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Die Waffen einer Frau

von

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Der Ringkrieg ist vorbei

Es war vorbei. Alles Böse war nun endgültig vorbei. Diese Tatsache war im Moment noch sehr schwer zu glauben, denn die Vernichtung des Ringes und die Zerstörung alles Bösen rundherum war so schnell vorbei gewesen, dass manche Krieger das Alles nicht einmal richtig genießen konnten. Sie waren nämlich entweder noch damit beschäftigt, den letzten Ork zu bekämpfen, oder einfach schon tot... Aragorn sah sich fassungslos um. Einige wenige Meter links neben ihm stand Gimli, seine Axt noch immer bedrohlich angehoben, bereit jeden weitern Ork den Kopf von den Schultern zu trennen. Wie in Zeitlupe drehte er seinen Kopf und ließ den Blick über den kleinen Kreis gleiten, der noch um ihn herum übriggeblieben war. Mehr als die Hälfte seiner treuen Freunde, und Brüder, die meisten Männer Gondors waren gefallen. Eine Träne lief ihm langsam die rechte Wange hinab. Er konnte sie nicht wirklich einordnen. Er wusste im Moment nicht ganz, ob sie wegen seiner Freude über den Sieg des Guten, oder wegen dem riesigen Verlust von Kriegern floss. Eine warme Hand legte sich auf seine, die immer noch sein Langschwert umklammert hielt, und drückte sie sanft nach unten. Er sah auf, direkt in die strahlend blauen Augen seines besten Freundes. Legolas lächelte. Dieses Lächeln sagte Aragorn mehr als tausend Worte. "Dein Schwert wirst Du nicht mehr brauchen Mellon.", sagte Legolas leise. Und Aragorn lächelte ihn dankbar an. Dann ließ er seine Waffe fallen, und fiel seinem Gefährten in die Arme. "Es ist getan, es ist alles vorbei Legolas!", flüsterte Aragorn in seine Schulter. Legolas müsste lachen. Fragend löste der Mensch sich aus der Umarmung des Elben, und lehnte sich zurück, sodass er ihm in sie Augen sehen konnte. Legolas schüttelte den Kopf, und hob Aragorns Schwert auf. Dann reichte er ihm den Griff, mit einer angedeuteten Verbeugung. "Auf das bessere Tage folgen mögen.", sagte Legolas entschlossen. Aragorn lächelte glücklich, nahm den Griff entgegen, und steckte seine Waffe mit einem Seufzen in die Scheide zurück. Dann richteten beide ihren Blick auf den nicht wieder zu erkennenden Schicksalsberg. Legolas drehte sich demonstrativ weg, und sagte mit fester Stimme: "Mittelerde ist frei. Aber der Verlust jener, die dazu beigetragen haben, ist erheblich Aragorn." Der Angesprochene drehte sich mit einem letzten Blick auf den Norden Mordors ebenfalls um, und senkte den Blick. "Ich weiß... Ich weiß das sehr wohl mein Freund." "Wir sollten jetzt einen kühlen Kopf bewahren, und uns um Verletzte und Tote kümmern.", erklang Gimlis Stimme hinter den beiden. Sie drehten sich gleichzeitig um, und knieten sich auch zugleich nieder um den Zwerg in die Arme zu fallen. "Wir wollen mal nicht zu emotional werden meine Herrn!", lachte Gimli, und löste sich aus den vier Armen die ihn festhielten. "Also,", seufzte Legolas, und richtete sich auf. "...Dann wollen wir uns mal um unsere Freunde kümmern.". Aragorn stimmte nickend zu, uns zu dritt machten sie sich auf den Weg, den Übriggebliebenen zu helfen. Nach Einbruch der Nacht, waren sie damit fertig alle Menschen zu verarzten, die es nötig hatten, sie auf Pferde die übrig waren zu hieven, und die Gefallenen zu bestatten. Aragorn lehnte an einem Zaun, der einen Acker im Vorland von Gondor eingrenzte, und wischte sich mit einer Hand den Schweiß von der Stirn, während er sich mit der anderen Hand hinterrücks am Gatter festhielt. Er beobachtete, wie Legolas und Gimli, sich leise unterhaltend auf ihn zukamen, und lachten als sie seinen Blick fingen. "Na Aragorn, du siehst ja nicht sehr motiviert aus, weiter zu machen.", deckte Gimli den Mann, und erntete dafür einen strafenden Blick von dem Angesprochenen, und gleichzeitig einen Rippen Stoß von links oben. Überrascht hob er den Kopf, und sah wie Legolas seine Augen leicht zusammen kniff, und langsam den Kopf schüttelte. Knurrend senkte er den Kopf wieder, und drehte sich dann um, da er langsam Hunger verspürte. Legolas grinste Aragorn vielsagend an, und lehnte sich neben ihn an den Zaun. "Worüber denkst du nach Aragorn?", fragte er ihn leise. Aragorn öffnete den Mund, so als wollte er etwas sagen, aber es kam kein Ton über seine Lippen. Legolas verstand. "Es ist Arwen richtig?", fügte er etwas leiser hinzu, und sah ihn eindringlich von der Seite an. Aragorn nickte. Es war kaum mehr als eine schwache Bewegung, aber Legolas wusste, das er richtig lag. Arwen lag zu dem Zeitpunkt, als Elrond Aragorn sein Schwert Andúil gegeben hatte, im Sterben. Keiner wusste, wie es ihr ging. Ob sie überhaupt noch unter den Lebenden weilte. Stumm legte Legolas seinem Freund eine Hand auf die linke Schulter. "Aragorn, ihre Liebe zu dir, wird niemals ein Ende haben. Das weiß ich." Aragorn sah zu Legolas auf, und der konnte in seinen Augen alle Dankbarkeit erkennen, die er von ihm erhielt. Und das war ein schönes Gefühl. "Komm!" Legolas stieß sich ab, und hielt ihm seine Hand hin. "Wir gehen Gimli suchen. Er hat sicherlich schon halb Gondor hinter sich auf der Suche nach etwas Essbaren." Bei diesen Worten legte Legolas ein leichtes, aufmunterndes Lächeln auf. Aragorn lachte leise und nahm ergeben die ihm entgegenstrecken Hand. Legolas wollte das Aragorn mal auf andere Gedanken kam, also zog er ihn, als er seine Hand in seiner eigenen spürte, mit einem kraftvollen Ruck vom Gatter weg, sodass er gegen seine Brust stieß und die beiden lachend zu Boden fielen. Immer noch glucksend rappelten sich die beiden wieder auf, und halfen sich gegenseitig wieder in's Gleichgewicht zu kommen. Aragorn war Legolas dankbar. Dank ihm, war es leichter. Leichter nicht mehr an seine Geliebte zu denken. Daran, dass sie vielleicht schon nicht mehr lebte. Zusammen mit seinem elbischen Freund suchte er eine geschlagene Stunde nach Gimli. Die Sonne war längst fort, und die kühle, dunkle Nacht brach herein. Und trotzdem es stockdunkel war, und kalt, dachten Legolas und Aragorn dasselbe. Diese Nacht ist freundlicher als alle Nächte bisher. Sie ist heller, die Luft ist reiner, der Wind ist sanfter, und nirgendwo am Himmel, strahlt das Auge Saurons, sondern einzig und allein der Mond, welcher an diesem Abend besonders hell, und warm am Horizont stand. Es war alles vorbei. Der Ringkrieg war vorbei.

Althâniel

Sie stand auf der Veranda, und blickte verträumt in die untergehende Sonne, welche im fernen Osten ihre letzten Strahlen sanft durch die leichte Wolkedecke scheinen ließ. Seufzend schloss sie die Augen, um die angenehme Wärme mit den Poren tief in sich einzusaugen. "Althâniel, komm es gibt Abendessen!", hörte sie die strenge Stimme ihres Vaters rufen. Ergeben öffnete sie ihre Augen wieder, und drehte sich resigniert von der Sanftheit der abendlichen Sonne weg. Ihr Kopf kam erst dann nach, als sie schon fast im Haus verschwunden war. Sie lief durch den langen Flur, und warf kurz vor dem Speisesaal noch einen Blick in den großen Wandspiegel. Desillusioniert betrachtete sie ihr Spiegelbild. Das also war sie. Eine Elbin. Eine recht große, sehr schlanke junge Elbin, mit weiblichen Rundungen, und hüftlangen, leicht welligen Haaren, welche im Sonnenlicht, das durch die Fenster im Gang schien, wie ein langer Fluss aus Bronzefarbener Seide wirkten. Ihre Augen, welche immer lebensfroh, und munter aussahen, strahlten einer Mischung aus Grau, Grün und Blau. Ihre Haut wies keinen einzigen Makel auf, ihre Augenbrauen saßen direkt über ihren Augen, ihre Nase war gerade und schmal, ihre Lippen voll, sinnlich geformt und in einem zarten Rotton, ihre Wangenknochen waren hoch, und ihr Kinn etwas spitzer zulaufend. Sie mochte ihr Aussehen nicht. Sie war kaum mehr als eine gewöhnliche Menschenfrau, abgesehen von den spitzen Ohren, welche durch ihre Haare ragten, und das elbische Blut in ihr verrieten. "Althâniel!". Sie drehte genervt die Augen zur Decke, zog eine Grimasse, kniff sich in die Wangen, damit ein wenig Leben in ihr Gesicht kam, und öffnete dann die Tür zum Speisesaal. Ihr Vater saß bereits am Tisch, und blickte sie zornig an. "Kind wo bleibst du nur immer?", fragte er sie, und wies ihr mit einer zackigen Geste den Platz gegenüber Von dem seinen zu. Althâniel ging wortlos zu ihrem Stuhl, zog ihn zurück, und setzte sich langsam auf ihren Platz. Die ganze Zeit über spürte sie seinen bohrenden Blick auf ihr, und sie musste sich beherrschen, ihn nicht anzuschreien, er solle das lassen. Ihr Vater war nicht wirklich ihr 'Vater'. Ihr leiblicher Ada war bei einem der Ringkriege ums Leben gekommen. Seitdem hatte Lutoldõr auf sie aufgepasst. Dafür war sie ihm zwar dankbar, jedoch war Althâniel sich sehr wohl bewusst, dass sie es bei ihm nie zu weit treiben durfte. Lutoldõr war schon immer sehr schnell handgreiflich geworden, war er auch heute noch. "Verzeih mir Ada.", murmelte sie. "Hör endlich auf mich 'Ada' zu nennen! Ich bin kein Elb, so wie Vater einer war!", schrie er plötzlich, und Althâniel zuckte zusammen. Erschrocken schaute sie in die braunen Augen ihres alten Stiefvaters, und konnte darin erkennen, wie wütend er war. Er hatte es noch nie ausstehen können, wenn sie ihn mit dem elbischen Wort für Vater ansprach. "Natürlich, tut mir leid!", hauchte sie ängstlich, und legte all ihre Reue in diese Worte. Jetzt hör zu...", sagte er nach einer Weile der Stille. Althâniel lauschte auf, und setzte ein einigermaßen interessieres Gesicht auf. "Ja?". Lutoldõr atmete einmal tief ein, bevor er weiter sprach. "Wir haben heute früh einen Brief aus Gondor erhalten. Darin wurde ich aufgefordert dich zu König Aragorn zu schicken. Sein Freund verfasste den Brief, und lässt ausrichten, dass er jemanden sucht, mit dem er...". Lutoldõr machte eine kurze Pause und Althâniel glaubte eine leichte Röte zu erkennen, die sich auf seinen Wangen ausbreitete. "Ja? Mit dem er was?", hakte sie nach. "Nun ja, dieser Freund bat mich ihm meine, ich zitiere, "bezaubernd schöne Tochter" zu überlassen, da er einen...na....also er will.... Ein Kind. Und er hat das Recht sich eine Frau aus Mittelerde auszusuchen, mit der dieses Kind...", erklärte er, doch er wurde unterbrochen. "Du hast mich verkauft??? Damit ich mit einem Mann den ich nicht einmal ansatzweise kenne ein Kind zeuge, und es für ihn austrage?? Du hast mich wie eine Nutte verschenkt??????!!!!!", kreischte Althâniel, und erhob sich in einer fließenden Bewegung, um ihren "Vater" nun von oben mit bitterbösen Blicken uu erdolchen. "Althâniel, nun beruhige dich doch!", rief Lutoldõr aus, und erhob sich nun ebenfalls von seinem Stuhl. "Ich soll mich beruhigen????", schrie sie aufgebracht, und schnaubte verächtlich durch die Nase. "Ich soll mit einem, mir völlig unbekannten Mann schlafen??", fragte sie etwas ruhiger, aber immer noch unglaublich wütend. "Najaa so habe ich das doch gar nicht gesagt....", versuchte Lutoldõr seine Tochter zu beruhigen. "Doch das hast du?! Versuch es jetzt nicht schön zu reden!", sagte Althâniel spitz und drehte sich dann ohne einen weiteren Kommentar um, und war mit 4 großen Schritten an der Tür, die sie mit so viel Schwung aufriss, dass sie gegen die Wand knallte und zitternd zurück sprang.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  AnniinaAgricola
2016-10-16T20:30:56+00:00 16.10.2016 22:30
Schöne FF! :-) schade das ich sie erst so spät entdeckt habe!
Von:  ikee
2015-03-26T20:19:04+00:00 26.03.2015 21:19
Ich musste ein paar mal schmunzeln... Sehr gut geschrieben. :) ^^


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