mit dieser Unwissenheit war man diesen Monstern unvorbereitet ausgeliefert.

Niedergeschlagen hing ich nun in meiner düsteren violettrosa leuchtenden Zelle und lauschte. Versuchte zuhören, was diese Kraang planten. Vernahm aber nichts, nur Stille und seltsame elektronische surrende Geräusche, die mich etwas an dieses Portal erinnerten.

Was würde nun geschehen? Würden sie uns weiter quälen? Versuchen unseren Willen zu brechen?

Plötzlich öffneten sich die Türen, die mich von der Außenwelt dieses Ortes wegsperrten und vier dieser Kraang-Droiden standen vor mir, die ich sofort tödlich anfauchte. Aber sie ignorierten meine Reaktion, machten mich von der Wand los und zerrten mich hinter sich her.

Aus Leibeskräften versuchte ich mich zu wehren, doch wurde dafür sofort mit Stromschlägen bestraft und schrie vor Qualen auf. Zitterte am ganzen Leib und drohte das Bewusstsein zu verlieren. Jedoch ließen es meine Peiniger nicht zu sondern stießen mich einfach weiter durch die metallenen Gängen mit dem unheimlichen Licht. Wo brachten sie mich hin?

Nervös blickte ich mich hektisch um, versuchte meine Angst zu unterdrücken, schaffte es aber nicht und musste mitansehen, wie ich in ein Labor gebracht wurde, wo bereits meine vier Brüder an der Wand gefesselt hingen. Würden die jetzt an uns rum schnippeln?

Während ich nun neben Lexes an die Wand gehängt wurde, sah ich mich in dieser Folterkammer um und wurde immer nervöser.

Es gab in mitten des Raumes eine metallene Liege, mit Arm sowie Fußfesseln und seltsamen Apparaturen, die ich nicht kannte. An einer der Wände standen fünf riesige Röhren aus Glas und ein Bildschirm mit einem Tastenfeld, oder wie man das nannte. Ich kannte so etwas auf Utopia nämlich nicht und um genau zu sein, wollte ich es auch nicht kennen.

Da die Roboter uns Fünf nun ignorierten, blickte ich angestrengt zu Lexes der neben mir nun einmal hing und wollte besorgt wissen. „Geht es euch gut?“ Die Besorgnis in meiner Stimme war nicht zu überhören und voller Sorge musterte ich so gut, es meine Bewegungsfreiheit eben zuließ die Vier. Gereizt wurde ich auch gleich von Lexes an gefunkelt und an geknurrt. „Sehen wir so aus, als ob es uns gut ging? Mach die Augen auf Siza! Diese Bastarde wollen uns brechen! Willenlos machen!“ Kaum hatte er dies von sich gegeben, wurde er bei meinem traurigen Blick weich und seufzte. „Tut mir leid. Von der Folter hier, bin ich einfach gereizt und mies gelaunt.“

Von Daix war darauf zu hören. „Das können wir voll und ganz nachvollziehen. Wir müssen irgendwie einen Weg finden zu entkommen, bevor sie uns mit ihren Mixturen wohl möglich gefügig machen oder gar verändern.“ Unser Genie von Bruder hörte sich irgendwie ziemlich beunruhigt an.

Genau genommen, klang er mehr als besorgt und beunruhigt. Sicher hatte er bereits eine Ahnung, was hier in diesem Labor mit uns geschehen wurde.

„Wir müssen einfach auf alles gefasst sein und keine Furcht zeigen. Niemals würden wir die gewünschte Reaktion für diese Missgeburten zeigen!“, knurrte Soa mit eiskalter Entschlossenheit und Xeo stimmte ihm hitzig zu. „Pah! Als ob wir so weichlich sind, als die anderen Kreaturen in deren Zellen! Wir sind Shadows und somit unnachgiebig!“

Daix, Lexes und ich nickten zustimmend und gemeinsam warteten wir entschlossen nicht klein bei zugeben, was die Kraang mit uns vorhatten. Dennoch konnte ich bei Daix einen leichten Angstgeruch wittern und ich war ebenfalls mehr als nervös. Nur Soa, Xeo und Lexes knurrten tödlich als zwei unserer Peiniger zu mir geschritten kamen.

„Wenn ihr es nur wagen solltet Siza etwas anzutun, werdet ihr elendig verrecken! Das schwöre ich euch!“, schrie Lexes drohend und zerrte wütend an seinen Fesseln. „Lasst sie ja in Ruhe!“

„Ihr werdet es bereuen, ihr Bastarde!“, knurrte Xeo und fügte hinzu. „Wagt es ja nicht!“ Doch sowohl er als auch Lexes wurden übergangen und Soa und Daix knurrten gefährlich, als die Kraang-Droiden mich los machten und brutal zu eines der Röhren zerrten.

Ich wusste nicht was schlimmer war, die Röhre oder diese Liege in der Mitte des Raumes. Sicher waren beide Optionen grauenvoll.

„Hey! Was soll das werden? Ihr werdet sie nicht in diese Röhre stecken!“, vernahm ich Daix wütend und entsetzt. Soa hingegen tötete die Kraang mit seinen eiskalten Blicken und knurrte todbringend.

Wurden aber auch ignoriert und ich rüde in diese riesige Glasröhre gestoßen, die sich sofort von selbst schloss bevor ich mich hätte befreien können. Jetzt war ich gefangen und noch hilfloser als vorher. Was sollte ich denn jetzt machen?

Auf einmal spürte ich, wie etwas dickflüssiges schleimiges auf mich herabregnete und wie allmählich Wasser unter meinen Füßen hervor strömte, um die Röhre zu fühlen. Was wird das?!

Panisch hämmerte ich gegen das unzerstörbare Glas, sah die entsetzten Blicke drei meiner Brüder und wollte einfach nur hier raus. Ich konnte doch noch gar nicht so gut das Wasser bändigen, ich würde ertrinken und würde meine Brüder nie wiedersehen.

Aber plötzlich spürte ich, wie vier bewegliche Schläuche sich jeweils in meine Arme als auch in meine Beine rammten und ich dadurch schläfrig wurde.

„Was...?“, brachte ich gerade noch so heraus, bevor ich in die Bewusstlosigkeit driftete und vollkommen von dieser Flüssigkeit umgeben war.
 

Mit unbeweglicher Miene sah ich dabei zu, was die Kraang mit meiner kleinen Schwester anstellten und brachte nichts anderes als nur todbringendes Knurren heraus. Ich würde ganz sicher nicht zulassen, diesen Matschhirnkraken nur eine schwache Emotion zu zeigen. Das wollten sie doch nur, um meine Geschwister und mich brechen und verletzlich machen zu können.

Doch bei mir würden sie auf eiskaltes Granit beißen, ich würde keine Schwäche zeigen.

Mit einem vernichtenden Blick fixierte ich diese Bastarde, als sie auf mich zukamen und von den Fesseln losmachten. Ich war wohl als Nächstes dran. Sehr gut, dann könnten diese Aliens nun was erleben!

Kaum war ich frei, packte ich die zwei Roboter und riss denen brutal jeweils einen ihrer Arme vom Körper. Beförderte sie dann auch mit einem brutalen Tritt direkt an dieses rosa Hirnvieh in ihren Bäuchen gegen die Wand und stand auch sofort unter Laserbeschuss.

Rasend schnell und geschickt wich ich den Schüssen aus und ging auf die anderen beiden Aliens los. Sie erlebten dasselbe, wie ihre beiden Kameraden und langen als Schrott am Boden, wobei diese Gehirne aus ihnen heraussprangen und flüchten wollten. Aber nicht mit mir!

Ich bändigte das Blut dieser vier Kreaturen und brachte sie darauf zum explodieren. Das spritzende Blut beachtete ich dabei nicht und eilte sofort zu diesem seltsamen Computer, der anscheinend alles hier kontrollierte. „Was soll ich tun, Daix?“, fragte ich meinen intelligenten Bruder kalt. „Irgendwie müssen wir Siza ja aus diesem Ding rausbekommen.“

Von Daix war nur zu vernehmen. „Mach uns lieber erst einmal los.“

Gesagt und getan. Ich rannte zu meinen Brüdern und befreite sie von ihren Fesseln, wobei ich Daix mit mir zum Computer zerrte. „Unternimm jetzt etwas! Wir müssen Siza retten!“, fuhr ich ihn auch gleich an und er machte sich daran, herauszufinden, wie er dies bewerkstelligen sollte.

Währenddessen holten Lexes und Xeo unsere Ausrüstung, die sich auf einem metallenen Tisch befunden hatten, zogen sich ihre sofort an und gaben mir meine. Diese ich mir ebenso sofort überzog. Endlich waren wir wieder bewaffnet.

„Mach hinne, Daix!“, knurrte Lexes ungeduldig. „Das muss schneller gehen, viel schneller!“

„Ich mach doch schon, so schnell ich kann!“, gab Daix aufgebracht und ich beschloss einfach etwas zu versuchen. Daix brauchte einfach viel zu lange, was sicher daran lag, weil er so etwas noch nie bedient hatte. Naja, da würde ich ihm eben zur Hand gehen.

Ich lief vor die Röhre und bändigte das Wasser darin, brachte das Glas so zum platzen. Danach riss ich diese Schläuche von meiner Schwester und nahm sie in die Arme. „Erledigt, Daix! Nun nichts wie raus hier!“

Leicht beleidigt warf mir das Genie einen bösen Blick zu, legte sich seine Ausrüstung an und rannte zur metallenen Tür, die sich von selbst öffnete. Lexes und Xeo folgten ihm sofort, wobei Lexes erst Siza ihre Ausrüstung angelegt hatte, mit dieser ich ihnen folgte. Die Drei würden die Vorhut bilden.

Aber kaum waren wir aus diesem Labor draußen ging eine Alarmsirene los und Mauern aus Metall kamen aus der Decke. Dieser Ort war einfach nur seltsam.

„Los! Rennt schnell!“, rief ich meinen Brüdern zu und raste durch die Gänge. Daix, Lexes und Xeo folgten mir auf den Schritt und wir hörten wie hinter uns die Mauern zu Boden krachten. Doch wir blieben nicht stehen, rannten immer schneller weiter. Bogen dann rechts ab und standen Auge in Auge einigen Aliens gegenüber.

„Rückzug!“, schrie Daix und wir rannten sofort zurück, waren aber bereits umstellt. Das war also doch verflucht! Wie viele von denen gab es denn hier?

Noch ehe wir reagieren konnten, schockten sie uns mal wieder mit diesen Stromstößen und zerrten uns zurück ins Labor. Wir waren gerade freigekommen und waren nun wieder Gefangene. Das nächste Mal aber würden wir entkommen können. Dies schwor ich mir.

Im Folterlabor wurde Siza sofort wieder in so eine Röhre gesteckt, meine kleinen Brüder an die Wand gefesselt und ich landete auf dieser Liege, unfähig mich zu wehren. War wegen des Stroms noch immer paralysiert. Aber ich konnte immer noch tödlich knurren und dies tat ich auch.

Die Kraang schnallten mich an der Liege mit den metallenen Fesseln fest und einer dieser Druiden holte eine große Spritze, in der eine dunkelgrüne glühende Flüssigkeit war, die sie mir sicher auch spritzen wollten. Das könnten sie aber vergessen!

Mit aller Macht versuchte ich wieder deren Blut zu bändigen, musste aber feststellen das ich immer noch zu gelähmt war, um mich zu konzentrieren und somit ihnen wehrlos ausgeliefert war.

Verdammt! Was sollte ich jetzt machen? Ich wollte nicht das sie eine fremde Substanz in meinen Körper jagten.

Der Kraang mit der Spritze kam mir immer näher, wobei ich immer lauter bedrohlich knurrte und an den Fesseln zerrte, aber sie hatten mich in einem eisernen Griff. Das machte mich immer wütender und ich versuchte nach meinen Peinigern mit den Reißzähnen zu schnappen, aber auch diese Versuche blieben erfolglos und ich musste es über mich ergehen lassen.

Brutal rammte der Kraang-Droide nun, die lange spitze Nadel des Folterwerkzeuges in meine Vene und ich knurrte vor Schmerz laut auf. Dieses Zeug brannte wie Hölle!

Als die Flüssigkeit in meiner Blutbahn zirkulierte, verspürte ich plötzlich so schreckliche Qualen das ich mich ruckartig aufbäumte und meine Schmerzensschreie nicht unterdrücken konnte. Was war das für ein verfluchtes Zeug?

„Soa, nein! Was ist mit dir?“, hörte ich Daix verzweifelt schreien und Lexes hörte sich schon fast weinerlich an. „Die brechen ihn! Die brechen ihn!“

Oh, nein! Meine Reaktion machte meinen Brüdern Angst! Dabei wollte ich doch für sie stark sein, um ihnen so Mut zu machen.

Vor Qualen verkrampften sich meine Glieder und ich bäumte mich immer weiter auf, spürte wie die eisernen Fesseln nachgaben und riss mich blitzschnell los. Warf mich auch sofort vor Schmerz und Zorn brüllend auf die Bastarde von Peinigern. Jedoch schossen zwei mich auch sofort gnadenlos nieder und ich driftete in eine Ohnmacht, die panischen verzweifelten Schreie meiner Brüder in Ohren.
 

Mit blanken Entsetzen starrten Daix, Xeo und ich auf den nun bewusstlosen Soa, der neben Siza in so eine Röhre gesteckt wurde. Schrien auch unsere panische Verzweiflung aus, weil wir es nicht ertrugen, was die Kraang mit unseren Geschwistern anstellten.

Das hatte nicht wirklich was mit Angst zu tun, auch wenn wir diese sehr wohl verspürten. Es hatte mehr etwas mit Sorge zu tun und diese Sorgen verwandelten sich in Angst, um jeden Einzelnen von uns um. Wir fürchteten die Kraang nicht, niemals!

Als unser ältester Bruder nun neben Siza in so einer Röhre vor sich hinschwamm, war nun Daix wohl an der Reihe. Bei ihm machten sich auch sofort mehrere ans Werk, wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen, weil sie ja gesehen hatte zu was schon Soa fähig war.

„Lasst mich los! Lasst mich sofort los! Ihr Schweine sollt mich loslassen!“, brüllte Daix verzweifelt und wütend die Kraang an, die ihn erst losmachten und nun zur Folterliege zerrten.

Aus Leibeskräften wehrte sich mein intelligenter Bruder gegen diese widerlichen Grapschattacken und versuchte sich irgendwie zu befreien, hatte aber keine Chance gegen diese Übermacht von Kraang-Droiden. Wurde nun seinen Häschern an der Liege festgeschnallt und erlebte Grauenvolleres als Soa. Etwas viel, viel Grauenvolleres.

Mit Schock geweiteten Augen, mussten Xeo und ich dabei zusehen wie diese Aliens unserem Bruder den Brustpanzer knackten und diesen von seiner Brust entfernen. Dies machte so ein fürchterliches Geräusch, dass es mir schlecht wurde und ich mich sogar sauer erbrechen musste.

Ich hatte zwar selbst oft meinen Opfern den Panzer geknackt, aber dies bei einem meiner Brüder mit ansehen zu müssen, war viel zu viel für mich. Das hielt ich nicht aus.

Dann schnitten sie Daix auch noch ohne Betäubung die Brust und den Bauch in einem Y-Schnitt auf und legten so seinen Brustkorb und die Bauchhöhle frei.

Er schrie und schrie vor unermesslicher Qual, doch diese Monster ignorierten seine Schreie und machten mit ihrer blutigen Prozedur weiter.

Es war der blanke Horror für mich, mitansehen zu müssen wie Daix gefoltert wurde und das auch noch mit der Präzession, wie ich in meinem Heimatdorf meine Gefangenen gequält hatte. Dies rief mir ins Gedächtnis, dass ich nicht besser als diese monströsen Aliens war und diese Erkenntnis ließ mir die verzweifelten blutigen Tränen in die Augen steigen, sowie dann über die Wangen wandern.

Xeo neben mir konnte es ebenfalls nicht mehr aushalten und verlangte verzweifelt mit blutigen Tränen in den Augen schreiend. „Hört auf! Hört bitte auf! Könnt ihr nicht sehen wie er leidet?! Verdammt ihr sollt aufhören!“ Seine Stimme ging dann in ein verzweifeltes animalisches Brüllen über und er zerrte umso mehr an seinen Fesseln, wollte seinem Bruder so zur Hilfe eilen.

Der metallene Geruch von Blut lag in der Luft und ich musste hart schlucken, um nicht in meine animalische Blutgier zu fallen. Ich wollte nicht nach dem Blut meines eigenen Bruders lechzen!

Wie auch die Schreie von Daix, wurden auch Xeos übergangen und sie quälten unser Genie weiter, der schon ganz heiser vom vielen schreien war und sogar aus Erschöpfung gar nicht mehr schrie.

Ich begann zu schluchzen. „Daix...nein, Daix...“ Die blutigen Tränen flossen nur so meine Wangen hinab und ich kniff verzweifelt die Augen zu.
 

Mehr als erschöpft und sehr stark blutend, lag ich auf dieser schrecklichen Liege und ließ ohne zu schreien alles über mich ergehen. Ich wollte einfach nur, das es aufhörte...

Als diese Kreaturen alles freigelegt hatten, was sie wollten, kam jetzt wirklich der schrecklichste Teil dieser abartigen Folter. Die waren doch wirklich kranke Wesen...

Mit halboffenen Augenlidern beobachtete ich, wie einer der Kraang mit einer Spritze mit derselben Flüssigkeit wie bei Soa zu mir kam und injizierte mir dieses brutal direkt in meinen Herzmuskel.

Kaum floss diese Substanz durch meine Blutbahnen, erwachte ich sofort aus meiner Schmerzstarre in die ich gefallen war und begann, wie am Spieß zu schreien.

Das brannte und wie das brannte, wie Säure! Das hielt ich nicht aus! Es sollte aufhören!

„Waahhh! Aaahhh....“, schrie ich voller Qual, wurde wieder von den Kraang überhört und spürte wie sie mich zunähten, sogar wie ich mich seltsamerweise selbst heilte.

Hatte es etwas mit dieser Flüssigkeit zu tun? Denn das sich diese Schnittwunde fast schon von selbst schloss, war nicht normal. Für einen Shadow meines Kalibers sogar unmöglich. Ich war doch kein Wasserbändiger mit Heilkräften.

Das Wunder ging sogar einen ganzen Tick weiter, als sich mein Brustpanzer neu bildete und ich vollkommen geheilt auf der Liege lag. Jedoch hatte ich nicht sehr viel von meiner neu gewonnen Gesundheit. Denn als mich die Kraang-Droiden von der Liege losmachten, verspürte ich bereits die drückende Kraft, die meine Augenlider runter und mich somit in die Bewusstlosigkeit zog.
 

Dicke blutige Tränen rannen nur so meine Wangen hinab, als ich mir mitansehen musste, wie grausam diese Aliens mit Daix umgesprungen waren und ihn jetzt neben Soa in so eine Röhre aus Glas steckten.

Ich war froh, dass diese Schweine es nicht mit Siza anstellten und ich hoffte, dass Lexes dies auch nicht erleben musste. Aber meine Hoffnungen wurden mit Füßen getreten, als diese Monster meinen kleinen Bruder los machten und ebenfalls, wie vorher Soa und Daix zur Liege zerrten.

Doch da hatten sie in Lexes das Tier geweckt, denn der kleine Shadow riss sich los und ging wie eine wilde Bestie auf unsere Häscher los. Nahm sie richtig auseinander und wich den Stromstäben und Laserschüssen blitzschnell aus.

„Nicht mit mir, ihr Bastarde! Ihr bekommt jetzt alles zurück!“, brüllte mein kleiner Bruder, schleuderte mit einem Sturmwind, das er heraufbeschwor die Roboter gegen die Wand und zertrümmerte sie so brutal. Dabei entkamen auch nicht diese Hirne in deren Bäuchen, weil diese blutig zerquetscht wurden, noch ehe sie sich hätten retten können.

„Super, Lexes!“, jubelte ich ihm zu. „Jetzt zerstöre noch dieses seltsame Bedienungsteil und hol die Anderen aus diesen Röhren.“

Der Kleine nickte nur darauf, flitzte zu diesem riesigen Ding mit den Tasten und zerdepperte dieses mit heftigen Nunchakuschlägen bis Funken sprühten. Lexes ignorierte dies jedoch, machte mit seiner Zerstörungswut einfach weiter und eilte zu unseren Geschwistern, um diese zu befreien.

Doch davor machte er erst einmal mich los, damit ich ihm bei der Sache helfen konnte.

Gemeinsam holten wir also unsere zwei Brüder und unsere Schwester aus dem gläsernen Gefängnis und blickten diese dann auch etwas ratlos an.

„Äh, und wie wollen wir jetzt abhauen? Ich kann nur einen tragen, weil ich auch noch kämpfen können muss.“, meinte Lexes etwas verzweifelt und ich erwiderte darauf.

„Ich kann Daix und Soa tragen, dafür musst du dann aber auch wirklich alle Kämpfe alleine übernehmen. Schaffst du das?“ Ein entschlossenes Nicken als Antwort reichte mir.

Ich klemmte mir Soa und Daix unter jeweils einen Arm, während Lexes sich mit Hilfe seines Kusarigama Siza auf den Rückenpanzer festband und stolz grinste. „So habe ich beide Hände frei.“

Darauf musste ich schmunzeln. „Ja, aber auch nur noch eine Waffe. Los jetzt, wir müssen hier raus!“

Rasch verließen wir dieses Horrorlabor und rasten so schnell wir konnten durch die Gänge, bevor die Kraang wegen des neuen Alarms bei dem Labor ankommen konnten. Wir mussten uns echt jetzt beeilen und irgendeinen Ausweg finden.

Seltsamerweise ohne Gegenwehr spazierten Lexes und ich durch die Kraang-Festung, weil der Alarm plötzlich ausging. Was ging denn jetzt ab?

„Was ist denn jetzt los?“, flüsterte der junge Luftbändiger leise. „Der Alarm ist aus. Jagen sie uns jetzt nicht mehr?“

Das konnte ich ihm nicht beantworten, war mir eigentlich auch egal. Solange sie uns nicht nach hetzten, könnten wir in aller Ruhe einen Ausgang finden. Den wir auch schnell fanden.

„Ein Ausgang! Los, Lexes!“, rief ich ihm zu und rannte mit meiner Last darauf zu, vernahm die schnellen folgenden Schritte meines Bruders direkt hinter mir.

Aber kaum hatten wir die Festung der Aliens verlassen, rissen wir entsetzt die Augen auf, als wir die rote gruselige, seltsame Welt betrachtete. Wo zum Shadow waren wir nur gelandet?

Riesige weiße Würmer, die einfach nur widerlich aussahen brüllten hier rum und rote elektrische Bälle flogen in Reihen durch die Luft. Diese Welt war einfach nur verrückt!

Das Erste was ich tat, war zu wittern und erkannte den vertrauten Geruch von Schildkröten. Es mussten Schildkrötenmutanten hier vorbei gekommen sein. Wahnsinn!

Erstaunt riss Lexes die Augen auf, als auch er den Geruch wahrgenommen hatte. „Hier gibt es Schildkrötenmutanten! Fressen!“, lachte er und ich knurrte ihn an.

„Sei nicht bescheuert! Wir fressen sie nicht, sondern benutzen sie um hier weg zu kommen!“, dann grinste ich auch noch grausam. „Danach fressen wir sie.“

Damit zufrieden, grinste mein Bro gehässig und wollte dann wissen. „Und jetzt? Wieder rein in diese Hölle, oder was nun?“ Fragend legte er den Kopf schief und schien selbst zu überlegen, was das Klügste war. Dumm nur, dass Daix und Soa immer noch bewusstlos waren. Ihnen wäre sicher etwas eingefallen.

Da sie aber nicht ansprechbar waren, war ich hier nun der Anführer und entschied ganz einfach. „Wir suchen uns hier draußen einen Weg in die Freiheit. Wenn wir wieder da reingehen, fangen diese Bastarde uns sicher wieder ein. Das dürfen wir nicht riskieren!“

Meine Worte schienen für Lexes einleuchtend, dennoch zweifelte er. „Ja, schon. Aber wir kennen uns hier nicht aus. Wie sollen wir einen Weg raus aus dieser Dimension finden?“

Gute Frage. Leider, wusste ich darauf nichts zu sagen. Wir mussten dann eben einfach vorsichtig und eben auf alles gefasst sein. Dimension X hatte sicher viele tödliche Gefahren.

Um meinem Baby-Bro Mut zu machen, grinste ich breit. „Das packen wir schon! Du bist ein Überlebenskünstler und wirst uns hier schon raus schaukeln!“

Mit funkelnden Augen strahlte mich der Kleine dann an, nickte und raste mit Siza auf dem Rücken den Abgrund entgegen. Ich ihm direkt hinterher. Wir würden hier rauskommen.

Plötzlich aber rammte sich eine Spritze in meinen und auch in Lexes Nacken, worauf wir unter Qualen aufschrien. Scheiße, die hatten uns doch erwischt! Aber sie durften uns nicht bekommen, niemals! Niemals!

Trotz der schrecklichen Schmerzen, ließen wir unsere Last nicht los und rannten weiter in Richtung Ungewissheit. Alles war besser, als wieder weggesperrt und missbraucht zu werden.

Kaum hatten wir den Rand zum Abgrund erreicht, verloren wir den Halt unserer Beine und stürzten vor Pein schreiend in die Tiefe von Dimension X.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo. ^^

Ich hoffe das ihr mit dem Prolog einen guten Einblick meiner Shadow Turtles bekommen habt.
Diese Fanfiktion existiert bereits auf Fanfiktion.de und ich erhoffe mir, dass es auch hier einige gibt die gefallen an meiner Geschichte haben.
Über Kritik und Lob jeglicher Art würde ich mich freuen. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und hier haben wir nach dem Prolog auch schon das erste Kapitel. ^^
Ich hoffe, dass es auch gefallen hat. :D Komplett anzeigen

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