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Army of One

von

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3. Kapitel

3. Kapitel UNPLEASANT VISITOR

Disclaimer: Leider gehören uns keine Charaktere von DC Comics.

Autors note: Es tut uns echt leid, dass wir nicht früher ein neues Kapitel reingestellt haben, was Einerseits an dem Irrenhaus namens Schule liegt, andererseits an… o.k. es liegt eigentlich nur an der Schule.

Es wäre echt nett, wenn ihr uns ein paar Reviews dalassen könntet. 

A

„Ausweis und Schlüsselkarte“, schnauzte mir der fette Beamte im Haupteingang entgegen. Ungeschickt kramte ich in meiner schokobraunen Ledertasche nach meinem Ausweis und drückte diesen ihm in die Hand. Während er meinen Ausweis nahm und beäugte, bemerkte ich angewidert wie sein Blick von Karte langsam zu meinem Dekolleté wandert. Genervt rollte ich mit den Augen. Es war keine gute Idee gewesen, heute meine grüne Lieblingsbluse mit dem gewagten Ausschnitt in Kombination mit dem schwarzen Knielangen Rock anzuziehen. „Da sie noch keine Schlüsselkarte haben Dr., sollte sie sich an die Verwaltung wenden.“, meinte er und deutete mit Finger zum nächstgelegenen Büro, „... Ach übrigens, ich bin Hugh“, fügte er flirtend hinzu. „Danke, Hugh“, antwortete ich und machte mich aus dem Staub. Im Verwaltungsbüro angekommen zog ich ungewollt die Blicke aller Männer im Raum auf mich. Gelassen schlenderte ich zu Schalter, doch ehe ich etwas sagen konnte machte mich einer der Wärter blöd an: „Hey Kleine, sind deine Verwandten Terroristen, denn du bist scharf wie eine Bombe“, flirtete mich der Wärter an. Er besaß eine hochgewachsene Statur, dennoch fiel mir auf wie sich seine Uniform leicht um seinen Oberkörper und seine Schultern spannte. Du hast ja keine Ahnung dachte ich mir, innerlich grinsend. Augen rollend antwortete ich ihm: „Ja sind sie“, und sah ihm todernst in die Augen. Ich platzte fast vor Lachen, schaffte es aber trotzdem ernst wirken. Mit völlig verwirrten Gesichtsausdruck begann er unkontrolliert zu stottern: „Ähm…“. Von der anderen Seite des Raumes näherte sich ein weiterer Guard, der den verdutzten Wärter an der Schulter packte. Beide waren sich von der Statur sehr ähnlich, nur dieser hier hatte schwarzes Haar, welches ihm wirr ins Gesicht hing. „So geht man doch nicht mit einer Dame um“, grummelte er ihn an und stieß ihn zu seinem Arbeitsplatz zurück. Dann wandte er sich zu mir mit den Worten. „Ich bitte um Entschuldigung für meinen Kollegen, er ist hübsche Frauen nicht gewöhnt und ich auch nicht“, meinte er und lächelte er mich charmant an. Ich erwiderte das Lächeln freundlich. „Also, wie kann ich ihnen weiterhelfen?“. „Ich arbeite schon seit einigen Tagen hier, trotzdem habe noch keine Schlüsselkarte und der Beamte am Eingangstor hat mich zu euch hergeschickt, ich bin hier doch richtig, oder? “, fragte ich den Wärter und hob eine meiner Augenbrauen. „Haha, wenn‘s weiter nichts ist. Da kann ich ihnen behilflich sein“, lachte er und codierte eine Schlüsselkarte. „So, auf wen soll ich sie denn ausstellen?“ fragte er. „Auf Alexandra Napier, Rechtsmedizinerin des GCPD“. Er speicherte die Daten auf der Karte und reichte sie mir. Ich bedankte mich, steckte die Karte ein, doch bevor ich mich zur Tür drehen konnte, hielt er mich am Handgelenk zurück. „Da wir uns jetzt vielleicht öfter begegnen, ich bin Charlie“. Obwohl es mir unangenehm war von ihm berührt zu werden, zwang ich mir ein Lächeln auf die Lippen. „Nenn mich Alex“, zwinkerte ich ihm noch zu, bevor ich zur Tür hinausverschwand. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte und mich zu meinem Büro aufmachte, das sich im Keller des Gebäudes befand, kamen mir zwei Aufseherinnen (die einzigen, die mir bisher begegnet waren) entgegen. Eine der Beiden hatte einen hochroten Kopf, was mir belustigt auffiel. Diese beiden aufgestylten Hühner tuschelten ganz aufgeregt miteinander. Also wirklich. Wie konnten die sich so auftakeln, obwohl es hier so unpassend war. Außerdem sah es nicht besonders gepflegt aus, so wie bei der einen der Lippenstift schon auf den Zähnen klebt. Angeekelt schüttelte ich den Kopf. Im Vorbeigehen schnappte ich einige Worte ihres Gespräches auf, die mich stutzig werden ließen. „..Neuer Insasse…Stimmungsschwankungen wie bei einer schwangeren Frau…Sicherheitstrakt…“. Ich wusste gleich über wen sie hier sprachen, alleine bei der Aussage: „Stimmungsschwankungen wie bei einer schwangeren Frau“, kannte sich so ziemlich jeder aus, der ihn schon einmal gesehen oder getroffen hatte. Na toll, dachte ich mir während ich den kahlen, grauen Gang entlang ging. Ich wusste ja, dass sie ihn nach Blackgate bringen würden, aber doch noch nicht so bald! Anscheinend wollte das GCPD ihn so schnell wie möglich loswerden, was ich allerdings verstehen konnte, denn auf Dauer ist er wirklich nicht auszuhalten. Na gut, ich werde wohl das Beste aus dieser Situation machen müssen. Das wird ein Spaß, dachte ich und setzte ein teuflisches Grinsen auf. Aber erst musste ich meiner Arbeit nachgehen, bevor ich ihm einen Besuch abstatte. Schnell machte ich mich auf den Weg zum Büro. Denn diesen Spaß wollte ich mir nicht entgehen lassen…

Im Obdunktionssaal angekommen, hing ich als erstes meinem grauen Mantel an den Haken. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Ryan, mein Assistent, die Akten durchging. Er war zu vertieft in seine Arbeit, um wahr zu nehmen. Ich schlenderte gelassen zu ihm hinüber, während ich meinen weißen Kittel anzog. Ich tippte ihm auf die Schulter und dieser fuhr wie von einer Tarantel gestochen um und sah mich entsetzt an. „Oh Gott, Dr. Napier, haben sie mich erschreckt!“, meinte er erschrocken, mit weit aufgerissenen Augen. „Tut mir leid, war nich‘ meine Absicht dich zu erschrecken. Und übrigens, wie oft soll ich es dir noch sagen, Ryan, nenn mich Alexandra.“, entgegnete ich ihm mit einem Lächeln. Ich wandte mich zu dem Obduktionstisch um und prüfte, ob wir heute noch einen “Patienten“ empfangen sollten. Zu meiner Erleichterung, hatte es heute im Gefängnis einen Todesfall gegeben. Eigentlich wollte ich nur kurz die routine Inventur machen und mich dann im 4. Stock des Gefängnisses blicken lassen. Ich gab einen Seufzer von mir, der die Aufmerksamkeit von Ryan (der sich mittlerweile wieder beruhigt hatte) wieder auf mich zog. „Dr. Na… , ich meine Alexandra, beginnen wir mit der Inventur-Prüfung?“, fragte er zögernd und mit einem fragenden Gesichtsausdruck. „ Ja..., ähm, fangen wir an.“, antwortete ich ihm und überspielte mit einem Lächeln meine geistige Abwesenheit. Mein äußerst schreckhafter Assistent begab sich zum Schrank, in dem alle lagen. Ich selbst öffnete die Schublade meines Schreibtisches und holte ein Klemmbrett heraus. Draußen wurde es dunkel, was man daran erkennen konnte, dass man in dem großen Kellerraum in kürzester Zeit nicht mehr sehen konnte. Die kleinen Fenster an der Wand, die normalerweise genug Licht in den Raum strömen ließen, waren um diese Uhrzeit kein Lichtspender mehr. Auf der anderen Seite des Raumes schaltete Ryan das Licht an, was den ohnehin schon düsteren Raum, der noch ein original Teil vom, vor 227 Jahren erbauten Gefängnisses war, noch unheimlicher wirken ließ. Als meinen Assistent wieder an seinem Platz stand, begann ich die Liste vorzulesen und Ryan betätigte diese jedes Mal mit einem “Ja“. „… 15 Skalpelle ( Ja), 20 Stahlfederpinzetten (Ja), 10 Sektionswannen (Ja)…….. .“ Das ging solange weiter, bis wir mit der Liste fertig waren und das dauerte zu meinem Erstaunen heute nur 2 Stunden. Normalerweise brauchten wir zu zweit 3 ½ Stunden. Jetzt, da wir fertig waren, konnte ich mich endlich dem Insassen im 4. und somit bestgesichertsten Stockwerk von Blackgate widmen. Ich verabschiedete mich noch von Ryan und schlenderte durch kahlen Gang zur Treppe, die ins Erdgeschoß führte. Ich überlegte was ich ihm sagen wollte, doch da das Aufeinander treffen nicht mehr allzu lang hinauszuzögern war, war ich VERDAMMT nervös. Wie jedes Mal, wenn ich nervös war, spielte ich mit meinen schulterlangen blonden Haaren. Oh Gott, das werde ich nicht überstehen, dachte ich mir, während ich die Stufen hinaufstieg. Ich konnte schon spüren wie meine Wangen rot wurden. …

…Als ich im 4. Stock aus dem Aufzug stieg, schlug mein Herz bereits so heftig, dass ich dachte es würde aus einem Brustkorb herausspringen. Ich machte unsicher ein paar Schritte aus dem Aufzug hinaus. Erst jetzt bemerkte ich, dass sich der berüchtigte 4. Stock stark von den anderen unterschied. Einerseits, weil in jeder Zelle jeweils nur ein Insasse war und andererseits, weil hier doppelt so viele Wachen anwesend waren, als anders wo. Die Wachen hielten sich, wie mir auffiel, nicht die ganze Zeit vor der Zelle der Häftlinge auf, nein, sie spielten in der hinteren Ecke des Ganges ein Kartenspiel. Ich konnte sie irgendwie verstehen, ich würde es auch nicht den ganzen Tag neben diesen Verrückten aushalten. Ich ging also langsam den Gang entlang um “Ihn“ zu suchen. Die Wachen bemerkten mich nichteimal, obwohl meine hohen Schuhe bei jedem meiner Schritte ein dumpfes „klock" erklingen ließen. Der Trakt hatte auf beiden Seiten den Ganges Gefängniszellen mit Gitterstäben, statt massiven Stahltüre. Man konnte alles sehen, was die Insassen so trieben. Diese Vorsichtsmaßnahme verhinderte zwar, dass die Insassen eine gewisse Privatsphäre hatten, aber sie erleichterte den Guards die Arbeit.

Plötzlich vernahm ich ein Pfeifen hinter mir. Ich wandte mich verwirrt um und sah den berüchtigten Killer-Croc in einer Zelle hinter mir. „Wir hatten schon lange keinen so hübschen Besuch mehr“, schrie er, mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht, aus seiner Zelle. Durch seine zog ich die Aufmerksamkeit aller Männer in diesem Trakt auf mich. Na super, dachte ich mir und face-palmte mich innerlich. „Wow, ist es schon Zeit für die Untersuchung Dr.?“, hörte ich schon einen anderen Insassen aus einer anderen Zelle rufen. „Was wollen sie hier oben bei uns? Uns besuchen?“, kam es wieder von Killer-Croc, der mittlerweile von seinem Bett aufgestanden war, an den Gitterstäben lehnte und noch immer das dreckige Grinsen im Gesicht hatte. Ich ließ mich nicht davon irritieren, dass mir aus jeder Ecke des Traktes eine neue Anmache zugeschriehen wurde. Ich ging einfach weiter. Inzwischen musste mir mindestens der der halbe Trakt nachpfeifen. Meine Backen wurden rot und ich versuchte mich zu beeilen mein “Opfer“ zu finden. „Sexy, Frau Dr., ich hoffe den tragen sie den Rock morgen auch wieder, wenn die wöchentlichen Untersuchungen anstehen.“, hörte ich noch, als ich endlich die Zelle meines “Opfers“ gefunden habe. Er saß, den Kopf in den Händen vergraben, auf dem Bett und sah etwas nachdenklich aus. Oh Gott, der Dutt sah an ihm echt witzig aus, so witzig dass ich unbeabsichtigt zu lächeln begann. Ich musste ihm echt sagen, dass die Haare für einen Mann schon zu lang waren und das blasse herausgewaschene grün schlug sich auch heftig mit seinem orangen Overall, den er trug. Als ich leise schnaufte, sah er endlich auf, ich versuchte nicht angespannt zu wirken und sagte so entspannt wie es ging:„ Diese Begeisterung. Überrascht mich zu sehen?" Seine Reaktion viel zunächst etwas kühl aus, bis er erkannte wer da vor ihm stand. Er stand langsam von dem “Bett“ auf, schlenderte zu dem Gitter und lehnte sich lässig gegen die Wand. Er setzte seinen berüchtigten Joker-Blick auf, der herausfordern, hochnäsig und zugleich spöttisch wirkte. Als er zusätzlich noch die Arme verschränkte, fühlte ich mich durch seine dominante Haltung eingeschüchtert. „Ja, ja, jetzt da du einen Schwächeren vor dir hast, fühlst du dich wieder überlegen. Das ist so typisch du!“, unterbrach ich herausfordernd die unangenehme Stille und verschränkte ebenfalls die Arme. „Na sieh mal einer an, wen verschlägt es den hier her? Wie Killer-Croc schon gesagt hat, wir hatten schon lange keinen so hübschen Besuch mehr.“, meinte er zwinkernd. „Du brauchst dich jetzt nicht einzuschleimen, dass ich dir helfe.“, konterte ich zynisch. „Wer hat behauptet, dass Ich auf deine Hilfe angewiesen wäre, Schätzchen? Ich bin auch schon ohne dich gut zurechtgekommen, noch bevor du mir das erste Mal geholfen hast!“, schleuderte er ihr entgegen. Nun er kam mir bedrohlich näher. „Hat man ja gesehen, als du vom GCPD gefangen genommen wurdest und ich dich wiedermal unbemerkt befreien musste, weil dein Ausbruchsversuch ja So “wirksam“ war. Meinetwegen kannst du 25 Jahre deines Lebens hier absitzen.“, meinte ich gleichgültig. Ich war selbst verblüfft über meine Antwort und zu spät realisierte ich, dass ich das eben nicht zu einem normalen Menschen gesagt hatte, sondern zu einem unzurechnungsfähigen Massenmörder, der dummerweise auch noch mein Bruder war. Es kam mir vor als würden seine prinzipiell schon dunkel braunen Augen noch düsterer werden. Er stand nun direkt vor ihr, sodass nur noch die Gitterstäbe sie von einander trennten. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und knackte bedrohlich mit Nacken. „ Sei froh, dass du meine Schwester bist, wärst du das nicht, wärst du schon längst tot.“, flüsterte er mit tiefer Stimme und sah sie mit undurchdringlichem Blick an. Obwohl ich eigentlich nicht der Typ dafür war und sich alles in mir dagegen sträubte, entschuldigte ich mich trotzdem bei ihm. Unauffällig wandte ich den Kopf zu dem Tisch, an dem die Guards noch immer Karten spielten. Als ich mich wieder zu meinem Bruder umwandte, stutze ich kurz über dessen Gesichtsausdruck, der sich von bedrohlich zu einem hämischen Grinsen umgewandelt hat. Ich wusste für einen kurzen Moment nicht genau wie ich drauf reagieren sollte. „Ich finde es zum Schießen, dass du noch immer so leicht zu verarschen bist, wie ein kleines Kind“, lachte er und verschluckte sich fast dabei. „ Das war nicht witzig J!“, antwortete ich ihm etwas verärgert. Zur Antwort murmelte er etwas, was sich verdächtig nach: „Spaßbremse“ anhörte. „Zurück zum Thema Ausbruch, ich werde sehen was sich machen lässt. „Das hört sich schon mehr nach meiner Schwester an“, sagte J mit einem ehrlich gemeintem Lächeln. „Für dich doch immer.“, antwortete ich ihm liebevoll mit einem Lächeln in Gesicht. „Ich werde jetzt nach Hause gehen. Gute Nacht und schlaf gut“, fügte ich noch sarkastisch hinzu. „Ja, ja, dir auch.“, hörte ich ihn noch hinter mir herumzicken, während ich schon den Trakt entlangging.
 

Als ich aus dem Taxi ausstieg und die kalte Nachtluft Gothams einatmete, schloss ich für einen kurzen Moment meine Augen. Ich war schon immer ein Nachtmensch gewesen, deshalb war ich umso glücklicher gewesen, als ich erfahren habe, dass ich den Job im GCPD bekommen hatte. Das Gute daran eine Rechtsmedizinerin zu sein ist, dass man meist nur abends arbeiten muss, zu der Zeit wo ich erst richtig wach werde. Aber heute war etwas anders, ich war schon in Blackgate unglaublich müde gewesen, ich hätte mich wohl die Nacht zuvor nicht mehr über die Akten meiner toten “Patienten“ brüten dürfen. Als ich die Augen wieder öffnete, atmete ich noch einmal tief durch und dann begann ich in meiner Ledertasche nach dem Hausschlüssel zu suchen. Ich war noch nie besonders ordentlich gewesen, ….liegt wohl in der Familie. Als ich den Schlüssel endlich gefunden hatte, stieg ich die Stufen zu der Eingangstür hinauf. Meine Wohnung befand sich im fünften Stock des Gebäudes und ganz ehrlich, nach diesem anstrengenden Tag hätte ich mir gewünscht, dass ich die Wohnung im zweiten Stock genommen hätte. Ich ging also sie Treppe zu meiner Wohnung hinauf und noch bevor ich die letzte Stufe hoch stieg, hörte ich schon das Mauzen meines Katers durch die Tür hindurch. Jedes Mal wenn ich nach Hause kam, machte er so ein Theater. Hoffentlich hat meine Nachbarin das Mauzen nicht gehört. Die kann zur echten Furie werden, wenn sie sich aufregt. Ich kann sie echt nicht leiden. O.K., Sagen wir mal so, ich verstehe mich nicht mit allen Bewohnern dieses Hauses gut, naja eigentlich verstehe ich mich nur mit Jonny, einem junger Barkeeper aus dem 1. Stock, der mich manchmal zu sich einlädt. Als ich meine Wohnungstür öffnete, kam mir auch schon mein Kater Felix entgegengerannt. Ich schloss die Tür hinter mir, hing gemütlich meine Schlüssel und den schwarzen Mantel auf und zog meine schwarzen Lieblingspumps aus. Obwohl meine Wohnung nicht besonders groß war, fand ich sie dennoch sehr gemütlich. Aus dem kleinen Vorraum kam man geradewegs in einen großen Raum, der sowohl Küche als auch Wohnzimmer war, von da aus kam man entweder in das Schlafzimmer oder Badezimmer. Ich schlurfte etwas erschöpft in die Küche und holte etwas Thunfisch für Felix aus dem Kühlschrank. Das war heute ein anstrengender Tag. Während die grau getigerte Katze genüsslich fraß, machte ich es mir auf dem dunkelblauen Sofa vor dem Fernseher gemütlich. Es war 22:00 Uhr und die Nachrichten fingen an. Man konnte schon die nasale Stimme des Moderators hören:„…Ruhe ist in Gotham eingekehrt, da jetzt der berüchtigte Joker endlich hinter den Gittern des Blackgate Gefängnisses sitz...“ Ja klar, dachte ich mir, es wird nicht lange dauern bis sich ein anderer “Spinner“ von Batman herausgefordert fühlt, und alles wird wieder von vorne beginnen. Ein Teufelskreis. Als die Nachrichten vorbei waren, war es bereits 22:30 Uhr und ich war schon fast auf der Couch eingeschlafen. Ich quälte mich auf, ging ins Schlafzimmer, wo ich mich aus meine Klamotten schälte und den Pyjama anzog. Danach stattete ich meinem Bad noch einen Besuch ab, zum Duschen war ich jetzt schon zu müde, so putze ich mir nur die Zähne und schlurfte zurück in mein Schlafzimmer. Schläfrig kuschelte ich mich zusammen mit Felix ins Bett und schlief ein.
 

Nächster Tag:

A

Am nächsten Tag wollte ich nicht mit einem schmuddeligen Taxi wie am Tag zuvor fahren, deshalb nahm ich mein geliebtes Motorrad. Das Motorrad war schon ein langgehegter Wunsch von mir gewesen, den ich mir zum 23. Geburtstag erfüllt hatte. Ich schob meine schwarzlackierte Maschine aus der Garage und machte mich auf den Weg nach Blackgate auf. Der Verkehr in Gotham war heute wieder einmal ein Horror. Als ich es endlich geschafft hatte mich durch, die mit Autos vollen Straßen zu quetschen, war ich erleichtert gewesen es heil überstanden zu haben. Am überfüllten Parkplatz vor dem Gefängnis traf ich dann auch gleich Ryan, der mich freundlich grüßte. „Wow Alex echt eine tolle Maschine, die sie da haben!“, meinte er voller Begeisterung als er mein Motorrad sah. „Danke Ryan, weißt du zufällig wo ich sie abstellen kann?“ „Ja klar“, meinte dieser, „hinter dem Radabstellplatz können sie parken“. Dankend lächelte ich ihn an und parkte mein Motorrad. Wir gingen zu zweit hinein und besprachen bereits alle Abläufe für die Untersuchung der Insassen heute. Ich bemerkte, dass sich Ryan sehr gut mit Psychologie auskannte und fragte nach. „ Woher weißt du das alles?“ „Ich habe ein Jahr lang Psychologie in Chicago studiert, bevor ich mich der Medizin zuwandte. Psychologie war zwar äußerst interessant, aber nichts für mich, ich fand heraus, dass ich nicht für das Dasein als Psychologe geschaffen wurde und so habe ich dann Medizin studiert.“, erklärte mir dieser. Ich war so in das Gespräch mit ihm vertieft, sodass ich gar nicht bemerkte, dass wir schon im Obduktionssaal waren. Ich hörte plötzlich das Klacken von Stöckelschuhen. Es war die Leiterin des Gefängnisses, Mrs. Cole. Sie war zu mir heruntergekommen um mir zu sagen, dass ich mit der Untersuchung der Gefangenen beginnen konnte. „Und, ach ja, ich wollte ihnen noch sagen, dass sie mit dem obersten Stock beginnen werden.“, teilte sie mir monoton mit. „Entschuldigen sie meine Frage, aber wieso beginnen wir dieses Mal mit dem 4.- und nicht wie normalerweise mit dem 1. Stock?“ „ Weil ich, Dr. Napier, das so entschieden habe und sie haben sich danach zu richten.“, antwortete sich mit strengem Ton und sah mich abfällig an. „ Gut, dann werden Ryan und ich jetzt in das Behandlungszimmer gehen und auf den ersten Patienten warten.“ „Tun sie das Dr.“, meinte sie, bevor sie den Obduktionssaal verließ. Als sie endlich nicht mehr in Sichtweite war, seufzte ich genervt und rollte mit den Augen. „Ich kann sie echt nicht ausstehen. Nur weil sie das Gefängnis hier leitet, denkt sie, sie wäre Gott.“, hörte ich Ryan neben mir nuscheln. Er hatte bereits seinen weißen Kittel angezogen. „Gut, lass uns loslegen, Ryan du nimmst die Pinzetten, Skalpelle und was wir sonst noch brauchen und ich werde die Akten nehmen.“ „Okay“ Wir gingen völlig bepackt den Weg zum Erdgeschoß hinauf. Auf der Stiege wäre ich fast hingefallen, da mir die Akten die Sicht versperrten. Doch im letzten Moment konnte ich mich noch fangen. „ Soll ich nicht lieber die Akten nehmen Alex?“, fragte mein Assistent besorgt. Ryan war kein typischer Arzt, er war hochgewachsen hatte blondes kurzes Haar und grüne Augen. Sein Aussehen verlieh ihm den typischen Surfer-Touch. „Nein, passt schon, ich komm schon klar.“, quetschte hinter dem Stapel aus Akten hervor. „ Okay ,wenn sie meinen.“ Er konnte sich einfach nicht daran gewöhnen mich mit Du anzusprechen. Ich hatte glücklicherweise den Weg zu Behandlungszimmer, das sich im Erdgeschoss befand, heil überstanden. Etwas entkräftet legte ich den Stapel Patientenakten auf den Schreibtisch in dem kleinen Behandlungszimmer ab. Das Zimmer bestand eigentlich nur aus einem Schreibtisch, einem Schrank, einer Liege für die Patienten und 2 Sesseln. Mir war nicht ganz wohl bei dem Gedanken, mit einen der gefährlichsten Verbrecher Gothams in diesem kleinen Raum zu sein. Der Gedanke, dass Ryan bei mir war, beruhigte mich daher einigermaßen. Als er damit beschäftigt war, die Utensilien zu sortieren und zu desinfizieren, öffnete sich plötzlich die Tür und zwei Wachen traten herein. „Ma‘am, wenn sie soweit sind, können wir schon den ersten Patienten herein bringen. „Wartet noch kurz, ich muss noch meine Kittel anziehen und die Spritzen herrichten, dann könnt ihr schon den Ersten bringen.“ Mit einem Nicken verschwanden sie wieder aus der Tür und ich hatte Zeit das besagte herzurichten. Als ich nach langem Suchen meinen Arztkittel im Schrank gefunden habe, bemerkte ich, dass Ryan mich anstarrte. „Hab‘ ich was im Gesicht, oder wieso starrst du mich so an?“, fragte ich ihn mit einem Lächeln. „Ähh, was? Nein, haben sie nicht, ich wollte ihnen nur sagen, dass sie heute super aussehen.“, meinte dieser darauf und wurde leicht rot. „ Danke, ich dachte ich ziehe mich heute etwas zurückhaltender an, wegen der Untersuchung.“. Ich fühlte mich geschmeichelt und wurde, oh Wunder, rot. Heute trug ich anstatt der Rockes und der Bluse, eine schwarze Hose und ein dunkelblaues T-Shirt mit einem Druck darauf. Als Ryan sah, dass ich rot geworden war, ging er mit ebenfalls geröteten Wangen zur Tür und holte den ersten Insassen herein, bei dem es sich um einen Kriminellen handelte, den ich nicht kannte. „Guten Morgen, mein Name ist Dr. Napier und ich bin für heute ihr betreuender Arzt.“ Der Insasse beäugte mich zuerst kritisch und setzte sich dann endlich nach sekundenlangem Starren auf die Liege, wenn auch nur mit Ryans Hilfe. „So, wir werden mit dem unangenehmsten Teil beginnen, bitte ziehen Sie sich bis auf die Unterwäsche aus. Wir werden jetzt sehen, ob sie irgendwelche äußeren Verletzungen haben.“ Mein Patient rümpfte nur die Nase und zog sich aus. Ich untersuchte ihn und es stellte sich heraus, dass er sich bester Gesundheit erfreute. Nach einer halben Stunde war die ganze Prozedur vorüber. Ich verabschiedete mich von meinem Patienten und dieser wurde genervt hinausgeführt. Kurz nachdem der Gefangene weg war, klopfte es an der Tür und der Wärter von vorhin betrat den Raum. „Entschuldigen Sie die Störung, aber der nächste Patient ist ein etwas heiklerer Fall“ „Wieso, um wen handelt es sich denn?“, fragte Ryan. „Naja, es ist der Joker.“, erklärte der Wärter mit nervösem Unterton. Wenige Minuten später schleiften zwei weitere Wärter, den Joker zur Tür herein. Übermüdet ließ sich dieser auf die Liege fallen. Unterdessen hatte mir Ryan die Patientenakte des Jokers in die Hand gedrückt. Als ich diese öffnete und einen Blick hineinwagte, las ich darin, dass er einige noch nicht verheilte Schnitt- und Schusswunden hatte. Während ich diese weiter durchging, teilte ich ihm beiläufig mit: „Könntest du dich bitte bis auf die Unterwäsche ausziehen?“ Erst als ich von den Akten aufsah und die verdutzten Gesichter der Männer sah, fiel mir mein Fehler auf. „… i-ich.. meine Sie, könnten Sie sich bitte bis auf die Unterwäsche ausziehen.“ Peinlich berührt wandte ich mich von den Beiden ab und suchte mir alle erforderlich Utensilien zusammen. Als ich mich mit dem Skalpell zu meinem Patienten umwandte, stand dieser nur noch in Unterhosen vor mir. Mir schoss sofort vor Unbehagen die Röte ins Gesicht. „Bitte nehmen sie auf der Liege platz.“ Ich stand jetzt direkt vor ihm und erläuterte ihm den die Vorgehensweise. „Wir werden zuerst die schon verheilte Stelle aufschneiden und dann, mit einer Pinzette das Projektil entfernen.“ Ich setzte zum Schnitt an und durchtrennte gekonnt die dünne Haut über der Wunde. Langsam begann die Wunde zu bluten. Ich bemerkte genervt, dass er mich ununterbrochen anstarrte. Vielleicht versuchte er mich dadurch nervös zumachen, zuzutrauen wäre es ihm. „Alex? Du weißt schon, dass du ihn nicht betäubt hast, oder?“, kam es von Ryan, der mir über die Schulter schaute. „Seine Opfer mussten hatten auch kein Betäubungsmittel, als er sie getötet hat. Wieso soll ich ihm dann eins geben?“, konterte ich meinem Assistenten. „Heute sind sie aber gut gelaunt, Doc.“, meinte der Joker sarkastisch. Als Antwort darauf nahm ich die Federstahlpinzette und rammte sie in seine blutende Schusswunde. Während ich versuchte das Projektil herauszuarbeiten, zuckte der Joker immer wieder zusammen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt ich die Kugel endlich in meiner Hand. „Wow, das war eine 7mm!“, flüsterte Ryan hinter mir. „Desinfiziere seine Wunde.“, sagte ich geistesabwesend zu meinem Assistenten, als ich das entfernte Projektil entsorgte. Während des Zunähens seiner Wunde floss immer mehr Blut über seine Brust herab. Ryan tupfte das überschüssige Blut weg. Bevor die Wachen ihn zurück in seine Zelle bringen konnten, musste ich die Blutung stoppen und die wunde verbinden. Da mein Patient während des Verbindens sehr unruhig war, konnte ich den Verband nicht fest genug wickeln. Ich fand meinen Bruder heute sehr ruhig und das war eine Seltenheit bei ihm. Kurz bevor ihm die Wachen Handschellen anlegten, streifte er meinen Arm und flüsterte mir etwas ins Ohr:„Ich hoffe, dass wir uns wieder sehen Dok.“, meinte lässig und grinste. Einer der Wachen gab ihm eine Stoß in die Rippen und zischte:„Lass die Ärztin in Frieden, du Verrückter!“Na toll, dachte ich mir, diese Prozedur muss ich jetzt noch mir allen Insassen hier machen. Ich seufzte tief und machte mich gleich wieder an die Arbeit…



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