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A Beacon of Hope

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Scorched Earth

Kapitel VII ( Ouija I ) - Scorched Earth
 

Welche großartigen Namen sich die Leute in dieser Organisation auch gaben, sie waren fürchterlich schlecht organisiert. Seit einer geschlagenen halben Stunde wartete die Frau, die alle nur 'Ouija' nannten, darauf, endlich abgeholt und ihrer neuen Aufgabe zugeführt zu werden. Das dunkelblonde Haar hatte sie zu einem strengen Dutt gebunden und hatte sich sogar eine Stunde zu früh aus dem Bett gequält, damit nichts an ihrer äußerlichen Erscheinung auszusetzen war. Die kalten blauen Augen der kleinen Frau, sie maß vielleicht 1,61m, waren hinter einer randlosen, ebenso schmalen Brille verborgen, ihre dunkelgrüne Feldjacke war bis oben hin geschlossen, der Kragen so aufgestellt, dass er ihren Hals verdeckte und nahtlos bis zu ihrem Unterkiefer aufschloss. Als sie am vereinbarten Treffpunkt innerhalb der Basis angekommen war, hatte sie sich zuerst in Habacht-Stellung begeben, hatte diese allerdings nach den ersten 15 Minuten verlassen, in denen sie nicht abgeholt wurde. Mittlerweile war ihr Auftreten legerer. Ganz abgesehen davon, dass es bequemer war, kümmerte sich hier niemand um die Wahrung militärischer Formen. Eine kleine Ausbeulung befand sich unter dem Ärmel ihres linken Armes, dort hatte sie eine Teleschnecke befestigt, eine weitere Ausbeulung, die aber gut durch die Feldjacke kaschiert wurde, befand sich auf der Höhe ihrer Hüfte. Egal, welchen Hintergrund die Mitglieder dieser Gemeinschaft aus Taugenichtsen, Dieben und Möchtegernhelden war, jeder war dazu verpflichtet, in ständiger Alarmbereitschaft zu sein und eine Waffe bei sich zu tragen. Sie selbst stellte keine Ausnahme dar und hatte sich in der Waffenkammer für einen Vorderlader, eine Steinschlosspistole, mit verlängertem Lauf entschieden, um die Qualitäten, die sie ohnehin für diese Arbeit mit sich brachte, noch unterstützen zu können.
 

So langsam schien das Leben in die Anlage einzukehren, Männer, Frauen und Kinder, die teilweise bis tief in die Nacht gearbeitet oder, wenn sie keinen Dienst hatten, gefeiert hatten, schälten sich aus den viel zu kleinen Zimmern, in denen niemand auch nur eine Spur von Privatssphäre erwarten konnte. Die gab es nur, wenn man höhere Ränge bekleidete oder sonst irgendwie von außerordentlicher Wichtigkeit war, und selbst dann wurde man häufig vertröstet.

So langsam kehrte wieder Leben in die Basis ein, Männer machten sich daran, die wenigen Schiffe, über die sie verfügten, mit teilweise großer Laienhaftigkeit und ohne Aufsicht eines ausgebildeten Zimmermannes zu warten und zu reparieren. Einige dieser Schiffe konnten jedoch nicht mehr gerettet werden und man schlachtete sie nur aus, jedes Stück Holz eines Adam-Baumes war sein Gewicht in Gold wert, wie man so schön sagte. Und wenn schon die Disziplin an vielen Stellen mangelte, so herrschte doch wenigstens das Gefühl vor, dass nichts verschwendet werden dürfte. Nach Gefechten übernahmen in der Regel die Frauen und Kinder die unerfreuliche Arbeit, die Gefallenen ihrer Habseligkeiten und Waffen zu berauben, um sie dem gemeinsamen Arsenal hinzuzufügen, eine Aufgabe, für die einige der höheren Ränge im Widerstand sie eigentlich hätten nutzen wollen. Allerdings hatte Ouija ihnen bewiesen, dass sie zu wesentlich mehr taugte. Nur für eine Sekunde schloss sie die Augen und erinnerte sich...
 

Seit zwei Tagen lag sie hier im Dreck und das Wetter hatte es wahrlich nicht gut mit ihr gemeint. Sie hatte das Gefühl, dass es in diesen zwei Tagen mehr geregnet hatte, als in all den Wochen zuvor. Innerlich verfluchte sie sich dafür, diesen Auftrag angenommen zu haben. Aber sie wollte, nein, sie musste, diesen Menschen ihren Wert beweisen. Sicher, der Widerstand konnte es sich nicht erlauben, bei seiner Rekrutierung besonders anspruchsvoll zu sein, aber sie hatte nicht vor, mit einem Haufen verängstigter Weiber Leichen zu fleddern. Immerhin hatte sie zwei Jahre informelle Ausbildung genossen und konnte auf anderem Wege dienlich sein. Dennoch, die Umstände machten es ihr nicht leichter. Regen, Wind und Wetter sorgten dafür, dass sie regelmäßig, immer dann, wenn ihre Konzentration für einen Moment nachließ, unter der dunkelbraunen Decke zitterte, die ihre Position in einem nahe gelegenen Waldstück verschleiern sollte. Sicher, es hätte ein böses Ende nehmen können, wenn einer der Piraten rein zufällig in ihre Richtung gesehen hätte, wenn er bemerkt hätte, dass der braune Fleck in der Landschaft sich bewegte. Aber die Gefahr dafür war relativ gering, unter anderem deshalb, weil sich unter diesem Platzregen ohnehin alles bewegte. Rund um sie herum, selbst unter ihr, wurde Erde abgetragen und wanderte nach unten. Der scharf wehende Wind tat sein Bestes, um Blätter aus Baumkronen zu reißen und über dem gesamten Gebiet zu verteilen, er ließ die Büsche um sie herum tanzen.

Heute oder morgen, man hatte ihr eine Zeitspanne von drei Tagen gegeben, in denen ihr Ziel an diesem Checkpoint ankommen würde. Um sich die Zeit zu vertreiben ging sie im Gedanken noch einmal durch, auf wen sie eigentlich wartete. Zum gefühlt einhundertsten Male. Richard Oden, von sich selbst und seinen Lakaien gern 'Reaper' genannt. Wieder musste sie ein Lachen unterdrücken, warum waren Männer nur immer der Meinung, dass es sie stärker oder furchteinflößender machen würde, wenn sie sich mit dem Sensenmann in Verbindung brachten? Sie wusste, dass all seine Versuche, den Namen auf der Grandline bekannt zu machen, vergebens waren. Nicht einmal die geknechteten Teile der Bevölkerung schienen großartigen Respekt vor diesem Mann zu haben, der vor dem Großen Zusammenbruch mit einem vergleichsweise mickrigen Kopfgeld von 30 oder 40 Millionen Berry versehen war. Sie wusste, dass er nur ein kleiner Fisch war, deshalb hatte man sie entsandt und keinen Scharfschützen vom Kaliber eines Lysop. Dennoch war die Situation für den Widerstand eine reine Gewinnsituation, sollte sie Oden zum Schweigen bringen können, würde das dem Ansehen der Organisation gut tun. Ein paar Inselbewohner hatten einmal den Fehler gemacht, ihm nicht den Respekt entgegenzubringen, von dem er der Meinung war, ihn verdient zu haben. Darüber hatte er die gesamte männliche Bevölkerung der Insel massakriert und an ihrem Ufer pfählen lassen. Frauen und Mädchen wurden für andere Dienste versklavt und Ouija wollte nicht weiter über ihr Schicksal nachdenken. Sicher war es von Vorteil, eine gewisse Abneigung gegenüber dem Ziel zu verspüren, aber sollte sie ihre Gedanken durch Hass vernebeln, könnte sich das auf ihre Genauigkeit auswirken. Und egal, wie sie die Situation drehte und wendete, sie hatte nur einen Schuss. Besagter Lysop hatte sie mit dem Prototypen einer Muskete ausgestattet, der über einen verlängerten Lauf verfügte, als die Standardgewehre, die der Widerstand verwendete, und außerdem die Zündladung auch in widrigen Wetterverhältnissen trocken hielt. Nichts wäre schlimmer gewesen, als für einen Moment ein freies Schussfeld zu bekommen und anstelle eines befreienden Knalls nur ein kurzes Klicken zu hören, weil das Schießpulver nass geworden war. Sie hatte ihn noch gefragt, wie er dafür sorgen konnte, dass die Treibladung nicht durch Nässe beeinflusst werden konnte und da hatte er ihr eröffnet, dass sie dafür einen massiven Abstrich in punkto Feuerrate machen müssten. Treibladung und Kugel befanden sich, unüblicherweise, bereits im Lauf des Gewehres und waren dort isoliert, über einen kleinen Hebel konnte sie den Lauf freigeben und schießen, sobald sie eine Gelegenheit gefunden hatte. Die Schattenseite an der Geschichte war, dass sie nur einen Schuss abgeben konnte, jeder darauffolgende Versuch könnte schnell daran scheitern, dass Nachladen in diesem Regen kaum möglich war, ohne das Schießpulver zu nass werden zu lassen.

Genervt wischte sie sich über die Stirn, ihre braune Baseballkappe konnte auch keinen unendlichen Schutz gegen den Regen bieten und sie hatte seit Stunden das Gefühl, dass die Zeit bald gekommen war. Und ihr Gefühl sollte sie nicht täuschen. Eine halbe Stunde später war es endlich soweit und ihr Ziel zeigte sich das erste Mal. Sie hatte die Muskete grob in Richtung des feindlichen Lagers ausgerichtet, hielt sie allerdings nur mit der rechten Hand. Die linke ruhte auf ihrem Oberarm, damit sie den Kopf darauf ablegen und einen entspannten Blick durch das Zielfernrohr werfen konnte. Sie war vielleicht 400 Meter von Feind entfernt, ohnehin kein einfacher Schuss, aber die Witterungsverhältnisse ließen ihn fast unmöglich werden. Sie zentrierte das Fadenkreuz auf den Kopf des Mannes, den sie für Oden hielt und sah sich bestätigt. Er sah genau so aus, wie man ihn ihr beschrieben hatte, großgewachsen und mit Wohlstandsbauch versehen. Aus Spott gegenüber der vernichteten Marine trug er sogar den Mantel eines Vizeadmirals auf den breiten Schultern, ungepflegt und mit dunkelbraunen, lange eingetrockneten Blutflecken darauf. Ebenfalls versuchte er sich an einem Vollbart, wahrscheinlich, um seine Erscheinung noch furchteinflößender wirken zu lassen. Vielleicht hatte er damit sogar Erfolg. Trotz des Regens trug er eine übergroße Sonnenbrille und ein Paar aus Säbel und Pistole an seiner Hüfte. Einer seiner Lakaien, der vielleicht einen Kopf kleiner war, als er, stand mit durchgestrecktem Arm neben ihm und schirmte ihn mit einem Regenschirm vom Wetter ab. Der Zeitpunkt für den Schuss war noch nicht gekommen, noch war er in Bewegung, unterhielt sich nur im Vorbeigehen mit einigen Leuten im Lager. Sie wusste nicht mehr genau, wofür dieses Lager eigentlich genutzt wurde, vielleicht war es ein Umschlagplatz für Nahrung oder Munition. Uninteressant. Erneut wischte sie sich mit der Hand übers Gesicht, sie konnte sich nicht erlauben, dass ihr Schuss durch einen Tropfen Wasser in den Augen ein Fehlschuss werden könnte. Ihr Fadenkreuz folgte dem Kopf des Mannes und er hatte keine Ahnung, was auf ihn zukam. Es fühlte sich wie Ewigkeit an, bis er endlich zum Stillstand kam, um sich mit dem Kommandanten des Lagers zu unterhalten. Ein kleiner Fisch, keiner weiteren Beachtung würdig. Jetzt war sie am Zug. Erneut fixierte sie das Fadenkreuz auf den Kopf des Mannes und ließ die linke Hand von ihrem Oberarm nach vorn über den Lauf wandern. Sie bemerkte, dass ihr Hals steif geworden war, immerhin hatte sie sich in der Zwischenzeit kaum bewegen dürfen. Und sie war schon zwei Tage an diesem Ort gefangen. Aber das hatte jetzt keine Bedeutung, ihr Auftrag war wichtiger, wenn schon nicht für die Rebellion, dann doch wenigstens für sie selbst. Oden gestikulierte wild vor dem Kommandanten des Lagers, die beiden schienen in einen kleinen Streit verwickelt zu sein. Ihr sollte es nur recht sein. Die behandschuhten Finger ihrer linken Hand fanden schließlich den kleinen, auf dem Lauf angebrachten Hebel, um die Waffe scharf zu machen. Eine Reihe von Gedanken schoss ihr jetzt durch den Kopf: Schätzte sie die Entfernung richtig ein? Zielte sie hoch genug, um das fallende Projektiv trotzdem in seinem Kopf landen zu lassen? War es windstill genug, um den Schuss anzusetzen? Wie würde sich der Regen auf die Kugel auswirken? Aber all diese Gedanken hatte sie sich schon vorher gemacht, vielleicht ein Dutzend Male. Jetzt war der Zeitpunkt zum Handeln gekommen. Ein letztes Mal atmete sie ein, und legte den Hebel um. Ein langes Ausatmen folgte und sie zwang ihren Körper zur Entspannung. Der rechte Zeigefinger legte sich auf den Abzug des Gewehrs und zog diesen langsam zurück.

Und wieder geschahen alle Dinge auf einmal. Ihr Gewehr spie Feuer und schickte die massive Bleikugel auf den Weg, nur eine Sekunde später konnte sie sich ihres Treffers versichern, als eine Blutwolke aus dem Hals ihres Ziels schoss und den Lakaien, der den Regenschirm trug, und den Kommandanten des Lagers bespritzte.

Ihre Flucht war bis ins kleinste Detail geplant, die Garnison des Lagers war verwirrt. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, ihren Hintern aus der Gefahrenzone zu bringen...
 

"Sterling?"

Sie schlug die Augen auf, eine bekannte Stimme hatte sie aus ihrem Tagtraum geweckt. Sofort nahm Ouija Haltung an, streckte den Rücken durch und nahm die Hände auf den Rücken. "Oberleutnant Stevens!", gab sie pflichtgemäß zurück, dieser hob jedoch nur, in beschwichtigender Art und Weise, die Hände. "Rühren, Sterling. Machen Sie sich locker."

Der Mann war nur wenig größer als sie, knapp über 1,75m, hatte kurzgeschnittenes, blondes Haar und ein Gesicht, das in keinster Weise nennenswert war. Keine militärische Strenge lag darin und man konnte sich nur schwer vorstellen, dass hinter seiner Stirn ein Verstand saß, der taktisch und mit viel Kalkül agieren konnte. Auch er trug eine ähnliche Feldjacke wie Ouija selbst, hatte sie jedoch im Gegensatz zu ihr geöffnet, sodass man erkennen konnte, dass er darunter ein dunkles T-Shirt trug.

Erst jetzt bemerkte Ouija allerdings, dass er nicht allein war. Er war in Begleitung einer Frau, die nur wenig größer als sie selbst war, angekommen. Eines der Gesichter des Widerstands und einer von vergleichsweise wenigen Steckbriefen, der noch nicht in der neuen Ordnung des Piraten Blackbeard annuliert worden war. "Sterling, ich bin mir sicher, dass Sie bereits von Nami gehört haben, nicht wahr?", daraufhin nickte sie nur und begann die Dinge aufzuzählen, die sie von ihr wusste:"Mitglied der Strohhut-Piraten mit den Spezialgebieten der Navigation, Meteorologie und Kartographie. Letztes offizielles Kopfgeld der Weltregierung: 66 Millionen Berry, aktuelles Kopfgeld unter der Tyrannei des Piraten Blackbeard: 150 Millionen Berry."

Darauf rührte sich auch die Frau mit dem langen, orangenen Haar, das sie momentan zu einem lockeren Zopf zusammengebunden hatte, und klatschte einige Male in die Hände: "Wenn ich einmal einen Biographen brauche, werde ich mich an dich wenden.", damit trat sie neben Leutnant Stevens und musterte Ouija unverholen:"Bin ich jetzt dran? Sheila Sterling, aber deine Kameraden nennen dich Ouija. Du bist 24 und hast eine informelle Ausbildung an der Waffe durch deinen Vater, einen der vielen Marineinfanteristen, die bei der Schlacht um Marine Ford gefallen sind, erhalten. Eine gute Schützin, so hat man mir gesagt, und eigentlich war es dein Wunsch, weiterhin im Feld eingesetzt zu werden. Tut mir leid. Leider hat man mir auch zugetragen, dass du sehr diszipliniert bist, Ordnung wahren kannst und schnell dazu in der Lage bist, in theoretischen Problemstellungen eine zufriedenstellende Lösung zu finden, selbst wenn du dich dabei unter stark Zeitdruck befindest. Deshalb wollte ich, dass du meine Adjutantin wirst. Ich hoffe, du wirst mir das verzeihen.", sie lächelte offen und freundlich und in diesem Moment konnte Ouija sehen, warum ihr so viele Männer zu Füßen lagen. Ein überaus schön geschnittenes Gesicht, freundliche, warme und große braune Augen, mit dem Körperbau eines klassischen Kunstwerkes ausgestattet und sich nicht zu schade, durch figurbetonte Kleidung zu zeigen, dass sie ihn hatte. Aber viel wichtiger war ihre Ausstrahlung. Sie wirkte freundlich, sogar locker, war aber dennoch in der Lage, wichtige Informationen schnell zu verarbeiten und mit den relevanten Personen zu teilen. Niemand, der seine Untergebenen grundlos knechtete und sie dadurch umso mehr zu harter Arbeit anspornte. Ouija hatte das unterschwellige Gefühl, dass man ihr einfach gefallen wollte. "Leutnant Stevens, ich nehme an, dass Sheila bereits mit allen Nötigungen Informationen versorgt wurde, um einen einwandfreien Job zu machen. Seien Sie bitte so freundlich und versuchen Sie, mit Sanji-ku.. mit Sanji und Specter Kontakt aufzunehmen und versuchen Sie in Erfahrung zu bringen, ob sich der Ausflug gelohnt hat und wir vielleicht keinen weiteren Monat hungern müssen.", wortlos salutierte Stevens vor ihr und setzte sich sofort darauf auch schon in Bewegung. Auch er, so erschien es Ouija, wollte die Frau nicht warten lassen.

"Wie weit hat dich Stevens über deine kommenden Aufgaben aufgeklärt?", Ouija fiel schnell auf, dass sie von Nami geduzt wurde, ganz im Gegensatz zu Stevens. Auch wenn sie eigentlich Wert auf eine gewisse Ordnung legte, wurde die Frau ihr damit doch sympathischer. Sie war nicht eingebildet, nur mit sich selbst beschäftigt oder gar hochnäsig. "Ich solle mich um die Verwaltung des Briefverkehrs mit anderen etwaigen Widerstandszellen kümmern, mich des Briefverkehrs annehmen, mit Ausnahme des klassifizierten, nicht von Ihrer Seite weichen und auch für eine geregelte Kommunikation innerhalb der Basis auf Ihren Befehl sorgen.", sie hatte ein paar Minuten damit verbracht, die Aufgabenbereiche auswendig zu lernen. "Bitte, Sheila, nenn' mich einfach Nami. Wir sind hier nicht bei der Marine.", sie klopfte ihr locker auf die Schulter und Ouija nickte schließlich. Seit sie offiziell vom Widerstand aufgenommen worden war, hatte sie sich schwergetan, irgendwelche freundschaftlichen Bindungen zu den Kameraden aufzubauen. Das lag unter anderem daran, dass sie auf Einsätzen regelmäßig allein unterwegs war. "Freut mich sehr, mit dir zusammenarbeiten zu dürfen, Sheila. Ich habe hier etwas für dich, einige Leute waren zwar der Meinung, dass diese Liste klassifiziert sein sollte, aber wenn wir vernünftig miteinander arbeiten wollen, dann müssen wir uns auch vertrauen, oder?", sie hielt ihr einen dicken Block hin, beinahe so gefüllt, dass man ihn kaum noch verschließen konnte. "Darin befinden sich die Namen vieler aktiver Unterstützer des Widerstands und, was noch viel wichtiger ist, weitere Stützpunkte für den Fall, dass wir uns auflösen und neu formieren müssen. Du solltest dir jeden dieser Stützpunkte einprägen, die Namen sind erstmal zweitrangig. Und am besten redest du mit niemandem außer mir darüber, eigentlich wissen nur höherrangige Offiziere von einigen dieser Orte, zu denen sie die Leute im Notfall führen werden. Aber nur wenige Leute, bald wirst du dazugehören, kennen all diese Auffangpunkte. Stevens sagte mir, dass du in der Lage bist, Karten zu lesen und im Notfall auch zu navigieren, weitere Gründe, warum ich dich ausgewählt habe. Diesen Informationen sind Karten beigelegt und für den Fall, dass mir etwas zustoßen sollte, liegt es an dir und den anderen Überlebenden, unsere Leute einzusammeln."

Ouija hatte es die Sprache verschlagen. Als sie an diesem Morgen aufgewacht war, hatte sie erwartet, einen langweiligen Sekretärinnenjob für Nami ausführen zu müssen, sich um Briefe zu kümmern, vielleicht einige Botengänge zu unternehmen. Diese Situation allerdings hatte sie nicht erwartet. Mit den Informationen, die in diesem Ordner enthalten waren, konnte man über Untergang und Bestehen des Widerstands entscheiden. "Ich .. Nami, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich .. ich werde dich nicht enttäuschen.", ihre Stimme bebte und Nami antwortete mit einem breiten Lächeln:"Ich weiß."
 

Böllebölleböllebölleböllebölle. Böllebölleböllebölleböllebölle.
 

"Was .. oh, die Teleschnecke.", ein kurzes Nicken von Nami folgte, das wohl bedeutete, dass sie ruhig abnehmen sollte. Nur wenige Sekunden später wünschte sie sich, dass sie es nicht getan hätte.
 

"Sterling, Adjuntantin von Kommandeurin Nami.", sprach sie ruhig in die Muschel und wartete auf eine Antwort. Die Übertragung schien durch die Witterungsverhältnisse und eine mögliche große Entfernung gestört zu sein, aber die wichtigsten Informationen kamen an.
 

"Erster Maat Camps! .. Aufklärung berichtet .. Zwei Schlachtkreuzer .. Fünf schwere Kreuzer .. Dreiköpfige Totenkopfflagge .. Ankunft in 45 Minuten .. Evakuierung empfohlen .. Viel Glück."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Heya ^.^

Ich dachte mir, dass ich Sanji und die Geschichte in der Anstalt mal einen kleinen Moment in Ruhe lasse und mich stattdessen einmal um Nami und ihre Begleitung kümmere! Viel Spaß beim Lesen und ich hoffe, es gefällt euch!
LG Aya Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Stoechbiene
2017-02-08T20:05:17+00:00 08.02.2017 21:05
Da bin ich wieder 😊.

Das Kapitel war recht informativ, denn man bekam als Leser weitere Einblicke in die Arbeit oder Vorgehensweise des Widerstands.

Auch hast du den Charakter Ouija passend eingeführt. Sie natürlich wirken lassen, nicht zu overpowert (Denglisch lässt grüßen 😉).

Die Erinnerung an ihren ersten richtigen Einsatz fand ich sehr mitreißend. Du hast auch an wichtige Details gedacht, wie etwa Ouijas Vorsichtsmaßnahme dafür zu sorgen, dass ihr im entscheidenden Moment kein Wasser ins Auge läuft.
Für mich ist das ein wichtiger Bestandteil einer Story.

Ich wünsche dir für deine Prüfungen viel Erfolg!
Antwort von:  ayachan
13.02.2017 19:11
So, der Großteil meiner Prüfungen ist jetzt rum, nur noch nächste Woche eine mündliche, aber da muss ich nur bestehen :D Wollte mich hier nochmal für deine vielen Kommentare bedanken, das macht mir echt Lust, weiterzuschreiben!

LG Aya


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