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Last Desire: After Story I

Long Lost Fellow
von

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Levis Geschichte

Keuchend lehnte sich Levi gegen einen Baum und sank zu Boden. Er war völlig am Ende und sein Blutverlust war inzwischen mehr als nur kritisch geworden. Verdammt… Pistolen waren aber auch wirklich ein echtes Problem bei ihm. Warum hatten die Menschen diese Dinger auch erfunden? Naja, es war halb so schlimm. Mithilfe seiner Taschenuhr konnte er die Verletzungen zurücksetzen und dann wieder zurückkehren. Also griff er instinktiv nach der Taschenuhr, doch er ertastete rein gar nichts. Sie war nicht da. Das konnte doch nicht sein. Sofort begann er seine Taschen zu durchsuchen, aber er fand nirgendwo seine Uhr. Das war ein Alptraum. Wie sollte er die Schussverletzungen zurücksetzen, wenn er seine Uhr nicht hatte? Er würde sterben, wenn er Pech hatte. Warum war sie denn auf einmal nicht da? Er trug sie doch immer bei sich, ausnahmslos. Also wo könnte seine Taschenuhr nur sein? Wahrscheinlich hatte er sie während des Kampfes verloren. Bei seinem Glück heute würde ihn nichts anderes verwundern. In dem Fall musste er wieder zurück. Thomas anzurufen und ihn um Hilfe zu bitten war ausgeschlossen. Er wollte ihn nicht in diese Sache mit reinziehen. Insbesondere nicht, wenn es um Araphel den Schlächter ging. Thomas hätte beim besten Willen keine Chance gegen so einen Gegner. Levi atmete tief durch und biss die Zähne zusammen, als er wieder aufstand. Ihm wurde wieder schwindelig und vor seinen Augen verschwamm alles. Lange würde er nicht mehr durchhalten können. So viel war sicher. Aber wenigstens war Araphels Aura nicht mehr im Haus wahrnehmbar. Glücklicherweise hatte sich Levi gut genug versteckt, um nicht entdeckt zu werden. So konnte er ins Haus und seine Uhr holen. Er lief durch den Garten und erreichte schließlich die Terrasse. Dort befand sich niemand. Also stieg er dort durch die Tür ein und ging in Richtung des Zimmers, wo er gegen Araphel gekämpft hatte. Aber jeder Schritt wurde zu einer einzigen Anstrengung, denn ihm war so, als würden sie gleich den Dienst versagen. Ihm tat alles weh und er wollte nur noch so schnell wie möglich seine Wunden zurücksetzen. Ansonsten würde er gleich noch zusammenbrechen und sterben. Und darauf hatte er nun wirklich keine Lust. Als er den Raum erreichte, begann er zu suchen, fand aber nirgendwo die Uhr. Erschwerend kam noch hinzu, dass seine Sicht immer wieder verschwamm und ihm immer wieder schwarz vor Augen wurde. Verdammt, wo war nur seine Uhr? Es konnte doch nicht sein, dass sie verschwunden war. Er stützte sich an der Wand ab und presste eine Hand auf seine blutende Schulter. Ihm war kalt und er zitterte schon. Wenn nicht schnellstens etwas geschah, würde sein Körper einen Schock erleiden durch den hohen Blutverlust, dann würde er sterben. So ein Mist. Es musste aber auch wirklich alles komplett schief laufen. Das alles lief überhaupt nicht wie geplant ab und das ärgerte ihn. „Hey.“ Levi wandte sich um und nahm sie wieder wahr, diese eine besondere vertraute Aura, nach der er so lange Zeit gesucht hatte. „Du…“ Er ging wankend auf L zu, der die Geräusche gehört hatte und deshalb nachsehen wollte. Mit leisem Schreck erkannte er, in welcher Verfassung sich Levi befand. Der Kerl war so blass wie eine Leiche und völlig am Ende seiner Kräfte. Schließlich sank dieser erschöpft zusammen, doch L fing ihn auf. Schwer atmend lag der Head Hunter auf dem Boden und streckte eine Hand nach L aus, dann strich er ihm sanft über die Wange und lächelte. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich noch ein Mal wieder sehen würde. Seltsam… obwohl du damals einfach verschwunden bist, kann ich gar nicht böse auf dich sein. Hör mal… ich will, dass du weißt, dass ich dich immer noch liebe. So lange habe ich nach dir gesucht und jetzt will ich dich nicht schon wieder verlieren. Bitte bleib bei mir, ja? Du darfst mich nicht schon wieder verlassen.“ Beyond kam zusammen mit Jeremiel und Frederica ins Zimmer und sah natürlich dieses Szenario. Am liebsten wäre er auf diesen Levi losgegangen, doch Frederica hielt ihn auf, bevor noch ein Unglück passieren konnte. Jeremiel eilte zu dem Schwerverletzten hin und begann die Wunden zurückzusetzen. Immer noch ruhten Levis kastanienbraune Augen auf L und er wirkte sehr glücklich in diesem Moment. Aber der Detektiv konnte sich einfach nicht den Grund erklären und fragte „Warum ich?“ „Erinnerst du dich denn nicht? Wir sind doch verheiratet. Wir haben damals in unserer kleinen Hütte heimlich geheiratet. Du musst dich doch daran erinnern, wie wir uns kennen gelernt haben. Du hast mir das Leben gerettet und dich um mich gekümmert. Daran musst du dich doch erinnern, ebenso wie an das Feuer, das sie damals gelegt haben, Eva.“ L stutzte, als er das hörte und auch alle anderen wirkten vollkommen verwirrt. Hatte Levi L gerade Eva genannt? Hatte er etwa allen Ernstes die beiden miteinander verwechselt? Wenn ja, wie schaffte er das denn bitteschön? Die beiden waren so verschieden wie Tag und Nacht, selbst ein Blinder bemerkte den Unterschied doch. Allerspätestens an der Stimme… Gerade wollte L etwas darauf erwidern, aber da schlossen sich bereits Levis Augen und er verlor das Bewusstsein. Aber wenigstens kehrte langsam wieder seine Gesichtsfarbe zurück, nachdem Jeremiel erfolgreich die Verletzungen zurückgesetzt hatte. Ungläubig tauschten L und Beyond kurze Blicke aus und wussten nicht so wirklich, wie sie das einzuordnen hatten. Der Serienmörder schüttelte den Kopf und lachte ungläubig. „Hat er dich jetzt allen Ernstes Eva genannt?“ „So sieht es aus“, murmelte der Detektiv nachdenklich und half seinem Bruder damit, den Bewusstlosen aufs Sofa zu legen. Beyond betrachtete den Bewusstlosen skeptisch und meinte „Würde mich echt mal interessieren, wie er auf den Schwachsinn kommt. Ich meine… der Unterschied zwischen dir und Eva ist doch mehr als offensichtlich.“ Tja… was das anbetraf, war sich L auch noch nicht hundertprozentig sicher. Schließlich ging Frederica den anderen Bescheid sagen, dass Levi wieder aufgetaucht sei und so kamen auch schließlich Oliver, Andrew und Dathan hinzu. Kurz darauf kehrten auch schon Liam, Eva, Samajim und Nabi zurück. Während sich die die letzteren beiden in den Salon zurückzogen und warten wollten, bis die Angelegenheit geklärt war, wollte sich Eva den Eindringling persönlich ansehen. Ihre Augen weiteten sich, als sie den Bewusstlosen sah und war für einen Moment wie erstarrt. Dann aber fragte sie fassungslos „Levi?“ Als hätte er ihre Worte gehört, öffnete er die Augen und kam langsam wieder zu sich. „Verdammt“, murmelte er und presste eine Hand gegen seine Stirn. „Das war echt knapp. Einen Moment später und ich wäre tot gewesen.“ Und damit wandte er sich L zu. „Danke Eva.“

„Ich bin nicht Eva, mein Name ist L.“

„Wie jetzt?“ fragte Levi irritiert und sah abwechselnd zu ihm und Eva. Er schien rein gar nichts mehr zu verstehen und schüttelte verständnislos den Kopf. „Seit wann gibt es denn zwei von deiner Sorte?“ „Levi“, rief Eva und eilte auf ihn zu und umarmte ihn. In dem Moment brachen alle Gefühle hervor und sie begann regelrecht zu weinen. „Ich kann es nicht glauben. Du lebst wirklich. Aber… wie… wie ist das möglich? Ich dachte wirklich, du wärst gestorben.“ Levi erwiderte die Umarmung sofort und schien mindestens genauso glücklich zu sein. Liam verschränkte die Arme und schüttelte nur den Kopf. „Könnte uns mal jemand aufklären?“ „Das ist mein Mann“, erklärte Eva und diese Nachricht ließ bei dem sonst so beherrschten Mafiaboss tatsächlich die Gesichtszüge entgleisen. Er hätte ja mit einigem gerechnet, aber nicht mit so einer Nachricht. Seine Schwester war mit einem Menschen verheiratet? Seit wann das denn bittschön und warum hatte sie nie etwas davon erzählt? „Ihr… ihr seid verheiratet?“ „Ja“, bestätigte Levi und löste sich wieder von Eva. „Und ihr? Seid ihr Freunde von Eva?“

„Wir sind sozusagen ihre Familie“, erklärte Oliver, aber irgendwie beschlich ihn das Gefühl, als würde gleich wieder das nächste Missverständnis folgen. Und tatsächlich verwies Levi auf Beyond und Andrew und fragte seine Frau „Dann sind das deine Töchter?“ Der Serienmörder, der immer noch stinksauer auf den Kerl war, weil dieser einfach so L geküsst hatte, wollte schon wieder auf ihn los, aber da hielt Liam ihn am Kragen zurück. „Sehen wir für dich etwa wie kleine Mädchen aus? Ich gebe dir gleich kleines Mädchen, du Blödmann. Erst brichst du hier ein, attackierst einfach so Liam, küsst meinen L vor meinen Augen und bezeichnest mich noch als kleines Mädchen. Na warte!“ Liam hielt den wütenden Serienmörder zurück und gab ihm schließlich eine Kopfnuss mit den einfachen Worten „Du hast jetzt Sendepause.“ Um die ganze Sache zu klären, gingen sie in den Salon und nahmen alle Platz. Levi wirkte noch ein wenig angeschlagen, was aber an der Zurücksetzung lag, die für Menschen eine enorme körperliche Belastung darstellte und meist zur Folge hatten, dass derjenige gut und gerne ein oder zwei Tage durchschlief. Jeremiel brachte erst mal Getränke und Levi genehmigte sich etwas Hochprozentiges, um wieder auf die Beine zu kommen. Schließlich aber fragte er direkt L „Was genau hast du eigentlich mit Araphel zu schaffen, Eva?“ „Ähm… Eva sitzt da drüben. Und was deine Frage betrifft: Liam ist Evas älterer Zwillingsbruder.“

„Oh, dann bist du also mein Schwager?“ fragte er den Mafiaboss überrascht, der mit einem kurzen und knappen „Scheint so“ antwortete. Nun aber wollten sie es genau wissen. Insbesondere warum Levi immer wieder L und Eva miteinander verwechselte. Dathan holte schließlich die Taschenuhr hervor und fragte „Gehört sie dir?“ Sofort nahm Levi sie entgegen und überprüfte sie um sicherzugehen, dass sie auch heil war. „Ja, ich muss sie während des Kampfes verloren haben. Ihr müsst wissen, dass das keine gewöhnliche Taschenuhr ist. Durch sie kann ich meine eigene Lebenszeit verändern, meine Verletzungen zurücksetzen und mittels eines eingebauten Schalters in die Heimat der Unvergänglichen reisen. Dadurch war es mir möglich, so lange am Leben zu bleiben. Und sie war auch bitter nötig, nachdem ich gut und gerne 600 Jahre nach Eva gesucht habe.“

„600 Jahre?“ riefen einige unter ihnen und ihnen klappte die Kinnlade herunter. Levi nickte und erklärte „Ja. Inzwischen bin ich 622 Jahre alt. Dank der Uhr kann ich sogar noch viel älter werden, allerdings gibt es da bei der ganzen Sache einen kleinen Haken.“ Levi räusperte sich und trank noch einen Schluck Wodka, bevor er weitersprach. „Ich habe dafür meine Fähigkeit verloren, andere vom Äußeren her zu erkennen und zu unterscheiden. Im Grunde seht ihr für mich alle gleich aus. Und deshalb habe ich wohl die Falsche für Eva gehalten.“

„Ja aber allein schon an der Stimme hättest du doch erkennen müssen, dass das nicht Eva, sondern ein Kerl ist, verdammt“, knurrte Beyond und war immer noch ziemlich sauer wegen dem Kuss. Levi sah mehr als perplex aus und wandte sich zu Eva. „Oh entschuldige bitte. Ich… ich war nur so überrascht gewesen, dass ich nicht darauf geachtet habe. Entschuldige bitte, ich wusste nicht, dass du ein Mann bist.“

„Das ist Eva. L sitzt neben dir.“ Eva schüttelte den Kopf und konnte es nicht fassen. All die Jahre dachte sie, Levi wäre tot und jetzt war er wahrhaftig hier und hatte 600 Jahre nach ihr gesucht. Und dann war er als Head Hunter auch noch hinter seinem eigenen Schwager her und verwechselte sie und L auch noch miteinander. Oh Mann, das war doch die reinste Bilderbuchironie. „Nun mal ganz ruhig, Kleine. Ich kann ja wohl kaum was dafür, wenn L und Eva sich so ähnlich sind.“

„Wo sind da denn bitteschön Ähnlichkeiten und hör gefälligst auf mich wie ein kleines Mädchen zu behandeln. Nur zu deiner Information: ich bin ein Mann und zudem 26 Jahre alt!“ Nun war Levi vollkommen irritiert und verstand rein gar nichts mehr. Er wirkte ziemlich überfragt und L dämmerte so langsam, was die Ursache war. „Kannst du etwa… unsere Seele erkennen?“

„Nicht direkt. Ich habe mir mit der Zeit eine Art sechsten Sinn antrainiert, mit dem ich andere anhand der Aura ihrer Seele unterscheiden kann. Somit ist es mir möglich, meine Zielpersonen zu identifizieren und erfolgreich als Head Hunter zu arbeiten.“

„Verstehe. Und da L Evas menschliche Wiedergeburt ist und Beyond und Andrew in ihrem letzten Leben Mädchen gewesen waren, kam es zu diesem Missverständnis“, schlussfolgerte Nastasja und konnte sich ein amüsiertes Schmunzeln nicht verkneifen. Oliver kniff seinem Lebensgefährten scherzhaft in die Wange und grinste. „Hast du gehört, Andy? Er hält dich für ein Mädchen.“ Nun, der rothaarige Engländer nahm dieses Missverständnis mit deutlich mehr Humor als Beyond und nachdem Levi seine Uhr wieder eingesteckt hatte, erklärte Eva ihm, dass Liam längst von Ain Soph und Elohim begnadigt worden sei und er nicht mehr Araphel der Schlächter sei, sondern als Liam J. Adams in der Menschenwelt lebe. Als der Head Hunter das hörte, hob er kurz die Augenbrauen. „Oh, dann hat mir das Hauptquartier wohl eine veraltete Liste gegeben. Nun, in dem Fall hat sich das ja erledigt. In dem Fall möchte ich mich für das ganze Durcheinander entschuldigen, was ich angerichtet habe. Ich hab nur versucht, meinen Job zu machen.“ „Vergessen wir das“, winkte Liam ab und damit hatte sich die Sache geklärt. Nun aber wollte es Frederica genau wissen und fragte neugierig „Wie habt ihr euch beide denn kennen gelernt und was genau ist passiert, dass ihr voneinander getrennt wurdet?“

„Nun, das ist eine lange Geschichte“, begann Levi und trank noch einen Kurzen zusammen mit Nastasja, bevor er zu erzählen begann. „Ich wurde 1393 in einer kleinen Siedlung nahe der sibirischen Grenze geboren. Meine Eltern starben früh und so bin ich bei meiner Tante groß geworden. Wir lebten nahe einem Wald, von dem erzählt wurde, dass eine schreckliche Hexe dort hausen würde. Als ich zehn war, ging ich zum Holzsammeln in den Wald, dabei stürzte ich einen steilen Abhang hinunter und brach mir beide Beine. Ich lag stundenlang bewusstlos da und wäre beinah erfroren. Eva fand mich und brachte mich in ihre Hütte, wo sie meine Beine heilte und mich pflegte, bis ich wieder gesund war. Ich hatte noch nie zuvor in meinem Leben ein so wunderschönes Mädchen gesehen mit so langen weißen Haaren und ich konnte sie einfach nicht vergessen. Mir war es egal, dass sie in den Augen der Siedler eine Hexe war, ich konnte Eva einfach nicht vergessen und ich liebte sie. Ich ging sie oft besuchen, wenn ich von meiner Tante in den Wald geschickt wurde und als ich 16 Jahre alt war, heirateten wir heimlich.“

„Äh Moment mal“, unterbrach Beyond. „Du… hast mit 16 Jahren geheiratet?“

„Klar“, erklärte Levi ganz selbstverständlich. „Damals haben wir teilweise schon mit 13 oder 14 Jahren geheiratet, weil damals kaum jemand älter als 40 Jahre wurde. Jedenfalls waren Eva und ich 6 Jahre verheiratet und wollte zu einem Sefira werden wie sie. Aber Eva wollte mir mit meiner Entscheidung lieber Zeit lassen und nichts übereilen. Immerhin wäre das eine Entscheidung, die mein ganzes Leben betrifft. Am 30. Oktober 1415 kamen die Siedlerbewohner dahinter, dass ich mit Eva verheiratet war und sie glaubten, dass sie mich verhext hätte. Daraufhin griffen sie uns an und brannten die Hütte nieder. Ich überlebte wie durch ein Wunder, aber Eva war spurlos verschwunden. Schwer verletzt schleppte ich mich durch den Wald und wurde schließlich von einer Naphil-Frau namens Alina gefunden und gesund gepflegt. Ich machte mich im Anschluss auf die Suche nach Eva, fand sie aber nirgendwo und als ich befürchtete, dass ich vielleicht nicht lange genug leben würde, um Eva wiederzufinden, gab mir Alina einen Hinweis. Sie erzählte mir von einer großen Alten, die Wunder bewirken kann und sie brachte mich zu ihr. Minha, die Händlerin der tausend Wunder, bot mir eine silberne Taschenuhr an, die meine Lebenszeit verändern und mich in die Welt der Unvergänglichen bringen könnte und da ich weder Geld noch irgendetwas Wertvolles besaß, nahm sie als Bezahlung meine Fähigkeit, andere vom Äußeren zu unterscheiden. Das erschwerte meine Suche erheblich, aber ich wollte nicht aufgeben, weil ich mir sicher war, dass ich Eva trotz dieser Einschränkung finden konnte. Daraufhin verfolgte ich ihre Spur bis nach Nowgorod, aber als ich dort ankam, war das Massaker schon vorbei und Eva war wieder verschwunden. Also änderte ich meine Strategie und schloss mich den Head Huntern an. Ich dachte, wenn ich unter den Unvergänglichen lebe, habe ich so eine bessere Chance, Eva zu finden. Tja und da ich vermeiden wollte, dass die anderen herausfanden, dass ich ein Mensch bin, weil das unter Umständen hätte gefährlich werden können, legte ich mir den Decknamen Sereas zu. Seitdem arbeitete ich als Head Hunter und das ist im Grunde genommen die ganze Geschichte. Nichts Spektakuläres also.“ Trotzdem waren einige von ihnen sprachlos. Immerhin bedeutete es, dass Levi Krylow alias „Sereas der Jäger“ 600 Jahre lang auf der Suche nach Eva gewesen war und trotz allem immer noch an ihrer Ehe festgehalten hatte. Frederica rührte diese Geschichte schon fast zu Tränen. „Wie süß“, meinte sie schließlich. „da hat er so lange Zeit nach dir gesucht, Eva. Wenn das nicht wahre Liebe ist.“

„Und du hattest nie eine andere gehabt?“ fragte Beyond und bekam sofort ein energisches „Nein“ von Levi. „Für mich gibt es nur Eva und keine andere Frau auf der Welt sonst.“ Eva war zutiefst gerührt und konnte nicht glauben, was sie da hörte. All die Jahre hatte Levi nach ihr gesucht und war zum Head Hunter geworden, um sie zu finden. Sie stand auf, ging zu ihm hin und schloss ihn in die Arme und dabei kamen ihr endgültig die Tränen. „Es tut mir Leid“, sagte sie und drückte ihn fest an sich so als wolle sie ihn nie wieder loslassen. „Ich hatte wirklich gedacht, du wärst bei dem Feuer gestorben. Wenn… wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich dich gesucht. Dann hätte ich den Dienst bei Ajin niemals angetreten und wäre mit dir glücklich gewesen.“ Doch Levi schüttelte nur den Kopf und meinte „Es ist wie es ist. Und vielleicht musste es ja sein, weil diese Menschen ansonsten jetzt nicht leben würden. Die Hauptsache ist doch, dass wir uns jetzt wiedergefunden haben.“ Und damit nahm er ihre Hand und sah ihr tief in die Augen. „Eva, würdest du wieder als meine Frau zu mir zurückkehren?“ Gespannt warteten sie alle auf die Antwort und man konnte Frederica leise „Sag ja, sag ja, sag ja!“ flüstern hören. Die weißhaarige Sefira lächelte überglücklich und küsste ihren menschlichen Ehemann. „Ja, ich will.“ Damit hatte alles eine glückliche Wendung genommen und sie waren froh, dass sich alles geklärt hatte. Was zunächst als roter Alarm eingestuft worden war, hatte sich letzten Endes doch als großes Missverständnis entpuppt, welches schnell aufgeklärt werden konnte. Als es langsam später wurde und Nastasja, Dathan, Frederica L und Beyond sich verabschiedeten und sich auf den Heimweg machten, bot Jeremiel Levi kurzerhand an, erst mal hier zu bleiben. Liam war noch ein wenig skeptisch, vor allem nach der Attacke auf Jeremiel und die anderen. Aber andererseits ging es allen gut, es war niemandem etwas ernsthaft passiert und im Grunde hatte Levi nicht vorgehabt, jemanden zu töten. Er hatte nur dafür gesorgt, dass er seinen Job machen konnte. Und außerdem war der Typ Evas Ehemann… Also gab er sein Einverständnis und zog sich zusammen mit Jeremiel zurück. Levi und Eva setzten sich schließlich auf die Terrasse, um ein wenig miteinander zu reden. Eine Weile schwieg die weißhaarige Sefira und betrachtete den sternenklaren Nachthimmel. „Ich kann nicht glauben, dass das alles wirklich passiert und ich dich noch mal wiedersehen kann. Und all die Jahre warst du in der Heimat?“

„Nicht direkt“, erklärte er und lehnte sich zurück, wobei er einen Arm um Evas Schultern legte. „Ich bin immer hin und her gereist.“

„Und das hat dir keine Schwierigkeiten bereitet?“

„Du kennst mich doch, ich bin anpassungsfähig. Und zu meiner Tante hatte ich nie ein enges Verhältnis. Du bist die einzige Person, die mir wirklich wichtig ist und so wird es auch niemals anders sein. Ich liebe dich, Eva. Für dich hätte ich alles auf mich genommen und das weißt du auch. Ich will mit dir die Ewigkeit verbringen und mit dir irgendwann mal vielleicht eine eigene kleine Familie haben.“ Die Weißhaarige legte ihren Kopf auf der Schulter ihres Mannes ab und lächelte glücklich. „Ja… das wäre wirklich schön…“

„Am besten einen Sohn und eine Tochter.“

„Und die nennen wir Ilan und Rinah.“ Levi musste lachen. „Irgendwie kommt es mir gerade so vor, als wäre es erst gestern gewesen, als du fortgegangen bist. Irgendwie schon komisch…“

„Stimmt. Jetzt wo du es sagst…“ Sie verbrachten den ganzen Abend zusammen und kamen sich erstaunlich schnell wieder näher. Und dabei wurden sie von Deltas neugierigen Augen beobachtet, der sich so etwas natürlich nicht entgehen lassen wollte. Dieser seufzte sehnsüchtig und meinte nur „Ach Gottchen ist das romantisch. Ist das herzergreifend. Romeo hat seine Julia endlich gefunden.“

„Schön und gut“, meinte Johnny und packte Delta am Kragen. „Aber die haben auch ein Anrecht auf Privatsphäre.“

„Mo-mo-moment mal, Darling. Ich will doch wenigstens sehen, wie sich die beiden näher kommen und ob sie…“

„Nein Delta, aus! Du und ich gehen jetzt und damit Schluss.“ Und so blieb dem Kimonoträger nichts anderes übrig, als zu gehen, auch wenn er lieber geblieben wäre um zu sehen, wie es denn weiterging. Er konnte es eben nicht sein lassen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  pri_fairy
2015-03-11T20:43:01+00:00 11.03.2015 21:43
Ein super süßes Kapitel! :)
Ich kann AlienBlood23 nur zustimmen! :) das ist wirklich richtig süß<3 jetzt hat auch Eva einen Partner! Wie schön ^^
Antwort von: abgemeldet
11.03.2015 22:37
Fehlt nur noch einen mit einer/m Partner/in. XD Ob Sheol auch jemanden an seiner Seite bekommt? Wäre lustig und süß :3
Antwort von:  pri_fairy
11.03.2015 22:47
Und Frederica :)
Die soll auch noch glücklich werden mit jemandem an der Seite :)
Antwort von: abgemeldet
11.03.2015 22:50
Oh ja. Am Besten muss er chaotisch und temperamentvoll sein. Das fast genaue Gegenteil von Frederica. XD Wäre doch interessant. Am Besten sie würden sich beim Tauben füttern kennenlernen. Vögel hoch^^
Antwort von:  Sky-
11.03.2015 22:51
Und dann wird Samajim rumwettern, dass sie endlich aufhören sollen, dafür zu sorgen, dass diese vermaledeiten Flugratten sich noch weiter ausbreiten xD
Antwort von:  pri_fairy
11.03.2015 22:51
Hihi^^ das wäre auf jeden Fall richtig lustig :D
Antwort von: abgemeldet
11.03.2015 22:51
Hahaah XD Das glaube ich auch. *lach flash*
Von: abgemeldet
2015-03-11T15:38:37+00:00 11.03.2015 16:38
Ein wunderbares Kapitel^^ :3
Die Treue sollten mal (alle) Männer bzw. Jungs haben. XD
Antwort von:  Sky-
11.03.2015 16:40
Oh ja, aber leider sind sie eine bedrohte Spezies und gehören zu den aussterbenden Arten...
Antwort von: abgemeldet
11.03.2015 22:31
Das stimmt. Aber nur fast. XD


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