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Witches Heritage

Hexenerbe
von

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Prolog

Ziellos wandelte sie durch die hohen Schlosshallen. Ihr Blick glitt über die langen Wandteppiche, die die Wände zierten. Es gefiel ihr, die Geschichten ihrer Familie sehen zu können, da sie wusste, wie lang ihre Ahnenreihe war. An einem Wandteppich blieb sie stehen. Es zeigte eine junge Frau mit weißen Haaren aus deren Händen ein Licht zu strömen schien, das in die Richtung eines kaum älteren Mannes flog. Sein schwarzes Haar wehte ihm ins Gesicht und verdeckte es fast vollkommen. Trotzdem zeigte des Bild auf dem Teppich, dass seine Augen rot leuchteten. Jedes Mal wenn sie dieses Bild sah, wusste sie, dass es ein Teil ihres Schicksals war. Jede ihrer Ahninnen mit dieser Haarfarbe hatte das selbe Schicksal. Sie trafen den Mann mit den schwarzen Haaren und den roten Augen um ihn von dem Dämonenlord Beelzebub zu befreien. In den Legenden ihrer Familie heißt es, dass diese Befreiung nur mit dem Tod des Trägers einhergeht. Das ist der Grund, warum die meisten ihrer Ahninnen sich das Leben nahmen und keine Nachkommen hinterließen. Jetzt ist sie die letzte O’Callaghan mit weißem Haar und in ihr schlummerte das Leben. Rowena hatte es geschafft Scrymgeour zu begegnen ohne ihm zu verfallen. Jetzt sorgte ihr Mann, Murdoch, für sie und ihr ungeborenes Kind. Ein Kind dessen Zukunft noch unbestimmt war, aber von dem Rowena wusste, dass es eine wichtige Rolle in ihrer Familiengeschichte spielen wird.

Sei gesegnet

Schweiß gebadet schreckte Maureen Rowena O’Callaghan aus ihrem Schlaf. Die Träume die sie momentan quälten versprachen nichts gutes. Bis jetzt hatte sie mit niemandem darüber gesprochen. Vor allem, weil die Person, die ihre Träume bis jetzt immer deuten konnte vor vier Wochen verstorben ist. “Oh Granny. Wenn du doch nur hier wärst. Du wüsstest, was ich tun müsste und was sie bedeuten.”, flüsterte Maureen in die Dunkelheit. “Aber Kind, ich bin doch hier.”, flüsterte die Dunkelheit zurück. “Du bist niemals allein und wenn du mich brauchst, dann rufe nach mir. Doch die Geheimnisse deiner Träume musst du erst einmal allein erkunden. Ich glaube an dich.” Das Gefühl einer streichelnden Hand auf ihrer Wange ließ sie lächeln. Wenn Maureen etwas wusste, dann dass sie trotz des Todes ihrer Großmutter jeder Zeit zu ihr sprechen konnte. Es ist genau so gekommen, wie ihre Mutter vorhersagte. Sie bekam die Gabe mit den verstorbenen Seelen ihrer Familie zu sprechen sobald sie das 23. Lebensjahr angebrochen hatte. Es fühlte sich jedes Mal wie es kleiner elektrischer Schlag an, wenn sich ihr der Geist ihrer Großmutter in ihrer Nähe befand, aber nicht auf die unangenehme Weise, sondern viel mehr mit viel wärme. Ein Blick auf ihrer Uhr verriet ihr, dass es sich nicht lohnte noch einmal zu versuchen zu schlafen. In zehn Minuten klingelte eh ihr Wecker. Also drückte sie auf den Aus-Knopf an einem Wecker, schlug ihre Decke zurück und raffte sich langsam auf. Ihr erster Weg an diesem Morgen führte sie ins Badezimmer, wo sie sich langsam und genüsslich duschte, bevor sie sich ihren mitternachtsblauen Umhang anzog und bereit für einen neuen Tag hinunter in die Küche ging. Dort saß ihre Mutter bereits am Küchentisch und trank einen ihrer Kräutertees. Ihr Körper wurde von ihrem Umhang umhüllt, der in den Farben des Sonnenaufgangs leuchtete. “Guten Morgen mein Schatz. Möchtest du auch einen Tee? Ich hab gestern getrocknete Heidelbeeren besorgt, die magst du doch so gerne im Tee.” Die Augen ihrer Mutter leuchteten durch das Licht des Sonnenaufgangs, das durch das Küchenfenster hinein strahlte, in einem matten violett. “Guten Morgen, Maman. Ich mache mir gleich einen Tee fertig. Ich gehe jetzt nur eben auf die Terrasse und starte meinen Tag richtig. Lass mich raten. Du hast deinen Guten-Morgen-Gruß schon verrichtet?”, fragte Maureen und ließ ihren Blick aufmerksam über ihre Mutter gleiten.

“Nein, das nicht, ich musste erst einmal meinen Tee trinken und mich reinigen, bevor ich meinen Gruß verrichten konnte. Ich begleite dich aber gerne.”, antwortete ihre Mutter Cathy bevor sie von ihrem Stuhl aufstand, ihre Tochter an die Hand nahm und sie auf die Terrasse führte. Sie nahmen sich an beiden Händen und blickten in die aufgehende Sonne. Dann fing Cathy an zu sprechen: “Guten Morgen, geliebte Mutter.”

“Guten Morgen.”, sprach Maureen ihr nach.

“Beim ersten Licht der Sonne heute, sei gesegnet.”, sprach Cathy weiter.

“Gesegnet sei.”, antwortete Maureen.

“Wenn der lange Tag gegangen ist, sei gesegnet.”

“Gesegnet sei.”

“In deinem Lächeln und in deinen Tränen, sei gesegnet.”

“Gesegnet sei.”

“An jedem Tag deines Lebens, sei gesegnet.”

“Gesegnet seist du, oh Mutter aller Mütter. Sei gesegnet.”, endete Maureen die Begrüßung der Göttin, bevor sie zeitgleich mit ihrer Mutter die Arme in den Himmel streckte um die wärmenden Kräfte der Sonne auf zu nehmen.

“Danke dir Mutter, für den neuen Tag, den du uns heute schenkst.”, sprach Cathy wieder, “Mögen die Grenzen, an die wir stoßen, Grenzen sein, die wir überwinden können.”

“Mögen alle Steine, die auf unseren Wegen liegen, Steine sein, die wir übersteigen können.”, antwortet Maureen.

“Mögen alle Sorgen vergessen sein. Gesegnet seist du, oh Mutter aller Mütter.”, sprachen beide und ließen ihren Hände wieder in die der anderen sinken.

Einen kurzen Augenblick lang standen beide noch mit geschlossenen Augen vor einander und hielten sich an den Händen, ließen die Sonne ihre Strahlen auf sich verteilen und sie sowohl von außen als auch von innen wärmen.

“Danke, Maman.”, flüsterte Maureen bevor sie ihre Mutter in die Arme nahm.

“Ich danke dir, mein Kind.”, flüsterte ihre Mutter zurück, bevor sie die Umarmung löste und sich streckte. “Bist du heute Abend bei dem Fest dabei?”

Etwas verwirrt blickte Maureen ihre Mutter an. “Welches Fest?”

“Nun, ein alter Freund von mir ist vor ein paar Tagen hier her gezogen und hat uns beide zu einem Litha-Fest eingeladen. Ich dachte, du würdest gerne mit kommen.”, antwortet Cathy und strahlte ihre Tochter regelrecht an. “Bevor du antwortest, ja ich weiß, dass dir eher die Mondfeste zusagen, so wie es deine Geburtsnacht schon versprochen hat. Aber feier doch mit uns, bitte.” Cathy setzte ihren “Ach bitte bitte bitte”-Blick auf, dem Maureen sowieso nicht widerstehen konnte. “Okay, Maman. Aber eines sag ich dir. Wenn da junge Männer in meinem Alter sind, versuche nicht wieder mich mit einem von denen zu verkuppeln.”

“Ich verspreche es. Möge unsere Göttin Zeuge sein.”

Maureen lächelte ihre Mutter an, bevor sie ihr einen Kuss auf die Wange hauchte. “Danke, Maman.”

Gemeinsam gingen sie zurück in die Küche, wo Maureen endlich ihren Lieblingstee kochte und ihn genüsslich trank, während Cathy sich bereit für ihre Arbeit machte.

Maureen hatte gerade ihren Becher in die Spüle gestellt, als ihre Mutter umgezogen die Treppe herunter kam. “So mein Engel, ich gehe jetzt los und verkaufe ein paar Häuser und Wohnungen. Wünsche mir Glück.”, sagte Cathy und drückte ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange. “Viel Spaß in der Schule.”

“Danke Maman, mache ich. Dir auch viel Spaß.”, antwortete Maureen während sie ihre Mutter zur Haustür begleitete. Sie winkte ihr noch einmal zu, bevor Cathy in ihr Auto stieg und davon fuhr.

Maureen schloss die Haustür und ging hinauf in ihr Zimmer. Dort öffnete sie ihren Kleiderschrank und suchte sich ein paar Kleidungsstücke heraus, die sie in der Uni tragen wollte. Langsam zog sie sich um und dachte an ihre Großmutter und die Geschichten, die sie über ihre Ahninnen erzählt hatte. Und zwar die Ahninnen, von denen sie so viel geerbt hatte. Die weißblonden Haare mit den goldenen Strähnen, die grünen Augen, die roten Lippen und die bleiche Haut. Bedächtig zog sie eine Bürste durch ihr Haar und band es hoch zu einem Zopf. Anschließend färbte sie ihre Wimpern mit einem Mascara schwarz, zog sich ihre Schuhe an und ging mit ihrer Tasche über der Schulter die Treppe hinunter. Sie wollte gerade die Tür öffnen, als es klingelte. Etwas verwirrt darüber, dass jemand um sieben Uhr morgens klingelte, öffnete sie die Tür. Vor ihr stand ein junger Mann, in etwa ihr Alter vielleicht aber auch ein zwei Jahre älter, mit schwarzem Haar und silbernen Augen. “Sei gesegnet, Maureen.”, sagte er mit einer sanften tiefen Stimme, die zu hundert Prozent zu ihm passte. “Sei gesegnet, Fremder.”, antwortet Maureen, während sie ihre rechte Hand über ihr Herz legte und leicht den Kopf senkte, wie ihre Großmutter es ihr beigebracht hatte, als sie ihr zeigte, wie man Menschen begrüßte, die die selben Götter anbeteten. Und das hatte Maureen daran erkannt, dass er sagte “Sei gesegnet”. Ansonsten sagte nichts an ihm aus, was er zu glauben schien. Er legte seine rechte Hand mit den schlanken Fingern ebenfalls über sein Herz und neigte ebenfalls den Kopf. “Wer sind Sie? Und wie kann ich Ihnen helfen?”, fragte sie freundlich.

“Mein Name ist Cadan Lachlan Campbell.”



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