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Shadow Turtles: Beginn der Schatten

von

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Kapitel 1: Friedlich gewohntes Leben

Kapitel 1

Friedliches gewohntes Leben
 

Ein wunderschöner Tag herrschte auf dem tropischen Planeten Utopia, im Gebiet des Chi-Kage Stammes.

Die paradiesischen Vogel zwitscherten ihre melodischen Lieder, was bedeutete dass die Sonne schien. Nicht eine einzige Wolke war am Himmel zusehen.

Zumindest sah ich vom Baumhaus meiner Familie aus, keine von diesen flauschigen Himmelsflocken. Das stimmte mich fröhlich, auch wenn ich regnerische Tage ebenfalls sehr mochte.

Gut gelaunt, wollte ich nun mein Zuhause verlassen, doch meine Mutter machte mir einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.

„Siza? Wo willst du hin?“, erklang ihre angenehme Stimme und ich blickte lächelnd zu ihr.

Meine Mutter war eine schlanke hellgraue Mutantenschildkröte mit schönen grünen Augen.

Ich bewunderte meine Mutter für ihre Schönheit und wollte gerne genauso schön sein.

Wahrheitsgemäß antwortete ich ihr lächelnd. „Zu Xeo. Ich möchte mit ihm zusammen ein paar Trainingseinheiten abklappern.“

Schmunzelnd winkte Mutter ab. „Ach, dass ist nicht nötig. Er ist zusammen mit eurem Vater zum Trainingsplatz, um die Jünglinge zu trainieren. Da wärst du nur Fehl am Platz.“

Irritiert runzelte ich die Stirn und fragte verblüfft. „Wollte Vater nicht Soa mitnehmen, so wie sonst auch? Seit wann geht Xeo gerne mit, um die Jünglinge zu trainieren?“

„Ja, schon.“, gab sie zerknirscht und fügte hinzu. „Aber er ist mal wieder vor dem Morgengrauen losgezogen und niemand weiß, wo er ist. Er hat sogar wieder nicht gefrühstückt!“

Ich musste los lachen, worauf mir meine Mutter einen strengen Blick zuwarf und ich sofort verstummte.

Es war eben typisch Soa eben. Er verschwand immer vor dem Morgengrauen und kam erst gegen Abend zurück. So war er eben, wollte immer seine Ruhe vor allem und jedem haben.

Plötzlich drückte mir meine Mama einen Beutel in die Hände und bat.

„Wärst du bitte so lieb und würdest ihm das hier bringen? Du weißt doch immer am Besten, wo Soa sich immer rum treibt.“

Widerstrebend murrte ich nur darauf. „Immer muss ich hier den Dienstboten mimen. Das ist nicht fair!“

Motzend machte ich mich dann eben auf den Weg, um meinen ältesten Bruder zu suchen.

Ich hatte sogar schon eine Idee, wo er sein könnte.

Bestimmt war er mal wieder an den Mohagami-Wasserfällen. Denn seit der zum Trupp der Wasserbändiger gehörte, war er eben meist an Orten zu finden die viel Wasser hatten.

Flott schwang ich mich vom Familienbaum auf der Westseite unseres Baumhauses und konnte beim Sprung aus dem Fenster des Zimmers meines viert ältesten Bruders, das wohlbekannte Schnarchen von Lexes, besagter viert ältester Bruder, zu hören war.

Pennte dieser etwa immer noch? Bei diesem Gedanken musste ich kichern.

Es war so typisch für ihn, dass er wirklich den halben Tag verpennte. Seine Hobbys fanden eben meist in der Nacht statt. Nächtliches Jagen und Töten, fand er immer ganz toll.

Mir kam eine zweite Frage auf. Wo steckte eigentlich mein zweitältester Bruder Daix? Seit dem ich mit ihm zusammen gefrühstückt hatte, hatte ich ihn dann nicht mehr gesehen.

Ob er wieder einmal an einer seiner Erfindungen arbeitete, mit der er unsere für ihn primitive Zivilisation moderner machen wollte?

Ach, ich sollte damit wirklich mal aufhören, mir immer wieder darüber den Kopf zu zerbrechen. Soa ging nun vor und meine anderen drei Brüder könnten nun einmal etwas mehr zurückstecken.

Immerhin wollte ich nicht verrückt daran werden, dass ich mir gleich um alle Vier so oft Sorgen machte. Ich war ja nicht deren Mutter.

Ob sich unsere Mutter immer so fühlte? Brachten das Jungen eben mit sich? Sorgen?

Schnell schüttelte ich den Kopf. Weshalb machte ich mir darüber Gedanken? Zum Mutter werden war ich doch noch zu jung.

Geschickt landete ich am Boden und blickte mich um.

Das Dorf in dem ich lebte, befand sich in einem Dschungel und ein riesiger Wall aus Gestein bildete die Dorfmauer, damit keine anderen Kreaturen in das Herz meines Stammes eindringen konnten.

Alle hier lebten eher auf den Bäumen, die alle mit einem Brückensystem miteinander verbunden waren. Die Baumhäuser waren auch nicht irgendwelche Hütten sondern waren richtig groß und auch schön anzusehen, sowie auch gut getarnt im Blättergeflecht.

Dennoch lebten auch viele am Boden in ihren Häusern aus Holz, Gestein oder Lehm. Den es gab auch Gärten, Beete, Felder und Plantagen an denen unsere Nahrung gepflanzt und gezüchtet würden. Oder eben auch Blumen.

Natürlich gab es auch viele Läden, wo man verschiedene Produkte gegen Waffen, Fleisch, Obst, Gemüse, Felle oder eben andere Erzeugnisse tauschen konnte.

Selbstverständlich gab es auch die Trainingsplätze und die Kriegercamps, wo alleinstehende Krieger und Kriegerinnen ohne Familie lebten und trainierten.

Viele Pflanzen schmückten die Häuser und Stände und verlieh meinem Dorf was paradiesisches.

Als ich nun auch losrennen wollte, um Soa den Ausreißer zu suchen, wurde ich durch einen Ruf abgehalten und blieb stehen. Wer rief denn jetzt bitte sehr nach mir? Ich hatte zu tun!

Genervt blickte ich zu demjenigen, der unbedingt wohl meine Aufmerksamkeit wollte und wollte auch gleich los motzen, tat es aber doch nicht als ich Daix erkannte.

Mein Bruder Daix war der Größte meiner Brüder, hatte mittelgraue Haut. Also sie war hell ging aber leicht ins Dunkle über. Außerdem hatte er warme rotbraune Augen und eine Zahnlücke, wegen der er auch oft gehänselt und verprügelt wurde. Was eine Frechheit war!

Sein Gesicht schmückte ein schwarzes Bandana mit einem violetten Gebirgsmuster an seinen Augenseiten, was bedeutete das er zu den Erdbändigern unseres Stammes gehörte. Auf seinem Rücken trug er auch seine Waffe, eine Sense.

Gemächlichen Schrittes lief Daix von einem Stand mit Werkzeugen aus, auf mich zu und wollte auch gleich wissen. „Wo willst du hin, Siza? Soll ich mitkommen?“

Sofort machte ich meiner Empörung Luft, die sich in mir aufgestaut hatte, als er mir die erste Frage gestellt hatte. „Ich muss mal wieder, für einen von euch vier großen Kriegern das Dienstmädchen spielen! Das ist nicht fair! Und das nur, weil er mal wieder ohne Wort und Frühstück abgehauen ist! Da ist man eigentlich selber Schuld!“

Verständnisvoll klopfte mir nun mein zweitältester Bruder auf die Schulter und lächelte mitfühlend.

„Nimm die Sache nicht so Ernst. Freue dich doch eher, dass du für Soa die Retterin in der Not bist.

Denn ohne dich, wäre er schon mehrere Male verhungert. Also mach es mit einem Lächeln,auch wenn es dich sichtlich nervt. Denn deine Brüder schätzen niemanden mehr, als ihre kleine pflichtbewusste Schwester.“

Ohne es zu wollen, grinste ich ihn dann an und gab leicht arrogant. „Du hast Recht. Ohne mich, wärt ihr Vier aufgeschmissen.“, fügte dann noch hinzu. „Und, nein. Du brauchst mich nicht begleiten. Geh zurück ihn deine Werkstatt und erfinde etwas ganz Tolles. Soa suchen schaffe ich schon alleine.“

Danach umarmte ich ihn noch schnell, dass er überrascht die Luft einzog. Seine Reaktion brachte mich zum lächeln und schmunzelte. „Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich trotz deiner manchmal ziemlich nervigen Arroganz hab?“

Daraufhin ließ ich ihn los und rannte, ehe er etwas erwidern konnte, wie der Blitz aus dem Dorf.
 

Ich saß unter einem der Mohagami-Wasserfälle und meditierte, wie so oft schon.

Die Wasserfälle waren in unserem Gebiet sehr beliebt. Es war wunderschön dort.

Wie sich das Licht im Wasser in den verschiedensten Regenbogenfarben reflektierte und die bunten Blumen, die der Umgebung einfach einen tropischen Flair verlieh. Dort blühte es gerade zu nur.

Die gigantischen Wasserfälle, deren Wasser in mehreren Etappen in die Tiefe fielen und sich dort im See samt den sehr langen Fluss sammelten. Die bunten Kristalle die den See erleuchteten bei Nacht und sogar die Pflanzen in dieser Umgebung zum erleuchten brachte. Einfach paradiesisch.

Es war auch ein herrliches Gefühl, das kühle Wasser auf meiner grauen Haut zu spüren und ich entspannte mich völlig, regulierte meine Atmung und atmete ganz ruhig und gleichmäßig.

Dann konzentrierte ich mich und sammelte so mein Chi.

Heute musste ich es einfach schaffen! Ich musste es endlich schaffen, wie die anderen Krieger meiner Truppe, mich in Wasser verwandeln zu können.

Zwar war ich der Jüngste in meiner Einheit, dennoch wollte ich als Wunderkind meines Stammes, diesem Titel gerecht werden und mit meinem Talent zu glänzen.

Dies beinhaltete eben auch, dass ich mich in Wasser auflösen konnte. Dafür war ich ja immerhin einer der Krieger des Wassers, weil dies eben mein angeborenes Element war und ich eben auch, genauso wie mein Vater werden wollte. Ein Krieger mit der Macht alle Flüssigkeiten zu kontrollieren.

Denn wenn ich es nicht lernte, könnte es ja sein, dass sie mich zu einem einfachen Schattenkrieger degradierten und genau das wollte ich auf keinen Fall. Ich wollte nicht einfach Durchschnitt sein!

Ich war der Älteste meiner vier Geschwister und musste so ihnen auch ein Vorbild sein.

Wenn man erst Wasser beherrschen konnte, konnte man auch gleich alle Flüssigkeiten wie Blut oder Säure kontrollieren. Oder gleich der Feind des gegnerischen Körpers wird, indem man sich flüssig machte und in dessen Körper eindrang.

Als ich bemerkte, dass ich nun genug Chi gesammelt hatte, versuchte ich es erneut, mich in Wasser zu verwandeln. Hatte es bereits schon fünfzehn Mal versucht, ohne Erfolg.

Konzentriert ließ ich die Erklärung meines Vaters, in meinem Kopf Review passieren.

„Versuche deinen Geist und deinen Körper fließen zu lassen. Setze dich ins Wasser und denke. Werdet eins. Sträube dich nicht dagegen sonst wird es nicht funktionieren!“

Angestrengt dachte ich immer weiter an seine Leitsätze und murmelte. „Werde eins mit dem Wasser! Lass deinen Körper und Geist fließen!“

Beim ersten Versuch, klappte es nicht und ich fluchte vehement. „Verdammt!“

Dann versuchte ich es erneut und wieder hatte ich keinen Erfolg. Das konnte doch nicht war sein?! Jetzt befolgte ich schon die Ratschläge meines Vaters und nichts tat sich. Ich war immer noch ganz am Anfang.

„Komm schon denk nach, Soa! Was hat Vater noch gesagt?“, versuchte ich mich zu erinnern und es fiel mir dann nach einigen Minuten, wie Schuppen von den Augen.

Er hatte gemeint, werde niemals wütend und sei ganz neutral. Innere Wut wurde nur dein Chi blockieren.

War schon komisch, dass er mir diesen Ratschlag gegeben hatte. Immerhin hieß ich weder Xeo noch Lexes, die sich immer wegen allem aufregten. Doch es war gut dass er ihn mir doch gegeben hatte, sonst wäre ich wohl so wie meine zwei aggressiven Brüder geworden.

Jetzt versuchte ich es zum siebzehnten Mal, befolgte dabei die Anweisungen und ich konnte schon bereits spüren, wie mein Körper zu zerfließen begann. Ich verschmolz tatsächlich mit dem Wasser! Endlich hatte ich es geschafft.

Jedoch als ich bemerkte wie ich wieder fester wurde, riss ich mich zusammen und beendete meine Übung. Nun war ich selbst das Wasser und ließ mich in den Flusssee treiben.

Es war faszinierend dieses Gefühl der Freiheit sowie Schwerelosigkeit und ich musste freudig auflachen. Dabei bildeten sich nicht einmal Luftblasen und ich begriff auch, dass ich jetzt unter Wasser keinen Sauerstoff benötigte. Diese Erkenntnis war so was von abgefahren, dass ich beschloss etwas die Bewohner der Unterwasserwelt zu beobachten.

Doch als plötzlich etwas ins Wasser sprang und alles unruhig wurde, wurde ich sofort wachsam und versuchte herauszufinden, was dieses Etwas war.

Deswegen verwandelte ich mich wider zurück und tauchte den Eindringling hinterher.

Ich hätte auch meine Wasserform beibehalten können. Aber ich wusste ja noch nicht so richtig, wie ich hätte so vielleicht kämpfen können und in meiner Form war es auch spannender.

Der oder die Fremde kletterte am Rande des Wasserfalls auf den Felsvorsprung, auf dem ich noch vor einigen Minuten meditiert hatte und blickte sich von dort aus um.

Vorsichtig wie ich nun mal war, nährte ich mich ihm langsam und bedacht nicht entdeckt zu werden. Ich schwamm also achtsam an den Rand der Wasseroberfläche und fixierte den potenziellen Feind.

Es war weiblich und eine Schattenschildkröte? Ok. Da es nur eine Schildkröte aus meinem Stamm sein konnte, war ich beruhigt und beschloss ihr einen ordentlichen Schrecken einzujagen.

Immerhin konnte es eine von den Puten sein, die in mich verknallt waren und so könnte ich sie auch für immer loswerden!

Bei nur einem Versuch wurde ich wieder eins mit dem Wasser und floss in kleinen Rinnsalen den Felsen hinauf. Jetzt war ich die Pfütze unter ihr und lachte gehässig. Aber das konnte sie ja zum Glück nicht hören.

Sie hielt weiterhin nach etwas oder jemanden Ausschau und bemerkte gar nicht was nun auf sie zu kam. Erst als ich ihre Beine umschlang, schrie sie auf und versuchte sich zu wehren. Hatte aber keine Chance und so schleuderte ich sie mit einem kräftigen Stoß ins kühle Nass!

Als sie wieder auftauchte, fauchte sie auch sofort wütend. „Wer ist da? Komm, komm zeig dich und kämpfe! Komm du elender Feigling!“

In ihre Stimme erkannte ich meine kleine Schwester Siza. Jetzt war mir gar nicht mehr nach lachen zumute. Oho. Das würde Zoff mit ihr geben.

Bedacht floss ich zu ihr ins Wasser und wurde für sie sichtbar. Erschrocken sah sie mich auch an. Danach wurde ihre Miene wieder wütend und dann fing sie plötzlich an schallend zu lachen.

„Hahaha! Seit wann kannst du dich in Wasser verwandeln, Soa?“

„Seit heute! Ist das nicht cool? Jetzt bin ich ein richtiges Mitglied der Wassereinheit!“, lachte ich nun mit und fragte sie dann kalt. „Was machst du hier? Ich wollte nicht verfolgt werden! Ich dachte schon du wärst eine dieser dummen Gänse, die mich immer verfolgen!“

Siza legte denn Kopf schief. „Ach, deshalb hast du mich in Wasser geschmissen. Du wolltest sie auf ewig von dir vertreiben.“

Ich nickte bloß und sie grinste mir dann verschwörerisch zu. „Also wäre ich jetzt eine von denen gewesen, dann glaub mir hättest du mich wirklich auf ewig davon gejagt. Denn das war sehr gut.“ Sie schwamm dann ans andere Ufer, von dem sie am Anfang gekommen war und erwartete anscheinend dass ich ihr folgen würde. Was ich dann auch tat. Sie schuldete mir immer noch eine Antwort auf meine Frage.

Als ich bei ihr an kam, begann sie zu erklären. „Mutter wollte dass ich dir dein Futter bringe, da du ja mal wie so oft ohne zu frühstücken abgehauen bist. Sie hat sich mal wieder unnötige Sorgen um dich gemacht. Du weißt ja wie sie ist. Sie will einfach nicht begreifen, dass wir jetzt Krieger sind und behandelt uns immer noch wie kleine Kinder. Hier.“

Sie überreichte mir einen Beutel. Neugierig schielte ich auch gleich hinein und entdeckte eine Flasche und eine Box. „Was ist den da drin?“, wollte ich von ihr wissen.

„Frisches Blut und Schlange von gestern. Mama will ja dass du groß und stark wirst! Und da hatte Lexes auch mal endlich etwas Tolles erlegt, oder?“

Ich nickte, das mit Mutter ignorierte ich gekonnt mit dem sie mich necken wollte und trank auch gleich einen großen Schluck aus der Flasche. Nur um dann geekelt das Gesicht zu verziehen.

„Bäh! Du hast doch gesagt das wäre frisches Blut! Also meiner Meinung nach schmeckt es wie vergammeltes Fleisch! Bäh, Ekelhaft!“, beschwerte ich mich und Siza zuckte nur mit den Achseln.

„Keine Ahnung! Als Mutter es in die Flasche gegossen hatte war es noch frisch. Vielleicht ist es unterwegs schlecht geworden. Was weiß ich?! Flenne nicht rum und nimm die Sache wie ein Mann!“ Das letzte gab sie schadenfroh und ich stieß beleidigt sie zurück ins Wasser.

Von ihr kam ein „Hey!“, dann platschte sie ins von mir gemachte Eiswasser. Hehehe.

„Das ist ja eiskalt! Das ist nicht fair, Soa! Nur weil du es kannst und ich noch nicht, brauchst du mich nicht immer damit aufziehen!“

Meinerseits kam nur ein. „Selber Schuld! Du hast es darauf angelegt! Komm lass uns zurück gehen!“ Ich lief schon mal ohne auf sie zu warten los.

Schnell kletterte sie aus dem kalten See und rannte mir hektisch und fluchend hinterher.
 

Währenddessen im Chi-Kage Dorf...
 

Nachdem Siza nach ihrer unerwarteten Umarmung abgehauen war, war ich wieder in meiner Werkstatt verschwunden.

Diese befand sich auch direkt neben dem Baum, auf dem mein Vater unser Baumhaus gebaut hatte. Es war zwar nicht so schick, aber es nützte seinem Zweck.

Meine Werkstatt bestand auf einer schlichten Werkbank auf der eine Kiste mit meinem ganzen Werkzeug stand. Außerdem standen und hingen viele Regale in den verschiedensten Größen.

In denen standen viele Bücher, Schriftrollen und Glaskolben mit verschiedenen Mixturen rum.

Auch meine jetzigen Erfindungen hatten dort ihren verdienten Platz.

An den Wänden hingen auch Waffen, die ich entwickelt hatte. Seien es Katana, Speere oder eben andere nützliche Werkzeuge des Kampfes.

Außerdem gab es insgesamt vier Räume, ein weiteres Stockwerk und vier Fenster.

In meiner Werkstatt lief ich auch sofort zur Werkbank und arbeitete an meiner neusten Errungenschaft: Dem Lexes-Wecker!

Ich hatte nämlich die Schnauze gehörig voll, mich immer in Lebensgefahr zu begeben und das nur, weil ich meinen jüngsten Bruder wecken musste. Das traute sich ja kein Anderer und es blieb deswegen auch immer an mir hängen.

Aber heute würde es anders verlaufen, weil jetzt meine tolle Erfindung für mich übernehmen würde.

Als ich fertig war, nahm ich meine neuste Errungenschaft in beide Hände und streckte diese in die Höhe, rief dann auch voller Stolz. „Ich bin ein Genie! Endlich habe ich es geschafft! Nach all den harten Jahren habe ich eine ungefährliche Methode gefunden, meinen kleiner Monsterbruder aus sicherer Entfernung zu wecken!“

Ich lachte triumphierend und begann mit meinem Siegestanz indem ich mit den Hüften wackelte, mich dabei im Kreis drehte und mit dem Wecker rum wedelte. Dazu kamen auch noch tänzelnde Schritte hinzu und das mit dem Hintern wackeln.

„Oh, yeah! Ich bin so gut! Dimensional abgefahren, ein super Genie! Ich bin der aller Größte!“, sang ich gut gelaunt und stellte dann den Lexes-Wecker auf meinen Arbeitstisch.

Nun müsste ich nur noch eine Energiequelle besorgen, die ich sicher in meiner Vorratskammer neben an meines Arbeitsraumes hatte.

Gemächlichen Schrittes verschwand ich kurz in besagter Kammer und kam nach wenigen Minuten mit der gebrauchten Energiequelle zurück. Ich war wirklich sehr gut gelaunt.

Aber dann konnte ich meinen geistreichen Augen nicht trauen, als ich es sah und keuchte schockiert auf. Oh, nicht doch! Das konnte doch nicht wahr sein! Nicht dieses Vieh!

Aber da saß es nun, der bösartige Hausaffe meines Bruders Xeo und grinste mich vernichtend an.

So boshaft, wie eh und je, beobachtete mich.

Sein Blick wanderte zum Lexes-Wecker, dann wieder zu mir und dann wieder zum Wecker.

Bei meinem verzweifelten Block in der Hoffnung er würde ihn nicht zerstören, begann sein Hirn zu rattern. Hoffentlich konnte er keine Gedanken lesen. Aber was dachte ich denn da? Natürlich konnte er das!

Denn nun wurde sein Grinsen zu einer Fratze des absoluten Bösen. Er nahm den Wecker in seine schmierigen Hände und wollte somit aus dem Fenster damit springen. Aber nicht mit mir!

Ich schnappte mir meine Sense vom Rückenpanzer und knurrte tödlich. „Dieses Mal wirst du für all deine Schandtaten büßen! Hast du verstanden?! Du wirst nie mehr eine meiner Erfindungen zerstören! Weil ich dich nämlich killen werde, du Mistvieh!“

Mit einem lauten todbringend Angriffsschrei stürzte ich mich brüllend auf diese Missgeburt.

Hieb mit meiner Sense nach ihm, doch leider wich er mir sehr flink aus und sprang so auf einen der Balken, die die Decke stützten und lachte gehässig.

Es hörte sich für mich an, wie: „Du Idiot! Vollidiot! Kriegst mich nicht!“

Wütend fuchtelte ich mit meiner Waffe nach ihm, versuchte ihn zu erwischen. Verfehlte ihn aber ständig, was mich noch mehr in Rage versetzte und rot sehen ließ.

Dieser Affe sprang zu einem meiner Regale an der Wand und nahm sich von dort an der Wand ein Wakizashi, ein Katana mit einer recht kurzen Klinge.

Nun ging dieser zum Angriff über, sprang mit einem Kreischen auf mich zu und ich blockte geschickt ab. Stieß ihn auch sofort zurück.

Doch dieses Scheusal musste ja einen Kehrtsprung zur Seite machen, um mich sofort wieder immer zu angreifen zu können. Dabei noch den wertvollen Wecker in der freien Hand.

Unerbittlich gaben wir uns ein Gefecht. Hieben und wichen aus, blockten und griffen wieder an.

Unsere Klingen knallten nur so aneinander, klirrten tödlich und sprühten fast Funken.

Wann würde ich endlich mal die Oberhand gewinnen? Das war nur ein Affe, verdammt!

Gerade sah ich eine Lücke in der Verteidigung meines Primatengegners und nutzte diese auch sofort, schnellte vor und traf. Schlitze diesem Drecksvieh das Bein auf und brachte es zum Straucheln. Ha!

Jedoch blutete es nicht so, wie es sollte. Die Schlitzwunde heilte plötzlich einfach von selbst.

Was zum?! Hatte dieses Geschöpf der Hölle etwa eines meiner Mixturen zur Selbstheilung sich einverleibt? Das war ja eine Unverschämtheit!

Als der blöde Affe aber bemerkte, sowie einsah das er nur mit einer Hand überhaupt keine Chance gegen mich hatte, legte er den Lexes-Wecker zur Seite und schnappte sich noch ein Wakizashi.

Danach griff er mich frontal mit einem Salto wieder an und ich parierte.

Immer wieder hieb ich nach ihm, doch durch die Mixtur, die nun seine Wirkung zeigte wurde er viel zu geschickt. Dazu kam auch noch, dass Xeo ihn perfekt trainiert hatte. Ich durfte ihn jetzt erst Recht nicht mehr unterschätzen.

Mit einer Umdrehung schleuderte ich nun Wurfsterne nach ihm, die er erst einmal ausweichen musste und ich stürzte mich verzweifelt zum Wecker. Innerlich schrie ich dabei. „Ich rette dich!“

Dabei hatte ich ja nun den Affen vergessen, denn ich krachte plötzlich zu Boden.

Da hatte mich dieser Bastard doch tatsächlich mit seinem langen Affenschwanz zu Fall gebracht.

Das war doch echt zum Kotzen!

Schnell versuchte ich nun wieder auf die Beine zu kommen und meine glorreiche Erfindung zu retten. Leider machte mir Xeos Affe, Erasmus einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.

Dieser kletterte nämlich auf meine Schulter und begann mich brutal zu würgen.

Hatte ich schon erwähnt, wie sehr ich diesen Affen hasste?

Dieses Mistvieh schnürte mir die Luft ab und ich geriet in Panik, weil meine Lunge nach dem gebrauchten Sauerstoff gierte, dies aber nicht bekam. Es begann in meinem Brustkorb zu brennen, wegen des fehlenden Sauerstoffes.

Aus Leibeskräften versuchte ich ihn von mir loszuwerden, ihn abzuwerfen. Doch er wich meinen blinden Griffen schamlos aus und ich taumelte bei den Versuchen gegen das nächstbeste Regal.

Ich war völlig konfus, sah bereits schwarze Punkte vor den Augen und versuchte irgendwie ruhig zubleiben, um nicht noch mehr in Panik zu geraten.

Beim Stoß mit dem Regal krachte dieses in sich zusammen und dabei gingen auch einige meiner wertvollen Sachen zu Bruch. Was dem Affen sehr viel Spaß zu machen schien.

Er lachte immer gehässiger und lenkte mich zum nächsten Regal, dass dem Beispiel des Erstem folgte und auch zusammenstürzte.

Das ganze wiederholte sich so oft, bis meine ganze Werkstatt fast vollkommen in Trümmern lag und somit zerstört war.

Diese Erkenntnis entfachte in mir so einen Zorn, dass ich es schaffte das blöde Monster am Genick zu packen und es so auch gleich darauf von mir zu schleudern. Worauf ich sofort befreit nach dem heißersehnten Sauerstoff Luft holte und somit die schwarzen Punkte aus meiner Sicht verlor.

Das Schwindelgefühl ließ ebenfalls zum Glück nach.

Ich wollte darauf auch gleich als sogenannter Sieger loslachen. Als ich aber sah, dass ich den Affen gegen den Wecker geschleudert hatte, wurde meine schöne fast dunkelgraue Haut fast weiß, vor Entsetzten.

Frustriert fiel ich auf die Knie und schrie ganz laut. „Nein!“

Dabei zog ich das nein auch ziemlich in die Länge. Ich war so wütend.

Tödlich fixierte ich nun den Schuldigen des ganzen Chaos, sah dabei zu wie dieser sich aufrappelte und dann schadenfroh kreischend sich auch dem Fenster flüchtete.

Da ließ mich nun dieser Bastard tatsächlich in meiner vernichteten Werkstatt zurück und der Wecker, meine tolle Lösung für mein Problem, Lexes wach zu bekommen ohne von ihm attackiert zu werden, war zerstört. Ausradiert durch mich, der eigentlich den Wecker retten wollte.

Erasmus hatte sein Ziel erreicht, ohne eigentlich wirklich von selbst den Wecker zerstört zu haben und ließ mich mit der Schande zurück.

Seufzend stand ich ebenfalls wieder auf und musste mir leider eingestehen, dass ich Lexes nun jetzt ohne meine sichere Lösung wecken gehen müsste.

Oh, Mann! Ich freute mich schon darauf...
 

Gemütlich lag ich in meinem Bett und schnarchte.

Während des Schlafens hatte ich meine Decke ans Ende des Bettes getreten und mein Kissen voll gesabbert, sowie zerbissen. Doch dies störte mich recht wenig, denn ich hatte einen total coolen Traum.

In meinem Traum, war ich der größte Held meines Dorfes und ließ mich feiern!

„Für den Stärksten und meinen Lieblingsbruder, Lexes! Ein großes rohes Alligatorensteak!“, strahlte mich meine kleine Schwester an und überreichte mir ehrfürchtig diesen Leckerbissen.

Genüsslich verschlang ich dieses, rülpste laut und grinste dann breit. War das Lecker!

„Hoch lebe Lexes! Der Bezwinger der Krokodilmutanten!“, jubelte Soa, der normalerweise ganz kalt und nie sonderlich zu beeindrucken war.

Daix gab anerkennend von sich zu hören, lächelte mich auch an. „Das hast du super gemacht. Du hast nicht nur denen gezeigt, wo deren Platz ist. Du hast auch noch deren Anführer getötet. Möge uns deine Stärke, deine Geschicklichkeit und dein Mut ein Vorbild sein!“

Von Xeo kam dann noch ein begeisterter Pfiff durch die Zähne. Dann hob er mich zusammen mit Soa hoch, so dass mich die ganzen Dorfangehörigen sehen konnten.

Die Krieger klatschten laut jubelnd und die Mädchen schwärmten mich an.

Ich genoss das Alles in vollen Zügen. Ich war ein Held! Ich war der Stärkste und der Beste von allen! Ich war unbesiegbar!

Wirklich jeder jubelte mir begeistert zu und ließen sogar einen Blütenregen auf mich herabgehen.

Es war herrlich. Einfach nur herrlich.

„Danke. Danke, Leute!“, lachte ich und wurde von meinen Brüdern zu einem Thron auf den Dorfplatz getragen. Was hatten sie wohl mit mir vor?

Die würden mich doch nicht zum neuen Dorfoberhaupt ernennen, oder? Ich war doch erst sechzehn Jahre alt! Doch wenn sie es unbedingt wollten, da musste ich sie auch nicht davon abhalten.

Das würde sicher ganz cool werden.

Ich nahm nun am Thron angekommen platz und bekam von meinem Vater eine Krone aus riesigen Reißzähnen verziert mit Vogelfedern und kleinen Fellstücken auf den Kopf gesetzt.

„Die Dorfältesten haben beschlossen, dass du nun unser neuer Anführer sein wirst. Ich bin ja so stolz auf dich, mein Sohn!“, sprach mein Vater stolz lächelnd.

„Danke, Daddy!“, lachte ich und strahlte über das ganze Gesicht. Dieser Traum sollte niemals enden. Diese leuchtenden Farben die mich umgaben und glücklich erfüllten. Es war so cool!

Doch plötzlich verschwammen die ganzen bunten Farben in ein blutiges Rot und meine Umgebung verdüsterte sich. Meine Geschwister, meine Mummy und alle anderen aus meinem Dorf starrten mich verachtend und voller Hass an. Knurrten tödlich, worauf sich plötzlich eine Schlinge sich um meinen Hals legte.

Sofort wurde aus meinem tollen Traum, schneller als mir lieb war, einem Albtraum.

Mein Vater zog die Schlinge fest zu und höhnte hasserfüllt. „Aber wir wollen keinen Anführer, wie dich! Du grausames Monster! So naiv und dumm, wie du bist wären wir anderen verloren! Wir

wollen dich nur loswerden!“

Panisch versuchte ich mich zu wehren, die Schlinge von mir zu reißen und so wieder atmen zu können. Das gehässige Lachen dröhnte nur so in meinem Kopf, verachteten mich und ließen mir die blutigen Tränen in die Augen steigen.

Ich war doch gar kein Monster! Warum hatte sie mich nicht mehr lieb? Ich wollte nicht so sterben!

Jedoch verschwamm mein Traum plötzlich, weil mich irgendetwas Kaltes an stupste und mich somit aus meinen Traum riss.

Erschrocken und wütend riss ich meine blutroten Augen auf, meine Pupillen verengten sich zu Schlitzen und mir entwich ein tödliches Knurren.

Ich wollte jetzt irgendjemanden töten und da beschloss ich einfach, dass es der Bastard sein würde, der mich aus meinen Schlaf gerissen und mich somit gestört hatte.

Reißzähne fletschend packte ich den Störenfried am Arm, ehe dieser wusste wie ihm geschah und donnerte ihn brutal gegen die nächstbeste Wand.

Als ich ihn unter Schmerz aufstöhnen und die Wand durch die Wucht meines Wurfes, nachgeben hörte knurrte ich zufrieden. Dieser Hundesohn sollte verdammt nochmal Schmerzen haben!

Danach sprang ich auf und attackierte den am Boden liegenden.

Immer wieder schlug ich mit den Fäusten auf ihn ein und biss ihm in die Schulter bis Blut floss.

Erst als sich der rote Schleier vor meinen Augen legte, verpuffte meine Wut und ich musterte mein Opfer. Es war mein Bruder Daix.

Schade. Den durfte ich nicht töten, sonst würde Mutter einen ihrer Anfälle bekommen.

Sofort ließ ich von ihm ab und er stieß mich zornig von sich. „Immer muss ich mir diese Tortur mit dir antun! Immer hast du gehört!? Kannst du denn nicht wie eine normale Schildkröte aufstehen?!“, brüllte er auch gleich los, machte eine kurze Atempause und dann machte er weiter.

„Anscheinend nicht! Sonst hätten wir das nicht jeden Morgen! Kannst du denn nicht wie Siza sein und früh und gesittet aufstehen?! Ist das zu viel verlangt?!“

Bevor er noch richtig in Fahrt kam, unterbrach ich ihn unbeeindruckt. „Dir auch einen guten Morgen. Ich hab Hunger! Hat Mutter schon etwas zum Frühstück gemacht?“

Bei meiner Frage lief das Gesicht meines Bruder knall Rot an und er blaffte.

„Immer musst du ans Fressen denken! Frühstück gab es schon vor Stunden, du Fresssack! Wenn schon gibt es Mittag! Das würdest du auch verpassen hätte ich dich-“

Mit einer Handbewegung brachte ich ihn zum schweigen. „Ich wollte nur wissen ob es etwas zu Essen gibt und nicht deine Geschichte von heute Morgen. Danke für die Auskunft.“

Darauf hatte er wohl nichts mehr entgegen zu setzen. Er starrte mich mit offenem Mund schockiert an und ich grinste böse.

Gut gelaunt lief ich dann aus meinem Zimmer.Ich hatte jetzt große Lust mit Xeo oder Soa zu kämpfen. Jetzt brauchte ich etwas Action.

Als ich aus meinem Zimmer war hörte ich wie mir Daix grummelt folgte.

Nun hieß es eins zu null für mich. Hehe.
 

Währenddessen auf dem Trainingsplatz…
 

Ich lieferte zusammen mit meinem Vater schon den vierten Showkampf für die neuen Rekruten und hatte jetzt schon keine Lust mehr. Das war einfach nicht mein Ding! Ich hasste so was!

Immer wieder wurde ich von meinem Vater platt gemacht und die Schüler lachten mich aus.

Das war Demütigend und machte mich wütend!

Wo steckte bloß Soa?! Er sollte doch mit helfen die Kinder zu trainieren und nicht ich!

Mit Schlägen und Tritten griff ich an, immer darauf bedacht meine Deckung auch nicht zu vernachlässigen. Ich hatte nämlich nicht vor wieder den Boden zu küssen.

Doch meinen Vater zu treffen war sehr schwer, da er auf Schnelligkeit baute während ich mich auf meine Kraft verließ! Gerade als ich dachte ihn getroffen zu haben, löste er sich plötzlich in Nebel auf und ich bekam dann einen mächtigen Tritt in den Hintern.

Mal wieder landete ich im Dreck und hörte die verdammten Bälger lachen. Dabei erklärte mein Vater ihnen. „Und das passiert mit euch, wenn ihr nur auf eure Kraft baut und euren Gegner unterschätzt. Wir ihr gerade bei Xeo und meinem Kampf gesehen habt, hatte er nur auf seine Schlagkraft wehrt gegeben und vernachlässigt darauf zu achten, dass ich noch einige Asse im Ärmel hatte. Das heißt: Unterschätzt niemals eure Gegner und analysiert ihre Taktik. Nur so könnt ihr sicherstellen, was dieser alles drauf hat. Geht niemals auf hirnlose Gewalt über sondern kämpft mit bedacht. So werdet ihr, zu talentierten Krieger heranreifen. Und jetzt beginnt mit euren Übungen.“

„Hai, Sensei!“, riefen sie gleichzeitig und machten sich an ihre Übungen zu machen.

Nur einer murmelte noch so dass ich es hören konnte. „Wäre Soa hier gewesen, wäre es viel spannender gewesen. Xeo kann ja fast gar nichts, außer wie ein Gorilla zuschlagen.“

„Pass auf was du sagst, Kleiner!“, knurrte ich gefährlich und er stürmte panisch zu seinen Kameraden.

„Musst du dich immer gleich so aufregen, Xeo? Kein Wunder das die Jünglinge dich nicht ernst nehmen. Du bist zu berechnend. Schneide dir mal eine Scheibe von Soa ab und werde ruhiger. Und danke das du mit mir den Kleinen das Kämpfen gezeigt hast.“, sprach mein Dad und lief zu den Kindern rüber, um ihre Fortschritte im Auge zu behalten.

Mürrisch stand ich auf und klopfte mir die Erde vom Körper.

„Na, da hat unser taffer Xeo eine ordentliche Abreibung abbekommen. Also wäre ich an deiner Stelle gewesen hätte ich das viel besser gemacht. Aber anscheinend brauchtest du das übers Knie legen ja.“, neckte mich eine mir wohlbekannte Stimme.

Wütend wandte ich mich dieser zu und blickte Soa rasend in die Augen. Dieser erwiderte diesen Kalt. Doch ich wurde auf jemanden aufmerksam der hinter ihm stand und lächelte glücklich. „Da bist du ja, Siza!“ Ich umarmte sie.

„Was hast du heute schon alles angestellt, mein kleiner Engel?“ Kichernd befreite sie sich von mir und erzählte. „Ich habe Soa sein Frühstück gebracht, weil er mal wieder ohne losgezogen ist. Dann hat er mir seine neue Gabe gezeigt und hat mich dabei so ziemlich erschreckt. Er ist jetzt schon fast so gut wie Papa. Und auf dem Heimweg hat er mir noch andere coole Techniken gezeigt, die er mir alle beibringen will!“ Ich hörte ihr schon gar nicht mehr zu. Mein Hirn begriff diese Worte gar nicht. Es gab mir nur zu verstehen, dass meine geliebte Siza von Soa schwärmte und nicht von mir. In mir stieg die blanke Eifersucht hoch.

Ich hasste es wenn Soa besser war als ich und noch mehr hasste ich, dass unsere Schwester es auch so sah. Rasend vor Wut schlug ich meinem Bruder in Gesicht und bekam auch nach kurzer Zeit das Echo zurück. Siza schrie panisch auf. „Xeo was soll denn das? Hast du sie nicht mehr alle? Soa hatte dir doch gar nichts getan? Und warum hast du ihn zurück geschlagen Soa?“

Er wischte sich das Blut vom Mundwinkel und antwortete ihr. „Weil er es nicht anders gewollt hatte.“ Sein Tonfall war so monoton, dass ich rot sah und ihn wieder angriff. Doch Soa sah es kommen, löste sich genau so ihn Nebel auf wie Vater und verpasste mir einen Tritt in den Rücken.

Sofort rappelte ich mich wieder auf und attackierte in mit Feuerschlägen, die er mit Wasser entgegensetzte. Wir schenkten uns nichts und wir hatten vor den jeweils anderen zu verletzen.

Unsere Schwester versuchte uns verzweifelt auseinander zu bringen. Hatte aber keinen Erfolg und musste machtlos zusehen, wie Soa und ich uns zurichteten.

Als ich ihm einen weiteren Kinnharken geben wollte, wurde ich plötzlich von hinten gepackt und rüde zu Boden gedrückt. Soa ging es nicht besser, auch ihm passierte das. Er wurde von Daix zu Boden gerungen. Also konnte nur der Andere Lexes sein.

Ich brüllte. „Lass mich los du, Bastard! Denn Hund verarbeite ich zu Schildkrötensuppe! Lass mich endlich los, Lexes!“

„Nein, werde ich nicht Xeo! Erst wenn du dich wieder beruhigt hast!“, knurrte dieser und Daix schimpfte. „Ihr habt sie wohl nicht mehr alle! Wie könnt ihr nur euren eigenen Bruder angreifen und das auch noch vor Siza!“ Schuldbewusst sahen Soa und ich unsere Schwester an. Sie wirkte ziemlich fertig. Ihr standen blutige Tränen in den Augen.

Verdammt, wir hatten unsere kleine Schwester zum weinen gebracht! Unsere kleine mutige Kriegerin! Mir tat das Herz weh und Soa bestimmt auch. Das wollten wir nicht.

„Du kannst mich jetzt los lassen Daix. Ich werde Xeo nicht wieder angreifen.“, sprach Soa ruhig und dieser ließ ihn los. Er stand auf und richtete seine Waffen.

„Kann ich dich jetzt auch loslassen oder soll ich dir zur Besinnung ins Genick beißen?“, fragte mich unser jüngster männlicher Krieger und ich murrte. „Kannst mich loslassen!“

Das tat er dann auch und ich rappelte mich auf und schritt auf Siza zu. „Tut…, tut mir leid dass du das dir ansehen musstest. Du hast so von Soa geschwärmt und da habe ich wohl rot gesehen. Tut mir leid. Hasst du mich jetzt?“

Sie schüttelte den Kopf und Soa fügte noch zu meiner Entschuldigung hinzu. „Du bist halt sein kleiner Liebling und er wurde halt eifersüchtig. Du musst verstehen du bist ihm sehr wichtig und wäre ich er hätte ich wohl auch so gehandelt. Und tut mir leid, dass ich ihn zurück geboxt habe. Vergibst du auch mir?“

Wahnsinn! Ich hatte gar nicht erwartet dass er mich auch noch verteidigen würde. Irgendwie stimmte mich das glücklich.

„Ja. Ihr seid immerhin meine Brüder. Aber macht das nie mehr wieder, ok?“, erklärte Siza. Wir nickten und sie strahlte uns Vier an. „Wie wäre es, wenn wir zusammen mal wieder zu den Klippen gehen würden so wie früher?“

Verblüfft glotzen wir vier Brüder uns an. Lexes grinste und Daix sowie Soa nickten.

Da gab ich nur. „Dann ist dass beschlossene Sache.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und hier haben wir nach dem Prolog auch schon das erste Kapitel. ^^
Ich hoffe, dass es auch gefallen hat. :D Komplett anzeigen

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