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A Beacon of Hope

von

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The Waking World

Kapitel V ( Specter III )
 

Die Welt war wieder in Ordnung. Endlich. Alles war nur ein böser Traum gewesen. Der Krieg, der Aufstieg des Piraten Blackbeard zum König der Piraten, der Zusammenbruch der Marine, der Weltregierung. Ordnung war wiederhergestellt. Piraten .. gab es Piraten überhaupt noch? Specter wusste es nicht und konnte noch weniger behaupten, dass es ihn interessierte. Sein Blick ging nach oben, er saß auf einer gemütlichen Couch in einem mit wundervoll duftenden Pflanzen ausgestatteten Wintergarten, in den Händen ein Buch mit dem Titel '101 Rezepte für Zitronengras' haltend. Zu seinen Füßen hatte es sich ein junger Hundewelpe gemütlich gemacht, ein Beagle. Sanft lächelnd ließ er das Buch geöffnet auf seinen Schoß sinken, beugte den Oberkörper nach vorn und streichelte dem Hund über den Kopf. Dieser schmiegte sich, immer noch halb schlafend, gegen seine Hand. Und der Geruch all dieser Pflanzen wurde sogar noch übertönt. Starker, süßer Kuchengeruch drang durch die geöffnete Tür in den Wintergarten. Seine Frau, sie hieß Viola, war eine Bäckerin und Köchin von einzigartiger Fähigkeit. Und sie war schwanger, hochschwanger. Dies war, so erinnerte er sich, der eigentliche Grund, warum sie sich einen Hundewelpen zugelegt hatten. Das Kind sollte mit einem Freund aufwachsen, untrennbar miteinander verbunden. Kaum, dass der Hund seine Streicheleinheiten bekommen hatte, fiel seine Aufmerksamkeit auf den leise vor sich hin dudelnden Plattenspieler.
 

~They say I'm crazy but I have a good time

I'm just looking for clues at the scene of the crime

Life's been good to me so far..~
 

Tatsächlich, das Leben hatte es gut mit ihm gemeint. Aber nicht nur mit ihm, auch mit allen anderen. Konflikte gab es immer noch, sie waren kaum zu vermeiden, aber sie bedrohten das Gleichgewicht der Welt nicht mehr. Wie war das eigentlich geschehen? Der Traum vom Krieg der Besten hatte sich hartnäckig in seinem Gedächtnis festgesetzt, doch .. es war nur ein Traum, oder? Sacht schüttelte er den Kopf:"Wird Zeit, dass ich wieder anfange, in der Realität zu leben.", murmelte er, einen erneuten Blick auf den Welpen werfend. Er hatte eine wundervolle Frau, ein tolles Haus und erwartete zu allem Überfluß sogar noch ein Kind. Sein Leben hätte wahrlich nicht besser sein können. Doch irgendetwas war mit seinem Kopf passiert, präziser mit seinem Gedächtnis. So sehr er auch über die wundervollen Momente mit seiner Frau nachdachte und sich ihrer erinnern wollte, er vermochte es nie, eine vollständige Erinnerung vor sein inneres Auge zu zaubern. Und grade in dem Moment, als er diese Tatsache als unbedeutend abtun wollte, zerbrach die Welt vor seinen Augen.

Das Glas im ganzen Haus begann schreiend zu zersplittern und erschrocken wollte er sich auf die Beine arbeiten, einen letzten Blick auf den Welpen zu seinen Füßen werfend. Aber da war kein Welpe mehr, viel mehr hatte er sich aufgelöst, war zu einer schwarzen Wolke, die entfernt an Smog erinnerte, geworden. Specter riss, von Panik erfasst, die Augen auf, wollte nach dem Welpen greifen, doch der Griff ging ins Leere. Und schließlich konnte er das Kreischen, das aus jedem Winkel seines Hauses zu kommen schien, nicht mehr ignorieren.
 

"JEMAND IST HIER! HINAUS! HINAUS! ERWACHT!"
 

Und Specter schlug die Augen auf. Ein unangenehmes Erwachen, schweißgebadet, sich auf dem Boden wälzend, keine Farbe im Gesicht. Er war nicht allein, so viel hatte er wahrnehmen können. Neben ihm ein Schluchzen. War das Sanji? Doch da waren weitere Stimmen, die sich über Kopfschmerzen beklagten, schwer atmeten. Specter rieb sich die Augen, versuchte sich aufzusetzen und wurde dafür sofort von seinem Kreislauf bestraft. Ihm war speiübel.

"Nami-san..", wimmerte es neben ihm. Das musste Sanji gewesen sein, ganz sicher. War er zerbrochen? Hatte er eine ähnliche Vision gehabt? Fragen, auf die später eine Antwort gefunden werden musste. Hastig rieb er sich die Augen, versuchte einen Überblick über die Situation zu gewinnen, was schwieriger war, als gedacht. Die Öllampe war zerbrochen, die Silhouette, die Sanji gehören musste, war von ihren Splittern umgeben. Mühsam versuchte er nach hinten zu sehen, in Richtung der Türe, durch die sie gekommen waren. Von dort kam Licht.

Dieses Licht jedoch sollte nicht von Hoffnung künden, denn es bedeutete, dass sie nicht mehr allein an diesem Ort waren. Vielleicht waren sie es niemals. Die schemenhafte Gestalt, die er im Türrahmen erkennen konnte, hielt ebenfalls eine Öllampe in den Händen, allerdings von stärkerer Leuchtkraft, als ihre eigene. Hoch gewachsen, drahtig gebaut und in Kleidung, vielleicht eine Robe, gehüllt, thronte sie dort. Und sie schien entweder eine eigenartige Frisur oder einen Hut zu tragen. Der Kopf schien deformiert, beinahe so, als wäre einem Menschen ein Geweih gewachsen. Aber da war nicht nur dieser dürre Hüne. Specters Sinne kehrten langsam wieder zurück und er hörte Stöhnen, das weder ihm noch Sanji oder der Gestalt im Türrahmen gehörte, sondern aus dem Gang mit den Zellen kam. Und da war noch etwas .. ein metallisches Geräusch, ähnlich dem Rasseln von Ketten.
 

Dann begann die Gestalt an der Tür sich zu räuspern, langsam, mit einer gewissen Erhabenheit. Die Stimme, die kurz darauf ertönte, war dünn, man könnte sagen schwächlich, die gesprochenen Worte nasaler Natur. "Warum .. warum nur nehmt ihr die Geschenke des Königs nicht an?", damit begann sich die Gestalt mit erhobener Lampe zu rühren, trat einen Schritt nach vorn und machte die Tür frei. "Alles .. hätte so .. einfach werden können. Ihr hättet .. ewig in meinem Geschenk weiterleben können, all das, was ihr je wolltet, wäre in Erfüllung gegangen .. alles für den kleinen Preis einer ..", ein weiteres Räuspern folgte, die nächsten Worte waren mit unerwarteter Härte gesprochen:"..aufgeschlitzten Kehle."

Noch bevor Specter darauf reagieren konnte, ihm war immer noch schwummrig, war die Gestalt einen weiteren Schritt auf ihn zugegangen und er spürte, wie ihn dürre, kräftige Finger am Hals packten und ihm die Luftzufuhr abschnürte. Sie brachte ihr Gesicht dicht vor seines, leuchtete ihm dabei mit der Lampe in ihrer anderen Hand weiter ins Gesicht. Warmer Atem traf seine Haut. "Du .. bist du es?", kurzes Schweigen war die Folge, bevor Specter unwirsch vom anderen weggestoßen wurde. "Nein, nein, nein! Du bist es nicht! Wer?! Der andere? Nein!", benebelt konnte Specter nun dabei zusehen, wie der Hüne den Kopf mit diesem seltsam geformten Helm in Richtung der Tür wendete:"Er kann nicht weit sein! Sucht ihn! Durchsucht die Zellen und GEBT MIR SOFORT BESCHEID, WENN IHR IHN GEFUNDEN HABT! ER MUSS HIER SEIN!". Sein Geschrei wirkte dabei, aufgrund der Nasalität in seinen Worten, unfreiwillig komisch, dennoch setzte sofort darauf das Getrappel von Stiefeln auf dem Flur ein, das einzige Geräusch, das jetzt noch neben dem Getrappel und dem schweren Atmen des Hünen im Raum war, war Sanjis Wimmern. Was um Himmels Willen war nur mit ihm passiert? Seit Specter dieser Rebellion beigetreten war, hatte er noch kein Mitglied der ehemaligen Strohhutbande so gesehen. Gescheitert, am Ende. Zerbrochen und bar jedes Kampfeswillens.

"Keine .. keine Sorge.", der Hüne hatte seine Stimme anscheinend wieder unter Kontrolle bekommen. "Ich werde mich um euch kümmern, sobald wir unseren Überraschungsgast .. gefunden haben. Ihr werdet mir doch keine Schwierigkeiten machen, oder? Nein .. das werdet ihr nicht. Der da schon gar nicht, hm? Was er wohl gesehen hat? Tote Eltern? Vielleicht ein Geschwisterlein, das verloren ward?", ein kurzes, mädchenhaftes Kichern folgte. "Wir werden es wohl nie erfahren, noch bevor die Sonne aufgeht, werdet ihr ausgeweidet an den Mauern dieser Anstalt aufgehangen werden. Klingt das nicht gut? Ihr wolltet meine Geschenke nicht annehmen, ihr habt es nicht anders verdient. Oder .. soll ich dir vielleicht die Gnade eines schnellen Todes gewähren? Ich mag das Schluchzen deines Freundes, weißt du? Es ist Musik in meinen Ohren..", wieder beugte sich der Hüne heran, diesmal allerdings nicht, um Specter am Hals zu packen. Im Schein der Öllampe sah Specter ein kurzes, silbernes Aufblitzen. Der Mann hatte ein Messer gezogen, vielleicht einen Dolch. Irgendetwas in der Art musste es sein. Aus dieser Position konnte er sich kaum wehren, seine einzige Waffe war außer Reichweite und er wusste nicht einmal, ob er überhaupt aufrecht stehen könnte.

Doch das Schicksal meinte es gut mit ihm, zumindest für einen Moment. Noch bevor Stich oder Schnitt ausgeführt werden konnten, ertönte eine fremde Stimme:"Boss, hier's noch einah am Leb'n!"

Es dauerte einige lange Schläge seines Herzens, bis Specter realisierte, dass er nicht, abgestochen wie ein Schwein, am Boden lag. Die Hand des vor ihm knieenden Hünen schien zu zittern. "Ich .. das .. wir sehen uns noch.", brach er ab und erhob sich wieder, um in die Richtung des Flures zu marschieren. Die von außen kommenden Stimmen erreichten ihn jetzt nur noch gedämpft, man hatte die allgemeine Lautstärke gesenkt, sodass er nicht jedes Wort verstehen konnte. Sie redeten offensichtlich über einen der Zellenbewohner. Der Hüne fragte, ob er angekettet war, ob die Tür verschlossen war.

"Sanji! Psst! Sanji! Das ist unsere Chance!", so leise wie möglich war er in Richtung seines Kameraden gerutscht, der immer noch ein einziges Häuflein Elend zu sein schien. "Nami-san.. bitte..". Für einen Moment verlor Specter die Geduld, beide Hände schnellten nach vorn und packten den ehemaligen Koch am Kragen, rüttelten ihn. "Sanji, verdammte Scheiße!", seine Stimme war ein Zischen:"Komm wieder zu dir, wir müssen hier lebendig rauskommen, sonst siehst du Nami nie wieder!", das schien ihn endlich zu erreichen. In der Dunkelheit starrten die beiden sich an, ein letztes, unterdrücktes Schluchzen war von Sanji zu hören. Das Rasseln von Ketten und ein hoher, erschrockener Schrei des Hünen ließ die beiden aufhorchen. "Er.. Erschießt ihn! Los! Öffnet die Tür und durchlöchert ihn! Kommt nicht auf die Idee, ihn loszumachen!", kaum unterdrückte Panik schwang in seinen Worten mit, sie sprudelten geradezu aus ihm heraus. Sie hatten kaum noch Zeit, von draußen war zu hören, wie besagte Zellentür mit Gewalt aufgebrochen wurde. Einen Fluchtweg schien es aus dieser Kammer nicht zu geben, die einzige Möglichkeit bestand darin, in einen mit einer unbekannten Anzahl von Feinden gefüllten Flur zu stürmen und zu hoffen, dass die Kugeln sie schnell töteten.
 

KLACKKLACKKLACK
 

Beide wirbelten bei diesem Geräusch, das aus einer dunklen Ecke des Raumes kam, sofort herum. Specter fühlte sich mittlerweile wieder gut genug, um sich dabei zumindest in eine hockende Position zu begeben und zumindest seine Waffe in Hände zu nehmen. /.. wenn ich schon sterbe, dann nicht mit leeren Händen./, angestrengt sahen beide in die Dunkelheit, die klackenden Geräusche kamen näher, ihr Ziel waren aber nicht die beiden Rebellen, sondern die in den Flur führende Tür.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey, für den Fall, dass es noch jemanden gibt, der meine Fic verfolgt: Tut mir leid für die gigantische Verzögerung! Aber Schreibblockade und RL-Verpflichtungen haben das alles irgendwie in den Hintergrund gedrängt, auch wenn dieses Kapitel schon eine ganze Weile auf meiner Festplatte vor sich hin schmorte. Ich hoffe aber, dass ich in den kommenden Wochen mehr zu dieser Fic schreiben kann, auch, um ein bisschen gegen die allgemeine Verwirrung anzukämpfen.

Lg Aya Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Stoechbiene
2017-01-25T16:49:52+00:00 25.01.2017 17:49
Deine FF steht zum Glück bei meinen Favos, da konnte ich das Update gar nicht verpassen :)

Ich freue mich, dass es weiter geht.
LG
Antwort von:  ayachan
07.02.2017 22:48
Heya Stoechbiene, tut mir leid, ich bin wirklich fürchterlich darin, auf Kommentare zu antworten :/ In letzter Zeit hat mich das Schreibfieber wieder ein bisschen gepackt und ich wollte die Geschichte einfach nicht unbeendet zurücklassen, vor allem, weil ich mir so viel vorgenommen habe. Abgesehen davon, dass eigentlich noch überhaupt nichts passiert ist, was mit dem Pairing zu tun hat^^

Hoffe, du hast ein wenig Spaß mit den neuen Kapiteln!
LG Aya


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