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Ein Hauch von Schicksal

von

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Arc II/ Meigui - „Ok, ich schlag dir einen Deal vor.“


 

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Arc II/ Meigui - „Ok, ich schlag dir einen Deal vor.“
 

Ungläubig starrte sie auf den Schwarzhaarigen vor sich. Hatte sie sich verhört? War das jetzt eine ernst gemeinte Frage? War das wirklich sein Ernst?! Nach dem Unglauben kam die Wut. Ein unschöner Fluch verließ ihre Lippen und sie sah mit zusammen gekniffenden Augen zu dem Piraten. Doch es war sein Ernst. Sein Todernst sogar.

„Verdammt nochmal Law!“, und ihre Hände zitterten leicht. Das Grinsen – leicht sadistisch angehaucht – wurde ein Stück breiter. Vor sich hin fluchend suchte sie einen Ausweg. Doch den gab es nicht, nicht wenn sie den Jungen retten wollte. „Was?!“, fragte sie nach.

Law wusste genau, was sie meinte und sein Mimik wurde wieder teilnahmslos, nahm einen leichten harten Zug an. „Komm in meine Crew.“ Zuerst leicht verwirrt, dann seufzte sie abgrundtief. „Such dir etwas anderes aus“, meinte sie nur. Viele hatte ihr dieses Angebot schon gemacht, doch immer lehnte sie ab.

Verärgerung blitzte in seine grauen Augen auf. Mit so einer Antwort hatte er nicht gerechnet. „Nein“, kam es unnachgiebig von ihm und zog sich schon mal Handschuhe an. Wieder war ein Fluchen von ihr zu hören.

Ally sah auf den Chirurg des Todes. Sie hatten keine Zeit zum Diskutieren. Sie war so oder so schon knapp bemessen. Ein nicht enden wollender Fluch kam über ihre Lippen und in ihr Kopf wanden sich die Neuronen, um einen Ausweg aus dieser Pattsituation zu finden. Doch es gab keine, nur eine kleine Verzögerung.

„Ok, ich schlag dir einen Deal vor.“, und sah beschwörerisch auf ihren nun Gegenüber. Dieser hob wieder eine Augenbraue. „Ein Kampf. Wenn du gewinnst, trete ich deiner Crew bei. Wenn ich gewinne... lass ich mir noch was einfallen.“ Langsam entwand sich das Leben des Jungen. Verzweifelt sah sie auf diesen und dann wieder zu Law.

„Bitte, mehr kann ich dir nicht anbieten.“ Nickend nahm er den Deal zur Kenntnis. „Gut, dann lass uns beginnen.“ Sofort erschien ein erleichtertes Lächeln auf ihren Lippen, was man durch den Mundschutz nicht sehen konnte, aber ihre Augen strahlten das gleiche Gefühl aus – sowie ein leichtes Danke.

„Natalie, wir brauchen noch mehr Blut“, meinte Ally und sah zu ihrer Kollegin, die die Szene eben stumm und weiter arbeitend beobachtet hatte. Die Blondine nickte und verschwand wieder. Law übernahm daraufhin kurz die Druckmassage. Als die blonde Krankenschwester wieder kam, stellte sich der Pirat wieder Ally gegenüber. „Bereit?“, fragte Law und sah auf seine derzeitige Assistentin. Diese nickte nur, wartete auf das Zeichen.

Danach ging alles sehr schnell. Beide arbeiteten sie flink und erstaunlich gut zusammen. Niemand kam den anderen in die Quere, was Law sehr erstaunte. Ally war eine sehr gute Assistentin bzw. Krankenschwester. Sie arbeitete um ihn herum, so dass er ohne Komplikationen den Riss in der Arterie verschließen konnte.

Nach ungefähr zehn Minuten war die Arterie geflickt – die Ursache war dann auch schnell gefunden und beseitigt - und Law konnte die Naht setzten. Was ihn aber doch wunderte, war die noch anhaltende Herzmassage. Mit einem Nicken zu der anderen Krankenschwester fragte er nur: „Warum?“

Ally verstand die Andeutung. „Die Ausrüstung ist sehr... ähm... spärlich“, meinte sie und zuckte mit den Schultern. „Seit wann liegt er so da?“, fragte der Arzt. Nachdenklich legte Ally den schief. „Ca. dreißig Minuten.“ Law sah die kleine Frau vor sich an. Glauben konnte er ihr nicht ganz, aber es sollte sein Schaden nicht sein.

„Nat, den Defi“, meinte Ally nur zu ihrer Kollegin. Diese sah sie mit großen Augen an. „D- den D-def-f-fi?“, fragte sie leicht hektisch und konnte der Dunkelhaarigen nicht in die Augen schauen. Eine unangenehme Ahnung machte sich bei Ally breit. Ihre Stirn wurde erst durch Unglaube, dann aus Wut gerunzelt. Zähne knirschend stand sie neben den kleinen leblosen Jungen.

„Wo. Ist. Der. Defibrillator?!“, betonte sie jedes Wort und Natalie gab ein ergebenes Seufzen von sich. Ein kleinlautes 'Kaputt.' entkam ihren Lippen.

Law blickte auf die Dunkelhaarige herab. Eine leicht schwarze Aura hatte sich um sie gebildet und verdenken konnte er ihr das nicht. Der Chefarzt war eine Niete, wenn er so mit seinen Geräten und seinem Personal umging. Bevor es in einem brutalen Wutanfall ausartete, erschaffte Law seinen 'Room'.

Ally sah kurz auf und trat dann auf den Käpt'n zu. „Was hast du vor?“, fragte sie ihn. Nur ein Blick ließ sie verstummen. „Übernimm“, meinte er nur und deutete dabei auf die Blondine. Nickend löste Ally die blonde Krankenschwester ab und verschnaufte kurz.

Der Chirurg des Todes ballte seine Hände zu Fäusten und spreizte jeweils den Daumen ab. Normalerweise war dies eine sehr mächtige Attacke, die er aber kontrolliert abgeben konnte. Er legte seine eine Faust auf Herzhöhe und die andere rechtwinklig unter die Achsel. Die Luft knisterte elektrostatisch auf.

Mit einem 'Weg!' nahm Ally die Hände von dem Brustkorb und wartete. Ein leises 'Counter Shock' drang an ihr Ohr und ein Stromschlag ging durch den Körper des Jungen. Sofort massierte sie das Herz wieder. Dies machten sie ein paar Mal, - innerlich betete Ally, dass sie nicht zu lang gewartet hatte - und wartete auf die Reaktion des Herzen.

Die beiden Frauen hielten immer wieder den Atem an, flehten zu dem Jungen bzw. zum Herzen wieder allein zu schlagen. Der schwarzhaarige Arzt war kurz davor auf zu hören, als ein rhythmisches Piepen an sein Ohr trat.

Die beiden Krankenschwestern sackten erleichtert zusammen und Natalie konnte sich ein paar Tränen nicht verkneifen. Ein erfreutes 'Geschafft' entkam ihr. Auch Law war beruhigt, schließlich hatte er seine Zeit nicht vergeudet. Er trat ein paar Schritte zurück und sah den beiden Schwestern beim Aufräumen und sauber machen zu, da das Blut überall auf dem Jungen und seinem Bett verteilt war.

Effiziente Arbeit liebte Law, und hier sah er Profis am Werk. Innerhalb kürzester Zeit war der Junge und das Bett sauber und Natalie schob den Jungen lächelnd in den Aufwachraum. Die Zurückgebliebenen sahen der Schwester hinterher, und als sie aus dem Raum verschwunden war, wandte sich Ally an Law.

„Danke“, und verbeugte sich leicht vor dem jungen Chirurgen. „Denk an den Deal“, meinte er nur und trat in den Vorraum, wo er den Kittel auszog. Auch Ally, die ihm gefolgt war, entledigte sich ihrer blutbesudelten Kleidung. „Keine Sorge. Ich halte mein Wort.“, und spritze sich kaltes Wasser ins Gesicht.

„Wann?“, fragte Law und besah sich die kleine Frau genauer. Die Uniform lag sehr eng am Körper und gab einen tiefen Einblick, da sowohl Ausschnitt als auch die Kürze, die weiblichen Rundungen sehr betonten – obwohl sie immer noch zu dünn war.

Nachdenklich rieb sich Ally die Stirn und dachte nach. Ging ihren Dienstplan durch. Seufzend ließ sie die Arme fallen und sah ihn an. „In zwei, spätestens in drei Tagen.“ Die Augenbraue von Law ging wieder auf Wanderschaft.

„Ich...“, wurde aber durch laute Schritte und einem Knall der Tür unterbrochen. Eine weitere Krankenschwester stand dort und sah verzweifelt aus. Ihre gelbe Uniform war durchzogen mit weißen Streifen. Rosa Haare hingen ihr verirrt in der Stirn.

Ein abgrundtiefer Seufzer entkam Ally. „Entschuldige mich.“, ein entschuldigendes Lächeln lag auf ihren Lippen und ging auf die Rosahaarige zu. Law konnte nur noch ein 'Wie weit?' und 'Acht Zentimeter' hören. Kopf schüttelnd wandte sich Law ab und ging wieder aus dem Krankenhaus. Diese Frau war ihm ein Rätsel.
 

Die nächsten Tage verbrachten die beiden in unterschiedlicher Weise. Während Law und seine Crew die angenehmen Tage genossen, hatte Ally Stress. Sie war in der Entbindungsstation und in Dauerbereitschaft. In den zwei, fast drei Tagen hatte sie drei kurze Nickerchens, um bei der nächste Geburt bei zu stehen. Mehr der blutjungen Hebamme, als die Mütter.

Erschöpft saß sie mit hochgelegten Beinen an dem Tisch im Krankenschwesternzimmer und hatte die Augen geschlossen. Seit Tagen war sie nicht mehr bei sich gewesen. Hatte sich hier mit Katzenwäsche und unbequemen kurzen Schläfchens auf den Beinen gehalten. Zwischen zeitlich hatte ihr eine Kollegin etwas zu essen gebracht.

Jeder kannte sie hier und wusste, wie man sie nehmen sollte. Die junge Frau legte den Kopf in den Nacken und seufzte. Ihre derzeitigen Wünsche waren abnormal simpel: eine Dusche, etwas vernünftiges zu Essen und mindesten acht Stunden Schlaf. Doch leider gönnte man es ihr nicht, denn wieder kamen schnelle Schritte auf sie zu.

Eine grünhaarige Schwester kam in den Raum und sah ihre Kollegin. „Ally - san?“, wurde sie angesprochen und diese öffnete leicht die Augen. Ihre Haare waren schon lang nicht mehr in einem Zopf, sondern hingen ihr leicht verstrubbelten auf den Rücken. „Mh?“, fragte sie und drehte ihren Kopf leicht zur Tür.

„Kannst du kurz mitkommen?“, fragte die Grünhaarige und lächelte entschuldigend. Seufzend erhob sich Ally und schlurfte der anderen Krankenschwester hinterher. Kaum auf der Station wurden sie schon von mehreren Schwangeren empfangen.

Aufrechte, als auf den Gang hierher, ging sie nun weiter und lächelte in die Runde. Zusammen gingen die beiden Schwester in einen Kreißsaal. Die rosahaarige Hebamme kam auf Ally zu und dankte ihr Kommen. Die Angesprochene winkte nur ab. Sie war hier nur als Beobachterin da, und würde, wenn Hilfe benötigt wurde, eingreifen.

Wieder seufzte sie leise und lehnte sich an die Wand. Sie wusste nicht, welcher Tag heute war. Ihre Zeitwahrnehmung war etwas durcheinander, aber sie wusste bald würde Law kommen wegen ihres Deals. In ihrer jetzigen Verfassung konnte sie auch gleich aufgeben, aber das war leider nicht ihre Philosophie. Egal, wie es ihr bis dahin gehen würde, sie würde alles geben.
 

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