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Sturm der Schwerter

von

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Alles Meinetwegen


 

- Sasuke -
 

Die Drachen spien ihr Feuer auf das trockene Holz und Stroh. Auf dem aufgebauten Podest lagen die drei Leichen, welche nun vom Feuer umgeben waren. Das Holz knisterte und brannte, wodurch das Podest langsam zerbrach. Die Schattenwölfe begannen zu jaulen und die Drachen zu brüllen. Fast so als wenn sie die Trauer von allen herausschrien. Das Feuer brannte lichterloh und hüllte die eigentlich dunkle Nacht in ein helles Rot und Orange.

Sasuke drehte sich um und ging. Sein Weg führte ihn in das einsame Drachennest. Er setzte sich an den Rand der Klippen und starrte ins Dunkle. Auch hier war das Feuer deutlich zu sehen. So stark wie es brannte müsste es noch Kilometerweit zu sehen sein. Seine Gedanken spielten verrückt und verursachten bei ihm Kopfschmerzen. Im Moment wünschte er sich dass das Feuer erlosch.

Hätte er es verhindern können? Er hatte sich geschworen auf sein Team aufzupassen. Sie hatten alles für ihn getan und ihm mehr als nur einmal das Leben gerettet. Und was gab er ihnen zurück? Karin brachte er fast um und mit Suigetsu kämpfte er bis aufs Blut. Und jetzt war Juugo tot. Er war ein wirklich toller Teamleader.

„Machst du dir Vorwürfe?“

„Geh weg, Fang.“

„Du hättest es nicht verhindern können.“

„Ich sagte du sollst verschwinden!“

Sasuke drehte sich nicht um, starrte nur weiterhin in die Dunkelheit. Er wollte nicht so forsch zu Fang sein, schließlich konnte sie nichts dafür. Aber er war sich sicher das Fang wusste dass er es nicht so meinte, sonst hätte sie sich wohl kaum neben ihn gehockt.

„Komm mit. Ich will dir etwas zeigen.“

Sie zog ihn am Arm auf die Beine. In weiter Ferne sah er das Feuer immer noch brennen. Er ließ sich von Fang ziehen und folgte ihr schweigend. Gemeinsam kletterten sie auf die Felsen zu einem der Nester. Es war Ashas Nest wie er wusste und in eben jenem lagen drei Eier. Drei große Eier, alle in verschiedenen Farben. Durch die Dunkelheit konnte er jedoch nicht genau erkennen um welche Farben es sich handelte.

„Es gibt da eine Legende die jeder in Nevarron kennt. Für jedes Lebewesen das stirbt wird ein Neues geboren. Er herrscht somit ein Gleichgewicht dem niemand entkommt. Es gibt also immer genau die gleiche Anzahl an Lebewesen.“

„Dann willst du mir also sagen, dass sie in den Dracheneiern wiedergeboren werden?“

Fang lachte kurz und nahm dann seine Hand in ihre. Sie drehten sich vom Nest weg und gingen immer an den Klippen entlang.

„Es ist nur eine Legende, Sasuke. Glaube was du willst, ich tue es jedenfalls nicht. Ich dachte die Eier interessieren dich.“

„Wenn es Skys wären vielleicht.“

Fang blieb stehen und drehte sich zu ihm um. Sie sahen sich in die Augen und ließen den Wind durch ihre Haare wehen. Kurz vergaß Sasuke alles und genoss den Augenblick mit Fang. Für ihn klang es noch immer seltsam wenn er sie als seine Freundin bezeichnete. Früher glaubte er mal nie jemanden zu lieben. Vielleicht war es auch nur als Selbstschutz. Er hatte einmal alles verloren was er liebte und das konnte nicht noch mal passieren wenn man niemanden liebte. Wie komisch, dass das Leben einem da solch einen Strich durch die Rechnung machte.

„Kayla will versuchen ihren Bruder zu finden. Vielleicht weiß er was passiert ist und kann uns helfen.“

„Wir sollten wieder gehen.“

Sasuke wollte an etwas anderes denken und versuchte abzulenken. Fang schien es zu bemerkten und ging nicht weiter auf das Thema ein.

„Hast du Angst zu fallen?“

Sie grinste etwas und ging einen Schritt näher an den Abgrund heran. Sasuke konnte sich ein Schmunzeln ebenfalls nicht verkneifen und umfasste ihr Hand fester.

„Ich habe Angst, dass du fällst und ich nachher deine Überreste von den Steinen kratzen muss. Das ist eine Sauarbeit.“

„Mach dir um mich mal keine Sorgen. Ich kann schon auf mich selber aufpassen.“
 


 

- Kayla -
 

„Ist gut, Mistral. Du kannst jetzt gehen.“

Mistral sah sie fragend an und legte den Kopf schief. Dann sah er zu dem Mann am Wasserfall und spitzte die Ohren. Kayla kraulte seinen Kopf und lächelte ihn an.

„Er wird mir nichts tun. Es ist alles in Ordnung.“

Der Schattenwolf war ihr den ganzen Weg gefolgt. Wahrscheinlich wollte Mangetsu es so. Mistral setzte sich und machte keine Anstalten zu gehen. Kayla kraulte ihn noch kurz hinter den Ohren und ging dann auf den Wasserfall zu. Rod stand dort und wartete auf sie. Es war eindeutig ihr Bruder Rod, dessen war sie sich sicher. Also hatte sie sich damals im Tempel nicht getäuscht.

„Ich wusste, dass du herkommen würdest.“

„Wirklich? Ich war nicht sicher ob du wirklich hier wartest, immerhin bist du tot.“

Sie wollte nicht sie wütend klingen, doch nun war es zu spät. Innerlich kochte sie vor Wut, das sollte ihr Bruder jedoch nicht wissen. Rod hatte die ganze Zeit gelebt und war nicht zurückgekommen. Er kam einige Schritte näher auf sie zu. Genauso so wie er jetzt aussah hatte sie ihn in Erinnerung. Er war älter geworden, klar, aber die Grundzüge waren die gleichen.

„Warum Rod?“

„Um dich zu schützen.“

Er blieb stehen und sah sie an. Hielt er sie etwa immer noch für das kleine Mädchen das man beschützen musste? Sie ballte die Hände zu Fäusten und biss die Zähne zusammen. Dieses kleine Mädchen war sie nicht mehr und das durfte Rod auch ruhig wissen.

„Erzähl mir alles.“

Rod begann zu erzählen. Der Kampf gegen die Nachtwandler damals und sein angeblicher Tod. Bran und die Experimente. Die lebenden Nachtwandler, der Drache und das Drachenblut. Die Blume der Wahrheit und die Widerbelebung von Tyrael. Es klang kompliziert aber irgendwie ergab alles einen Sinn.

„Warum bist du nicht trotzdem zurückgekommen?“

„Ich habe einen Fehler gemacht, Kayla. Ja ich hätte zurückkommen und von seinem Plan erzählen sollen. Gemeinsam hätten wir alle eine Möglichkeit gefunden ihn zu besiegen. Aber ich dachte in diesem Moment nur an deine Sicherheit. Ich habe unseren Eltern versprochen auf dich aufzupassen und wollte das Versprechen einhalten. Wäre ich zurückgekommen wärst du nur in Gefahr gewesen. Es tut mir leid, Kayla.“

Rod kam immer näher und plötzlich stand Mistral neben ihr und versperrte Rod den Weg. Er knurrte leicht, sodass Rod stehen blieb. Kayla fuhr Mistral durchs Fell und lächelte den Großen Wolf an. Mistral hatte einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt, das musste man ihm lassen.

„Du hast gute Freunde die auf dich aufpassen.“

„Nein. Für mich sind sie Familie. Und ich hätte gerne einen Teil meiner richtigen Familie zurück. Du-“

Plötzlich nahm Rod sie in den Arm und drückte ihren Kopf an seine Brust. Sie hatte gar nicht bemerkt wie er an Mistral vorbeikam, doch der Wolf war ruhig und sah sie schweigend an. Kayla hörte Rods Herzschlag und spürte seinen Atem. Rod lebte und das war nun alles was zählte.

„Geh nie wieder Rod.“

„Und was ist wenn ich mal zur Toilette muss?“

Kayla drückte ihn von sich und boxte ihn gegen den Arm. Ihr Bruder grinste breit und zwinkerte ihr zu. Sie wusste, dass dieses Versprechen nicht einzuhalten war. Irgendwann würde er gehen, doch im Moment freute sie sich ihn wiederzuhaben. Schnell wischte sie sich die aufkommenden Tränen weg und sah ihn an. Sie hörte Mistral murren, scheinbar wollte er auf sich aufmerksam machen.

„Also was ist jetzt mit Brans Plan?“

„Am Besten erzähle ich es dir wenn die anderen dabei sind. Wir sollten jedoch schnell handeln. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.“
 


 

- Mangetsu -
 

Er war nicht sehr begeistert davon, dass ihm plötzlich alle vertrauten. Aber er kannte Rod nicht und konnte ihn nicht einschätzen. Yuuki schien auch nicht so ganz überzeugt, obwohl er Rod noch von früher kannte und sie damals beste Freunde gewesen waren. Doch sie sagten nichts und ließen sich Brans Plan von Rod erklären.

„Bran hat es hauptsächlich auf die Drachenritter abgesehen. Mit ihnen will er sich eine riesige Armee von Nachtwandlern aufbauen.“

„Deshalb der Angriff auf Sollos?“

„Auch. Zuerst hat er die Aufstände auf den Sklaveninseln angezettelt damit die Königin ihre Männer dorthin schickt. Damit wollte er die Armee der Königin zerteilen und gleichzeitig die Drachenritter angreifen. Seine Hauptangriffsziele sind Vyran und Waterfallcity.

„Dann hat ja der Teil mit der Armee funktioniert. Viele sind auf den Sklaveninseln und nun auch einige hier in Sollos.“

„Vergiss die in Dorma nicht, die die Kage sicher nach Vyran geleiten sollten.“

Bedrücktes Schweigen machte sich breit. Mangetsu sah auf die Karte von Nevarron, die auf dem Tisch vor ihm lag. Die meisten Kämpfe sollten also in Vyran, Waterfallcity und den Ebenen stattfinden.

„Die Königin hat momentan etwa die Hälfte ihrer Armee zur Verfügung“

„Das ist zu wenig.“

„Und wenn wir die Nachtwandler im Forstgipfelgebirge abgreifen und sie gar nicht erst zu den Städten lassen?“

Mangetsu hatte daran auch schon gedacht. Es wäre jedoch keine gute Idee. Im Frostgipfelgebirge waren die Nachtwandler im Vorteil und sie waren zu wenige um es leisten zu können einen enormen Nachteil zu haben.

„Nein lasst sie in die Ebenen kommen. Gibt es noch Leute die wir um Unterstützung bitten können? Verbündete auf den Sklaveninseln oder bei den Ninjas?“

„Der Drachenorden könnte in Sollos und Carastos bleiben. Damit bräuchten wir die Armee dort nicht mehr. Und die Drachenelfen sind auch gute Kämpfer, vor allem in den Ebenen. Das ist ihr Revier.“

Mangetsu wollte nicht so recht glauben das es alles war was sie hatten. Sie hatten den Drachenorden, die Drachenelfen, etwa die Hälfte der königlichen Armee und natürlich sich selbst. Doch das würde bei weitem nicht ausreichen.

„Damit kommen auf jeden von uns etwa 5 oder 6 von den Nachwandlern.“

„Vergiss die Goblins und Zyklope nicht. Jheral hat noch immer die Kontrolle über sie. Wahrscheinlich greifen sie Waterfallcity und Sollos an.“

„Zur Not haben wir noch die Zentauren und Wyvern, doch das könnte immer noch nicht reichen.“

Wieder herrschte Schweigen und alle dachten über ihr Problem nach. Mangetsu sah es an den Gesichtern seiner Freunde nur zu deutlich. Hatten sie denn wirklich keine anderen Optionen mehr? Wenn es hart auf hart käme, müssten sie so kämpfen. Ob sie wollten oder nicht. Doch wenigstens zur Sicherheit der Menschen bräuchten sie noch Leute.

„Und wenn wir die Ninja fragen? Konoha hat einige sehr gute Ninja dabei und Suna ist auch nicht gerade schlecht.“

„Glaubst du denn sie helfen uns, Sharon? Wir haben keinen Vertrag mit ihnen, sie sind also nicht verpflichtet uns zu helfen.“

„Sie werden uns helfen.“

Mangetsu musterte Sasuke, welcher nur auf die Karte starrte. Sasuke hatte solch einen sicheren Blick drauf, so als wenn er haargenau wusste, dass die Ninja zustimmen würden.

„Hast du denn einige schlagkräftige Argumente?“

„Wenn wir hier verlieren sind die Ninjareiche als nächstes dran. Und wenn es stimmt das der Angriff in zwei Tagen sein soll, dann schaffen sie es eh nicht mehr abzuhauen. Ob sie wollen oder nicht, kämpfen müssen sie sowieso. Entweder jetzt oder in einigen Tagen in ihren Reichen und sehr viel mehr tote.“

Sasuke hatte Recht. Vielleicht waren die Ninja ihre letzte Hoffnung. Einen Versuch war es zumindest wert.

„Dann fragst du sie Sasuke. Schließlich mögen sie dich ja so sehr.“

Mangetsu schmunzelte über die Szene. Suigetsu grinste breit während Sasuke ihm einen tödlichen Blick zuwarf. Jetzt wurde es also langsam ernst. Mangetsu erinnerte sich an den Kampf gegen Jheral und Tyrael zurück. Hoffentlich ging dieses Mal auch alles so gut wie damals. Auf noch eine Beerdigung seiner Freunde hatte er wahrlich keine Lust.
 


 

- Sasuke -
 

Er fühlte sich wie von Bodyguards umgeben. Sie liefen durch das Lager der Konohaninja und wurden von allen angesehen. Ob es wegen ihm war oder wegen Yuuki und Mangetsu, die beide in ihrer Rüstung und mit ihren Waffen unterwegs waren und neben ihm liefen, wusste er nicht. Sasuke fühlte sich als müssten die beiden ihn unbedingt beschützen und das passte ihm so gar nicht. Er trug seine normale Alltagskleidung und nur einen Dolch, den Dolch, der ihn seit dem Angriff im Frostgipfelgebirge auf Fang und ihn stets begleitete. Aber Mangetsu und Yuuki wollten scheinbar richtig Eindruck schinden mit den polierten Rüstungen und Waffen. Ein Wunder das sie kein Banner trugen.

„Musstet ihr in diesem Aufzug hier auftauchen?

Zischte er leise und ging weiter auf das große Zelt der Hokage zu. Er versuchte die Blicke zu ignorieren, doch war das bei der Menge nicht gerade leicht.

„Hey das sind unsere ganz normalen Rüstungen.“

„Außerdem weiß man nie wer von denen dich gern tot sehen würde. Du wirst uns noch danken sobald dir ein Kunai im Bauch steckt. Und es würde dich vielleicht nicht mehr so sehr stören wenn du auch deine Rüstungen tragen würdest.“

Sasuke bezweifelte es. Sie waren hier nicht im Kampf, es gab also keinen Grund seine Rüstung zu tragen. Er glaubte auch nicht, dass jemand es hier in Nevarron wagen würde ihn anzugreifen. Dafür stand Sasuke zu sehr unter dem Schutz der Königin und damit des ganzen Landes. Doch wusste man ja nie, ob es nicht vielleicht doch solche Leute gab. Er hatte keine Lust das herauszufinden.

Sie kamen nun endlich bei Tsunade an und durften auch mit ihr reden. Dass dies jedoch öffentlich war und alle es somit mitbekamen gefiel ihm überhaupt nicht. Aber er konnte es nicht ändern. Zu seinem Glück übernahmen Mangetsu und Yuuki das Reden. Wenigstens dazu waren sie gut.

„Wir brauchen Eure Hilfe. In wenigen Tagen wird es zu einem Kampf gegen die Nachtwandler kommen. Wir haben nicht genug Männer um gegen sie bestehen zu können.“

„Und deshalb kommt ihr her?“

„Ja. Wir verlangen nicht das Sie Ihre Leute an vorderster Front stellen. Wir bitten Sie lediglich darum die Städte zu schützen und zu verhindern das die Nachtwandler die Bewohner angreifen.“

Tsunade schien darüber nachzudenken. Sie musterte Yuuki und Mangetsu und blieb schließlich bei Sasuke hängen.

„Wir haben nicht sehr viele Ninja hier, aber ich werde sehen was ich tun kann. Die Bevölkerung können wir verteidigen.“

„Vielen Dank, Meister Hokage.“

„Ich hätte noch eine Bitte.“

Tsunade sah ihn wieder direkt an und verschränkte die Arme. Alle sahen ihn gespannt an, jeder einzelne mit einem unterschiedlichen Blick. Sie warteten auf seine Bitte und dachten sich wahrscheinlich auch, dass er eigentlich nicht das Recht hatte eine zu stellen.

„Ich brauche zwei Ninja die mit mir kämpfen.“

„Hast du da bestimmte Leute im Kopf?“

Tsunade schien genau zu wissen wen er meinte und nickte schließlich, ohne das er noch etwas sagte. Zusammen mit Mangetsu und Yuuki ging er zurück zum Quartier. Inzwischen befanden sich alle in Vyran und Waterfallcity und bereiteten alles vor. Sasuke hoffte die Richtigen gewählt zu haben.
 


 

- Fang -
 

Fang stand ganz oben im hohen Turm in Carastos und sah zur Küste hinaus. Als Kind war sie oft mit Kayla und Rod hier oben gewesen. Manchmal auch nur nachts mit Rod und zusammen hatten sie sich die Sternenbilder angesehen. Als die Tür hinter ihr aufging wurde sie aus ihren Gedanken an die Vergangenheit gerissen und drehte sich um. Sie musterte Rod und er schien es ihr gleich zu tun. Rod kam einige Schritte auf sie zu und blieb dann mit einem geringen Abstand zu ihr stehen. Als sie Rod das letzte Mal gesehen hatte, hatte er noch leichte kindliche Züge an sich. Trotzdem sah an schon den Teenager heraus und man erkannte das er als Mann mal ein richtiger Frauenheld werden würde. Und das war er auch. Er sah unglaublich aus, konnte sogar mit Sasuke mithalten. Rod war ein Stückchen größer als Sasuke, hatte aber sonst in etwa den gleichen Körperbau wie ihr Freund. Wahrscheinlich wurde er pausenlos von Frauen angemacht. Ihr entging sein Blick, der prüfend über ihren Körper glitt, nicht. Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus als er sie ausgiebig gemustert hatte.

„Du bist sehr hübsch geworden, Fang.“

„Danke. Dich scheinen die Frauen aber auch nicht zu ignorieren.“

Es war das erste Gespräch das sie mit ihm geführt hatte seit er wieder da war. Klar hatte sie sich gefreut ihn wiederzusehen, immerhin hatte sie fast ihre gesamte Kindheit mit ihm verbracht. Doch sie sah auch seinen Blick der immer wieder über ihren Körper huschte.

„Sollen sie gucken. Ich habe nur Augen für eine Frau.“

Instinktiv wich Fang einen Schritt zurück und stieß gegen die Wand hinter sich. Rod kam wieder einen Schritt näher und diesmal war noch weniger Platz zwischen ihnen.

„Rod hör auf.“

„Die ganze Zeit über musste ich immer an dich denken. Gelegentlich kam ich her und beobachtete dich. Du bist zu einer wirklich sehr schönen Frau geworden und-“

„Rod bitte! Ich habe einen Freund. Und du bist für mich nicht mehr als ein großer Bruder. Wir sind zusammen aufgewachsen und du hast mich immer behandelt wie deine kleine Schwester.“

Fang wich seinem Blick aus und musste erneut an die Vergangenheit denken. Sie hatte mit Rod trainiert, er hatte ihr schwimmen beigebracht und als sie sich einsam fühlte war er zu ihr ins Bett gekommen und hatte sie getröstet.“

„Ich weiß. Glaubst du das wenn ich nicht gegangen wäre etwas aus uns hätte werden können?“

Es war mehr ein Flüstern. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Stirn und seine Hand die ihr Handgelenk umfasste. Fangs Gedanken überschlugen sich. Zuerst tauchte Dario auf und jetzt noch Rod. Sasuke dürfte davon nicht begeistert sein, vor allem wenn er erst erfuhr, dass Rod scheinbar Gefühle für sie hegte. Als sie an ihren Freund dachte machte ihr Herz einen Sprung. Sie sah auf und blickte direkt in Rods Gesicht. Nur wenige Zentimeter trennten sie, das wurde ihr jetzt erst bewusst.

„Vielleicht. Vielleicht wäre alles anders gekommen wenn du zurückgekehrt wärst. Aber das bist du nicht. Und ich bin mit Sasuke zusammen. Ich liebe ihn, Rod. Und dich auch, nur eben nur als Bruder.“

Er sah sie an und sagte nichts. Sie sah eine gewisse Trauer in seinen Augen doch dann lächelte er.

„Ich bin froh, dass du glücklich bist. Im nächsten Leben mache ich alles anders.“

Rod ließ von ihr ab, drehte sich um und ging. Fang sah ihm nach und ließ dann ihren Blick über die Küste streifen. Am Himmel sah sie die Drachen kreisen, hörte ihr Brüllen und schloss die Augen.
 


 

- Yuuki -
 

Yuuki sah zu Sharon und Parar Parlan und musterte die Rüstung in den Händen des Pyromatikers.

„Die sieht gut aus.“

„Das ist sie auch. Es fehlen nur noch die Armschienen, dann ist die Rüstung komplett.“

Parar Parlan verneigte seinen Kopf vor Yuuki und ging dann wieder an die Arbeit. Der Mann hatte viel Stress, immerhin musste er die Rüstungen noch vor dem Kampf fertig stellen. Die Beinschienen schaffte er definitiv nicht mehr, doch alle hofften das wenigstens die Armschienen noch fertig wurden. Die Brustpanzer mussten zum Glück nicht mehr hergestellt werden.

„Willst du sie mal anprobieren?“

Sharon reichte ihm die Rüstung und er legte den Brustpanzer an. Yuuki bewegte sich in der Rüstung etwas und sah dann an sich herunter.

„Sie passt gut. Etwas schwerer als die Alte aber dafür bietet sie mehr Schutz. Sehr angenehm zu tragen.“

„Und sie steht dir ausgezeichnet.“

Yuuki grinste und zog den Brustpanzer wieder aus. Er legte ihn auf den Tisch und ging zu Sharon rüber.

„Mir steht alles wie du weißt.“

Sharon schmunzelte leicht und schaute auf die Rüstung. Sie standen sich nun direkt gegenüber und doch wich sie seinem Blick aus.

„Parar Parlan hat das Material etwas bearbeitet damit es in der Sonne rot glänzt.“

„Der Mann hat wirklich einen Tick für solch einen Schnick-Schanck.“

Yuuki lachte kurz und fuhr dann über Sharons Kopf. Fragend blickte sie zu ihm auf, denn er hatte dies schon seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht.

„Wenn das hier vorbei ist dann müssen wir mal reden.“

Sharon nickte nur und sagte kein Wort. Sein grinsen wurde breiter als er ihr durch die Haare wuschelte und so ihren Zopf ruinierte. Als sie noch zusammen waren hatte er es oft und gern getan, denn er liebte es sie zu ärgern. Er vermisste diese Zeit wirklich sehr.

„Yuuki!“

Er lachte und verließ den Raum gefolgt von Sharon, die sich eingeschnappt einen neuen Zopf band. Draußen sah er die Drachen fressen. Mehrere tote Zyklopen lagen vor ihnen und galten als Mittagessen.

„Wie läuft es mit den Panzerungen?“

„Wir führen nachher einige Testflüge durch und hoffen, dass die Drachen sie annehmen. Besonders Dark machte beim letzten Mal einige Zicken.“

Es herrschte wieder Schweigen zwischen ihnen. Sie beobachteten die Drachen wie sie sich ums Fressen stritten, wobei Dark eindeutig die Oberhand hatte.

„Yuuki?“

„Ja?“

„Wenn du da draußen kämpfst, passt du bitte auf dich auf? Ich will dich in einem Stück wiederhaben.“

„Aber natürlich.“

Er nahm ihre Hand in seine und drückte sie leicht. In seinem Inneren hoffte er dasselbe von ihr. Wie gern würde er sie jetzt einfach in den Arm nehmen und küssen.
 


 

- Mangetsu -
 

Der Himmel über ihnen war dunkel. Es war kalt obwohl sie eigentlich Sommer hatten. Das Frostgipfelgebirge war in einem Schneesturm verschwunden und man konnte nur erahnen was dort lauerte.

„Einige werden es wohl nach Waterfallcity und Vyran schaffen. Und sicherlich können sich auch einige an uns vorbei schleichen und nach Dorma und Sollos kommen.“

Yuuki schaute ebenso zum Gebirge wie Mangetsu, wirkte jedoch entspannter. Die Konohanins beschützten Waterfallcity und auch die Sunanins halfen im Kampf mit und befanden sich derzeit in Dorma. Die meisten Kämpfer des Drachenordens waren in Vyran und nur wenige in Sollos und Carastos. Hier in den Ebenen erwarteten die die größte Horde der Nachtwandler. Firmin wurde geräumt und diente als Lager. Mangetsu war sich unsicher ob ihre Armee eine Chance hatte. Er konnte nur hoffen, dass es reichte.

Sky flog über seinem Kopf hinweg und landete weiter hinten in den Ebenen. Sasuke sprang vom Rücken des weißen Drachen und landete neben ihm.

„Wie viele sind es?“

„Auf jeden von uns kommen etwa 30-40 von denen.“

Mangetsu seufzte und fuhr sich durchs Haar. Mit so vielen hatte er nicht gerechnet. Gerade wünschte er sich an den Strand von Kiri, in der Sonne liegend mit Kayla in seinen Armen.

„Und wenn schon! Wir machen jeden von ihnen platt!“

„Brüllt der, der noch nie einen Nachtwandler getötet hat.“

Mangetsu versuchte den aufkommenden Streit zwischen Naruto und Suigetsu zu ignorieren und ging einige Schritte auf das Gebirge zu.

„Im Kampf gegen Jheral haben wir es auch geschafft. Also mal nicht den Teufel an die Wand. Der Plan wird aufgehen. Seit wann bist du eigentlich so pessimistisch?“

Er hoffte es sehr. Nicht alle waren so optimistisch wie Yuuki. Für Mangetsu ging es hier um sehr viel. Er hatte noch einiges vor in seinem Leben. Vielleicht hatte sein Beinahetod vor einigen Jahren ihn verändert. Davor war er ähnlich optimistisch gewesen wie Yuuki, doch durch solche Ereignisse können sich Sichtweisen und Denkweisen ändern. Vieles von den Dingen die er früher getan hatte würde er heute nicht mehr tun. Mangetsu hatte dazugelernt. Er spielte nicht mehr so leichtfertig mit seinem Leben wie noch vor einigen Jahren.

„Macht euch bereit.“

Yuuki bekam noch einen viel sagenden Blick, der dann nickte und mit Sasuke zu den Drachen ging. Mangetsu drehte sich schließlich um und unterbrach den Streit zwischen Naruto und Suigetsu endgültig.

„Das hier sind Klingen aus Drachenschuppen mit denen ihr die Nachtwandler töten könnt. Wenn es geht benutzt Feuer und bringt so viele wie möglich um. Ach und am besten hütet ihr euch vor dem Drachenfeuer. Es sei denn ihr wollt gegrillte Ninja werden.“

Selbstbewusst sahen ihn Suigetsu, Naruto und Sakura an. Mangetsu wandte sich ab und ging zu seinem Schattenwolf und kraulte ihm hinter beide Ohren. Mistral saß einfach da und schaute in seine Augen.

„Ich werde mein Versprechen einhalten. Dieses Mal auf jeden Fall.“

Mistral stupste seine Nase gegen die Stirn von Mangetsu. Dieser lächelte nun etwas und legte seine Arme um den Körper des Wolfes.

„Danke, dass du da bist, Dad.“



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Von:  fahnm
2016-01-25T21:15:57+00:00 25.01.2016 22:15
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